Another Chance I von SerinaCorvus (A Marauder Tale) ================================================================================ Kapitel 101: Lessons in Love ---------------------------- 101 Lessons in Love In Hogwarts wurde es ruhig. Es war kurz vor den Sommerferien und die Schüler der 5ten und 7ten Klassen steckten in ihren letzten Prüfungen. Für alle Anderen ging der normale Schulalltag weiter, doch die Lehrer gaben ihnen bei jeder erdenklichen Gelegenheit Freistunden, die sie zum lernen nutzten sollte. Und das taten sie auch, wenn auch jeder auf seine Weise. --- --- --- Es war ein warmer Nachmittag und die Sonne schien vom Wolkenlosen Himmel. "Das geht nicht!" rief eine verzweifelte Mädchen Stimme. "Doch Schatz, du machst das prima!" "Das ist nicht wahr James … Und wenn dein blöder Freund nicht sofort aufhört zu lachen, dann jage ich ihm einen Fluch auf den Hals, der sich gewaschen hat!" "Dafür müsstest du aber erstmal wieder herunter kommen, Lililein!" lachte Sirius und Lily schrie wütend auf. Sie hatte sich von ihren Freunden überreden lassen, den freien Nachmittag zu nutzen und endlich fliegen zu lernen, und sie bereute es zutiefst. Das letzte Mal hatte sie in der ersten Klasse auf einem Besen gesessen und sie hatte es vom ersten Moment an gehasst. Es war ihr zu windig und zu wackelig und der Boden war für ihren Geschmack viel zu weit von ihren Füßen entfernt. Sie fürchtete, jeden Augenblick herunterzufallen und hielt sich krampfhaft an dem Besenstiel fest. "Ich will hier wieder runter!" schrie sie verzweifelt. "Dann lass doch einfach los, ich fang dich auch vielleicht auf!" "Padfoot, halt endlich die Klappe!" brüllte James, der um das Mädchen herum flog. "Komm Lily, zieh den Stiel leicht nach oben." James flog neben ihr und sie schrie erschrocken auf, als der Besen an Höhe gewann. "Verdammt noch mal ich will runter und nicht noch höher fliegen!" "Aber jetzt hörst du den Idioten nicht mehr und kannst dich ganz aufs Fliegen konzentrieren." Er lächelte seiner Freundin aufmunternd zu. "Oder du spuckst Padfoot auf den Kopf! 10 Galeonen, wenn du seine Haare triffst!" Lily fing an zu lachen, was ihren Besen gefährlich wackeln ließ. --- --- --- Sirius lag auf der Wiese und beobachtete die Beiden auf ihren Besen. "Wenn Lily so weiter macht, fällt sie wirklich noch runter!" Serina lag neben ihm und schüttelte leicht den Kopf. "Ich begreife es einfach nicht. Sie ist eine der Besten, die diese Schule je gesehen hat. Aber auf dem Besen stellt sie sich an wie ein … ein Hippogreif auf Rollschuhen!" Sirius fing an zu lachen. "Genau! Mich würde nur mal interessieren, wie Prongs sie da rauf gekriegt hat! Er wollte es mir partout nicht verraten!" Serina drehte sich auf die Seite und blickte ihren Freund augenzwinkernd an. "Kannst du dir das nicht denken?" fragte sie und gab ihm einen langen Kuss. "Hmmm … Ok, dafür würde ich auch alles tun, Baby!" Er zog sie in seine Arme und rollte sich auf sie, doch seine Aufmerksamkeit wurde abgelenkt. Sirius grauen Augen blitzten, als er einen schwarzhaarigen Jungen über die Wiese kommen sah. Seine Hand taste vorsichtig nach seiner Hosentasche und er zog seinen Zauberstab heraus. "Was hast du denn jetzt vor?" fragte Serina und drehte ihren Kopf. "Och nö, nicht jetzt, Sirius!" maulte sie, als sie Severus erkannte. "Was denn, Baby? Es ist so ein schöner Tag, die Sonne scheint, wir haben frei und du liegst gesund und munter in meinen Armen. Ein schreiender Schniefelus, der hilflos in der Luft hängt würde es wirklich perfekt machen!" Das Mädchen unter ihm lachte. "Du bist unmöglich, weißt du das? Würde es dich denn wirklich umbringen, wenn