Bis(s) für die Ewigkeit von abgemeldet (Kann die Liebe siegen?) ================================================================================ Kapitel 5: Unerwünschter Annährungsversuch ------------------------------------------ Kapitel 5 Unerwünschter Annährungsversuch Wir hielten uns einfach nur im Arm. Ich war noch immer sehr gerührt, von seiner Reaktion, was Andrew und mich betraf. Doch auch schockiert. Ich hätte nicht gedacht, dass er so eifersüchtig sein konnte. Ich hatte aber auch nicht darüber nachgedacht, als ich mit Andrew spazieren war. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, ihm solch einen Schmerz zugefügt zu haben. Wie konnte ich ihm das nur antun? Er hatte gestern schon nicht gut auf Andrew reagiert und was mach ich, ich hab nichts Besseres zu tun, als mit ihm durch die Gegend zu laufen. Es hatte ihn anscheinend hart getroffen. Er saß immer noch Regungslos da, den Kopf an meine Schulter gelehnt und die Augen geschlossen. Sein Gesicht wirkte sehr angespannt. Ich strich ihm beruhigend über den Rücken. Wieso hatte ich nicht darüber nachgedacht? Ich hab mich einfach nur wohl gefühlt. Keine Angst oder Unsicherheit verspürt. Ich verstand das alles nicht. Es klopfte leise an die Tür und endlich kam wieder leben in Edward. „Herein!“ rief er und setzte sich aufrecht hin. Ich nahm seine Hand in meine. Ich wollte ihn noch nicht los lassen. Alice steckte ihren Kopf rein. „Hey ihr zwei. Euer neues Bett ist da!“ sie zwinkerte mir zu und ich wurde rot. Immer diese Anspielungen. Ich nahm mir vor, dringend mit Alice zusprechen um das klar zustellen! „Super!“ Edward sprang auf und ging elegant Richtung Tür. „Emmet bringt gerade schon den ersten Karton. Ich glaube, wir dürfen heute mal eure Handwerklichen Fähigkeiten bewundern.“ grinste Alice. In dem Moment kam Emmet herein und hatte einen riesigen Karton auf seiner Schulter balanciert. „Auf Edward! Oder glaubst du ich schlepp hier alles alleine!“ Edward und Emmet gingen nach untern um weitere Kartons nach oben zu schleppen. Alice tänzelte zu mir und nahm neben mir auf dem Sofa platz. Sie nahm meinen Hände in ihre und sah mich eindringlich mit großen Augen an. „Alles in Ordnung bei euch zwei?“ ein besorgter Ausdruck lag in ihrem Gesicht. „Ich weiß es nicht genau.“ flüsterte ich Alice zu. Ich merkte selbst, dass meine Stimme sehr dünn klang. „Bella, was genau ist eigentlich passiert?“ „Ach Alice…“ doch ich hörte die Jungs nach oben kommen und brach ab. „Später!“ hauchte ich ihr zu. Edward und Emmet waren durch die vielen Kartons, die sie vor sich her schleppten, kaum zu erkennen. Sie selber sahen wohl auch nicht viel, da Emmet mit den Kartons am Türrahmen hängen blieb und Edward in ihn rein lief. Alice fing schallend an zu lachen. „Ihr hättet auch noch ein zweites Mal gehen können! Aber nein, ich seid zu faul!“ Auch ich musste lachen, als ich sah, wie die Kartons auf Edwards Arm, gefährlich schwankten und er hin und her taumelte, um sie nicht fallen zu lassen. Als sie es endlich geschafft hatte, die Kartons sicher auf dem Fußboden abzustellen, versuchte Jasper durch die Tür zu kommen, was sich nicht als einfach erwies, da er eine große Matratze auf dem Rücken trug. Alice und ich fingen erneut an zu lachen und hielten uns den Bauch. Tränen traten mir in die Augen vor lachen. Dafür ernteten wir zwar böse Blicke, aber die brachten uns noch mehr zum Lachen. „Wollt ihr vielleicht nicht lieber was anderes machen? Es wird schon einen Moment dauern, bis wir hier fertig sind.