Another Chance I von SerinaCorvus (A Marauder Tale) ================================================================================ Kapitel 117: Operation Bambi ---------------------------- 117 Operation Bambi Lily saß im Schneidersitz auf ihrem Bett und trommelte ungeduldig auf einem Stoffbeutel herum. Sie hatte für ihre Freundin einige Kräuter zusammengestellt, die den Braunton aus ihren Haaren waschen sollten, doch Serina war seit dem Aufstehen verschwunden. Gwendolin stand vor dem Spiegel und überprüfte den Sitz ihrer Schuluniform. Sie erzählte mal wieder von ihrer Ausbildungsstelle im französischen Ministerium. "… sehen … Verdammt Maureen, hörst du mir überhaupt zu?" Ihre Freundin zuckte zusammen. "Was? Natürlich! Dein Appartement … man kann von dort den Eifelturm sehen." Gwen klatschte aufgeregt in die Hände. "Ist das nicht traumhaft? Es liegt mitten in Paris, direkt an Seine und …" "Da soll's ja im Sommer ziemlich übel riechen!" "WAS?" Gwendolin fuhr herum und funkelte Serina an, die grinsend in der Tür stand. "Ich hab gehört, die Seine soll im Sommer ziemlich stinken! Passend, wenn du mich fragst!" "Dich fragt aber keiner!" zischte das Mädchen und riss wütend ihre Schranktür auf. Serina setzte sich zu Lily auf das Bett. "Wo warst du denn die ganze Zeit?" fragte diese und Serina zuckte mit den Schultern. "Na, wo schon, Sirius retten natürlich! Der Arme hatte sich im Wald verlaufen … Lange Geschichte, aber was hast du da?" fragend zeigte sie auf den Stoffbeutel. "Spitaca, Chamomilla, Urtica und Filipendula. Wenn du diese Kräuter zerkleinerst und mit etwas heißem Wasser anrührst dann dürfte es dir die Farbe aus den Haaren waschen. Kurz drauflassen und die siehst wieder aus wie neu!" Serina drückte den Beutel an ihre Brust. "Endlich!" stöhnte sie theatralisch und Lily musste lachen. "Ich würde dir ja helfen, aber ich muss gleich zu Madame Sprout. Wenn du aber warten willst, bis ich alles zu Hagrid gebracht … Rina?" Sie folgte dem Blick ihrer Freundin, die wie gebannt beobachtete, wie Gwendolin sich das Gesicht eincremte. Lily stieß sie an. "Starr da nicht so hin!" flüsterte sie und Serina biss sich kichernd auf die Lippen. "Mach ich doch gar nicht! Aber findest du nicht auch, das Gwens Gesichtsfarbe schon viel … gesünder aussieht?" Lily schüttelte grinsend den Kopf. Der Teint ihrer Zimmergenossin war in der Tat bereits etwas dunkler, aber noch schien es niemandem aufzufallen. "Ich muss jetzt los, Rina. Bleibst du noch hier?" "Nö, ich werde zu Sirius und anschließend wollen wir auf Futtersuche gehen." Serina stand mit ihr auf und sie gingen den Mädchenturm hinunter. Lily runzelte die Stirn. "Futter … Ach, ihr wollte mal wieder die Küche plündern!" Serina blieb am Aufgang des Jungenturmes stehen. "Nicht doch, Frau Schulsprecherin. So etwas Unredliches würden wir doch niemals tun!" "Ok, aber bring mir ein Butterbier mit." "Mach ich!" Lily stieg lachend durch das Porträt und Serina rannte im Eiltempo den Turm hinauf und stürzte in den Schlafsaal der Rumtreiber. Die vier Jungs saßen auf ihren Betten und sahen sie an. "Wow Baby, hattest du Sehnsucht nach mir, oder warum hetzt du so?" Serina grinste ihn an. "Immer doch, Sirius, aber was viel wichtiger ist … Operation Bambi kann endlich beginnen!" Alle Blicke richteten sich auf James, der tief durchatmete. "Ok, dann mal los. Ich hoffe nur, dass das klappt, Rina!" "Wird es!" sagte sie und drückte ganz fest die Daumen. Die anderen Rumtreiber nickten ebenfalls zuversichtlich. --- --- --- Lily zog den großen, beladenen Handkarren hinter sich her und ging über die Wiese auf den Verbotenen Wald zu. Sie sah Hagrids Hütte am Waldrand und den Wildhüter, der