Another Chance I von SerinaCorvus (A Marauder Tale) ================================================================================ Kapitel 5: Einkaufen mit Teenagern ---------------------------------- 5. Einkaufen mit Teenagern Als Serina aus ihrem Schlaf erwachte, war es bereits nach Mittag. Erst wusste sie nicht, wo sie war und sah sich verwundert um. Das Bett in dem sie lag schien nicht so recht in diesen Raum zu gehören. Hohe Regale standen an den Wänden und waren über und über mit dicken Bücher gefüllt. Vor dem Fenster stand ein alter, schwerer Schreibtisch, jedoch war der Stuhl zwischen Fenster und Tisch eingeklemmt, so als ob jemand die Sachen schnell dorthin geschoben hätte. Papiere waren auf dem Tisch ausgebreitet und ein Federkiel lag neben einem offenen Tintenfass. Langsam kehrte die Erinnerung zurück und der Gedanke daran ließ sich noch immer schaudern. Sie zog die Sachen an, die Moody ihr im Krankenhaus gegeben hatte, und band sich die Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen. Leise verließ sie das Zimmer und sah sich auf den kleinen Flur um. Eine Tür lag zu ihrer Rechten, die geschlossen war, und ihr gegenüber lag eine weitere, die ins Badezimmer führte. Links von ihr führte eine Treppe ins Erdgeschoss, von wo sie Geräusche hörte. Sie ging die Treppe hinunter und in Richtung Küche, aus der ihr der Geruch von gebratenen Eiern entgegen kam. Leise trat sie und ein und sah Moody am Herd stehen. Noch bevor sie etwas sagen konnte knurrte ihr Magen so laut, dass Moody es hörte und sich umdrehte. „Hab ich doch richtig gehört, dass du aufgestanden bist. Guten Morgen.“ begrüßte er sie mit einem leichten Lächeln. „Guten Morgen.“ antwortete sie und setzte sich an den Küchentisch. Moody füllte ihren Teller mit einem großen Haufen Rührei. „Ich hab einen Mordshunger!“ verkündete sich und ließ es sich schmecken. „Hast du Kaffee?“ fragte sie Moody mit vollem Mund. Er nickte und griff nach der Kaffeekanne, überlegte es sich dann aber anders. “Ich denke nicht, das Kaffee das Richtige für ein Mädchen deines Alters ist. Wie wäre Saft oder Milch? Wobei…Moment, hab ich ja gar nicht im Haus…“ stellte er nach einem Blick in den ziemlich leeren Küchenschrank fest. Serina kicherte und hielt ihm den leeren Kaffeebecher hin. „Also, wir werden nach dem Essen einkaufen gehen müssen. Dann können wir dir auch gleich etwas zum Anziehen besorgen. Und einen Zauberstab brauchst du auch, damit wir mit den Übungen anfangen können, was meinst du?“ Serina nickte eifrig, hielt dann aber inne. „Wovon bezahl ich das denn alles?“ fragte sie ihn. „Mach dir darum mal keine Sorgen. Wir kaufen erstmal das Nötigste, deine Schulsachen holen wir später.“ In Erinnerung an ihre letzte Apparation wollte er ihr nicht auch noch den Fahrenden Ritter zumuten. Das Flohnetz hielt er ebenfalls noch für zu früh und so entschied sich Moody, mit ihr auf Muggelart nach London zu fahren. Es war zwar eine kleine Wanderung, bis sie am Bahnhof ankamen und endlich im Zug saßen, aber er wollte diesmal kein Risiko eingehen. Sie stiegen an der U-Bahn Station aus und gingen erst in Den Tropfenden Kessel und dann in die Winkelgasse. Serina war beeindruckt und wollte am liebsten in jedes Geschäft reingehen, aber Moody zog sie ohne Umschweife zu Ollivander`s, wo er ihr einen Zauberstab kaufen wollte. Es dauerte länger als er gedacht hatte, und der arme Ollivander würde hinterher sicher wieder seinen ganzen Laden umräumen müssen. „Tja, das ist grade leicht, junge Dame….viele hab ich nicht mehr zur Auswahl.