Another Chance I von SerinaCorvus (A Marauder Tale) ================================================================================ Kapitel 102: Die Heulende Hütte ------------------------------- 102 Die Heulende Hütte Dorcas Meadows saß auf ihrem Bett im Gryffindorturm und starrte aus dem Fenster. Es dämmerte bereits und bald würde es Zeit fürs Abendessen sein, doch das Mädchen hatte keinen Hunger. Es war jeden Monat dasselbe, wenn der Vollmond kam. Remus fing an, sich von ihr zurückzuziehen, weil er sie damit nicht belasten wollte und sie wollte ihm Nahe sein, um ihm zu helfen. Dorcas wusste, was in ihm lauerte, was er war, und irgendwie fühlte sie sich auch diesem Teil vom ihm verbunden, auch wenn sie nie in dessen Nähe kommen durfte. Einmal im Monat verließ er sie und das tat ihr unendlich weh. Er hatte sich bis heute geweigert, ihr den Weg in die Heulende Hütte zu verraten. Als ob sie wirklich so verrückt wäre und ihm folgen würde. Aber sie wollte den Ort sehen, wo er sich in den Wolf verwandelte. Sie hoffte, so wenigstens ein bisschen begreifen zu können was er Monat für Monat durchmachte, doch er hatte jedes Mal auf Stur gestellt und mittlerweile fragte sie auch nicht mehr danach. Dorcas wusste, dass Remus sie über alles liebte, dass hatte er ihr oft genug gesagt, doch an diesen Tagen fühlte sie sich weiter von ihm entfernt, als jemals zuvor. Seufzend zog sie sich ihre Schuhe an und wollte in die Große Halle hinuntergehen, ehe ihre Freundin Alice noch Fragen stellen würde, die sie ihr niemals beantworten konnte, als es an ihrem Fenster klopfte. Dorcas sah auf und entdeckte einen riesigen Uhu, der mit einem Brief im Schnabel vor ihrem Fenster aus und ab flatterte. Sie öffnete das Fenster und der Vogel ließ den Brief auf das Fensterbrett fallen, ehe er wieder davon flog. Verwundert nahm sie ihn in die Hand und drehte ihn um. Ihr Name stand darauf und sie erkannte die Handschrift sofort. Diese feinen, geschwungen Buchstaben stammten eindeutig von Remus. Mit zitternden Fingern öffnete sie den Umschlag und zog das Blatt heraus. "Liebe Dorcas, sicher fragst du dich, warum ich dir einen Brief schicke, anstatt mit dir zu reden. Ich habe sehr lange über uns nachgedacht, wie es weitergehen soll und vor allem über das, was noch immer zwischen uns steht. Es ist mir nicht wirklich leicht gefallen, aber ich bin zu einem Entschluss gekommen." Ihr Herz blieb fast stehen und sie schloss für einen Moment die Augen, ehe sie sich zwang, auch den Rest zu lesen. "Ich weiß, du bist neugierig auf den Wolf, den ich dir niemals zeigen kann und du willst den Ort sehen, an dem ich zu etwas werde, dass du unmöglich lieben kannst. Vielleicht wirst du mich verlassen, wenn du es siehst, dass weiß ich nicht. Aber du wirst es ganz sicher tun, wenn du ihn nicht siehst, das spüre ich. Wenn die Anderen alle beim Essen sind, komm zur Peitschenden Weide, ich warte dort auf dich. In Liebe, dein Remus" Erleichtert lachte sie auf und wischte sich eine Träne aus dem Gesicht. Warum musste sich ihr Freund auch immer so umständlich ausdrücken? Sie drückte den Brief an ihre Brust und warf einen Blick auf ihre Uhr. Das Essen hatte bereits angefangen. Schnell holte sie ihre Jacke aus dem Schrank und beeilte sich, zum verabredeten Treffpunkt zu kommen. Den Brief ließ sie in ihrer Tasche verschwinden, damit er nicht in falsche Hände fiel. --- --- --- Remus stand im Schein