Another Chance I von SerinaCorvus (A Marauder Tale) ================================================================================ Kapitel 107: Der Angriff ------------------------ 107 Der Angriff Sirius Black rannte um sein Leben. Er und sein Onkel hatten die grünen Blitze am Himmel gesehen, als auch schon eine verhüllte Gestallt vor ihnen appariert war. Sie trug ein langes, schwarzes Gewand und ihr Gesicht war von einer silbernen Maske verdeckt gewesen. Ehe auch nur einer von ihnen hätte reagieren können, hatte die Person ihren Zauberstab auf Alphard gerichtet und ihn mit einem 'Avada Kedavra' getötet. Die maskierte Gestallt hatte angefangen, laut und schrill zulachen, was Sirius bis ins Mark gegangen war. "Du bist der Nächste, Blutsverräter!" hatte sie geschrieen und er hatte ihre Stimme erkannt, auch wenn sie durch die Maske leicht verzerrt wurde. Jetzt rannte er im Zick-Zack über die Wiese auf das Haus zu, um den Flüchen zu entgehen, die sie hinter ihm her schoss. Bellatrix Lestrange, seine Cousine, wollte seinen Tod und er hatte keinen Stab dabei um sich zu verteidigen. Der lag nämlich noch immer in seiner Tasche mit den Badesachen im Wohnzimmer der Potters. Ein grüner Blitz schlug neben seinen Füßen ein und er lief wieder in die andere Richtung. Mit seinem rechten Fuß trat er in das Loch eines Hasenbaus und fiel der Länge nach ins Gras. Er versuchte sich wieder aufzurappeln, doch ein höllischer Schmerz durchzuckte sein Bein und er sah, dass sein Fuß in einem eigenartigen Winkel abstand. Panikartig drehte er sich um und sah seine Cousine auf sich zukommen. "Das war's!" dachte er und ihr Gelächter ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Er hörte ein eigenartiges Knistern, das schnell näher kam und zwei blaue Feuerbälle schossen dicht an seinem Kopf vorbei. Seine Cousine schrie wütend auf und wich den Feuerbällen aus. Sirius Kopf fuhr herum und er erkannte Serina, die über die Wiese gelaufen kam. "WEG VON IHM!" brüllte das Mädchen mit eisiger Stimme und erneut bildeten sich blaue Feuerbälle in ihren Händen, die sie der Todesserin entgegen schleuderte. Diesmal traf sie und die Robe von Bellatrix fing augenblicklich Feuer. "ICH KRIEG DICH NOCH!" brüllte diese, ehe sie von der Wiese disapparierte. Serina hatte Sirius erreicht und kniete neben ihm nieder. "Das … Das war Bella!" stammelte er fassungslos und sah in das entstellte Gesicht, seiner Freundin. In ihrer Wut hatte sie sich in den Vampir verwandelt. "Bist du verletzt?" Sirius nickte. "Mein … Mein Fuß. Onkel Alphard, sie hat ihn … einfach umgebracht …" Er sah über die Wiese zu der Stelle, wo der leblos Körper seines toten Onkels lag. Vom Haus der Potters drangen Schreie zu ihnen herüber und Serina sah grüne und rote Blitze durch den Garten zucken. Der Angriff fand jetzt auch dort statt. "Wir brauchen Hilfe." sagte das Mädchen und sie zog Sirius auf die Beine. Der Rumtreiber biss sich fluchend auf die Zunge. Er sah ihr in die Augen und ahnte, was sie vorhatte. "Baby … Das ist zu weit, das schaffst du nie!" stöhnte er und sie lächelte. "Wenn du Recht hast, werden wir für immer zusammen sein!" Sie wusste, dass sie noch nicht apparieren durfte, aber das interessierte sie in diesem Moment überhaupt nicht. "Oh Merlin, steh uns bei!" Sirius betete und Serina konzentrierte sich auf das Ministerium in London. Die beiden verschwanden von der Wiese. --- --- --- Emett sah das rothaarige Mädchen über die Wiese