bereits draußen auf seinen Stufen saß. "Guten Morgen, Hagrid." begrüßte sie ihn, doch der Halbriese seufzte nur herzzerreißend. "Ist irgendwas passiert?" Das Mädchen setzte sich neben ihn auf die Stufen. "Is wegen Fang … Mach mir echt Sorgen um mein Kleinen." Er warf einen Blick über seine Schulter in die Hütte. "Ich mein, er war nie besonders mutig oder so … Er is ja auch noch klein, aber … Heute morgen kam er jaulend ausem Wald gerannt, mit eingekniffenem Schwanz, und hat sich unter meim Bett versteckt und da kommt er auch nich mehr raus!" Lily warf einen Blick in die Hütte und unter dem rustikalen Holzbett konnte sie den zitternden Umriss eines kleinen Hundes erkennen. "Un dabei war er so glücklich, dass er endlich ein Freund gefunden hatte. Lily runzelte die Stirn. "Fang hat einen Freund?" Hagrid nickte. "Ja. Wir ham im Wald nen Rumtreiber getroffen. War ein großer Schwarzer, sah aber harmlos aus und war auch ganz lieb zu meinem Kleinen. Jedenfalls ham sich die Beiden prächtig miteinander verstanden und nu das … Möchte zu gern wissen, was der mit meinem Fang angestellt hat, dass der solche Angst hat!" Lily seufzte. Sie konnte sich sehr gut vorstellen, mit wem Fang in der letzten Nacht durch den Wald gestreift war. "Hagrid, du solltest dich heute mal ganz lieb um deinen Fang kümmern, ich glaube, das braucht er jetzt." Der Wildhüter schüttelte den Kopf. "Nee, Lily, das geht doch nich. Ich kann doch meine Arbeit nich im Stich lassen! Ich muss dich doch …" "Ach was, Hagrid. Ich kann die Tiere auch alleine füttern und du kümmerst dich heute mal um Fang. Ich verrate es auch keinem!" Sie zwinkerte ihm zu und Hagrid lächelte dankbar. "Das ist echt lieb von dir, Lily." Das Mädchen stand auf und klopfte sich die Hose ab. "Weißt du, ich kenne mich mit Rumtreibern aus. Wenn sie dir das Herz brechen, dann machen sie es richtig!" Lily zuckte mit den Schultern und setzte den Handkarren in Bewegung. Hagrid sah ihr stirnrunzelnd nach, ehe er zu Fang in die Hütte ging. --- --- --- Die Sonnenstrahlen fielen vereinzelt durch das dichte Blätterdach und tauchten den Wald in ein sanftes, grünliches Licht. Lily stand neben der Futterkrippe in der offenen Hütte und füllte die Grünabschnitte aus den Gewächshäusern hinein. Sie beobachtete die Waldbewohner, die sich durch ihre Anwesenheit nicht stören ließen, und sich über die Blätter und Stiele her machten. Lily lehnte sich gegen einen der Stützbalken, die das Dach hielten, und sah ihnen dabei zu, als es hinter ihr Knackte und sie sich erschrocken umdrehte. Ein Hirsch schien von dem Duft der frischen Blätter angelockt worden zu sein. Langsam, fast andächtig, kam er auf die Futterstelle zu, die Augen fest auf das Mädchen gerichtet. Lily war im ersten Moment etwas irritiert, doch dann sog sie scharf die Luft ein und schüttelte den Kopf. "Oh nein … So nicht!" murmelte sie und griff nach dem Handkarren, um schnell von hier zu verschwinden. Der Hirsch schnaubte und sprang vor, um ihr den Weg zu versperren. "Lass mich durch!" sagte sie bestimmt, doch der Hirsch legte nur seinen Kopf schief und blickte sie aus großen, glänzenden Augen an. "Oh bitte, James, glaubst du wirklich, dass diese Nummer bei mir zieht?" Prongs scharrte mit seinem rechten Vorderhuf im Waldboden und Lily verschränkte abwehrend die Arme vor ihrer Brust. Sie war noch immer wütend auf ihn, das verriet ihm der Klang ihrer Stimme. Wütend und verletzt. Prongs trat ganz langsam auf sie zu, er wollte sie nicht verschrecken oder gar noch mehr verärgern. Sie war vor ihm, ganz nah. Er konnte ihren Geruch wahrnehmen, der sich mit den Düften des Waldes mischte. Sie schien völlig regungslos dazustehen, doch Prongs bemerkte