der untergehenden Sonne auf der Wiese und atmete tief durch. Er zitterte am ganzen Körper. Wie würde sie reagieren, wenn sie das Zimmer in der Hütte sah? Würde sie entsetzt weglaufen? Ihn selber erschreckte es immer wieder aufs Neue, wenn er sah, was der Wolf dort schon angerichtet hatte. Er sah eine Gestallt auf sich zukommen und erkannte sie an ihrem Gang. Der Wolf in seinem Inneren heulte auf, auch er erkannte sein Weibchen. Sie stand vor ihm und blickte ihn aus ihren braunen Augen liebevoll an. "Bereit?" fragte er mit zittriger Stimme und sie küsste ihn sanft, ehe sie nickte. Remus griff nach dem langen Stock, der in Gras lag und berührte damit die Verdickung am Stamm, der die Peitschende Weide zum Stillstand brachte. Dorcas folgte ihm in den unterirdischen Geheimgang. Remus nahm seinen Zauberstab in die Hand, damit er ihnen den Weg erhellte und sie ging neben ihm her. Bereits hier waren die Abdrücke seiner Pranken deutlich zusehen, doch das Mädchen sagte nichts. Sie griff nur nach seiner freien Hand und er drückte sie leicht. Endlich erreichten sie die steinerne Treppe, die zur Hütte hinauf führte. Remus war dieser Weg noch nie so lang vorgekommen. Dorcas sah sich in der Hütte um. Sie war sehr alt und das Holz dunkel und wurmstichig. Die Fenster waren vernagelt und vereinzelt konnte sie tiefe Kratzer auf dem Boden entdecken, die zu einer Tür im Erdgeschoss führten, vor der Remus stehen blieb. "Hier ist es?" fragte sie und er nickte stumm. "Und diese Tür hält dich auf?" Sie klang erstaunt und der Rumtreiber lächelte schwach. "Sie … Sie ist mit einem Zauber belegt und der Türgriff ist aus reinem Silber. Ich muss einen Handschuh tragen, wenn ich hinein will, ansonsten könnte ich den Knauf nicht berühren. Ohne Padfoot hätte ich nie eine Chance, hier heraus zukommen." Dorcas sah ihn an. "Aber Dumbledore hat keine Ahnung davon, was sie sind, oder dass sie bei dir sind?" Remus schüttelte den Kopf und sie öffnete die Tür. Der Raum war in tanzendes Kerzenlicht getaucht, die der Rumtreiber im ganzen Zimmer verteilt hatte. Auf dem alten Himmelbett lag seine Tagesdecke. Er hatte sie aus dem Schloss mitgebracht, damit es nicht ganz so heruntergekommen aussah und der Korb mit dem Essen stand am Fußende. "Ich dachte du hast vielleicht Hunger, weil du das Abendessen verpasst." sagte er entschuldigend, doch sie schüttelte den Kopf. "Im Moment nicht, danke." erwiderte sie leise und ging in dem Zimmer umher. Hier waren die Kratzer im Boden sehr viel deutlicher und zahlreicher und auch die Wand war von ihnen übersäht. Dorcas ließ ihre schlanken Finger darüber gleiten und schluckte, als sie an einer Stelle graue Tierhaare und Blutspritzer entdeckte. "Tut … Tut es weh?" fragte sie zaghaft und er nickte. "Sehr." Seine Stimme war fast nur noch ein Flüstern. Er wollte nicht wissen, was gerade in ihrem Kopf vorging, denn das machte ihm Angst. "Aber die Anwesenheit der Jungs machen es erträglicher." Dorcas drehte sich zu ihm um. "Damals auf der Krankenstation, da hab ich die Narben auf deiner Brust gesehen. War er das?" Remus setzte sich auf das Bett und starrte seine Hände an, die auch schon nicht mehr unversehrt waren. "Er … Er mag es nicht, wenn er eingesperrt wird. Er dreht dann völlig durch und …" Remus spürte, wie die Matratze nachgab, als sie sich neben ihn setzte. Dorcas umfasste sein Gesicht mit ihren Händen und zwang ihn so, sie anzusehen. Seine