Another Chance I von SerinaCorvus (A Marauder Tale) ================================================================================ Kapitel 108: Verluste --------------------- 108 Verluste Share stand in der Küche und bereitete das Abendessen zu. Für heute hatte sie marinierte Rippchen geplant, dazu gebackene Kartoffeln und einen Salat. Moody würde sich bestimmt wieder beschweren, dass sie ihn mästen würde, aber in Wirklichkeit genoss er ihr Essen, dass wusste sie. Share war sich mittlerweile sogar sicher, dass er sie mochte, und das nicht nur als gute Freundin! Sie musste grinsen, als sie an den gestrigen Abend dachte … "Setzt dich. Ich hoffe, du hast Hunger mitgebracht. Es ist reichlich geworden." Sie hatte die Teller aufgefüllt und sich auf ihren Platz gesetzt, als er einen Strauß mit roten und gelben Fresien einfach neben ihr auf den Tisch gelegt hatte. "Was ist das?" Share hatte die Blumen in die Hand genommen und ihn fragend angesehen. "Na, als kleines Dankeschön für deine Mühe, die du dir hier immer machst." Sie roch daran und lächelte. "Das wäre aber wirklich nicht nötig gewesen, Al!" Moody hatte sich verlegen im Nacken gekratzt. "Nicht, dass du das Falsch verstehst, ich wollte nur Danke sagen! Ich … Ich hab sich nicht mal bezahlt, sondern unserer Sekretärin geklaut. Die hat sie nämlich liegen lassen!" Share hatte lachend den Kopf geschüttelt. "Ja, das trau ich dir sogar zu!" Er war errötet und sie hatte eine Vase geholt, um die Blumen hinein zustellen. "Gefallen sie dir den?" "Ja, sie sind wunderschön." Moody hatte nichts mehr gesagt, aber sein zufriedenes Grinsen sprach Bände. Share wusch den Salat und wippte mit dem Fuß im Takt eines Liedes, als der Moderator des magischen Rundfunks sein Programm unterbrach. "Soeben hat uns eine schlimme Nachricht ereilt. Eine Familie in Godrics Hollow wurde von Unbekannten überfallen und es soll zu schweren Kämpfen gekommen sein. Merkwürdiger Weise waren die Jungs vom Ministerium diesmal Rechtzeitig zur Stelle, was man ja sonst nicht von ihnen sagen kann, und sie haben die Angreifer in die Flucht geschlagen … Was? … Oh … Eben erreicht mich noch eine Meldung. Wie es aussieht, hat es während dieser Kämpfe Verluste gegeben. Ein namenhafter Auror soll schwer verletzt ins St Mungos …." Share ließ den Salatkopf auf den Boden fallen und eilte aus der Küche. Sie flohte umgehend in das Krankenhaus und hetzt durch die Flure. Im vierten Stock, wo sich die Abteilung für Fluchschäden befand, sah sie Sirius im Wartebereich auf einer Bank sitzen. Serina lag mit dem Kopf auf seinem Schoß und starrte vor sich hin. Share trat durch die Flügeltüren und ging auf die beiden zu. Serina setzte sich auf, das Mädchen war noch bleicher als sonst und ihre Augen waren rot und angeschwollen. Share setzte sich zitternd neben sie und nahm Serinas Hand in ihre. Die des Mädchens war eiskalt und sie rieb über ihren Handrücken. "Was ist passiert? Wo ist Al?" fragte sie und Serina blickte an ihr vorbei zu einer verschlossenen Tür. "Er ist noch immer da drin, doch keiner sagt mir, wie es ihm geht. Shari, worum sagt mir niemand etwas? Er ist doch mein Daddy!" Sie sah die Ägypterin verzweifelt an und Tränen liefen über ihr Gesicht. Share nahm das Mädchen in den Arm, und Sirius strich ihr beruhigend über den Rücken. "Es wird sicher alles gut, Baby." sagte er leise und Share konnte die Anspannung in dem Gesicht des jungen