Another Chance I von SerinaCorvus (A Marauder Tale) ================================================================================ Kapitel 18: Freundschaft auf Probe ---------------------------------- 18 Freundschaft auf Probe Moody hörte sich ihren Vorschlag an. “Ok.“ sagte er. „Ich bin einverstanden. Zieh dich an und pack einige Sachen zusammen, wir brechen sofort auf.“ Serina tat, was er gesagt hatte, während er noch einen Brief an das Ministerium schrieb, den er der Eule mitgab. Dann zog auch er sich an. ~~~ ~~~ ~~~ Serina war blass. Moody war mit ihr, nachdem sie mit allem fertig war, einfach appariert, ohne Vorwarnung. Jetzt saß sie auf einem Sofa und bemühte sich, wieder Farbe ins Gesicht zu bekommen. Moody erklärte unterdessen den Anwesenden, warum sie so plötzlich aufgetaucht waren. “Sehen Sie, Mr. und Mrs. Evans,“ er sah Lilys Eltern abwechselnd an. „Ich würde Sie nicht darum bitten, wenn es kein Notfall wäre. Lilys Mutter nickte verständnisvoll. „Ich verstehe das schon, Mr. Moody, und Sie können beruhigt sein. Serina kam gerne die Ferien über hier bleiben.“ Sie sah Serina mitfühlend an, die noch immer mit dem Essen der letzten drei Tage kämpfte. “Ich danke Ihnen Mrs. Evans, und Ihnen auch.“ Er hielt Lilys Vater die Hand hin. „Und wenn Sie mich jetzt entschuldigen, werde ich aufbrechen.“ Er erhob sich von dem Sofa. Serina sprang auf. „Schon?“ fragte sie leise. “Sieh mal Kleines,“ sagte er und nahm sie in den Arm, “Je eher ich losgehe, umso größer ist die Chance ihn endlich zu schnappen.“ Sie nickte. „Du hast ja Recht. Aber dann zieh dem Mistkerl das Fell über die Ohren und mach mir einen Muff daraus, ja?“ Moody lächelte schwach und hauchte ihr einen Kuss auf das Haar. Dann apparierte er ins Ministerium. „So.“ Lilys Vater erhob sich. „Ich hole dann mal die Matratze aus dem Gästezimmer. Du willst doch bestimmt bei Lily im Zimmer schlafen, oder?“ Serina war erst etwas irritiert, dann fiel ihr ein, das Lily ja aus einer Muggelfamilie stammte, und hier die Sachen noch von Hand transportiert wurden. Lily nahm ihre Tasche. „Komm, ich zeig dir mein Zimmer.“ dann setzte sie flüsternd hinzu „Wir gehen meiner Schwester besser aus dem Weg. Die ist im Moment etwas schräg drauf!“ Serina ging kichernd hinter Lily her die Treppe rauf. “Sag mal, hast du einen Fernseher in deinem Zimmer?“ Ihre Augen leuchteten, als Lily diese Frage bejahte. ~~~ ~~~ ~~~ Die Mädchen lagen Bäuchlings auf Lilys Bett, der Fernseher lief und zeigte ein Musikvideo, von dem Serina begeistert war. Sie wippte mit den Füßen im Takt des Liedes, das gerade lief. “Warum haben wir eigentlich keine Fernseher in Hogwarts?“ fragte sie Lily. Diese sah sie belustigt an. „Damit Schüler wie du sich auf die Schule konzentrieren!“ Serina riss ihren Blick vom Fernseher los und wand sie Lily zu. “Hey, ich hab 6 Monate nachzuholen! Lach nicht, Lily! Das ist eine ernste Angelegenheit.“ Lily lag auf dem Bett und schüttelte sich vor Lachen. “Rina, du bist echt einmalig. Du kannst zaubern, fliegst auf Besen, frühstückst mit den Schlossgeistern und regst dich auf, weil du die neuste Platte von Alice Coop verpasst hast? Und, mal ganz ehrlich, die Frau sieht nicht nur schrecklich aus, sie klingt auch so!“ Serina rümpfte die Nase. „Du hast ja keine Ahnung, Lily, erstmal heißt es `Alice CoopER´! Und dann ist das keine Frau, sondern ein Mann! Du…Musikbanause!“ Lily lachte noch mehr. „Daran wird’s liegen!“ Serina warf ein Kissen nach ihr, dem Lily ausweichen wollte und sie darum vom Bett fiel. Dabei fiel ihr Blick auf Serinas Tasche, deren Reißverschluss geöffnet war. “Was ist das denn?“ fragte sie und zog den Stoffraben hervor. „Von deinem Dad?“ Serina schüttelte den Kopf. „Wir wissen nicht, von wem. Er lag einfach unterm Tannenbaum.“ Lily riss die Augen auf. „Wie Bitte?“ Serina holte die Karte hervor. “Snape vielleicht?“ fragte Lily. Serina lachte. „Oh bitte, dann erschieß mich! Nein, ich glaube nicht dass der von Snape ist. Außerdem richt der Vogel nach Hund.