Another Chance I von SerinaCorvus (A Marauder Tale) ================================================================================ Kapitel 125: 125 ---------------- Die Quidditchspieler waren die letzten, die den Gryffindorturm erreichten, und sie wurden mit einem tosenden Beifall begrüßt. Alice sprang Frank in die Arme und küsste ihn stürmisch. „Du warst großartig, mein Schatz!“ Er wirbelte sie herum und sie verschwanden in der Menge. Serina sah den Beiden hinterher. „Er? Er hat doch gar nichts gemacht! Ich hab den Schnatz gefangen!“ Sirius zog seine Freundin an sich. „Richtig, Baby, und das war erstklassig! Hast du schon mal daran gedacht, nicht Auror zu werden sondern dich bei den Chudley Cannons zu bewerben?“ Sie sah ihn an. „Wie bitte?“ „Na ja, das wäre doch voll cool!“ James hinter ihnen lachte. „Sicher doch, Padfoot. Und das du dann bei jedem Spiel umsonst rein kämst und einen von den besten Sitzplätzen hättest, hat damit gar nichts zu tun, oder?“ Sirius sah seinen Freund entsetzt an. „Prongs! Was denkst du eigentlich von mir?“ „Das willst du gar nicht wissen, Padfoot!“ Serina prustete los, als sie das verdutzte Gesicht ihres Freundes sah. Remus tauchte vor ihnen auf und drückte jedem ein Butterbier in die Hand. „Sauberes Spiel, Leute.“ sagte er und prostete seinen Freunden zu. „Danke dir, Moony. Auch wenn es mich ein bisschen traurig stimmt.“ James nahm einen großen Schluck von seinem Butterbier und lächelte Lily zu. „Was meinst du, James?“ fragte Serina und er sah sie überrascht an. „Wie? Ist es euch nicht aufgefallen? Das war unser letztes Spiel gegen Slytherin! Das nächste wird gegen Huffelpuff oder Ravenclaw sein, dann ist die Saison vorbei.“ Sirius atmete hörbar aus. „Huh, also das ist … Leute, lasst uns eine Schweigeminute einlegen, diesem Moment will ich genießen!“ Theatralisch faltete er die Hände vor seiner Brust und senkte den Kopf. „Äh ...“ „Klappe Prongs, nur eine Minute.“ „Padfoot, sieh doch mal!“ „Nur eine Sekunde Prongs, ist das denn zu viel verlangt?“ genervt sah Sirius seinen besten Freund an, dessen Blick zu der anderen Seite des Gemeinschaftsraumes ging. „Ist das Wormtail?“ fragte er und nun sahen auch die Anderen zu dem Pärchen, das eng umschlungen vor einem der Fenster stand und knutschte. „Das ist das noch erleben darf … Halleluja! Ich danke dir, Merlin!“ Erneut faltete Sirius seine Hände und schickte sein Stoßgebet gen Himmel. --- --- --- Die Vorhänge wehten leicht im Wind. Er hatte die Balkontür offen gelassen, damit die Nacht die Wärme des Tages aus seiner kleinen Wohnung vertrieb. Sein Körper zeichnete sich unter der Decke ab und er stöhnte im Schlaf. Hätte er jetzt die Augen geöffnet, so würde er den Mann sehen, der an dem Fußende seines Bettes stand, doch er schlief weiter. Blatanescu lächelte kalt. Es war so einfach gewesen, dem jungen Mann zu folgen, abzuwarten und in sein Heim einzudringen. Er hatte seine Gedanken gelesen, seine Gefühle wahrgenommen und entschieden, das dieser der richtige für sein Vorhaben war. Leise trat er an das Bett des Mannes heran und beugte sich über ihn. Er streckte seine Hand nach ihm aus und in diesem Augenblick öffnete der Schlafende seine Augen. „Was zum ...“ Weiter kam er nicht, denn der Ursprüngliche sagte bereits den Zauberspruch. „Imperio.“ Der junge Mann verharrte in seiner Bewegung und Blatanescu lachte leise. „So jung, so stark und doch so schwach. Ihr Menschen amüsiert mich immer wieder. Steh auf!“ Der Verfluchte erhob sich und sein Blick schien ins Leere zu gehen. „Und jetzt zieh dich an. Wir werden einen kleinen Ausflug machen.“ Blatanescu beobachtete, wie der junge Mann zu seinem Schrank ging und in seine Aurorenkleidung schlüpfte. Dann verließen die Beiden die kleine Wohnung und machten sich auf den Weg. --- --- --- Helle Lichtblitze tanzten vor seinen geschlossenen Augen und weckten ihn so langsam auf. James tastete nach seiner Brille und sah sich verschlafen um. „Man, Moony, was machst du da?