Another Chance I von SerinaCorvus (A Marauder Tale) ================================================================================ Kapitel 112: Sag kein Wort -------------------------- 112 Sag kein Wort "Baby, jetzt hetzt doch nicht so!" "Ich hetzte nicht, ich hab nur keine Lust, mit dem da zusammen zugehen!" "Lass sie doch, Padfoot, wenn sie mir nicht zuhören will, kann sie gerne abhauen!" Sirius blieb stehen und sah seine Freunde kopfschüttelnd an. "Könntet ihr wohl damit aufhören? Ich werde meine Freundin sicher nicht deinetwegen abhauen lassen, Prongs und Baby, ich werde ihn auch nicht deinetwegen stehen lassen! Entweder ihr kriegt euch langsam mal wieder ein oder wir haben echt ein Problem!" Serina kaute auf ihrer Unterlippe und James bewunderte die Architektur der Decke. Sie wussten beide, dass Sirius Recht hatte aber ehe jemand etwas sagen konnte würde die Tür vor ihnen aufgerissen und der Hausmeister sah sie abfällig an. "Nah, da seid ihr ja. Wurde auch langsam Zeit! Rein mit euch." Argus Filch hielt ihnen die Tür auf und die Drei betraten ein altes, staubiges Klassenzimmer, das mit unzähligen Kisten vollgestellt war. "Tja, was sich so in Laufe der Jahre angesammelt hat … Weiß gar nicht, wo das ganze Zeugs hergekommen ist … Ist ja auch egal, geht euch sowieso nichts an. Ihr räumt hier gefälligst auf, verstanden? Stapelt die Kisten da an der Wand." Filch zeigte zu der leeren Zimmerwand im Norden. "Aber mach das ordentlich. Und seit vorsichtig, in Kisten haben sich Doxys eingenistet. Schockt sie und werft sie dann in den Käfig neben der Tür. Und kommt mir hier ja nicht auf dumme Gedanken, Miss Norris wird ein Auge auf euch haben." Er streichelte seiner Katze über den Rücken und ließ die Gryffindors dann alleine. "Äh … Was sind noch mal Doxys?" fragte Serina und Sirius schüttelte den Kopf. "Und ich dachte immer, ich bin derjenige, der nicht aufpasst im Unterricht. Das sind sone Art Feen. Ziemlich hässlich, aber nur so Groß." Er hielt Zeigefinger und Daumen auseinander. "Aber du solltest aufpassen. Die haben nämlich zwei Reihen Zähne, und davon machen sie gerne gebrauch. Außerdem sind ihre Bisse giftig." "WAS? Und dann lässt und Filch mit denen alleine?" Sie starrte ihren Freund ungläubig an. James lachte. "Ja, eigentlich sollte er es besser wissen. Vielleicht denkt er ja, dass die Viecher uns erledigen!" Serina was sprachlos. "Keine Sorge Baby, so giftig sind die nicht. Ist eher … wie ein Bienenstich." "Du weißt wohl, wovon du sprichst, was Padfoot?" Sirius grinste seinen Freund an. "Klar. Auf unserem Dachboden hatten sich welche eingenistet, die hab ich meiner Mutter unter die Bettdecke gepackt! Merlin, ich hab noch nie einen Jemanden so schreien hören!" James prustete los. "So hat sich deine Alte erschreckt?" "Quatsch, die doch nicht! Die Doxys, als sie Walburga im Nachthemd erblickt haben!" Laut lachend zogen die drei Gryffindor ihre Zauberstäbe und jeder nahm sich eine Kiste vor. Serina öffnete den Deckel und erblickte einige dunkle Umhänge. Vorsichtig zog sie den Oberen heraus, als sie auch schon ihre erste Doxy entdeckte. Ihr Körper war von dichten schwarzen Haaren bedeckt und sie hatte glänzende, dicke Flüge. Serina glaubte ein