Mannes sehen. Sirius lehnte seinen Kopf zurück und ließ ihn gegen die Wand fallen. Er wusste überhaupt nicht mehr, was er tun sollte. Seine Freundin war völlig fertig und er wollte ihr in dieser schweren Stunde unbedingt beistehen, gleichzeitig wusste er, dass sein Freund und Clara ihn mindestens genauso brauchten. Emett Potter, der Mann, der ihn aufgenommen und ihm ein Zuhause gegeben hatte, war tot. Der Mann, der ihm im letzten Jahr mehr ein Vater gewesen war, als sein Leiblicher al die Jahre zuvor, war ermordet worden. Was würde jetzt aus ihm werden? Sirius wusste, dass dieser Gedanke egoistisch war, aber er beschäftigte ihn dennoch. Zur Not konnte er sich jetzt schon eine eigene Wohnung suchen. Immerhin war er Volljährig und Dank seines Onkels hatte er genug Geld zur Verfügung. Sein Onkel. Alphard Black, von dem er gerade erst erfahren hatte, dass dieser auf seiner Seite stand, war ebenfalls tot. Unbändige Wut stieg in dem Jungen auf, als er an seine Cousine dachte. Er würde es ihr heimzahlen. Eines Tages würde Bellatrix dafür bezahlen, das schwor er sich. Jemand stieß ihn sanft an und als er den Kopf drehte, erblickte er einen Kaffeebecher. "Danke." sagte der Rumtreiber matt und Fabian Prewett ließ sich neben ihm nieder. "Schon irgendwas Neues?" Sirius schüttelte den Kopf und der junge Auror musterte die fremde Frau neben Serina, ehe er dem Mädchen ebenfalls einen Becher hinhielt. "Wenn Sie auch einen Kaffee möchten, kann ich Ihnen gerne einen holen." Share schüttelte den Kopf. "Sagen Sie, kennen wir uns? Sie kommen mir irgendwie bekannt vor." Die Ägypterin sah Fabian an. "Nein, nicht dass ich wüsste." Serina wand sich zu ihm um. "Das ist Shari, Dad's Freundin, und du hast sie hier gar nicht gesehen, verstanden?" Fabian hob abwehrend die Hände. "Schon gut, schon gut! Ich weiß von gar nichts!" Die Vier saßen eine Weile schweigend nebeneinander, bis sich endlich die Tür zum Behandlungszimmer öffnete und ein Heiler auf den Flur trat. Sie starrten den Mann wie gebannt an und Serina erhob sich als Erste. Sie zitterte, als sie auf den Mann zuging und Share griff ihr unter den Arm, um sie zu stützen. "Miss Moody?" Er blickte Serina an, und sie nickte, ohne ihn auf den falschen Namen hinzuweisen. Sofort schossen ihr wieder Tränen in die Augen, insgeheim rechnete sie mit dem Schlimmsten. Der Heiler lächelte sie an. "Wir konnten die Blutungen stoppen und ihren Vater stabilisieren. Er ist ein zäher Hund und wird es schaffen." Sie lachte erleichtert auf und schickte ein Stoßgebet zum Himmel. "Er wird einige Narben zurück behalten, also Nichts, was er nicht schon kennt, aber … sein Bein! Wir konnten es leider nicht retten, Miss Moody, die Explosion hatte zuviel … zerstört. Er kann von Glück reden, dass er nicht direkt getroffen wurde, das hätte ihn in Stücke gerissen. Sobald er ansprechbar ist, werden wir mit ihm über eine Alternative reden." Sie hörte dem Mann kaum noch zu, sondern wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und fiel Sirius um den Hals, der einige Mühe hatte, stehen zubleiben. Sein Fuß war zwar wieder gerichtet worden, tat aber noch verdammt weh. Er drückte sie und nahm ihr Gesicht in seine Hände. "Ich hab dir doch gesagt, es wird alles gut, Baby!" Sie nickte und küsste ihn dankbar. "Können wir zu ihm?" fragte Share und er Heiler lächelte. "Ja, aber bitte nur Zwei von Ihnen. Er schläft noch und braucht viel