das Zittern, das ihren Körper durchfuhr. Sanft stupste er sie an der Schulter an und sie schluckte schwer. "Geh weg." Lily war sich nicht sicher, ob sie es gesagt oder nur gedacht hatte. Ihre Stimme versagte ihr und war nur noch ein leises Flüstern. Sie drehte sich um, damit er die Tränen nicht sah, die ihr in die Augen schossen. Sie hörte, wie die Schritte auf dem Waldboden sich entfernten und biss sich auf die Lippe, um die Tränen zu unterdrücken. Sie hatte ihn weggeschickt, ja, aber seit wann tat James Potter, was man ihm sagte? Lily atmete tief durch und wischte sich über die Wange, als ihr etwas in den Nacken schnaubte. Lily fuhr herum und sah Prongs vor sich stehen. Er war zurückgekommen und blickte sie traurig an. Der Hirsch hatte den Kopf schief gelegt und in seinem Maul baumelte eine Akelei, wie sie hier im Wald überall wuchs. Am unteren Ende hingen noch die Wurzeln, und Erde fiel von ihnen herab auf den Boden. Prongs stupste sie gegen den Oberarm und Lily musste unfreiwillig lachen. Sie streckte ihre Hand nach der Blume aus und nahm sie entgegen. "Du bist schrecklich, James Potter, weißt du das?" schluchzte sie und der Rumtreiber vor ihr verwandelte sich zurück. "Ich weiß." sagte er leise und griff nach ihrer Hand. "Lily … Es tut mir so Leid, was ich zu dir gesagt habe. Ich war nur … Ich hatte … Es tat so weh und … Lily, ich liebe dich so sehr und du fehlst mir." Ihre grünen Augen schimmerten feucht und James zog sie langsam an sich. Er strich ihr die Haare aus dem Gesicht und beugte sich zu ihr herunter. Lily wich nicht zurück. Sie stieß ihn nicht von sich und als seine Lippen auf ihre trafen schloss sie die Augen und verschränkte ihre Hände in seinem Nacken. --- --- --- "Und du bist dir sicher, dass du dir das da in die Haare schmieren willst?" Peter stand neben Sirius Bett und sah zu, wie Serina einen grünlichen Brei in einer Schüssel anrührte. "Mensch Wormtail, schlimmer kann es doch nicht mehr werden!" lachte Sirius, was ihm einen Rippenstoß seiner Freundin einbrachte. "Halt die Klappe!" "Aua, Baby, das tat weh!" Serina stand auf und verschwand im Badezimmer der Jungs. Remus sah von seinem Buch auf und warf einen Blick zu dem schwarzhaarigen Rumtreiber, der sich am Bauch kratzte. "Ist was?" fragte Sirius, der den Blick bemerkt hatte, und Remus schüttelte den Kopf. "Das wollte ich dich gerade fragen. Fehlt dir was?" "Nee, juckt nur." "Wie wäre es mal mit waschen, Padfoot?" grinste Peter und Sirius schlug mit seinem Kissen nach dem kleineren Jungen. "Sehr witzig, Wormtail, aber ich hab erst geduscht!" Serina kam in das Zimmer zurück und ließ sich neben ihrem Freund nieder. "Stimmt, du stinkst gar nicht mehr!" Sirius verzog das Gesicht. "Du dafür! Bist du dir sicher, dass das so richtig ist?" Das Mädchen seufzte. "Jaha!" sagte sie genervt. Der Brei roch wirklich nicht gerade angenehme, aber solange er die gewünschte Wirkung hatte, war ihr das egal. Sirius drückte ihr einen Kuss auf die Nasenspitze. "Na, dann bin ich ja beruhigt … Oh Baby, könntest du mich mal bitte kratzen?" Er drehte ihr den Rücken zu und sie tat ihm den Gefallen. "Ah … Das tut gut … Tiefer … Weiter nach links … Ja genau da! Fester … Oh Baby …" "Heiliger Merlin! Nehmt euch ein Zimmer, ihr seid hier nicht alleine!" "Mann Moony, was soll ich denn machen, ich komm doch da nicht ran?" Peter grinste vor sich hin und Serina zupfte verlegen an ihren Haaren herum. Remus schüttelte den Kopf und war wieder hinter seinem Buch verschwunden. "Guckt mal, die sehen doch schon viel heller aus, oder?" Serina hielt eine Haarsträhne in der Hand, von der sie den Brei gewischt hatte. "Hmmm … Ja, vielleicht ein bisschen … Hey Baby, wenn du lange