“ Lily zog eine Augenbraue hoch und roch an dem Raben. „Also, ich riech nichts." Serina nahm ihr das Tier aus der Hand. „Ich hab eine sehr empfindliche Nase, und der hier richt eindeutig nach Hund!“ sagte sie. Lily sah sie skeptisch an, als ihr Vater die Matratze brachte. ~~~ ~~~ ~~~ Am nächsten Tag fuhr Lilys Vater die beiden nach London, wo er sie vor Harrods aus dem Auto aussteigen ließ, und jetzt machten die beiden das Muggelkaufhaus unsicher. Sie stürmten durch die Sonderangebote, wo sie auch gleich fündig wurden. Auch wenn Lily sich ernsthaft fragte, ob ihr Freundin dieses Netzstrumpfhose jemals in Hogwarts tragen würde. Danach begutachteten sie die Hüte für Damen. “So einen will ich haben!“ rief Serina und zeigte auf ein riesiges, rosa Ungetüm mit jeder Menge Tüll und großen Blüten an der Seite. “Der passt aber nicht zu deinen blauen Augen!“ zog Lily sie schnell lachend weiter, man konnte bei Serina ja nie wissen. Die Rolltreppen schienen beide zu genießen. “Weißt du, was mir an diesen Treppen hier echt gefällt?“ fragte Lily. “Sie bleiben, wo sie sind!“ antwortete Serina und Lily nickte. “Ja, so was ist echt unbezahlbar!“ Sie waren in der Musikabteilung angekommen und Serina stürmte los. Lily sah nur einen Moment nicht hin, und schon war ihre Freundin verschwunden. Serina stand vor dem Plattenregal und überlegte, ob sie ihr letztes Taschengeld für die drei Platten in ihrer Hand ausgeben sollte, oder nicht. In Hogwarts konnte sie die eh nicht hören und bis zum nächsten Sommer waren es noch 6 Monate. Sie stellte die Platten zurück und wollte gerade gehen um Lily zu suchen, da stellte sich ihr ein Mann in den Weg. Sie sah auf und Fred stand vor ihr. Lily sah sich suchend um. “Mann, Rina ist ja schlimmer als eine Horde 3-jähriger! Wo steckt sie denn bloß?“ Dann endlich sah sie ihre Freundin zwischen den Regalen stehen und sich lebhaft mit einem Mann unterhalten. Als Lily näher kam bemerkte sie, dass der Mann Serina grob am Arm gepackt hatte. “Lassen Sie mich los, Mister!“ In Serina stieg leichte Panik auf. Warum musste sie aufgerechnet heute Fred in die Arme laufen? Wenn Lily ihn sah, war alles aus! “Verdammt, verarsch mich nicht, Sarah!“ Er funkelte sie sauer an. Lily sah sich um, aber keiner schien ihrer Freundin helfen zu wollen. Sie sahen alle einfach in eine andere Richtung, oder beobachteten das Ganze völlig ungeniert. Nur tun wollte keiner etwas, also musste sie selbst eingreifen. “Was ist los, Rina? Was will der Typ von dir?“ Serina und Fred drehten sich gleichzeitig zu ihr um. “Was ich will?“ fragte Fred gereizt. „Was geht dich das an, Schätzchen? Das hier ist meine Tochter Sarah, von der man mir erzählt hat, sie sei tot!“ “Stieftochter!“ dachte Serina verbittert. „Rina?“ Lily sah sie fragend an. “Rina? Pah, ihr Name ist Sarah Meyers!“ Fred schüttelte ihren Arm so heftig, dass Serina die Zähne zusammenbiss. "Das gab bestimmt blaue Flecken." dachte sie, aber sie musste hier weg, und das schnell. Serina riss sich mit Gewalt von Fred los. “Jetzt reicht es mir aber! Mein Name ist Serina Moody und Sie sind ja völlig verrückt!“ Dann stürmte sie an Fred und Lily vorbei und die Rolltreppe runter. Sie achtete nicht darauf, ob sie die Leute über den Haufen rannte. Sie wollte nur noch weg hier. Lily folgte ihr, wie sie nach Draußen und zur nächsten U-Bahn stürmte. Dann nahmen sie die Bahn und fuhren schweigend zu Lily nach Hause. ~~~ ~~~ ~~~ Sie trafen gerade ein, als das Mittagessen auf dem Tisch stand. “Na, ihr habt ja ein Klasse Timing!“ sagte Lilys Mutter, als die beiden sich setzten. Nach dem Essen in Lilys Zimmer stellte sie Serina zur Rede. “Wer war das Rina?“ fragte sie ganz direkt. “Ich hab keine Ahnung! Irgend so ein Verrückter.“ Serina schien gereizt. “Mach mir doch nichts vor! Der Typ kannte dich doch! Und warum hast du nicht deinen richtigen Namen genannt? Irgendwas stimmt doch hier nicht, Rina!“ Lily wurde lauter. “Du glaubst so´nem Irren mehr als mir?“ auch Serinas Stimme wurde jetzt laut. „Ich dachte, wir sind Freunde, Lily?