Another Chance I von SerinaCorvus (A Marauder Tale) ================================================================================ Kapitel 15: Besuch in Hogsmeade ------------------------------- 15 Besuch in Hogsmeade Der November war noch einmal sonnig, wenn es auch schon recht kühl geworden war. Serina hatte nicht bemerkt, wie die Zeit seit ihrer Ankunft hier verstrichen war. Sie war einfach zu sehr beschäftigt gewesen. Als Erstes war da der tägliche Unterricht, der sich bis in den Nachmittag erstreckte. Dann bekam sie fast jeden Tag Nachhilfe, zum Teil von ihrer Hauslehrerin Professor McGonagall, aber auch ihre Freunde halfen ihr dabei. Hinzu kam noch das Quidditchtraining und zu allem Überfluss die 14-tägigen Besuche bei der Hauselfe Tinker in der Schlossküche. So saß sie eines Freitagabends im Gemeinschaftsraum der Gryffindors auf dem Sofa und träumte vor sich hin, als Lily sie aus ihren Gedanken riss. „Hey, Rina aufwachen, was ist nun mit Morgen?“ Lily stupste sie seitlich an. „Was? Morgen?“ Serina sah sie verträumt an. „Samstag? Ausschlafen! Kein Training, keine Nachhilfe! Ich glaub, ich bin im Himmel!“ Sie lächelte selig. Die Rumtreiber trafen gerade ein, und machten es sich auf den verbleibenden Sesseln vor dem Kamin bequem. James setzte sich, ganz zufällig, neben Lily um sie auch gleich anzusprechen. “Also Lily, wie sieht es aus mit Morgen? Ich hab noch keine Antwort bekommen.“ Er sah sie todernst an, während Sirius sich ein Lachen verkneifen musste. Lily war im ersten Moment sprachlos, doch dann fing sie sich wieder. „Sag mal Potter, bist du komplett bescheuert? Leidest du unter Amnesie oder hat dein Kurzzeitgedächtnis sonst irgendwie gelitten? Ich hab dir alleine heute schon dreimal gesagt, dass ich nicht mit dir ausgehe!“ Sie sah Serina an und verdrehte die Augen. “Oh!“ sagte James, „Ich hab mich nicht verständlich genug ausgedrückt. Ich meinte natürlich, ich hab noch keine Antwort bekommen, die mich zufrieden stellt!“ er grinste sie unverschämt an. Sirius, der neben Serina saß, lachte jetzt laut und herzlich und auch Serina hatte Mühe, ihres zu unterdrücken. “Oh, du bist wirklich unmöglich, Potter!“ schmunzelte sogar Lily. „Aber ich gehe trotzdem nicht mit dir, weil ich mit Serina gehen werde!“ “WAS?“ James sah etwas irritiert von Lily zu Serina, die aber nicht weniger irritiert aussah. “Wir gehen morgen wohin?“ fragte sie daher ihre Freundin. „Hast du mir nicht zugehört? Samstag! Ausschlafen! Nichts tun!“ Lily grinste. „Das kannst du am Sonntag immer noch machen. Aber wie ich sehe, hast du das schwarze Brett noch immer nicht gelesen, oder?“ Serina schüttelte den Kopf. „Wir haben ein schwarzes Brett?“ Sie sah sich suchend um. Peter zeigte auf die Pinwand, die zwischen den Treppen zu den Schlafsälen hing. “Oh! Hab ich noch nie gesehen!“ meinte sie schulterzuckend. “Nun, Süße, wir beide werden Morgen gemeinsam nach Hogsmeade gehen! Ich werde dir das Dorf zeigen, und das schönste wird sein,“ sie blickte James dabei fest an, „keine Jungs!“ Ein Lächeln schlich sich auf Serinas Gesicht. Lily hatte ihr schon von Hogsmeade erzählt. Sie konnte es kaum abwarten, mit ihr dorthin zugehen. ~~~ ~~~ ~~~ Nach dem Frühstück am nächsten Morgen versammelten sich die Schüler vor der Eingangshalle, um nach Hogsmeade zu gehen. Nur den Schülern der ersten und zweiten Klassen war es untersagt, an diesen Ausflügen teilzunehmen, und so sah man diese mit betrübten Gesichtern durch die Gänge schleichen. Serina stand neben Lily und wartete ungeduldig darauf, dass es endlich losging, als James sich einfach zu ihnen stellte. “Was wird das, Potter?