“ zischte uns Edward zwischen zusammen gebissenen Zähnen zu. Er hatte sich in unsere Richtung gedreht und die Hände in die Seite gestemmt. Ich hatte beinahe wieder angst bekommen, dass er noch wütend auf mich war. Aber ich sah das Lachen in seinen Augen. Alice und ich erhoben uns und gingen in ihr Zimmer. Natürlich ließ ich es mir nicht nehmen, Edward vorher noch einen Kuss zu geben. Er lächelte mir liebevoll zu, doch der Schmerz war noch nicht ganz aus seinen Augen gewichen. Er streichelte mir noch mal kurz, mit seinen kalten Fingern die Wange entlang. Dann drehte er sich um und machte sich an die Arbeit. Alice saß schon auf ihrem großen Bett. Sie wirkte zwischen den vielen Kissen, dich sich darauf türmten wie eine kleine Elfe. Ihre blasse Haut hob sich stark von den dunkelroten Bezügen ab. Ich ließ mich ausgestreckt neben sie fallen und schloss die Augen. „So jetzt sind wir unter uns! Erzähl mir alles!“ wartend betrachtete mich Alice. Ihre Augen funkelten vor Neugier. Ich stöhnte auf. Ich wusste nicht wo ich anfangen soll. „Es ist alles so komisch. Ich versteh die ganze Sache selber nicht.“ Wie sollte ich es ihr erklären, wenn ich selbst keine Ahnung hatte, was eigentlich genau los war. „Erzähl mir einfach ab dem Moment, als ich euch zwei allein gelassen hab.“ half mir Alice weiter. Ich begann stockend zu erzählen. „Also… wir haben uns sehr gut unterhalten… Ich fühlte mich frei und unbeschwert… Ich redete einfach drauf los und er tat dasselbe… Wir haben uns über alles Mögliche unterhalten. Dann fragte er mich, ob ich Lust hätte, mit ihm ein bisschen am Fluss entlang zu laufen… Erst war ich mir ein bisschen unsicher. Schließlich kannte ich ihn kaum und egal wie nett er ist, er bleibt schließlich ein fremder Vampir.“ Alice nickte mir zustimmend zu, sagte aber nichts. Sie wirkte sehr nachdenklich. Ihre zusammen gepressten Lippen bildeten eine dünne weiße Linie in ihrem zarten Gesicht. „Aber das ungute Gefühl verflog schnell und ich stimmte zu. Also wir liefen so am Fluss entlang und redeten und redeten. Nach einer Weile drehten wir wieder um und liefen zurück... Ich hatte ganz die Zeit vergessen. Dann stand plötzlich Edward vor uns. Er war völlig außer sich. Er reagierte überhaupt nicht auf mich und starrte Andrew nur wütend an. Dann packte er mich und schleifte mich hinter sich her…. Und oben in seinem Zimmer ist er völlig zusammen gebrochen. Es war schrecklich Alice! Ich habe ihn noch nie so erlebt…. Mir wurde dann klar, dass er eifersüchtig war. Aber ich glaube, es steckt noch mehr dahinter.“ Ich starrte in die Luft und versuchte das alles zu begreifen. Alice neben mir hatte die Augen zusammen gekniffen. „Was denkst du?“ fragte ich neugierig. „Mmh… ich bin mir nicht sicher. Und darum sollte es auf jeden Fall erst mal unter uns bleiben.“ „Ok wie du meinst.“ Sie machte mir ein bisschen Angst. „Wie wir wissen, kann er ja unsere Gefühle manipulieren. Dass haben wir ja gestern bei dir gesehen. Vielleicht hatte er das heute auch gemacht? Meine Unsicherheit war plötzlich weg und somit ließ ich euch alleine. Genauso deine! Normalerweise wärst du doch nie mit ihm alleine da rum gelaufen, oder?“ Ich dachte kurz über Alice Theorie nach. „Ja ich glaube du hast Recht. Normal hätte ich viel zu viel angst haben müssen, um überhaupt mit ihm alleine da draußen zu sitzen, geschweige denn mit ihm vom Haus wegzulaufen.