Tierisch verknallt von Yamica (Schneesturm) ================================================================================ Kapitel 3: Henry ---------------- Titel: Tierisch verknallt Untertitel: Henry Teil: 3/? Autor: Yamica Email: yamica@craig-parker.de Fanfiction: Wolf’s Rain Rating: PG-14 Genre: Drama Inhalt: Tsume beginnt Toboe anders wahrzunehmen als die anderen. Warnungen: [yaoi] Pairing: Tsume x Toboe Archiv: ja Disclaimer: Nix meins, alles nur geliehen und unbeschadet zurück gegeben. Endlich wachte der graue Wolf wieder ganz auf und erschrak, als er erkannte auf wem er die ganze Zeit halb geschlafen hatte. Toboe weiter unten gähnte nur leise, worauf ihm Henry wieder mechanisch über den Kopf streichelte, während seine Finger der Hand die auf Tsumes Kopf ruhte, wieder leicht durch das Fell kraulten. "Hey, Toboe, was mach ich hier auf der Couch?!" "Schlafen....", gurrte der Kleine nur zufrieden. "Das ist mir auch klar, aber ich kann mich nicht mehr erinnern, wie ich hier hergekommen bin." "Henry hat dich her getragen...." "Und wieso hab ich das zugelassen, hat er mich betäubt?" Toboe verzog sein Gesicht. "Ahm...du...bist selber aus den Latschen gekippt...er hat danach lediglich dafür gesorgt dass sich ein Arzt um deine Verletzung kümmert." "Wirklich?" "Klar...er hat ja keinen Grund dich zu betäuben....." "Er ist ein Mensch und er weiß, dass ich ein Wolf bin. Vielleicht will er uns ja verkaufen, wer weiß das schon. Wie kannst du ihm nur so einfach vertrauen und ihm sogar aus der Hand fressen?!" "Er ist kein gewöhnlicher Mensch. Sie dich doch mal um. Das hier ist ein Gotteshaus. Ich glaub darum sieht er auch nur die Wahrheit und keins unserer Trugbilder...." "Ja, vielleicht..." Tsumes Magen rumorte wieder. Durch das Aufbaupräparat war sein Appetit nur noch größer geworden. "Hunger?", fragte Toboe vorsichtig nach. "Ja..." "Frag ihn..." Toboe deutete kaltschnäuzig auf den schlafenden Menschen. "Wenn du nett zu ihm bist, ist er es sicher auch zu dir." Tsume zögerte noch kurz, überlegte sich dann aber, dass wenn er nichts fraß, er nie zu Kräften kommen würde, also stupste er den Menschen vorsichtig an. Henry muckte nur leicht auf, brabbelte etwas und kraulte Tsume dann wieder hinter dem Ohr. "Wie sag ich ihm, dass ich Hunger habe?" Toboe zuckte mit den Schultern. "Find es selber heraus. Jeder Mensch ist da eigen..." "Ich will aber nicht um Futter betteln!" "Du hast doch aber Hunger...", forderte ihn Toboe auf und jaulte leise, so dass Henry schon mal sicher wach war. Verschlafen blinzelte der Mensch zwischen den Wölfen hin und her. Als er endlich raffte dass Tsume wach war, begann er zu strahlen. "Na, endlich mein Kleiner..." Freudig knuddelte er das dicke Halsfell des grauen Wolfes. "Ich hatte schon Angst, dass du's nickt mehr packst. Der Tierarzt meinte du seist in keinem besonders guten Zustand. Aber mit Marias Kochkünsten und viel guter Pflege kriegen wir dich auch wieder auf die Pfoten und dein Fell zum glänzen." Tsume wünschet wirklich der Mann würde ihn verstehen. So aber stand er einfach auf und hinkte zum Tisch, wollte nachschauen, ob noch etwas Essbares da war. "Vorsichtig Kleiner!" Henry eilte Tsume hinter her und hielt ihn davon ab, mit den Vorderpfoten auf den Tisch zu springen. "Hunger, was? Sehr schön. Der erste Schritt zur Besserung. Es hat noch Rippchen von gestern. Glaub die magst du kalt eh lieber...." Er holte zwei der begehrten Stücke aus der Küche und setzte sich vor Tsume hin. Tsume starrte den Menschen einfach nur an. Er würde fressen, aber nicht aus der Hand. Toboe kicherte derweilen hinter den beiden belustigt vor sich hin. "Oh Man Tsume du solltest dich mal sehen. Du bist ja noch verbockter als Kiba." "Lass mich!" Das Rippchen wurde wieder verführerisch unter seiner Nase hindurch geschwenkt, aber schliesslich hatte Henry Erbarmen und legte eins der beiden Teile auf den Boden. Erst dann verschlang Tsume das Fleisch. Doch nun war