genug wartest, wirst du vielleicht blond!" Serina stieß einen spitzen Schrei aus und war mit einem Satz im Badezimmer verschwunden. "WOW! Ich dachte immer, in Hogwarts kann man nicht apparieren!" lachte Sirius. "Mann Padfoot, mit dem Tempo kann sie auch ohne Besen den Schnatz fangen!" "Stimmt, Wormtail. Das sollte man sich für Notfall e merken." "Haha!" Serina stand mit einem Handtuch in der Tür und rubbelte sich die Haare trocken. "Und … Wie seh ich aus?" Langsam ließ sie das Tuch sinken und sah ihre Freunde fragend an. "Phantastisch Baby, wie immer!" Sie blickte Sirius schief an. "Nein ernsthaft, Baby, deine Haare sehen aus wie sie sollten. Was immer Lily dir gegeben hat, es hat geklappt." "Wirklich?" Freudig hüfte sie auf seinem Bett herum und fiel ihm um den Hals. "Hey, nicht so stürmisch … Baby … Bitte, hör auf … Warte mal … Oh Merlin, was ist denn das?" Sirius stieß seine Freundin von sich um sich heftig im Nacken zu kratzen und sie beobachtete ihn eingehend. "Sirius … Du hast Flöhe?" Der Rumtreiber hielt mitten in der Bewegung inne und sah sie ungläubig an. "Was?" "Flöhe! Du hast Flöhe!" "Quatsch! Ich doch nicht!" "Doch, sieh mal!" Serina zeigte auf seine Decke, über die ein winziger schwarzer Punkt hüpfte. "Das war doch kein Floh, das war ne Fliege!" Serina verdrehte die Augen. "Fliegen heißen Fliegen weil sie fliegen, aber das Ding hier ist gehüpft, also ist es ein Floh." Remus stand von seinem Bett auf und kam zu ihnen herüber. "Dann musst das Ding aber nach deiner Definition Hüpfer heißen oder durch die Gegend flohen." Seine Augen wanderten über den Rumtreiber und dessen Umgebung und Remus ignorierte die tödlichen Blicke seiner Freunde. "Dennoch hast du Recht, Rina. Padfoot hat Flöhe!" Serina und Peter sprangen gleichzeitig von Sirius Bett und klopften sich die Kleidung ab. "Ach ja, Mister Ich-weiß-Alles? Und wo hab ich die bitteschön her?" "Fang?" erklang Peters Stimme und Sirius warf seinem Freund einen bitterbösen Blick zu. "Tja, das kommt davon, wenn man sich mit Fremden im Wald rumtreibt und Gott weiß was anstellt!" Sirius schnappte nach Luft. "Baby, ich hab mich nicht rumgetrieben! Und angestellt hab ich auch nichts." Er wollte auf seine Freundin zugehen, doch sie schüttelte den Kopf. "Bleib mir bloß vom Leib! Was machen wir jetzt mit ihm?" Sie sah Remus fragend an. "Wir könnten ihn mit Flohpuder behandeln. Gleichzeitig müssten wir ihm natürlich alle Haare abrasieren, damit …" "NEIN!" "… sich nicht doch irgendwo ein Floh oder ein Ei festsetzt und überlebt. Hätte den Vorteil, das Niemand etwas von seinen kleinen Untermietern erfährt." "Bist du taub, Moony? NIEMAND rasiert mir die Haare ab! Versucht es und ich bring euch alle um!" "Hey Moony, wenn ich ihn jetzt Flohschleuder nenne, dann ist das ja nicht mal mehr eine Beleidigung!" "Ich warne dich, Wormtail, treib es nicht zu weit! Baby, du kannst doch nicht zulassen, dass sie so mit mir umspringen!" Serina sah ihren Freund grinsend an. "Tja, im Grunde bleibt uns nur eine Möglichkeit, dich von deinen kleinen Besuchern zu befreien." Sirius schluckte. "Und … wie?" "Krankenstation. Sofort! Aber du gehst bitte zwei Meter vor uns, ja?" Remus zeigte mit seinem Zauberstab auf ihn und Sirius setzte sich knurrend in Bewegung. --- --- --- James saß auf dem mit Blättern bedeckten Boden neben der Futterkrippe und beobachtete Lily, die sich ihren Pullover überzog. "Ob uns jemand gesehen hat?" fragte sie leise und errötete bei dem Gedanken. Der Rumtreiber sah sich nach allen Seiten um. "Ich denke nicht. Und wenn doch, ist es mir auch egal!" Er zupfte ihr einige Blätter aus den Haaren und lächelte sie liebevoll an. Lily schüttete den Kopf. "Du bist