Another Chance I von SerinaCorvus (A Marauder Tale) ================================================================================ Kapitel 51: Die Heimkehr ------------------------ 51 Die Heimkehr Razul trat aus dem Kamin und sah sich kopfschüttelnd um. Wenn er es nicht besser gewusst hätte, hätte er an einen Überfall gedacht, oder dass eine Horde Trolle durch dieses Haus marschiert wären. Das Wohnzimmer, in dem er stand, sah jedenfalls danach aus. Ein Stuhl, der wohl eigentlich in die Küche gehörte, lag umgekippt auf dem Boden, Bücher und Papiere waren im ganzen Zimmer verstreut. Mehrere Kleidungsstücke lagen im gesamten Erdgeschoß herum und auf dem Weg zur Treppe stieß er gegen einige leere Flaschen Ogdens Old Feuerwhisky. Ein Uhu saß auf dem Treppengeländer und schuhute ihn an. Razul krauelte das Tier, als er eine Stimme aus dem Obergeschoß hörte. “Verschwinde Prewett! Ich brauche kein Baby als Babysitter!“ Dem Gezeter folgte ein Knall und ein rothaariger junger Mann kam eilig die Treppe herunter gerannt. Razul fing den Mann auf, denn seine Füße hatte sich in einer Hose verfangen, die auf den Stufen lag, und er war ins stolpern gekommen. Fabian blickte erstaunt auf. Razul musste ihm mit seinem Turban und den langen Gewändern wie eine Figur aus einem Märchen erscheinen. “Mister Nagreb?“ fragte er atemlos und Razul nickte. „Merlin sein Dank! Er ist … völlig … durchgedreht! Seit einer Woche ist er jetzt nicht mehr zum Dienst erschienen und …“ Fabian sah sich in der Wohnung um. „Er läst sich völlig gehen, will sich von niemandem helfen lassen.“ Razul tätschelte ihm beruhigend die Schulter. „Keine Sorge, ich kümmere mich darum. Sie können uns ja schon mal einen Kaffee machen, ich denke, den wird er brauchen! Das heißt, falls die Küche noch existiert!“ sagte Razul und ging die Treppe hinauf. Fabian sah ihm erleichtert nach. Er war froh, dass er nicht wieder in den ersten Stock musste. Die Wand im Obergeschoß sah interessant aus. An einer Stelle waren eine Menge Löcher, von denen eines sogar noch qualmte. Die Tür gegenüber stand offen, und Razul vermutete, dass sich sein Freund in dem Zimmer dahinter befand. Eine Diele unter seinen Füßen knarrte und sofort fing das Gemecker wieder an. “Ich hab dir gesagt, du sollst verschwinden, Kleiner. Bevor ich dir noch wehtue!“ Razul schüttelte den Kopf. Moody war schon immer ein sturer Hund gewesen, und Hilfe konnte er gar nicht annehmen. “Kleiner?“ brüllte Razul zurück. „Ich war schon in der ersten Klasse größer als du!“ Er hörte ein Poltern und Klirren, und Moodys Kopf erschien in der Tür. “Razul?“ fragte er erstaunt. Sein Gesicht war gerötet, die Haare klebten an seiner Stirn und seine Augen waren blutunterlaufen. “Heiliger Anubis, Alastor! Du siehst ja schrecklich aus!“ Sein Freund sah ihn trotzig an. „Ja und? Ich fühl mich ja auch schrecklich!“ Er ging in das Zimmer zurück und Razul folgte ihm. Dieser Raum war nicht verwüstet, im Gegenteil. Es war ein heller, freundlich Raum mit Blumenmuster an den Wänden und durchlässigen Vorhängen, die vor dem offenen Fenster in Wind wehten. Eindeutig ein Mädchenzimmer, Serinas Zimmer, wie Razul vermutete. “Sag mal, schläfst du hier?“ fragte er erstaunt und zeigte auf das Bettzeug, das auf dem Boden lag. “Und wenn schon?“ sagte Moody und griff nach einer offenen Flasche, die auf dem Schreibtisch stand. Razul trat vor und nahm sie ihm aus der Hand. “Du hast genug, mein Freund.“ Moody blickte ihn finster an, was Razul aber nur ein müdes Lächeln entlockte. „Dein Blick würde sehr viel bedrohlicher wirken, wenn du gerade stehen könntest, Alastor.