Bis(s) für die Ewigkeit von abgemeldet (Kann die Liebe siegen?) ================================================================================ Kapitel 6: Wutausbrüche ----------------------- Wutausbrüche Ich war zwar schon wach, konnte aber meine Augen noch nicht öffnen. Mein Körper fühlte sich sehr schwer an und in meinem Kopf pochte es. Eine kühle Hand streichelte sanft über meine Haare. Ich vernahm Edwards berauschenden Duft und fühlte mich augenblicklich besser. Vorsichtig drehte ich mich in seine Richtung. Ich öffnete meinen Augen einen kleinen Spalt, um sein Gesicht sehen zu können. Doch es war viel zu hell. Das Licht tat in meinen Augen weh, und der Schmerz jagte weiter in meinen Hinterkopf. Es pochte unaufhörlich. Ich stöhnte leise auf vor Schmerz. „Bella Liebes, hast du Schmerzen?“ Seine Samtstimme klang liebevoll und sehr besorgt. Ich bereite ihm schon wieder Kummer. Ich wollte ihm seine Sorgen nehmen, aber das Stechen, das ich jetzt auch an den Schläfen vernahm, war zu schlimm. „Mmh..Ja…“ jammerte ich. Er stand auf und ich hörte wie er die Tür öffnete. „Carlisle komm bitte!“ rief er in normalen Ton. Aber Carlisle würde es hören, egal in welchem Zimmer er sich auch befand. Keine Sekunde später saß Edward auch schon wieder neben mir. „Carlisle kommt gleich. Dann gibt er dir etwas gegen die Schmerzen.“ Edward legte mir seine kühle Hand auf die Stirn und strich mir ein paar Strähnen aus dem Gesicht. Seine Berührung tat mir unheimlich gut, so sehr, dass ich sogar leicht lächeln konnte. „Ich liebe dich!“ hauchte er mir ans Ohr. „Ich dich auch!“ flüsterte ich ihm leise zu. Es klopfte an der Tür und ich hörte Carlisle Stimme, die sich bei Edward, nach meinem Befinden erkundigte. „Wie geht es ihr?“ „Sie hat Schmerzen und kann die Augen nicht richtig öffnen.“ „Bella hörst du mich?“ Carlisle sprach sehr leise, aber ich konnte ihn gut verstehen. „Ja.“ gab ich genauso leise zurück. Ich hatte Angst, dass auch nur der kleinste Krach, meine Kopfschmerzen extrem verschlimmern würde. „Meinst du, du könntest dich schon aufsetzten, dass ich deinen Kopf genauer untersuchen kann?“ das sollte wohl ein Scherz sein! Ich konnte noch nicht mal richtig die Augen öffnen ohne Schmerzen zu empfinden und jetzt sollte ich gleich meinen ganzen Körper bewegen. „Ich denke nicht… tut zu weh...“ brachte ich mit schmerzverzehrter Stimme heraus. „Ok, dann gebe ich dir jetzt was gegen die Schmerzen und dann probieren wir es in einer Stunde noch mal.“ Dagegen konnte ich nicht protestieren. Obwohl ich mir kaum vorstellen konnte, dass es in einer Stunde besser wäre, als jetzt. Doch ich nickte nur leicht. Und wieder spürte ich, wie Carlisle meinen Arm anhob und meinen Ärmel zurück schob. Oh nein Spritze! Bitte nicht! flehte ich innerlich. Doch im Gegensatz, zu den Schmerzen, die ich bereits empfand, war dieser kleine Piecks, kaum zu spüren. Es dauerte einen Moment, dann ließ das Pochen nach und fiel in einen leichten Schlaf. Als ich diesmal erwachte, fühlte ich mich schon viel besser. Ich öffnete die Augen und sah mich um. Edward stand an seiner CD-Sammlung und hielt zwei Alben in den seinen Händen. Er betrachtete beide nachdenklich. Er sah so unglaublich gut aus. Er hatte heute dunkle Jeans und eine weißes T-Shirt an, das seinen muskulösen Körper gut betonte. Ich hätte ihn stundenlang so beobachten können, aber meine menschlichen Bedürfnisse meldeten sich all zu deutlich. Ich setzte mich vorsichtig auf und Edward drehte sich schnell in meine Richtung. Schneller, als für meine Augen sichtbar, war er schon an meiner Seite. „Hallo mein Engel. Geht’s dir besser?