Another Chance I von SerinaCorvus (A Marauder Tale) ================================================================================ Kapitel 64: Des Schicksals Wille -------------------------------- 64 Des Schicksals Wille Minerva McGonagall verließ sichtlich zufrieden das mittlere Gewächshaus. Sie hatte sich von Pomona Sprout etwas Drachenmist besorgt, damit sie ihren Kreischbeißer düngen konnte, der auf der Fensterbank ihres Büros wuchs. Doch was sie da im Schein der untergehenden Sonne auf der Wiese sah, ließ ihre gute Laune auf den Gefrierpunkt sinken. Mehrere Schüler lieferten sich hier ein Duell, und wenn sie die Stimmen richtig erkannte, waren auch Schüler aus ihrem Haus dabei. Minerva raffte ihre Robe vom Boden hoch und lief wütend zum Schauplatz des Geschehens herüber. "AUFHÖREN! SOFORT!" rief sie, doch die Schüler hörten nicht auf sie. "Engorgio." "Stupor!" Sie sah einen Schüler nach hinten auf den Rasen fallen, und jetzt hatte die Hauslehrerin der Gryffindors genug. "Expelliarmus." rief sie und einige Zauberstäbe flogen ihr entgegen, die sie geschickt auffing. "Ich denke es reicht jetzt, meine Herren!" sagte sie mit strenger, aber atemloser Stimme und die Schüler aus ihrem Haus sahen betreten zu Boden. Sirius Black blickte sie nur abfällig an. "Die haben angefangen!" rief Regulus und zeigte auf Peter und James, sein Bruder verdrehte die Augen. Minerva sah auf Severus und Vector, die am Boden lagen, und rümpfte die Nase. "Mister Black, ich habe so meine Zweifel, dass Ihre Darlegung der Wahrheit entspricht! Sie musterte die noch stehenden Schüler. Peters Hand war auf das dreifache angeschwollen, Regulus Augen sahen entzündet aus und James Beine zuckten hin und wieder unkontrolliert. Die Robe von Sirius Black wies einige Brandlöcher auf und Rauch stieg von ihm auf. "Mister Potter, Mister Pettigrew, ich bin sehr enttäuscht von Ihnen!" "Aber Professor …" Peter wollte sich rechtfertigen, doch seine Hauslehrerin schüttelte den Kopf. "Ich will nichts hören, Mister Pettigrew. 20 Punkte Abzug, weil Sie sich nicht beherrschen konnten und sich auf dieses Duell eingelassen haben!" Sirius und seinen Bruder sahen sich grinsend an. "Und für Sie … 20 Punkte für jeden Beteiligten, weil sie in der Mehrheit waren!" Sirius riss seine Augen auf. "WAS? Das sind ja 80 Punkte? Sind Sie noch ganz dicht?" Minerva schluckte schwer. "Mister Black…" sagte sie langsam. "Seinen Sie froh, wenn es nicht noch mehr werden, und jetzt machen Sie gefälligst, das Sie ins Schloss zurück kommen. Ich will Ihren letzten Satz nicht gehört haben!" Sie befreite die anderen beiden Slytherins von ihren Flüchen und gab ihnen die Zauberstäbe zurück. Die Vier machten sich murrend auf den Weg zum Schloss. "Ich kann es ihr ja buchstabieren, der alten Gewitterhexe! Das werden die noch bereuen!" Sirius war wütend und die anderen stimmten ihm nickend zu. Sie würden schon jemanden finden, an dem sie sich rächen konnten. Minerva sah ihre Gryffindors genauer an. "Mister Pettigrew, Ihre Hand lassen wir lieber von Madame Pomfrey untersuchen. Was ist mit Ihnen, Mister Potter?" Sie blickte auf seine zuckenden Beine. "Nicht weiter schlimm, nur ein Tarantallegra, der ist schon fast wieder weg." Die Professorin nickte. "Gut, dann folgen Sie beide mir bitte. Ich will so was wie heute nicht noch einmal sehen, haben Sie mich verstanden?" Die beiden nickten. "Ja Professor … Oh Mist! Ich hab mein Besenpflegeset in der Umkleide gelassen! Professor, darf ich es noch schnell holen?" Minerva seufzte, eigentlich wollte sie sich schon längst bei einem Buch und einer guten Tasse Tee entspannen. "Also gut, Mister Potter. Holen Sie ihr Set, ich bringe Mister Pettigrew auf die Krankenstation. Aber wenn ich Sie dabei erwische, dass Sie etwas anderes vorhaben, oder sich wieder in Schwierigkeiten stürzen, dann können Sie was erleben!" James lächelte seine Hauslehrerin an. "Bestimmt nicht, Professor. Versprochen. Ich werde dann gleich in meinen Turm gehen und mich von nichts und niemandem ablenken lassen!" Er lief humpelnd über die Wiese zurück, während Peter der Professorin ins Schloss folgte. ~~~ ~~~ ~~~ Serina wollte nur einen schnellen Abstecher in die Küche machen, ehe sie zur Heulenden Hütte ging, um dort auf Remus zu warten. Es war schon reichlich spät und so hatte sie beschlossen, den Beutel mitzunehmen, und schnell in der Hütte zutrinken. Sie öffnete die Geheimtür und vier Augen starrten sie erschrocken an. "Mensch Rina … Ich dachte jetzt kommt Filch rein und erwischt uns!" sagte Lily und Dorcas fing an zu lachen. "Der