Fauchen zuhören, als sie die Doxy aufstöberte und in ihrem, für ihre Größe riesigen Mund, entdeckte sie die Zähne, von denen Sirius gesprochen hatte. Die Doxy fing brummend an mit den Flügeln zu schlagen und wollte aus der offenen Kiste fliehen, doch Serina setzte sich sofort mit einem Stupor außer Gefecht. Dumpf landete die Beißfee auf dem Boden. "Wow Baby, sauberer Schuss! Ok, die Jagdsaison ist eröffnet!" "Hey Padfoot, wer am Ende die Meisten hat …" "… kriegt eine Flasche Odges? Bin dabei, Prongs!" Die beiden Jungs stürzten sich eifrig auf die Kisten und Serina schüttelte grinsend den Kopf. Eine Stunde später hatten die Drei schon etwa die Hälfte der Kisten geschafft. Die Beißfeen hatten allerdings nicht nur die Angewohnheit zu beißen, sondern auch zu kratzen, und so sahen die Gryffindors aus, als wäre ein Rudel tollwütiger Katzen über sie hergefallen. James lag mit sieben Doxys in Führung und Serina warf gerade eine Handvoll in den Käfig, als Sirius einen weiteren Karton öffnete und in Schwierigkeiten geriet. Er war anscheinend auf ein Nest gestoßen, denn fast zwanzig Doxys schossen aus der Kiste und auf den Jungen zu. Sie zogen an seinen Haaren, und kreischten, kratzten und bissen ihn, wo sie nur konnten. "Scheiße … Verdammte Mistviecher, helft mir doch mal!" Sirius schlug wild um sich und er schaffte es, eine Doxy zutreffen, die durch das halbe Zimmer flog. Miss Noris sprang der Fee fauchend hinterher. Serina eilte ihm zu Hilfe. Sie schaffte es, zwei Doxys zu schocken, die sich in seinen Haaren verfangen hatten und dann zog packte sie eine bei den Flügeln, die gerade in Sirius Nase beißen wollte. James wollte seinem Freund ebenfalls helfen und er zwängte sich zwischen einigen Kisten hindurch, die zwischen ihnen standen. Ein davon fing an zu wackeln und zittern, als er sich ihr näherte und James blieb erschrocken stehen. Er sah die Kiste mit großen Augen an, als der Deckel plötzlich aufflog und sich ein Mann langsam daraus erhob. Er trug eine lange, schwarze Robe und James sah ein bleiches Gesicht, das ihn erstarren ließ. "Das bist … du nicht … Du kannst nicht … nicht hier sein!" stammelte er. Sein Gegenüber hob die Hand und zeigte mit bleichen Fingern auf ihn. James starrte zitternd in das Gesicht Voldemorts und ging einen Schritt zurück. Er stolperte über eine der kleineren Kisten und fiel nach hinten, während der Dunkle Lord unaufhaltsam näher kam. Doch plötzlich war Serina neben ihm und stellte sich zwischen sie. Der Dunkle Lord blickte das Mädchen irritiert an, dann fing er an zu zittern und änderte seine Gestalt. Die Robe wurde kürzer, die Haare verschwanden und in seinem Mund bildeten sich lange, spitze Zähne. Serina sah Blatanescus Ebenbild an und verzog das Gesicht. "Oh, bitte … So groß bist du gar nicht!" Der Ursprüngliche fing vor ihren Augen zuschrumpfen an und sie richtete seinen Zauberstab auf ihn. "Riddikulus!" Der Irrwicht hatte jetzt nur noch die Größe einer Puppe und verschwand unter einem Bücherregal ehe der Fluch ihn traf. "Ich krieg dich noch." murmelte das Mädchen und wand sich James zu, der noch immer kreidebleich auf dem Boden saß. "Es ist Ok, James, er ist weg." sagte sie sanft und kniete sich neben ihm hin. "Es