Bis(s) für die Ewigkeit von abgemeldet (Kann die Liebe siegen?) ================================================================================ Kapitel 12: Grausame Wahrheit ----------------------------- Grausame Wahrheit Stechende und pulsierende Schmerzen ließen meinen Körper unaufhörlich zucken und ein Wimmern stahl sich aus meinem Mund. Ich hatte Angst die Augen zu öffnen. Ich war noch nicht bereit, mich der Wirklichkeit zu stellen. Alles in mir schrie Gefahr. Edward! Ein stummes Gebet schickte ich in den Himmel. Ein Stöhnen, dass nicht von mir stammte, zwang mich meine Augen zu öffnen. Ich befand mich in einem kleinen Raum. Höchstens zwei auf drei Meter umfasst er. Die Wände wirkten kalt und dick. Ein allumfassendes Grau umgab mich. Das Licht, das den Raum erhellte, kam von einer alten Glühbirne an der Decke. Ihr Licht war schwach und flackerte aller paar Sekunden. Eine Angst durchflutete mich, dass dieses Licht, bald nicht mehr wäre. Es würde mich in einer Dunkelheit zurück lassen, aus der es kein Entkommen gab. Ein erneutes Stöhnen riss mich aus meinen Gedanken. Und da sah ich ihn, in einer dunklen Ecke zusammengerollt und unter Schmerzen stöhnend. Charlie! Ich zwang meine müden und steifen Glieder, sich meinem Wunsch zu beugen und so rappelte ich mich auf und stürzte zu meinem Vater. Er hatte mir den Rücken zugedreht und lag auf einem alten stickenden Bett, dass kaum genügend Platz für ihn bot. Als ich sanft seine Schulter erfasste, um ihn zu mir umzudrehen, stöhnte er erneut unter Schmerzen auf. Dann sah ich sein Gesicht und ein Schrei des Entsetzten kam aus meiner Kehle. Sein Gesicht war zu geschwollen und es hatte die verschiedensten Farben angenommen. Sein linker Unterarm hing in einem unnatürlich Winkel am Rest des Armes. Seine Kleidung war völlig zerfetzt und ich konnte das getrocknete Blut sehen und riechen. Tränen aus Angst, Wut, Zorn, Hass und Hilflosigkeit brachen aus mir heraus. Ich versuchte mich krampfhaft an das Letzte zu erinnern, das geschehen war, bevor ich hier gelandet war. Vor meinem inneren Auge sah ich Edwards glückliches Lachen. Er hielt mich in seinem Arm und schenkte mir so viel Liebe. Dann die neckende Spielerei mit Emmet und wie sie alle verschwunden waren. Das Klingeln meines Handys. Beths aufgelöste Stimme. Die rasante Fahrt zurück nach Hause. Das verlassene Haus und dann der Schmerz, der mich tief in sich aufgenommen hatte und mich nicht mehr loslassen wollte. Meine Hand wanderte an meine Schläfe und ein stechender Stich durchfuhr mich. Die rechte Seite meines Kopfes war mit Blut verklebt und ich spürte einen tiefen Riss in der Haut. Ich wurde nieder geschlagen und hierher verschleppt. Doch wo war „hier“ denn genau? Ich stand auf und meine Beine wollten schon wieder nachgeben. Ich ging langsam auf die einzige Tür im Raum zu. Es war eine stabile Stahltür. Ich hatte keine Hoffnung gehabt und dadurch hielt sich die Enttäuschung in Grenzen. Die Tür war natürlich verschlossen. Was hätte es auch für einen Sinn gehabt, sie offen zu lassen. Ich blickte zurück zu meinem Vater. Warum war er hier? Was hatte das alles zu bedeuten? Wie lange war ich schon hier? Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren und es gab keine Möglichkeit mich am Himmel zu orientieren. Verzweiflung packte mich und wollte mich zu Boden reisen. Und ich ließ es geschehen. Ich sackte an der Wand hinter mir zusammen und gab mich meinen Tränen hin. Ich schluchzte unaufhörlich, bis meine Tränen versiegten. Ich musste Stunden so da gesessen sein, oder waren es nur Minuten? Ich wusste es nicht. Mein Vater war noch nicht wieder aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht. Nur ein leises schmerzverzerrtes Stöhnen, dass ihm immer wieder entwich, deutete darauf hin, dass er noch lebte. Ich ließ mich wieder neben ihm auf den Boden sinken und legte meinen Kopf auf die Matratze. Es stank fürchterlich. Nach Schweiß, Blut, Schimmel und Verwesung. Die Erkenntnis traf mich wie ein Schlag. Dieser Raum wurde nicht zum ersten Mal benutzt. Hier waren schon viele gefangen gehalten worden und gestorben. Und auch ich würde hier sterben. Nur durch wessen Hand? Oder waren Charlie und ich dem Schicksal überlassen? Würde man uns hier einfach verhungern oder verdursten lassen? Würde man uns hier einfach Verrecken lassen? Wut stieg in mir auf! Man hatte meinen Vater und mich einfach dem Leben entrissen, um uns hier vergammeln zu lassen! Elendige Bastarde! Ich sprang zur Tür und schlug mit aller Kraft gegen die stählerne Tür. Meine Fäuste schmerzten und ich konnte den metallischen salzigen Geruch des Blutes riechen. Die dünne Haut an meinen Händen war aufgeplatzt durch meine Schläge, doch ich nahm es nicht weiter wahr. Ich schrie, bis mir die Kehle brannte. Heiße Tränen liefen mir über die Wangen und vermischten sich mit dem Blut, das sich auf dem Boden gesammelt hatte. Ich schaute mir das merkwürdige Bild zu meinen Füßen an. Und dann verließ mich alle Kraft und ich fiel in eine erlösende Ohnmacht. Die Schmerzen an meinen Händen waren fast unerträglich. Es brannte wie Feuer und mein Hals war trocken und rau. Das Schlucken bereitete mir ebenfalls schmerzen. Das alles waren Anzeichen darauf, dass es Realität war. Kein böser Traum, der mich endlich frei gab und ich in Edwards Armen lag. Zaghaft öffnete ich die Augen und ich befand mich immer noch in dieser kleinen Zelle. Mein Gefängnis. Mein Grab! Doch ich vergaß alles, als ich das leere Bett in der Ecke entdeckte. Hektisch schaute ich in jede Ecke, doch er war nirgends zu sehen. Nicht das der Raum irgendeine Möglichkeit bat sich zu verstecken. Doch in der Panik, die mich jetzt völlig einnahm, konnte ich nicht mehr klar denken. Ich war völlig alleine! Was war mit meinem Vater? War er Tod? Nein, Nein, Nein! Hilfe lieber Gott! Hilf mir! Edward! Wenn ich dich doch nur noch einmal sehen könnte, deinen wundervollen Duft einatmen könnte, deine Lippen auf meinen spüren, von deinen unglaublichen Geschmack kosten dürfte… Ich war so dankbar, dass ich dies alles einmal erleben durfte. Das ich ihn gehabt hab und seine Liebe spüren durfte. Er hatte mein Leben lebenswert gemacht! Edward hat ein Leben daraus gemacht! Ich zog mich auf das Bett zurück und unterdrückte einen Brechreiz, als mir dieser Gestank entgegen schlug. Ich zog meine Beine fest an meinen Oberkörper und schlang die Arme darum. So lag ich eine kleine Ewigkeit da. Ich war in meine Traumwelt geflohen, in der ich mit Edward auf seiner Lichtung lag und ihn erstaunt beobachte, wie er in der Sonne glitzerte. Wie hunderte von kleinen Diamanten. Ich bemerkte gar nicht wie mir die Tränen unaufhörlich über die Wangen rannten. Ich war in einer anderen Welt, weit weg von dem Hier und Jetzt. In einer Welt in der ich glücklich war, mit Edward an meiner Seite. Ich wusste nicht welche Angst größer war, die vor dem nahen Tod oder das ich Edward nie wieder sehen würde. Das riesige Loch war wieder in meiner Brust aufgerissen und wollte alles von mir verschlingen. Ich nahm nichts mehr um mich wahr. Der Schmerz in mir, ließ mich alles vergessen. Ich konnte nicht mehr atmen, ich konnte mich nicht mehr bewegen. Es schien, als würde mein Körper sterben und ich würde alles bei vollem Bewusstsein miterleben. Doch dann bekam ich