“ fragte Lily genervt. “Na, ihr geht nach Hogsmeade, ich gehe nach Hogsmeade, da können wir doch auch gemeinsam gehen, ist ja dieselbe Richtung!“ Serina drehte sich schnell um und entfernte sich ein paar Meter. Lily schien heute nicht in der Stimmung für solche Spielchen zu sein. Sirius trat hinter sie. “Er wird nie aufgeben, fürchte ich.“ sagte er mit einem Schulterzucken und Serina drehte sich um. Sie nickte. „Sehe ich auch so. Wer weiß, er kriegt sie so ja vielleicht doch rum, wenn ihr irgendwann die Argumente ausgehen, oder er sie schlichtweg weich gekocht hat!“ Sirius grinste sie an. „Meinst du, die Methode funktioniert wirklich?“ Serina schüttelte lachend den Kopf. „Nicht wirklich! Jedenfalls nicht bei Lily! Ich sollte ihr mal etwas beistehen, sonst lässt sie mich noch hier zurück.“ Sirius folgte ihr. „Dann nehme ich dich eben mit.“ sagte er mit einem Augenzwinkern. Lily war so richtig in Fahrt gekommen und James sah aus, wie ein getretener Hund. “Niemals, Potter, und wenn du das letzte lebende Wesen auf der Welt wärst! Ich würde wahrscheinlich noch einen Troll finden, der mehr Feingefühl hat als du!“ giftete sie ihn an und stürmte davon. Serina wollte ihr gerade hinterher, als Gwendolin und Maureen ihr in den Weg kamen. “James!“ sagte Gwendolin, „ich hab gehört, wie Lily dich beschimpft hat. Sie ist wirklich ein Miststück. Du kannst gerne mit uns gehen, nicht wahr Maureen?“ Sie sah die andere mit einem Augenzwinkern an. “Aber sicher! Und du bist natürlich auch gerne Eingeladen, Sirius.“ Sie hakte sich bei dem Gryffindor ein und himmelte ihn an. “Oh, Ok, mal langsam ja.“ Sirius machte seinen Arm wieder frei. „Ich hab schon eine Verabredung. Mein Freund hier, wollte mich mit Lily nur eifersüchtig machen, nicht wahr, Prongs?“ James sah ihn mit offenem Mund an. „Ich..will, dass ihr zwei es als erste erfährt!“ sagte er zu den beiden Mädchen, „Aber bei Madame Puddifoot's ist ein Tisch reserviert, und er trägt unsere Namen!“ damit hackte er sich bei James unter und machte sich mit seinem Freund aus dem Staub. Serina grinste, bei dem Anblick, den die beiden boten. “Ihr sollten mal schnell wieder dir Münder zu machen, sonst nisten sich da noch irgendwelche Fledermäuse ein!“ dann lief sich kichernd hinter Lily her. „So, erzählst du mir jetzt mal, warum du James so angefahren hast?“ fragte Serina Lily, als sie diese eingeholt hatte. Lily blickte starr auf den Weg vor sich. „Er ist ein Idiot!“ sagte Lily „Weißt du was, ich war ja drauf und dran, dass wir alle gemeinsam gehen, und dann sagte der doch glatt zu mir `Komm schon, gib dir einen Ruck. Ich gib mir ja auch einen und frag dich immer wieder´. Als ob ich es nötig hätte, das Mister Potter mich immer wieder fragt! PAH!“ Serina schüttelte den Kopf. Ihrer Freundin war einfach nicht zu helfen. “Hey, las dir die Laune nicht verderben. Sieh es so, wir haben es geschafft. Hogsmeade, du und ich und keine Jungs!“ Serina buffte sie leicht an. Lily sah auf. Sie blickte Serina in die Augen und begann zu grinsen. „Du hast Recht.“ sagte sie, „nur wir beide, und jetzt zeige ich dir, worauf man sich in Hogwarts am meisten freut!