laufen, als ein grüner Blitz den Gartentisch traf und auseinander brechen ließ. Mehrere Todesser stürmten das Grundstück und der ehemalige Leiter der Aurorenzentrale zog seinen Zauberstab. Nymphadora schrie. Das kleine Mädchen sprang von ihrem Stuhl und rannte in die entgegengesetzte Richtung. "Nymphadora, nicht! Bleib hier!" rief Emett, doch sie hörte nicht auf ihn. Remus schlug die Augen auf. Er war zurückgesprungen, als der Fluch in den Tisch einschlug, und mit dem Kopf gegen die Wand geschlagen, was ihn für eine Sekunde außer Gefecht gesetzt hatte. "Wo ist sie hin?" fragte er benommen und Emett zeigte, wohin die Kleine gelaufen war. Remus zog den Stab aus seiner Tasche und lief hinter her. Verhüllte Gestalten huschten über das Grundstück und Emett wehrte mehrere Flüche ab, die sie in seine Richtung schleuderten. Mit einem Mal ließen sie von ihm ab und Emett sah einen großen Mann auf sich zukommen. Seine Haut war hell, schon fast bleich und er trug die schwarzen Haare streng zurückgebunden. Voldemort sah ihn aus kalten Augen an. "Weiß du, was ich noch mehr hasse, als Muggel und Schlammblüter, Potter? Blutsverräter wie dich!" Seine Stimme war mehr ein Zischen und er richtete seinen Zauberstab auf den ehemaligen Auror. --- --- --- Nymphadora Tonks lief so schnell sie ihre kurzen Beine trugen. Tränen rannten der Fünfjährigen übers Gesicht und sie schrie nach ihrer Mutter. Wo war sie bloß? Warum hatte ihre Mama sie alleine gelassen? Das Mädchen wurde langsamer. Sie konnte nicht mehr laufen. Ihre Beine wurden schwer und sie bekam Seitenstiche. Nymphadora blieb stehen und ihr Herz raste in ihrer Brust. Sie wischte sich mit dem Ärmel ihrer Strickjacke übers Gesicht. Plötzlich wurde sie von hinten gepackt und hoch gehoben. Der Geruch von Dreck und altem Schweiß stieg ihr in die Nase und sie musste würgen. Nymphadora fing an zu zappeln. "Hallo, du hübsches Kind. Wohin willst du denn so schnell?" fragte eine bellende Stimme. Das Mädchen drehte seinen Kopf und erschrak, als sie die silberne Todessermaske erblickte. Sie fing wieder an zu weinen, was den Todesser lachen ließ. Er schob die Maske von seinem Gesicht und Nymphadora sah einen Mann mit verfilztem Haaren und Bart. Er strich ihr die rosanen Haare aus dem Gesicht und roch an ihrem Hals. Ein tiefes Knurren erklang in seiner Kehle und das Mädchen schrie auf. "Hab doch keine Angst, ich liebe Kinder." sagte er und dicke Tränen rannen über ihr Gesicht. "Der Dunkle Lord hat zwar gesagt, wir sollen jeden töten, aber bei dir kann ich eine Ausnahme machen. Du bist viel zu Jung, um heute zu sterben. Dafür wirst du mir beim nächsten Vollmond Gesellschaft leisten. Das wird sicher lustig! Na, was hältst du davon?" "LASS SIE SOFORT RUNTER!" Ein roter Blitz schlug neben ihnen ein und der Todesser fuhr herum. Nymphadora sah den blonden Jungen aus sich zulaufen und sie fing an, wild um sich zutreten. "Lass sie gehen, Greyback!" sagte Remus und richtete seinen Zauberstab auf den Mann, der die zappelnde Nymphadora wie ein Schutzschild vor sich hielt. "Kennen wir uns?" fragte Fenrir und musterte den Rumtreiber. Als er die Narben in Remus Gesicht sah, lachte er bellend auf. "Lupin! Oh, wie lang ist das her. Es war eine wundervolle Nacht, nicht wahr?" "Lass … Sie … Gehen!" Remus Stimme zitterte vor Wut. Dies war der Mann, der sein ganzes Leben zerstört hatte. Seinetwegen war seine Mutter einfach weggegangen. Seinetwegen müsste er sich einmal im