Ein Tag im Psycho-Zoo von hideplueschtier (Diverse J-Rock Musiker mal ANDERS!) ================================================================================ Kapitel 1: Morgens ------------------ Ein Tag im Psycho Zoo Kapitel 1: Es war ein wunderschöner klarer Sommertag, als diese Geschichte ihren Anfang nahm, kurz bevor der Psycho Zoo seine Tore für den zu erwartenden Besucherstrom öffnete. Eigentlich war es fast schon zu ruhig, geradezu beunruhigend still, denn ein beinahe charakteristischer Laut des alltäglichen Wahnsinns fehlte: Das durchdringende Fiepen, welches eine auffallend bunte, niedliche hide-Maus von sich zu geben pflegte, wenn Pata ihn mal wieder zum Frühstück vernaschen wollte. Dieses geschah zwar recht oft, denn das schizophrene Pata-Kaninchen verspürte besonders Nachts und in den frühen Morgenstunden Heißhunger auf das pinke Fellknäul, sodass er zur gemeingefährlichen Miezekatze mutierte, doch heute war Pata schlicht und ergreifend andererweitig beschäftigt. Emsig suchend hoppelte das Kaninchen, dessen Haupt lange braune Locken zierten, über die breiten Sandwege des Zoos, wobei es eine Flasche hinter sich herzog und oft witternd das Näschen in die Luft hob. Das flauschige Kaninchen hatte es so satt! Tagein tagaus setzte man ihm dieses widerliche Gebräu mit dem abscheulichen Namen Karottensaft vor! Traurig ließ Pata-Kaninchen die Ohren hängen, fehlte doch auch dieses Mal von seinem lang ersehnten Hauptnahrungsmittel Whiskey jede Spur… Statt das Pata also sein Gesöff fand geschah es, das Heath der Zoowärter und seines Zeichens Mädchen für alles, ihn fast über den Haufen lief, denn so ein kleiner Nager war doch recht schnell zu übersehen. „Pata-Kaninchen was tust du denn hier?“, fragte Heath überrascht und hob ihn vom Boden auf. Daraufhin antwortete dieser nur mit einem leisen: „…...nuff…...“, schließlich konnte er sein Verlangen nach dem heißbegehrten Alkohol ja schlecht zugeben, war Heath doch einer dieser ollen Menschen, die ihm aus puren Egoismus den Alkohol verboten hatten… „Naja ist ja auch egal…willst du nicht mit zu Yoshiki kommen?“ Das Pata-Kaninchen rollte genervt mit den tiefbraunen Kulleraugen. Musste das denn sein, dass er auch noch mit zu dieser egozentrischen Schnappschildkröte geschleppt wurde? Der saß doch eh nur in seinem Zimmer das rundum verspiegelt war und betrachtete sich den ganzen Tag von oben bis unten! Andererseits….vielleicht gab es ja dort etwas getränketechnische Abwechslung und immerhin war getragen werden immer noch besser als selber hoppeln zu müssen, oder? Und wie nicht anders zu erwarten saß Yoshiki die Schnappschildkröte tatsächlich inmitten des Spiegelsaales, auf einem mit schwarzen Samt bedecktem Podest, welches der rosa gestickte Schriftzug „ Princess“ schmückte. „Na gut geschlafen Yoshi?“, fragte Heath und stellte ihm den extra zusammen gemixten Diätsalat hin. Yoshiki hatte jedoch keineswegs gut geschlafen und das ließ er den seiner Meinung nach ihm Untergebenen auch deutlich spüren, indem er nach seinen Fingern schnappte, bevor er sich seinem Frühstück zuwandte. Pata-Kaninchen hingegen hatte die Hoffnung irgendwo eine kleine Whiskeypfütze, die sich genauso einsam wie er fühlte zu finden, noch immer nicht aufgegeben und so hoppelte - oder vielmehr rutschte er, denn auch der Fußboden war verspiegelt und somit gefährlich glatt- von einer Ecke zur anderen. Diese Suche machte so müde…… Gähnend stellte Pata sich auf die Hinterpfoten und streckte sich, als seine Augen etwas erblickten, was sein kleines Kaninchenherz schneller schlagen ließ: Dort lag selig pennend ein Raubtier, kleine Schnarchlaute ausstoßend und den Kopf