Ruhe." "Geh zu ihm Baby. Dein Dad braucht dich jetzt." "Was ist mit dir?" fragte sie leise und er klemmte ihr eine Haarsträhne hinters Ohr. "Ich werde nach … nach Hause gehen, und sehen, ob ich James oder … oder Mum helfen kann." Sie sah ihrem Freund tief in die Augen. "Bitte sag James dass … dass …" "Mach ich, keine Sorge!" Er drückte sie noch einmal kurz an sich. "Ich liebe dich, Baby." Serina blinzelte eine Träne weg. "Ich dich auch." flüsterte sie, ehe sie mit Share dem Heiler in ein Krankenzimmer folgte. Sirius humpelte an Fabians Seite in dem Empfangsraum, wo sich einige Kamine befanden. --- --- --- Er erwachte und fühlte sich, als hätte er mit einem Graphorn Tango getanzt. Erinnerungen an den Kampf stiegen in ihm auf und er dankte Merlin, dass er noch am Leben war. Moody sah sich in dem kleinen Krankenzimmer um. Serina saß links von ihm auf einem Stuhl. Sie hatte ihren Kopf auf sein Bett gelegt und schlief. Er strich ihr mit einem Lächeln über die Haare nur um sicher zu sein, dass sie wirklich hier war. Er nahm eine Bewegung rechts von sich wahr und wand den Kopf. Auf seiner anderen Seite saß Share, die Beine angezogen, und beobachtete ihn. "Hamdu illah" sagte sie und er runzelte die Stirn. "Dein Ägyptisch ist wohl etwas eingerostet, Al. Willkommen zurück." Er nickte. "Ist es. Sitzt ihr etwa schon die ganze Nacht hier?" Share rutschte mit ihrem Stuhl näher an ihn heran. "Diese Nacht, und die davor und den Tag dazwischen … Du hast ziemlich lange geschlafen, Al … Und du schnarchst!" Er richtete sich auf. "Tu ich gar nicht!" Sie legte ihre Hand auf seinen Arm und sah ihn an. "Al, da gibt es etwas, das du wissen solltest." Der Auror schnaubte. "Wenn du mein Bein meinst, das hab ich mir schon gedacht, danke. Ich war schließlich dabei, als es passiert ist." Sie drückte seinen Arm sanft und er lächelte. "Was soll's. Solange ich meinen Männern in den Hintern treten kann, geht’s doch!" Share schüttelte den Kopf. "Du gibt’s wohl niemals auf, oder?" Er sah auf seine schlafende Tochter. "Das kann ich nicht, Shari. Ich habe da Draußen jemanden verloren, den ich sehr geschätzt habe. Nein, ich kann mich nicht hängen lassen. Der Krieg geht weiter! Wenn Serina etwas passieren würde … Oder dir, dass würde ich nicht überleben … Was soll denn aus euch werden, wenn ich nicht für Ordnung sorgen würde?" Die junge Frau blickte ihn an. "Du solltest dich etwas schonen, Al. Ich bin schon groß und kann auf mich selber aufpassen." "Das ist mir aufgefallen." sagte er leise und sie hob überrascht eine Augenbraue. "Wie bitte?" Moody wurde rot. "Das … Oh Merlin, das wollte ich nicht sagen! Das war wirklich nicht für deine Ohren bestimmt, Shari, bitte vergiss das wieder!" Share musste grinsen. "Hör zu, das geht nicht! Du bist Razul's Schwester und … und … und ich stecke mitten in einem Krieg. So etwas wie das hier kann immer wieder passieren, verstehst du?" Er sah ihr in die Augen und wusste, dass dies ein Fehler war. "Du bist seine kleine Schwester …" "Das sagtest du schon, Al." Ihre braunen Augen waren von langen, dunklen Wimper umrahmt in denen er zu ertrinken drohte. "Du … Ich lebe in ständiger Gefahr und … Razul ist dein Bruder …" "Wäre es etwas anderes, wenn ich nicht seine Schwester wäre?" Moody schluckte. Sein Mund war zu trocken zum reden und so nickte er nur. "Al, ich denke es ist an der Zeit, dir etwas zu sagen … Ich bin als kleines Kind