Monat wegsperren, damit er niemanden etwas antat. Fenrir lachte noch immer, doch mit einem Mal weiteten sich seine Augen und er stieß einen überraschten Laut aus. Er beugte sich langsam vorn über und ließ das Mädchen los. Nymphadora hatte ihm dahin getreten, wo es sogar einem Werwolf wehtat. Sie rannte zu Remus und schlang ihre Arme um seine Beine. Remus strich ihr beruhigend über den Rücken und diesen Moment nutzte Greyback, um seinen Zauberstab zu ziehen. "Durum Flagello." "Protego." Remus errichtete einen Schild und hoffte, dass er hielt. Fenrirs Fluch prallte daran ab und der Werwolf heulte wütend auf. "Na warte … Crucio!" Remus warf sich auf die Erde und begrub Nymphadora unter sich. Der Folterfluch schoss über ihn hinweg. "Oppungo" Aus Remus Zauberstab kam ein Schwarm Heuschrecken geschossen, der Greyback einhüllte. Der Mann fluchte und schlug wild um sich. Remus rappelte sich auf und nahm Nymphadora auf den Arm. Dann lief er mit dem Mädchen so schnell er konnte von dem Haus weg. --- --- --- James und Lily waren ins Haus gelaufen und hatten ihre Zauberstäbe aus ihren Badetaschen geholt. Anschließend liefen sie durch die Vordertür wieder hinaus, um die Eindringlinge von Hinten zu überraschen. Sie hatten einen Todesser ausschalten können. Er lag jetzt bewusstlos in Claras Rosenbüsche. Ein weiterer lieferte ihnen ein wüstes Duell. Lily schrie auf, als sie von einem Fluch getroffen wurde und ihr Pullover zerriss. Auf ihrem Oberarm bildete sich eine lange Schnittwunde die heftig blutete. "LILY! Du mieses Dreckschwein!" James stürmte auf den Todesser zu und schlug ihm mit voller Wucht ins maskierte Gesicht. Der Angreifer ging sofort zu Boden. "Lily … Du bist verletzt! Du musst sofort ins Krankenhaus!" Seine Freundin schüttelte den Kopf und richtete ihren eigenen Zauberstab auf ihren Arm. "Episkey." Die Wunde schloss sich zwar nicht ganz, aber sie hörte zumindest auf, zubluten. "Siehst du, geht schon wieder. Ich … Oh mein Gott … JAMES!" Lily zeigte zum Haus und er drehte sich um. James sah seinen Vater auf der Terrasse stehen. Ein großer, bleicher Mann stand Emett gegenüber und hatte ihn entwaffnet. Er richtete gerade seinen Stab auf ihn und James hörte die zwei verhängnisvollen Worte. Das Geschehen schien sich wie in Zeitlupe vor seinen Augen abzuspielen. Sein Vater schüttelte den Kopf und hob abwehrend die Hände in die Höhe. Von Voldemorts Zauberstab löste sich ein grüner Blitz, der unaufhaltsam auf den Ex-Auror zuschoss. Emett schrie kurz auf, als der Todesfluch ihn traf und dann sackte er leblos auf der Terrasse zusammen. --- --- --- Sirius materialisierte auf einem harten, kalten Steinfußboden und sah sich verwundert um. "Ich hab's geschafft!" murmelte seine Freundin neben ihm. Sie saßen in der Apparierzone des Zaubereiministeriums in London, hunderte von Kilometern von Godrics Hollow entfernt. Sirius lachte erleichtert auf. "Kommst du einen Moment alleine Klar? Ich muss Hilfe holen!" Er nickte. "Ja Baby, aber du solltest vorher …" Sirius zeigte auf ihr Gesicht und sie runzelte die Stirn. Erst jetzt fielen ihr die spitzen Zähne in ihrem Mund auf. Sie war noch immer in der Vampirgestalt. "Oh!" Schnell nahm sie wieder ihr menschliches Aussehen an, stand auf und rannte auf die goldenen Tore zu, die das Atrium von den Räumlichkeiten des Ministeriums trennten. "HALT! Sie müssen sich erst anmelden und …" "Du kannst mich mal!" Serina beachtete den Sicherheitszauberer nicht