sonst braunen Augen waren jetzt viel heller, fast bernsteinfarben und sie konnte seine Angst darin lesen. Angst davor, dass sie ihn letztendlich doch verlassen würde, weil er war, was er war. Sanft strich sie ihm über die Narben in seinem Gesicht und lächelte. "Ich liebe dich, Remus. Daran wird Nichts auf dieser Welt je etwas ändern können!" Dann beugte sie sich leicht vor und küsste ihn. Remus hörte ihre Worte und schloss die Augen, als ihre Lippen seine berührten. Er wusste nicht, ob es sein Herz war, das gerade Purzelbäume schlug, sein Magen oder der Wolf. Vielleicht war es auch alles zusammen. Er spürte ihre Wärme und vergrub seine Hände in ihrem weichen Haar, um sie noch näher zu sich zuziehen. Alles in ihm sehnte sich nach mehr, doch Remus riss sich von ihr los und packte sie an den Schultern. "Warte!" keuchte er atemlos und sah sie hungrig an. "Das geht nicht. Ich kann nicht … Ich will nicht dass du denkst, ich hätte dich deswegen hergebracht. Du sollst nicht …" Dorcas legte ihm einen Finger auf die Lippen und er verstummte. "Psst! Nicht reden, Remus." Ihre Stimme war nur noch ein raues Flüstern. Sie rutschte auf seinen Schoß und küsste ihn leidenschaftlich. Remus saß stocksteif da und spürte, wie sie sein Hemd aufknöpfte. Als ihre warmen Finger über seinen Brustkorb strichen gab er seinen Widerstand endgültig auf. Soviel Selbstbeherrschung hatte nicht einmal er. --- --- --- "Rina … Rina!" Serina lag in ihrem Bett und wollte eigentlich schlafen, doch irgendjemand hatte anscheinend etwas dagegen. "Oh Himmel, wie kann man nur so fest schlafen!" "Lily?" Serina schlug gähnend die Augen auf. ihre beste Freundin stand vor ihrem Bett und dahinter erkannte sie noch jemanden. "Alice? Was wollt ihr denn um diese Zeit?" "Psst! Gwen und Maureen haben uns noch nicht gehört. Steh auf und komm mit!" Lily zog das grummelnde Mädchen aus dem Bett und auf den Flur hinaus. "Also, wenn ihr keinen wirklich guten Grund hierfür habt, dann habt ihr gleich ein wirkliches Problem am Hals!" "Dorcas ist verschwunden!" sagte Alice und Serina war schlagartig wach. "Ok, das ist sogar ein richtig guter Grund!" "Sie war schon den ganzen Tag ziemlich mies drauf. Ich dachte erst, sie hätte sich mit Remus gefetzt und wollte deshalb nicht zum Essen kommen, aber jetzt ist es nach Mitternacht und sie ist immer noch nicht aufgetaucht!" Lily sah Serina an, die den Kopf schüttelte. "Bitte nicht schon wieder! Ich hab keine Lust auf noch eine Auseinandersetzung mit den Wächtern!" "Wer sind die Wächter?" fragte Alice. "Äh, lange Geschichte, aber das glaub ich nicht, Rina." antwortete Lily. "Pass auf, Alice. Du gehst wieder ins Bett und wir kümmern uns darum. Wir finden Dorcas schon." Alice runzelte die Stirn. "Und wie wollt ihr das anstellen? Wollt ihr das ganze Schloss nach ihr absuchen?" Serina grinste. "So was in der Art, ja. Aber keine Sorge, es ist weder verboten, noch illegal, noch wird uns irgendjemand sehen oder Ärger kriegen!" Alice sah sie ungläubig an. "Wie wollt ihr das denn anstellen?" "Öh, wir haben da so unsere Tricks." sagte Serina schnell. "Und die will ich gar nicht wissen, meinst du?" Lily nickte. "Du hast es erfasst!" Alice blickte leicht verwirrt von einer zur anderen. "Ok, aber wenn Dorcas morgen Früh nicht wieder auftaucht, dann geh ich zu McGonagall, verstanden?" Die zwei rothaarigen Mädchen nickten und eilten aus ihrem Turm, nur um den Jungenturm