Another Chance I von SerinaCorvus (A Marauder Tale) ================================================================================ Kapitel 2: Lügen im Ministerium ------------------------------- 2 Lügen im Ministerium Alastor Moody trat aus einem der Kamine und war verdammt nervös. Er ging durch die Eingangshalle des Zaubereiministeriums, um sich mit seinem Chef, Rufus Scrimgeour, zu treffen. In seiner Tasche steckte die Geburtsurkunde seine Tochter. Es war eine Fälschung, aber eine verflucht gute und Moody wollte gar nicht wissen, woher Dumbledore die so schnell bekommen hatte. Er hoffte nur, dass sein Chef ihm glauben würde. Er, Alastor Moody, und eine Tochter! Er, der Einzelgänger, der Bluthund, wie ihm einige nannten, weil er nie einen davon kommen ließ. Er, der Verrückte, der nie einem Kampf aus dem Weg ging und hinter jeder Ecke einen Schwarzmagier vermutete. Er hatte fast so viele Orden in seiner Aurorenlaufbahn bekommen wie er Narben auf seinem Körper hatte. Er wusste, er würde eines Tages im Kampf sterben und genauso wollte er es auch. Zu Hause im Schaukelstuhl sitzen und auf den Sensenmann warten war nicht sein Stil. Und jetzt hatte er sich von seinem Freund zu dieser Schnapsidee überreden lassen! Albus war Schuld, wenn es schief ging. Albus, der in allem und jedem das Gute sah. Wie bei Hagrid, dem Halbriesen. Er lies ihn in Hogwarts als Wildhüter arbeiten obwohl Hagrid der Schule verwiesen worden war weil er für den Tod einer Schülerin verantwortlich gemacht worden war. Aber Albus glaubte an dessen Unschuld. Und jetzt, grade in diesem Moment war da dieser Junge, wie hieß er doch gleich… Lupin, ja Remus Lupin, Schüler in Hogwarts und – er war ein Werwolf. Aber Albus tat alles, damit der Junge seine Ausbildung bekam. Und jetzt Sarah, nein, ihr Name war jetzt Serina. Er war ein Auror verdammt, jemand der gegen dunkle Mächte und finstere Wesen antrat um sie unschädlich zu machen. Und jetzt sollte er die Verantwortung für genau so ein Wesen übernehmen? "Der alte Mann muss verrückt geworden sein!" dachte Moody. Sie war jetzt ebenso ein Wesen. Durch den Biss war sie zu einem Halbvampir geworden. Dadurch war es ihr möglich, Magie anzuwenden, obwohl sie eigentlich eine Muggel war. Ihre Magie war stark, noch effektiver würde sie allerdings sein, wenn sie ihre andere Gestallt annahm, doch das hatten sie noch nicht ausprobiert. Dafür war sie, wie ihre vampirischen Verwandten, gegen einige Flüche gänzlich Immun. Natürlich wäre sie, richtig ausgebildet, eine wertvolle Verbündete in Kampf gegen das Böse. Aber das Risiko war hoch, sehr hoch. Nicht nur, wenn sie sich der anderen Seite zuwenden würde. Was, wenn alles auffliegt? Dann wäre sein Leben wertlos. Er würde nach Askaban geschickt werden, oder noch Schlimmer, er würde seinen Posten in der Aurorenabteilung verlieren! Alastor musste sich konzentrieren. Wenn er das hier wirklich glaubhaft durchziehen wollte, durfte er sich nicht von solchen Gedanken beeinflussen lassen. Er schüttelte den Kopf und verbannte so alles, was ihn von seiner nun folgender Aufgabe ablenken könnte. Er stand vor der Tür seines Vorgesetzten und holte noch einmal tief Luft. Jetzt war es zu spät für seine Zweifel. Er hatte sein Wort gegeben und das würde er auch halten, er würde es schon schaffen. Er klopfte und trat in das Büro. ~~~ ~~~ ~~~ Rufus Scrimgeour saß hinter seinem Schreibtisch und sah auf. „Moody!“ sagte dieser erstaunt. „Was treibt Sie denn hier her? Ich dachte, Sie haben heute ihren freien Tag?