“ Damit hatte sie den Weg verlassen und standen in den Strassen von Hogsmeade. Links von ihr lag Derwisch und Banges. Hier konnte man allerlei Zaubererutensilien kaufen und Serina dachte ernsthaft daran, sich ein Lunaskop zuzulegen. Aber letztendlich überlegte sie es sich anders, als sie den Preis sah. Als nächstes schob Lily sie in Schreiberlings Federladen. Hier gab es alles Mögliche an Schreibfedern und Lily legte sich gleich eine neue, weiße Pelikanfeder zu, während Serina sich für eine dunkle Straußenfeder entschied. Zonkos Scherzartikelladen lag nur ein paar Häuser weiter, und diesmal wurde Lily einfach mitgezogen. Serina war beeindruckt, bei dem was sie hier alles sah, und Lily hatte alle Hände voll zu tun, sie von Sachen wie Dr. Filibusters Nass zündendes Feuerwerk, Stinkbomben oder Froschlaichseife fernzuhalten. Sie konnte nicht zulassen, dass ihre beste Freundin den Rumtreibern Konkurrenz machen würde. Dass Serina aber doch die Schluckaufdrops kaufte, bekam sie glücklicherweise nicht mit. Im Honigtopf war das meiste Gedränge. Jeder Schüler fand sich früher oder später hier ein, und Serina glaubte, das die Besitzer an diesen Tagen den meisten Umsatz machten. Aber auch sie wurde hier so manchen Knut und Sickel los. Lily sah, wie sie Zischenden Wissbies und Blaskaugummi in ihren Korb packt. Als sie dann aber zu den Lutscher mit Blutgeschmack griff, sah Lily sie angewidert an. “Hey, die sind doch nicht für mich!“ sagte Serina schnell. „Aber vielleicht kriegen wir ja Gwendolin und Maureen dazu, sie du essen!“ Lily lachte bei dem Gedanken laut auf. „Rina, also wirklich! Du hast einen schlechten Einfluss auf mich, weißt du das?“ „Ja, und ich tu alles, damit er noch schlechter wird!“ grinsend gingen sie an die Kasse und bezahlten ihre Einkäufe. In den Drei Besen gönnten sich die beiden eine Auszeit. “Wow, Lily. Ich bin echt froh, dass du mich mitgeschleift hast! Das ist toll! Wie oft dürfen wir eigentlich hierher?“ Serina trank ihr Butterbier. “Leider nicht so oft.“ sagte Lily. „Zwei bis dreimal im Jahr. Meist kurz vor Weihnachten, dann zum Valentinstag und dann noch mal kurz vorm Sommer. Es gefällt dir also?“ Serina nickte heftig. „Ja und wie. Was gibt’s denn hier noch alles zu sehen?“ Lily überlegte kurz. „Nun, etwas außerhalb liegt die Heulende Hütte. Das letzte, echte Spukhaus in ganz England! Angeblich kann man da seit ein paar Jahren nachts manchmal schreckliche Schreie hören. Sollten wir uns noch unbedingt ansehen! Und dann wäre noch Madam Puddifoot's Cafe, aber da sollten wir zwei besser nicht hingehen. Das ist ein Treffpunkt überwiegend für Pärchen.“ Serina fing an zu Lachen, und Lily sah sie fragend an. Dann erzählte sie Lily, was mit Gwendolin und Maureen vorgefallen war, nachdem sie weggerannt war. “Und James hat das einfach so zugelassen?“ fragte sie kichernd. Serina nickte nur grinsend. “Oh, das hätte ich zu gerne gesehen!“ ~~~ ~~~ ~~~ Sie waren den langen Feldweg entlang gegangen und standen jetzt an einem Holzzaun. Vor ihnen lag, in einiger Entfernung, eine alte, windschiefe Hütte, deren Fenster vernagelt waren. „Sieht gar nicht gruselig aus.“ stellte Serina enttäuscht fest. “Dann solltet ihr mal näher ran gehen!“ hörten sie plötzlich eine Stimme hinter sich. Sie drehten sich um und sahen Sirius und Remus auf sich zu kommen. James war etwas entfernt an einem Baum stehen geblieben und betrachtete seine Schuhe. “Das sollten sie nicht, Padfoot!“ sagte Remus eindringlich. Sirius lachte. „Warum denn nicht? Ist doch heller Tag, was soll da schon passieren?“ Lily sah zu James und bekam ein schlechtes Gewissen. Serina sah sie an, und schien ihre Gedanken zu erraten. “Na geh schon, und rede mit ihm. Er hat es sicher nicht so gemeint.“ Lily atmete tief ein und ging zu ihm hin. „Hi.