“ Moody wischte sich mit dem Ärmel seines Hemdes übers Gesicht. „Sie ist weg Razul!“ sagte er verzweifelt. „Fort, einfach so! Wusch … Weg! Und ich … ich kann sie einfach nicht finden!“ Er zog die Nase hoch. „Also sag du mir nicht, wann ich wovon genug habe. Sie ist mein kleines Mädchen, nicht deins! Und jetzt gib mir den Ogdens wieder.“ Razul schüttelte den Kopf und seufzte. Er legte seinem Freund den Arm um die Schultern. „Sieh mal, Alastor. Was ist, wenn sie wieder kommt? Ich meine, wenn sie jetzt, in diesem Moment durch die Tür kommt und dich so sieht?“ Moody blickte ihn erschrocken an. „Oh bei Merlin … Du hast Recht, Razul.“ Moody drehte sich einmal im Kreis und sah sich in dem Zimmer um. Dann wollte er sein Hemd in die Hose stecken, und bemerkte, dass es voller Flecken war. „Wie seh ich denn aus? … Guck mal, Razul, wie ich ausseh! Was soll meine Kleine denn von mir denken, wenn sie mich so sieht?“ Razul lächelte ihn an. „Eben! Darum gehst du jetzt duschen und dich umziehen. Wir räumen hier auf. Ich hab da unten einen jungen Mann getroffen, der uns sicher dabei hilft.“ Moody nickte. „Ja. Fabian … Guter Mann … Läst sich seit drei Tagen von mir die Rübe wegfluchen und weicht doch keinen Schritt beiseite! Sehr guter Mann … Aus dem wird mal was …“ Razul lachte, als Moody auf dem Weg ins Bad weitere Lobeshymnen von sich gab. Er wollte die Treppe hinunter gehen, und da stand der Mann, dessen Name er schon wieder aus dem Badezimmer hörte. “Wissen Sie, Mister Nagreb, ich weiß nicht, was mir lieber ist: Wenn er mich verflucht oder derartig lobt. Ich finde beides unheimlich!“ Razul klopfte ihm auf die Schulter und führte ihn in die Küche. „Glauben Sie mir, eines Tages werden Sie dieses Lob herbei sehnen, das kann ich Ihnen versprechen!“ Das Wohnzimmer war schnell mit einigen Ratzeputz-Zaubern in Ordnung gebracht und die beiden Männer machten es sich am Küchentisch bequem. Moody erschien in der Tür und er sah Razul dankbar an, als ihm dieser eine Tasse heißen Kaffee reichte. Er setzte sich auf einen freien Küchenstuhl und nahm einen großen Schluck. Der Kaffee klärte seinen Kopf, und Moody war sich sicher, dass Razul seiner Tasse einem kleinen Zauber zugefügt hatte. “Was machst du eigentlich hier, Razul?“ fragte er seinen Freund und Fabian meldete sich verlegen zu Wort. “Äh … Ich glaube, dass ist meine Schuld, Mister Moody! Ich wusste nicht mehr, was ich noch tun soll, und so hab ich mich an Professor Dumbledore gewand. Ich weiß ja, dass Sie beide befreunden sind, und ich hatte gehofft, er könnte mir helfen Ihnen zu helfen. Na ja, er hat Mister Nagreb geschickt.“ Der junge Kadett zuckte mit den Schultern und Moody sah ihn ernst an. “Warum hast du nicht Scrimgeour bescheid gegeben, er ist dein Vorgesetzter, und meiner noch dazu?“ Fabian wurde immer kleiner auf seinem Stuhl. „Ich dachte, dann würden sie nur noch mehr unnötigen Ärger kriegen, Sir.“ sagte er leise. Moody schlug lachend mit der Hand auf den Tisch. „Siehst du, Razul? Ich hab’s dir gesagt! Das hier ist ein guter Mann! Auf Fabian kann man sich verlassen!“ Razul nickte. „Das sehe ich. Und jetzt, mein Freund, überlegen wir, was mit deinen Tochter passiert ist. Also, wer könnte wissen, wo sie steckt?“ Moody zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Angeblich weiß niemand etwas … Ach, es ist zum aus der Haut fahren … Am liebsten würde ich nach Hogwarts gehen, und denen einen Schrecken einjagen, dass sie mich anbetteln, mir etwas erzählen zu dürfen!“ Razul lachte. Das sah seinem Freund viel ähnlicher, als still in einem Zimmer zuhocken, und Trübsal zu blasen. “Mister Moody, Sir?