“ Mein Verhalten war alles andere als normal gewesen. So wohl wie ich mich da mit ihm gefühlt hatte, fühlte ich mich sonst nur bei Edward oder Alice. „Aber warum hat er das getan? Wollte er dir nur helfen, so wie gestern Abend oder steckt mehr dahinter?“ die Frage hatte Alice sich eher selber gestellt und erwartete keine Antwort von mir. Ich hätte auch gar keine geben können. „Tja, am besten wäre es, wenn Edward mal seine Gedanken belauschen würde. Dann wissen wir bestimmt mehr.“ Alice lief im Zimmer auf und ab. In ihren geschmeidigen Bewegungen konnte man erkennen, wie nervös sie die ganze Geschichte machte. „Ich glaube, dass wäre keine gute Idee, wenn Edward Andrew zu nahe kommt. Das könnte ins Auge gehen! Und wir wollten doch noch keinem was erzählen. Edward ist schon fertig genug, wegen der Sache. Ich möchte ihn da raus halten!“ widersprach ich Alice. „Mmh…“ Alice blieb vor mir stehen und betrachtete mich nachdenklich. „Ja ich glaub du hast Recht. Das war keine gute Idee. Aber was wollen wir dann machen? Wir können ihn ja schlecht fragen.“ Alice warf verzweifelt die Arme hoch und ließ sich wieder neben mir nieder. Irgendetwas war faul an der Sache, dass spürte ich. Ich wusste nur nicht was! Es klopfte an der Tür und Jasper steckte seinen Kopf rein. Er grinste uns an und zeigte seine blendend weißen Zähne. „Wir sind fertig!“ verkündete er freudestrahlend. Alice und ich sprangen beide auf und gingen schnell in Edwards Zimmer. Auch Edward strahlte, als ich das Zimmer betrat. Er kam mir entgegen und drückte mir einen Kuss auf die Lippen. „Na wie findest du es?“ er zeigte auf ein großes Bett, aus schwarzem Leder und einer Rückenlehne. Dazu hatten sie neue Kissen und Decken bezogen. Es wirkte sehr einladend und sah bequem aus. „Es ist toll!“ rief ich begeistert aus. „Na komm, teste es doch mal!“ Er legte mir eine Hand auf den Rücken und schob mich Richtung Bett. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Ich stellte mich rückwärts davor und ließ mich nach hinten fallen. Das Bett war einfach himmlisch. Die Matratze war super weich. Hier wollte ich gar nicht mehr aufstehen. Als sich die Matratze neben mir senkte, öffnete ich meine geschlossenen Lider und blickte in zwei strahlende Augen. Der Schmerz war verflogen. Die Sorgenfalten waren verschwunden und hatten platz gemacht, für mein heißgeliebtes schiefes Lächeln. Das machte mich so glücklich, dass ich ihm die Arme um den Hals schlang und ihn stürmisch küsste. Als meine Lippen seine trafen, war er vor Schock erst mal ganz steif, doch schon nach einem Moment, erwiderte er meinen Kuss und nahm mich fest in die Arme. Ich hatte ganz vergessen, dass wir nicht allein waren. Erschrocken schaute ich auf und sah gerade noch wie die Tür leise ins Schloss fiel. Sie hatten sich diskret zurückgezogen. Aber wahrscheinlich spekulieren sie jetzt noch viel mehr. Aber das war mir im Moment egal. Ich wollte nur Edward nahe sein. „Ich liebe dich!“ flüsterte ich ihm zu. Seine Augen funkelten kurz auf und dann sah er mir tief in die Augen und wirkte plötzlich ganz ernst. „Und wie sehr ich dich liebe, kann ich gar nicht in Worte fassen!