würde uns sicher irgendeine schwachsinnige Strafarbeit aufbrummen … Auspeitschen darf er uns ja nicht, so gerne er das auch würde!" Serina schüttelte den Kopf. "Wenn er das da sieht, dann würde es ihm wohl egal sein, ob er darf oder nicht!" sie zeigte auf die Flaschen Butterbier, die ihre Freundinnen in den Händen hatten und Lily kicherte. "DAFÜR würde er uns teeren und federn!" sie hielt die Flasche hoch und prostete Dorcas zu. Serina schüttelte grinsend den Kopf. "Mädels, ich bin schwer enttäuscht von euch!" sagte sie streng. "Gerade ihr zwei … und das ohne mich! Also wirklich, so was nennt sich Freundinnen! Tztztz!" Lily stand auf und legte den Arm um ihre beste Freundin. "Oh … ich dachte, du hast heute schon ein Date … Wolltest du nicht schon längst weg sein?" Serina sah auf Lilys Uhr. "Mist! Ja wollte ich! Ich wollte nur noch was … besorgen." Sie sah sich suchend in der Küche um und entdeckte die Hauselfe Tinker, die ihr wohl schon eine ganze Weile aufgeregt zuwinkte. Schnell eilte sie zu ihr hin und ließ den Beutel in ihrer Tasche verschwinden. "Was ist den das für eine Verabredung?" fragte Dorcas neugierig und Lily kicherte. "Sie trifft sich mit ihrem Freund … Zum Picknick im Mondenschein, ist das nicht romantisch?" Dorcas seufzte sehnsüchtig. "Oh, sei still! Ich werd ja ganz neidisch!" Serina schloss für einen Moment die Augen. "Von wegen romantisch! Falls doch was schief geht werd ich zum Mitternachtsimbiss für meinen Freund." dachte sie und sah Lily an. Das Mädchen war ihre beste Freundin geworden und auch wenn sie ihr Geheimnis wusste, so hatte sie keine Ahnung, warum Serina sich heute wirklich mit Remus traf. Serina hatte ihrem Freund versprochen, niemanden etwas zu verraten und im Grunde konnte sie ihn sogar verstehen. Ihr ging es ja nicht anders. Bis heute hatte sie nicht den Mut gefunden, Remus zu erzählen, was sie in Wirklichkeit war. "… keine Sorgen machen." hörte sie Dorcas ihren Satz beenden und sah sie fragend an. "Wie bitte?" "Ich sagte gerade, du musst dir ums nächste Hogsmeade Wochenende wenigstens keine Sorgen machen!" wiederholte Dorcas und Lily nickte zustimmend. "Ach kommt schon! Bis dahin ist noch lange Zeit und ihr habt hunderte Einladungen, aus denen ihr euch den Besten aussuchen könnt!" Die beiden grinsten und Serina fuhr fort. "Dabei wissen wir doch alle, das Lily nur auf eine ganz bestimmte Einladung wartet! Hab ich Recht?" Lily wurde knallrot. "Ich weiß gar nicht, was du meinst!" sagte sie schnell und Serina und Dorcas sahen sich an. "Peeeeeeteeeeeeeer!" sagte sie gleichzeitig und Lily fing an zu lachen. "Haltet den Mund, sonst hört euch noch jemand!" Dorcas kicherte. "Ist sie nicht süß, wenn sie verlegen wird?" "Zuckersüß!" antwortete Serina und die Mädchen prusteten los. "Ok Mädels," sagte sie, als sie wieder Luft bekam. "Ich sollte jetzt wirklich zu meiner Verabredung gehen, sonst wird Remus noch sauer, und ich stehe nachher als einzige ohne ein Date da." "Viel Spaß!" rief Lily. "Tu nichts, was wir nicht auch tun würden!" sagte Dorcas und Serina wurde rot. Lily fing wieder an zulachen und Dorcas zwinkerte ihrer Freundin zu, ehe sie aus der Küche verschwand. Serina grinste noch immer, als sie durch den Geheimgang in Richtung der Eingangshalle ging und sich dann auf den Weg zur Heulenden Hütte machte. Als sie die Eingangstür hinter sich gelassen hatte, hörte sie Stimmen, die sich ihr näherten. Serina verwandelte sich schnell in den Raben und flog zur Peitschenden Weide, ohne das die vier Jungs sie entdeckten. ~~~ ~~~ ~~~ Sirius und die anderen Slytherins öffneten leise die Eingangstür und schlichen durch die Halle, als sie Schritte hörten, die sich schnell näherten. Sie schienen aus einem der oberen Stockwerke zukommen und näherten sich der Treppe ins Erdgeschoss. Die Slytherins versteckten sich hinter einer Säule und Sirius runzelte die Stirn, als er einen Schatten die Treppe runter hasten sah. "Matschgesicht!" zischte er, als er den blonden Gryffindor erkannte, und ein Grinsen huschte über sein Gesicht. Er hob seinen Zauberstab und wartete, dass der Junge in seine Schussbahn lief. Er hatte jemanden gefunden, an dem er sich rächen konnte. Remus hatte es sehr eilig. Erst hatte Serina ihm seine Bedenken ausgeredet, wobei er schon gar nicht mehr sagen konnte, wie sie das geschafft hatte. Und dann hatte sie ihn auf andere Art angelenkt, so dass er nicht mehr einen Gedanken an seine Bücher verschwendete. Nicht, dass er etwas dagegen gehabt hätte, doch die Bibliothek war nicht gerade der Ort, um ungestört rumzuknutschen. Madame