“ Er sah Fabian fragend an. „Warum machen wir das denn nicht einfach?“ “WIR?“ fragten Moody und Razul gleichzeitig und der Mann nickte verlegen. “Junge, so eine Aktion kann dich Kopf und Kragen kosten, warum solltest du da mitmachen wollen?“ Fabian grinste. „Na, ich soll doch auf Sie aufpassen!“ Moody starrte ihn sprachlos an, dann brach er in schallendes Gelächter aus. ~~~ ~~~ ~~~ Lily schloss seufzend die Tür hinter sich. „Geschafft!“ sagte sie und ließ sich auf der kalten Steintreppe neben Remus nieder. Der Rumtreiber sah sie an. „Und? Wie war es?“ Lily zuckte mit den Schultern. „Zaubertränke? Ein Kinderspiel! Die praktischen haben wir damit jetzt hinter uns. Gott sein Dank stehen noch einige schriftliche an!“ Remus sah sie besorgt an. Seit ihre Freunde verschwunden waren, hatte Lily sich in die Prüfungsvorbereitungen gestürzt. Wenn die Prüfungen erst vorbei waren, und die drei noch nicht wieder zurück, dann, so fürchtete er, würde Lily durchdrehen. Dabei konnte er sie sehr gut verstehen. Auch ihm fehlten die Freunde. Der letzte Vollmond war besonders schlimm gewesen. Er musste danach zwei volle Tage auf der Krankenstation bleiben, so übel hatte er sich selber zugerichtet. Lily starrte die hölzerne Tür vor sich. „Auf wen warten wir hier eigentlich? Peter?“ Remus schüttelte den Kopf. „Der ist schon fertig.“ “Etwa auf Dorcas?“ fragte sie grinsend und Remus errötete. “Nur zur … moralischen Unterstützung. Ich hab es ihr versprochen.“ Lily kicherte und stupste ihn an. „Aber natürlich, Mister Charming. Sag mal, du magst sie, richtig?“ Remus wurde noch eine Spur roter. „LILY!“ sagte er und sah schnell in die andere Richtung. „Sie ist sehr nett, ja. Aber … du weißt, was ich bin, muss ich noch mehr zu dem Thema sagen?“ Lily drückte seine Hand. „Du bist ein lieber Kerl und mein bester Freund, Remus. Ohne dich hätte ich das hier nie durchgestanden.“ Er schüttelte heftig den Kopf. „Ich bin … ein Monster. Ich habe Rina fast getötet, das hast du wohl vergessen?“ Sie lachte leise. „Nein, aber das war auch nicht deine Schuld. Und was das Monster angeht … bei den Mädchen giltst du eher als … schüchtern!“ Remus sah sie verständnislos an. „Wie bitte?“ “Oh, Remus! Du hast echt keine Ahnung, oder? Einige Mädchen reden über dich! Du wärst so schüchtern, sensibel, hilfsbereit ... verträumt … niedlich! Das Wort Monster kommt da in keiner Weise vor.“ Remus war jetzt so rot, dass Lilys Haare dagegen blass aussahen, und versteckte das Gesicht in seinen Händen. „Halt bitte den Mund, Lily. Sonst kann ich diesen Keller nie wieder verlassen!“ Sie grinste. „Du sollst ja nicht gleich heiraten. Aber ein, zwei Dates würden dir sicher nicht Schaden.“ Er hob seinen Kopf. „Sag mal, willst du mich verkuppeln?“ Sie tat schockiert. „Was? Ich? Remus, so was würde ich doch nie tun!“ Er blickte sie lächelnd an. „Ich glaub dir kein Wort, Lily!“ “Püh … Aber wenn es so wäre, wer wäre denn dein Typ?“ fragte sie neckisch und in dem Moment ging die Tür auf und Dorcas trat in den Flur. Remus Kopf fuhr herum und erneut wurde er knallrot. Lily fing an zu lachen und Remus versteckte wieder sein Gesicht in den Händen. “Womit hab ich das nur verdient?“ murmelte er und Dorcas sah die beiden irritiert an. “Hab ich was verpasst?“ fragte sie und Lily schüttelte, noch immer lachend, den Kopf. ~~~ ~~~ ~~~ Sie erreichten den gespaltenen Baum und Sirius nahm als erster wieder seine menschliche Gestallt an. Er hob Serina von dem Hirsch und James konnte sich zurückverwandeln. “Wow!