war nur ein Irrwicht, nicht real." Der Rumtreiber nickte. "Ich weiß … Oh Merlin, ich dachte … Im ersten Moment hab ich geglaubt … Danke, Rina." Er sah sie an und das Mädchen lächelte. "Es tut mir Leid, das ich so zickig zu dir war, aber …" "HEY! Würdet ihr wohl so freundlich sein und mir helfen? Aua, du kleines Mistvieh!" Die Beiden drehten sich zu Sirius um, der noch immer gegen den Doxyschwarm kämpfte. Serina half James auf die Beine und gemeinsam befreiten sie ihren Freund von den haarigen Beißfeen. Sirius stützte sich auf einen Karton. Seine Haare waren völlig zerzaust und er war ziemlich zerkratzt. Kleine Beulen bildeten sich überall dort, wo die Doxys ihn gebissen hatten. "Wisst ihr was? Filch kann den Rest hier alleine machen, ich hab echt kein Bock mehr!" James nickte zustimmend. "Seh ich genauso. Wir sollten dich auch lieber zu Poppy bringen, du hast ganz schon was abgekriegt!" Sirius blickte ihn aus nur einem Auge an, da das andere zugeschwollen war, eine Doxy hatte ihn genau in die Augenbraue gebissen. "Aber ich seh doch immer noch gut aus, oder?" Seine Freunde warfen sich schnelle Blicke zu. "So schlimm?" fragte Sirius und Serina und nahm seinen linken Arm. "Wie nach einem Kampf gegen Muhammad Ali." "Wer ist das denn?" wollte James wissen und griff seinem Freund unter den rechten Arm. Serina verdrehte die Augen. "Ach du Heiliger, ihr habt ja überhaupt keine Ahnung. Echt, ihr hättet Muggelkunde wählen sollen, nicht ich!" Gemeinsam machten sie sich auf den Weg in die Krankenstation. --- --- --- Madame Pomfrey versorgte den Rumtreiber und kümmerte sich auch gleich um die Kratzer der anderen Beiden. "Krieg ich auch so ein Gegengift?" fragte Serina uns Poppy hob eine Augenbraue. "Sind Sie etwa auch gebissen worden, Miss Corvus?" "Äh, nö." "Warum wollen Sie dann ein Gegengift haben?" "Na, die haben mich doch gekratzt! Sehen Sie mal!" Serina hielt ihr eine zerkratzte Hand hin und die Heilerin verdrehte die Augen. "Nur ihr Bisse sind Giftig! Merlin, bringen die euch den in dieser Schule gar nichts bei?" "Doch, tun sie! Aber vielleicht hab ich mir ja doch was eingefangen, ich darf ja auch kein Seewasser trinken, wie die Anderen." Poppy schüttelte den Kopf. "Niemand darf Seewasser trinken, und dabei ist es egal, um welche See es sich handelt, denn das ist ekelhaft! Und Sie haben sich nichts eingefangen, weil Sie nicht gebissen wurden. Und selbst wenn die Sie beißen, wäre das nicht weiter schlimm!" "Das sagen Sie!" "Ja, Miss Corvus, das sage ich." "Bitte, von mir aus, aber wenn mir plötzlich überall Haare wachsen dann mache ich Sie höchstpersönlich dafür verantwortlich!" Die Heilerin sah das Mädchen an und holte tief Luft. "Tun Sie das, Miss Corvus, aber gehen Sie endlich. Und bevor sie nicht einen Rücken wie ein Yeti haben, kommen Sie bitte auch nicht wieder!" "Sie werfen uns raus?" fragte Serina und Poppy schob sie langsam zum Ausgang. "Ja, Sie und ihre Freunde machen jetzt, dass Sie wegkommen. Ich muss mich um einen dringenden Fall von einsetzenden Kopfschmerzen kümmern!" "Aber …" "Kein aber sondern Gute Nacht, Miss Corvus!" Poppy nickte ihnen freundlich zu und schloss die Tür zur Krankenstation hinter den Gryffindors. Die Drei hörten, wie