Pince hätte ihm sicher Recht geben, wenn sie die beiden erwischt hätte. Aber nachdem Serina gegangen war, blieb er dann doch noch in einem Buch hängen und hatte völlig die Zeit vergessen. Er musste lächeln. Serina hatte diese Wirkung schon vom ersten Tag an auf ihn gehabt. Sie brachte seine Gedanken völlig durcheinander. Sie folgte keiner Logik sondern nur ihren Gefühlen und hatte ihn damit so manches Mal an den Rand der Verzweiflung gebracht… "Wann waren die Trollkriege?" Das rothaarige Mädchen sah ihn überrascht an. "Die hatten Krieg?" Remus rieb sich über die Nasenwurzel. "Ja, hatten sie … Rina, das bringt alles nichts, wenn du nicht mitarbeitest! Wie soll ich dir den da was beibringen?" Das Mädchen seufzte. "Mann, es sind noch ein paar Monate bis zu den Zwischenprüfungen … und Geschichte ist langweilig, das musst sogar du zugeben." Remus schüttelte den Kopf. "Eigentlich nicht!" Sie blickte aus dem Fenster des Gemeinschaftsraumes. "Sieh doch mal, es schneit! Wir könnten … einen Schneemann bauen! Außerdem haben wir Ferien!" Remus schüttelte lachend den Kopf. "Du willst dich doch nur vorm Lernen drücken! Na gut, ein Vorschlag! Noch eine Stunde, dann können wir meinetwegen Schluss machen, einverstanden?" "Aber ich darf mir aussuchen, was wir machen!" Er packte sein Geschichtsbuch in die Tasche. "Von mir aus. Was immer du willst, solange du richtig mitarbeitest." Serina grinste ihn an. "Das tu ich garantiert!" sagte sie und küsste ihn einfach. Remus fuhr erschrocken zurück. "Rina … nicht!" Sie blickte ihm in die braunen Augen. "Warum nicht? Magst du mich nicht?" Er schluckte und stand schnell auf. "Das ist es nicht … Ich bin … Ich …" Sie lachte. "Du meinst, du bist ein Werwolf und darfst keine Freundin haben?" Remus drehte sich um und sah sie überrascht an. "Woher weißt du das?" Sie ging zu ihm und nahm seine Hand. "Oh Mann. Mich wundert eher, dass es außer mir keiner weiß! Die Anzeichen dafür sind doch deutlich genug!" Er blinzelte sie an. "Und das stört dich nicht?" Serina schüttelte den Kopf. "Warum sollte … Seine Gedanken wurden unterbrochen, als ihn ein Fluch in den Rücken traf und ihn vornüber auf den harten Boden fallen lies. "Autsch, das tat bestimmt weh, oder Lupin?" fragte Vector gehässig und Sirius stieß den blonden Jungen mit dem Fuß an, um ihn umzudrehen. "Tja, seinem Gesicht hat es jedenfalls nicht geschadet. Das sah schon vorher so aus!" Die Slytherin lachten und in Remus stieg Panik auf. "Was machen wir jetzt mit ihm?" fragte Regulus und sah sich vorsichtig um. Wenn sie jemand erwischte waren sie geliefert und wenn McGonagall sie erwischte, waren sie tot. "Stellen wir ihn doch in einer Nische ab, bis er jemandem auffällt." sagte Severus und Sirius verzog das Gesicht. "Mann, bist du langweilig, Snape. Nein, ich weiß was viel besseres! LOS, hebt ihn gefälligst hoch, sonst sieht ihn noch einer hier liegen." Vector und Severus packten den Gryffindor unter den Armen und zogen ihn durch die Halle, während Sirius sich an einer Tür zuschaffen machte. "Was machst du denn da, Sirius?" fragte sein Bruder und Sirius zeigte auf das Schild, das neben der Tür hing. `Hausmeisterbüro´ stand darauf und Sirius grinste. "Überleg doch mal. Wir legen ihn da rein und machen ein bisschen Unordnung. Filch kommt von seiner Runde wieder, erwischt ihn …" "… und reißt ihn in Stücke!" ergänzte Regulus den Satz und Sirius lachte leise. "Bei Salazar, du bist einfach genial, Sirius!" Sirius drehte am Türknauf und die Tür öffnete sich. "Ich bin nicht genial, Brüderchen … Ich bin göttlich!" sagte er mit einem Lächeln und winkte die anderen mit ihrem Opfer herbei. Regulus schloss gerade die Tür hinter sich, als Minerva McGonagall mit Peter durch die Eingangstür trat. ~~~ ~~~ ~~~ Moody sah sich verwundert um. "Wir sind ja immer noch in der Großen Halle!" stellte er enttäuscht fest und Dumbledore nickte. "Ja. Nur fünf Jahre später, Alastor." Der Auror sah seinen Freund überrascht an. "Warum dieser große Zeitsprung?" Der Schulleiter lächelte ihn über den Rand seiner Brille hinweg an. "Weil alles dazwischen dasselbe zeigt, aber das hier, dürfte dich persönlich am Meisten interessieren!" Moody seufzte und ging durch den Gryffindortisch hindurch. Er sah sich die Gesichter an, bis er vor einem blonden Jungen stehen blieb, den er eingehend musterte. "Albus, kann ich dich mal was fragen, und ich erwarte eine ehrliche Antwort, ja?" Dumbledore blickte ihn an. "Natürlich, Alastor. Das weißt du doch." Moody nickte. "Hältst … Hältst du mich für einen Rassisten, weil ich dagegen bin, dass