“ Alastor zwang sich zu einem lächeln, ging durch das Zimmer zum Schreibtisch und setzte sich auf den Stuhl davor. „Guten Morgen, Rufus.“ Erwiderte er mit rauer Stimme. „Ja hab ich, aber es gibt da ein Problem über das ich mit Ihnen reden muss.“ Er holte Luft um sich zu sammeln und fuhr fort. „Ich brauche Urlaub, bis Anfang September. Und das ab sofort.“ Scrimgeour sah ihr erstaunt an, und so erzählte Alastor die Geschichte die er mit Dumbledore ausgearbeitet hatte. Von einer alten Jugendliebe und deren Folgen. Das diese Frau ein Kind, sein Kind geboren und alleine großgezogen hatte und nun ganz plötzlich verstorben war. Das er sich nun um sein Kind, seine Tochter, kümmern müsste und er darum Urlaub bräuchte. Damit sie sich einleben und er sie im September nach Hogwarts schicken könnte, da sie bisher zu Hause unterrichtet worden war. Scrimgeour hörte ihm aufmerksam zu, nickte hin und wieder verständnisvoll sagte aber nichts. Er kannte Moody seit dieser als Kadett bei der Aurorenzentrale angefangen hatte. Er wusste, wie ehrgeizig dieser Mann war. Er hatte diesen Mann kämpfen, töten und selbst schwer verletzt gesehen. Er konnte sich diesen Mann nicht als Vater vorstellen. Moody, Alastor Moody und ein Kind? Das passte seiner Meinung nach nicht zusammen. Er sah in Moodys vernarbtes Gesicht und stellte sich vor, wie es auf ein Mädchen, das grade seine Mutter verloren hatte, wirken müsste. Aber er sagte nichts darüber, was er dachte. Was wusste er schon über diesen Mann, das nichts mit der Arbeit zu tun hatte? Er sah in Moodys Augen und erkannte, wie Ernst ihm dieses Anliegen war. Wieder stellte er sich das Mädchen vor, insgeheim hoffte er, dass sie nicht allzu viel Ähnlichkeit mit ihrem Vater hatte. Stellte sich vor, wie allein und verloren sie sich fühlen musste und das sie jede Hilfe bräuchte, die sie kriegen konnte. Doch darüber sagte er nichts. Er versprach, dass er es irgendwie einrichten würde. Es waren sechs Wochen, die er auf seinen besten Mann verzichten sollte, aber das würde er schon irgendwie hinbekommen. Und wenn er die restlichen Auroren Doppelschichten schieben lies. „Im Notfall bin ich natürlich sofort zur Stelle.“ sagte Moody, der wusste, dass sein Anliegen alles durcheinander brachte und fast unmöglich war. Doch er hatte gewonnen. Sie hatten auf Rufus` Mitgefühl gebaut und sie hatten richtig gelegen. Es widerstrebte ihm, diesen Mann derart anzulügen, Scrimgeour vertraute ihm blind und er nutzte dieses Vertrauen aus. Aber er hatte es Albus etwas versprochen, er wusste selber nicht wieso. Es war so schon schwierig genug in seinem Job und jetzt hatte er auch noch die Verantwortung für ein Kind, einen Teenager. Was hatte sich Albus nur dabei gedacht? Sein Freund war schon immer Recht komisch gewesen, aber er konnte dem Mann einfach nichts abschlagen. Erleichtert verließ er das Büro. „Das wäre geschafft.“ dachte er. „Doch das Schlimmste kommt erst noch auf mich zu!“ Er würde sich mit Albus treffen und ins Krankenhaus zurückkehren. „Das Mädchen hat ja keine Ahnung was ihr noch alles bevor steht.“ Seine Gedanken kreisten um das kleine Geschöpf, das da nun ganz alleine war und auf ihn wartete. Sie hatten Serina noch nicht alles gesagt, was sie wussten. Er dachte an das, was sie ihr verschwiegen hatten, und dass es seine Aufgabe sein würde, es ihr zu sagen. Sie darauf vorzubereiten. Ihm wurde ganz anders bei dem Gedanken, denn er hatte keine Ahnung, wie er das anstellen sollte. Zum ersten Mal in seinem Leben war Alastor Moody ratlos. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)