Erlösung, alles wurde schwarz und kleine Punkte tanzten mir vor den Augen. Der Sauerstoffmangel rettete mich vor den höllischen Schmerzen und ich fiel… Edward – Sicht Seit weitern zweit Tagen suchten wir immer noch verzweifelt nach meinem Engel. Krampfhaft versuchte ich die Hoffnung aufrecht zu erhalten. Versuchte meinen Verstand und die Logik tief unter Verschluss zu halten. Ich wollte es nicht hören, was mir mein Verstand versuchte mitzuteilen. Immer wieder sagte ich mir, dass sie noch lebt. Wollte an nichts anderes glauben! Der Schmerz in mir war schon fast auf seinem Höhepunkt. Versuchte mich auseinander zu reisen. Ich ging durch die Hölle und es schien kein Licht am Ende des Tunnels zu sein. Doch trotzdem lief ich immer wieder durch den Wald. Suchte nach Spuren, die wir vielleicht übersehen hatten. Auch wenn ich wusste, dass wir nie eine Spur übersehen würden. Die Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit hatte meine ganze Familie in Beschlag genommen. Ich sah ihren Schmerz und hörte ihre Gedanken. Sie wussten, dass ich auf einem schmalen Pfand unterwegs war. Gerade noch soweit am Leben, wie mich die Hoffnung ließ. Doch schon bald würde der letzte Funken in mir erlöschen und ich würde mich meinem Schicksal beugen. Ich konnte dieses Leid und diese Qualen nicht mehr lange durchstehen. Auch wenn ich mir geschworen hatte, erst aufzugeben, wenn ich Gewissheit über Bella hatte. Doch ich sehnte mich nach Erlösung. War das denn falsch? War es eine Sünde Aufzugeben? Ich kämpfte in jeder Minute mit mir. Kämpfte gegen den Drang aufzugeben! Ich wollte Bella noch nicht los lassen. Denn wenn ich aufgab, dann, erst dann war sie wirklich tot. Und das wollte und konnte ich nicht zulassen! Nein! Ich würde weiter suchen! Bellas – Sicht Ich dämmerte nur noch vor mich hin. Richtig atmen war nicht mehr möglich. Die Luft in meiner Zelle war verbraucht und abgestanden. Jede Zelle meines Körpers schrie nach Flüssigkeit. Mein Magen hatte sich bereits krampfhaft zusammen gezogen. Er hatte sich damit abgefunden, keine Nahrung mehr zu erhalten. Ich wusste nicht wie lange ich jetzt schon hier lag. Waren es Stunden oder Tage? Nach meiner Körperlichen Verfassung mussten es Tage sein. Mein Vater war nicht wieder aufgetaucht. Ich war mir mittlerweile sicher, dass man ihn getötet hatte. Neue Tränen wollten mir wieder in die Augen stiegen, doch ich hatte keine mehr. Meine Augen brennten und fühlten sich geschwollen an. Auf meiner Haut klebte ein ekeliger Schweißfilm und der Gestank der Matratze haftete an mir. Doch ich hatte mich bereits daran gewöhnt und da sich eh nichts in meinem Magen befand, hatte auch der Brechreiz nachgelassen. Ich hatte mich mit meinem Tod abgefunden und ersehnte ihn nur noch herbei. Im Moment erschien mir der Tod wie ein Geschenk. Und ich wünschte mir nur noch Erlösung von diesem Alptraum. Aber mein Körper wollte einfach noch nicht aufgeben. Er klammerte sich gewaltsam an das Leben. Ich verfluchte diesen Überlebensinstinkt. Er brachte mir nur noch mehr Qualen. Ich dachte an Edward und seine Familie… meine Familie, meine Mutter und an Beth. Menschen die ich zurück lassen würde… müsste… Ich wollte gar nicht darüber nachdenken, wie sehr sie im Moment wohl leiden würden. Edward! Bitte mein Engel, lebe weiter! Bitte quäl dich nicht! Doch ich kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass mein Flehen nur Wunschdenken war. Er war bestimmt verzweifelt. Wenn ich darüber nachdachte, wie ich mich fühlen würde, wenn er einfach verschwand…. ich musste schlucken, das Gefühl kannte ich… aber was wäre, wenn er verschwunden wäre, obwohl ich wusste, dass er