die Tür mehrfach verriegelt wurde. "Habt … Habt ihr das gehört? Und so was nennt sich verantwortungsbewusste Erwachsene! Die nimmt ihren Job doch gar nicht ernst! Was, wenn mir wirklich Haare wachsen?" Serina sah ihre Freunde verzweifelt an und James grinste. "Keine Sorge, ich bin sicher, Padfoot liebt dich dann trotzdem noch." "Sicher doch, ich schenk dir dann einen Rasierer zu Weihnachten!" Serina schüttelte den Kopf. "Ihr seid mir ja tolle Freunde, echt! Und ich wollte dir helfen, wieder mit Lily zusammen zukommen, aber das überleg ich mir jetzt noch mal!" Sie warf ihren Kopf zurück und marschierte an den beiden Rumtreibern vorbei. "Wie jetzt? Wirklich?" James blickte ihr verwirrt hinterher. "Ey Rina warte mal … Poppy ist echt fies und wenn dir doch was wächst, helf ich dir, sie zu verklagen! Ich bin ein guter Augenzeuge … RINA!" rief er dem Mädchen hinterher. "Du bist ein Schleimer, Prongs!" lachte Sirius und nahm die Treppe in die Eingangshalle. "Hey Padfoot, wo willst du denn hin? Da geht’s doch zu unserem Turm." Sirius drehte sich zu seinem Freund um. "Das weiß ich, aber ich hab Hunger und die Küche ist nun mal Unten!" Serina kam angelaufen und riss James beinahe um. "Hab ich hier gerade was von Essen gehört?" "Manchmal frage ich mich wirklich, wer von euch beiden verfressener ist!" lachte James und Serina sah ihn überrascht an. "Ganz klar, Du!" Sie klopfte ihm auf die Schulter und folgte Sirius in die Küche. --- --- --- Am nächsten Morgen saß Serina auf Lilys Bett und wartete darauf, dass sie endlich aus dem Bad kam. Maureen und Gwendolin waren schon auf und Serina wollte noch einmal in aller Ruhe mit Lily reden. Immerhin hatte sie James zwischen Butterbier und Hähnchenschenkel versprochen, ein gutes Wort für ihn einzulegen. Lily war noch dabei, sich die Haare zu trocken, als sie ins Zimmer kam und ihre Freundin erblickte. Sie ließ das Handtuch sinken. "Diesen Blick kenn ich, Rina. Lass mich raten … Du hast mit James gesprochen und es tut ihm wahnsinnig Leid und er liebt mich?" Serina nickte lächelnd und Lily seufzte. "Schön, interessiert mich aber nicht!" Serina starrte sie fassungslos an. "Wie … Nein! Lily, das glaube ich dir nicht!" Lily setzte sich ihr gegenüber auf das Bett. "Ja, du hast ja Recht, aber was denkt der sich dabei? Das ich angelaufen komme, nur weil er es so will? Rina, bitte versprich mir, dass du dich da raus hältst, ja? Das du nicht mit ihm über mich sprichst, oder über das, was ich dir erzähle." Ihre Freundin nickte. "Ja, Ok." "Auch nicht mit Sirius oder einem anderen der Jungs." Serina dachte einen Moment nach. "Gut, versprochen." Lily nahm ihren Zauberstab vom Nachttisch. "Hand drauf!" "Hey, traust du mir etwa nicht?" fragte Serina lachend und Lily grinste sie schief an. "Ich würde dir mein Leben anvertrauen, Rina, denn du bist meine beste Freundin." "Na also, wo ist dann das Problem?" "Ich kenne dich einfach zu gut!" Sie hielt Serina die rechte Hand hin und das Mädchen ergriff sie. "Na schön, wenn es dich glücklich macht … Ich schwöre, mit keiner Menschenseele über dich zu reden, solange du und James nicht wieder ein Herz und eine Seele sind! Zufrieden?" Eine Flammenzunge schoss aus Lilys Zauberstab. Sie