A world that never was von Flordelis (Eine Welt, die nie war ~ Fortsetzung von Savior) ================================================================================ Kapitel 3: ... Turk zu sein dagegen sehr ---------------------------------------- Vorab: Das Kapitel wurde nicht betagelesen (-Rod- hat gerade kein Internet), sämtliche Fehler sind also auf meine Kappe gewachsen (ich hab das Kapitel mehrmals überarbeitet, hab hoffentlich alles gefunden). Falls euch was auffällt, einfach schreiben, dann verbessere ich es. Danke. ^^ ****************** Nur zwei Tage später standen Rod und Samantha in maßgeschneiderten Anzügen wieder vor dem Präsident der Shinra Company. Doch Rufus' ungeteilte Aufmerksamkeit galt immer noch dem Monitor auf seinem Tisch. Der Präsident und das Gebäude hatten sich inzwischen geändert. Aber die Anzüge und die Angespanntheit, die beide empfanden, waren immer noch genau dieselben wie früher. Rod zupfte nervös an seinen Manschetten, Samantha verlagerte ihr Gewicht immer wieder von einem Fuß auf den anderen. Rufus wandte sich endlich von seinem Bildschirm ab und sah beide an. Tseng stand ein wenig abseits und beobachtete die ganze Situation, die anderen Turks saßen draußen und warteten gespannt auf das Ergebnis. Der Präsident räusperte sich. „Ihr beide seid also Rod und Samantha, ehemalige Turks unter meinem Vater.“ Es war eine Feststellung, keine Frage, dennoch nickten die beiden. „In den Akten ist nicht vermerkt, weswegen ihr damals die Truppe verlassen habt.“ Rod und Samantha warfen sich vielsagende Blicke zu. Rufus musterte die beiden. „Und anscheinend wollt ihr auch nicht darüber reden. Das ist in Ordnung, immerhin seid ihr wieder hier.“ „Vielen Dank.“ „Seit dem Sturz der Shinra-Company ist die vorrangige Aufgabe der Turks der Schutz des Präsidenten, also von mir. Jedoch kann und wird es vorkommen, dass ich Tseng andere Aufträge gebe, die er dann an euch weiterreicht. Im Großen und Ganzen ist dieser Job inzwischen anscheinend ein Kinderspiel – zumindest wenn ich Reno glauben darf.“ Rod sah Rufus leicht schmunzelnd an. Wow, er kennt anscheinend tatsächlich die Namen der Turks. Ganz anders als sein Vater. Na ja, Kunststück, wenn man nur noch so wenige Angestellte hat. „Leider muss ich euch sagen, dass wir euch nicht wegen Kinderspielen hergeholt haben.“ „Das dachte ich mir schon“, entfuhr es Samantha. Sie zuckte sofort zusammen, aber Rufus nickte nur. „Sobald ich mehr über die genauen Umstände weiß, werde ich euch mehr erzählen. Noch sind es nur Spekulationen, die alle in unnötige Panik versetzen könnten.“ Panik?, fragte Rod sich. Wovon er wohl redet? „Bis Tseng und ich die Ergebnisse ausgewertet haben, könnt ihr beide euch hier einleben und euch mit den neuen Regeln vertraut machen.“ „Vielen Dank, Präsident!“, sagten die beiden gleichzeitig. Rufus nickte ihnen zu. „Ihr könnt gehen.“ Rod und Samantha verließen das Büro. Tseng trat vor Rufus' Schreibtisch. „Präsident? Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie neue Informationen erhalten haben?“ Er neigte den Kopf. „Nicht direkt. Unser Informant will lieber persönlich vorbeikommen, um mit mir darüber zu reden. Und noch dazu hat er anscheinend in Edge etwas zu tun.“ „Verstehe. Dann hilft jetzt wohl nur noch abwarten?“ Rufus nickte zustimmend. „Ja.“ *** Rod und Samantha verließen das Büro. Sofort standen Reno und Elena vor ihnen. „Und?“ Die beiden Angesprochenen grinsten. „Ab heute sind wir wohl wieder Kollegen.“ „JA!“, freute Reno sich. „Endlich wird es wieder lustig. Immer nur Tseng, Elena und Rude wurde langsam langweilig. Nichts gegen dich und Rude.“ Elena zog einen Schmollmund. Rude, der immer noch auf dem Sofa saß, schmunzelte nur. Samantha lachte leise. „Ich sehe schon, es wird sehr lustig werden.“ „Sam, das hier ist unser Job und kein Unterhaltungsprogramm!