Another Chance I von SerinaCorvus (A Marauder Tale) ================================================================================ Kapitel 8: Abschied ------------------- Disclaimer: Der enthaltene Song ist nicht von mir, sonder von Mel C. Alle Rechte liegen bei ihr. Irgendwie passte der Song aber sehr gut zu der Situation und wollte einfach hier mit rein auch wenn ich ihn ein klein wenig verändert habe. 8. Abschied Moody erwachte früh an diesem Morgen. Er lag noch etwas in seinem Bett und dachte an den gestrigen Abend. Albus war vorbeigekommen, Serina fand es noch immer faszinierend wenn jemand aus dem Kamin stieg, und hatte erklärt, dass alles für ihre Ankunft in Hogwarts vorbereitet sei. Die Hauselfe Tinker würde sich um sie kümmern, Serina müsste nur in die Küche gehen und ihr Bescheid sagen, wenn es bei ihre soweit wäre. Den Gedanken fand Moody seltsam. Er hatte ihr auch beim zweiten Mal beigestanden, ihren Rücken gestreichelt und sie danach in den Arm genommen um ihr zu zeigen, dass alles in Ordnung ist, beim nächsten Mal würde er nicht bei ihr sein. Beim nächsten Mal würde sie ganz alleine sein. Vermutlich würde sie sich in eine dunkle Ecke verkriechen, wo nicht einmal die Hauselfen sie sehen könnten. Das gefiel ihm nicht. Er wollte bei ihr sein, für sie da sein, wenn sie seine Hilfe brauchte. So langsam verstand er, warum Dumbledore ihn darum gebeten hatte für das Mädchen zusorgen. Es ging nicht nur darum, dass sie ihn brauchte, er brauchte sie genauso. In dieser kurzen Zeit war sie ihm so ans Herz gewachsen, dass er sie nicht gehen lassen wollte. Aber das ging nicht. Sie würde heute in den Zug steigen und damit aus seinem Leben verschwinden. Und er? Er musste zurück ins Ministerium und seine Arbeit wiederaufnehmen, als ob sie nie da gewesen wäre. Er setzte sich auf die Bettkante und stieß seufzend die Luft aus. Nein, so einfach war das nicht. Sie würde nicht einfach verschwinden. Sie würde wiederkommen, in den Ferien. Er dachte daran, dass sie ihn in den Weihnachtsferien besuchen könnte. Und zum ersten Mal, seit vielen Jahren, kam ihn der Gedanken, einen Weihnachtsbaum zu kaufen und die Feiertage nicht im Büro oder Merlin-weiß-wo- zu verbringen. Gut gelaunt stand er auf und ging unter die Dusche. ~~~ ~~~ ~~~ Serina saß im Wohnzimmer und sah aus dem Fenster. Sie hatte fast die ganze Nacht hier verbracht, denn schlafen konnte sie nicht. Sie war viel zu aufgeregt gewesen. So war sie, so leise wie möglich, durch das Haus geschlichen um sich jede Einzelheit einzuprägen: die gesprungene Fliese über der Küchenspüle, die schiefe Treppe zum Dachboden und auch die Stockflecken in der linken Ecke ihres Zimmers. Dieses Haus sagte viel über seinen Bewohner aus. Hier lebte ein Mann, der mehr Zeit auf der Arbeit als in seinem Heim verbrachte, der selten Besuch bekam und anscheinend keine Familie hatte. Zwei Bilder standen auf dem Kamin, eins seiner Eltern und eins mit den Kollegen der Aurorenzentrale. Mehr gab es im ganzen Haus nicht. Er war anscheinend ein Einzelgänger, und doch hatte er sie aufgenommen und sich um sie gekümmert. Serina mochte Moody, sie fühlte sich wohl, wenn er in ihrer Nähe war, sie fühlte sich hier zu Hause. Sie lächelte und schaute auf den Block in ihrer Hand. Auf ihrem Streifzug durch das