auf eine Whiskeyflasche gebettet! Unendlich vorsichtig bewegte das kleine Plüschknäul sich in diese Richtung, nicht sicher ob er nun seinen Kanincheninstinkten Folge leistend in Panik verfallen, oder doch lieber die Pata-typische Ruhe bewahren sollte. Normalerweise tat Taiji der Babylöwe einem ja nichts, aber man konnte ja nicht wissen wie groß die Gefahr für Pata war, wenn dieser Taiji in Gestalt eines potenziellen Frühstücks begegnete. Der Blick aus den tiefbraunen Augen wanderte unentschlossen hin und her. Erlösung durch den Whiskey oder doch besser Flucht vor der Gefahr? Trinken oder gefressen werden?? Whiskey oder Taiji??? Sein oder nicht sein, das war hier die Frage…. Doch bevor das Kaninchen einen endgültigen Entschluss gefasst hatte, durchbrachen ein lautes Zischen und eine Flut von undefinierbaren Schimpfwörtern die Stille. Diese misstönenden Laute kamen von Yoshiki, der sich gerade furchtbar darüber aufregte, das Heath sich bei der Mani/Pediküre so ungeübt anstellte und ihm zu guter letzt auch noch den falschen Nagellack aufgetragen hatte. „Verdammt! Immer diese unfähigen Menschen, dass passt doch gar nicht zu meinem Teint!“, motzte Yoshiki-Schildkröte und erntete von dem Wärter nur einen verständnislosen und von Pata einen ärgerlichen Blick, denn Taiji war dadurch natürlich aufgewacht. „Tss… welcher Teint du bitchige Kröte? Du bist grün das sieht eh nicht sehr gesund aus!“, erkannte der Babylöwe in provozierender Halbstarkenmanier und schüttelte seine wuschelige Mähne, bevor er zum Podest hinüber tapste. Dort angekommen verpasste er Yoshiki einen spielerischen Schlag, da dieser jedoch nicht damit gerechnet hatte, kullerte er prompt von seinem Samtkissen. „Juhuuuuuuuuuuuuu! Endlich kommt mal etwas Stimmung in die Bude!“, freute sich Taiji und begann die Yoshiki-Schnappschildkröte, die sich schnell in ihren Panzer verzogen hatte, wild im Spiegelsaal herumzubowlen. Da ihm allerdings die Kegel fehlten, wechselte er recht schnell dazu über den „Ball“ zu dribbeln und von einer Seite der Wand zur anderen zu schießen, sodass Pata-Kaninchen sich nur durch mehrmalige Luftsprünge aus der Flugbahn retten konnte. Nunja, wenigstens war die Whiskeyflasche nun unbewacht, was den kleinen Nager in höchstes Entzücken versetzte. Mit einigen geschickten Ausweichmanövern und nicht auf den Lärm um ihn herum achtend schlich er näher und näher. Mit einem siegesgewissen Blitzen in den Augen erreichte er die Flasche Jack Daniels und flüsterte ein hingerissenes: „Du bist mein…mein Schatz….“ Dann öffnete er sie mit ungewohnt schnellen Bewegungen, setzte sie an und…..kein einziger Tropfen rann in seine Kehle! Vollkommen schockiert setzte Pata die Flasche ab und blinzelte hinein. Staubtrockene Leere starrte ihm entgegen, ja verhöhnte geradezu all seine Bemühungen… „Nnn…n…neiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiin!“, ertönte das herzzerreißende Schluchzen und schon liefen kleine Kullertränen über das plüschige Fell… Kopfschüttelnd stieg Heath über die torkelnde Yoshiki-Schildkröte und wollte dem Kaninchen die Flasche aus dessen zitternden Pfötchen nehmen, doch dieses umklammerte sie krampfhaft, nicht willens seine gestorbene Hoffnung so einfach herzugeben. „Ihr seid wirklich unmöglich heute….“, stellte Heath fest. „Muss ich dir erst hide-Maus in die Pfoten drücken damit du versoffenes Karnickel Ruhe gibst?“ „…….nuff……hide-Maus flitzt aber gerade irgendwo als Speedschnecke rum….