wirklich unmöglich, James! Wie würdest du denn bitte erklären, was wir hier gerade gemacht haben wenn … wenn zum Beispiel Dumbledore jetzt vorbeikommen würde?" "Schulsprecherkonferenz!" James sammelte lachend seine Uniform auf und zog sich an. "Aber wir müssen unser Glück ja nicht herausfordern. Lass uns diesen Karren zurückbringen und ins Schloss gehen, mir wird nämlich langsam kalt." Lily erhob sich und gab dem Jungen einen Kuss. "So empfindlich, Mister Potter? Ich wusste gar nicht, dass du so sensibel bist!" Er zog sie in seine Arme und grinste. "Wenn wir uns ein ungestörtes Plätzchen suchen, kann ich dir ja zeigen, wie sehr!" Lily schüttelte den Kopf. "Nein, daraus wird nichts! Zuerst sollten wir nach Rina sehen, ob der Fluch gebrochen ist. Ich fürchte nämlich, dass sie mir dass nicht wirklich verziehen hat. Irgendwas heckt sie aus, da bin ich mir ganz sicher!" James zog den Karren langsam durch den Wald und nahm Lilys Hand. "Mach dir um sie mal keine Sorgen. Rina hat ihre Rache schon bekommen!" "Wie meinst du das?" "Na, was meinst denn du woher ich wusste, dass du hier bist?" "Aber … Aber das konnte sie dir doch gar nicht verraten! Wie?" "Mir zwar nicht, aber dein Fluch bezog sich nur auf Menschenseelen und nicht auf Hauselfen, und so …" "Tinker! Oh, sie hat mich also doch noch reingelegt!" James stellte den Karren vor den Gewächshäusern ab und nahm Lily in den Arm. "Schlimm?" fragte er vorsichtig und sie schüttelte den Kopf. "Nein! Ich schätze, ich hatte es nicht anders verdient. Und eigentlich bin ich ihr sogar dankbar." "Frag mich mal, Lily! Ich hab noch nie einen so sturen Dickschädel getroffen wie dich!" "WAS?" Sie sah ihn aus funkelnden Augen an und James lachte. --- --- --- Das Porträt zum Gemeinschaftsraum der Gryffindors schwang auf und die beiden Schulsprecher traten ein. Lily sah sich suchend um, bis James sie anstieß und auf die Sitzecke vor dem Kamin zeigte. Serinas jetzt wieder roter Haarschopf schaute über die Rückenlehne und die Beiden gingen darauf zu. "Wie ich sehe, hat mein Rezept funktioniert." sagte Lily und Serina fuhr herum. Sie nickte erleichtert. "Ja! Gott sei Dank, jetzt kann ich endlich wieder unter die Leute gehen!" Serina bemerkte Lilys Hand, die in James lag, und grinste. "Anscheinend nicht das Einzige, das wieder so ist, wie es sich gehört!" Remus schloss geräuschvoll sein Buch und stieß einen tiefen Seufzer aus. "Dann hat dieses ganze Theater ja endlich ein Ende!" Serina sprang von dem Sofa auf und drückte ihre Freundin an sich. "Lily, Lily, Lily, Lillilililililililililily!" Sie vollführte einen regelrechten Singsang und stieß dabei mit Frank Longbottom zusammen, der sie verwundert ansah. "Hey Rina, alles klar bei dir?" "Ja! Ich kann Lilys Namen sagen!" Serina strahlte übers ganze Gesicht. Frank tätschelte ihr sanft die Schulter. "Das ist toll, Rina … Ganz toll! Wir sind alle so stolz auf dich!" Er ging an Remus vorbei. "Ihr solltet sie mal von Pomfrey durchchecken lassen, so ganz normal ist das mit Sicherheit nicht!" Remus, der versuchte möglichst ernst auszusehen, nickte. "Machen wir, Frank. Versprochen!" James kratzte sich lachend im Nacken. "Sagt mal, wo steckt denn Padfoot?" Peter sah ihn misstrauisch an. "Lange Geschichte … Sag mal Prongs … Alles Ok bei dir?" James zuckte mit den Schultern. "Ja, wieso?" "Was hast du Wormtail?" Remus blickte den kleinen Rumtreiber fragend an. "Na ja, Prongs und Lily waren bei der Futterhütte … wie Padfoot. Und jetzt kratzt er sich … genau wie Padfoot …" Serina stieß Lily mit einem leisen Schrei von sich. "Hau bloß ab, hörst du!" James und Lily sahen sich verständnislos an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)