da dieses Problem mit dem Magen der gerafft hatte dass da Futter war. Zu dumm nur dass das zweite Stück noch in Henrys Hand war. Tsume starrte auf das zweite Stück Fleisch. Der Priester hielt es ihm dicht unter die Nase, während er ihn mit der anderen Hand sachte hinter dem Ohr kraulte. "Na komm schon mein Hübscher, du willst doch wieder zu Kräften kommen." Tsume war sein Stolz aber wichtiger, also kehrte er zu Toboe zurück und legte sich neben ihn, suchte dessen Wärme, da ihm kalt war. Henry hinter her und hob erst mal die halbleere Infusionsflasche hoch, die Tsume die ganze Zeit hinter sich her geschleift hatte. "Du bist vielleicht stur", meinte er seufzend und schob dem Wolf das Rippchen kurzerhand zwischen die Zähne. Tsume kaute das dann auch, aber ohne den Geber weiterhin eines Blickes zu würdigen. Aber Henry schien ihn dennoch ins Herz geschlossen zu haben, auch wenn er sich weitaus häufiger mit Toboe beschäftigte, der einfach viel dankbarer für jegliche Zuwendung war und sogar einen Faible dafür entwickelte, alles was irgendwo runter fiel oder weggeschmissen wurde, zurück zu bringen. Dennoch sass Henry abends zwischen den beiden Wölfen und kraulte beide. Nur als er Tsume die letzte Infusionsflasche anhängte, wandte er sich dem Grauen kurzzeitig ganz zu. Tsume ruhte sich aus, er wollte so schnell wie möglich weiter, aber er hatte eben eingesehen, dass das nur ging, wenn er wieder gesund war. Ein, zwei Tage noch und er war sicher wieder wie neu, auch wenn ihn Toboes Verhalten wütend machte. Der schien etwas zu ahnen und suchte tröstend die Nähe des anderen. Der Priester lächelte zufrieden auf die zwei hinab. "Ja, so ist es gut. Tröste deinen Freund mal etwas...ich glaub er ist sehr einsam." Verwirrt blickte Toboe Henry an und dann zu Tsume, der scheinbar schlief. "Aber er will es doch so...", nuschelte der kleine, beige Wolf leise in seine Pfoten. "Was will ich?" Toboe schreckte leicht zusammen. "A-alleine sein...wolltest du jedenfalls mal....." Er schob Tsume seine Nase unter den Hals. Tsume schmuste plötzlich mit dem Kopf des Jüngeren. "Mir ist kalt, kannst du ein wenig näher rücken?" Und ob Toboe konnte. Er rückte näher und rieb sein Köpfchen an Tsumes. "Danke...", sagte Tsume schlicht und legte seien Kopf ins Toboes Fell. Henry strich beiden Wölfen durchs Fell, ehe er sich erhob, um seiner Arbeit nach zu gehen. "Der Mensch ist, so denke ich, wirklich okay, aber sobald ich wieder bei Kräften bin sollten wir weiter, Kiba und Hige suchen." Toboe nickte. "Ich hoff sie sind in Ordnung und haben auch einen Platz gefunden wo sie sicher sind und was zu Fressen haben." "Wer weiß... aber sag mal, musst du denn wir ein Hund mit dem Menschen spielen, ist das wirklich nötig?" "Wieso? Mir gefällt das und es macht Spass und er hat auch Freude dran wie mir scheint...." "Es ist aber... so... ich weiß auch nicht aber du bist doch kein Hund!" "Nein, aber Hunde sind eine Art Wolf...uns also sehr ähnlich..." "Hunde sind keine Wölfe!", sagte Tsume erbost und hob den Kopf. "Sie haben dieselben Vorväter...." "Sie sind willenlose von ihrem Instinkt getriebene Tiere, die ihren ganzen Stolz aufgegeben haben." "Hört! Hört!", maunzte es da mit einem Mal von der Fensterbank. Die beiden Wölfe blickten verwirrt hinüber, wo sich eine weisse Perserkatze wohlig räkelte. "Tun Wölfe dass denn etwa nicht mehr? So wie du dich gestern Abend benommen hast brauchst du nun gute Argumente um mich vom Gegenteil zu überzeugen." Tsume knurrte die Katze an. "Was mischst du dich ein. Wenn ich hier weg will muss ich eben wieder zu Kräften kommen." "Also doch nur instinktgetriebenes Pack ohne Ehrgefühl." "Geh jemand anderen beleidigen, wenn dir dein Leben lieb ist." "Ich hab neun davon und DU bist keinem davon gefährlich....." "Dann verschwinde doch einfach." "Miaaaau, das hier ist noch immer MEIN Haus und nicht das von zwei räudigen Strassenkötern wie euch..." Tsume stürzte plötzlich in Richtung