Haus hatte sie eine alte Gitarre gefunden. Sie konnte sich allerdings nicht vorstellen, das Moody dieses Instrument spielen konnte. Hoffentlich wurde er nicht böse, denn sie hatte sie mit ins Wohnzimmer genommen. Fred hatte ihre vor 2 Jahren auf den Müll geworfen weil er `das Geklimper und Gejaule´ wie er es nannte, nicht ertragen konnte. Sie spürte, wie die Sonne ihr durch das Fenster den Rücken wärmte und begann, die Saiten zu stimmen. ~~~ ~~~ ~~~ Moody sah sie am Fenster sitzen. Er wusste noch, dass es mal eine Frau gegeben hatte, die Gitarre gespielt und diese hier vergessen hatte, aber er konnte sich nicht mehr an ihren Namen erinnern. Es war zu lange her. Er stand in der Tür und beobachtete, wie sie die Augen schloss und dann lauschte er ihr. “So I found a reason to stay alive Try a little harder See the other side Talking to myself Too many sleepless nights Trying to find a meaning To this stupid life I don’t want your sympathy Sometimes I don’t know who to be Hey, what you looking for? No one has the answer They just want more Hey, who’s gonna make it right This could be the first day of my life So you found a reason to let me go I Tell you that I’m smiling But I still need to grow Will I find salvation in the arms of love? Will it stop me searching? Will it be enough? Hey what you looking for No one has the answer but you just want more Hey who’s gonna make it right This could be the first day of my life The first time to really feel alive The first time to break the chain The first time to walk away from pain” Als sie aufsah, sah sie ihn in der Tür stehen. Leicht verunsichert blickte sie ihn an, während er auf sie zukam. „Das war…“ Er schluckte den Kloß, der in seinem Hals saß, runter. „Wo hast du das gelernt?“ Er setzte sich neben sie. „Meine Mum hat es mir beigebracht.“ sagte sie„Sie war Sängerin und sie war wirklich gut. Wir sind viel herum gereist und oft saß ich die halbe Nacht hinter der Bühne, wenn sie einen Auftritt hatte und habe ihr zugeschaut.“ erinnerte sich Serina lächelnd. In Moodys Kopf entstand das Bild eines Nachtclubs. Eine rothaarige Frau stand auf der Bühne im Scheinwerfer Licht und sang. Im Hintergrund konnte er eine jüngere Version von Serina sehen, die in ihrem Kleid auf dem Fußboden saß. Er sah sie an. Ja, er konnte sich gut vorstellen, dass ihr dieses Leben gefallen hat. Sie hat bestimmt auch den härtesten Türsteher mit ihren blauen Augen um den Finger gewickelt. „Was passierte dann?“ fragte er neugierig. „Dann?“ sie grinste spöttisch, „Dann passierte Fred! Ich weiß nicht, warum, aber sie hat sich in ihn verliebt. Hat das Singen aufgegeben und ihn geheiratet. Es ist komisch, aber … ich glaube sie war glücklich mit ihm. Sie hat ihn wirklich geliebt. Dann starb sie. Ich blieb bei Fred und den Rest kennst du ja.“ Er nickte. „Sag mal, krieg ich hier noch einen Kaffee bevor wir nach London aufbrechen?“ Sie sprang von der Fensterbank und grinste ihn an. „Klar!“ sagte er. „Geh du duschen, ich mach das Frühstück.“ Sie rannte die Treppe hinauf und er ging in die Küche. ~~~ ~~~ ~~~ „Hast du auch wirklich alles?“ Moodys Stimme halte durch das Haus. „Wir können nicht zurückkommen, wenn die Hälfte fehlt und ich werde dir auch keine 20 Eulen hinterher schicken. Und bis Weihnachten ist es noch lange hin!