Für Dich Wär Ich Gern Ein Schmetterling... von abgemeldet (Shikamaru X Chouji) ================================================================================ Prolog: Das letzte Stück ------------------------ Es zählte schon zum Alltag, dass die drei Teamkollegen zusammen essen gingen. Jeden Tag ein und dasselbe. Die gleichen Menschen, dasselbe Essen, die gleichen tristen, unbedeutenden Gespräche und das ständige Genörgel von dem einzigen Mädchen im Dreierteam. Ino betrachtete aufmerksam ihr Profil in der Fensterscheibe neben sich und lächelte verlegen, als sie feststellte, wie hübsch sie doch war. Shikamaru stöhnte genervt und aß seine gebratenen Nudeln auf. Ino hatte sich nichts bestellt, weil sie mal wieder auf Diät war. Chouji, der stillste und schüchternste von ihnen, sah abwechselnd auf sein unberührtes Essen und aus dem Fenster. Dies war eigentlich ungewöhnlich für den sonst so verfressenden Jungen. Shikamaru blickte ihn verwundert an und stupste ihn leicht in den Arm. „Hey Chouji, alles in Ordnung?“, fragte er besorgt. Der Angesprochene zuckte leicht zusammen, sah dann Shikamaru an und murmelte: „Alles in Ordnung. Ich hab nur keinen Hunger.“ „Du musst aber etwas essen. Wenigsten einen Bissen.“ „Okay, einen Bissen, aber nur wenn du den Rest isst“, schlug Chouji vor. Der dunkelbraunhaarige Junge nickte und im selben Moment aß Chouji ein Stück von einer der vier Frühlingsrollen, die sich auf seinem Teller befanden. Der sonst stets desinteressierte Junge wunderte sich, dass Chouji anscheinend großen Kummer hatte und nicht Ino. Das Mädchen hätte doch allen Grund gehabt, niedergeschlagen zu sein. Immerhin war ihre große Liebe zum Feind gewechselt und hatte all seine Freunde im Stich gelassen. Doch vielleicht machte dies Sasuke noch cooler, als er ohnehin schon für fast alle Mädchen war. Allerdings schien Ino in bester Laune zu sein, sei es aus Eigenliebe sich bewunderte oder sie gerade beschlossen hatte, shoppen zu sehn. Doch Shikamaru war es mehr als egal, was in Inos Spatzenhirn, das nur mit Mode, Schminke und Jungs vollgestopft war, vorging. Doch die Tatsache, dass Chouji nichts essen wollte, war mehr als beunruhigend. Chouji tat so als ob er die Leute, die an dem kleinen chinesischen Restaurant vorbeigingen, beobachte, doch in Wahrheit sah er eher durch sie hindurch. Seine Mundwinkel waren nach unten gesenkt und seine Augen wirkten müde. Plötzlich hielt ihm jemand ein Stück Frühlingsrolle vor die Nase. Er sah erst die Rolle und dann Shikamaru an, der ihn aufmunternd ansah. „Hier, nimm! Ist das letzte Stück“, sagte er mit ruhiger Stimme und lächelte leicht. „Danke“, sagte Chouji und aß das Stück Frühlingsrolle. Shikamaru wusste also doch, was ihm wichtig war und wie viel ihm dieses Stück bedeutete. Augenblicklich war Chouji wieder gut drauf und lächelte den dunkelbraunhaarigen Jungen dankbar an. Kapitel 1: Choujis Wunschtraum ------------------------------ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Leider wird Asuma keinmal auftreten… ich hab keine Ahnung wie er ist und will deswegen nicht zu sehr OOC machen… Habt bitte Verständnis ^^ Ino tritt auch etwas in den Hintergrund, aber dafür ist dann die Bühne frei für Chouji und Shikamaru ^-^ Chouji hat seinen großen Auftritt *ihn knuddel* ich werd noch voll das Fangirl x33 *chouji-fähne schweng* *____* ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Die