Katze. Aber die Katze war geschickter, wendiger und vor allem gesünder als Tsume. Behänd sprang sie ihm auf den Rücken, trat ihm mal kurz aber absichtlich gegen den Verband, flitzte unter ihm hindurch und riss ihm ohne Rücksicht die Kanüle der Infusion aus dem Vorderlauf. Tsume drehte sich um und versuchte nach ihr zu schnappen. Aber die Katze war schon auf dem nächsten Kasten und in dem Moment flog die Tür auf. "Was ist den hier los?!", donnerte Henry hinein, sah dann aber die Bescherung und ging sofort vor Tsume in die Knie. "Ganz ruhig Kleiner. Komm her... Merle tut dir ja nichts mehr." Er drehte sich zu der Katze. "Hau ab Katzenvieh oder du kannst dir ne neue Bleibe finden wenn du nicht teilen kannst." Tsume jedoch ging zu Toboe und legte sich wieder neben ihn. Henry folgte ihm und nahm seinen Vorderlauf in die Hand, um den verrutschten Verband ab zu nehmen und in richtig um die Einstichstelle der Infusion zu wickeln. "Glaub die brauchst du eh nicht mehr. War ja nicht mehr viel drin..." "Das denke ich auch...", stimmte Tsume dem Mann zu, auch wenn dieser ihn nicht verstand. Henry strich ihm liebevoll über den Kopf und wandte sich dann der verletzten Flanke zu. "Args, da hat Merle ja wieder was Schönes angerichtet." Behutsam löste er den nun wieder Blutdurchtränkten Verband und legte Tsume einen neuen an, nachdem die Blutung wieder gestoppt hatte. Dann nahm er Tsumes Kopf in beide Hände, so dass der Wolf ihn ansehen musste. "Pass auf dich auf Kleiner. Du darfst nicht so unbedacht mit deinem Körper umgehen. Wäre so schade um dich....." Henry drückte das nun sichtlich verwirrte Tier fest an sich, fast wie ein übergrosses Plüschie. Tsume schaute zu Toboe. "Ich wünschte wirklich er würde mich nicht wie einen Hund behandeln. Er mag zwar ganz nett sein, aber ich bin eben kein Haustier!" "Uhm, zur Zeit schon...ist doch auch mal ganz angenehm nicht immer draussen rum rennen und Futter suchen zu müssen." "Hier werden wir aber Kiba und Hige nicht finden und das Paradies ganz sicher nicht!" "Nur etwas Zeit Tsume....bis du ganz gesund bist und wieder etwas mehr auf unseren Rippen ist als nur Haut und Fell..." "Ja, von mir aus, aber ich habe primär das Ziel ganz gesund zu sein. Ich fühle mich hier einfach nicht so recht wohl." Toboe nickte und wedelte dann mit dem Schwanz, nachdem Henry Tsume endlich wieder frei gegeben hatte und der Katze nach ging, um sie sich vor zu knöpfen. "Warum nur fühlst du dich hier so wohl... ich verstehe das einfach nicht." Tsume wunderte sich selbst warum er manchmal so wütend über Toboes Verhalten war. "Wie kannst du nur einfach deine Zuneigung einem Wildfremden schenken?" "Dafür das er wildfremd ist, ist er verdammt nett zu zwei Strassenkötern wie uns..." Tsume wollte gerade etwas erwidern als er plötzlich begriff warum er so wütend war. Natürlich ging es ihm auch um Würde, die ein jeder Wolf haben sollte, aber plötzlich begriff er, dass er wohl auch einfach ein wenig eifersüchtig war. Darauf, dass Toboe sich einfach so öffnen konnte und er nicht, aber vor allem wohl auch weil Toboe sich mehr für den Menschen interessierte, als führ ihn. Diese Gedanken erschreckten ihn ein wenig und er war zugleich überrascht. Nachdenklich legte der den Kopf wieder auf die Pfoten. Toboe aber sprang nur sichtlich besorgt neben ihn und stupste ihn zärtlich mit der Nase an. "Tut es sehr weh?" "Was?" Tsume wusste erst gar nicht, was Toboe meinte. "Ach so, nein, es geht schon, es tut eigentlich fast gar nicht mehr weh." "Schön...." Toboe legte sich wieder neben Tsume. "Du~u...können wir nachher versuchen Henry dazu zu bekommen uns raus zu lassen?" "Ja ich würde sehr gerne ein wenig vor de Tür. Ich fühle mich hier ein wenig eingesperrt!" "Ausserdem ist da dieser Ruf der Natur", grinste Toboe. "Und schliesslich sind wir stubenrein." "Ich hoffe er wird uns verstehen..." Schnell schoss Toboe auf und den Weg hinter Henry her. Er wusste schon wie man Menschen