“ er hatte einen Arm um meine Schultern gelegt und stütze mich. Seine Augen waren von einem tiefen Gold und strahlten mir entgegen. Ein zauberhaftes Lächeln lag auf seinem Gesicht. „Ja mir geht es schon besser. Und ich würde jetzt gerne ins Bad.“ Ich sah in bittend an und er half mir auf. Ich war noch ein bisschen wackelig auf den Beinen. Edward half mir ins Bad. Für einen Moment befürchtete ich schon, er würde im Bad bleiben. Doch dann, nachdem er mir noch einen unsicheren Blick zugeworfen hatte, ging er wieder auf den Flur und schloss die Tür hinter sich. Ich sehnte mich nach einer Dusche. Meine Haare fühlten sich verfilzt und verklebt an. Und ein leichter Schweißfilm hatte sich über meine Haut gezogen. Als das heiße Wasser an meinem Körper hinunter lief, entspannte ich mich und die Bilder kamen mir wieder in Erinnerung. Alice, die furchtbar aufgelöst vor sich hin stammelte, Bilder von rotem Haar und kalten Augen, Andrew der plötzlich im Bad war, sein Kuss, die Angst, der Schmerz im Kopf und dann, sein blutüberströmtes Gesicht, als er am Boden saß. Trotz des heißen Wassers, lief mir ein eiskalter Schauer über den Rücken, der mir augenblicklich eine Gänsehaut bescherte. Ich versuchte die Bilder wieder zu verdrängen und beeilte mich im Bad. Hier wollte ich nicht länger alleine sein. Die Erinnerung war hier am schlimmsten. Mein Atem ging stoßweise und mein Herz schlug wie verrückt. Ich putzte mir in Windeseile die Zähne und rannte zurück auf den Flur. Dabei wäre ich beinahe mit Edward zusammen gestoßen, der dort auf mich wartete. Mein gehetzter Gesichtsausdruck, musste ihn alarmiert haben. Denn sein Lächeln verschwand, das er aufgesetzt hatte als er mich sah. Jetzt blickte er mir ernst und besorgt in die Augen. „Was ist los Bella?“ seine Stimme klang angespannt. „Nichts.. es war… nur die Erinnerung… sie kam wieder als ich im Bad war…“ Edward nahm mich beruhigend in die Arme. „Jetzt ist ja alles wieder gut! Beruhige dich!“ flüsterte er mir beschwörerisch zu. Ein paar Minuten blieben wir einfach so stehen und hielten uns im Arm. Mein Atem kam wieder gleich mäßig und mein Herz strebte einen ruhigen Rhythmus an. „Komm, Carlisle wartet unten. Er will sich deinen Kopf noch mal genauer anschauen.“ Er sah mir dabei fest in die Augen. Er würde keinen Widerspruch dulden. Unten wartete der Rest der Familie Cullens. Alice tänzelte mir entgegen und küsste mich auf die Wange. „Ich bin ja so froh, dass es dir wieder besser geht.“ „Ja ich auch. Solche Kopfschmerzen können einen ganz schön auf die Stimmung schlagen.“ versuchte ich zu scherzen. Doch ich erntete nur mitleidige Blicke. Ich schaute mich und fragte neugierig. „Wo sind denn die Anderen alle hin?“ für einen Moment war es still. Carlisle war derjenige der mir antwortete. „Bea und der Rest ihre Familie, sind noch gestern Abend abgereist. Und die Denalis sind heute Morgen aufgebrochen.“ Ich brauchte nicht fragen warum sie so plötzlich abgereist sind, ich wusste es ganz genau. Und der Schmerz am Hinterkopf erinnerte mich jede Sekunde daran. Doch ich wollte nicht mehr daran denken! Ich wollte mit Edward zusammen sein und mit den anderen Lachen. Ich wollte nicht ständig Angst haben oder von irgendwelchen Schrecklichen Erinnerungen geplagt werden. Ich wollte auch mal glücklich sein! Edward schob mich zu Carlisle und platzierte mich neben ihm. „Dreh dich bitte von mir weg, dass ich mir die Wunde hinten noch mal anschauen kann.