sie mit ihm zusammen ist?" Er zeigte auf Remus, der über sein Frühstück gebeugt war. Dumbledore hob überrascht eine Augenbraue. "Wie kommst du denn darauf? Ausgerechnet du? Ich denke, wenn du einer wärst, hättest du Serina wohl nie bei dir aufgenommen, oder?" "Tja." Moody klang traurig. "So hat sie mich genannt. Im Sommer. Wir hatten einen Streit wegen ihm, und sie nannte mich einen sturen, alten Rassisten. Und dann sagte sie noch etwas von wegen eifersüchtig und dämlichen Vorurteilen … Ich hab mich bemüht, wegzuhören, denn sonst hätte ich sie wahrscheinlich übers Knie gelegt!" Moody lachte unsicher und sah den Jungen aus der Erinnerung an. "Ich hab beschlossen nichts mehr deswegen zu sagen. Ich meine, in ein paar Monaten, ach wohl eher Wochen, ist er doch eh Geschichte und ein anderer nimmt seinen Platz ein. Aber ich bin dann immer noch ihr Vater, richtig?" er sah Dumbledore fragend an. Der rieb sich das Kinn und schien nach den richtigen Worten zu suchen. "Nun, du könntest natürlich Recht haben, aber es gibt auch Jugendlieben, die Lebenslang halten." Moody sog scharf die Luft ein. "Ich will dir keine Angst machen, und vielleicht ist unser Remus hier ja gar nicht ihre große Liebe. Ehrlich gesagt, bin ich mir sogar sicher, das er es nicht ist." Moodys Gesicht hellte sich auf. "Nicht?" Dumbledore schüttelte den Kopf. "Da bin ich aber doch … Was?" Moody sah, wie sich zwei Teenager neben den blonden Jungen niederließen. "Das … glaub ich nicht!" Er sah Serina, die auf dem Schoss eines schwarzhaarigen Jungen saß, um den sie ihre Arme geschlungen hatte. Instinktiv wollte er seine Tochter von dem Jungen wegzerren, doch seine Hand griff durch sie hindurch. Er blickte Dumbledore geschockt an. "BLACK?" schrie er fassungslos. "Sirius Black? Albus, was zum Henker geht hier vor?" „Sagt mal, was redet ihr hier eigentlich für einen Blödsinn? Kann man nicht mal fünf Minuten seine Ruhe haben, ohne dass euch der pure Neid zerfrisst?“ hörte Moody Sirius sagen und starrte ihn an. „Sirius, was sie meinen ist … Sieh doch einfach mal ganz scharf nach Links!“ das kam von Lily Evans, der Freundin seiner Tochter, und Moody tat dasselbe wie Sirius, und drehte sich in die angegeben Richtung. “Oh Mist!“ murmelte Sirius und Moody schluckte, als er sich selber am Lehrertisch sitzen sah. Kurz darauf saß er wieder in Dumbledores Büro, und die Tasse in seiner Hand zitterte. "Das ist unmöglich, Albus. Ich würde doch niemals zulassen, dass sie mit so einem … Nein, niemals!" er schüttelte den Kopf. "Nun mein Freund, die Frage ist doch, was ist die Wirklichkeit? Das hier…" Dumbledore zeigte in seinem Büro umher. "…oder die Erinnerungen in meinem Denkarium?" Moody runzelte die Stirn. "Was willst du damit sagen? Das jemand unser Gedächtnis manipuliert hat?" er lachte. "Ich bitte dich! Das jemand DEIN Gedächtnis manipuliert, hallte ich für reichlich unwahrscheinlich, aber dann müsste derjenige ja ganz Hogwarts manipulieren … und mich, der ich gar nicht hier war, dazu … Wie soll das denn gehen, Albus?" Dumbledore trank einen Schluck Tee. "Ich weiß es noch nicht genau. Aber es hat etwas mit Sirius Black zutun, da bin ich mir ganz sicher. Denn die Unterschiede zwischen den Erinnerungen in meinem Kopf und in meinem Denkarium beginnen mit seiner Einschulung!" Moody stand auf, und ging in dem runden Büro umher. "Weißt du was, Albus? Das ist mir egal! Mein kleines Mädchen und dieser … dieser Black? Nein , dann doch lieber den Werwolf!" Dumbledore grinste. "Nun, mit einer Sache hatte deine Tochter jedenfalls Recht, du bist ein Sturkopf!" Moody verdrehte die Augen. "Aber ich würde gerne mit Sirius Black reden, und ich will, dass du dabei bist. Einverstanden?" Der Auror überlegte einen Moment und stimmte dann nickend zu. "Ok, ich bin dabei. Aber wenn er Serina wirklich angefasst hat, dann gnade ihm Merlin!" Der Schulleiter lachte, und gemeinsam verließen sie das Büro. ~~~ ~~~ ~~~ Remus lag auf dem kalten Boden des Hausmeisterbüros. Die Slytherin waren, nachdem sie einige Regale umgeworfen hatten, unter gehässigem Gelächter gegangen und hatten ihn alleine zurück gelassen. Stumme Tränen rannen über sein Gesicht. Tränen der Angst und des Schmerzes, denn die Verwandlung stand kurz bevor. Remus konnte den Mond durch das Fenster zwar nicht sehen, aber er spürte ihn. Der Wolf in ihm spürte den Vollmond nahen und er tobte unter seiner Haut. Der Junge wusste, dass dieser Lähmzauber nicht ausreichen würde, um den Werwolf in Schach zuhalten und er wollte schreien, sich irgendwie bemerkbar machen, ehe es zu spät