“ „Komm schon, Roddy, sieh doch nicht alles so verbissen.“ Reno unterbrach den aufkeimenden Streit: „Kommt schon, bestellen wir uns was zu essen. Vielleicht wird es ja heute von unserem Lieblings-Kurierfahrer geliefert.“ „Lieblings-Kurierfahrer?“ Reno legte kumpelhaft seinen Arm um Rods Schultern. „Das ist eine lange Geschichte, aber ich erzähle sie dir sehr gern. Komm mit, ich erzähle sie dir, solange wir auf das Essen warten.“ Damit gingen die beiden davon. Die verbliebenen drei sahen ihnen hinterher. Elena blinzelte. „Die beiden sind wirklich gute Freunde, huh?“ „Oh ja, das waren sie schon immer“, sagte Samantha lächelnd. „Richtig feste Kumpel.“ Rude nickte zustimmend. Die Bürotür ging noch einmal auf, Tseng kam heraus. Fragend sah er sich um. „Wo sind...? Nein, lasst mich raten: Sie sind losgegangen, um was zu essen zu bestellen.“ Die anderen drei nickten. Der Oberturk schmunzelte belustigt. „Das war ja wieder klar. Aber worauf warten wir dann noch? Lasst uns auch essen gehen.“ „Ja!“ Scheinbar gut gelaunt ging die kleine Gruppe in Richtung des Gemeinschaftsraums. Lediglich Rude spürte die Angespanntheit seines Chefs, doch er hoffte, dass er das alles nur überbewertete. *** Rufus angelte nach dem Telefonhörer, als es klingelte. Dabei wandte er seinen Blick nicht von dem Bildschirm ab, auf den er nach wie vor starrte, während er auf eine neue Nachricht zu warten. „Shinra Electronic Company, Inc. Sie sprechen mit Rufus Shinra.“ Ich brauche wirklich eine Sekretärin... aber im Moment lohnt sich das wohl nicht. „Präsident Rufus...“ Er zuckte unmerklich zusammen. „Professor Cole. Ich warte auf eine Email von Ihnen. Warum melden Sie sich per Telefon?“ Für einen Augenblick herrschte Schweigen am anderen Ende der Leitung. Rufus konnte nur hören, wie jemand im Hintergrund murmelte. Schließlich sprach der Anrufer weiter: „Ich habe gemerkt, dass die letzten Emails abgefangen wurden. Das Weltnetz ist nicht mehr sicher, das Telefon hören sie aber nicht ab.“ Das Weltnetz ist nicht mehr sicher... ich hätte nie gedacht, dass ich diesen Satz einmal hören werde. „Ich werde Ihnen eine Email schicken, Präsident, mit dem Ort und dem Zeitpunkt unseres Treffens. Aber es wird ein Fake sein, um die Feinde auf eine falsche Fährte zu locken. Unser richtiger Treffpunkt wird in Kalm sein, morgen Abend im Inn.“ „Nun... in Ordnung.“ „Schicken Sie die Turks zu dem angegebenen Treffpunkt in der Email. Und seien Sie nett zu Tauben.“ Ein Klicken, der Anrufer hatte aufgelegt. Nachdenklich tat Rufus es ihm nach. Seien Sie... nett zu Tauben? Was soll das denn heißen? Was wollte er mir damit sagen? Sein Blick glitt zum Fenster hinüber – und da wurde ihm klar, was die Worte zu bedeuten hatten. Eine unscheinbare Taube saß auf dem äußeren Fensterbrett, ein Zettel an das eine Bein gebunden. Langsam, um das Tier nicht zu verschrecken, stand Rufus auf und öffnete das Fenster. Zutraulich hüpfte die Taube herein und hob das Bein, so dass Rufus den Zettel problemlos entfernen konnte. Schließlich gab er dem Tier eine Nuss aus dem Glas, das auf seinem Tisch stand und setzte sich wieder. Er hörte nur noch das Flügelschlagen, als die Taube wieder wegflog. Rufus faltete den Zettel auseinander. Das Telefon wird von denen auch überwacht. Ich werde morgen Abend direkt nach Healin kommen. Schicken Sie ein paar Turks zu dem Treffpunkt nach Kalm und Cloud Strife zu dem Treffpunkt, der in der Mail angegeben ist. Alles Weitere besprechen wir am besten direkt vor Ort. Die unleserliche Unterschrift war dieselbe, die Rufus von allen Dokumenten des Wissenschaftlers kannte. Dieser Brief war echt. All diese Sicherheitsvorkehrungen... sind die anderen wirklich so wild auf die Informationen? Ich verstehe das nicht... Statt weiter nachzugrübeln, griff Rufus nach dem Telefon, um Cloud anzurufen und ihm diesen Job