wieder hoch zulaufen. --- --- --- Sirius sah seine Freundin aus verschlafenen Augen an, während James seine Brille suchte. Die schwarzen Haare des Rumtreibers waren noch zerzauster als sonst. Peter schnarchte leise vor sich hin, er schlief wie ein Murmeltier. "Wie meinst du das, Baby, Dorcas und Moony sind weg?" "Sie sind nicht in ihren Betten!" Sirius warf einen Blick zu Remus Bett, das unbenutzt und verlassen dastand. "Und wo ist das Problem?" fragte James leise. "Das Problem heißt Alice Jones, mein Schatz. Sie will McGonagall bescheid sagen, wenn wir Dorcas nicht finden." Lily versuchte James Haare zu glätten, was dem Rumtreiber sichtlich missfiel. "Prongs? Karte!" James nickte und breitete die Karte der Rumtreiber auf seinem Bett aus. Sirius und Serina kamen zu ihm herüber und gemeinsam suchten sie das Schloss ab, was um diese Zeit ein leichtes war, da alle Schüler in ihren Betten lagen. Alle, bis auf zwei Mädchen, die sich im Jungenturm der Gryffindors aufhielten. "Ich seh sie nirgends!" sagte Sirius schulterzuckend und auch die anderen konnten die beiden Vermissten nicht entdecken. "Dann können sie eigentlich nur im Raum der Wünsche sein! Das ist der einzige Ort innerhalb Hogwarts, den wir einfach nicht einzeichnen können." meinte James und Lily nickte. "Ok, dann gehen wir nachsehen!" "Wieso das denn?" wollte Sirius wissen und das Mädchen verdrehte die Augen. "Alice und McGonagall … Mann Sirius, es ist echt ein Wunder, dass du dir den Namen deiner Freundin behalten kannst!" "Darum hat er ihr ja auch einen Spitznamen gegeben!" grinste James, woraufhin Sirius ihm eine Kopfnuss verpasste. "Sehr witzig, Prongs. Ich lass SERINA aber nicht nur im T-Shirt hier durch Schloss wandern, wo kämen wir den da hin? Und außerdem, wenn die Beiden da drin ihre kleinen Spielchen spielen, dann kommen wir eh nicht in den Raum rein!" "Wenn die da drin sind, WILL ich da gar nicht rein!" entgegnete James, was ihm einen bösen Blick seiner Freundin einbrachte. "Schatz, hör mal, ich hab echt keine Lust jetzt durch das halbe Schloss zu laufen, nur um zu sehen, ob eine Tür aufgeht, oder nicht!" "Aber wenn Alice zu …" "Lily, warte mal kurz!" unterbrach Serina ihre Freundin und betrachtete die Karte genauer. Sie zeigte auf den Korridor, der vor dem Raum der Wünsche lag. "Ich könnte doch schnell hier hin fliegen und draußen auf dem Balkon landen. Dann öffne ich das Fenster, gehe hin und sehe schnell nach!" James war begeistert. "Das ist genial! Wir müssen nicht alle los und es geht viel schneller als wenn wir laufen würden!" "Und was, wenn du erwischt wirst, Baby?" Serina sah ihren Freund lächelnd an. "Wer soll mich schon erwischen?" Sie zwinkerte ihm zu und ging in den Vogel. Sirius hielt ihr seinen Arm hin, auf den sie hüpfte, und trug sie zu ihrem Fenster. "Flieg vorsichtig, Baby." sagte er was der Rabe mit einem lauten Krächzen beantwortete, ehe er in die Nacht verschwand. Als Sirius sich umdrehte, saß Peter kerzengerade im Bett. "Was war das?" fragte der kleine Rumtreiber erschrocken. "Nichts, Wormtail. Schlaf weiter!" Peter sank zurück in seine Kissen und gab ein leises Schnarchen von sich. Lily schüttelte den Kopf. "Meine Güte, der schläft ja noch fester als Rina!" Sirius setzte sich wieder auf James Bett und verfolgte den Weg seiner Freundin auf der Karte. "Ok, sie ist drin." sagte James, und zeigte auf den kleinen Punkt des Mädchens, der sich