war. Doch Remus konnte nicht einen Finger bewegen. Und dann fiel das silberne Licht des Mondes in das Zimmer und traf auf den blonden Jungen. ~~~ ~~~ ~~~ James hatte sein Besenset gefunden und in seiner Tasche verstaut. Er hatte sich noch eine Weile hingesetzt und ausgeruht, denn seine Beine zuckten immer noch von dem Fluch, den Sirius Black ihm auf den Hals gehext hatte. James schüttelte den Kopf. Er verachtete die Slytherin und ihre rassistischen Ansichten über die Reinheit des Blutes. Er stammte selbst aus einer reinblütigen Familie, aber er hatte sich deshalb nie als etwas Besonderes angesehen. Ihm war es egal, ob jemand Muggeleltern hatte oder nicht, denn letztendlich kam es doch nur auf den Menschen selbst an. Remus Lupin zum Beispiel, mit dem er sich schon seit der ersten Klasse den Schlafsaal teilte, war sogar mehr als nur ein normaler Mensch, da war James sich ziemlich sicher. Der Junge war ständig krank und dann immer für ein, zwei Tage verschwunden. Doch komischer Weise geschah das immer nur, wenn Vollmond war. James hatte ihn nie darauf angesprochen, er wollte sich ja nicht lächerlich machen, falls er sich doch irrte. Aber wenn er Recht hatte, so hoffte James, würde Remus es ihm eines Tages erzählen. Seine Beine hatten aufgehört zu zucken und so nahm er seine Tasche und verließ die Umkleidekabine, um ins Schloss zurück zukehren. ~~~ ~~~ ~~~ Serina saß auf dem alten Bett in der Heulenden Hütte und wartete darauf, das Remus eintraf. Ihren leeren Beutel hatte sie in dem Kamin verbrannt und dann hatte sie sich in dem Zimmer umgesehen. Doch das, was sie gesehen hatte, machte sie traurig. Die Wände waren von tiefen Kratzspuren gezeichnet. Die Vorhänge um das Bett waren zerrissen und sie hatte Blut gerochen, das überall in dem Zimmer zu sein schien. Sie hatte Remus schon nach einem Vollmond auf der Krankenstation gesehen, und erst jetzt konnte sie sich das ganze Ausmaß seiner Qual vorstellen. Eine Träne lief über ihr Gesicht und sie hoffte, dass es von nun an leichter für ihn sein würde. Jetzt, wo er nicht mehr allein war, würde der Wolf vielleicht etwas ruhiger werden. "Wo bleibt er nur?" dachte sie und verfluchte sich mal wieder, dass sie keine Uhr trug. Doch so langsam fing sie an, sich Sorgen um ihn zumachen. Serina stand von dem Bett auf und ging unruhig in dem Zimmer auf und ab. Die Fenster waren vernagelt und sicher auch mit irgendwelchen Zaubern geschützt, aber sie konnte zwischen den Brettern hindurch sehen. Ihr Herz blieb stehen, als sie den Vollmond sah, der am Himmel stand. Ihre Augen weiteten sich vor Entsetzten, als ihr bewusst wurde, was dies bedeutete. So schnell sie konnte lief sie aus dem Zimmer und in den Geheimgang hinunter, der sie zur Peitschenden Weide führte. ~~~ ~~~ ~~~ Wir sollten langsam zurückgehen, meinst du nicht?" fragte Lily, und Dorcas verzog das Gesicht. "Jetzt schon?" Lily nickte. "Ja! Sonst kommt Filch doch noch hier vorbei und erwischt uns." Dorcas stand seufzend auf und folgte der Freundin, die ihr schon die Tür zum Geheimgang aufhielt. Lily ging vor und sah um die Ecke in die Eingangshalle. "Dir Luft ist rein." flüsterte sie und Dorcas ging dicht hinter ihr. Sie wollten zur Treppe, die in die oberen Stockwerke führte, als sie plötzlich ein Jaulen und Poltern hörten. "Was war das?" fragte Dorcas erschrocken, und Lily zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nicht, aber es kam von dort." sie zeigte auf die Tür des Hausmeisterbüros. "Sollen wir nachsehen?" Lily sah Dorcas erschrocken an. "Spinnst du? Wenn Filch da drin seine Möbel umstellt, will ich ihn bestimmt nicht stören." Dorcas kicherte leise. "So wie das klingt ist der total besoffen! Das könnte doch lustig werden, dann haben wir ihn in der Hand!" "Was macht ihr denn hier?" fragte eine strenge Stimme und die beiden schrieen erschrocken auf. "James!" rief Lily böse. "Du Idiot! Ich bin fast gestorben vor Angst, und deinetwegen werden wir noch erwischt!" Der Junge lachte und zeigte auf die Tür, hinter der das Poltern wieder lauter geworden war. "Habt ihr da etwa Peeves eingeschlossen?" "Nein." sagte Dorcas. "Wir vermuten, dass Filch zu tief in die Flasche geschaut hat." Ein breites Grinsen machte sich in James Gesicht breit. "Ehrlich? Das will ich sehen!" Er zog seinen Zauberstab und ging auf die Tür zu. "James nicht … Der reißt dir den Kopf ab!" flüsterte Lily, doch er hörte nicht auf sie. "Alohomora.! sagte er und die Tür öffnete sich. James zog sie langsam auf und spähte in das Büro, aus dem er ein Schnauben und Knurren vernahm. "Was zum …?" Das