anzubieten. *** Cloud hatte sich den ganzen Tag freigehalten, um ihn mit Tifa, Shelke und den Kindern in Edge zu verbringen. Sie saßen zusammen im Wohnzimmer ihrer Wohnung und unterhielten sich über verschiedene Dinge. Wann immer einem von ihnen das Gesprächsthema ausging, lieferte ein anderer ein neues Thema. Sie alle genossen die Zeit, die sie viel zu selten gemeinsam teilten – und das Klingeln des Telefons erschien Cloud bereits wie eine ungebetene Störung. Die Nummer auf dem Display kam ihm nicht bekannt vor, vielleicht war es ein neuer Auftrag. Es passte ihm wirklich nicht, aber der Anrufer ließ nicht locker. Also hob er ab. „Ja?“ Seine kurzangebundene Begrüßung sollte ausreichen, um jedem potenziellen Arbeitgeber zu vermitteln, dass er heute nicht im Dienst – auch nicht mit den Gedanken. Ein leichtes, gespieltes Lachen war die Antwort. „So freundlich wie immer.“ „Rufus?“ „Ganz genau.“ „Wenn du mich anrufst, wird es ja wohl mehr sein als ein einfacher Lieferauftrag.“ Noch ein gespieltes Lachen. „Ganz genau. Du sollst nach Midgar gehen und dich dort mit jemandem treffen.“ Cloud stand auf und verließ den Raum, um den neugierigen Blicken der anderen zu entgehen. Im Flur blieb er wieder stehen. „Mit wem? Und weshalb?“ „Ich weiß nicht, wer sie sind. Aber sie scheinen gefährlich zu sein und deswegen brauche ich jemanden, der sie von mir ablenkt. Es soll nicht dein Schaden sein.“ „Wann?“ „Morgen Abend.“ Cloud schloss die Augen und dachte einen Moment nach. Wer hatte es auf den Präsidenten der Shinra abgesehen? Wie kam dieser darauf, dass er ihm helfen würde? Andererseits konnte er das Geld auch brauchen. Und jetzt war er auch noch neugierig, wer diese Leute wohl waren. Also blieb ihm nur noch eines, um es herauszufinden: „Okay, ich mache es.“ Rufus teilte ihm den genauen Ort mit, an dem er sich aufhalten sollte. Die Anspannung war deutlich aus seiner Stimme gewichen. Ich bin mal gespannt, wer diese Leute sind. *** „Sollen wir auslosen, wer von uns zu welchem Treffen geht?“, fragte Verron. Nostradon war nicht zu ihrem letzten Treffen vor ihrer Abreise erschienen, aber das war den Dreien nur recht. „Viel auszulosen gibt es nicht“, meinte Ruki. „Verron, du solltest Cloud treffen gehen. Elodia wird die Turks treffen – und ich werde Präsident Rufus einen Besuch abstatten.“ Verron nickte ihr zu. „Klingt nach einem guten Plan. Weißt du, wo er sich aufhält?“ Ruki nickte. „Klar. Oder besser gesagt: Ich werde es wissen, sobald er sich dort befindet.“ „Gut“, meinte Elodia. „Dann bereiten wir uns alle gut darauf vor.“ *** Tseng hatte seinen Leuten auch bereits von dem neuen Auftrag erzählt. Während Reno und Samantha recht enthusiastisch wirkten, da sie endlich was zu tun hatten, waren Rod und Elena nicht gerade begeistert. Rude verzog nicht einmal eine Miene. Tseng lächelte dagegen, wenngleich auch ein wenig verzweifelt. „Reno und Rude, ihr werdet nach Kalm gehen und dort den Gegner empfangen, falls er auftaucht. Rod, Samantha, ihr werdet Cloud in Midgar unterstützen. Und Elena und ich bleiben bei Präsident Rufus.“ Reno und Rude reichten sich zufrieden die Hände. „Ein Urlaubstag in Kalm! Wird aber mal Zeit.“ Tseng warf ihnen einen tadelnden Blick zu, schwieg aber lieber. Elena freute sich darüber, den Tag mit ihm zu verbringen. „Ihr habt uns also nur wegen einem neuen Feind geholt?“, fragte Rod unbegeistert. Tseng nickte. „Ja. Das tut mir Leid, aber... na ja. Wir brauchten eben Unterstützung und da...“ Samantha lachte. „Schon in Ordnung. Roddy meint es bestimmt nicht so. Ich persönlich freue mich sogar. Und ich bin mal auf diesen Cloud gespannt.“ „Ich auch“, sagte Rod. „Auch wenn mir der Rest nicht schmeckt... aber egal. Es ist mein Job, nicht?“ Die anderen nickten. „Ganz genau.“ „Also: Bereiten wir uns gut darauf vor.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)