“ sagte Ollivander und verschwand wieder in seinem Lager um mit einem neuen Stapel kleiner Kästchen zu erscheinen. Sie sah Moody betreten an, aber der lächelte ihr nur aufmunternd zu. „Weißt du, mein Kind“ sagte Mr. Olllivander zu ihr „Nicht der Zauberer sucht sich denn Stab aus, der Stab sucht sich seinen Zauberer aus… hier, nimm mal diesen, Stechpalme, Herzfaser eines Drachens, 7 ½ Zoll.“ damit reichte er ihr einen kleinen Zauberstab und sie streckte die Hand danach aus. Als das Holz ihre Finger berührte spürte sie eine gleißende Wärme, die sich über ihren Arm zog. Der Stab vibrierte in ihrer Hand und sie sah erschrocken auf. „Na also!“ jubelte Ollivander begeistert. „Ich wusste doch, dass wir für dich einen finden. Es hat halt nur etwas länger gedauert.“ Er sah sich in seinem Laden um, der etwas durcheinander aussah. Moody bezahlte den Stab und zog Serina schnell wieder aus dem Laden, bevor er noch bei aufräumen helfen musste. Das wichtigste hatten sie jetzt, aber er hatte ihr ja noch was versprochen. ~~~ ~~~ ~~~ „Das Nötigste, hatte ich gesagt!“ dachte Moody. „Nur das nötigste!“ Er stand am Bahnhof in London und schaute auf die Tüten vor sich. Nur das Nötigste war in 4 Tüten eines Supermarktes und 8 Tüten einer Kleiderboutique untergebracht. Hinzu kamen noch etliche Kartons mit Schuhen und Moody überlegte, wie es dazu gekommen war... Der Supermarkt war ihre nächste Anlaufstelle gewesen. Während er noch versuchte, eine gesunde Mischung an Nahrungsmitteln zusammen zu stellen, landeten übersüßte Cornflakes, Pizza und Kartoffelchips in seinem Einkaufswagen. Als Serina dann die Drogerieabteilung entdeckte, und neben Shampoo und Make Up auch Tampons darin Platz fanden, ahnte er, dass ihm noch einiges bevor stand. Doch Moody schwor sich, locker zu bleiben. Vollbepackt folgte er ihr dann in die Boutique, wo sie ihn doch glatt nach seiner Meinung zu einem Rock fragte, den er eher für einen Topflappen gehalten hätte, und in dem er sie garantiert nirgends hingehen lassen würde! Aber Moody lächelte nur und zwang sich, locker zu bleiben. Als sie ihn dann jedoch, aus der Umkleidekabine heraus, bat, einen bestimmten BH in einer bestimmten Größe zu suchen, war es vorbei mit seinem locker sein! Mit hochrotem Kopf verließ er die Boutique und überließ Serina der Verkäuferin, die sich sogleich auf das Mädchen stürzte. „Nie wieder!“ schwor er sich, „Nie wieder gehe ich mit ihr etwas anderes als Umhänge kaufen!“ sagte er, als er an der frischen Luft war. Ein Fehler, wie er nur 30 Minuten später feststellte. Als er nämlich, mit normaler Gesichtsfarbe, wieder zurückkam wartete eine glückliche Verkäuferin auf ihn, die von ihrer Provision sicher 4 Wochen Urlaub auf Bora Bora machen konnte! So stand er jetzt am Bahnhof und er hatte das unbestimmte Gefühl, dass er noch viel lernen müsste, oder er würde bei jedem Einkauf mindestens drei Monatsgehälter und seinen Seelenfrieden verlieren. Er hatte nicht nachgesehen, war sich aber sicher, dass der Topflappen in einer dieser Tüten war! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)