Another Chance I von SerinaCorvus (A Marauder Tale) ================================================================================ Kapitel 130: 130 ---------------- Über Weihnachten waren nur wenige Schüler in Hogwarts geblieben. James und Sirius zählten dieses Jahr zu ihnen, da Clara Potter von ihrer Schwester zu einer Kreuzfahrt überredet worden war, um sie ein wenig auf andere Gedanken zu bringen. Der Tod ihres Mannes im Sommer hatte sie tief getroffen. Die beiden Rumtreiber hatten von Remus den Auftrag bekommen in der Bibliothek nach verschiedenen Zaubern zu suchen, die er für ihr Abschlussfest brauchte. Im Moment saßen die Zwei allerdings in der Großen Halle und James starrte fassungslos auf Sirius Teller. „Padfoot? Was ist das?“ „Na, ein Hamburger, siehst du doch! Der Grundstein eines nahrhaften Frühstücks!“ James rückte seine Brille zurecht und schüttelte den Kopf. „Also echt, Padfoot. Wenn du so weiter machst siehst du mal aus wie Hagrid … und dein Besen wird eines Tages einfach unter deinem Gewicht zusammen brechen!“ „Pah! Ich hab ein guten Stoffwechsel, das passiert schon nicht!“ sagte der schwarzhaarige Rumtreiber mit vollem Mund und James lachte. Minerva McGonagall saß mir einigen Lehrern an deren Tisch und warf den Beiden einen strengen Blick zu, den diese gar nicht bemerkten. „Probleme, Minerva?“ fragte Pomona Sprout, die Kräuterkundelehrerin und die Hauslehrerin der Gryffindors sah sie an. „Bis jetzt noch nicht. Aber Albus ist nicht da und es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Zwei da irgend etwas anstellen. Aber ich verspreche dir, wenn es soweit ist, dann werde ich dafür sorgen, dass sie die Krankenstation erst wieder verlassen, wenn die Ferien vorüber sind!“ Pomona schüttelte lachend den Kopf. Das konnte sie sich lebhaft vorstellen. Flügelschlagen ertönte in der Großen Halle und einige Eulen kamen durch ein Fenster herein geflogen. Ein riesiger Uhu mit rostbraunem Gefieder landete vor Sirius und seine Augen fingen an zu strahlen. „Rina?“ fragte James und sein Freund nickte, während er seinen Brief las. James hielt plötzlich inne und starrte sein angebissenes Brötchen an. „Ich will auch.“ sagte er und ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Sirius sah von seinem Brief auf und runzelte die Stirn. „Was willst du auch, Prongs?“ „Heiraten!“ sagte er bestimmt und biss in sein Brötchen. Sirius lachte. „Sorry Bruder, aber ich bin schon vergeben!“ „Doch nicht dich, du Blödmann! Lily natürlich!“ Sirius starrte ihn mit offenem Mund an. „Du machst Witze, oder?“ James schüttelte den Kopf. „Es war mir noch nie etwas so ernst, Padfoot. Ich kann mir ein Leben ohne sie einfach nicht mehr vorstellen.“ Sirius ließ seinen Brief sinken. „Ich versteh schon, was du meinst, Prongs … aber Heiraten? Also, ich weiß ja nicht! Wenn ich an meine so genannte Familie denke, da wurden Hochzeiten eher als Mittel zum Zweck geschlossen. Um das Blut rein zu halten und solchen Mist halt.“ James grinste ihn an. „Eines Tages wirst du schon noch verstehen, das es auch andere Gründe für eine Ehe gibt, Padfoot. Aber bis es soweit ist … Du wirst doch mein Trauzeuge sein, oder?“ Sirius lachte seinen Freund an. „Ey, Prongs, ich wäre echt sauer, wenn du einen Anderen nehmen würdest! Und wann willst du Lily fragen?“ James dachte einen Moment nach, ehe sich sein Gesicht erhellte. „Ich hab da schon eine Idee, pass mal auf.“ Er flüsterte Sirius etwas ins Ohr und der nickte Begeistert. --- --- --- Die Ferien gingen zu Ende und die Hogwartsschüler saßen im Zug, der sie zurück nach Hogsmeade bringen sollte. Severus stand am offenen Zugfenster und ließ sich die kühle Winterluft ins Gesicht wehen. „Schöne Weihnachten gehabt?“ fragte eine Stimme hinter ihm und er drehte sich langsam um. „Du!“ Er zog seinen Zauberstab und zielte auf das Mädchen vor seinem Abteil. „Komm bloß nicht näher, Moody!