Another Chance I von SerinaCorvus (A Marauder Tale) ================================================================================ Kapitel 111: Noch Freunde? -------------------------- 111 Noch Freunde? Der rote Hogwarts Express fuhr in den Bahnhof von Hogsmeade ein und die Schüler strömten heraus. "Erstklässler, kommt zu mir." ertönte Hagrids tiefe Stimme und die Kleinsten versammelten sich um den riesigen Wildhüter. Einige sahen ihn mit großen, ängstlichen Augen an, doch das kannte Hagrid schon. Er winkte einer Gruppe Gryffindors zu, die etwas Abseits standen und auf jemanden warteten. Serina winkte grinsend zurück. Sie hatte ihn wahrscheinlich genauso erstaunt angestarrt, als sie ihn das erste Mal gesehen hatte. Lily verließ als Letzte den Zug und gesellte sich zu ihnen. Sie hatte ihre Freunde zwar am Kings Cross Bahnhof begrüßt, aber als Schulsprecherin hatte sie in einem separaten Abteil mit den Vertrauensschülern gesessen. Die Gruppe machte sich auf den Weg zu den Kutschen, als Sirius plötzlich wie angewurzelt stehen blieb. "Was zum Teufel ist das denn?" fragte er mit aufgerissenen Augen und auch Lily starrte blass zu der Kutsche, die sie ins Schloss bringen sollte. Peter blickte seinen Freund verblüfft an. "Was meinst du Padfoot? Da ist doch nichts!" "Wa … Waren die schon immer da?" flüsterte Lily und Sirius zuckte mit den Schultern. Dorcas beugte sich zu Serina. "Wovon reden die Beiden?" fragte sie, doch Serina beachtete sie gar nicht. "Soll das heißen, ihr habt die vorher noch nie gesehen?" Sirius und Lily schüttelten ihre Köpfe. "Moony? Spinnen die?" fragte Peter den blonden Rumtreiber, der tief durchatmete. "Nein, tun sie nicht. Sie sehen die Thestrale, die unsere Kutschen ziehen." erklärte Remus traurig. Sirius blickte seine Freundin an. "Baby … Willst du mir etwa sagen, du wusstest das? Du hast sie schon vorher gesehen? Wieso hast du nie was gesagt?" Serina zuckte verlegen mit den Schultern. "Ich … Es war an Weihnachten in meinem ersten Jahr hier, und ihr alle taten, als wären diese Viecher … nun ja … ihr habt sie gar nicht beachtet also dachte ich, die wären ganz normal! Ich wollte nicht, dass ihr mich völlig blöd haltet. Ihr hattet mich auf der Herfahrt schon so komisch angesehen, weil ich keine Ahnung von Quidditch hatte und Schokofröschen und so. Ich wollte einfach nicht auffallen!" Sirius fing an zu lachen. "Also, das ist dir noch nie gelungen, Baby!" "Sehr witzig, Sirius! Aber wieso seht ihr sie auf einmal, und Peter oder Dorcas nicht?" "Das würde mich auch interessieren … Remus?" Lily sah den Jungen fragend an, während Sirius sich den Tieren näherte. Es sah aus, wie ein verhungertes Pferd, den seine Knochen waren unter dem schwarzen Fell deutlich zu erkennen. Die Augen waren starr und weiß und in seinem Maul hatte es viele spitze, gelbe Zähne. Das ungewöhnlichste allerdings waren die riesigen, ledrigen Flügel, die aus ihren Rücken wuchsen. Eines der Tiere drehte sich schnaubend zu Sirius um und er machte schnell einen Schritt zurück. Remus hielt die Kutschentür auf, damit seine Freunde einsteigen konnten. "Thestrale gelten in der Zaubererwelt als schlechtes Omen da sie nur von denen gesehen werden können, die bereits den Tod gesehen haben." "Oh." Lily schluckte und stieg nach einem letzten Blick auf die Tiere ein. Sirius griff nach Serinas Hand und drückte sie leicht. "Darum hast du sie schon immer gesehen. Du