adoptiert worden!" "Du lügst doch!" "Und wenn schon!" Moody schüttelte den Kopf doch dann zog er die junge Frau entgegen aller Vernunft an sich. Sein Kuss war hart und sein stoppeliges Kinn kratzte, doch das registrierte Share in diesem Moment nicht. Sie schloss die Augen und schlang ihre Arme um seinen Nacken. Niemand achtete auf das anscheinend schlafende Mädchen, das sich grinsend auf die Lippen biss. --- --- --- James stand am Fenster seines Zimmers und sah in die Ferne. Zwei Wochen waren seit dem verhängnisvollen Angriff vergangen und er fühlte sich noch immer wie betäubt. Das Haus war voller Trauergäste, die seinem Vater bei der heutigen Beerdigung die letzte Ehre erwiesen hatten und am liebsten würde er sie jetzt alle fort jagen. Er sah seine Freunde auf der Terrasse stehen. Sogar Peter war extra aus dem Urlaub hergekommen, doch James konnte ihre Anwesenheit einfach nicht ertragen. Sirius hatte immer wieder versucht mit ihm zu reden, doch er war seinem besten Freund so gut es ging aus dem Weg gegangen, und irgendwann hatte Sirius es aufgegeben. James wollte nicht reden, nichts hören, denn das linderte seine Trauer nicht, eher im Gegenteil. Er hörte, wie die Tür hinter ihm geöffnet wurde und jemand ins Zimmer trat. James schloss seine Augen. Er konnte sie jetzt nicht ansehen, ihren Blick nicht ertragen. Warum musste sie herkommen? Warum konnte nicht auch sie ihn einfach in Ruhe lassen? "James? Alles in Ordnung?" Er schnaubte. Wie konnte etwas in Ordnung sein, wo sein Vater tot war und jetzt in einer Holzkiste unter der dunklen, feuchten Erde lag? Langsam drehte er sich um und öffnete seine Augen. Sie war so wunderschön, dass es ihn fast wehtat, sie anzusehen. Lily ging zu seinem Schreibtisch, wo noch immer der Brief aus Hogwarts lag. "Du hast ihn ja noch gar nicht geöffnet." stellte sie leise fest. "Wozu?" Seine Stimme klang härter, als er es beabsichtigt hatte, und sie zuckte leicht zusammen. "Dumbledore hat mich zur Schulsprecherin ernannt … Ich hab keine Ahnung, was das bedeutet, aber Mum hat sich wahnsinnig gefreut." James drehte sich wieder zum Fenster und er sah in der Spiegelung, wie sie seinen Brief öffnete. "Wenn du willst, kann ich dir die Sachen besorgen die du …" "Nein. Danke, aber das brauchst du nicht. Ich werde nicht mitkommen." Er sah in dem Fenster, wie sie die Stirn runzelte. "Wie meinst du das, James?" Er atmete tief durch. Irgendwann musste er es ihr sagen, also konnte er es auch jetzt gleich tun. "So wie ich es gesagt habe, Lily. Ich werde nicht nach Hogwarts zurückkehren." Das Mädchen schüttelte den Kopf. "Aber … Dein Abschluss … Die Schule … Was …" "ICH SCHEISS AUF DIE SCHULE!" brüllte er plötzlich los. "Ich brauche keinen Abschluss um den Kerl zu finden, der meinen Vater auf dem Gewissen hat!" Er zitterte vor Wut und ballte seine Fäuste. Es tat ihm Leid, er hatte sie nicht anschreien wollen, doch er konnte seinen Zorn nicht mehr länger unter Kontrolle halten. Lily war mit wenigen Schritten bei ihm und nahm sein Gesicht in ihre Hände, damit er sie ansah. "James. Bitte hör mir zu. Ich weiß, wie du dich jetzt fühlst aber …" Er schüttelte ihre Hände ab und verzog das Gesicht. "Ach wirklich? Woher willst du denn das wissen, Lily? Du hast deinen Vater nicht verloren. Deiner steht da unten und schlägt sich den Bauch voll, während sie meinen auf dem Friedhof verscharrt haben. Also sag du mir nicht, du wüsstest