du ihn einmal in Ruhe lässt?" Der Rumtreiber sah sie erstaunt an. "Warum sollte ich das tun?" "Na, weil er mich gerettet hat zum Beispiel! Dafür könnest du ihn wenigsten ein bisschen dankbar sein!" Sirius verzog das Gesicht. "Und wie lange soll ich Schniefelus dafür danken?" "Dein ganzes Leben lang natürlich!" kicherte sie und schlug ihm sanft auf die Brust. "Aber es würde ja schon reichen, wenn du ihn für den Rest des Schuljahres in Frieden lässt." Sirius überlegte. "Aber nächstes Jahr darf ich dann wieder? Ok, abgemacht, das halte ich aus!" Er küsste das Mädchen auf die Nase. "Hey Schniefelus!" rief er dem Slytherin zu. "Du hast echt Glück, dass ich so eine tolle Freundin hab!" Severus sah das Pärchen auf der Wiese mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Was immer du sagst, Black!" erwiderte er, doch die beiden waren bereits wieder mit sich selbst beschäftigt und hörten ihn gar nicht. --- --- --- Severus ging kopfschüttelnd weiter und lockerte seine Hand, die seinen Zauberstab unter dem Umhang hielt. Innerlich hatte er sich bereits auf ein Duell eingestellt gehabt, doch jetzt steuerte er erleichtert auf die kleine Bank am See zu. Severus sah, dass das Mädchen bereits auf ihn wartete, ihre blonden Haare leuchteten in der Sonne. Sein Herz klopfte etwas schneller, als er sich neben sie setzte. "Hallo Zissy, da bin ich." Narzissa Black hatte ihm beim Mittagessen einen Zettel zugesteckt, dass sie ihn unbedingt sprechen müsste. Severus hatte sich zwar gewundert, dass sie nicht mit ihm im Gemeinschaftsraum reden wollte, aber es machte ihm nichts aus, hier mit ihr zu sitzen. "Severus, ich brauche deine Hilfe!" Sie griff nach seinem Arm und sah ihm tief in die Augen. Der junge Slytherin schluckte und wich ihrem Blick aus. "Ich … Du weißt doch, ich würde alles für dich tun." antwortete er leise und sie nickte. "Das weiß ich Severus. Du bist der Einzige, dem ich vertrauen kann und den ich darum bitten kann!" Das blonde Mädchen seufzte. "Ich mache mir große Sorgen … um Lucius. Er hat sich sehr verändert." Severus runzelte die Stirn. "Was meinst du?" "Ach … Bella und Rodolphus waren ja schon immer etwas … extrem in ihren Ansichten und auch Lucius hat nie einen Hehl aus seiner Meinung gemacht, aber seit … seit er sich diesen Leuten Angeschlossen hat, ist er irgendwie anders geworden … radikaler, falls du verstehst, was ich meine." Severus schüttelte leicht den Kopf. "Ich weiß nicht genau, worauf du hinaus willst, Zissy!" Narzissa blickte sich um, ob ihnen auch niemand zuhörte, ehe sie weiter sprach. "Du hast doch bestimmt auch schon von Voldemort und den Todessern gehört, oder?" "Ja, meine Mutter hat mir davon erzählt aber … das sind doch nur wilde Gerüchte über eine Gruppe, die die Vorherschafft der Reinblüter anstrebt." Narzissa sah auf den See hinaus. "Nein, das sind keine Gerüchte, Severus, das ist die Wahrheit und Lucius …. Er ist einer von ihnen!" Severus riss die Augen auf. "Machst du Witze?" "Leider nicht." sagte sie leise. "Aber darum brauche ich dich ja, Severus, ich kann das nicht, aber wenn du dich ihnen anschließen würdest, dann könntest du …" "WAS?" "Lass mich bitte ausreden! Du könntest auf ihn aufpassen, wenn es gefährlich wird!" Severus erhob sich von der Bank und drehte sich langsam zu Narzissa um. "Ich soll mich also einer Gruppierung anschließen, die Muggelstämmige überfällt und Häuser anzündet, nur um auf deinen … deinen Freund aufzupassen?" Das Mädchen nickte. "Ich weiß, es ist ein bisschen viel verlangt, aber …" "Ein bisschen?" Severus glaubte, seinen Ohren nicht zutrauen. Narzissa sah ihn flehend an. "Bitte, Severus, ich habe