“ Serina stellte sich lachend zu ihm an Fenster. „Mann, du bist ja richtig paranoid, Snape! Aber, hey … Wir haben es echt mal geschafft, ein normales Weihnachten zu verbringen! Das grenzt doch schon fast an ein Wunder!“ Der Slytherin ließ seinen Stab sinken. Er streckte seinen Kopf aus dem Abteil in den Gang und vergewisserte sich, dass sie alleine waren. „Was willst du hier?“ „Ich? Nichts! Wollte mir nur die Beine vertreten und da hab ich dich gesehen.“ Severus lachte. „Ach, und da dachtest du, du kommst mal 'Hallo' sagen weil wir so dicke Freunde sind?“ „Na ja … Ach, ich weiß auch nicht.“ Die Zwei standen einige Minuten schweigend neben einander „Also … Aurorin, ja?“ Severus blickte auf die Gryffindor hinab, die einen ganzen Kopf kleiner als er war. „Warum?“ Serina sah überrascht auf. „Fragst du das jetzt ernsthaft? Hast … Hast du in den letzten Monaten mal Zeitung gelesen? Weißt du, was da draußen vor sich geht? Irgendwer muss diese Spinner aufhalten, und ich werde alles daran setzten, was ich kann um das zu tun!“ Severus ließ sich nachdenklich auf einen Sitz nieder. „Hast du … mal daran gedacht, dass du dann vielleicht … gegen Jemanden kämpfen musst, den du kennst? Das sich … welche von uns auf die andere Seite schlagen?“ Serina kaute auf ihrer Unterlippe und nickte. „Klar hab ich das. Und, ehrlich gesagt, ich freu mich schon darauf, diesen Idioten das Fell über die Ohren zu ziehen!“ Severus sah auf seine langen Finger. „Was würdest du tun ... wenn ich einer von ihnen wäre?“ Serina musste lachen. „Du? Ein Todesser? Das kann ich mir nun wirklich nicht vorstellen!“ Der Slytherin sah zu ihr auf. „Wieso nicht?“ „Das sind durchgeknallte, rassistische Spinner … und Mörder! So bist du nicht, Severus.“ „Bist du dir da so sicher?“ „Ja! Weil du mir nämlich sonst schon längst einen Fluch auf den Hals gehetzt und mich aus dem Zug geschmissen hättest!“ Sie zwinkerte ihm grinsend zu und ging zurück in ihr Abteil. Severus schob seinen linken Ärmel hoch und blickte auf den schwarzen Totenschädel, der in seinen Unterarm gebrannt war. --- --- --- Remus saß auf seinem Bett und schüttelte den Kopf. „Sagt mal, was habt ihr denn bloß die ganze Zeit über gemacht? Ihr habt nicht einen Zauber gefunden?“ Sirius warf sich eine Handvoll Bertie Botts Bohnen in den Mund. „Keine Ahnung, Moony. Die Ferien sind wie im Flug vergangen.“ Der blonde Rumtreiber seufzte. „Toll. Also habt ihr also, anstatt mir zu helfen, mir noch einen weiteren Zauber aufgehalst, von dem ich keine Ahnung habe, wie ich ihn durchführen soll!“ Sirius grinste seinen Freund an. „Du bist doch unser Moony. Du schaffst das schon!“ Remus rieb sich die Nasenwurzel. Irgendwie hatte er geahnt, dass es so kommen würde. Ihre Zimmertür öffnete sich und Serina streckte ihren Kopf herein. „Oh Baby! Komm her! Merlin, wie hab ich dich vermisst!“ Sirius riss das rothaarige Mädchen mit sich auf sein Bett und Remus stöhnt laut. „Herrgott nochmal! Könnt ihr euch nicht wie Anderen dafür woanders hin verziehen?“ „Geht nicht, Moony. James blockiert mit Lily den Raum der Wünsche und die Hütte ist ja wohl dir und Dorcas vorbehalten!“ Remus lief rot an und warf ein Kissen nach seinem Freund. „Halt die Klappe, Padfoot! Trotzdem wäre es nett, wenn du auch mal was Konstruktives beitragen könntest.“ Serina blickte den Rumtreiber an. „Was hast du denn für ein Problem? Vielleicht kann ich dir ja helfen.“ Remus sah von ihr zu Sirius der mit den Schultern zuckte. „Warum nicht? Rina wird bestimmt niemandem etwas verraten!“ „Ok. Pass auf, Rina. Wir planen eine kleine Überraschung für unseren Abschluss nur fehlen uns da noch ein paar Zaubersprüche.“ Das Mädchen nickte. „So was hab ich mir schon gedacht. Wie kann ich euch helfen?