Broken Soul von Yuks (SasuNaru) ================================================================================ Kapitel 14: Ich liebe dich -------------------------- Ich wachte auf, als Mikoto mich an der Schulter rüttelte. Schlaftrunken hob ich meinen Kopf. Ich lag auf dem Sofa, der Platz neben mir war leer. "Du bist wohl hier eingeschlafen", sagte Mikoto und lächelte. Noch etwas benommen nickte ich und schob die Decke von meinen Beinen. "Wo ist Sasuke?", fragte ich fast automatisch. Ich hatte gar nicht gemerkt, wie er aufgestanden war. Ob seine Eltern uns so gesehen hatten? "Der ist duschen", sagte Mikoto und deutete nach oben. "Seit wir hier angekommen sind. Naja, wir sind erst seit zwei Minuten hier." Sie lachte und ich seufzte erleichtert auf. Unangenehme Fragen waren das letzte, was ich wollte. Doch eine Frage hatte ich noch. "Ist Itachi da?" "Nein, nein, er ist schon abgereist...wolltest du ihn noch was fragen?" "Nein, war nur neugierig." Mein Herz machte einen Hüpfer. Endlich war dieser Kerl weg! Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. "Ich geh dann mal nach oben", sagte ich, um vor ihrem neugierigen Blick zu flüchten. Ich drängte mich an ihr vorbei und lief zwei Stufen auf einmal nehmend die Treppe hinauf. Oben konnte ich das Rauschen des Wassers im Badezimmer hören. Ich lehnte mich mit dem Rücken gegen die Tür und lächelte. Eine Weile lauschte ich nur dem Plätschern des Wassers. Komische Vorstellung, wie Sasuke unter der Dusche stand und das heiße Wasser auf ihn herunterprasselte... Oh nein, sowas darfst du gar nicht denken..., dachte ich und schüttelte mit roten Wangen den Kopf. "Sie sind wieder da", sagte ich leise, als ich mich wieder beruhigt hatte. Er gab mir keine Antwort. Hatte er mich vielleicht nicht gehört? "Itachi ist auch weg", sagte ich mit etwas lauterer Stimme. Wieder nichts... Ich starrte auf die gegenüberliegende Wand und wartete. Nach einer Weile wurde das Rauschen leiser. Dann hörte ich nichts mehr. Was macht der da drin?, dachte ich und presste mein Ohr gegen die Tür, dass es schmerzte und ich nicht merkte, wie die Tür aufgezogen wurde. Ich stolperte zurück. "Ich weiß...", sagte Sasuke. Ich schluckte. Er stand vor mir, nur mit einem Handtuch um die Hüften bekleidet, ein Handtuch lag auf den Schultern, seine Haare waren klatschnass und die Wassertropfen fielen auf seine Brust ung zogen ihre Bahnen über seine Haut. Seine Stimme klang, als hätte ich sie seit Ewigkeiten nicht gehört. "Äh...gut...", stammelte ich und taumelte nach hinten. Irgendwie machte mich die Art, wie er vor mir stand, total nervös. Auf Sasukes Gesicht breitete sich ein Grinsen aus. "Dir scheint zu gefallen, was du siehst." "Äh...was?" Das Blut schoss durch mein Gesicht. Ich stieß mit dem Rücken an die Wand. Er trat einen Schritt auf mich zu. Und noch einen... Wenn du näher kommst, dann platz' ich, dachte ich mit klopfendem Herzen. Er stemmte die Hände neben meinem Kopf ab und sah mich an. Sah mich einfach nur an. Um nicht zu explodieren, schaute ich verlegen zur Seite. "Ist dir das peinlich?", hauchte er mir ins Ohr und fuhr mit seinen Lippen über mein Ohrläppchen. Mir lief ein Schauer über den Rücken. Hastig schüttelte ich den Kopf. "Dann ist ja gut." Diese Stimme machte mich ganz verrückt... Er wanderte mit seinen Lippen meinen Hals hinunter. Die Spuren brannten wie heißes Feuer. Ich kniff die Augen zusammen. Ich wollte ihn in meiner Nähe haben, aber ich fühlte mich noch nicht bereit, ich war noch nicht soweit. Ich stöhnte kurz auf, als er mit seiner Zunge weiter meinen Hals hinabwanderte und meinen Pulli hochschob. In meinem Magen breitete sich ein ungutes Gefühl aus. Alles zog sich zusammen. "N...nicht...", stammelte ich, doch er hörte nicht zu. Ich kniff die Augen noch fester zusammen, bis ich nur noch schwarz sah. "Hör auf!", rief