“ Ich tat was er mir sagte und dann fielen mir wieder seine Worte ein, die er gestern Abend im Bad gesagt hatte. „sie hat eine kleine Platzwunde… aber sie blutet schon gar nicht mehr...“ Ich hatte tatsächlich in einem Haus voller Vampire geblutet und keiner hat nach mir geschnappt. Unwillkürlich musste ich lachen. Dafür erntete ich verwunderte Blicke und mein Grinsen wurde noch breiter. „Was ist denn so lustig Bella?“ Edward hatte eine seiner schwungvollen Augenbrauen gehoben und starrte mich erstaunt an. „Ach es ist nichts weiter… mir ist nur gerade aufgefallen, dass ich in einem Haus voller Vampire, angefangen hatte zu bluten und trotzdem leb ich noch. Vielleicht werdet ihr alle langsam immun gegen mich.“ Nun hob Edward auch noch die andere Augenbraue und sein Blick war nicht mehr erstaunt, sondern schockiert. Genauso wie er, starrten mich auch alle anderen schockiert an. „Was denn…?“ ich konnte mir ihr Verhalten nicht erklären. „Bella Schatz, weißt du überhaupt noch, was alles passiert ist?“ Edward sah mich unverändert an. „Ähm…klar weiß ich noch alles!“ jetzt war es an mir, verwundert in die Runde zu blicken. „Wieso?“ hackte ich nach, nachdem keiner was sagte. Alice war die Erste. „Bella, als wir dich gefunden haben, lagst du auf dem Boden und Andrew hatte sich über dich gebeugt.“ Sie sprach das so vorsichtig aus, mit jedem Wort darauf gefasst, dass ich jeden Moment das Schreien anfangen würde. Sicher war es sehr schlimm, aber er wollte mich ja nicht töten. Das Glaubte ich zumindestens. Bisher hatte mich wenigstens kein Vampir davor geküsst und ein paar hatten es schließlich versucht. „Ja das weiß ich noch…“ und dann viel es mir wie Schuppen von den Augen. Na klar! Sie wussten ja nicht, was davor im Bad gewesen war. Wie konnten sie ja auch. Andrew hatte wahrscheinlich keinen Ton mehr gesagt und ich war schon bald darauf eingeschlafen. „Ich glaube ich muss euch da noch was erzählen, weil ganz so, wie ihr das meint war es nicht.“ gab ich Kleinlaut zu. Edwards Augen weiteten sich und er sah mich entsetzt an. „Was ist denn genau passiert?“ fragte stattdessen Carlisle. „Na ja.. ich bin doch hoch ins Bad, nachdem Alice ihre Vision hatte“ – der Gedanke daran ließ mich erschaudern – „mir war unheimlich übel und alles drehte sich. Mir sind die Beine weg gesagt. Also ich hing dann so an der Badewanne, als Andrew plötzlich hinter mir war. Er redete auf mich ein, dass ich keine Angst haben bräuchte, dass alles gut wird. Und meine Angst verflog auch augenblicklich.“ Vor dem nächsten, was ich erzählen musste, hatte ich besonders Angst. Ich hatte keine Ahnung, wie Edward darauf reagieren würde. „Also.. ich schloss meine Augen und atmete tief durch.“ – ich machte eine lange Pause und blickte zu Boden – „bis… Andrew…mich… geküsst hat!“ Ich sah ängstlich zu Edward. Seine Augen waren Hasserfüllt, doch er schaute nicht mich an. Er fixierte einen Punkt hinter mir und hatte die Hände zu Fäusten geballt. Ich entschloss mich, die Geschichte schnell hinter mich zu bringen. „Ich war so erschrocken und wollte schreien, doch er hielt mir den Mund zu. Darum biss ich ihn mit aller Kraft in die Hand und versuchte zur Tür zu gelangen. Doch als er mich am Arm packte, fiel ich hin und alles wurde schwarz. Die Erinnerungen danach, sind sehr undeutlich und lückenhaft.“ Ich sah beschämt zu Boden. „Ich glaube nicht das er mich töten wollte, ich denke er wollte was anderes…“ obwohl das auch nicht viel besser war. Edward stand blitzschnell auf und rannte aus dem Haus. Emmet und Jasper hinterher. Ich wollte auch gerade aufspringen, aber Carlisle hielt mich fest. „Lass ihn! Er muss seine Wut rauslassen.