doch nur dich!" Der Junge sah an ihr vorbei zum Schloss. "Das völliger Irrsinn, Zissy! Das ist kein Spiel, hierbei geht es um Menschenleben!" Sie griff nach seinen Händen und blickte ihn verzweifelt an. "Bitte!" hauchte sie und in ihren Augen standen die Tränen. Severus seufzte resigniert. "Ich … Ich werde darüber nachdenken, Ok, Zissy? Aber ich kann dir nichts versprechen!" "Ich danke dir, Severus! Ich wusste, du würdest mir helfen!" Sie fiel ihm um den Hals und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Severus schloss für einen Moment die Augen, und genoss dieses Gefühl, die Gedanken über Lucius waren weit weg. Er wusste, dass sie ihn nie um seinetwillen umarmen würde und er spürte, wie etwas in seinem Inneren etwas zerbrach. --- --- --- Peter saß in der Bibliothek und starrte aus dem Fenster zum See hinüber. "Ich dachte immer, die geht mit Malfoy!" schoss es ihm durch den Kopf, als ihn jemand anstupste. "Hey, träumst du?" Tabea stand neben ihm und er errötete leicht. "Ja … Nein! Nein, ich hab nur .. .ach egal, ich hab gar nichts!" Sie setzte sich einfach neben ihn. "Ja, geht mir genauso!" Sie legte ihren Kopf auf den Tisch und seufzte. "Mir ist sterbenslangweilig! Es sind bald Ferien, warum sollen wir da in der Bibliothek rumhängen? Ich möchte irgendwas machen!" Peter sah sie fragend an. "Was denn?" Sie zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung! Irgendwas unternehmen halt!" Tabea lachte und piekste ihn leicht in die Seite. "Du bist doch der Rumtreiber, lass dir mal was einfallen!" Peter zuckte zusammen und schluckte verlegen. Seine Freunde waren doch immer diejenigen, die die Ideen hatten, aber das wollte er Tabea gegenüber nicht zugeben. Sie sah ihn erwartungsvoll an und ihm kam eine Idee. "Hättest du vielleicht Lust auf ein Butterbier?" Das Mädchen nickte. "Immer! Aber wir können uns ja schlecht ins Dorf schleichen, oder?" Peter grinste. Sie wusste also nicht, dass man sich das auch in der Schule beschaffen konnte. "Ins Dorf nicht, aber ich weiß, wo wir welches herkriegen." "Echt?" "Klar, komm mit." Peter packte seine Sachen zusammen und sie verließen die Bibliothek. Das Herz des kleinen Rumtreibers klopfte wie verrückt. Er war noch am helllichten Tage in die Küche geschlichen. Noch dazu allein oder ohne Karte oder Tarnumhang. Wenn Filch sie erwischte, würde es mit Sicherheit Ärger geben. Tabea stieß gegen ihn, als er Gedankenversunken auf der Treppe stehen blieb. "Was ist los?" fragte sie und er schüttelte den Kopf. "Nichts. Wir müssen nur aufpassen, dass uns keiner sieht." "Ok." Sie blickte sich nach allen Richtungen um und, aus welchem Grund auch immer, flüsterten sie miteinander. "Wo müssen wir denn hin?" "Ins Erdgeschoss." Unten angekommen durchquerten sie die Eingangshalle und Peter schubste sie plötzlich in eine kleine Nische. "Psst!" Er legte seinen Finger auf seine Lippen und Tabea sah, wie sich die Tür von Hausmeisterbüro öffnete. Sie biss sich auf die Lippen, um nicht loszukichern. Der kleine Rumtreiber spähte um die Ecke und sah Argus Filch in die andere Richtung gehen. "Er ist weg. Komm weiter." Tabea blieb dicht hinter ihm und folgte Peter durch einen Korridor, in dem viele Gemälde hingen. Vor einem großen Bild mit einer Obstschale blieb der Junge stehen. Sie konnte nicht sehen, was er tat, aber das Bild verwandelte sich in eine Tür, die er ihr aufhielt. "Wo gehen wir hin?" fragte sie zögernd. Vor ihr lag ein stockdunkler Gang und Peter holte seinen Zauberstab hervor, um etwas Licht zumachen. "Lumos … Du wolltest doch was trinken, oder willst du lieber umkehren?" Tabea erkannte am Ende des Ganges eine weitere