ich und stieß ihn weg. Mit noch immer klopfendem Herzen sank ich auf den Boden. Mein Kopf fühlte sich schwer an. Ich blickte zu Sasuke auf. Er sah mich so kalt an, dass ich fühlte, wie ich innerlich in ein schwarzes Loch fiel. Ohne ein Wort zu sagen verschwand er in unserem Zimmer. "Sasuke?" Mein Stimme klang leise und erstickt. War er jetzt böse auf mich? Der Kloß in meinem Hals wurde immer größer. Diese Kälte, die seine Augen ausgestrahlt hatten. Ich konnte es nicht verhindern. Heiße Tränen bahnten sich ihren Weg über mein Gesicht. Den Rest des Tages herrschte eine merkwürdige Spannung. Wenn ich in Sasukes Nähe war, hatte ich das Gefühl, schuld an dieser Stimmung zu sein. Ich wollte was sagen, aber immer wenn ich genug Mut gesammelt hatte, verließ er mich wieder, sobald ich ihn nur ansah und an seinen Blick denken musste. Und er selbst machte auch nicht den Eindruck, als wollte er mit mir reden. Vielleicht war ihm so zumute wie mir, vielleicht auch nicht, darauf wusste ich wirklich keine Antwort. Beim Abendessen war das Hauptthema natürlich Itachi. Ich versuchte meine Ohren von innen zu verschließen, was mir auch einigermaßen gut gelang, bis Sasukes Name fiel. Mein Ohren sträubten sich weiter geschlossen zu bleiben, obwohl ich eigentlich nicht wissen wollte, was Fugaku zu sagen hatte. "Satt...", murmelte Sasuke und stand ruckartig auf. Der Stuhl wippte bedrohlich auf zwei Beinen, ehe er geräuschvoll den Boden wiederfand. Fugaku setzte schon zu einer Predigt an, doch Mikoto berührte mit einem strengen Blick seinen Arm. Wenigstens einer im Haus, der ein bisschen Menschlichkeit aufbrachte. Als die Tür oben zugeknallt worden war, beruhigte sich Fugaku etwas und wandte sich wieder voll und ganz seinem Reis zu, auch wenn er verächtlich schnaubte. Ich scharrte lustlos mit meinen Stäbchen im Reis, froh über das Vermeiden des Streits, aber irgendwie auch enttäuscht, weil es zu keiner Aussprache gekommen war, bis Mikoto mir die Erlaubnis gab aufzustehen. Eigentlich wäre ich jetzt die Treppe hochgestolpert, um wieder bei Sasuke zu sein, wie dämlich das auch klingen mochte, doch mehr als einen trägen Gang brachte ich nicht zustande. Mein Innerstes sträubte sich weiterzugehen, ich wollte nicht weiter von Sasuke ignoriert werden oder mit dieser bedrückenden Stimmung im Zimmer sitzen. Andererseits wollte ich auch in seiner Nähe sein und wieder mit ihm reden. Langsam fragte ich mich, ob ich normal war, wie konnte jemand nur so viel denken? Das daraus entstandene Gefühl war ganz neu für mich, auf der einen Seite so süß wie Honig, aber auf der anderen Seite so bitter wie ein Biss in eine Ume*. Vor der Tür blieb ich wie versteinert stehen. Ein regelrechter Entscheidungskampf brach in meinem Kopf aus. Sollte ich reingehen oder nicht? Hm... "Sasuke?" Meine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Anstatt es nochmal zu versuche, drückte ich langsam die Türklinke hinunter. Das Zimmer war dunkel. Ich räusperte mich. Nichts bewegte sich. "Sasuke?" Ich schaltete das Licht an. Sasuke war nicht da, nicht an seinem Schreibtisch und auch nicht in seinem Bett. Mir doch egal..., dachte ich wütend. Wenn er vor mir weglaufen wollte, bitte! Niedergeschlagen warf ich mich auf meine Matratze und vergrub mein Gesicht im Kissen. Der kann mir gestohlen bleiben, ich hab gar nichts gemacht. Ich blieb liegen, bis ich durch den dicken Stoff keine Luft mehr bekam und mich aufsetzte. Es war so still im Zimmer, nur das Surren der Lampe und der Wind, der um das Haus zog. Ich stand auf und ging zum Fenster. Dicke Schneeflocken klebten an der Scheibe und bedeckten das Fensterbrett. Ich drückte meine Stirn gegen das kalte Glas. Meine Augen versuchten sich an die Dunkelheit draußen zu gewöhnen. Durch das dichte Schneetreiben und der Dunkelheit konnte ich nichts erkennen. Ich schloss