“ Alice kam zu mir und legte mir einen Arm um die Schultern. „Es tut mir so Leid Bella… Wenn ich doch nur was gesehen hätte.“ Sie klang völlig aufgelöst. Ich wollte ihr gerade Antworten, als ein fürchterlicher Krach von draußen, zu uns drang. Dieser Lärm, den ich nicht deuten konnte, hielt ein paar Minuten an. Ich starrte wie gebannt zur Tür. Alice neben mir schüttelte leicht den Kopf, doch sie schmunzelte dabei. Ihre dunklen Haare fielen ihr heute wirr um ihr elfenhaftes Gesicht. Sie war heute ganz in schwarz gekleidet, was ihrer hellen Teint noch um einiges verstärkte. Als sie die Tür öffnete, fuhr mein Kopf herum. Edward, Jasper und Emmet kamen wieder herein. Alle sahen ärgerlich aus. Aber nur in Edwards Augen konnte ich Hass und Wut erkennen. „Was habt ihr denn gemacht?“ fragte ich leise. Alle drei sahen sich an. Edward warf Emmet einen finsteren Blick zu. „Ach komm schon… Sie wird es später sowie so sehen!“ Emmet grinste leicht. Er sah mich an, aber ohne Edward aus den Augen zu lassen, als habe er Angst, dass er ihn gleich anspringen würde. „Weißt du Bella, Edward hat nur ein paar Bäume gefällt. Er meint wir brauchen Brennholz…“ jetzt grinste er übers ganze Gesicht. Aber niemand außer im fand etwas an der Sache witzig. Rosalie trat zu Emmet und haute ihm eine auf den Hinterkopf. Er schaute sie verdutzt an, doch sie verdrehte die Augen. Entnervt stöhnte sie auf und zog ihn mit sich. Er warf uns noch einen verwirrten Blick zu, bis er auf der Treppe nach oben verschwand. Alice flüsterte mir zu. „Rose hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass die leichten Schläge auf Emmets Hinterkopf, irgendwann sein Denkvermögen erhöhen!“ sie grinste schadensfroh. Auch ich musste grinsen. Aber Edwards Anblick holte mich schnell wieder zurück. Er stand da wie einer Statue. Sein Blick lag auf mir. Die Hände hatte er tief in seinen Hosentaschen versteckt. Sein Haar war wilder als sonst. Kein Muskel zuckte. In dem Moment hätte ich gerne seine Gedanken lesen wollen. Doch das konnte ich nicht, deswegen musste ich abwarten, was er mir sagen würde. Als er sich endlich wieder bewegte, kam er mir langen Schritten auf mich zu. Er nahm eine Hand aus seiner Tasche und streckte sie mir entgegen. Ich ergriff sie und er zog mich hoch. Er ging in Richtung Treppe und ich folgte ihm. In seinem Zimmer angekommen, setzten wir uns auf sein Sofa. Doch er ließ einen kleinen Abstand zwischen uns. Ich bekam langsam ein mulmiges Gefühl. Wenn sich Edward so abweisend und reserviert verhielt, war das meistens kein gutes Zeichen. Doch ich traute mich nicht ihn zu fragen. Schweigend saßen wir einfach nur da. Als er dann endlich was sagte, wirkte er sehr betrübt. Er saß ruhig da, hatte die Ellenbogen auf seinen Knien abgestützt und hielt den Kopf in seinen Händen. „Bella… ich weiß gar nicht was ich sagen soll…“ nuschelte er leise vor sich hin. Ich musste mich konzentrieren, um in überhaupt verstehen zu können. „Es tut mir Leid!“ sagte ich genauso leise. Wieder einmal hatte ich ihm Sorgen und Kummer bereitet. Er sah mich unschlüssig an. Dann stand er auf und ging zum Fenster. Ich schaute zum Boden und schüttelte den Kopf. „Ach Bella, wieso Entschuldigst du dich? Wenn sich jemand entschuldigen müsste dann ich, und dieser….“ Das letzte Wort knurrte er aus, so dass ich es nicht Verstand. Aber ich wusste wen er meinte. Aber warum müsse er sich den Entschuldigen? Er hatte doch gar nichts getan. „Wieso du?