“ sagte er, als er das Quidditchfeld erblickte. „Das ist ja irre!“ Sirius blickte sich sorgenvoll um. „Spar dir deine Begeisterung, Prongs. Wir sollten hier verschwinden!“ Er sah mehrere Schatten die in dem Nebel auf sie zukamen und Serina stöhnte in seinen Armen. “Mist, sie kommt zu sich. Los Padfoot, Abflug.“ sagte James und gemeinsam traten sie in den Baum. ~~~ ~~~ ~~~ Lily betrat mit Dorcas den Mädchenturm. Sie wollten ihre Taschen wegbringen, bevor sie in die Große Halle zum Abendessen gingen. Als Lily ihre Zimmertür öffnete, glaubte sie, ihren Augen nicht zutrauen. Sie starrte das Mädchen, dass vor Serinas offenem Schrank stand, fassungslos an. “Was machst du da“? fragte sie leise und Maureen drehte sich erschrocken um. “Oh Lily … äh … GWEEEN!“ rief sie nach ihrer Freundin, die in der Badezimmertür erschien. “Was denn?“ fragte diese genervt, ehe sie das rothaarige Mädchen entdeckte. “Was macht ihr mit Rinas Sachen?“ Lily ging durch den Raum und schubste Maureen von der Schranktür weg. Er war bereits zur Hälfte leer geräumt und die Sachen lagen wild durcheinander in dem großen Koffer, der vor Serinas Bett stand. “Wir schaffen nur etwas Platz, reg dich doch nicht gleich auf.“ sagte Gwen und verdrehte die Augen. “Platz schaffen?“ wiederholte Lily kopfschüttelnd. „SPINNT IHR? Das sind Rinas Sachen, die braucht sie doch, wenn sie wieder da ist!“ Lily zitterte vor Wut und schrie die beiden Mädchen an. Maureen lachte. „Die kommt doch eh nicht wieder! Die ist mit den beiden durchgebrannt, und wer weiß, was die jetzt gerade so treiben!“ Lily war sprachlos und starrte sie mit Tränen in den Augen an. “Woher willst du das wissen, hast du etwa eine Ahnung, was passiert ist?“ erklang eine Stimme hinter ihnen. Lily blickte dankbar zur Tür, wo nun Dorcas stand, die sie abholen wollte. “Leider nicht. Aber derjenige hätte den Orden des Merlin verdient. Sogar erster Klasse, wenn sie in weiblicher Begleitung verschwunden wäre, statt in männlicher!“ sagte Maureen spöttisch und sah mit einem Seitenblick zu Lily. “Es reicht!“ sagte diese leise und zog ihren Zauberstab. „Jetzt bist du zu weit gegangen, du Miststück! Taranta … hmpf!“ Dorcas war zu ihr gestürmt und hielt Lily den Mund zu, ehe sie den Fluch zu Ende sprechen konnte. “Beruhig dich, Lily. Das sind die beiden nun wirklich nicht wert! Und ihr verzieht euch jetzt besser, bevor ich Lily loslasse.“ Maureen und Gwendolin blickte sie spöttisch an. „Sie will die Wahrheit nur nicht sehen. Aber irgendwann wird sie schon begreifen, dass ihre einzige Freundin sie verlassen hat!“ Damit verließen sie grinsend das Zimmer und ließen Dorcas mit Lily alleine. “Warum sind die nur so, Dorcas?“ fragte Lily und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Dorcas drückte Lily an sich. „Weil die total blöd sind! Komm, ich helfe dir, die Sachen wieder in den Schrank zu räumen und dann gehen wir was essen, Ok?“ Lily sah sie dankbar an und nickte. Mit ihren Zauberstäben waren die Kleidungsstücke schnell wieder an ihrem Platz und Lily musste feststellen, dass Serinas Schrank noch nie so aufgeräumt gewesen war. ~~~ ~~~ ~~~ Sie wurden in einem wilden Strudel fortgerissen. Die Bilder wirbelten um sie herum und die Farben verschwommen zu einem bunten Strom, der sie umgab. James versuchte, seine Freunde im Auge zu behalten, da er fürchtete, sie sonst zu verlieren. Der Farbenstrom wurde langsamer und dann sahen sie die Wiese auf sich zukommen, immer schneller werdend rasten sie darauf zu. James konnte sich abrollen und lag bäuchlings in dem grünen Gras, doch Sirius hielt noch immer Serina in den Armen und fiel dadurch ziemlich unsanft auf den Rücken. “Autsch … Verdammter Mist, tut das weh!