weiter, sondern lief an seinem Informationsschalter vorbei. Mit einem Satz sprang sie auf die Gittertore und kletterte hinauf. Zu ihrem Glück gab es hier keinen Schutzzauber, der sie von ihrem Eindringen abhielt, wahrscheinlich hatte es noch nie jemand auf diese Weise versucht. Sie landete auf ihren Füßen und eilte an einigen verdutzten Mitarbeitern vorbei auf die Fahrstühle zu. "STEHEN BLEIBEN!" Zwei Wachleute hatten die Verfolgung aufgenommen und zogen ihre Zauberstäbe. Ein roter Blitz schlug neben ihren Füßen in den Boden ein und sie kam ins Straucheln. Serina stolperte und fiel der Länge nach hin. So rutschte sie die letzten Meter auf ihrem Hintern und landete direkt in einem der Fahrstühle. Blitzschnell drehte sie sich um und drückte auf den Knopf für die zweite Etage. Die Fahrstuhltüren schlossen sich, ehe die Wachleute sie erreicht hatten und Serina atmete erleichtert aus. Alastor Moody verließ gerade sein Büro um endlich Feierabend zu machen. Er hatte schon vor einer halben Stunde gehen wollen, aber der Papierkram hatte ihn mal wieder aufgehalten. Auf dem Weg durch das Großraumbüro nickte er den beiden Prewett Brüdern kurz zu, die noch an ihren Berichten der letzten Woche schrieben. Kingsley schien gerade fertig zu sein, denn er räumte seine Sachen zusammen. "Schön Abend noch, Chef." rief er Moody zu und der nickte, als eine heulende Sirene ertönte. Die drei Jungauroren sahen sich verwundert an. "Was ist das denn?" fragte Fabian, während Alastor seinen Zauberstab aus der Robe zog. "Jemand hat sich unerlaubter Weise zutritt zum Ministerium verschafft, kommt mit!" Sie folgten ihrem Chef und jetzt kamen auch andere Auroren aus ihren Büros herbei geeilt. Benjy Fenwick postierte sich mit Kingsley links, die beiden Prewett Bruder rechts von den Fahrstühlen. Moody sah auf die Etagenanzeige, die in ihrem Stockwerk stehen blieb. "Vorsicht, Männer!" Hinter ihn standen fünf weitere Auroren die alle auf die Fahrstuhltüren zielten, die sich in diesem Moment öffneten. Serina war gerade wieder zu Atem gekommen, als der Fahrstuhl anhielt und sich die Türen öffneten. Sie wollte heraustreten, als sie die Zauberstäbe erblickte, die auf sie gerichtet waren. Serina schluckte und wurde noch eine Spur blasser. "Kleines?" "DAD!" Moody packte seine Tochter am Arm und zerrte sie aus dem Fahrstuhl. "Verdammt noch mal, was soll das denn? Bist du jetzt völlig durchgedreht? Ist das wieder einer von deinen dummen Streichen? Wir hätten dich beinahe …" "NEIN!" Sie schrie ihn an und Moody verstummte, als er die Verzweiflung in ihren Augen sah. "Godrics Hollow … Dad, wir wurden angegriffen! Diese Todesser, sie sind jetzt gerade da! Sie haben Sirius Onkel getötet." Er hatte den Atem angehalten und drückte Serina an seine Brust, ehe er sie in den Fahrstuhl zurück schob. Die anderen Auroren folgten ihm. Sie durften keine Zeit verlieren, vielleicht würden sie sie dann noch erwischen. --- --- --- Remus lief mit dem weinenden Kind im Arm immer weiter. Er kam ein paar Mal ins Straucheln, doch er fing sich jedes Mal wieder und rannte weiter. Endlich erreichte er das Dorf und jetzt erlaubte er sich, sich umzudrehen. Von Greyback war nichts zu sehen, anscheinend hatte er ihn abgehängt, oder der Todesser hatte ein anderes Opfer gefunden und sie entkommen lassen. Er folgte der Strasse und kam auf eine Kirche zu, die mitten im Dorf stand. "Gleich sind wir in Sicherheit." sagte er zu dem Mädchen, das sich an