letzte, das James Potter in seinem kurzen Leben sah, waren zwei bernsteinfarbene Augen und lange, spitze Zähne, kurz bevor der Werwolf sich in seinen Hals verbiss. Dorcas war starr vom Schock. Sie sah, wie James seinen Kopf in das dunkle Büro steckte, dann hörte sie ein Knurren, der Junge schrie und zuckte und brach schließlich blutüberströmt zusammen. Die Tür schwang langsam auf, und etwas Großen, Zotteliges trat heraus. Jemand zerrte an ihrem Ärmel und schrie sie an, aber sie nahm es nicht wirklich war. Ihre Augen waren voller Angst und Faszination auf das Wesen gerichtet, das auf sie zukam. Das Zerren an ihrem Ärmel hörte auf, doch sie konnte ihre Augen nicht von dem Werwolf abwenden. "Er ist wunderschön." dachte sie, und streckte ihre Hand nach ihm aus. Der Wolf sah sie einen Moment lang irritiert an, und Dorcas kam dieser Blick bekannt vor, dann stürzter er sich auf sie. Lily hatte sich in die Große Halle geflüchtet und brach nun in Tränen aus. Ihre Freunde waren tot, und ein Ungeheuer rannte im Schloss umher. Wie war es hier nur herein gekommen? Sie schluchzte und stolperte auf die Treppe des Podiums zu. Lily wollte durch das Kaminzimmer dahinter fliehen. Sie hatte die Halle gerade zur Hälfte durchquert, als sie hörte, wie sich die Eingangstür quietschend öffnete. Hatte sie etwa vergessen, diese wieder zuschließen? Ein leises Knurren erklang und Lily drehte sie um. Sie sah, wie der Werwolf langsam auf sie zukam. ~~~ ~~~ ~~~ Serina hatte den Geheimgang und die Peitschende Weide hinter sich gelassen und rannte über die nächtlichen Ländereien von Hogwarts. Die silberne Kugel hing über ihr am Himmel und sie betete, dass es Remus gut ging. Serina erreichte die Treppe zum Schloss und hielt kurz inne, um Luft zuholen. Ihre Lunge brannte und ihre Beine zitterten von der Anstrengung. Serina nahm einen süßlichen Geruch wahr, und ihr Herz begann zu rasen. "Blut?" dachte sie verwirrt und stieg die Treppe hinauf. Der Geruch wurde stärker, je näher sie der Eingangstür kam und in ihr wuchs ein schlimmer Verdacht. Schnell übersprang sie die letzten Stufen, riss die Tür auf und rannte in die Eingangshalle, wo sie nach wenigen Metern auf etwas Nassem ausrutschte. Der Geruch war hier allgegenwärtig und sie sah zwei leblose Körper, die auf dem Boden lagen. Serina kroch auf allen vieren zu einem der Körper, als sie einen Schrei aus der Großen Halle hörte. ~~~ ~~~ ~~~ Moody und Dumbledore durchquerten gerade das Kaminzimmer und der Schulleiter öffnete die Tür zur Großen Halle. Der Auror blieb wie angewurzelt stehen. Dumbledore folgte den entsetzten Blick seines Freundes und in diesem Moment fiel der Werwolf über Lily Evans her. "Bei Merlins Barte!" entfuhr es Dumbledore und das Schreien erstarb so plötzlich, wie es begonnen hatte. "Ich hab dir damals gesagt, dass es ein Fehler ist, den Jungen hier aufzunehmen, Albus!" schrie Moody und der Wolf sah in ihre Richtung. Er drängte sich an Dumbledore vorbei und zog seinen Zauberstab, den er auf das Untier richtete. Der Werwolf Knurrte ihn an. "Avada Keda…" "NEIN!" unterbrach ihn eine Stimme und Moody sah jemanden in die Große Halle laufen. "Oh Gott … Remus, was hast du getan?" Moody erkannte die Stimme und es lief ihm siedendheiß den Rücken herunter. "Verdammt Kleines … VERSCHWINDE HIER … SOFORT!" brülle er doch Serina beachtete ihn gar nicht. Sie starrte den Werwolf an, der sich zu ihr umdrehte und nun knurrend auf sie zukam. "Remus?" wisperte sie, doch zur Antwort jaulte der Wolf auf und stürzte in ihre Richtung. Serina schrie und Moody reagierte. Noch bevor der Wolf das Mädchen erreichte hatte er den Fluch erneut gesprochen und ihn mitten im Sprung getroffen. Als er auf dem Boden aufkam, hatte die Rückverwandlung bereits eingesetzt und Serina sah fassungslos zu, wie aus der haarigen Bestie wieder der blonde Junge wurde. Seine Augen, die sie immer voller wärme angeschaut hatten, waren jetzt matt und leblos und starrten an ihr vorbei. Moody rannte durch die Halle und riss Serina an seine Brust, damit sie den Anblick ihrer toten Freunde nicht länger ertragen musste. Sie zitterte am ganzen Körper und wurde von heftigen Weinkrämpfen geschüttelt. "Es ist …" Er sah auf sie herab, und ihm versagten die Worte. Was konnte er ihr schon sagen, um sie zutrösten? Nichts würde gut werden, das war ihm selber klar. Er nahm sie auf den Arm und trug sie in die Krankenstation, wo Madame Pomfrey ihr einen Schlaftrunk verabreichte. ~~~ ~~~ ~~~ Als sie am nächsten Tag erwachte war es bereits Mittags und sie wunderte sich, wo sie war. Langsam