“ Er blieb liegen und schloss die Augen. James stand auf und sah sich um. „Padfoot? Wir haben es geschafft! Ich weiß nicht wie, aber …“ Er lächelte, als er die Quidditchtore erblickte. „… wir sind wieder zu Hause!“ Sirius blinzelte ihn an und das Mädchen, das halb auf ihm lag, stöhnte. “Hey Baby.“ sagte er zärtlich und setzte sich auf. Er strich ihr die Haare aus dem Gesicht und küsste sie auf die Schläfe, wo sich eine blaue Beule bildete. “Du hast mich geschlagen!“ murmelte sie ungläubig und schlug die Augen auf. „Du Mistkerl hast mich KO geschlagen!“ Sie schlug ihrem Freund auf die Brust und James versteckte schnell den Besen hinter seinem Rücken. Sirius sah sie entschuldigend an. “Ich weiß, Baby. Und es tut mir Leid, wirklich!“ Er erhob sich und hielt ihr die Hand hin, um ihr aufzuhelfen. „Aber sieh mal, wir sind zurück!“ Während sie aufstand blickte sie sich um und ihre Augen begannen zu strahlen. „Oh mein Gott, wir haben es wirklich geschafft? Ihr habt es geschafft!“ Sie fiel ihrem Freund um den Hals und lachte erleichtert. Dass er sie ausgeknockt hatte, war in diesem Moment unwichtig, jetzt zählte nur noch, dass sie wieder in Hogwarts waren. James sah die beiden belustigt an. „Nicht, dass ich euch stören will, aber genau DAS könnte ich jetzt auch vertragen! … Nein Padfoot, ganz sicher nicht von dir!“ sagte er lachend, als er Sirius grinsen und seinen ausgestreckten Arm sah. Serina lächelte. „Dann lasst uns endlich gehen! Ich hab Hunger, will unsere Freunde sehen, und eine Dusche könnte ich auch vertragen!“ Sie sah die beiden Rumtreiber an. „Und ihr zwei auch!“ Sie hakte sich bei beiden unter und gemeinsam gingen sie vergnügt in Richtung Schloss. ~~~ ~~~ ~~~ Albus Dumbledore blickte überrascht auf. Er wollte eigentlich gerade in die Große Halle zum Abendessen gehen, als grüne Flammen in seinem Kamin erschienen und drei Männer heraustraten. Seit seine Schüler verschwunden waren, hatte er den Kamin offen gelassen, aber als er in das Gesicht von Alastor Moody blickte, bereute er diese Entscheidung. Diese Mine versprach Ärger. “Alastor!“ sagte er ernst und trat hinter seinem Schreibtisch hervor. „Was führt dich her? Das sieht mir nicht nach einem Höflichkeitsbesuch aus!“ Er blickte seinen Freund an und musterte dann seine Begleiter. Razuls Mine war unergründlich und Fabian schien sehr nervös zu sein. “Du weißt, was ich hier will, Albus. Wir werden jetzt herausfinden, was passiert ist, und zwar auf meine Weise! Und entweder hilfst du uns dabei oder…“ Er ließ den Rest ungesagt und der Schulleiter blickte ihn über den Rand seiner Brille an. “Oder was, Alastor? Was tust du, wenn ich mich weigere und mich euch in den Weg stelle?“ Alastor atmete tief aus und sah seine beiden Komplizen an. „Ähm, nun ja …“ Razul zuckte mit den Schultern und Fabian starrte auf den Teppich, der in Albus Büro lag, und dessen Muster ihn unwahrscheinlich faszinierte. „Mist! Albus, du weißt, dass ich dir nichts tun kann.“ sagte Moody resigniert und ließ sich auf einem Stuhl nieder. Albus lächelte. „Ihr floht also wagemutig in mein Büro und wollt mit allen Mitteln meine Schüler zum reden bringen, auch wenn es euch alles kostet, was ihr habt … Und dann kommt ihr nicht mal an einem alten Mann vorbei? Schöne Auroren seit ihr!“ Er lachte und zauberte weiter Stühle herbei. „Setzt euch erst Mal.“ „Ich wollte ja!“ verteidigte Moody sich. „Aber ich kann es nicht!“ “Da bin ich auch sehr froh drüber, Alastor.“ sagte Albus und Fabian nickte. „Ich auch!