warst dabei als deine Mum …" Sie nickte. "Und ihr seht sie jetzt weil …" Keiner von ihnen sprach den Grund aus und es war eine sehr schweigsamste Fahrt zum Schloss. Während der anschließenden Auswahlzeremonie und dem Abendessen herrschte noch immer eine bedrückte Stimmung und es war das erste Mal in sechs Jahren, das die größten Unruhestifter Hogwarts vor allen anderen in ihren Betten lagen und keinen Streich ausheckten. --- --- --- Am nächsten Morgen wurde Serina durch leises Gemurmel langsam aus den Schlaf geholt. Blinzelt sah sie sich um und war im ersten Moment verwirrt, denn sie lag nicht in ihrem Bett zu Hause. Doch dann erkannte sie den Schlafsaal im Gryffindorturm und konnte auch das Gemurmel einordnen. Es kam von dem Bett gegenüber, auf dem Maureen und Gwendolin saßen. "Wahrscheinlich ist er weggeblieben, weil er ihren Anblick nicht mehr ertragen konnte!" Serina richtete sich langsam auf und sah Gwendolin, die zustimmend nickte. "Wer könnte ihm das Übel nehmen? Ich hab eh noch nie verstanden, was er an der gefunden hat!" Serina schüttelte gähnend den Kopf. "Kein Wunder, Prescott, dafür müsste man denken können, und das fällt dir sicher sehr schwer." Die Köpfe der beiden fuhren herum. "Was fällt dir den ein, fremde Gespräche zu belauschen? So was gehört sich nicht!" giftete Maureen und Serina zuckte mit den Schultern. "Mir doch egal! Lästert gefälligst woanders sonst könnt ihr was erleben … Morgen Lily!" Sie lächelte ihrer Freundin zu, die gerade aus dem Badezimmer kam. "Wir sind gerade Mal zwölf Stunden in Hogwarts und ihr liegt euch bereits wieder in den Haaren? Wow, ich bin beeindruckt!" Serina grinste ihre Freundin an. "Hey, ist doch nicht meine Schuld, wenn die sogar zum Lästern zu blöd sind!" Gwendolin stand von dem Bett auf. "Wir haben nicht gelästert, sonder nur Tatsachen ausgesprochen!" "Ja Klar! Darum habt ihr ja auch so leise gesprochen und gewartet, bis Lily aus dem Zimmer war!" Serina schwang ihre Beine aus dem Bett und streckte sich erst einmal. "Willst du damit sagen, dass ich zu feige bin, es laut auszusprechen? Pah!" Gwendolin baute sich vor Lily auf. "Du alleine bist Schuld, dass James Potter nicht mehr in Hogwarts ist. Du bist ein elendiges Miststück, das ihm das Herz gebrochen hat! Du hast ihn nur ausgenutzt und als er dich am Meisten brauchte, hast du ihn fallengelassen wie eine heiße Kartof…" "JETZT REICHT ES, PRESCOTT!" Serina war von ihrem Bett aufgesprungen und hatte sich zwischen die Beiden gestellt. Sie funkelte ihr gegenüber hasserfüllt an. "Du hast ja keine Ahnung, was vorgefallen ist, also halte lieber deinen Mund bevor ich dafür sorge, dass du es tust!" "Lass gut sein, Rina." sagte Lily sanft und legte ihr eine Hand auf die Schulter. "War ja klar, dass Miss Schulsprecher den Schwanz einzieht! Die Wahrheit will sie dann doch nicht hören." lachte Maureen von ihrem Bett aus. Lily verdrehte die Augen. "Ich weiß ja nicht wie das bei dir ist, aber ich habe nichts, was ich einziehen könnte! Mir ist es schnurzpiepegal was ihr von mir denkt, aber ich will nicht, dass meine Freundin euretwegen Ärger bekommt. Und was Mister Potter angeht, wenn dir soviel an ihm liegt, dann geh zu ihm und nimm ihn dir doch!" "Das sagst du doch nur, weil er nicht hier ist!" giftete Gwendolin und Lily fing an zu lachen. "Und wenn er auf einem goldenen Pferd in die Große Halle geritten kommen würde, es wäre mir so was von egal! James