jetzt durch den Korridor bewegte. "Wo genau ist eigentlich der Raum der Wünsche?" fragte Lily und er zuckte mit den Schultern. "Irgendwo hier … Oh, Mist!" Er starrte auf einen anderen Punkt, der sich langsam aber sicher auf das Mädchen zu bewegte. "Oh Baby, verschwinde da, schnell!" Sirius versuchte, den Punkt von Argus Filch mit den Fingern aufzuhalten, was ihm natürlich nicht gelang. "Mensch Rina … Hau ab da … Himmel, James, warum steht sie da nur blöd rum?" "Ich weiß nicht … Heiliger Merlin, er hat sie gesehen … Oh nein, er läuft auf sie zu … gleich hat er sie!" James verzog das Gesicht. "Von Filch, nur mit einem T-Shirt bekleidet erwischt zu werden … welch Horrorvorstellung, sogar für mich!" Sirius Mund klappte auf. An die Schlafbekleidung seiner Freundin hatte er noch gar nicht wieder gedacht. "Aber … Was macht sie den jetzt? Wieso rennt sie immer um ihn herum?" "Hey, seht mal sie haut ab!" James zeigte auf den Punkt, der sich auf das Fenster zu bewegte und zu ihrem Turm flog. "Ja, Baby, komm zu mir! Ich hoffe nur, Filch hat nicht gesehen, wie sie sich verwandelt hat!" Sirius stürmte zum Fenster und hielt nach dem Raben Ausschau, der über seinen Kopf in das Zimmer flog und sich auf seinem Bett in ein lachendes Mädchen verwandelte. "Hat er dich erwischt? Baby sag was, hat er dich gesehen?" Sirius sah seine Freundin besorgt an, die vor Lachen keine Luft mehr bekam. "Das … Das … Das hättet ihr … sehen müssen!" Die drei blickten das Mädchen fragend an, das mühsam nach Luft rang. "Oh Hilfe … Ich kann nicht mehr!" Serina setzte sich langsam auf und wischte sich die Tränen aus den Augen. "Ok, Ok, ich erzähls euch ja! Also, ich steh vor dem Raum der Wünsche und hör Filch kommen. Er ist total in Gedanken versunken und redet mit sich selbst … Wuah, das war vielleicht gruselig, sag ich euch!" Das Mädchen schüttelte sich leicht, ehe sie fort fuhr. "Ok, also, er kommt und ich geh schnell wieder in den Raben, damit er mich nicht erkennt. Er sieht mich also da im Flur und kommt auf mich zugelaufen und macht immer kusch, kusch" Serina wedelte kichernd mit den Armen in der Luft herum. "Und … Und dann, na ja, ich flieg also hoch und … und da kommt mir eine Idee, wie ich es ihm endlich mal heimzahlen könnte!" Sie fing wieder an zu lachen. "Wie denn?" fragte James gespannt und Serina biss sich auf die Lippe. "Wo ist Filch jetzt?" kicherte sie. Lily sah schnell auf der Karte nach. "Im Jungsklo im siebten Stock, wieso?" "Na ja, er muss wohl seinen Bademantel wieder sauber machen!" Serina grinste und Sirius prustete laut los. "Baby, das hast du nicht gemacht!" Seine Freundin nickte nur. "Doch … Ich konnte es einfach nicht mehr halten!" Lily sah sie entsetzt an und James grölte. "Oh Merlin, Filch hat aber auch einen beschissenen Job!" Peter wurde von dem Lärm in dem Zimmer endgültig aus dem Schlaf gerissen. "Mann, was ist den hier los? Hab ich was verpasst?" Er rieb sich die Augen und sah die Vier lachend auf den Betten liegen. "Dass Moony dabei schlafen kann … Hey Leute, wo steckt Moony denn?" Die Anderen beruhigten sich langsam wieder und sahen sich an. "Ach ja, also der Raum war übrigens leer. Das sind sie nicht." sagte Serina atemlos und Peter blickte sie an. "Wer?" fragte er. "Moony und Dorcas sind verschwunden. Aber wenn sie da nicht sind, wo können die sonst sein?" Sirius zog seine Freundin zu sich und deckte sich mit seiner Decke zu. "Heulende