was ich fühle, denn das kannst du gar nicht wissen!" Lily starrte ihn fassungslos an. "Ich kann nicht glauben, dass du das gerade gesagt hast!" Ihre Stimme zitterte und Tränen schimmerten in ihren Augen. "Hab ich aber und jetzt geh, lass mich in Ruhe." sagte er. Sie wollte ihre Hand nach ihm ausstrecken. "James …" "GEH ENDLICH! VERSCHWINDE!" Lily zuckte erschrocken zusammen und rannte aus dem Zimmer. James wollte ihr hinterher, blieb jedoch an der Tür stehen, die er schloss und lehnte sich mit dem Rücken dagegen. "Es tut mir so Leid Lily, ich liebe dich!" flüsterte er in das leere Zimmer, doch niemand hörte es. Sein Blick fiel auf den Brief, aus dem etwas herausragte und er nahm es in die Hand. Es war das Abzeichen eines Schulsprechers, Dumbledore hatte ihn ebenfalls ausgewählt. Er schüttelte den Kopf und warf es wütend in eine Zimmerecke --- --- --- "Clara, wenn es etwas gibt, das ich für Sie tun kann, dann lassen Sie es mich bitte wissen, ja?" Moody blickte die ältere Frau an, die lächelnd seinen Arm tätschelte. "Ich danke Ihnen, Mister Moody. Emett hat immer große Stücke auf Sie gehalten, ich hoffe, Sie wissen das." Er schluckte, als sich James Mutter entfernte. "Eigentlich sollte ich ihr Trost zusprechen, doch sie ist die stärkste Person in diesem verdammten Haus." murmelte er leise und Share nahm seine Hand. Moody sah sich schnell um. "Entspann dich Al, sie ist auf der Terrasse. Wir sollten es ihr aber langsam sagen, denkst du nicht?" Moody lächelte die junge Frau an seiner Seite an. "Das werden wir auch, Shari, aber ich denke, es ist einfach noch zu früh. Sie hat soviel durchmachen müssen, ich weiß nicht …" Lily rempelte die beiden an, als sie tränenüberströmt an ihnen vorbei lief und im Kamin verschwand. "Das ist für sie alle ein bisschen viel im Moment, Shari. Wir sollten vielleicht auch besser aufbrechen." Er ließ ihre Hand los uns humpelte auf die Terrasse. Moody hatte sich noch nicht richtig an das Holzbein gewöhnt und er weigerte sich, einen Stock zu benutzten. Serina stand mit ihren Freunden Draußen in der Sonne. "Ich musste Nymphe versprechen, dass ich sie besuche und ihr immer schreiben werde. Sie wollte mich sonst einfach nicht gehen lassen!" erzählte Remus und Serina lächelte den Rumtreiber an. "Du hast eben ein ausgezeichnetes Händchen, was Kinder angeht, aber das liegt sicher an der jahrelangen Übung." Sie warf einen kurzen Blick zu ihrem Freund, dem das nicht entgangen war. "Hey, was soll das denn heißen, Baby?" "Nichts!" sagte sie grinsend und kuschelte sich enger an ihn. "Kleines? Wir wollen aufbrachen." Sie sah Moody auf sich zukommen und nickte. "Ok, aber ich sollte mich wenigstens von James verabschieden. Wo steckt er überhaupt?" Sie sah sich suchend um, konnte den Rumtreiber aber nirgends entdecken. "Lass Prongs mal lieber in Ruhe, Baby. Ich richte es ihm aus, wenn er wieder ansprechbar ist." sagte Sirius. "Außerdem ist Lily gerade bei ihm." Moody schüttelte den Kopf. "Nein, ist sie nicht. Sie ist gerade nach Hause gefloht und sie sah ziemlich traurig aus." Dorcas seufzte. "Na ja. Das ist für sie ja auch bestimmt nicht einfach, oder?" "Sicher nicht." sagte Peter leise. Die Freunde sahen sich an, nur Sirius sah zu James Fenster hoch, hinter dem der Rumtreiber stand. Die Blicke der beiden trafen sich für den Bruchteil einer Sekunde und James wich von dem Fenster zurück. "Entschuldigt mich mal kurz." sagte