“, schnüffelte Pata-Kaninchen, die leere Flasche noch fester umarmend und langsam aber sicher den Spiegelsaal flutend. Seufzend setzte der Zoowärter die beleidigte Yoshiki-Schnappschildkröte wieder auf das Podest und machte sich auf die Suche nach hide. Das mochte zwar ne halbe Ewigkeit dauern, war aber immer noch besser als den gesamten Psycho Zoo wegen einer Kaninchentränensintflut evakuieren zu müssen. „Los Taitai such hide…“, befahl er gelangweilt und latschte, ab und zu an einer Zigarette ziehend, hinter dem Babylöwen her. Dieser wusste jedoch nicht einmal genau, wonach er nun suchen sollte, war es doch beinahe unmöglich zu wissen in welcher seiner vielfältigen Existenzformen hide sich gerade befand… Als ihnen jedoch ein irgendwie leicht angenagt aussehender Toshi-Besen, der verlassen in einer Ecke lag, auffiel war es doch recht offensichtlich, das hide in Gestalt der niedlichen frechen Maus hier vorbeigekommen sein musste. Heath stellte den umgefallen Toshi wieder auf seine Haare, oder besser gesagt Borsten und warf ihm einen bedeutungsvollen Blick zu. „Keine Angst um dich kümmere ich mich nachher….“ „Nein, bitte, BITTE nimm mich mit! Heath-sama, ihr könnt mich doch nicht verlassen! Ich brauch euch doch, sonst benutzt mich die Unglückskrähe wieder als Sitzstange!“, flehte Toshi unglücklich und kaum hatte er geendet, stürzte auch schon ein rabenschwarzer Vogel aus dem Himmel: Die Kyo-Krähe. In einer Wolke aus Federn kam der Vogel mit den fluffigen gelb-blonden Haaren trudelnd zu Boden. „Au! Verdammt, war ja klar das das wieder ne Bruchlandung wird… die xte heute schon, kein Wunder das man da depressiv wird….“, grummelte Kyo, wurde jedoch nur von Heath beachtet, der ihn fragte ob er hide gesehen habe. Ein Nicken seitens der Kyo-Krähe. Nun wurde auch Taiji ungeduldig: „Ja? Und wo ist er?“ „Gefressen….“ Ein leises Schmatzen und ein Flügel der über einen fedrigen Bauch rieb, begleitete diese Antwort. Kurze Zeit herrschte ungläubige, erschreckte Stille, dann brach der Tumult los und alles stürzte sich gleichzeitig auf die Kyo-Krähe, fast als wäre der arme Vogel ein Rugby ball, den man unbedingt unter sich begraben müsste. „Hey! Das …hilfäääääää…. Ich….“ „Sei bloß ruhig duuuuuuu~ einfach hide zu fressen! Ich glaub das nicht, na warte wenn ich mit dir fertig bin, sei froh wenn dann noch eine einzige Feder von dir übrig ist!“, fauchte Taiji und stürzte sich mit gefletschten Zähnen auf das Unglücksvieh. „Neiiiiiiiiin…das war doch…..lass das! Ich hab ihn gar……Hilfe! Heath-samaaaaaaaaaa!“, krächzte Kyo, sich rückwärts von dem Babylöwen fortbewegend, der gar nicht auf seine Einwände achtete, sondern mit einem extrem bösen Gesichtsausdruck weiterknurrte. Auch Heath geriet zunehmend in Panik: „Oh mein Gott, wo sind die verdammten Rettungsbote??? Wenn Pata-Kaninchen erfährt das wer hide gefressen hat, herrscht hier eine zweite Sintflut! Das überleben wir nicht! Und ich weiß nicht mehr wo ich die Baupläne für die Arche vergraben hab!“ Hektisch rannte er umher und hatte dabei doch irgendwie recht große Ähnlichkeit mit einer aufgescheuchten Glucke, die versuchte ihre Küken, oder in diesem Falle eher Zoobewohner, vor der aufkommenden Katastrophe zu retten. Dummerweise übersah er dabei jedoch den auf dem Boden liegenden Toshi-Besen und so legte er sich erstmal der Länge nach auf den Sandweg. Der völlig überraschte Toshi hingegen vollführte erstmal einige Dreifachsaltos unter entsetztem Quicken, dann landete er mit einem dumpfen Geräusch. „Au….hoffentlich habe ich mir nicht den Stiel gebrochen…..“, murmelte er halblaut vor sich hin, wurde jedoch schnell von Taiji darauf aufmerksam gemacht, dass das wohl eher unwahrscheinlich war, schließlich war er auf dem Babylöwen gelandet, der dadurch doch glatt von der Kyo-Krähe abgelassen hatte. Dieser nutzte das natürlich aus, raffte seine verlorenen Federn zusammen und verzog sich in die Sicherheit des nächsten Baumes, wo er wartete bis sich alle wieder einigermaßen beruhigten. „Ey hallo, ihr Durchgeknallten, ich hab ihn gar nicht gefressen das war ein SCHERZ! Ihr hättet mich also nicht gleich so rupfen müssen….