“ „Wir wollten ein Feuerwerk machen. Allerdings weigern sich die Händler in der Winkelgasse uns das Nötige zu verkaufen. Anscheinend gibt’s da so eine Vorschrift, dass sie keine explosiven Materialien an Schüler verkaufen dürfen!“ Serina grinste den Rumtreiber an. „Die wissen schon, warum! Aber warte mal, ich glaub, ich hab da was, das euch weiter hilft!“ Sie holte ihren Zauberstab heraus und ließ einen bunten Feuerkreisel entstehen der aufstieg und unter der Zimmerdecke in tausend Funken explodierte. „Wow, Baby. Das ist genial, genau das, was wir brauchen! Das ist echt … heiß! AUA!“ Die Funken waren auf seinem Bett und seiner Hand gelandet und hatten kleine Brandlöcher in seine Decke gefressen, die zu qualmen anfingen. „Aquamenti.“ Remus ließ einen Wasserschwall über die Beiden niedergehen und grinste. „Hey, ihr hättet fast gebrannt! Mal davon abgesehen, dass es völlig idiotisch ist, einen solchen Zauber in geschlossenen Räumen zu sprechen ist er wirklich Klasse, Rina. Genau das, was ich brauche!“ Remus griff sich ein Pergament und machte sich eifrig Notizen. Serina wischte sich das Wasser aus den Augen und sah ihn an. „Freut mich, dass er dir gefällt … glaub ich! Sag mal Sirius, hat dein Freund mich gerade beleidigt oder gelobt?“ Sirius zog grinsend seinen nassen Pullover aus. „Beides, Baby. Moony ist der Einzige, den ich kenne, der das mit einem Satz hinkriegt!“ Serina verließ kopfschüttelnd das Zimmer der Rumtreiber um sich etwas Trockenes anzuziehen. Am nächsten Morgen waren alle bereits auf dem Weg in der Großen Halle zum Frühstück, als Sirius und James verspätet angelaufen kam und sich schnell zwischen ihre Freunde drängten. Die Beiden grinsten von einem Ohr zum Anderen und Lily warf ihnen finstere Blick zu. „Was habt ihr nun wieder angestellt?“ fragte sie und Sirius versuchte besonders Unschuldig auszusehen. „Also echt, Lily. Was du immer gleich von uns denkst! Wir waren nur ...“ „Padfoot hat heute besonders lange im Bad gebraucht um sich hübsch zu machen!“ unterbrach James seinen Freund, während sie sich an ihrem Tisch nieder ließen. „Ihr wart doch schon weg, als ich aufgestanden bin!“ sagte Peter verwundert und fing sich damit sofort eine Kopfnuss von Sirius ein. „Sollst du dazwischen reden, wenn die Erwachsenen sich unterhalten, Wormtail? Nein, sollst du nicht!“ Remus schüttelte den Kopf. „Das gibt doch nur wieder Ärger!“ sagte er und Sirius sah ihn schulterzuckend an. „Ich hab echt keine Ahnung, was du meinst Moony! Gibt’s du mir mal den Saft?“ Serina sah ihren Freund schief an. „Was Baby? Wir haben echt nix gemacht!“ Er legte den Kopf schief und sah sie aus seinen grauen Augen unschuldig an. Serina schüttelte den Kopf. „Ich würde dir ja glauben, wenn ich dich nicht so gut kennen würde … Vergiss es, Sirius, dein Ich-bin-ein-liebes-Hündchen-Blick zieht bei mir nicht.“ Sirius zuckte mit den Schultern und James versuchte, sein Grinsen hinter seinem Saftbecher zu verstecken. „Alles gute zum Geburtstag, Severus.“ Der Slytherin drehte sich um und sah in Narzissa Blacks lächelndes Gesicht. „Danke.“ sagte er knapp, als sie sich neben ihn setzte. „Feiern wir heute?“ fragte Regulus, der ihm gegen über saß, doch Snape schüttelte den Kopf. „Warum denn nicht? Mann, du bist jetzt Siebzehn! Endlich Erwachsen! Das muss begossen werden!“ Der hakennasige Junge verdrehte die Augen. „Komm schon, Snape. Ich hab noch ein paar Flaschen Butterbier in meinem Zimmer. Rookwood ist bestimmt auch dabei, oder?“ Augustus sah seinen Zimmerkameraden an. „Sicher! Warum nicht?“ „Na schön, von mir aus.“ „Klasse!“ Regulus grinste, als die Eulen in die Große Halle einflogen und die Post brachten. Eine Eule landete mit einem ziemlich großen Paket auf dem Slytherintisch und stieß damit fast Severus Becher um. „Ui, ist bestimmt von deiner Mum! Mach mal auf!