mich liebt und das er nicht freiwillig gegangen ist… Die Angst hätte mich schon längst getötet. Dies wäre tausendmal schlimmer, als das was ich gerade durch litt. Meine Kraft war vollkommen aufgezehrt. Ich spürte wie mein Körper anfing zu verfallen. Er versuchte, die wenigen Reserven, die mein Körper die letzten Jahre angesetzt hatte, aufzubrauchen. Aber es war nie viel gewesen. Lange würde es nicht mehr dauern! Das war der einzigste Trost den ich hatte… Edward – Sicht Ich war wieder zu Hause. Man konnte die Angst und Verzweiflung beinahe mit Händen greifen. Ich hasste es hier zu sein. Der Schmerz der Anderen, verstärkte meinen noch zusätzlich. Carlisle hatte soeben mit der Polizei gesprochen. Auch sie fahndeten nach den beiden. Doch wenn wir sie schon nicht finden konnten, würde die Polizei erst recht kein Glück haben. Wir hatten noch mal Beth im Krankenhaus besucht. Doch sie stand ständig unter Beruhigungsmittel. Sie konnte diesen Schmerz nicht ertragen. Ich wünschte, es gäbe für mich auch so ein Mittel, um mir den Schmerz zu nehmen. Meinen Verstand zu verschleiern, dass ich das alles nicht mehr ertragen müsste. Selbst die Werwölfe hatten kein Glück. Ihre Aggressivität wuchs mit jeder Minute. Nur Jacob befand sich in einer Lethargie. Er war mittlerweile nicht mehr ansprechbar. Er hatte bereits aufgegeben. Etwas was ich nicht konnte! Denn sobald ich dies Tat, würde ich mein Leben ein Ende setzten. Ich würde zu den Volturis gehen… Die Volturi….. „Carlisle!“ er starrte mich erschrocken an. Seit Tagen hatte ich keinen Ton gesagt. Hab es nicht über mich gebracht, ein Wort zu verschwenden. Ich hatte die Kraft gebraucht, um weiter nach Bella zu suchen. Doch jetzt hatte ich eine Idee! Warum war ich nicht gleich darauf gekommen? „Edward? Was ist los?“ ich konnte die Angst in seinen Augen sehen. „Ruf Aro an!“ seine Augen weiteten sich. Ich hörte, dass er sich selber strafte, noch nicht daran gedacht zu haben. Entweder steckten die Volturi selber dahinter oder sie könnten uns helfen… Ich folgte Carlisle in sein Büro. Selbst Alice war aus ihrer Trance erwacht, in die sie gestern gefallen war. Sie hatte ebenfalls aufgegeben. Doch jetzt war auch in ihr ein Funke Hoffnung erwacht. Carlisle ließ sich in seinen Stuhl sinken, während er schon die Nummer wählte. Eine Frauenstimme nahm den Anruf entgegen. Sie kam mir nicht bekannt vor. Doch ich dachte nicht weiter darüber nach. Carlisle erklärte freundlich wer er war und das er mit Aro sprechen möchte. Es dauerte ein paar Minuten, dann konnte ich die weiche Stimme von Aro, am anderen Ende der Leitung hören. „Carlisle mein Freund! Was für eine Freude von dir zu hören! Ich hoffe es geht dir gut!“ Aro klang wie immer amüsiert und gut gelaunt. „Hallo Aro. Um ehrlich zu sein, Nein, es geht mir und meiner Familie nicht gut. Bella ist seid Tagen verschwunden und wir konnten den Geruch eines fremden Vampirs in ihrem Haus wahrnehmen.“ Aro schwieg. Ich befürchtete schon, er hätte aufgelegt, doch dann erklang seine Stimme und er wirkte ehrlich bestürzt. „Das tut mir Leid. Sie war ein beeindruckendes Mädchen. Warum ist sie eigentlich noch kein Vampir?“ Oh Nein! Darüber hatte ich nicht nachgedacht. Doch Carlisle blieb ruhig. „Das sollte in den nächsten zwei Wochen passieren. Wir waren schon fast auf den Weg nach Alaska. Dort wollte Edward sie verwandeln.“ wieder schweigen am anderen Ende der Leitung. „Nun gut. Und was kann ich für dich tun?“ Aro klang neugierig. Es schien, als würde ihn Bella nicht weiter interessieren. „Ich wollte dich bitten, uns zu helfen. Wir hoffen immer noch dass sie lebt. Doch wir konnten bis jetzt einfach keine Spur von ihr finden.