“ Abermals küssten wir uns lange und intensiv. Früher war so was nicht möglich. Er zog sich immer schnell von mir zurück. Ich spekulierte, ob er sich nun besser im Griff hatte und sich nicht mehr so viele Sorgen machte. Oder ob er nicht mehr die Kraft hatte, seine eigenen Regeln einzuhalten. Mit beiden Möglichkeiten konnte ich leben. Hauptsache es war so. Aber ich wollte ihm jedes Mal näher sein, als ich schon war. Mein Verlangen nach ihm, war so übermächtig. Ich lag in seinen Armen und genoss seinen einmaligen Duft der mich umströmte. Ich betrachtete ihn schon eine ganze Weile. Er summte leise vor sich hin und hatte dabei die Augen geschlossen. Ein paar Haarsträhnen fielen ihm ins Gesicht. Seine Haut war fast so weiß, wie der Bezug der Kissen und Decken, auf denen wir lagen. Sie wirkte nur durchsichtiger. Er war absolut vollkommen. Es war wieder einer dieser Momente, in denen ich nicht begreifen konnte, was er an mir fand. Wie konnte ein so wundervolles Geschöpf mich lieben? Ich hatte schreckliche Angst, ihn noch einmal zu verlieren. Und er hatte die gleiche Angst. Das hatte ich heute erfahren. Ein kalter Schauer lief mir den Rücken hinunter, als die Bilder mir wieder in Erinnerung kamen, wie er völlig aufgelöst vor mir saß. Ich strich ihm die Haarsträhnen aus der Stirn und er schaute plötzlich auf. Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange und kuschelte mich wieder an ihn. Seine kühle Haut drang durch seinen dünnen Pullover zu mir durch. Aber es fühlte sich sehr angenehm an. Das Bett war so gemütlich, dass mir schon bald ein gähnen entwich. Darauf ging ich ins Bad und machte mich für die erste Nacht in unserem gemeinsamen Bett zurecht. Es war eine wundervolle und erholsame Nacht. Ich fühlte mich wie auf einer Wolke und verbannte die Erinnerung an diesen furchtbaren Tag. Die nächsten zwei Tage waren ziemlich ereignislos. Edward verhielt sich Andrew zwar sehr feindselig gegenüber und ließ mich keinen Moment aus den Augen. Und wenn er mal nicht bei mir sein konnte, stand schon Alice neben mir. Aber Andrew ließ sich davon nicht einschüchtern. Er verhielt sich ganz ruhig. Mir ging das langsam alles auf die Nerven. Ich konnte nicht mal mehr alleine ins Bad gehen, ohne das entweder Edward oder Alice vor der Tür standen. Ich fand das alles ziemlich übertrieben. Mittlerweile kam mir die ganze Theorie über Andrew völlig schwachsinnig vor. Er hatte nicht noch einmal versucht mit mir zu reden. Es wäre zwar auch kaum möglich gewesen, da ihn Edward wahrscheinlich angesprungen hätte. Sein ganzer Körper versteifte sich jedes Mal, wenn Andrew auch nur im selben Zimmer mit uns war. Carlisle hatte versucht mit ihm darüber zu sprechen, aber er hielt standhaft an seiner Meinung fest. Er war der festen Überzeugung, dass Andrew irgendetwas planen würde und er zählte schon die Tage, bis sie alle wieder abreisen würden. Edward hatte sogar Carlisle gebeten, sie aus dem Haus zu schmeißen. Aber Carlisle dachte nicht daran. Er meinte, dass man Gäste so nicht behandelte und dass Edward überreagiert. Ich war derselben Meinung. Alice und ich hatten gestern eine ausgedehnte Shopping-Tour nach Port Angeles gemacht und Alice hatte mir wieder viel zu viele Sachen gekauft. Aber sie sieht dabei immer so glücklich aus. Und bei ihren kleinen Schmollmund, hatte ich keine Chance nein zu sagen. Charlie hatte mich gestern angerufen und sich nach meinem Wohlergehen erkundigt. Bei ihm lief alles ganz gut. Sie kamen gut mit den Ermittlungen voran und er wirkte sehr erleichtert. Er hatte natürlich auch mit Carlisle gesprochen, ob ich mich auch wirklich gut benehmen