Tür. Sie wusste nicht, was der Junge vorhatte und die Rumtreiber waren bekannt dafür, dass sie sich oft in Schwierigkeiten brachten, doch wenn sie jetzt kniff würde er sie sicher nie wieder zu etwas mitnehmen. Sie nickte nur und Peter ging vorweg, um die nächste Tür zuöffnen. Tabea folgte ihm vorsichtig und betrat zum ersten Mal in ihrem Leben die Schlossküche von Hogwarts. Sie sah sich mit großen Augen in dem riesigen Raum um, während Peter schon eine Hauselfe nach dem Butterbier losschickte. Sie ging gerade um ihren Haustisch, als er ihr eine Flasche reichte. "Machst du das öfters?" fragte sie und nahm die Flasche entgegen. Peter zuckte mit den Schultern. "Na ja, manchmal schon. Ist doch nichts besonders!" Tabea fühlte sich sicher, jetzt wo sie wusste, wo sie war. "Ich meinte eigentlich, dass du Mädchen hierher bringst, um sie zu beeindrucken … oder abzufüllen!" Sie grinste ihn frech an und der kleine Rumtreiber verschluckte sich fast an seinem Butterbier. "Was?" Er wurde knallrot. "Nein! Ich … äh … So was mach ich nicht … Ehrlich! Ich … Ich … Du bist die Erste, die ich mit hergenommen hab!" stammelte er. "Aha … Und wohin hast du die anderen gebracht?" Peter gab einen quiekenden Laut von sich. "Ich hab noch nie…" Seine Stimme klang etwas höher als sonst und das Mädchen prustete los. "Oh Peter, ich hab dich doch nur auf den Arm genommen! Ich weiß doch, dass du nicht so einer bist!" Peter atmete erleichtert aus und seine Gesichtsfarbe normalisierte sich wieder. Er sah sie an und musste nun selber lachen, als jemand an seinem Ärmel zupfte. "Hallo, Mister Pettigrew." Er blickte an sich herunter und entdeckte eine kleine Hauselfe mit grünen Flügeln, die unruhig von einem Fuß auf den anderen trat. "Hi Tinker." sagte er und Tabea blickte ihn erstaunt an. "Du kennst die Hauselfen sogar mit Namen?" "Nur diese eine hier weil … äh … Was willst du denn, Tinker?" Fast hätte er sich verplappert, wenn Tinker nicht wieder ganz aufgeregt an ihm gezerrt hätte. "Mister Pettigrew, vielleicht wollen Sie und Miss Cadwallader ein Stück Schokotorte?" Peter sah fragend zu Tabea. "Sie weiß wer ich bin!" stellte das Mädchen fest und klang jetzt wirklich beeindruckt. Tabea bemerkte Peters Blick und nickte. "Dann kommen Sie, kommen Sie beide mit, der Kuchen steht dahinten!" Tinker zeigte auf den entferntesten Teil der Küche. Peter runzelte die Stirn. Normalerweise waren die Elfen doch glücklich, wenn sie einem die Sachen bringen konnten, doch Tabea schien begeistert. "Butterbier, Schokokuchen und eine Führung durch die Schlossküche! Mann, das ist so cool!" Sie griff nach Peters Hand und zog ihn mit sich. "Komm schon, Peter!" Der kleine Rumtreiber grinste und ließ sich von den Beiden in die Tiefen der Küche entführen. --- --- --- Remus atmete erleichtert aus. Er saß mit einem vollgepackten Korb unter seinem Haustisch und beobachtete, wie Tinker seinen Freund und dessen Begleitung von ihm weglockte. "Gute Tinker, dafür hat sie sich einen Heiligenschein zu ihren Flügeln verdient!" dachte er, auch wenn er sich ein bisschen mies fühlte, weil er sich vor Peter versteckte. Remus wartete, bis die Drei außer Sicht waren. Er wollte keine Zeugen haben, die ihn verraten konnten, und so sehr er Peter auch mochte, aber sein Freund war eine Plaudertasche. Es würde keine Fünf Minuten dauern und der Rest der Clique wüsste von seinem Vorhaben und dann würden sie ihm helfen wollen, und genau das wollte er nicht. Remus schüttelte über sich selbst den Kopf. Eigentlich wollte er endlich das letzte Geheimnis, das seine Person umgab, lüften und dabei machte er wieder ein riesen Geheimnis daraus. Aber es betraf