wickelte sich um die Hände der beiden Mädchen und verschwand ganz langsam unter ihrer Haut. "Mein Gott Lily … Was war das denn?" Lily ließ ihre Freundin los und sah auf ihre Hand. "Ich wusste nicht, dass es so schnell geht, ich dachte …" "Was hast du gemacht?" Lily schüttelte den Kopf. "Ich … nichts, aber du. Du hast gerade einen unbrechbaren Schwur geleistet." "Ich hab … WAS?" "Ich wusste, dass du dich sehr schnell mit James versöhnen würdest und dich dann auf seine Seite schlägst. Ich musste einen Weg finden, wie ich das verhindern kann. Jetzt kann ich dir alles erzählen und mir sicher sein, dass du es ihm nicht weitersagst!" Lily grinste sie schief an und Serina schüttelte ungläubig den Kopf. "Aber ich … Ich hab die Finger dabei gekreuzt!" sagte sie leise und zeigte ihre linke Hand, die sie hinter ihrem Rücken versteckt hatte. "Ich weiß, ich hab's im Fenster gehen, aber das ist egal." "Ich … Du … Ich fass es nicht, du hast mich reingelegt!" "Du wolltest mich doch zuerst reinlegen." "Ja, deswegen kannst du das ja nicht machen." "Doch, kann ich!" "Das … Das war echt fies von dir, Lily. Du hättest mich ja wenigstens vorwarnen können!" Lily lächelte sie an. "Ich weiß, aber ich konnte nicht anders! Du wärst doch sofort zu ihm gelaufen und hättest ihm verraten, dass ich ihn noch liebe!" "Tust du das?" fragte Serina und Lily nickte. "Natürlich! Es ist nur … So wie er das gesagt hat, so voller Abscheu … Und wie er mich angesehen hat … So voller Wut … Ich hab echt Angst vor ihm gehabt." "Ach Lily!" Serina nahm ihre Freundin in den Arm. "Du solltest wirklich mit ihm reden, weißt du?" "Ich weiß." schniefte Lily. "Aber noch nicht. Ich kann das im Moment nicht, immer wenn ich ihn ansehe, sehe ich ihn, wie er mich angeschrieen hat." Serina strich ihr beruhigend über den Rücken. "Rina?" "Was denn?" "Wir sollten langsam zum Unterricht gehen, sonst kommen wir zu spät." Lily löste sich von ihrer Freundin und die sah sie überrascht an. "Unterricht? Was ist mit dem Frühstück?" "Schon vorbei." "Soll … Soll das heißen, ich muss mit leerem Magen in Zaubertränke sitzen?" "Ich fürchte ja!" "Oh Lily Evans, das wirst du noch bitter bereuen!" Lily stand auf und nahm ihre Schulsachen vom Bett. "Du wirst schon nicht verhungern, und beim Mittag kriegst du eine Extraportion." Serina verzog das Gesicht und folgte ihrer Freundin. "Frühstück verpasst, von der besten Freundin hereingelegt … Der Tag kann ja noch lustig werden!" Sie folgte ihrer lachenden Freundin aus dem Zimmer. "Hilfe … Bitte, hört mich jemand?" Lily blickte Serina stirnrunzelnd an, die Beiden wollten gerade in die Eingangshalle hinunter. Das kam von dort." Serina zeigte nach Oben und sie nahmen die Treppe, um ins nächst höhere Stockwerk zugelangen. Über sich sahen sie zwei Beine aus der Decke ragen, wie wild um sich traten. "HILFE!" "Keine Angst, wir sind gleich da." rief Lily und sie beeilten sich, dorthin zukommen. Ein kleines Mädchen steckte bis zur Hüfte in den Stufen fest und weinte. "Ich wollte doch nur zum Unterricht, aber auf einmal gab diese Stufe nach." Serina trat vorsichtig auf die Stufen, nicht, dass sie auch noch fest hing. "Ja, das haben die manchmal so an sich. Du bist wohl noch neu