seinem Hals festhielt und ihm fast die Luft abschnürte. Er ging schnellen Schrittes auf die Kirche zu und hämmerte gegen die Tür. Seine Schläge halten dumpf in dem Gebäude wider und nach einer scheinbaren Ewigkeit wurde die schwere Eingangstür geöffnet. Ein Pfarrer erschien und musterte ihn fragend. "Bitte, helfen Sie uns. Wir kommen von den Potters und wurden angegriffen." sagte Remus und der Mann ließ die beiden ein. Er führte den Jungen in seine Privaträume, im hinteren Teil der Kirche und Unterwegs erzählte der Rumtreiber, was passiert war. Der Pfarrer schickte sofort eine Eule ins Ministerium und brachte Remus eine Decke. "Für die Kleine. Sie zittert ja wie Espenlaub." Remus nickte. "Sie hat Schreckliches erlebt." sagte er und wickelte Nymphadora darin ein. "Ich bin Pater Sakados." stellte der Pfarrer sich vor. "Ich habe die Lichter über den Bäumen gesehen, aber ich dachte James und sein Freund würden wieder Mal Unfug anstellen." Sakados sah aus dem Fenster und beobachtete die Strasse, als in seinem Kamin grüne Flammen aufflackerten und ein Sicherheitsmann des Ministeriums heraustrat. Von ihm erfuhr Remus, das die Auroren bereits verständigt und im Einsatz waren und der Rumtreiber atmete erleichtert aus. Der Sicherheitsmann wollte ihm Nymphadora abnehmen, doch sie klammerte sich kreischend an den Jungen. "Ist schon gut, lassen Sie sie. Ich kümmere mich um Nymphadora." Die Kleine schluchzte an seinem Hals und er strich ihr beruhigend über den Rücken. Pater Sakados stellte ihnen zwei Becher mit Tee hin. "Sie können hier bleiben, wenn sie wollen. Ich schicke gleich eine Eule zu den Eltern der Kleinen." Der Sicherheitsmann verabschiedete sich und Remus drückte Nymphadora liebevoll an sich. Er betete, dass seine Freunde ebenso in Sicherheit waren wie er. --- --- --- "EMETT!" Clara stand im Wohnzimmer ihres Hauses und sah, wie ihr Mann fiel. Sie stürzte auf die Terrasse und kniete neben ihm nieder. "Nein … Emett …Bitte nicht …" Clara drückte den Kopf ihres geliebten Mannes an sich und wiegte ihn sanft, Tränen strömten über ihr Gesicht. Den Mann, der dafür verantwortlich war und der nur wenige Schritte von ihr entfernt stand, registrierte sie gar nicht. Ein grausames Lächeln umspielte Voldemorts Lippen, als er erneut den Zauberstab hob. "NEIN! MUM! EXPELIARMUS!" Voldemort sprang beiseite und wirbelte wütend herum. Er sah einen jungen Mann auf sich zugelaufen kommen, der unablässig Flüche nach ihm schleuderte, die er allerdings mühelos abwehren konnte. "LASS MEINE ELTERN IN RUHE!" brüllte der Rumtreiber und stellte sich zwischen ihn und seiner Mutter. Voldemort lachte kalt. "Oh, wie rührend. Wie wäre es, wenn ich eure gesamte Familie wiedervereine, junger Pott…" Ein Blitz schoss an Voldemorts Kopf vorbei und es roch nach verbrannten Haaren. Lily trat aus dem Schatten des Hauses, in dem sie sich an die Terrasse angeschlichen hatte und zielte auf den Dunklen Lord. Langsam kam sie herüber und stellte sich neben James. Gemeinsam stellten sie sich Voldemort in den Weg, um Claras Leben zu schützen. --- --- --- Die Auroren apparierten am Waldrand, vor dem Grundstück der Potters, und liefen sofort auf das Haus zu. Moody konnte auf Anhieb sieben Todesser erkennen, die das Haus umlagerten, doch seine ganze Aufmerksamkeit war auf den Mann gerichtet, der auf der Terrasse stand. Tom Riddle, mittlerweile besser Bekannt als Lord Voldemort, war hier. Das war seine Chance, endlich einen