“, grummelte Kyo und besah sich sein Federkleid. „Toll und wie bekomm ich das nu wieder in Ordnung?“ „Weiß ich nicht und ist mir auch egal! Frag doch Heath ob er sie dir wieder anklebt…“ erklärte Taji-Löwe und ergänzte dann: „Sag mir lieber wo hide sich rumtreibt…“ „Nö ist nicht…es sei denn du gibst mir dein Frühstück-, Mittag- und Abendessen und sorgst dafür das Heath mich wieder zusammenbastelt…dann könnt ich mir das ja noch mal überlegen….“ Der Babylöwe setzte sich auf die Hinterpfoten und schmollte erst mal eine Runde, bevor er sich dem „Mädchen für alles“ zuwandte: „Heath der dumme Vogel erpresst mich! Kleb ihm seine Federn wieder an und sag ihm das er eh schon viel zu fett ist und mein Essen nicht bekommt!“ „Ich bin nicht fett! Das sind nur die aufgeplüschten Federn…..“ „Kyo, du hast kaum noch Federn, wie sollen die dich da fett aussehen lassen? Dein Lebensstil ist einfach zu ungesund…..“, erklärte Heath und streckte eine Hand nach der Krähe aus. Diese hüpfte zwar auf seinen Arm, murmelte dabei jedoch etwas was sich verdächtig nach: „Erzähl du mir nix von Lebensstil du Sklave einer selbstverliebten Schildkröte…“ anhörte. Der Zoowärter krallte sich also mit einer Hand Toshi-Besen und mit der anderen Kyo-Krähe, und gab Taiji ein Zeichen ihm zu folgen. Eine ganze Weile suchten sie noch. Und als die kleine Gruppe kurz vorm Resignieren war, gelangten sie an das Aquarium. Eigentlich war dieses mit Wasser gefüllte Becken ja nichts besonderes, wenn man mal davon absah, dass es das Heim für den siamesischen Mana-Kampffisch und die feuerrote Die-Qualle darstellte. Heath wollte gerade daran vorbeigehen, denn diese beiden wurden erst abends gefüttert (wenn überhaupt mal, schließlich konnten sie sich ihr Futter auch unter den normalen Fischen selber fangen….), als ihn etwas stutzig werden ließ. Es sollte doch nur ein ungewöhnlich buntes Vieh darin geben und nicht zwei, oder? Nach näherer Betrachtung stellte sich das zweite bunte Vieh jedoch nicht als Wasserlebewesen heraus, sondern als die vermisste hide-Maus, die quietschfidel mit neongrünen Schwimmflossen, einer riesigen rot-orangenen Taucherbrille sowie einer gelben, mit roten Herzchen versehenen Badehose und mittels eines Schnorchels im Wasser herumpaddelte. „Neeeeeee das ist jetzt nicht wahr oder?“, fragte Heath seine Begleiter, die sich bereits lachend auf dem Boden wanden, sahen die Schwimmbewegungen der kleinen pinkhaarigen Maus, die sich an zwei Tentakeln der Die-Qualle festhaltend durchs Wasser ziehen ließ doch zu witzig aus. Seufzend schob Heath sich die Ärmel hoch und griff in das Aquarium, doch noch bevor er hide erwischte, schlang Die seine langen Tentakeln um den kräftigen Arm und schmiegte sich eng an ihn, wobei er mit rosafarbenen Herzchenaugen leise und zufrieden vor sich hinblubberte. „Och menno…komm schon Daidai, lass los, du kannst mich n andermal voll schleimen!“, befahl der Wärter, doch die Qualle machte absolut keine Anstalten ihn loszulassen, sondern schnurrte einfach nur weiter! Also verlegte Heath sich aufs betteln (oder eher aufs lügen…), denn die glibberige Umarmung war doch nicht soooo angenehm: „ Ich muss nur eben hide rausfischen ja? Danach bekommst du meinen Arm auch sofort wieder…geh solange mit Mana spielen, Kleiner.