“ Carlisle klang ernst. Die Volturi waren niemand, die man einfach so um einen Gefallen bat. „Wie lang ist sie schon verschwunden?“ fragte Aro nun wieder neugierig. „Seid fünf Tagen!“ Aro lachte plötzlich laut auf. „Sie ist seid fünf Tagen von einen fremden Vampir verschleppt worden und ihr glaubt tatsächlich, dass sie noch lebt? Ha ha ha!“ Ich ballte meine Hände zu Fäusten, wollte ihm sein hässliches Lachen aus dem Gesicht schlagen. Er verhöhnte unsere Hoffnung und unsere Liebe zu Bella. Meine Liebe! „Ja Aro! Wir hoffen!“ war alles was Carlisle erwiderte. Ich wollte ihm schon den Hören entreißen und Aro anschreien, doch Alice hielt mich zurück. „Carlisle du bist mir ein alter und guter Freund. Wenn es dich glücklich macht, kommen wir dich gerne besuchen. Vielleicht können wir ja was für die kleine Bella tun.“ Erleichtert atmete ich aus. Sie waren meine letzte Hoffnung. Und wenn sie auch nichts tun konnten um Bella zu finden, dann konnte ich sie wenigsten gleich um meinen Tod bitten. Aro versprach noch, dass sie sich gleich heute Abend noch auf den Weg machen würden. Ich war gespannt, wenn er alles mitbringen würde. Da es keinen Sinn mehr machte durch den Wald zu hetzten, blieb ich zu Hause und zog mich in mein Zimmer zurück. Carlisle wollte noch das Rudel warnen. Sie sollten nicht unvorbereitet auf die Volturi stoßen. Was passieren würde wenn doch, darüber wollte ich gar nicht nachdenken. In mir war neue Hoffnung gesät. Ich versuchte mir vorzustellen, wie ich Bella in meinen Armen halten würde… meine Lippen auf ihren… ihr alles einnehmender Geruch… ihr seidiges Haar… Der Schmerz durchzuckte mich und ich schrei auf… Das war alles zu viel… Ich würde nicht einen Tag länger ohne sie überleben… Dann dachte ich an Aro… ich müsste nicht einen Tag länger ohne sie leben… Entweder er und seine Diener fanden sie oder er würde mich töten. Dann hatte mein Leid in diesem Dasein endlich ein Ende…. Die Stunden wollten einfach nicht vergehen. Ich lag auf meinem Sofa und hörte Debussy. Ich hatte die Anlage voll aufgedreht und die Wände vibrierten unter der Lautstärke. Ab und zu klopfte es an meiner Tür, doch ich ignorierte alle. Es wagte sich auch keiner ins Zimmer zu kommen. In Gedanken war ich bei Bella. Mein kleiner Sonnenschein. Ich liebte sie so sehr und ich fühlte mich so verlassen und leer. Nur mit ihr fühlte ich mich vollkommen. Jetzt war ich einfach nur noch eine leere Hülle. Ich klammerte mich an den letzten Funken Hoffnung, das Aro uns helfen könnte. Das er sie finden könnte. Er hatte Macht und unter ihm dienten mächtige Vampire. Sie hatten Fähigkeiten, von denen ich nur einen kleinen Teil kannte. Wenn ihnen es nicht gelang Bella zu finden, dann war es unmöglich. Dann musste ich den Gedanken akzeptieren, dass mein Engel nicht mehr lebte… Bellas – Sicht Mittlerweile war mein Körper völlig taub. Eine eisige Kälte hatte sich über mich gelegt und meine Muskeln und nerven zum verstummen gebracht. Ich war mir sicher, dass man mich für Tod halten würden, wenn man mich hier so liegen sehen würde. Ich betete nur noch um Erlösung. All meine Gedanken drehten sich nur noch um den ersehnten Tod, der einfach nicht kommen wollte. Niemand sah nach mir. Vielleicht war auch niemand mehr hier. Ich war völlig alleine. Gerade als mir mein Körper wieder ein bisschen Frieden schenken wollte, indem er mich wieder in eine Bewusstlosigkeit entlassen wollte, hörte ich, wie sich die Tür öffnete. Doch mir fehlte die Kraft, mich umzudrehen. Ich spürte, wie sich jemand über mich beugte und vernahm einen süßen Duft, der Edwards berauschenden Duft aber bei weitem nicht nahe kam. Aber es war trotzdem der Geruch eines Vampirs. Ich wurde unsanft an den Schultern gepackt und herumgerissen. „Du lebst ja doch noch!