dazu bekam dass sie einem verstanden. Ein Wolf der vor der Tür stand und winselnd daran kratzte war ziemlich unmissverständlich. Tsume seufzte wieder bei dem Anblick, aber er wollte ja auch aus dem Haus. Tatsächlich verstand Henry bald und ging mit den beiden nach draussen. Es hatte zu schneien begonnen und Toboe lief mit der Nase im Schnee herum und verschwand dann mal kurz. Tsume machte langsam, wollte seine Wunde schonen, aber er genoss es sichtlich, dass er das Haus verlassen hatte. Und Henry liess den beiden viel Zeit. Drängte sie zu nichts, sondern beobachtete sie nur lächelnd. Tsume war wie immer eher ruhig und beherrscht, doch er hatte gute Laune und das merkte man. Toboe tauchte immer wieder prüfend neben ihm auf, um zu sehen ob es ihm gut ging. "Wer ist hier der Welpe?", fragte Tsume irgendwann, der solche Ummutterung nicht gewohnt war. Verwirrt sah ihn Toboe an. "Welpe?", fragte er gespielt dumm. "Ist dir Jungwolf lieber?" "Ich weiss nicht. Wie alt bist du noch mal?" "Wir reden hier immer noch von dir....", blockte Tsume locker ab. Toboe keckte ihn munter an. "Wer sagt denn dass du so viel älter bist als ich?" "Die Reife." Mit einem Plumps setzte sich Toboe vor Tsume hin. "Aber manchmal benimmst du dich auch kindisch..." "Nicht, dass ich wüsste." "Doch! Doch!", quietschte Toboe und stupste Tsume mit der Nase an. "Ach und wann?" "Zuuuuum Beispiel als Henry dir helfen wollte...Gott, du hast dich geziert wie eine jährige, läufige Wölfin der ein Rudel Rüden hinter her jagt." "Bitte wie?" Toboe grinste nur. "DAVON verstehst du ja wohl gar nichts." "Nicht weniger als du denk ich..." "Na ja, also... ja vielleicht. Man trifft heute nicht mehr all zu viele Weibchen." "Siehste...", keckte Toboe und sprang wieder auf. Er spitzte die Ohren als Henry leise pfiff. "Komm rein!" "Nö, nur weil ein Mensch pfeift spring ich nicht." "Dann bleib draussen, Mädchen!" Sprach's und lief zu Henry, um von ihm ins warme Haus gelassen zu werden. "Mädchen?!" Aber Toboe war schon in der Wohnung verschwunden. Nur Henry stand noch draussen und sah Tsume liebevoll und abwartend an. Tsume legte sich jedoch draussen erst einmal hin. ER würde eben kein Schoßhund werden. Seufzend ging Henry neben ihm in die Hocke und strich ihm über den Kopf. "Du bist wohl lieber draussen, was?!" "Ach, auch schon gemerkt...ich bin ein Wolf, kein Hund." "Ich bring dir gleich ne Decke raus. Aber dein kleiner Freund scheint sich vor dem Kamin ganz wohl zu fühlen." "Tja....", murrte Tsume und wollet gar nicht wissen, was ihn gerade so mürrisch machte. Henry brachte ihm dann tatsächlich eine Decke und lies ihn dann in Ruhe. Die Tür schloss sich hinter dem Menschen und liess Tsume so in der Dunkelheit und dem Schnee alleine. Tsume machte die Nacht draußen in der Tat nichts aus und er fühlte sich sogar am Morgen äußerst erholt. Bald kam auch Toboe raus gelaufen und begrüsste Tsume fast schon überschwänglich. "Ah, morgen Kleiner. Mir geht es heuet schon viel besser. Ich denke wir können bald aufbrechen!" "Uhm, aber tschüss müssen wir Henry schon sagen." "Ja, okay, er hat uns ja geholfen. Ich bin zwar stur aber nicht undankbar. "Danke..." Spontan leckte ihm Toboe über die Schnauze und wuselte wieder ab ins Haus. Tsume trottete hinterher. Als er Henry sah tat er etwas völlig untypischen für ihn. Er ging auf ihn zu und schmiegte kurz seinen Kopf in dessen Hand, dann ging er stolzen Schrittes wieder aus dem Haus. Doch der Mensch schien zu verstehen und kraulte auch Toboe noch mal zwischen den Ohren. "Pass auf deinen Freund auf Chibi. Und wenn was ist kommt wieder her!" "Können wir?", fragte Tsume, als auch Toboe aus dem Haus kam. "Hai..." Toboe sprang um Tsume herum und verlies mit ihm dann die Gasse. "Ich hoffe wir finden bald unsere Freunde." "In welche Richtung willst du?" "In die in die wir die ganze Zeit unterwegs waren. Das wird wohl das Beste sein." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)