hier, oder?" Das Mädchen nickte. "Ist mein erstes Jahr. Ich bin Rita." "Hi Rita. Ich heiße Lily und das hier ist Serina und wir werden dich da jetzt mal rausziehen!" "Wird das wehtun?" fragte Rita und zog die Nase hoch. Serina warf einen schnellen Blick zu Lily. "Öhm … Bestimmt nicht." Sie packten das Mädchen unter den Armen und zogen sie mühevoll heraus. "AUA … AU … AUA, mein Fuß!" Sie ließen sich auf den Stufen nieder und Serina sah sich Ritas Knöchel an, der geschwollen war. "Wahrscheinlich ist sie umgeknickt, als die Stufe nachgab." Lily nickte. "Siehst fast so aus. Jemand sollte sie auf die Krankenstation bringen." "Ja … DU, Frau Schulsprecher. Ich werde schon mal in die Kerker gehen und Slughorn bescheid sagen, dass du später kommst." Lily nickte und half Rita auf, während Serina die Treppen hinunter eilte. --- --- --- Die Schüler im Zaubertränkeunterricht waren bereits mit dem Zerkleinern der Zutaten beschäftigt, als es an die Tür klopfte und Serina eintrat. "Tschuldigung!" murmelte sie und Professor Slughorn schüttelte missbilligend den Kopf. "Zehn Minuten, Miss Corvus. Können Sie mir wenigstens sagen, wo Sie die ganze Zeit gewesen sind." Sie stellte ihre Tasche unter den Tisch und holte eine Messingwaage heraus. "Da war dieses Mädchen, Rita, sie steckte in den Stufen fest und … und … und" Serina runzelte die Stirn, den Namen, die sie sagen wollte, kam einfach nicht über ihre Lippen. "… und ich halfen ihr da heraus." "Und wo ist diese Rita jetzt?" "Krankenstation." "Oh, Sie meinen, ich kann Ihre Geschichte sogar überprüfen ob sie auch stimmt, ja? Gut, das werde ich später tun. Aber können Sie mir vielleicht auch sagen, wo Miss Evans ist? Sie müsste eigentlich hier im Unterricht sein." Serina starrte ihren Professor stumm an. "Miss Corvus? Wissen Sie es?" Serina öffnete ihren Mund, doch anstatt der Worte entfuhr ihr nur ein quiekender Laut, der ihre Mitschüler lachen ließ. Slughorn wurde sichtlich ungehalten. "Miss Corvus, finden Sie das etwa witzig?" Serina schüttelte den Kopf. "Nein, Professor." sagte sie kleinlaut. "Gut, können oder wollen sie mir nicht sagen, wo Miss Evans steckt?" Serina rieb sich die rechte Hand, die merkwürdig kribbelte. "Kann … nicht!" presste sie schließlich hervor und Slughorn verdrehte die Augen. "Wenn Sie es nicht wissen, warum sagen sie das nicht gleich? Jetzt setzten Sie sich endlich und fangen an zu arbeiten!" Serina ließ sich auf ihren Stuhl nieder und drehte sich zu Sirius und James um, die sie belustigt ansahen. "Mensch Baby, was war das denn für eine Vorstellung?" Serina zuckte mit den Schultern, sie sah ziemlich ratlos aus. Fünf Minuten später klopfte es erneut an der Tür und wieder trat ein rothaariges Mädchen in den Klassenraum. Lily lächelte dem Professor zu und setzte sich auf ihren Platz. "Miss Evans? Wo kommen Sie jetzt her?" Lils blickte überrascht auf und sah ihn an. Dann warf sie einen Blick zu ihrer Freundin, die ihre Augen verdrehte und den Kopf auf die Tischplatte sinken ließ. "Hat Rina Ihnen Nichts gesa…" "Nein, denn dann würde ich ja nicht fragen, Miss Evans. Miss Corvus meinte, Sie wüsste nicht, wo Sie stecken." "Das habe ich gar nicht gesagt!" murmelte Serina und Lily runzelte die