ja nicht alle seine Freunde und somit fand er, dass er das Richtige tat. Er sah noch einmal in seinen Korb, ob er alles dabei hatte. Kerzen, weil es bald dunkel wurde, eine Decke, damit es nicht ganz so schäbig wirkte und etwas zu Essen, falls sie Hunger kriegten. Irgendwie musste er an ein bekanntes Muggelmärchen denken, dass er einmal gelesen hatte, und er kam sich vor, wie der große, böse Wolf, der das Mädchen ins Haus der Großmutter lockt. Er sah sich vorsichtig um, doch von Peter und Tabea fehlte jede Spur. Dann schlich er zu dem Geheimgang um die Küche zu verlassen. Sein Weg führte ihn zur Eulerei und er hoffte, dass die Vögel auch taten, was er wollte. Erst hatte er Serina bitten wollen den Brief zu überbringen, doch dann hätte sie bestimmt Sirius davon erzählt. Auch wenn Sirius sein bester Freund war, so hatte er doch manchmal die Feinfühligkeit eines Holzklotzes, und das konnte er heute gar nicht gebrauchen. Die Eulerei befand sich unter dem Dach des Westturmes und als er endlich Oben angekommen war, stellte er seinen Korb auf den Boden ab und atmete erstmal tief durch. "Vielleicht hätte ich erst her kommen sollen, dann hätte ich den ganzen Kram nicht schleppen müssen … Nein, blöde Idee! Dann wäre ich ja genau in Peters Arme gelaufen! Oh man, womit hab ich das nur alles verdient?" Er zog einen Brief aus der Tasche und lächelte versonnen. "Und wenn der Turm zehnmal so hoch wäre, du bist es einfach Wert!" Er drückte einen Kuss auf den Umschlag und näherte sich dem erstbesten Tier. Das kleine Käuzchen schuhute aufgeregt und schlug wild mit den Flügeln. "Hey, ganz ruhig, ich tu dir doch nichts!" Remus versuchte das Tier einzufangen, das schnell vor ihm wegflatterte. Auch die anderen Käuzchen waren jetzt ganz unruhig und schienen vor ihm zuflüchten. "Oh Merlin … Nein, kommt schon! Tut mir das nicht an!" In einem Tagen war Vollmond und die Tiere spürten den Wolf, der bereits jetzt unter seiner Haut rumorte. Remus sah sich nach dem größten Vogel, einem Uhu, um und hielt ihm den Brief hin. "Du hast doch sicher keine Angst vor mir, oder? Du bist doch so groß und stark … Könntest du denn für mich zustellen? Bitte … Es ist sehr wichtig! Er ist für Dorcas Meadows. Sie wird sicher in ihrem Turm sein, aber du darfst erst in einer halben Stunde Losfliegen, schaffst du das?" Der Uhu schnappte sich den Brief, wobei er Remus Finger erwischte. "AUA!" Der Rumtreiber unterdrückte den Wunsch des Wolfes, es dem Tier heimzuzahlen. "Danke." presste er stattdessen zwischen seinen Zähnen hervor und verließ die Eulerei. Draußen lehnte er sich gegen die Tür. Vielleicht sollte er das Ganze einfach abblasen und auf später verschieben. Der Mond war nah und er konnte den Wolf bereits jetzt deutlich spüren, das gefiel ihm nicht. Remus rieb sich die Nasenwurzel. "Wahrscheinlich ist das hier noch nicht mal meine Idee, sonder seine!" dachte er. Er selber haste den Ort aber für den Wolf war es eine Art Zuhause geworden, ein Teil seines Reviers. Der blonde Rumtreiber seufzte, er konnte jetzt nicht mehr zurück. Dorcas war immer so traurig und er konnte es in ihrem Blick sehen, dass sie es wissen wollte. Auch wenn er es liebend gerne von ihr fernhalten würde, er wusste, dass er nicht das Recht dazu hatte und ohne den Wolf würde es niemals schaffen, das durchzustehen. Er hob den Korb auf und stieß sich von der Tür ab. Wenn er sich nicht beeilte würde er nie rechtzeitig fertig werden, und er wollte die Heulende Hütte unbedingt etwas herrichten bevor seine Freundin den Raum sehen durfte, in dem er sich jeden Monat in ein Monster verwandelte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)