“ “Das dachte ich auch! Aber Freunde sagen sich die Wahrheit und haben keine Geheimnisse vor einander!“ “Ach, soll das etwa heißen, ich lüge?“ Serinas Stimme überschlug sich, als plötzlich die Zimmertür aufgerissen wurde. “Könnt ihr Freaks euch nicht in einer normalen Lautstärke unterhalten? Euch hört man ja bis nach Cambridge!“ Petunia stand mitten im Zimmer. “Halt du dich da ja raus!“ fuhr Lily ihre Schwester an. “Ha, als ob du mir was zu sagen hättest, du, …Monstrum!“ Lily sah ihre Schwester verletzt an. Sie hatte immer gedacht, es lag an der Trennung, dass sie nicht mehr so gut miteinander klar kamen. “Nimm das sofort zurück!“ zischte Serina und baute sich vor Petunia auf. “Warum sollte ich?“ fragte Petunia provozierend. „Sie ist ein Monster, ein Freak, genau wie du!“ Serinas Augen wurden zu schmalen Schlitzen. „Das ist sie nicht“ Ihre Lippen bebten. „Sie ist kein Monster!“ Ihr Puls begann zu rasen. „Sie ist der beste Freund den ich habe und DU beleidigst sie nicht, hast du mich verstanden?“ Petunia lachte sie aus. „Was willst du Zwerg schon machen? Mich verhexen?“ Doch Serina hörte nicht mehr zu. Sie war wütend und verzweifelt, zuviel war an diesem Tag passiert. Sie hörte das Blut, das durch ihre Adern jagte, hörte ihren Herzschlag, und den der anderen beiden. Sie verlor die Kontrolle und die Verwandlung setzte ein. Petunia schrie auf, als sie sah, wie sich Serinas Gesicht veränderte. “Oh, mein Gott! Was bist du denn?“ Lily sah ihre Freundin geschockt an. „Das kann doch nicht sein! Das ist unmöglich!“ dachte sie. Serina sah in die aufgerissenen Augen ihrer Freundin und deren Schwester. „Oh mein Gott, was habe ich … Was ist passiert?“ Sie sah Lilys schockiertes Gesicht und Tränen stiegen ihr in die Augen. Dann rannte sie aus dem Zimmer und verließ das Haus. Petunia sah ihre Schwester an. „Ich wusste doch, dass ihr nicht normal seid! Bist du auch so ein Monster wie die da?“ Lily hörte ihr gar nicht mehr zu. Sie griff nach den Jacken, die auf dem Bett lagen und rannte Serina hinterher. Petunia ignorierte sie völlig. ~~~ ~~~ ~~~ Serina lief einen verschneiten Feldweg lang, der von Haus der Evans wegführte. Die Tränen strömten ihr über das Gesicht und brannten auf ihrer Haut. Sie kam an einer Bank vorbei, auf der sie sich niederließ und vergrub den Kopf in den Händen. Sie hatte alles vermasselt! Lily würde nie wieder mit ihr reden. Jeder würde erfahren, was sie war und dann müsste sie die Schule verlassen. Das war doch Bedingung gewesen, niemand durfte es wissen! Moody würde sauer sein, enttäuscht. Er hatte sie doch so eindringlich gewarnt. Sie zitterte vor Kälte. “Rina?“ sie hörte Lily näher kommen. “Geh weg!“ sagte sie verzweifelt. Sie spürte, wie ihr etwas um die Schultern gelegt wurde, ihre Jacke. Sie blickte auf und sah in Lilys grüne Augen. Ihre Freundin setzte sich neben sie. “Erzählst du mir jetzt, was mit dir los ist?“ bat sie Serina und diese erzählte, jetzt war eh alles egal. Vom Biss im Sommer, dem Krankenhaus, Fred und Moody, ihren Besuchen in der Küche. „Das erklärt so einiges!“ sagte Lily nach einer Weile. “Was meinst du?“ fragte Serina. Lily lächelte sie an. „Meinst du, ich hab nicht gemerkt, dass mit dir etwas nicht stimmt? Das du dich manchmal aus dem Zimmer schleichst, wenn du denkst, dass wir anderen schlafen? Dann deine `empfindliche Nase´? Niemand richt so gut wie du, es sein denn, du hast Geruchshalluzinationen!“ Serina nickte. „Du hast ja Recht, Aber was hätte ich denn sagen sollen? `Ach übrigens Lily, ich bin ein verdammter Vampir´?“ Serina liefen wieder die Tränen und Lily nahm sie in den Arm. “Schon gut, Rina, ich versteh das ja. Aber versprich mir bitte, von jetzt an keine Geheimnisse mehr, ja!“ Serina lächelte Lily an. „Versprochen! Nie…psst!“ sie sah sich hastig um. “Was?“ fragte Lily und Serina legte einen Finger an den Mund. Sie hatte etwas gehört. Ein Junge stolperte auf einmal aus den Büschen hinter ihnen. Er zog das rechte Bein nach und sah die beiden an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)