“ Dass dieser sich daraufhin mit einem doch sehr depressiven Gesichtsausdruck blitzartig verzog, wunderte Heath zwar, aber er nutze die Chance seiner plötzlichen Freiheit um nach hide zu angeln. Prustend und triefnass durchbrach das kleine Fellknäul die Wasseroberfläche und starrte einem Moment verwirrt durch seine zu große Taucherbrille, bis Heath im diese schließlich abnahm und mit ernstem Ton fragte: „Was hattest du da drin zu suchen, hide? Ein Aquarium ist nicht gerade der sicherste Ort für ne Maus! Außerdem bist du nun Klatschnass…..Und wo um alles in der Welt hast du diese Klamotten her???“ hide-Maus schüttelte sich einmal, zog die Flossen aus und ließ sie unbeachtet fallen, wodurch die eine an Toshis Stiel hängen blieb und der Besen nun solcherart recht auffällig „geschmückt“ wurde, bevor er antwortete: „Nya, das Schwimmzeuchs hab ich gefunden …und darin war ich weil das ein psychologischer Notstand war.“ Aus dieser Erklärung wurde mal wieder keiner der Anwesenden wirklich schlau, wie hide rasch feststellte, was wohl auch kein Wunder war, wenn man bedachte das seine Zuhörerschaft aus einem Menschen (die waren eh etwas dämlich), einem Löwenbaby, das lieber den Antilopen der Gazette-Herde auf die Hintern starrte, und einem Besen, der seiner Natur entsprechend halt die Intelligenz von Holz inne hatte, bestand. „Aaaaaaaaalso“, erklärte die hide-Maus, sich wichtigtuerisch auf die Hinterpfoten stellend und auf sich deutend. „Das gerade war ein ganz besonderer Fall für Doktor Maus, Prof. Dr. hide-Maus um genauer zu sein.“ „Was denn ziehst du mit Die-Qualle eine –ich nerv dich solange bis du freiwillig wieder gesund bist- Therapie durch oder was?“, fragte Toshi und versuchte durch mehrmaliges auf und ab hüpfen die Flosse die an ihm hing loszuwerden. „ Naja….so in Etwa…der Arme ist depressiv, weil der olle Kampffisch ihn verlassen hat oder besser gesagt gemeinst tückisch erst geschlagen und halb zermatscht und dann auch noch entführt wurde….“, erklärte hide, woraufhin Toshi-Besen nur meinte: „Und dann meint du, dass es ihm hilft, wenn du dich an seine Tentakeln hängst?“ „Ach sei ruhig du Wischmopp, du hast von höherer Psychologie doch keine Ahnung….“, murmelte das Fellknäul und steckte grummelnd die Pfoten in die Taschen seiner Badehose. „Wo hast die eigentlich her?“ fragte Taiji und deute auf das bunte Kleidungsstück, was hide dazu brachte von einem Ohr zum anderen zu grinsen. „Ey das Teil ist doch schick oder? Und jetzt sag nix Falsches immerhin hat Pata-Katze die für mich genäht!“ Als Heath dieses hörte schlug er sich die Hand vor die Stirn und rief: „Schande das heulende Karnickel hab ich ja ganz vergessen! Los hide sieh zu, der flutet Yoshiki!“ „WAS?! Ihr könnt doch Patapata nicht zum weinen bringen, das geht doch nicht! Bis ich den wieder beruhigt habe….da geht doch mein ganzer Alkoholvorrat bei drauf!“, stellte der kleine Nager schockiert fest und wandelte sich noch in dem Moment des Entsetzens in hide-Speedschnecke um, schnappte sich sein Skateboard und ließ sich von dem Taiji-Babylöwen in blitzartiger Geschwindigkeit zum Spiegelsaal der Schnappschildkröte ziehen, sodass die anderen Beiden nur noch einem verschwommenen bunten Streifen hinterher blickten. „Taiji! Stopp!