Sonne schien angenehm warm auf die Gesichter der beiden Jungen. Die Vögel zwitscherten im Chor und es schien noch schöner zu werden als in den vergangenen Tagen. Der Waldboden, auf den die beiden lagen, war etwas feucht vor der Nacht. Eine Woche war nun vergangen seitdem das Team von Asuma im chinesischen Restaurant war und dennoch wirkte Chouji ungewohnt bedrückt. Shikamaru hatte im Stillen gehofft, dass die Laune seines Freundes sich bald von alleine bessern würde, doch sie schien sich nicht zu regen. Er und Chouji lagen schweigend im kühlen Gras und beobachten die weißen Wolke die langsam vorbeizogen. Ino war schon seit einer halben Stunde fort, weil sie allein sein wollte. Der Kummer um Sasuke war nun deutlicher zu sehen und Shikamaru machte sich leichte Vorwürfe, weil er so schlecht über sie gedacht hatte. Sie hatte leichte Augenringe und wirkte ängstlicher und nervöser als sonst. Dies war dennoch sehr verständlich, nur Shikamaru wusste nicht, warum Chouji so bedrückt war. Schließlich hatte er ja keinen Grund dazugehabt. Zumindest keinen Offensichtlichen. Plötzlich stöhnte Shikamaru genervt und richtete sich auf. „Was ist eigentlich los mit dir?“, fragte er schließlich, sah Chouji aber nicht an. „Was soll denn mit mir los sein?“, fragte dieser, als ob er mit so einer Frage schon gerechnet hätte. „Du bist schon seit einer Woche so komisch“, sagte Shikamaru und seufzte. Er blickte zu Chouji und merkte, dass er von Tag zu Tag magerer wurde. „Isst du eigentlich überhaupt nichts mehr?“ Chouji schwieg und sah weiter gen Himmel. „Hast du Kummer?“, frage Shikamaru und band seinen Zopf erneut. Der Angesprochene seufzte. Natürlich hatte er Kummer, ganz großen sogar. Doch wenn er seinem Freund davon erzählte, würde er ihn sicher nur auslachen oder verspotten, wenn nicht noch schlimmeres. Das durfte nicht passieren. Auf keinen Fall durfte sein Freund etwas davon erfahren. Shikamaru dachte nach. So kamen sie nicht weiter. Er musste Chouji erstmal in ein harmloses Gespräch verwickeln, vielleicht fing dieser dann von selbst an über seine Probleme zureden. „Sag mal“, begann Shikamaru. „wenn du dir was wünschen könntest, was wäre das?“ „Wenn ich mir was wünschen könnte?“, wiederholte Chouji verwundert. „Ja, zum Beispiel welches Tier du sein könntest.“ Der braunhaarige Junge dachte kurz nach. „Ein Schmetterling“, sagte er dann voller Überzeugung. Shikamaru lachte kurz auf. „Wieso das denn? Weil dein Name das bedeutet?“ (Anmerkung: Cho (jap.)= Schmetterling) „Nicht nur“, sagte Chouji ernst. „Ein Schmetterling ist zwar klein, aber dennoch nicht unterzukriegen. Er überlebt den stärksten Regen und den schnellsten Wind. Das einzige war ihn zum Fallen bringen kann ist der Mensch… und du weißt wie herzlos manche Menschen sein können…“ Chouji schwieg kurz, sprach aber dann weiter. „Ein Schmetterling ist außerdem anmutig und schön. Und jeder bewundert, respektiert und beneidet ihn, Und ich kenn niemanden der Schmetterlinge nicht mag. Deswegen wäre ich gern einer.“ Shikamaru waren diese Wünsche von Chouji nicht neu. Wie oft hatte sein Freund gehofft, dass andere ihn akzeptieren so wie er war. Irgendwie machte ihn es traurig, Chouji so leiden zu sehen. Doch plötzlich lachte der braunhaarige Junge auf. „Aber das sind nur Wunschträume. Ich werde nie so wie ein Schmetterling sein können. Zumindest nicht so zierlich und anmutig.