meine Augen und lauschte dem Wind. Warum konnte ich nicht eine Schneeflocke sein? Sanft aus den flauschigen Wolken rieseln, langsam und friedlich gen Boden schweben und dann, am Ziel angekommen, schmelzen, keine Sorgen, kein Kummer. Wie ein Schwall kaltes Wasser überkamen mich Schuldgefühle. Ich wusste nicht genau warum, aber ich gab mir die Schuld an dem Streit, wenn es überhaupt ein richtiger Streit war, es gab ja keine richtige Auseinandersetzung. Ich hatte ihn wütend gemacht, davon war ich fest überzeugt, ich hätte nicht abbrechen dürfen, er wollte mir vielleicht nur zeigen, wie sehr er mich mag...und ich hatte alles zerstört, ich habe nicht das gemacht, was er gewünscht sich hatte. Ja, ich war wohl Schuld an dem Streit. Je länger ich darüber nachdachte, desto klarer schien es. Nur weil ich so ein Feigling war sprach Sasuke kein Wort mehr mit mir. Ich löste mich von der Scheibe, schaltete das Licht aus und legte mich unter meine Decke, mit der festen Überzeugung, heute noch mit ihm zu reden. Ich wäre fast schon eingeschlafen, als ich leise Schritte hörte. Mit weit geöffnete Augen und klopfendem Herzen lauschte ich den Geräuschen. Die Tür wurde langsam geöffnet. Ein schmaler Lichtstreifen fiel ins Zimmer. Ich schloss die Augen. Es dauerte einige Sekunden, bis die Tür leise ins Schloss fiel. Es blieb dunkel und so wagte ich mich, meine Augen wieder zu öffnen. Ein Schatten huschte durch den Raum und blieb kurz neben mir stehen. Ich nahm Sasukes Geruch wahr. Mein Herz klopfte noch schneller. Er roch so gut. Fast wehmütig lauschte ich, wie sich seine Schritte entfernten. Er legte sich ins Bett. Dann war es ruhig. Mein Herz beruhigte sich etwas. Sasuke war seit dem Vorfall nicht mehr so nah an mich gekommen. Ich hatte seinen Geruch noch immer in der Nase. Jetzt war der Augenblick gekommen, ich musste mit ihm reden. Mein Mund fühlte sich ganz trocken an, als ich ihn einige Male öffnete, um ihn dann wieder zu schließen. Ich suchte nach passenden Worten, nach der richtigen Entschuldigung, nach einem versöhnlichen Satz. Mein Kopf lag schwer im Kissen, ich konnte mich einfach nicht konzentrieren. Neben mir atmete Sasuke ruhig ein und aus. Ich konnte nicht mehr ruhig liegen bleiben. Langsam strampelte ich die Decke von mir und kam wankend auf die Beine. Es schneite noch immer. Langsam ging ich auf ihn zu, jeder Schritt war bedacht. Vor seinem Bett blieb ich stehen. Die Decke lag auf seiner Brust und seine Haare schimmerten auf dem Kissen. Sogar wenn er schlief sah er schön aus. Ohne genau zu wissen, was ich tat, beugte ich mich zu ihm herunter. Als ich ihn küsste, schien die Welt für einen kurzen Moment still zu stehen. Meine Haare streiften über seine Wange, als ich mich langsam wieder aufrichtete. Er regte sich nicht. Gedankenverloren strich ich mir über die Lippen, als könnte ich so den kurzen Moment in ihnen versiegeln. Eine Weile blieb ich noch stehen und lauschte dem Rauschen des Windes. Dann drehte ich mich um und setzte einen Schritt in Richtung meines Bettes, als mich plötzlich etwas am Handgelenk festhielt. Erschrocken drehte ich mich um. "Hab ich dich geweckt?", fragte ich leise. Sasuke lehnte sich gegen die Wand, die sich auf der einen Seite seines Bettes befand. "Ich bin schon wach, seit du aus dem Bett gestiegen bist", antwortete er und sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Oh...tut mir Leid...", murmelte ich mit geröteten Wangen. Er hatte also mitbekommen, wie ich ihn geküsst hatte. Was dachte er jetzt nur von mir? "Ich...geh dann wieder ins Bett..." Ich drehte mich um, wurde aber wieder am Handgelenk festgehalten und sanft aufs Bett gezogen. Panik stieg in mir auf. Was hatte er vor? Eine Weile schwiegen wir. Ich hockte zwischen seinen Füßen. "Sag mal, Naruto...", fing Sasuke an. Ängstlich blickte ich zu ihm auf. "Hast du