“ ich sah ihn fragend an. „Du warst bei uns zu Hause, als er dich… fast…“ die Wut kochte wieder in im hoch und er schlug mit seiner Faust in das geschlossene Fenster. Ein Scherbenhaufen breitete sich vor seinen Füßen aus. Ein kühler Wind blies durch das Zimmer und lies mich frösteln. Edward kniff die Augen zusammen. Die Hände waren an seiner Seite zu Fäusten geballt. Es klopfte kurz an der Tür, doch es wurde nicht auf die Zustimmung gewartet, sondern Alice kam gleich herein. Sie schaute erst zu mir und dann zu Edward. Sie zog die Augenbrauen zusammen. „Edward…“ begann sie leise. Er drehte sich zu ihr rum und sah sie mit gerunzelter Stirn an. Erst verstand ich nicht, warum so sich nur gegenüber standen und nichts sagten, doch als Edward dann nickte, wurde mir klar, dass sie sich still, über Alice Gedanken austauschten. Ich war sofort empört und sprang auf. „Hey was soll das? Warum schließt ihr mich aus?“ diese ständige Geheimnistuerei, ging mir auf die Nerven. Beide sahen zu mir. Alice trat zu mir und nahm mich bei der Hand. „Komm Bella, wir besorgen dir erst mal was zu essen. Du musst doch fast am verhungern sein.“ Als sie das sagte, knurrte mein Magen wie auf Kommando. Ich wollte noch widersprechen, doch als mein Blick auf Edward fiel, der schweigend die kaputte Fensterscheibe betrachtete, entschied ich mich doch lieber mit Alice zu gehen. Ich folgte ihr aus dem Zimmer. Das Wohnzimmer war leer. Wo waren denn nur alle hin? Doch Alice zog mich mit in die Küche. Dort war Esme, die vor sich hinsummte und gerade dabei war, Essen zu kochen. Als sie uns kommen hörte, drehte sie sich um und lächelte uns freundlich entgegen. „Ah, da bist du ja Bella. Ich hoffe du hast Hunger.“ Und wieder knurrte mein Magen laut hörbar. Ich hielt mir die Hand vor den Bauch und als ich sah, wie sie mich beide anlächelten, müsste ich augenblicklich auch Lachen. Esme hatte mir einen leckeren Eintopf gekocht. Sie saßen mit mir zusammen am Tisch und beobachteten mich dabei, wie ich einen Löffel nach dem anderen verschlang. Als ich den Teller ganz leer gegessen hatte, fühlte ich mich gleich besser. Ich hatte gar nicht gemerkt, wie viel Hunger ist wirklich hatte. Bevor ich überhaupt aufstehen konnte, hatte Esme schon nach meinem Teller gegriffen, um ihn abzuwaschen. Ich wollte ihr widersprechen, aber im Moment, brannte mir was anderes auf der Seele. „Alice, was ist mit Edward? Was hast du vorhin zu ihm gesagt?“ ich versuchte im selben Ton wie Edward zu sprechen, den er immer anschlug, wenn er keinen Widerspruch dulden würde. Aber mehr als ein hilfloses Wispern, war nicht drin. Alice schaute ausweichend zu Seite. Es war eindeutig, dass sie nicht mit mir darüber reden wollte. „Alice, Bitte!“ ich schaute sie flehend an. Sie betrachtete mich nachdenklich und schließlich nickte sie ergeben. „Na schön Bella. Ich habe zu ihm gesagt, dass es im Moment besser ist, wenn er sich nicht in deiner Nähe aufhält. Er ist im Augenblick sehr durcheinander und viel zu wütend. Das hast du ja selbst gesehen.“ Ich dachte an das Fenster und nickte zustimmend. „Es ist für ihn kaum zu ertragen, was dir beinahe passiert wäre. Obwohl er nur ein paar Meter von dir entfernt war. Und das auch noch bei uns zu Hause. Es ist für ihn gerade sehr schwer, sich unter Kontrolle zu halten.