Stirn. "Nun, ich habe ein Mädchen auf die Krankenstation gebracht. Sie können Madame Pomfrey fragen, Sie wird es Ihnen sicher bestätigen." Slughorn schüttelte den Kopf. "Das wird nicht nötig sein, Miss Evans, ich glaube Ihnen." Er warf Serina einen vernichtenden Blick zu und machte eine weitere Runde durch die Tischreihen. "Warum hast du ihm den nichts gesagt?" fragte Lily leise und Serina richtete sich wieder auf. "Du Scherzkeks, das wollte ich ja, aber es ging nicht, Lily. Ich konnte nicht …" "MISS CORVUS!" Serina zuckte bei dem klang von Slughorns Stimme zusammen. "Erst kommen Sie zu spät zum Unterricht, dann halten Sie es nicht mal für Nötig, Ihre Freundin zu entschuldigen, was ich schon ungeheuerlich finde und jetzt stören Sie auch noch meinen Unterricht. Die ist Ihr letztes Schuljahr und da laufen die Dinge etwas anders als bisher. Sie werden sich nach dem Unterricht bei Mister Filch zum Nachsitzen melden, vielleicht kriegen Sie ja so einen Sinn für den Ernst des Lebens." Sie starrte ihren Lehrer fassungslos an. "Aber, hören sie Professor, das war doch nicht …" "Schluss jetzt! Sie setzten sich da vorne hin!" Er zeigte auf sein Pult. "Und wenn Sie noch ein einziges Mal meinen Unterricht stören, dann lasse ich Sie eine ganze Woche nachsitzen." Horace Slughorn war wütend. Er konnte nicht verstehen, dass Serina ihre Freundin so hatte hängen lassen. Die packte unterdessen ihre Sachen zusammen. "Wir müssen ganz dringend reden!" raunte sie ihrer Freundin zu, ehe sie den Platz wechselte. Am Ende der Stunde begutachtete Slughorn ihre fertigen Zaubertränke. "Na, es geht doch. Zwar nicht perfekt, Miss Corvus, aber annehmbar." Sie nickte und warf ihre Unterlagen in ihre Tasche. Sirius kam auf sie zu. "Was war den vorhin los, Baby?" Sie schüttelte den Kopf. "Erklär ich dir später, ja?" Sie gab ihn schnell einen Kuss und eilte zur Tür, wo Lily bereits auf sie wartete. Sirius sah den beiden stirnrunzelnd nach. "Ok, raus mit der Sprache, was hast du mit mir gemacht?" Lily sah ihre Freundin mit großen Augen an. "Ich hab gar nichts gemacht." "Bei deinem komischen Schwur muss irgendwas schief gegangen sein, Lily!" Lily schüttelte den Kopf. "Kann nicht sein. Alles, was ich wollte war doch nur, dass du nicht mit Jam … Oh mein Gott … Du hast es verbockt!" "Was hab ich?" "Aber ja, Rina! Du hast geschworen mit keiner …" "Mit keine Menschenseele über dich zu reden … Himmel bin ich blöd!" Serina schlug sich selbst gegen die Stirn. "Lily! Du musst das rückgängig machen! Sofort!" "Wie denn?" Serina lachte auf. "Woher soll ich das wissen? Du hast doch diesen Zauber gemacht, also … lös ihn wieder auf!" "Das geht nicht!" Serina schnappte nach Luft. "Aber … Aber was ist, wenn die im Verbotenen Wald von einem Mantikor gefressen wirst? Ich kann dann niemanden bescheid sagen!" "Wenn das passiert, kommt eh jede Hilfe zu spät! Ok, pass auf, ich werde zusehen, ob man diesen Schwur wieder irgendwie lösen kann. Ok?" Serina nickte. "Gut. Denn wenn es nicht geht, haben wir wirklich ein Problem. Du stellst die Nachforschungen an und ich werde mir meine Strafe bei Filch abholen … Mann Lily, das kannst du gar nicht wieder gut machen!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)