Angst vor mir?" Seine Miene blieb ernst. Ich biss mir auf die Unterlippe. Was sollte ich sagen? "Hast du Angst, dass ich über die herfallen könnte oder sowas?" Beschämt schaute ich auf die Bettdecke. "Ich...war Schuld an dem Streit...", lenkte ich ab. "Ich war so ein Feigling..." "Ich mache nichts, was du nicht willst", sagte Sasuke und strich mir durch die Haare. Ich zuckte leicht unter seiner Berührung zusammen. "Aber...ich will ja in deiner Nähe sein, aber...das ging mir zu schnell...ich hatte Angst...und...und heute gings mir so schlecht, weil du nicht mehr mit mir geredet hast...das war so schlimm...ich dachte, du würdest mich hassen, weil ich so feige war..." Tränen liefen mir übers Gesicht. Ich konnte es nicht zurückhalten. Sasuke nahm mich in die Arme und drückte mich gegen seine Brust. Ich hörte sein Herz schlagen. Mit zittrigen Händen klammerte ich mich an seinen Rücken. "Wenn du Zeit brauchst, werde ich warten...ich liebe dich..." Meine Augen weiteten sich. Das Blut pochte in meinem Kopf und mein Herz hämmerte mir gegen die Brust. Ich klammerte mich fester an ihn. Das kam so plötzlich, doch es war unbeschreiblich. Der Streit schien vergessen, es gab nur noch ihn und mich. Ich hätte nie gedacht, dass drei Worte solche gigantischen Gefühle auslösen konnten. Das Kribbeln in meinem Bauch nahm unglaubliche Maße an. Ich war so glücklich. Diese drei Worte hatten den ganzen Kummer weggespült. Dieser Moment sollte nie enden... Ich weiß nicht, wie lange wir uns so festhielten. Die Müdigkeit griff schon nach mir, als Sasuke sich hinlegte. "Komm...", sagte er leise. Ich schmiegte mich an ihn und wusste, dass er nichts tun würde, solange ich das nicht wollte. Ich wusste es einfach. Er zog die Decke über uns. Seine Wärme fühlte fühlte sich gut an. Das hatte ich vermisst. Eng an ihn gekuschelt schlief ich irgendwann ein. ~Sasuke zieht mir mein Oberteil aus. Das Blut rauscht in meinen Ohren, ich kann nicht mehr klar denken. Er fährt mit der Hand über meine Brust. Die Berührungen brennen wie Feuer. Ich presse die Augen zusammen und schnappe nach Luft, doch ich kann nicht mehr atmen, als ob ich es verlernt hätte. Ich spüre Sasukes Lippen an meinem Hals. Auf seinem Gesicht bildet sich ein teuflisches Grinsen. Mein Blut gefriert mir in den Adern...~ Schweißgebadet schlug ich die Augen auf und starrte auf Sasukes Brust. Er lag ruhig neben mir. Das war nur ein Traum...., dachte ich und atmete erleichtert aus. Er hatte schließlich versprochen, nichts zu tun, was ich nicht mochte. Und er hatte gesagt, dass er mich liebt. Das Glücksgefühl kehrte mit einem Schlag zurück. Ich lächelte. Das waren wohl die drei schönsten Worte in meinem Leben. Draußen dämmerte es schon. Obwohl ich eigentlich wach war, konnte ich nicht aufstehen, sonst wäre Sasuke auch aufgewacht. Außerdem war es schön warm. Ich rollte mich wie ein Kätzchen zusammen und wartete auf den Tag. Sasukes Atem ging gleichmäßig und strich mir über die Haare. Sein ruhiger Atem machte mich doch wieder ganz schläfrig. Und schon landete ich wieder im Land der Träume. Ich wachte auf, als ich die Wärme nicht mehr spürte. Ich setzte mich auf. Draußen stand die Sonne hoch am klaren Himmel, die den Schnee glitzern ließ. Ich rieb mir den Nacken. Sasuke kam ins Zimmer. "Frühstück ist schon fertig", sagte er und drückte mir einen Kuss auf die Lippen. "Ist das in Ordnung?" "Ja", lächelte ich. "Das ist in Ordnung." Ich zog mich schnell um und ging dann mit Sasuke ins Wohnzimmer. Fugaku saß nicht am Tisch. "Er musste geschäftlich weg", sagte Mikoto auf meinen fragenden Blick hin. "Er wird vermutlich heute Abend wieder hier sein." Plötzlich fiel mir Itachi wieder ein. Er war so überstürzt aufgebrochen...ich wusste nicht recht, ob ich dem trauen konnte... *japanische Frucht Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)