“ „Wieso nicht? Du wirst sicher ein Mädchen finden, dass dich so nimmt wie du bist. Ich akzeptier dich doch schließlich auch“, versuchte Shikamaru Chouji aufzuheitern. „Und wieso trichtert mir Ino dann tagtäglich ein, dass ich zu fett bin?“, fragte Chouji traurig. „Ach, sie meint das nicht so“, nahm Shikamaru seine Teamkollegin in Schutz. „Manche Mädchen finden dich genau deswegen süß.“ „Ich will aber nicht süß sein. Ich will so cool und angesehen wie du sein.“ Shikamaru musste erneut lachen. „Cool und angesehen?! Ich?!“ „Natürlich. Nach der Prüfung haben sich alle um dich gerissen“, sagte Chouji schmollend. „Ach, die kannten mich nicht richtig und ich kannte die nicht, also war mit das egal.“ „Wirklich?“ Shikamaru nickte nur. „Und nun zu dir“, sagte er. „Was für Kummer hast du nun? Etwa wegen der Schmetterlingssache?“ Chouji schwieg, nickte aber schließlich. „Mensch, Chouji. Ein Schmetterling wird doch auch nicht so geboren. Am Anfang war er eine hässliche, eklige Raupe“, lachte Shikamaru. „Wenn du wirklich ein Schmetterling sein willst, hör auf davon zu träumen und verpupp dich endlich, sonst wird das nichts“, sagte Shikamaru, stand auf und klopfte sich das Gras von der Kleidung. Er lächelte Chouji zu. „Ich nenn dich erst wieder Chouji wenn du’s verdient hast, ja?“ Sein Freund nickte stumm und grinste. „Also, ich muss nach hause“, sagte Shikamaru. „Bis morgen oder so, Kemushi.“ (Anmerkung: Kemushi (jap.) = Raupe) Der dunkelbraunhaarige Junge machte sich auf den Weg nach haus, jedoch blieb Chouji noch lange im Gras liegen und dachte über das was Shikamaru gesagt hatte nach. Er wollte es tun. Er wollte sich ändern, damit aus der kleinen Raupe ein schöner Schmetterling werden konnte. Kapitel 2: Der Zwischenfall --------------------------- Shikamaru und Ino lehnten an einem Baumstamm und warteten auf ihren Teamkamaraden. Die drei hatten ich zum gemeinsamen Training verabredet und wollten danach essen gehen. „Wo bleibt Kemushi denn?“, murmelte Shikamaru ärgerlich. „Kemushi?“, fragte das Mädchen verwundert. „Wer ist denn das?“ „Na, Chouji. Wer denn sonst?!“ Ino lachte auf. „Du nennst ihn ‚Raupe’? Wie dämlich ist das denn?“ „Ich hab meine Gründe“, grummelte er. „Ist mir ja auch egal, was ihr euch für Kosenamen gebt“, sagte das Mädchen und streckte sich. „Wir geben uns keine-“ „Chouji!“, schrie Ino aufgebracht. „Wie siehst du denn aus?“ Shikamaru hob den Kopf und sah seinen Freund, mit hängenden Schultern und tiefschwarzen Augenringe, vor sich. „Kein Grund zu schreien, Ino. Ich hab nur zu wenig schlaf bekommen“, sagte Chouji mit schwacher Stimme. Shikamaru stand auf, stellte sich neben ihn und legte ihm eine Hand auf seine Schulter. „Wenn du keinen Schlaf bekommen hast, geh lieber nach hause und ruh dich aus. Das Training können wir auch nachholen“, sagte er mit ruhiger Stimme. Chouji schüttelte schnell den Kopf. „Nein, es ist okay. Ihr müsst keine Rücksicht auf mich nehmen, mir geht es- “ Plötzlich brach er ab, schloss die Augen und sackte in sich zusammen. Shikamaru fing ihn auf und hatte große Mühe ihn zu halten. „Ino“, schrie er seine Teamkollegin an. „Hilf mir, verdammt noch mal!“ Das Mädchen stand schnell auf und stellte sich neben ihn. „Er muss sofort ins Krankenhaus“, sagte sie mit leichter Panik in der Stimme. „Ja, das wäre das Beste. Er sieht ziemlich fertig aus“, sagte Shikamaru nachdenklich. Ino trug Chouji von einer Seite über die Schulter und er nahm die andere Seite. „Mann, ist der schwer“, motzte das sie und hatte große Mühe ihn zu tragen. Ino, bitte!