würde. Mir war das ganze so peinlich, dass ich meinem Vater am liebsten den Kopf abgerissen hätte. Edward und ich saßen gerade mit dem Rest der Familie Cullens im Wohnzimmer. Die anderen waren auf die Jagd gegangen. Ich genoss die friedliche Atmosphäre die dadurch im Zimmer herrschte. Selbst Edward wirkte entspannt und fröhlich. Einen Arm hatte er mir leicht um die Schultern gelegt und seine Beine genüsslich von sich gestreckte. Er lachte immer wieder auf, als Alice von unserer gestrigen Shopping-Tour berichtete und was für verdutzte Gesichter ich gemacht hatte, als sie mich in die merkwürdigsten und knapsten Kleider gesteckt hatte. Ich musste nur lachen, wenn Jasper einen seiner spitzen Kommentare abgab, über Alice Einkaufssucht und dafür wütende Blicke kassierte. Sie erzählte gerade von der Verkäuferin, die wir beinahe in den Wahnsinn getrieben hätten, als sie mitten im Satz abbrach und ihr Gesicht völlig ausdruckslos wurde. Und es sah so aus, als würde sie noch blasser werden. Wir schreckten alle auf, als sie einen schmerzverzehrten Laut von sich gab. Jasper hatte sie behutsam in die Arme genommen und ihr Kopf lag an seiner Schulter. Edward hatte sich neben mir aufgerichtet und war völlig erstarrt. Seine Lippen bebten leicht und er hatte meine Hand fest in seine genommen. Seine Augen waren völlig auf Alice fixiert. Jasper war der einzige, der beruhigend auf Alice einsprach. „Was siehst du?“ fragte er sie angespannt. Auch er war blasser als zu vor und auf seiner Stirn hatten sich tiefe Sorgenfalten gebildet. Alice zitterte und auch ihre Stimme vibrierte, als sie endlich sprach. Es war nur ein Wort, doch es änderte alles. „Victoria…“ ihre Stimme brach ab. Ihre Augen flogen auf und ein entsetzter Blick traf mich, der mir eiskalte Schauer durch den ganzen Körper jagte. Edward versteifte sich neben mir noch mehr, was ich schon gar nicht mehr für möglich gehalten hatte. Er nahm mich fest in die Arme und presste mich dicht an seinen Körper, als wolle er damit, alles Böse auf der Welt von mir fernhalten. Ich war zu geschockt, um überhaupt reagieren zu können. Die Sache mit Andrew, hatte Victoria ganz aus meinen Gedanken verbannt. Doch jetzt traf es mich wie ein Schlag. Die Angst und die Panik erfassten mich mit einer Geschwindigkeit, dass ich keinen Vernünftigen Gedanken mehr fassen konnte. Ich sah nur Rot. Rotes welliges Haar, ein fieses Grinsen und kalte böse Augen, die mich nur Tod sehen wollten. Alice berichtete von ihrer Vision, doch ich bekam nur einzelne Wortfetzen mit. „Dunkel…Victoria…Bella…Schrei…Blut…“ doch es reichte. Mehr brauchte ich nicht wissen, um die Vision deuten zu können. Victoria würde mich bald erwischen und ich würde sterben. Das wusste ich ganz genau. Ich stand zitternd auf. Edward hielt mich jedoch an der Hand fest. „Wo willst du hin Bella?“ fragte er erschrocken. Sein Gesicht war ganz blass und er hatte die Augen weit aufgerissen. Ich sah die Angst darin, die ich fühlte. „Bad!“ war das einzigste was ich heraus brachte. „Warte, ich komm mit dir!“ Edward hatte sich schon erhoben und stand neben mir, um mich zu stützen. Doch ich schüttelte den Kopf. Ich musste einen Moment alleine sein. Ich konnte ihm nicht in seine ängstlichen Augen schauen. Ich ertrug es nicht. Es machte die Gefahr so realistisch. „Bitte, lass mich kurz allein.