“ sagte er leise und Razul begann zu lachen. “Ihr seid mir ja eine tolle Hilfe!“ schimpfte Moody. Albus beäugte seine Besucher amüsiert. „Warum kommt ihr nicht einfach mit in die Große Halle? Vielleicht reicht ja eure bloße Erscheinung aus, um die Schüler zum Reden zubringen? Außerdem gibt es dort gleich etwas zu Essen und ich habe Hunger.“ Moody nickte. „Gute Idee. Und Notfalls greife ich doch auf unseren Plan zurück, und hex es aus ihnen heraus!“ Albus schüttelte den Kopf. „Das kann ich nicht zulassen, Alastor. Das würde einigen Eltern nämlich gar nicht gefallen.“ Moody erhob sich schnaubend. „Soll das etwa heißen, du hast vor deren Eltern mehr Angst als vor mir?“ “Keine Angst, mein Freund, aber denk bitte an Walburga Black … Ich brauche mein Gehör noch ein bisschen!“ Moody schüttelte den Kopf und folgte dem Schulleiter aus dem Büro. Er würde heute nicht ohne Antworten gehen, aber dafür er musste erst in die Nähe der Schüler kommen. ~~~ ~~~ ~~~ Lily saß an ihrem Platz und blickte verstohlen zum Lehrertisch hinauf. “Wo ist denn Professor Dumbledore?“ fragte sie und Peter zuckte neben ihr mit den Schultern. “Vielleicht hat er ja was Neues gehört und sucht sie gerade!“ sagte Remus und Lily sah ihn hoffnungsvoll an. „Glaubst du wirklich?“ In diesem Moment jedoch öffnete sich die Tür hinter dem Lehrertisch und der Schulleiter trat, gefolgt von seinen Besuchern, ein. Lily zog die Augenbrauen hoch, als sie Moody und Razul erkannte. “Was wird das denn?“ dachte sie und beobachtete wie Moody dem rothaarigen Auror etwas ins Ohr flüsterte. Fabian nickte und ging durch die Große Halle zur Eingangstür. Er postierte sich mit verschränkten Armen davor und setzte eine steinerne Mine auf. Die Schüler wurden unruhig und blickten sich verwirrt an. Albus setzte sich an seinen Platz und wurde von Minerva McGonagall mit Fragen bombardiert. Seine Antworten schienen ihr nicht zugefallen, denn sie schüttelte heftig mit dem Kopf. Razul blieb an der anderen Tür stehen und seine Erscheinung sorgte bei den Slytherin für einiges Gelächter. Moody baute sich in der Mitte des Podiums vor dem Lehrertisch auf und blickte finster in die Menge. Die Schüler wurden unter seinem strengen Blick still und selbst Regulus Black lief ein kalter Schauer über den Rücken. “Ihr findet das also lustig, was?“ Seine tiefe Stimme halte von den Wänden wieder und einige zuckten ängstlich zusammen. „Nun, ich kann darüber gar nicht Lachen. Aber ich werd mich wohl erstmal vorstellen, denn einige von euch kennen mich wahrscheinlich nicht. Mein Name … ist Alastor Moody.“ Ein Raunen ging durch die Schüler, denn diesen Namen hatten sie in den letzten Wochen öfters gehört. Immerhin war es seine Tochter, die verschwunden war, und sein Ruf als Auror eilte ihm auch hier voraus. “Ich werde euch jetzt ein paar Fragen stellen, und ich WILL Antworten hören. NIEMAND verlässt diese Halle, bevor ich weiß, was ich wissen will! Schließt die Türen!“ rief er seinen Begleitern zu. Razul und Fabian drehten sich jeweils um und versiegelten die Ausgangstüren. Albus sprang von seinem Stuhl auf. „ALASTOR! ES REICHT! Das war so nicht abgesprochen, du hast versprochen…“ “ICH habe gar nichts versprochen, Albus. Und falls doch, so habe ich gelogen!!“ unterbrach er den Schulleiter. „Es tut mir Leid, alter Freund, aber auch wenn es mich meinen Job kostet, hier geht heute keiner mehr raus!“ Die Schüler blickten sich angstvoll an. Fabian fühlte sich nicht wohl in seiner Haut. Er hatte sich auf dieses Spiel eingelassen und er hatte gewusst, dass es nicht reibungslos ablaufen würde. Sein Ausbilder übertrat hier alle Regel und Gesetzte, die es gab und er half ihm sogar noch dabei. “Mum bringt mich um.