“ eine kalte Stimme ertönte und befand diesen Zustand wohl als deprimierend. Ich wollte schon antworten, dass er doch nachhelfen konnte, als sich meine Augen scharf stellten und ich Andrew über mir erkannte. Ich zog scharf die Luft ein und bemerkte, dass die Tür weit geöffnet war und frische Luft in mein Gefängnis strömte. Ich starrte ihn aus entsetzten Augen an. „Ist doch egal. Schau sie dir an! Sie überlebt keinen weiteren Tag. Ich kann den Tod schon an ihr riechen.“ Vorsichtig bewegte ich meinen Kopf wieder in Richtung Tür und sah nur rot. Rote Haare, die wild um ein Gesicht fielen, dass ich gehofft hatte, nie wieder sehen zu müssen. Victoria! Sie blickte mich kalt und böse an. Nichts schien sie an der Situation zu amüsieren. Sie sah ganz anderes aus als James damals. Er wollte mit mir spielen, mir Angst machen. Doch sie wollte mich nur Leiden sehen. „Du hast Recht!“ Andrew hatte sich wieder aufgerichtet und blickte Abfällig auf mich herab. „Warum?“ krächzte ich und konnte mir nicht vorstellen, dass mich jemand verstand. Doch Andrew hatte mich verstanden. Er sah mich belustigt an und blickte dann zu Victoria. Sie zuckte nur mit den Schultern. „Von mir aus kannst du es ihr erzählen! Sie kann ruhig wissen, wie wir ihren Tod und ihr Leiden genüsslich geplant haben.“ Doch sie klang nicht genüsslich. Sie klang eiskalt wie der Tod. Ich hatte fast den Eindruck, dass ich ihr vollkommen gleichgültig sei. Es ging ihr nur um ihre Rache und somit nur um meinen Tod. Sie drehte sich um und verließ den Raum. Auch Andrew trat kurz raus in einen dunklen Flur, so schien es wenigstens. Dann kehrte er zurück und platzierte einen Stuhl vor mir, auf dem er sich niederließ und mich belustigt anblickte. Er war ganz anders als Victoria. Andrew genoss es sichtlich, wie ich litt. Ein gewaltiger Hass brannte in mir auf. Wenn ich noch einen Hauch Kraft in mir hätte, ich hätte sie darauf verschwendet nach ihm zu schlagen. Doch ich hatte keine mehr und so blieb ich einfach regungslos liegen und blickte ihn an. „Tja kleine Bella. Wo soll ich beginnen? Wie wäre es am Anfang?“ er lachte schallend, als ob er einen super Witz gemacht hätte. Ich verzog keine Miene. „Also… wie du ja weißt, lebte ich schon lange bei Bea. Sie war eine gute Mutter, aber ich durfte nie machen was ich wollte. Immer musste ich mich an Regeln halten, die sie aufgestellt hatte. Es war mir schon lange auf die Nerven gegangen. Doch ich hatte noch nie alleine gelebt und meine Schwester war mit diesem Leben zufrieden. Sie wäre niemals mit mir gekommen. Und auch Dankbarkeit ließ mich bleiben, da sie mir mein Leben gerettet hatte. Doch als ich einen Tages auf Jagd war, um wieder Tierblut“ er stieß das letzte Wort mit so einer Abscheu heraus, dass ich leicht zusammen zuckte „zu trinken, da traf ich auf Victoria. Sie lachte über mich und meine Natur. Sie zeigte mir in dieser Nacht, wie köstlich Menschen schmeckten. Und das menschliche Blut weckte unbekannte Fähigkeiten in mir. Seit dem ging ich fast jede Nacht mit Victoria auf Menschjagd!“ ein scheußliches Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht und ich konnte den Blutdurst in seinen roten Augen sehen. „Eines Abends erzählte mir Victoria, von ihrem Gefährten James, der von anderen Vampiren getötet wurde, um einen Menschen zu retten.“ er lachte laut auf. „Bella du musst das so vergleichen, als ob du einen anderen Menschen tötest, nur um ein Tier zu retten! Das ist doch absurd!