“ Regulus war ganz aufgeregt, doch Severus betrachtete das Paket argwöhnisch. Vorsichtig löste er es von dem Fuß der Eule und öffnete es. Sein Gesicht erstarrte, als er den Inhalt entdeckte und er warf einen wütenden Blick zum Gryffindortisch. „Was ist es?“ fragte der junge Black und warf neugierig einen Blick hinein. Neben mehreren Flaschen Shampoo lagen einige Stücke Seife und eine Flasche Parfüm. Doch viel Auffälliger waren die roten Umschläge, die sich in dem Paket befanden, und die langsam zu qualmen anfingen. „Oh Mist! Die solltest du lieber schnell öffnen!“ Severus knirschte mit den Zähnen und riss den ersten Heuler auf. "DUUUUU STINKST!" ertönte es aus dem Umschlag, und zwar so laut, dass jeder in der Halle es hören konnte, ehe der Brief in Rauch aufging. „DU BIST UND BLEIBST EIN SCHLEIMBEUTEL!“ Severus' Kopf war knallrot, als er nach dem dritten Heuler griff. „DEIN ATEM RIECHT NACH KATZENFUTTER!“ Severus riss das Paket an sich und rannte aus der Großen Halle, ehe die restlichen Heuler die Botschaft preis geben konnten. Minerva McGonagall saß an ihrem Platz am Lehrertisch und sah dem davon eilenden Slytherin fassungslos nach. Die ganze Halle war am Lachen, doch ihr Blick wanderte zu ihrem Haustisch und sie konnte sich sehr gut vorstellen, wer für diesen Streich verantwortlich war. „Ich frage mich, warum wir sie nicht einfach alle in einen Raum sperren und nach einer Stunde nachsehen, war noch lebend wieder herauskommt!“ „Weil das ethisch nicht vertretbar wäre, liebe Minerva!“ sagte Dumbledore und sie sah ihren Schulleiter wütend an. „Ach, aber das hier? Wirklich, Albus, das geht Entschieden zu weit! Diese ewigen Feindseligkeiten müssen irgendwann einmal zu Ende sein!“ „Vielleicht werden sie das auch eines Tages, aber ich glaube nicht, das wir sie hier und heute beenden können.“ „Nein, das wahrscheinlich nicht. Aber die Beiden da werden heute Abend Zeit finden, um darüber nachzudenken, das verspreche ich dir!“ Damit erhob sich die Lehrerin und rauschte mit wehender Robe zum Haustisch der Gryffindors. „Ihr seid so was von fies!“ sagte Lily zu den beiden Rumtreibern, die sich gar nicht mehr einkriegen konnten. „Echt Lily, wir waren das nicht!“ lachte Sirius und wischte sich eine Träne aus den Augen. „Mister Potter! Mister Black! Mitkommen. Alle Beide!“ Sirius zuckte zusammen und drehte sich zu seiner Hauslehrerin um, die bereits aus der Großen Halle eilte. „Scheiße, Prongs. Meinst du, die ahnt das wir …?“ James zuckte mit den Schultern und die beiden Rumtreiber folgten ihr. „Setzten Sie sich!“ befahl McGonagall, als die Zwei das leere Klassenzimmer betraten und sie ließen sich auf der vordersten Sitzbank nieder. „Ich hab ja schon einige Gemeinheiten von Ihnen gesehen und bisher hab ich immer beide Augen zugedrückt. Aber jetzt ist Schluss damit!“ „Äh, Professor, was meinen Sie?“ fragte James unschuldig und putze seine Brille an seinem Hemd ab. „Versuchen Sie nicht, mich für dumm zu verkaufen, Mister Potter! Ich weiß genau, wer dieses Paket geschickt hat. Oder wollen Sie das etwa leugnen?“ „Haben Sie den Beweise?“ Sirius sah sie herauszufordernd an und Minerva musst sich zusammen reißen, um nicht laut zu werden. „Ich kann gerne Professor Slughorn bitte uns etwas Veritasserum zu leihen, damit wir feststellen können, ob Sie unschuldig sind oder nicht. Und bei der Gelegenheit könnten wir uns auch gleich über einige andere Dinge unterhalten, die hier in den letzten Jahren im Schloss passiert sind!“ James warf Sirius einen warnenden Blick zu. „Oder Sie nehmen es einfach mal so hin, dass ich es weiß und akzeptieren Ihre Strafe!“ „Was sollen wir tun Professor?“ fragte James, ehe Sirius sich zu Wort melden konnte und sie verbrachten die halbe Nacht in Professor Sprouts Gewächshaus, wo sie gelbgrünen Eiter aus Bubotublern drückten und in kleine Fläschchen füllten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)