“, rief hide die Speedschnecke und der Babylöwe hielt im letzten Moment inne, sonst wäre sein „Passagier“ wohl mitsamt seines Skateboards an der Wand gelandet und hätte dort einen recht unansehnlichen Fleck hinterlassen. So jedoch atmete hide ein paar Mal tief durch, bedeutete seinem Freund sich vor ihn zu stellen, so dass die Speedschnecke sichtgeschützt die Verwandlung vollziehen konnte. Musste ja immerhin nicht jeder mitbekommen wie er seine Gestalt änderte… Natürlich hätte er auch die Speedschnecke bleiben können, aber er wollte ja Pata-Kaninchen trösten und dieses Vorhaben versprach doch besser zu gelingen, wenn er als niedliche hide-Maus bei dem Weinenden auftauchte. Wie nicht anders zu erwarten befand Pata-Kaninchen sich noch immer im Spiegelsaal, ignorierte den anscheinend nicht enden wollenden Redeschwall der von Yoshiki der Schnappschildkröte auf ihn einprasselte und vergoss verzweifelte Kullertränen, wobei er der leeren Flasche in seinen Pfoten einen sehnsuchtsvollen Blick nach dem anderen zuwarf. hide war fest entschlossen diesen Zustand zu ändern, war doch Pata in Form eines depressiven Kaninchens schwerer für ihn erträglich als in Gestalt der auf kleine unschuldige hide-Mäuse Jagd machenden Miezekatze. „Was hast du denn, Patapata?“, fragte hide-Maus sobald er seinen in der Ecke hockenden Freund erreicht hatte, doch dieser antwortete nur mit einem leisen geschnüffelten: „……..nuff……“ Kurz entschlossen vertrieb das pinke Fellknäul Jack Daniels von seinem angestammten Platz und begab sich an selbigen, wo er sich auf die Hinterpfoten stellte, Patas tränennasses Fell durchwuschelte und ihm tief in die braunen Kaninchenaugen schaute. „Lass die Ohren nicht hängen mein Hoppelchen“, erklärte er und zupfte verspielt an den langen Hörorganen Patas, bevor er fortfuhr: „Wir finden schon etwas was du heimlich in dein Karottensaftfläschchen füllen kannst, dann merkt Heath das auch nicht…und solange musst du dich halt mit mir begnügen….darfst auch so Flaschenhals-like an mir rumnuckeln, Hauptsache du hörst auf zu weinen, ja?“ Während hide also derart Pata-Kaninchen vom Weinen abhielt, bemühte der Zoowärter sich mit allen Mitteln und Wegen die Gnade seiner Hoheit, Yoshiki-Schnappschildkröte I. wiederzugewinnen, denn dieser fühlte sich doch irgendwie sehr missachtet. Und wie jeder gut informierte Besucher des Psycho-Zoos wusste, war ein Mangel an Aufmerksamkeit in Verbindung mit Yoshiki absolut tödlich- nicht unbedingt für das egozentrische Reptil, aber für alle anderen Anwesenden, hatten die doch unter der Laune des mehr oder weniger liebevoll „Princess“ genannten Tieres zu leiden…. Yoshiki kniff die Augen zusammen und blinzelte verwundert, als da plötzlich etwas strahlend Funkelndes vor seiner Nase baumelte. „Ist das etwa für miiiiiich?“, fragte die Schnappschildkröte und starrte die mit prächtigen Diamantsplittern besetzten Ohrringe begehrlich an, dabei auf das Nicken des Tierpflegers wartend. „Ja sind sie….damit wird deine Schönheit doch passend betont, oder Yoshi?“, bemerkte Heath, sehr wohl wissend das Yoshiki-Schildkröte mit solchen Dingen leicht zu schmeicheln war und man ihn damit prima bestechen konnte. Dieses erkannte auch Taiji-Babylöwe, der soeben in den Spiegelsaal getapst kam und mit einer wie beiläufig dahin geworfenen Bemerkung einen Strich durch die schöne Rechnung machte, trieb er Yoshiki doch zu gerne bis ans Äußerste: „Was für unglaublich hübsche und protzige Ohrgehänge, schade nur dass Schildkröten im Allgemeinen keine Ohren aufzuweisen pflegen….“ Auf die zwei entsetzten Augenpaare die ihn daraufhin erschrocken anschauten entgegnete Taiji nur: „Naja, Heath-sama, du kannst sie ihm ja einfach in den Schädel bohren, Schaden kann das bei dieser neurodermitischen Schuppenhaut eh keinen großen anrichten…..Wenn du ihm allerdings was Gutes tun willst, dann kauf ihm besser mal ne Hautcreme, damit schmeichelst du dich bestimmt bei ihm ein.