Potter ist für mich gestorben!" Die Härte, mit der Lily diese Worte aussprach, ließ Gwendolin verstummen und das rothaarige Mädchen ging an ihr vorbei und verließ den Schlafsaal. Serina sah ihrer Freundin irritiert hinterher und lief ihr nach. "Lily … Lily Warte!" Serina eilte die Treppe des Mädchenturmes herunter und holte Lily im Gemeinschaftsraum ein. "Was sollte das denn eben heißen, sag mal?" "Was meinst du?" fragte Lily, anscheinend amüsiert, und Serina seufzte. "Hör mal … Ich kann ja verstehen, dass du sauer auf ihn bist, aber du liebst ihn doch noch und … Sag mal, was grinst du denn so blöd?" Lily biss sich auf die Lippe und unterdrückte ein Kichern. "RINA!" Das Mädchen wirbelte herum und sah Sirius, der sich durch eine Gruppe Gryffindors drängelte, auf sich zukommen. "Was denn?" Ihr fiel auf, dass die anderen Gryffindors sie sehr merkwürdig anstarrten. "Baby, was soll das denn werden?" "Was meinst du, Sirius?" fragte sie verwirrt, während der Rumtreiber ihr seine Robe umlegte. Remus blickte seinem Freund über die Schulter. "Lass mich raten. Du bist gerade erst aufgestanden?" Serina nickte. "Dir ist aber schon klar, dass das Anziehen VOR dem Gang in die Große Halle gehört?" Sie riss erschrocken die Augen auf und warf einen Blick unter die Robe. Sie trug nichts weiter, als eine Boxershort und ein weißes Muskelshirt, das mindestens drei Nummern zu klein war und nicht gerade viel verdeckte. Mit einem spitzen Schrei flüchtete sie sich wieder in den Mädchenturm, was die umstehenden, männlichen Zuschauer bedauernd stöhnen ließ. "HEY! Das ist meine Freundin, also zügelt gefälligst eure Fantasie, klar?" Sirius sah seine Hauskameraden finster an und Peter lachte. "Wie war das? Rina versucht, nicht aufzufallen?" "Da würde ich sagen … Durchgefallen! Das war ein glattes T!" "Na, wie ein Troll hat sie aber nicht ausgesehen. AUA!" Frank rieb sich den Hinterkopf, wo seine Freundin Alice ihm einen Schlag verpasst hatte. Lily ging lachend auf den Mädchenturm zu. "Ich helfe ihr besser mal, sonst wird das ja nie was!" "Rina?" Lily betrat den Schlafsaal und sah sich um. Von Gwendolin und Maureen fehlte jede Spur, aber sie hörte ihre Freundin im Badezimmer fluchen und setzte sich auf ihr Bett. Serina hüpfte auf einem Bein in das Zimmer, weil sie gerade dabei war, einen Schuh anzuziehen. Ihre Bluse war schief geknöpft und die Krawatte hing lose um ihren Hals. "Wo ist nur dieser dämlich Rock? Nie findet man das hässliche Teil, wenn man … Oh, Lily Evans, das kriegst du wieder! Hättest du nicht was sagen können, bevor sämtliche Jahrgänge dieses Hauses einen Blick auf meinen Hintern werfen können?" Lily grinste sie an. "Ach Süße, nächstes Mal mache ich das. Versprochen!" Serina ging kopfschüttelnd auf die Knie. "Und so was schimpft sich Freundin!" murmelte sie vor sich hin, während sie unter ihr Bett krabbelte. "Ha! Da ist er ja!" Triumphierend hielt sie den Faltenrock hoch, der zu ihrer Schuluniform gehörte und Lily runzelte die Stirn. "Wir sind erst seit gestern wieder hier … Wie kommt dein Rock unter das Bett, sag mal? Den hattest du doch noch gar nicht an!" Serina kicherte. "Das nicht. Aber ich hab ihn doch gestern schon rausgelegt, muss in der Nacht runtergerutscht sein!" Lily lachte. "Du und deine Ordnung! Knöpf wenigstens deine Bluse richtig, du siehst unmöglich aus!" Serina warf einen Blick in den Spiegel. "Wieso? Oh!" Schnell knöpfte sie das