“ Meine Stimme war kaum zu hören, doch ich wusste, er konnte mich verstehen. Er wollte schon widersprechen, doch ich entzog mich seiner Hand und ging auf wackligen Beinen die Treppe hoch. Ich musste mich am Geländer stützen, sonst wäre ich die Treppe wieder hinunter gefallen. Ich schloss die Tür hinter mir und lehnte mich an das kühle Holz in meinem Rücken. Ich versucht mehrmals tief durch zu atmen. Alles dreht sich um mich. Ich wollte mich setzen und ging ein paar Schritte Richtung Badewanne, die den Raum dominierte. Doch kurz davor sackten mir die Beine weg. Ich fiel auf die Knie und stütze mich am Rand der Wanne ab. Ich ließ meine heiße Stirn auf dem kühlen Rand der Wanne nieder. In meinem Kopf kreisten Bilder, von James, wie er mit blutroten Augen vor mir stand. Und an Laurent, auf Edwards Lichtung. Seine Worte halten immer wieder in meinem Kopf nach „…wenn du wüsstest, was sie sich für dich ausgedacht hat, Bella… dann wärst du mir dankbar…“ Mir wurde furchtbar übel. Mein ganzer Magen drehte sich. Dann hörte ich, wie die Tür geöffnet wurde und erwartete Edwards Stimme zu hören. „Bella!“ Doch es war nicht seine Stimme. Erschrocken schaute ich auf und mir blieb fast das Herz stehen. Doch in der großen Fensterfront, spiegelte sich eine Gestalt, mit blondem Haar. Ich fuhr herum und blickte in die funkelten Augen von Andrew. Er kam auf mich zu und umfasste meine Schultern. Er sah mir eindringlich in die Augen und seine Stimme war fest. „Hab keine Angst! Alles ist gut!“ und eine Woge der Ruhe kam über mich. Ich konnte wieder atmen und meine Gedanken wurden klarer. Ich schloss für einen Moment die Augen und seufzte erleichtert. Plötzlich spürte ich seine Lippen auf meinen und fuhr erschrocken auf. Ich wollte schreien, doch er hatte seine Hand fest über meinen Mund geschlossen. „Pscht, ganz ruhig!“ sprach er auf mich ein. Doch ich wollte mich nicht beruhigen. Was machte er denn da? Er konnte mich doch nicht einfach küssen. Ich biss ihm mit aller Kraft in die Hand und schmeckte Blut in meinem Mund. Er stieß einen Fluch aus und zog seine Hand zurück. Ich nutzte die Gelegenheit um an ihn vorbei und in Richtung Tür zu rennen. Doch er war schneller. Er griff nach mir und zog mich nach hinten. Ich kam ins straucheln und fiel mit einem Knall zu Boden. Mein Kopf schlug hart auf den Fliesen auf. Eine warme Flüssigkeit sickerte in meine Haare. Schwarze Punkte tanzten mir vor den Augen. Ich fühlte, wie er sich über mich beugte. Ich wollte schreien, doch meine Kehle war völlig ausgetrocknet. Hinter uns flog die Tür mit einem lauten Knall auf und prallte gegen die Wand. Ich hörte ein tiefes Knurren. Ich spürte wie der Körper über mir, von mir weg gerissen wurde. Darauf folgte ein dumpfes Geräusch und dann wurde alles schwarz um mich. Es war alles dunkel um mich. Mir war fürchterlich kalt und mein Kopf schmerzte höllisch. Ich wollte mich bewegen, doch irgendwas hielt mich fest. Ich bekam langsam Angst, bis ich eine vertraute Stimme hörte, die ich überall erkennen würde. „Bella! Bella kannst du mich hören? Bitte Bella, sag doch was.“ Ich vernahm ein tiefes Schluchzten, konnte jedoch nicht ausmachen woher es kam. Ich wollte ihm antworten, doch ich fand meine Stimme nicht. „Bella Liebes, mach die Augen auf. Bitte! Du musst aufwachen!