“ dachte er. „Es sein den, Molly erwischt mich als Erste!“ Er war sehr froh, dass seine Schwester die Schule bereits hinter sich hatte, denn sie würde ihm jetzt mit Sicherheit den Kopf abreißen, egal wer alles zusah. Er sah Moody und Dumbledore am Lehrertisch streiten und war sich sicher, dass hier und heute seine Aurorenkarriere zu Ende war. Vielleicht konnte er ja mit Razul nach Ägypten gehen. Die Sprache würde er sicher schnell lernen, und er konnte seiner Familie ja regelmäßig eine Eule schicken. Er spürte, wie die Türklinke in seinem Rücken herunter gedrückt wurde und drehte sich verwirrt um. Tatsächlich, die Klinke bewegte sich. Da waren noch Schüler draußen, die hier herein wollten! “Mister Moody!“ er drehte sich zum Lehrertisch und rief nach seinem Vorgesetzten. “Mister Moody, SIR!“ doch der hörte ihn gar nicht, sosehr war in die Diskussion mit Dumbledore und McGonagall vertieft. “ALASTOR!“ Fabian brüllte so laut wie er konnte und im selben Moment wurde gegen die Tür gehämmert, dass es in der ganzen Halle dröhnte. Moody blickte sich erschrocken um und Dumbledore kam zur Tür gerannt. ~~~ ~~~ ~~~ Es dämmerte bereits und sie sahen, dass die Fenster der Großen Halle hell erleuchtet waren. James blickte auf seine Uhr. “Hey, die sind jetzt alle beim Essen! Was denkt ihr?“ Sirius grinste breit. „Perfekt! Das wird der Auftritt des Jahrhunderts!“ Serina blickte die beiden an. „SO?“ Sie zeigte an sich herunter. „Wir sehen aus wie Niffler, die sich durch Hagrids Garten gewälzt haben!“ Die beiden Rumtreiber lachten. “Hey Baby, du siehst immer umwerfend aus!“ sagte Sirius und sie stupste ihn in die Seite. „Schwindler!“ sagte sie verlegen. “Ja, bin ich denn verrückt geworden oder was? Wo kommt ihr denn her?“ rief eine tiefe Stimme hinter ihnen und sie drehten sich erschrocken um. “Hagrid!“ rief James überrascht. „Wir haben gerade von dir gesprochen!“ Er grinste ihn breit an. Der Wildhüter, der über einen Meter größer als sie war, schüttelte den bärtigen Kopf. „Ja sagt mal, alle Welt sucht euch! Wir haben uns bannig Sorgen gemacht und ihr marschiert hier einfach so durch die Gegend, als ob nichts wär!“ Sirius grinste. „Das ist eine lange Geschichte, Hagrid. Aber jetzt sind wir wieder da und wollten gerade in die Große Halle, um uns zurück zumelden.“ Hagrid lachte und klopfte dem Jungen auf die Schulter, woraufhin dieser in die Knie ging. “Mensch Kinder, das gibt ein Geschrei! Aber ich bring euch lieber hin, sonst geht ihr ja doch wieder verloren!“ Sirius richtete sich auf und sah ihn böse an. „Bestimmt nicht! Weil du uns mit Sicherheit vorher zu Brei haust!“ Serina lachte und ergriff seine Hand. „Komm schon, jetzt wird dein Auftritt noch … größer!“ sagte sie mit einem Seitenblick auf den Halbriesen. Die Eingangshalle lag ausgestorben vor ihnen und die Tür der Großen Halle war verschlossen. James sah seine Freunde an. „Bereit?“ fragte er und sie atmeten alle tief durch. Hagrid grinste und James drückte die Türklinken herunter, doch nichts geschah. Er versuchte es noch einmal. “Was ist denn hier los?“ Er sah die anderen erstaunt an. “Las mich mal ran!“ sagte Hagrid und schob James beiseite. Aber auch er rüttelte erfolglos an der Tür. “Ja, da beißt mich doch ein Hippogreif!“ Er kratzte sich am Kinn. „Dann eben anders!“ Hagrid hob seine riesige Faust und ließ sie gegen die Tür krachen, dass diese in den Angeln wackelte. Sie hörten aufgeregtes Stimmengewirr auf der anderen Seite und dann wurde die Tür einen Spaltbreit geöffnet. “Ah, Professor Dumbledore. Ist das hier eine geschlossene Gesellschaft, oder warum haben Sie abgeschlossen?