Oberteil neu. "Du Lily? Was ist eigentlich zwischen dir und James vorgefallen, dass du so sauer auf ihn bist?" Serina sah ihre Freundin an und jetzt erfuhr sie, was James zu Lily nach der Trauerfeier gesagt hatte. "Oh Himmel, Lily! Warum hast du mir das nicht schon eher erzählt? Dem hätte ich aber mal gehörig meine Meinung gesagt! Der hat sie doch nicht mehr alle!" Lily wischte sich lachend eine Träne von der Wange. "Gerade deswegen, Rina! Er hat mir zwar sehr wehgetan, aber deswegen musst du ihn ja nicht gleich umbringen! Jetzt ist er weit weg und ich werde nicht mehr einen Gedanken daran verschwenden, was passiert ist." Serina nahm ihre Freundin in den Arm und drückte sie. "Das wird schon wieder. Wer so einen Mist zu meiner besten Freundin sagt, der hat sie gar nicht verdient!" Lily sah sie dankbar an und dann machten sie sich auf den Weg in die Große Halle. --- --- --- Albus Dumbledore saß in seinem Büro, als die grünen Flammen aufloderten. "Guten Morgen, Mister Potter." sagte er lächelnd und der Rumtreiber stellte seinen Koffer auf dem Teppich davor ab. "Guten Morgen, Professor." James blickte etwas verlegen auf seine Schuhe und Albus kam um seinen Schreibtisch herum. "Ich muss Ihnen sicher nicht sagen, wie sehr ich Ihren Verlust bedauere. Kommen Sie, setzten Sie sich einen Moment. Tee?" Er führte James zu einem Stuhl und goss ihn eine Tasse ein, dann nahm er dem Jungen gegenüber Platz. "Ich bin froh, dass Sie sich doch noch umentschieden haben." James sah ihn an. "Professor … Woher wussten Sie eigentlich, dass ich nicht wiederkommen wollte? Hat Sirius…" Albus schüttelte den Kopf. "Nein, nein, Mister Potter. Ihr Freund hat mir nichts erzählt. Es gibt hier eine Feder, die die Geburt eines jeden magischen Kindes aufzeichnet. So wissen wir, wem wir wann eine Einladung zum Schulbeginn schicken müssen. Sie registriert auch, wenn ein Schüler seinen Wohnort wechselt oder, wie in Ihrem Fall, wenn jemand die Schule vorzeitig abbricht." James nickte, doch er wurde sofort stutzig. "Aber … Als Sirius von zu Hause weggelaufen ist und sich bei mir versteckt hat, hätte man ihn dann nicht so finden können?" Albus lächelte ihn über den Rand seiner halbmondförmigen Brille an. "Das ist eine sehr gute Frage, Mister Potter. Was denken Sie?" James grinste. "Ich denke dass es gut war, dass niemand nachgesehen oder Sie gefragt hat!" Dumbledore lehnte sich zufrieden zurück. "Sehen Sie? Manchmal ist es besser abzuwarten wie sich die Dinge entwickeln, anstatt überstürzt zu handeln!" James stellte die Tasse auf den Schreibtisch. "Ja, das hat Mister Moody mir auch klar gemacht, darum bin ich ja auch wieder hier. Oh, das hier sollte ich Ihnen wohl besser zurückgeben." Er legte sein Schulsprecherabzeichen auf den Tisch, doch Albus schob es wieder zu ihm. "Mister Potter, ich hab Sie für diese Aufgabe ausgesucht, weil Sie in den letzten Jahren bewiesen haben, dass Sie ein gewissenhafter junger Mann geworden sind. Sie stehen treu zu Ihren Freunden aber Sie wissen auch wann Sie eingreifen müssen, um Unheil abzuwenden. Selbst wenn Sie sich dadurch in große Gefahr begeben. An meiner Meinung hat sich nichts geändert." Der Rumtreiber atmete tief durch und nahm das Abzeichen wieder an sich. "Und ehe ich es vergesse, hier ist Ihr neuer Stundenplan. Sie sollten sich jetzt lieber beeilen, ich glaube Professor McGonagall hat bereits mit dem Unterricht angefangen! Ihre Koffer