“ fragte er den blonden Rumtreiber flüsternd, der grinsend auf seinem Bett saß. „Ich glaub, ich hab es, Prongs, pass auf.“ Er zielte mit seinem Zauberstab auf eines seiner Hemden, das vor ihm lag. „Camisia decoloris sufficio rubentis“ James Augen wurden groß, als sich das Hemd rot färbte. Grinsend stand er auf und nahm es in die Hand. „Das ist genial, Moony! Mensch, du bist echt der Größte! Du … bist unglaublich! Kriegst du das auch mit größeren Sachen hin?“ Remus lachte leise. „Denke schon. An was hast du gedacht?“ James sah zu Sirius Bett und flüsterte dem Rumtreiber etwas ins Ohr. „Man, Prongs, du bist echt … Ok, ich versuch es … Lectus decoloris sufficio viridavi et argenteus.“ James musste laut lachen, als er das Ergebnis sah, was einen weiteren Rumtreiber weckte. „Manno, kann man hier nicht einmal ausschlafen?“ Peter kam unter seiner Decke hervor und riss die Augen auf. „Heiliger Merlin, was ist das denn?“ „Cool, nicht wahr? Mensch, Padfoot steh auf, die Nacht ist vorbei!“ „Leck mich, Prongs!“ grummelte Sirius und setzte sich auf. Er rieb sich den Schlaf aus den Augen und erstarrte, als er seine Bettdecke erblickte. Mit einem Satz war er aus dem Bett gehüpft. „WUAH! Scheiße, was ist das denn?“ Er sah seine Freunde entsetzt an, die ihr Lachen nicht verbergen konnten. „Moony hat den Farbwandlungszauber hin bekommen!“ sagte James und Remus grinste stolz. „Das seh ich auch, aber musstet ihr den unbedingt an meinem Bett testen?“ Sirius zeigte auf sein Himmelbett, das jetzt die Farben der Slytherins trug. „Ich hasse euch! Ehrlich Leute! Und das am frühen Morgen … Das kriegt ihr wieder!“ Damit verschwand der Gryffindor im Badezimmer und James ließ sich lachend auf sein Bett fallen. Remus machte den Farbzauber rückgängig und stand auf. „Ok, damit haben wir den ersten Teil unseres Abschlussstreiches. Meinst du, du kriegst den Rest auch hin?“ Remus sah Peter an. „Ich? Was ist mit euch? Wollt ihr denn gar nichts dazu beitragen?“ James stützte sich auf seine Ellenbogen. „Sicher doch, Moony. Aber du bist nun mal das Genie unter uns und so was nennt sich Arbeitsteilung. Du findest die Zauber, und wir führen sie dann aus!“ „Ja, nee, ist klar, Prongs. Und ich dachte immer, der da wäre der faule Hund.“ Remus zeigte auf die Tür des Badezimmers, wo Sirius stand und sich die Haare trocken rubbelte. „Willst du das echt um lassen, Padfoot?“ fragte Peter, und zeigte auf Sirius' Hals. „Was meinst du, Wormtail? Ach das, ja klar. Wieso denn nicht?“ Remus schüttelte entgeistert den Kopf. „Mann, Padfoot. Du gehst heute in Zaubereiministerium und wirst den ganzen Tag in der Nähe von Rinas Dad rumlaufen. Willst du da allen ernstes ein Hundehalsband tragen?“ Sirius ließ grinsend das nasse Handtuch fallen. „Das, mein lieber Moony, gehört zu meinem persönlichen Stil! Außerdem finde ich, das es cool aussieht.“ „Das sieht nicht cool aus, sondern bescheuert!“ James fing an zu lachen. „Dann hättest du ihm das Teil nie schenken dürfen, Moony! Ich bin ja nur froh, dass es nicht mehr nach diesen Flohpuder stinkt. Das war nämlich echt unerträglich!“ „Ach, ihr seid ja nur neidisch.“ „Neidisch worauf, Padfoot? Das wir nicht von allen Anderen angestarrt werden?“ Sirius warf ein Kissen nach Peter, der sich schnell duckte. „Du sein mal ganz still, Wormtail. Wer hat den Gestern versucht einen neuen Schulrekord im Dauerknutschen aufzustellen?“ Peter lief knallrot an und seine Freunde lachten. „Ja, komm schon, erzähl mal. Was läuft denn da jetzt zwischen dir und dieser Tabby?“ Peter, der mittlerweile die Farbe einer überreifen Tomate angenommen hatte, schnappte nach Luft. „I … I … Ich weiß gar nicht, wo von ihr redet.