er und lief ins Haus. James Zimmer war schon vor vielen Jahren mit einem Schallzauber belegt worden, als er seine Vorliebe vor laute Musik entdeckt hatte, und das war auch ganz gut. Anderenfalls hätten die Trauergäste mitbekommen, worüber sich James lauthals mit seinem Freund stritt. Doch seine Freunde sahen die beiden durch das Fenster, wo immer wieder einer von ihnen mit immer röterem Kopf erschien und am herumbrüllen war. Nach einigen Minuten tauchte Sirius wieder auf der Terrasse auf und kochte vor Wut. "Prongs hat eine Vollmeise!" verkündete er und die Anderen sahen ihn fragend an. "Er … Er hat mit Lily Schluss gemacht! Und als ich wissen wollte wieso, da meinte er, das würde ich ja eh nicht verstehen!" Serina nahm Sirius Hand und drückte sie leicht. "Er hat ehrlich keinen Grund genannt?" "Doch, er sagte, das er sie zwar liebt aber jetzt keine Nerven für so was hätte … Ich hab wirklich nicht verstanden!" Peter kratzte sich am Kopf. "Ich bin sicher, dass hat er nur so gesagt. Prongs liebt sie doch, da wird er doch jetzt nicht so einfach Schluss machen!" Remus seufzte. "Hoffentlich hast du Recht, Wormtail. Die Schule geht bald wieder los und …" "Er hat nicht mal geweint." sagte Dorcas ganz unvermittelt und alle sahen sie fragend an. "Ich meine bei der Beerdigung. James hat nicht eine Mine verzogen." "Jeder trauert anders, weißt du?" Share sah die Jugendlichen an. "Als damals meine Eltern gestorben sind, da habe ich wochenlang nur geweint und war überhaupt nicht ansprechbar. Razul konnte das nicht. Die ganze Verantwortung lag auf seinen Schultern. Ich, das Haus, Abu Ballas. Sicher, wir hatten Personal, das sich um das Meiste kümmerte, aber dennoch war er von da an der Mann im Haus. Vielleicht fühlt sich euer Freund genauso, jetzt wo sein Vater nicht mehr da ist. Und das ist ein bisschen viel für einen jungen Mann wie ihn." Sirius zuckte mit den Schultern. "Warum redet er dann nicht mit mir? Ich bin doch sein bester Freund!" "Gib ihm einfach Zeit, Sirius." sagte die junge Frau und der Rumtreiber nickte. "Wir sehen uns dann am Bahnhof, ja?" fragte Serina und Sirius gab ihr einen Kuss. "Natürlich Baby. Pass gut auf dich auf." "Du auch." Sie winkte ihren Freunden zu und zu dem Fenster hoch, doch James war nicht zu sehen. Sie folgte Moody und Share ins Haus, um nach Hause zu flohen. Remus war ebenfalls im Begriff aufzubrechen. "Du bist dir sicher, dass ich nicht mitkommen soll, Moony?" Sirius sah ihn an, doch Remus schüttelte den Kopf. "Ganz sicher, Padfoot. Prongs braucht dich nötiger als ich." Peter wollte etwas sagen, doch Remus winkte ab. "Ist schon Ok, Wormtail. Ich werde im Keller sein und das wird ihm garantiert nicht gefallen. Ist besser, wenn du nicht da bist. Nachher tut er dir noch was an, weil keiner da ist, dich zu beschützen, dass will ich nicht riskieren." "Und wie machst du das dann? Wie kommst du da runter und wieder hoch?" wollte Peter wissen. "Ich werde ihm helfen." sagte Dorcas und die Rumtreiber sahen sie erstaunt an. "Ich ziehe die Leiter hoch, wenn er unten ist und flohe dann zu mir nach Hause. Morgen früh lasse ich Remus dann wieder raus. Es wird nichts passieren." "Ok, dann sehen wir uns nächste Woche auf dem Kings Cross?" fragte Sirius und seine Freunde nickten. Dorcas drückte ihn und Peter kurz an sich, ehe sie mit Remus in dem Kamin verschwand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)