lasse ich auf Ihr Zimmer bringen." Der Schulleiter erhob sich und James folgte ihm durch das Büro. "Danke Professor." sagte er leise und Albus blickte ihn erstaunt an. "Wofür? Ich habe doch nichts getan!" "Danke, dass Sie mir noch eine Chance geben." Dumbledore schüttelte den Kopf. "Ich wäre ja dumm, würde ich es nicht tun! Sie sind einer unserer besten Schüler und außerdem, wer würde denn auf Mister Black aufpassen, wenn Sie nicht da sind?" Er zwinkerte dem Gryffindor zu und James eilte lächelnd aus dem Büro. --- --- --- Minerva ging zwischen den Tischreihen in ihrem Klassenzimmer umher und sah ihren Schülern über die Schultern. Sie hatte starke Protestrufe geerntet, als sie gleich am ersten Tag einen kleinen Test schreiben ließ, aber das hatte sie nicht gestört. Immerhin war dies ihre Abschlussklasse und wer seinen UTZ in Verwandlung machen wollte, musste so etwas auch ohne Vorbereitungszeit schaffen. Sie war gerade auf dem Weg zurück zu ihrem Pult, als an die Tür geklopft wurde und ein weiterer Schüler eintrat. Ein Raunen ging durch das Klassenzimmer und alle starrten den schwarzhaarigen Jungen an. Serina blickte zu Lily, die kreidebleich geworden war und tief durchatmete, ehe sie sich wieder auf ihre Arbeit stürzte. "Weiterschreiben." ermahnte McGonagall ihre Schüler und winkte James herein. "Schön Sie zu sehen, Mister Potter. Setzten Sie sich und nehmen sie Feder und Tinte heraus. Die anderen sind noch nicht allzu weit, Sie können getrost mitschreiben." Sirius rutschte ein Stück beiseite und James ließ sich neben seinem Freund nieder. Er sah Sirius verlegen an, doch der Rumtreiber grinste über das ganze Gesicht. "Mensch Prongs, bin ich froh, dass du hier bist!" "Mister Black! Schreiben, nicht reden!" Sirius zuckte leicht zusammen und lächelte seine Lehrerin entschuldigend an. Sie gab James ebenfalls einen Testbogen und er holte seine Schreibsachen aus der Tasche. James sah sich die Fragen an, doch sein Blick wanderte immer wieder zu dem rothaarigen Mädchen, das schräg vor ihm saß. "Lily … Lily." Er beugte sich über seinen Tisch, doch sie reagierte nicht. "Lily, bitte … Li…" "Mister Potter, das gilt auch für Sie!" James starrte weiterhin auf Lilys Rücken, die das nicht zu merken schien, ganz im Gegensatz zu Serina, die ihn böse anfunkelte und den Kopf schüttelte. "Lily!" Der Rumtreiber gab nicht auf. "Komm schon, rede mit mir!" "Prongs, sei leise! McGonagall wird sonst echt sauer!" "Das bin ich bereits, Mister Black!" Sirius sah sich überrascht um, denn seine Lehrerin stand genau hinter ihnen. "Ich habe Sie beide gewarnt, meine Herren. Ihnen ist vielleicht egal, welche Noten Sie in diesem Jahr bekommen, aber den Anderen sicher nicht. Nachsitzen, alle Beide. Sie melden sich nach dem Unterricht bei Mister Filch!" "WAS?" rief Sirius empört und Minerva sah ihn eindringlich an. "Noch ein einziges Wort, Mister Black und ich belege Sie mit einem Schweigezauber, außerdem wird Ihre Arbeit dann mit einem Troll gewertet, haben wir uns verstanden?" Er nickte zähneknirschend und wand sich wieder seiner arbeit zu. James formte ein "Entschuldige." mit seinen Lippen doch sein Freund grinste schon wieder. "Wir machen da weiter, wo wir aufgehört haben, was Prongs"? Die Schulglocke beendete die Stunde und Minerva sammelte die Klassenarbeiten ein. James blickte von seinem Blatt auf, doch er sah nur noch, wie Lily bereits aus der Tür rauschte. Schnell