kehrten jedoch die Erinnerungen zurück und mit ihnen der Schmerz in ihrer Brust. Tränen liefen über ihr Gesicht und sie konnte keinen klaren Gedanken fassen. Serina hörte leise Stimmen, die aus dem Büro der Heilerin kamen. Sie stand auf und ging auf die Tür zu, die nur angelehnt war. "… ihn in Filch Büro eingesperrt. Wohl, damit er Ärger bekommt, wenn er dort erwischt wird. Anders können wir uns nicht erklären, was er noch im Schloss gemacht hat." das war eindeutig die Stimme ihrer Hauslehrerin. "Oh Merlin, Minerva! Dann konnte der arme Junge also gar nichts dafür? Weiß man den, wer ihm diesen Streich gespielt hat?" fragte die Heilerin. Serina hörte eine Person in dem Zimmer umhergehen. "Nein, wissen wir nicht. Aber ich hatte kurz vorher einen Zusammenstoss mit einigen Slytherinschülern, die ich ins Schloss geschickt hatte. Unter anderem waren die beiden Blacks dabei. Ich hatte ihnen einige Punkte abgezogen, und darüber waren sie nicht gerade erfreut! Du kennst sie doch, würde mich nicht wundern wenn …" Serina wand sich von der Tür ab. Sie hatte genug gehört. ~~~ ~~~ ~~~ Sirius und sein Bruder saßen auf der Treppe zur Eingangshalle. Der Unterricht war heute ausgefallen und Regulus war völlig fertig. "Ich fühl mich total mies, Siri! Es ist unsere Schuld, dass sie tot sind!" "Nenn mich nicht so, wie sind keine Kleinkinder mehr! Und was soll der Mist überhaupt? Wir sind NICHT Schuld, Regulus! WIR waren nämlich gar nicht da, als es passiert ist, verstanden?" zischte er seinen kleinen Bruder an "Kann doch keiner ahnen, dass hier nachts ein Werwolf einbricht und die alle umlegt." Dumbledore hatte trotz allem die Identität des Werwolfes geheim gehalten. Er wollte nicht, dass Remus nachträglich in Verruf geriet, und auch für dessen Vater war es so sicherer. "Aber wenn sie es rauskriegen? Was dann, Sirius?" "Wieso sollten sie? Willst du es ihnen etwas erzählen?" Regulus schüttelte den Kopf. "Na siehst du. Und selbst wenn sie es rauskriegen, was haben wir schon getan? Ok, Lupin würde dann wahrscheinlich noch leben, aber die anderen wären trotzdem hinüber. Also, immer locker bl….!" "BLACK!" unterbrach ihn jemand und die beiden Brüder drehten sich zur Eingangstür um. Fünf Stufen über ihnen stand ein Mädchen mit wilden, roten Haaren in einen Krankennachthemd und funkelte sie voller Zorn an. Sirius verdrehte die Augen. "Was willst du, Corvus? Soll ich dir mein Beileid aussprechen?" Das Mädchen ging eine Stufe herunter und schüttelte den Kopf. "Nein, Black. Du sollst dasselbe tun, wie meine Freunde letzte Nacht." ihre Stimme war eisig und in ihren Augen loderte derHass. "Lauf … ein allerletztes Mal." Er sah sie verständnislos an. "Wieso sollte ich das tun?" Sie kam noch eine Stufe näher. "Weil du es danach nie wieder tun wirst … Tote können nicht mehr laufen, weißt du?" Sirius stand auf und lies sie nicht aus den Augen. "Spinnst du?" fragte er, und die Brüder zogen ihre Zauberstäbe. "Expelliarmus." sie entwaffnete beide, ohne ihren eigenen zur Hand zuhaben. "Ich lasse dir sogar einen Vorsprung, Black … Eins…" Regulus sah das Mädchen panisch an. "Hey warte mal … wir hatte damit doch gar nichts …" "Stupor." Regulus fiel rückwärts auf den Fußweg und sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf Sirius. "… Zwei …" Der Junge starrte sie kopfschüttelnd an. "Bitte, es war wirklich nicht …" "DREI!" Sirius atmete tief ein und rannte los. ~~~ ~~~ ~~~ Die Stimmung in Schloss war erdrückend. Nirgends sah man ein fröhliches Gesicht, und jegliches Lachen war aus dem alten Gebäude verschwunden. Sogar Peeves, der im dritten Stock durch die Flure geisterte, hielt sich zurück. Die Schüler standen alle unter Schock und trauerten um die verlorenen Freunde. Dumbledore hatte für den Nachmittag eine Gedenkfeier angesetzt, damit die Schüler Abschied nehmen konnten. Moody stürmte wütend durchs Schloss. Er war über Nacht geblieben und Minerva McGonagall hatte ihn gerade davon unterrichtet, dass Serina von der Krankenstation verschwunden war. Sie war sich nicht sicher gewesen, ob Serina etwas von ihrer Unterhaltung mit Madam Pomfrey mitbekommen hatte, aber wenn doch, dann musste er seine Tochter finden, ehe sie etwas wirklich Dummes anstellen konnte. Er trat aus der Eingangshalle hinaus und sah einen kleinen, schwarzhaarigen Jungen am Fuße der Treppe liegen. Moody zog seinen Zauberstab und befreite den Jungen von dem Lähmfluch und half ihm aufzustehen. "Das war Serina … Sie ist verrückt geworden!" sagte der Junge und Moody sah ihn an. "Meine Tochter hat das getan? Warum?" Regulus zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nicht aber … sie ist da lang." er zeigte über die Wiese. "Sie will …" Moody sah ihn an. "Ja? Was will sie?" Regulus schluckte. "Sie sagte, sie will meinen Bruder … töten!" Moody riss entsetzt die Augen auf und rannte los. Regulus folgte ihm, so gut er konnte, denn der Auror war schneller als er. Sie sahen das Mädchen schon von weitem. Ihre Haare leuchteten in der Sonne und jemand lag vor ihr im Gras. Moody befahl Regulus in einiger Entfernung zu warten, dann näherte er sich seiner Tochter. ~~~ ~~~ ~~~ Serinas Gesicht war zu einer hasserfüllten Fratze verzogen und Sirius starrte sie ungläubig an. "Verdammt, was willst du?" fragte er, doch sie gab ihm keine Antwort darauf. Eine Welle des Schmerzes durchfuhr ihn, als sie ihn mit dem Crucio-Fluch belegte und er krümmte sich zu ihren Füssen. Moody schluckte schwer, als er den Jungen sah. Sirius war mit Brandblasen und blutenden Wunden übersäht, als ob seine Tochter jeden Fluch auf ihn gesprochen hätte, den sie jemals gehört hatte. "Kleines, bitte … Hör auf damit." flehte er und sie blickte ihn an. "Er war das, Dad! Nicht Remus. Nur er trägt die Schuld, er ganz allein!" Moody nickte um sie zu beruhigen. "Wir wissen, was passiert ist, Kleines, und glaube mir, er wird bestraft werden. Aber dafür musst du jetzt damit aufhören!" Serina sah ihren Vater an. "Das bringt ihn mir aber nicht wieder, Dad!" Moody schüttelte mit dem Kopf. "Nichts wird ihn wieder bringen, Kleines. Selbst wenn du diesen Jungen jetzt töten würdest … Kleines bitte … Das kannst du doch gar nicht!" Er hielt ihr die Hand hin, und sie blickte darauf, als würde sie sie zum ersten Mal in ihrem Leben sehen. Sie musste sie nur ergreifen, und es wäre vorbei. Tränen liefen über ihr Gesicht und sie blickte in Moodys Augen. Er lächelte seine Tochter an und sie atmete tief ein. Ganz langsam streckte sie ihre Hand nach seiner aus. Sirius lachte und setzte sich auf. Er strich sich mit dem Handrücken über die blutende Lippe. "Ich wusste, dass du es nicht bringst!" sagte er höhnisch. "Du bist eben doch nur ein wertloses Schlammblut genau wie …" Serinas Kopf fuhr zu ihm herum und Sirius verstummte. In diesem Moment wusste er, dass er einen großen Fehler gemacht hatte. "Kleines? … NEIN!" Moody stürzte sich auf sie, doch es war zu spät. Der grüne Blitz schoss aus ihrer Hand und traf den schwarzhaarigen Slytherin mitten in die Brust. "SIRIUS!" Regulus rannte zu seinem Bruder und fiel neben ihm auf die Knie. "Siri … Wach auf … Lass mich nicht schon wieder alleine!" er schüttelte den leblosen Körper und Tränen liefen über sein Gesicht. "Nein, Sirius … NEIN! … KOMM ZURÜCK!" Wutentbrannt starrte er das Mädchen an. "Du … MÖRDERIN! Du bist Schuld! Du hast ihn mir wieder genommen!" Moodys Hand zitterte, als er nach der seiner Tochter griff. "Oh Merlin … Warum, Kleines, warum nur?" Serinas Blick war leer. "Kleines?" Serina reagierte nicht auf ihn. Er schloss die Augen und drückte sie an sich. Regulus klammerte sich an seinen toten Bruder. "Siri … es tut mir so leid." wimmerte er. "Bitte verzeih mir … Ich wünschte, dass alles wäre nie geschehen!" Sein Gesicht war Tränen überströmt und er schloss die Augen. Er legte seine Stirn auf die Brust seines Bruders, und fiel vornüber ins Gras. "Hey, was macht der denn da?" Regulus hörte lautes Gelächter und schlug die Augen auf. Sirius war verschwunden, ebenso Serina und ihr Vater. Er sah sich verwirrt um und erblickte das lachende Gesicht seines Bruders. "Wahrscheinlich sucht er die Familienehre, die ich verloren hab! Ey Brüderchen … Die hab ich in den See geworfen. Wenn du ganz lange die Luft anhältst, findest du sie vielleicht!" Serina kicherte neben ihrem Freund und er gab ihr einen Kuss. "Ich dachte, die hättest du Moony zu fressen gegeben?" grinste James und Remus schüttelte den Kopf. "Nein Danke, Prongs, nicht mal bei Vollmond!" Lily brach in schallendes Gelächter aus und Remus hielt sich die Hand vor den Mund. "So kurz nach Vollmond sollte ich einen Maulkorb tragen!" dachte er und die Gryffindors gingen lachend weiter. Regulus trocknete sich das Gesicht mit seinem Ärmel ab und stand auf. "Er lebt." dachte Regulus. "Wenigstens lebt er!" Er blickte seinen Bruder hinterher, und ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Sirius wäre fast ein zweites Mal wegen ihm gestorben, und er allein trug die Erinnerung daran in sich. Vielleicht konnte er ja etwas daraus lernen, was ihm helfen würde, seinen Bruder zurück zu gewinnen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)