“ Ich spürte einen stechenden Schmerz am Hinterkopf. Dann vernahm ich einen widerlichen, ekelerregenden salzigen Geruch war und öffnete unter leisem Stöhnen meine Augen. Die Bilder waren noch leicht verschwommen, doch ich erkannte den bronzefarbenen Schopf, der über mich gebeugt war. Als sich die Bilder langsam scharf stellten, sah ich goldene Augen, in denen ich am liebsten versunken wäre. Ihr Anblick machte den Schmerz in meinem Kopf erträglicher. Ein erleichtertes Lächeln trat in sein Gesicht und er küsste mich behutsam auf die Lippen und meine Stirn. Dabei hielt er mein Gesicht sanft in seinen Händen. „Oh Gott, Bella! Ich bin so froh! Wie fühlst du dich mein Engel?“ Er half mir beim Aufsetzten und legte stützend einen Arm um mich. „Kopf…schmerzt…“ stöhnte ich. Das Sprechen viel mir schwer. Bei jedem Wort fuhr einen stechender Schmerz durch meinen Schädel. „Carlisle ist es sehr schlimm?“ Edward blickte besorgt über mich hinweg. Somit war wohl auch geklärt, wer da an meinem Hinterkopf hantierte. „Ja, ich denke schon. Sie hat eine kleine Platzwunde, aber es blutete schon gar nicht mehr. Und wahrscheinlich einen leichte Gehirnerschütterung.“ Na prima. Das hatte mir gerade noch gefehlt. Ich wollte aufstehen, doch ich schwankte noch zu sehr, so dass ich mich krampfhaft an Edward klammerte. Ich schaute mich um und sah eine Person am Boden liegen. Ich schrie erschrocken auf, als ich durch das viele Blut in seinem Gesicht, Andrew erkannte. Jasper und Emmet hatten sich neben ihm Aufgestellt. Ich wollte hier nur noch raus. Edward nahm mich vorsichtig auf seine Arme und trug mich hinaus auf den Flur. Dort entdeckte ich entsetzte Gesichter. Ich schloss die Augen. Ich wollte jetzt nicht darüber nachdenken, was sie jetzt wohl von mir denken würden. Wir betraten Edwards Zimmer, dicht gefolgt von Alice und Carlisle. Ich hörte noch, wie Esme den anderen sagte, sie sollen doch wieder unten platz nehmen, bevor sich die Tür schloss. Edward legte mich aufs Bett und setzte sich neben mich. „Bella, ich werde dir jetzt was gegen die Schmerzen und was zur Beruhigung geben.“ Ich nickte leicht und bereute es sofort. Jede Bewegung war eine Qual. Carlisle hob meinen Arm und ich merkte einen kleinen Piecks. „Oh nein.. Spritze!“ jammerte ich vor mich hin. Edward neben mir lachte leise. Die Müdigkeit umhüllte mich. Ich hatte die Augen bereits geschlossen, als es leise an der Tür klopfte. Ich hörte eine traurig klingende Stimme. „Wie geht es ihr?“ ich glaubte es als Bea´s Stimme identifizieren zu können. „Sie wird schon wieder!“ das war Carlisle. Er klang ruhig, aber dennoch kühl. „Es tut mir so leid. So unsagbar Leid! Ich möchte mich im Namen meiner gesamten Familie entschuldigen, auch wenn ich weiß, dass es Unentschuldbar ist, was Andrew getan hat.“ Ihre Stimme klang qualvoll und wütend zu gleich. Es blieb einen Moment still. Ich wollte schon die Augen öffnen, um zu sehen, was da passierte, doch dann redete Carlisle weiter. „Ich weiß. Doch wie du dir bestimmt schon denken kannst, können wir unter diesen Umständen, Andrew nicht länger in unserem Haus willkommen heißen. Ich hoffe du verstehst das.“ Carlisle klang sehr ernst, doch ich erkannte ihn seiner Stimme einem Unterton, der ausdrückte, wie auch er die ganze Sache bedauerte. „Selbstverständlich werden wir sofort aufbrechen. Andrew wird seine gerechte Strafe bekommen. Dies verspreche ich euch.“ Dann fiel die Tür erneut ins Schloss und alles wurde still um mich herum. ______________________________________________________________ Ich hoffe es hat euch gefallen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)