stand er auf, um ihr zufolgen, doch jemand stellte sich ihm in den Weg. "Lass mich durch, Rina!" sagte er, doch das Mädchen schüttelte mit verschränkten Armen den Kopf. "Lass Lily in Ruhe!" sagte sie. "Komm schon, ich will mit ihr reden … mich bei ihr entschuldigen!" "Ach, und du denkst, damit ist die Sache erledigt? Du hast ihr unwahrscheinlich wehgetan, James, und auch wenn sie es nicht zeigt, sie leidet noch immer darunter." "Hey Baby, so Schlimm wird es schon nicht sein!" sagte Sirius, der zwischen den Beiden stand, doch er wurde einfach ignoriert. "Halte dich von ihr fern, James. Ich werde nicht zulassen, dass du ihr noch mal so wehtust!" James schüttelte den Kopf. "Du wirst mich von ihr fernhalten können, Rina." Serina nahm ihre Tasche. "Das werden wir ja sehen!" "Äh … Baby … Warte doch mal!" Sirius sah seiner Freundin nach, wie sie aus dem Klassenraum und zum nächsten Unterricht eilte. Remus klopfte seinem Freund auf die Schulter. "Weißt du, Padfoot, in deiner Haut möchte ich echt nicht stecken!" Sirius lächelte gequält. "Danke, ich auch nicht! Verdammt Prongs, was hast du nur gemacht?" James packte seine Sachen ein. "Denn größten Fehler meines Lebens, Padfoot!" --- --- --- Im Raum für Verteidigung gegen die Dunklen Künste war es ungewöhnlich still. Professor Pugnatio hatte in diesem Jahr das Fach übernommen und er wollte sich eine Übersicht über den Wissensstand seiner Schüler verschaffen, indem er erbenfalls einen Test schreiben ließ. Er war ein kleiner Mann, mit krausen, dunkelbraunem Haar und stechenden, eisblauen Augen. Der Professor saß an seinem Pult. Er blätterte das Schulbuch des vergangenen Jahres durch und las die Einträge, die sein Vorgänger gemacht hatte. James sah sich suchend in dem Raum um. "Wo ist Lily?" fragte er und stieß Serina mit dem Fuß an, die vor ihm saß. Das Mädchen verdrehte die Augen. "Nicht hier!" "Das seh ich selber! Warum nicht?" "Weil sie jetzt Kräuterkunde hat und nun lass mich in Ruhe!" zischte sie zurück. "Miss Corvus, haben Sie ein Problem?" Serina schreckte hoch. "Was? Nein, Professor!" "Dann ist ja gut." sagte Pugnatio nickend und zeigte auf das alte Klassenbuch. "Ich wurde ja vorgewarnt, dass Sie gerne aus der Reihe tanzen und es mit den Regeln hier nicht so genau nehmen. Darum werden Sie heute Nachsitzen, vielleicht lernen Sie ja so, wie man sich während des Unterrichts verhält. Melden Sie sich später bei Mister Filch." Serina starrte ihren Professor sprachlos an. "Professor, das war nicht Rinas Schuld sondern meine! Sie sollten …" "Danke Mister Potter, ich schon sehr gut, wer schuldig ist und wer nicht. Darum werden Sie ihr auch Gesellschaft leisten!" Serina drehte sich zu ihm um und funkelte ihn böse an. Der Rumtreiber schüttelte leicht den Kopf. "Heute kann ich nicht, Professor." sagte er leise und Pugnatio sah ihn an. "Und warum nicht? Was haben Sie den so Wichtiges vor, Mister Potter?" "Nachsitzen." sagte er und der Professor zog eine Augenbraue hoch. "Wirklich? Der erste Tag und Sie haben sich bereits zweimal Nachsitzen eingehandelt? Nun, das dürfte wohl ein neuer Rekord sein, aber keiner, auf den ich stolz sein würde! Dann nehmen Sie sich mal für Morgen nichts vor, da werden Sie das nämlich nachholen!" James sah Serina kurz an und dann schnell wieder auf sein Pergament. Ihr Blick war schlimmer als einhundert Crucios auf einmal. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)