“ wieder lachte er und ich musste schwer schlucken. „Als sich Melissa bei uns meldete, um uns zu euch einzuladen, erzählte ich dies natürlich auch Victoria. Und dann erfuhr ich, dass es die Cullens waren, die James getötet hatten. Und gemeinsam schmiedeten wir einen Plan. Nur leider ging er am Anfang nicht ganz auf. Ich hatte geplant, dich mit Hilfe meiner Fähigkeiten, deine Gefühle so zu beeinflussen, dass du dich in mich Verliebst und Edward verlässt. Bis dir dein Verhalten bewusst geworden wäre, hätte ich dich längst zu Victoria geschafft. Du hättest mit dem Gedanken sterben müssen, deinen geliebten Edward betrogen zu haben. Aber sei´s drum. Du hast dich gegen meine Kräfte wären können, wofür ich dir am liebsten jetzt noch eine rein schlagen möchte.“ Er grinste in sich rein und ich erkannte die Erleuchtung in seinen Augen, dass er es das ja auch machen konnte. Und schon traf mich ein unendlicher harter Schlag mitten im Gesicht. Doch der Schmerz währte nur kurz, denn mein Bewusstsein löste sich von meinem Körper… Mein Gesicht brannte wie Feuer. Meine Nase war gebrochen und trieb mir neue Tränen in die Augen. Eine Flüssigkeit floss mir aus der Nase und in den Mund. Blut! Sofort überkam mich eine Übelkeit. Ich würgte, doch ohne das sich was tat. Mein Magen war komplett leer. Ich öffnete die Augen und sah, dass Andrew immer noch vor mir saß. Er grinste mich böse an. „Schön dass du wieder wach bist. Ich würde meine Geschichte gern weiter erzählen… Also wo war ich… ach ja…du hast dich meinen Fähigkeit wiedersetzt und ich verließ daraufhin meine Familie. Victoria war zwar nicht sehr erfreut, aber wir hatten ja genügend Zeit. Wir beobachteten dich aus der Ferne und auch deine Vater. Als wir mitbekamen, dass ihr bald nach Alaska gehen wolltet und du dann ein Vampir werden solltest, mussten wir schnell handeln. Wir entführten deinen Vater und dich. So konnten wir dich auch noch mit seinem Tod bestrafen, denn er starb nur deinetwegen. Edward würde sich ewig die Schuld daran geben und zugrunde gehen. Und du würdest hier qualvoll sterben. Und so wird es jetzt auch sein. Eigentlich war es nicht geplant, dass wir uns dir zeigen würden. Aber nach fünf Tagen, dachten wir, müsstest du tot sein. Und du sahst auch erst so aus. Ich konnte nicht mal deinen Herzschlag hören. Aber ist jetzt auch Egal. Spätestens morgen bist du Tod!“ und wieder lächelte er. Doch andere Worte hallten in meinem Kopf nach. - Wir entführten deinen Vater und dich. So konnten wir dich auch noch mit seinem Tod bestrafen, denn er starb nur deinetwegen.- Alles in meinem Kopf schrie auf. Das durfte nicht sein. Bitte nein! Andrew sah mich belustigt an. Er sah mein Leid und es erfreute ihn. „Mein…. mein Dad… ist …ist..“ ich konnte es nicht aussprechen. Doch Andrew verstand. Er nickte langsam und genoss es sichtlich wie eine Welle der Trauer und Wut über mich zusammen brach. Ich schrie immer wieder auf und die Tränen brannten mir in den Augen. Charlie! Dad! Nein! Lass mich nicht alleine! Bitte! Es tut mir Leid! „Du Schwein! Du Bastard!“ schrie ich Andrew ins Gesicht und wollte ihn anspringen, doch er holte aus und schlug mich erneut ins Gesicht. Ich prallte an die harte Wand und spürte wie mein Schädel zersprang. Auf den grauenvollen Schmerz folgte eine tiefe Ruhe und füllte mich aus. Dann endlich glitt ich in den ersehnten Frieden…. _________________________________________________________________ Ok... war ein bisschen härter als sonst, aber ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen oder wie man es nennen kann, bei diesem Kap.... Schreibt mir bitte doch ein paar Kommis.... Danke! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)