“ Schnell raffte er seine Sachen zusammen und verschwand im frei gewordenen Badezimmer. Die übrigen Rumtreiber lachten und machten sich bereit, zum Frühstück in die Große Halle zu gehen. --- --- --- Albus Dumbledore saß an seinem Platz am Lehrertisch und beobachtete das bunte Treiben in der Großen Halle. Die Schüler setzten sich nach und nach an ihre Haustische und er erhob sich und trat nach Vorn. „Ich wünsche euch einen wunderschönen Guten Morgen. Wie ihr sicher wisst, haben die Schüler der siebten Klasse heute ihren Berufsschnuppertag. Sie möchte ich bitte, sich nach dem Frühstück vor meinem Büro einzufinden. Mister Lupin, Mister Snape, Sie können sich dann gleich bei Professor McGonagall melden. Für alle anderen wird der Unterricht wie gewohnt weiter gehen.“ Sirius blickte zu Remus, der das Gesicht verzog. „Du und Schniefelus? Das ist wohl dein Glückstag heute, was?“ Remus funkelte ihn an. „Danke auch, Padfoot. Wie wäre es mal mit ein bisschen Mitgefühl?“ Sirius biss in sein Marmeladenbrötchen. „Sorry Alter, aber mehr als das ist nicht drin. Ich muss schließlich einen ganzen Tag unter den strengen Blicken von Rinas Dad durchstehen!“ „Da fragt man sich doch glatt, wer von euch beiden schlimmer dran ist.“ kicherte Peter, was James nickend bestätigte. „Ich bin ja mal gespannt, wie das wird. Ob sie uns mit nach Askaban nehmen?“ Serina stieß beinahe ihren Kürbissaft um. „Bin du irre? Da wimmelt es nur so von Dementoren, also darauf kann ich gerne noch etwas verzichten!“ „Das glaub ich dir, Baby. Aber früher oder später wirst du dahin müssen.“ „Das weiß ich auch, Sirius. Aber ich hab nichts dagegen, wenn es etwas später ist.“ Alice Jones sah sie über den Tisch hinweg an. „So schlimm?“ Serina nickte nur. Tabea kam zu ihnen und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zu Dumbledores Büro. An der Tür zur Eingangshalle stieß Serina mit einem dürren Mädchen zusammen, die eine Huffelpuffuniform trug. Sie hatte blondes, wirres Haar und trug eine riesige Brille mit dicken Gläsern, die ihre Augen gigantisch wirken ließen. Das Mädchen starrte Serina an. „Du … Er wird kommen, um dich zu holen … Hüte dich … Geh nicht durch den runden Raum!“ Die Gryffindors sahen sie entgeistert an, und Sirius faste sie leicht an der Schulter. „Was? Von wem redest du?“ „Hä?“ Das Mädchen schüttelte fast unmerklich den Kopf. „Ich hab nichts gesagt. Entschuldigt mich bitte.“ Serina zitterte leicht, doch Tabea kicherte hinter ihr. „Oh Merlin, die hat so einen Schuss!“ „Du kennst sie?“ Peter sah seine Freundin fragend an, die nickte. „Klar, das war Sibyll Trelawney. Die ist völlig durchgeknallt. Hör bloß nicht auf sie, Rina.“ „Wenn du das sagst, Tabby.“ Serina lächelte erleichtert, doch Sirius bemerkte, dass seine Freundin etwas bleicher geworden war. --- --- --- Alastor Moody verließ das Großraumbüro der Aurorenzentrale und ging in sein Büro. Er hatte die Auroren gerade über den weiteren Tagesablauf unterrichtet. Benjy Fenwick lehnte sich gegen seinem Schreibtisch, als Kingsley Shacklebolt seinen Kopf schüttelte.. „Hab ich das gerade richtig verstanden? Die lassen jetzt auch Mädchen zur Aurorenausbildung zu?“ der farbige Auror klang empört. Gideon Prewett lachte. „Was ist los, Kings. Probleme mit dem anderen Geschlecht?“ „Schwachsinn! Ich hab nichts dagegen, das Frauen arbeiten, aber manche Sachen sollten sie lieber uns Männern überlassen!“ „Manchmal ist deine Einstellung ganz schön vorsintflutlich, Kings. Weißt du das?“ „Ist sie gar nicht, Ben! Aber was denkst du, wie das ablaufen wird, wenn es Hart auf Hart kommt? Dann fangen die das Kreischen an und zittern wie Espenlaub! Und auf so was soll ich mich in einem Kampf verlassen können? Na, schönen Dank auch!“ Gideon konnte über die Engstirnigkeit seines besten Freundes nur noch den Kopf schütteln. „Was sagst du dazu, Bruderherz?“ Er stupste Fabian an, der die ganze Zeit über geschwiegen hatte. „Was?“ „Mann, Alter. Wo warst du denn die ganze Zeit mit deinen Gedanken?