“ Albus sah ihn besorgt an. „Hagrid! Nun, wir haben ein kleinen Prob…“ Erst jetzt bemerkte er die Jungendlichen, die hinter dem Wildhüter standen und ein Lächeln setzte sich in sein Gesicht. Er atmete erleichtert aus und drehte sich zur Großen Halle um. „Alastor, hier ist jemand, der mit dir sprechen will!“ Belustigt sah er, wie der Auror erbleichte. Moody schluckte. Sollte Rufus Scrimgeour etwa von seinem Vorhaben erfahren haben und ihn jetzt, so kurz vor seinem Ziel, aufhalten wollen? Langsam, mit gestrafften Schultern, ging er von dem Podium, wo der Lehrertisch stand, herunter und durchquerte die Große Halle. Hagrid trat durch die Eingangstür und Moody blieb wie versteinert stehen. Er registrierte, dass dem Wildhüter drei Personen folgten, aber er erkannte nur das Mädchen in der Mitte. Ihre Hose war an mehreren Stellen zerrissen und völlig verdreckt, ebenso ihr Pullover. Ihre einst roten Haare klebten ihr jetzt schwarz am Kopf. “JAMES!“ schrie jemand neben ihm und Lily stieß ihn an, als sie aufsprang und auf ihren Freund zulief. Auch die anderen Schüler erhoben sich, um einen Blick auf die drei Ankömmlinge zuwerfen. Er kämpfte sich durch die Menge, und dann stand er endlich vor ihr. “Hi Dad.“ sagte sie leise und lächelte ihn an. Aus der Nähe sah sie noch schlimmer aus. Ihr Gesicht war voller Schlamm und Blut und an ihrer Schläfe bildete sich eine dicke Beule. Er drückte sie an sich und zog sie durch die Tür wieder in die Eingangshalle zurück. ~~~ ~~~ ~~~ Dumbledore und McGonagall versuchten, dem Chaos Herr zu werden. “RUHE … RUHE … RUHE!“ rief Minerva, doch die Schüler hörten nicht auf sie und redeten und schubsten, um näher an die beiden Rumtreiber heran zukommen. James hatte seine Freundin im Arm und Sirius sah sich überrascht nach Serina um. Eben hatte sie noch neben ihm gestanden, und auf einmal war sie verschwunden. Er sah Remus und Peter, die ihnen freudig zuwinkten und er grinste sie an. “Hagrid, bringen sie doch bitte die beiden …“ Er blickte Lily lächelnd an. „… die drei in mein Büro.“ Der Wildhüter nickte und Sirius spürte die große, schwere Hand auf seiner Schulter, die ihn jetzt durch die Menge schob. Er führte sie am Lehrertisch vorbei und durch die Tür dahinter. Sirius war froh, dem Trubel entkommen zu sein. So chaotisch hatte er sich das nicht vorgestellt. Dumbledore schaffte es jetzt, wo die drei weg waren, endlich Ruhe in die Große Halle zubekommen und die Schüler dazu zu bewegen, sich wieder auf ihre Plätze zusetzten. “Minerva, würden Sie bitte die Familien der beiden Jungs informieren? Sie sollten so schnell wie möglich erfahren, dass ihre Söhne wieder da sind.“ “Natürlich Albus.“ sagte McGonagall und eilte aus der Halle. Razul und Fabian standen etwas abseits und der Kadett sah erleichtert aus. “Sie scheinen froh zu sein, Fabian.“ sagte Razul und Fabian lachte. “Froh? Sie haben ja keine Ahnung! Serina ist wieder da, Scrimgeour erfährt hiervon kein Wort, ich behalte meinen Job und meine Schwester bringt mich nicht um! Froh ist gar kein Ausdruck dafür!“ Razul lachte herzlich und Fabian grinste vor sich hin, als Albus zu den beiden trat. “Möchten Sie mir nicht folgen? Sie sind doch sicher auch gespannt zu erfahren, was geschehen ist, oder?“ Die beiden nickten und folgten dem Schulleiter zurück in sein Büro, um von den beiden Jungs zuhören, was nun wirklich geschehen war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)