“ Er sah auf die Uhr. Wo war nur die Zeit geblieben? In einer Stunde fuhr der Zug. Auf einmal stand sie vor ihm. „Ich darf Weihnachten wieder her kommen?“ fragte sie erstaunt. „Äh, ich dachte nur ... wenn du Lust hast ...“ Er hatte noch nicht daran gedacht, dass sie vielleicht gar nicht herkommen wollte. „Ich könnte mir frei nehmen, über die Feiertage, weißt du.“ Freudestrahlend sah sie ihn an. „So richtig Weihnachten feiern? Mit Baumschmücken und Plätzchen backen? Mit Schneeballschlacht und Lieder singen?“ Moody lachte, „Natürlich! Alles, was du willst, Kleines.“ Sie hüpfte vor ihm auf und ab. „Ja klar will ich das!“ Er nahm ihren Koffer. „Dann las uns jetzt los, sonst fährt der Zug ohne dich!“ Plötzlich erschien den Beiden dieser Abschied nicht mehr ganz so schlimm. ~~~ ~~~ ~~~ Kings Cross, 9:45. Moody war erleichtert denn sie hatten es geschafft. Die beiden kämpften sich durch das Gedränge, das hier schon am frühen Morgen herrschte, und dann standen sie zwischen den Gleisen 9 und 10. „Hier gibt es kein Gleis 9 ¾!“ Sie schaute Moody erschrocken an, doch er grinste nur. Auf einmal lief ein Junge mit langen, schwarzen Harren an ihr vorbei und rannte sie fast über den haufen. Sie drehte sich nach ihm um und sah grade noch, wie er in der Mauer zwischen Gleis 9 und 10 verschwand! Eine Frau, wohl seine Mutter, rannte hinter ihm her, und rief ihm hinterher: „Sirius, bleib gefälligst stehen!“ Dann verschwand auch sie einfach in der Mauer. Serina ging langsam darauf zu und sah sie sich genauer an. "Sieht wie eine ganz normale Mauer aus Backsteinen aus!" dachte sie und streckte ihre rechte Hand aus. Sie verschwand einfach in der Mauer und Serina zog sie erschrocken zurück. "Das gab es doch gar nicht!" sagte sie leise, aber Moody lachte nur laut und gab ihr einen Schubs. Auf der anderen Seite stand eine rote Dampflok, und an deren Seite stand Hogwarts Express. Serina hob ihren Kopf und las auf einem Schild über ihrem Kopf, Gleis 9 ¾ stand daruf. Hunderte Menschen tummelten sich auf diesem Bahnsteig. Die Erwachsenen trugen teilweise ähnliche Umhänge wie sie. Jede Menge Kinder sah sie, die trugen große Koffer, Kessel und einige hatte Vogelkäfige mit Eulen dabei. Langsam ging sie an dem Zug entlang. Da war auch wieder dieser Junge, der sie vorhin fast umgerannt hatte. Seine Mutter hatte ihn anscheinen eingeholt und hielt ihm eine Standpauke "Du bist eine Schande für das Haus Black, weißt du das?“ Serina sah den Jungen mitleidig an. Er lächelte ihr zu und verdrehte die Augen. „Ist ja gut, Mutter, ich muss jetzt einsteigen.“ Er nahm seinen Koffer und stieg in die Stufen in den Zug hoch. „Da wären wir.“ sagte Moody und beobachtete Serinas faszinierende Blicke. Wie würde sie erst auf Hogwarts reagieren? Er stellte ihr den Koffer in den Zug. „Du solltest einsteigen, er fährt gleich los.“ „Ja.“ sagte sie und stieg die Stufen in den Waggon hinauf. Plötzlich drehte sie sich um und warf sich in seine Arme. „Danke für alles, Moody!“ Sie drückte ihn kurz und dann war sie auch schon wieder verschwunden. Die Türen schlossen sich und der Zug fuhr los. Alastor Moody stand noch lange auf dem Bahnsteig und sah einem Zug nach, der schon längst nicht mehr zu sehen war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)