“ Benjy packte seine Papiere zusammen, die auf dem Tisch lagen. „Wahrscheinlich träumt er davon, Moodys Kleinen die Einzelzellen zu zeigen!“ lachte Gideon, doch sein Bruder sah ihn nur teilnahmslos an. --- --- --- Lily und Dorcas waren die Ersten, die den Kamin in Dumbledores Büro nutzen durften, um an ihren Praktikumsplatz zu gelangen. Gemeinsam mit Arnold Friedlich und Rodney Pastner, zwei Jungen aus Huffelpuff, flohten sie in das St. Mungo Hospital, wo sie von Schwester Abby bereits erwarte wurden. „Da seit ihr ja. Ich freue mich, dass ihr euch für diesen Beruf entschieden habt. Gute Heiler können wir immer gebrauchen, gerade in diesen Zeiten.“ Abby sah die Vier an. „Ok, als Erstes zeige ich euch die Umkleideräume. Ihr wollt ja sicher nicht den ganzen Tag in euren Schuluniform herum laufen.“ Die Schüler folgten ihr durch einen kleinen Korridor und Abby gab ihnen die typischen, limonengrünen Umhänge, die alle Heiler im Hospital trugen. „So, dann werd ich euch erstmal mit den Räumlichkeiten vertraut machen. Also, hier im Erdgeschoss befindet sich die Abteilung für Utensilien-Unglücke. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie viele Patienten wir haben, weil sie einen minderwertigen Kessel benutzten! Im ersten Stock ist die Abteilung für Verletzungen durch Tierwesen, aber da gehen wir heute nicht hin. Mein Chef meinte, es wäre nicht gut, wenn ihr gleich mit jemandem Konfrontiert werden, der einem Werwolf zu nahe gekommen ist!“ Lily warf einen schnellen Blick zu Dorcas, die hörbar die Luft ein sog. „Im zweiten Stock behandeln wir die ansteckenden Krankheiten. Keine Sorge, dass ihr mit Drachenpocken nach Hause geht. Dort dürfen nur ausgebildete Heiler hinein. Darüber liegt die Abteilung für Vergiftungen und im vierten Stock die für Fluchschäden und Zauberunfälle. Dort liegt auch die Janus-Thickey-Station für Langzeitopfern von Flüchen, wo ich normalerweise arbeite. Miriam Strout ist unsere Stationsleitung, ihr werdet sie sicher noch im Laufe des Tages kennen lernen. Was noch, ach, das Wichtigste! Im fünften Stock ist die Cafeteria und der Kiosk!“ Abby lachte und ging auf einen der Fahrstühle zu. „Ich würde sagen, dann teilen wir uns mal auf. Hat jemand einen besonderen Wunsch, auf welche Station er gerne möchte?“ Dorcas hob ihre Hand. „Sie sagte zwar, das ihr Chef das nicht möchte, aber ich würde trotzdem gerne in den ersten Stock gehen.“ Abby hob überrascht eine Augenbraue. „Bist du dir sicher? Das ist kein schöner Anblick da oben.“ Dorcas nickte. „Ganz sicher.“ Abby nickte. „Nun gut, noch jemand einen Wunsch?“ „Ich würde gerne mit auf Ihre Station kommen, Abby. Mit Zauberunfällen kenn ich mich irgendwie aus.“ sagte Lily grinsend. „Ok, dann mal los.“ Sie stiegen in den Fahrstuhl und Abby verteilte die Schüler auf die verschiedenen Stationen. --- --- --- Alastor sah auf die Uhr in seinem Büro. Noch zehn Minuten, dann würde wahrscheinlich einer der schlimmsten Tage seines Lebens beginnen. Er atmete noch einmal tief durch, als es an seiner Tür klopfte. „Herein.“ rief er ungehalten, und ein rothaariger Auror trat in den Raum. „Was gibt’s den, Fabian.“ fragte er und der junge Mann sah ihn an. „Rufus hat mich gerade kontaktiert. Er braucht dich. Sofort.“ Moody runzelte die Stirn. „Jetzt?“ „Ja, er sagte, sofort.“ „Bei Merlin, spinnt der denn? Weiß er denn nicht, das gleich die Schüler ankommen?“ Fabian zuckte mit den Schultern. „Doch, schon. Aber er meinte, dass würde keinen Aufschub dulden. Er ist gerade in Askaban zu einer Anhörung und er meint, er bräuchte deine Meinung zu dem Fall.“ Moody fluchte lauthals vor sich hin. „Na schön, wenn er das so will … Der kann was erleben! Gut, du kümmerst dich bitte und die Schüler, ja? Bring sie her, zeig ihnen die Büros. Ich bin so schnell wieder hier, wie ich kann.“ Fabian nickte nur, während sein Chef eiligst das Büro verließ. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)