Schlussstrich unter diese Überfälle zu setzten. Noch nie war er diesem Mann so nahe gewesen. Im Laufen schleuderte Moody schon die ersten Flüche los und schrie seinen Männern Befehle zu. Es kam Bewegung in die Todesser, die eifrig zurück fluchten und ihren Ansturm aufhalten wollten. Moody setzte einen von ihnen mit einem 'Stupor' außer Gefecht und lief weiter. Seine Männer waren auf der Wiese in heftige Kämpfe verwickelt, doch er hatte nur noch die Terrasse in seinem Blickfeld, gleich würde er in Reichweite des Dunklen Lords kommen. Wenn er ihn hier und heute besiegen würde, konnte er endlich aufatmen. Moody war so sehr auf sein Ziel fixiert, das er einen Todesser übersah, der sich ihm von Rechts näherte. Der sonst stets wachsame Auror hatte seine Deckung vernachlässigt, doch das wurde ihm erst bewusst, als er den Fluch hörte. Ein Blitz schlug neben ihm ein und Moody versuchte, sich mit einem beherzten Sprung in Sicherheit zu bringen. Der Boden riss unter seinen Füßen auf und es gab eine gewaltige Explosion. Er wurde einige Meter weit weg geschleudert und schrie vor Schmerzen auf, als er auf den Wiese aufschlug. Von irgendwo wurde der Befehl zum Rückzug gegeben, doch er konnte nicht sagen, welche Seite es ausgesprochen hatte. Vor seinen Augen wurde es schwarz. --- --- --- Serina saß im Flur des St Mungo Krankenhauses und wartete. Ein Angestellter des Ministeriums hatte sie und Sirius hierher gebracht, nachdem Moody ihn mit knappen Worten überzeugen konnte, das die beiden keine Terroristen waren, die nach Askaban gehörten. Sie starrte auf eine blaue Tür, hinter der Sirius Fuß geheilt wurde, als sie am anderen Ende des Ganges laute Stimmen hörte. Einige Türen wurden aufgerissen und eine Handvoll Heiler eilte an ihr vorbei. Serina erhob sich von der Bank und jetzt erkannte sie in dem Durcheinander purpurfarbene Roben, wie die Auroren sie trugen. Neugierig ging sie näher ran. "Fabian!" Sie lief auf den rothaarigen Auror zu der sie verstört ansah. "Was ist los? Habt ihr sie? Wie geht es den Anderen?" Der junge Mann antwortete ihr nicht. Eine Wunde klaffte auf seiner Stirn, die jedoch bereits aufgehört hatte, zu bluten. Fabian Prewett nahm ihren Arm und zog sie von den Anderen weg. "Hey, was ist denn los?" So langsam kam Serina die Sache komisch vor, irgendetwas musste passiert sein. Fabian sah zu seinen Kollegen, die im Kreis um etwas standen und er holte tief Luft. "Wir … Wir konnten sie vertreiben … Sie sind geflüchtet, als wir kamen aber …" Er ließ ihren Arm los um sich an der Wand abzustützen. Langsam setzte er sich auf eine Bank und betrachtete seine zitternden Hände. "Voldemort … Er hat Mister Potter getötet." Serina schlug sich die Hand vor den Mund. "Nein!" keuchte jemand hinter ihr und sie drehte sich um. Sirius hatte das Behandlungszimmer verlassen und schüttelte ungläubig den Kopf. Tränen schossen den beiden Jugendlichen in die Augen und Sirius griff nach ihrer Hand. "Dein Dad … Er wollte ihn stellen doch … Er wurde schwer verletzt." Fabian blickte auf und sah in ihre schreckensgeweiteten Augen. "Wir wissen nicht, ob er durch kommt, Serina, es tut mir so leid!" Serina schrie auf und sie sahen wie eine Bahre an ihnen vorbei schwebte. Sirius riss das Mädchen an sich, damit sie den Anblick nicht ertragen musste. Alastor Moody wurde in einen Behandlungsraum gebracht, sein Körper war von einem blutigen Laken verdeckt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)