“ Mit einem leisen Kichern verzog der Babylöwe sich aus dem Blickfeld der beleidigten Schnappschildkröte, denn diese schien mit den Blitzen, die jeden Moment aus den kleinen Augen zu brechen drohten, die Atmosphäre ringsum geradezu elektrisch aufzuladen. Heath, inzwischen vollends verzweifelt, blickte sich suchend nach einer Rettungsmöglichkeit um und da ihm eine höhere Macht heute anscheinend wohl gesonnen war, tauchte die auch sofort auf, wenn auch in einer eher ungewöhnlichen Form: Von einem leichten Sommerlufthauch getragen schwebte der kleine Shinya-Schmetterling herbei und umflatterte die Anwesenden. „Wie geht es euch, Heath-sama? Kann ich etwas für euch tun, ihr seht heute so bedrückt aus…“, hauchte das zarte Wesen und lies das Sonnenlicht auf seinen hübschen Flügeln spielen. Der Zoowärter nickte zögernd und deutete dann auf das Haupt der auf dem Podest sitzenden Schildkröte, welche das flatternde Tierchen eher misstrauisch beäugte. Wollte dieses grazile Vieh ihm etwa mit seiner Schönheit Konkurrenz machen? Na dann konnte sich Shinya aber auf etwas gefasst machen, schwor sich Yoshiki-Schnappschildkröte innerlich, denn Niemand durfte es wagen, ihm seinen Platz als Princess des Psycho-Zoos streitig zu machen! Doch die Absichten des Tierpflegers, Schildkrötenpsychologen oder Mädchen für alles verhießen anderes: „Setz dich mal hier hin Shin-chan und spreiz deine Flügel.“ Als der Schmetterling sich auf dem Schildkrötenhaupte niederließ, befahl Heath noch einige Positionsänderungen, grinste dann zufrieden und hielt Yoshiki einen kleinen goldumrahmten Handspiegel, auf welchen das Wort „Princess“ eingraviert war, vor das Gesicht, wobei er fragte: „Na, wie gefällt dir dein neuer Schmuck? Der unterstreicht deine hinreißende Farbrillianz doch passend?“ Sichtlich angetan von seinem neuen „Schmuckstück“ drehte und wendete sich die Schildkröte vor dem Spiegel und mochte, so hoffte Heath jedenfalls, für den Rest des Tages Ruhe geben…. Nachdem hide also Pata-Kaninchen mittels einer recht hohen Whiskey-Dosis ruhig gestellt hatte und dieser mit absolut friedlichem Gesichtsausdruck und im Schlaf leise schmatzend in hides Plüschnest lag, blickte das pinke Fellknäul sich nach einer neuen Beschäftigung um. Eher zufällig fiel sein Blick dabei auf den Schlüsselbund den er Heath vor ein paar Tagen entwendet hatte und kaum hatte er den Schlüssel mit der Aufschrift „Wärterhäuschen“ gesehen, begann sich eine Idee in seinem Hirn zu bilden… Sein Freund würde eh noch einige Stunden in seinen alkoholgetränkten Träumen verweilen, da machte es auch nichts wenn die kleine Maus sich andererweitig vergnügte. Also huschte er ungesehen durch die Außenanlagen des Zoos, bis er zu dem Häuschen des Zoowärters gelangte. Nun fragte sich allerdings, wie hide an das Schlüsselloch gelangen sollte, war doch weit und breit nichts zu entdecken was sich zur Maximierung seiner Größe gebrauchen ließ….Lief es also doch in sportliche Aktivität in Form von an-die-Türklinke-springen hinaus. hide-Maus nahm einen kurzen Anlauf, sprang ab und hielt sich an der Türklinke fest und versuchte diese irgendwie zu öffnen. Doch anscheinend war dieses Vorhaben mal wieder einfacher gedacht als tatsächlich ausgeführt, denn beinahe wäre hide abgerutscht, als eine doch irgendwie belustigt wirkende Stimme ihm erklang: „Hey, was machst du denn da wieder für Kapriolen?“ hide verdrehte leicht den Kopf um in das breit grinsende Gesicht einer lila gefleckten SD-Giraffe zu blicken: Kaoru. Dieser tapste neugierig näher heran, wobei er kichernd erkannte „Übrigens rutscht diese schicke Badehose gerade von deinem Mäusehintern….“ hide-Maus seufzte leise, war ja klar, dass ihm solche Peinlichkeiten nicht erspart blieben, wenn er den momentanen Umständen entsprechend sowieso gerade schon nicht den elegantesten Anblick bot…. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)