“ Ich verstand was sie mir sagen wollte. Es bedrückte mich und schmerzte tief in meiner Brust. Edward litt, und das nur wieder wegen mir. Ich blickte über mir auf die Decke, Edwards Zimmer lag ungefähr über uns. Es war kein Geräusch zu vernehmen. Was er gerade wohl macht? Ich würde ihn am liebsten, fest in meine Arme nehmen und allen Schmerz von ihm nehmen. Alice schien meine Absichten zu erahnen. „Nein Bella, lass ihn jetzt besser. Er muss sich erst wieder beruhigen. Es war für ihn schon schlimm genug, als er dachte, Andrew wollte dich töten, aber was du uns da vorhin erzählt hast…“ sie sprach den Satz nicht zu enden. Sie legte mir mitfühlend eine ihrer zarten weißen Hände auf meine. „Es wird alles wieder gut. Vertrau mir. Er wird sich schon wieder beruhigen.“ Ich nickte nur, ich konnte im Moment nicht sprechen. Meine Kehle war wie zugeschnürt. Warum passiert mir immer so was? Wir saßen schweigend in der Küche und jeder für sich, ging seinen Gedanken nach. Ich fühlte mich schlecht. Ich wollte zu Edward. Ohne ihn fühlte ich mich leer und einsam. Es war als würde ein Teil von mir fehlen, selbst wenn er nur einen Stock über mir war. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Die Tränen, die sich in den letzten Stunden aufgebaut hatte, brachen langsam durch und ich fühlte wie sie meine Wangen hinunter liefen. Ich schluchzte lautlos vor mich hin. Dadurch bemerkte ich gar nicht, wie Alice still die Küche verlassen hatte, und Edward sich neben mich gesetzt hatte. Er legte mir einen Arm um meine Schultern und zog mich sanft an seine Mamorbrust. Ich schluchzte noch ein paar Mal, bis ich zu ihm aufschaute. Er betrachtete mich liebevoll, doch in seinen Augen lag noch Schmerz. Seine Finger fuhren sanft über meine tränennassen Wangen. Er nahm mich wieder fest in seine Arme und zog mich dabei auf seinen Schoss. Eng umschlungen saßen wir einfach nur da. Ich wusste auch nicht was ich zu ihm sagen sollte. Mit mir in seinem Arm, stand er auf, und lief hinauf in sein Zimmer. Vorsichtig bettete er mich dort auf unser Bett. Er wickelte mich in eine Decke und ich kuschelte mich eng an seine kalte harte Brust. „Bella, ich muss mich bei dir entschuldigen. Ich hatte mich vorhin nicht unter Kontrolle. Ich dachte erst, ich hätte sie wieder, aber das hatte ich nicht. Ich war so unvorsichtig. Es tut mir Leid.“ In Edwards Stimme, klang derselbe Schmerz mit, der auch in seinen Augen lag. „Bitte Edward, ist doch schon längst wieder alles gut. Du brauchst dich dafür nicht zu entschuldigen. Ich kann dich ja verstehen…“ ich sprach den Satz nicht völlig aus. Ich wollte dieses Thema einfach nicht länger besprechen. Es war vorbei und ich wollte es nur noch vergessen. Edward küsste mich leicht auf die Stirn und zog mich noch enger an sich. Ich hob leicht meinen Kopf um ihm in die Augen zu schauen. Wie jedes Mal, verzauberte mich sein Blick und ich konnte nicht mehr denken. Der dunkle Schleier war verschwunden, jetzt sah ich wieder, wie seine Augen mir golden entgegen schimmerten. Ich sog tief seinen unbeschreiblichen Duft ein und schloss genießerisch die Augen. Als ich seine sanften kalten Lippen auf meinen spürte, fing mein Herz augenblicklich an, wie verrückt zu schlagen. Ich spürte, wie sich Edwards Mund zu einem Lächeln verzog, kurz bevor er sich sanft von mir löste. Er zeigte mir mein heißgeliebtes schiefes Lächeln. „Ich liebe es, deinem Herz zu lauschen, wenn ich dich küsse. Bei jedem Schlag, hört es ich an, als würdest du mir zurufen wie sehr du mich liebst.“ Endlich erreichte sein Lächeln auch seine Augen. Ich fühlte mich wieder glücklich und vollkommen. _________________________________________________________________________ Und hat euch das neue Kap gefallen?? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)