“ Lilys Stimme war zaghaft. „Wie war dein Date?“ James sah sie erschrocken an. „Was meinst du?“ “Na dein Date bei Puddifoot's, mit Sirius.“ sie lächelte ihn an. James musste grinsen. „Ach das meinst du. Hat Rina dir bestimmt erzählt, was?“ Sie nickte. “War ganz Ok, ehrlich. Nur, er ist so anhänglich! Wie ein Hund. Außerdem ist er ein richtiger Trottel. Er sagt manchmal Dinge, die er gar nicht so meint. Da kommt er sich wie ein Idiot vor und weiß nicht, wie er sich entschuldigen soll.“ James sah sie vorsichtig an. “So geht es uns doch allen manchmal.“ sagte Lily lächelnd. “Also, du verzeihst mir?“ fragte er hoffnungsvoll. „Ja. Aber ich gehe trotzdem nicht mit dir aus!“ Er war erleichtert. „Dann ist ja gut. Ehrlich, ich glaube ich brauche diese tägliche Erniedrigung, ohne sie kann ich gar nicht leben!“ Lily musste lachen. „Keine Sorge, James, die kannst du von mir kriegen, jederzeit.“ ~~~ ~~~ ~~~ „Was wird das denn jetzt?“ fragte Sirius verdutzt, als Lily auf James zuging und er sah Serina fragend an. Sie zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Also, was ist jetzt? Gehen wir zur Hütte rüber?“ Sirius nickte mit dem Kopf und wollte schon über den Zaun klettern. „Klar, machen wir!“ “Macht ihr nicht!“ schaltete sich Remus ein und zog ihn zurück. „Ihr bleibt da schön weg, wer weiß, was da drinnen haust, Padfoot!“ er sah seinen Freund ernst an. „Außerdem müssen wir langsam zurück. Also kommt lieber.“ Damit ging er den Weg wieder zurück. Serina verzog den Mund „Spielverderber!“ schimpfte sie leise, damit Remus sie nicht hörte. Langsam setzte sie sich in Bewegung und ging neben Sirius her. “Hey, ich zeig dir die Hütte, versprochen!“ sagte er. “Wann?“ fragte sie ihn und klang begeistert. “Ganz einfach, beim nächsten Hogsmeade Besuch lassen wir ihn einfach zu Hause. Notfalls binde ich ihn am Bett fest. Und dann gehen wir zwei da hin. Na, was meinst du?“ er sah sie erwartungsvoll an. “Au ja! Und James und Lily binden wir am besten gleich dazu, sonst vertreiben die mit ihrem Gezanke noch alle Geister und Monster, die da hausen!“ Serina lachte bei dem Gedanken. „Jeder kriegt einen eigenen Bettpfosten, und der vierte ist für Peter…apropos Peter, wo habt ihr den denn gelassen?“ Sirius blieb kurz stehen. „Weiß nicht, der wollte was erledigen.“ Sie drehte sich zu ihm um. „Was ist los?“ Er sah sich um. „Ich weiß nicht, war nur so ein Gefühl…als ob und einer beobachtet.“ Sie blickte ihn ernst an und prustet dann los. „Oh, Sirius, jetzt hast du mich fast gehabt! Sind bestimmt die Geister der heulenden Hütte, die nach dir rufen!“ Sie packte ihn am Arm und zog ihn mit sich. ~~~ ~~~ ~~~ Als sie außer Sichtweite waren, traten zwei Personen auf den Weg, die sich hinter den Bäumen versteckt hatten. “Oho, das wird seiner Mutter aber gar nicht gefallen!“ sagte Bellatrix Black. “Was meinst du, Bella?“ fragte Rodolphus Lestrange neugierig. “Das Mädchen da. Alastor Moodys Tochter. Eine Blutsverräterin. Und so wie es aussieht, hat mein lieber Cousin eine Schwäche für sie. Was denkst du, wird meine Tante mit ihm machen, wenn ich ihr Weihnachten erzähle, mit was für Abschaum er sich jetzt wieder rumtreibt?“ sie sah ihren Freund gehässig grinsend an. Rodolphus nahm ihre Hand und zog sie an sich. „Ich liebe es, wenn du so gemein bist!“ sagte er zu ihr. Bellatrix lachte laut, als sie den Weg ins Schloss zurückgingen. Sie konnte es kaum erwarten, Walburga Blacks Gesicht zu sehen, wenn sie es erfuhr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)