Hütte?" fragte Peter und alle blickten den kleinen Rumtreiber an. "Das ist Blödsinn. Moony würde nie mit Dorcas da…" "Eben!" James sprang aus seinem Bett. "Überleg mal, da würden wir nie nach ihnen suchen, weil wir wissen, wie sehr er die Hütte hasst!" Sirius nickte. "Irgendwie klingt das Logisch, Prongs!" "Soll ich kurz rüber fliegen und nachsehen?" Sirius schüttelte den Kopf. "Nix da. Du hast den ganzen Spaß und wir sitzen hier blöd rum, oder was? Wir nehmen den Tarnumhang und gehen alle!" --- --- --- "Psst … Leise!" Fünf Gestallten schlichen eine alte Holztreppe empor, die unter ihren Schritten leise knarrte. Die Mädchen hatten sich Kleidung von ihren Freunden geliehen, damit sie nicht erst wieder in ihr Zimmer zurück mussten, und jetzt hielten sie die Hosen fest, die bei jedem Schritt zurutschen drohten. Vorsichtig öffneten sie die Tür im Erdgeschoss der Heulenden Hütte und sahen sich erstaunt in dem Zimmer um. Einige Kerzen waren bereits herunter gebrannt, doch der Rest erhellte den Raum zu genüge, so dass sie die beiden Personen ausmachen konnten, die in dem alten Himmelbett lagen. Lily wollte schon wieder zurück schleichen, als die Stimme ihres Freundes durch den Raum hallte. "Ich glaub es ja nicht! Wir suchen das ganze Schloss nach ihnen ab und die schlafen hier in aller Ruhe!" James hatte extra laut gesprochen und Remus schreckte hoch. Dorcas sah die Besucher erschrocken an und versteckte sich dann schnell unter der Decken, was Serina grinsen ließ. "MOONY!" Sirius klang empört. "Ich hab dir ja schon vieles zugetraut, aber das hier hätte ich nie von dir gedacht! Du warst mal Vertrauensschüler, verdammt! Zählt so was denn gar nicht mehr?" Der blonde Rumtreiber lief rot an. "Was wollt ihr hier? Verschwindet!" Die beiden Mädchen und Peter drehten sich lachend um doch Sirius und James waren gerade erst in fahrt gekommen. "Also wirklich, Moony. Kann man dich nicht einmal aus den Augen lassen?" James rückte seine Brille gerade und stemmte die Hände in die Hüfte. Sirius schüttelte tadelnd den Kopf und blickte ihn seufzend an. Der blonde Rumtreiber machte Anstallten, aus dem Bett aufzustehen. Als ihm jedoch bewusst wurde, dass er nichts anhatte, ließ er es lieber bleiben. "Haut ab!" zischte er warnend und funkelte seine Freunde böse an. "Moony, Moony, Moony … Könnt ihr dafür nicht in den Raum der Wünsche gehen, wie wir anderen auch?" fragte Sirius und Serina stieß ihren Freund an. "Musst du das allen verraten?" fragte sie leise und er lachte. "Denkst du echt, wir wären die Einzigen?" flüsterte er zurück und Serina sah zu Lily, die sie unschuldig ansah. James kam ins Stolpern als ihn ein Kissen am Kopf traf. "RAUS HIER!" Unter lautem Gelächter machten sich die Fünf aus dem Staub und schlossen schnell die Tür hinter sich. Remus ließ sich zurück auf die alte Matratze fallen und Dorcas kam wieder unter der Decke hervor. "Ich schwör dir eins, Rehlein, dafür werden sie noch bezahlen!" Dorcas gab ihrem Freund einen Kuss. "Aber mit einem hatte Sirius Recht. Zum Raum der Wünsche kommt man wesentlich schneller und einfacher, als hierher!" Remus drehte sich auf die Seite und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Das ja, aber wahrscheinlich haben die eine wochenlange Warteliste, in die man sich eintragen muss!" Dorcas fing herzlich an zu lachen und Remus küsste ihre Nasenspitze. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)