“, motzte Shikamaru genervt. „Wegen solchen Bemerkungen macht Chouji ne Hungerkur.“ „Er ist auf Diät?“, fragte Ino überrascht und sah Chouji an. Es stimmte, er wirkte viel magerer als sonst. „Aber er braucht doch das Essen für sein Chakra.“ „Das musst du mir nicht sagen.“ Sie trugen Chouji im Schneckentempo zum Dorf. Die Anstrengung war ihnen ins Gesicht geschrieben und sie schafften es mit letzter Kraft, ihn zum Krankenhaus zu tragen. Dort wurde Chouji erst einmal von einem Arzt untersucht. Shikamaru und Ino warteten vor Choujis Krankenzimmer und wechselten unsichere Blicke. Glaubst du, es ist was Ernstes“, fragte Ino leise und setzte sich auf einen Stuhl der gegenüber der Krankenzimmertür stand. „Ich glaube nicht. Er ist einfach nur erschöpft“, sagte der Junge und setzte sich neben das Mädchen. „Er hat seit Tagen nichts mehr gegessen.“ „Er hat bestimmt Kummer“, sagte Ino ernst. „Ja, ich weiß“, seufzte er nur. „Ich denke, er hat sich nur unglücklich verliebt.“ „Woher willst du das wissen?“ Ino lächelte ihm zu. „So was merkt man doch. Schau mal, er isst nichts mehr, kann nicht schlafen- “ „Und redet total tiefsinniges Zeug“, fügte Shikamaru hinzu. „Tiefsinniges Zeug?“ „Nicht so wichtig“, sagte er schnell. „Aber in wen soll er sich denn verliebt haben?“ „Woher soll ich das wissen? Kann ich Gedankenlesen?“ „Sonst tust du auch immer so schlau.“ „Du bist doch hier der Schlaumeier“, gab Ino pampig wieder zurück. „Nerv mich nicht!“ Shikamaru war seltsamerweise sehr reizbar. Die Sache mit Chouji ließ ihn nicht locker. Er machte sich schreckliche Sorgen. Hatte Ino etwa bemerkt, wie wichtig Chouji ihm war? „Chouji bedeutete dir sehr viel, nicht wahr“, sagte das Mädchen leise. „Hör auf meine Gedanken zu lesen!“, fuhr er sie an. „Mach ich dich gar nicht“, kicherte Ino. „Chouji ist nun mal dein bester Freund, ist doch normal das du dich sorgst.“ „Spar dir dein falsches Mitgefühl.“ „Das ist kein falsches Mitgefühl. Ich mein es ernst. Ich mach mir doch auch Sorgen um ihn.“ Shikamaru sah sie erstaunt an. Er hätte nie erwartet, dass Ino sich um Chouji sorgen würde. Hatte sie etwa nicht wegen Sasuke Kummer sondern wegen -? Die Tür zu Choujis Krankenzimmer öffnete sich und Ino stand ohne zu zögern auf. Der zuständige Arzt kam heraus und sah die zwei Wartenden unsicher an. „Gehört ihr zur Verwandtschaft“, fragte er höflich, dennoch misstrauisch. „Wir sind seine besten Freunde“, sagte Ino ernst und stellte unbeabsichtigt Freundschaft und Verwandtschaft gleich. „Ich kann euch leider nichts sagen, wenn ihr nicht mit Chouji Akimichi verwandt seid.“ Shikamaru erhob sich und Ino sah ihn verständnislos an. „Aber- “ „Guten Tag, Herr Doktor“, sagte eine Stimme den Gang hinunter. „Wie geht es meinem Sohn?“ Der Junge sah Choujis Vater, dem Chouji wie aus dem Gesicht geschnitten war. Er lächelte sanftmütig und Shikamaru war froh, dass er da war. Der Arzt sah ebenfalls Choujis Vater an. „Oh, guten Tag Herr Akimichi. Ihrem Sohn geht es gut, er hatte nur einen leichten Schwächeanfall, da er wohl zu wenig Nährstoffe zu sich nahm.“ „Und warum können Sie das nicht einfach seinen beiden Freunden sagen?“, motzte Herr Akimichi den Arzt an. Ino kicherte kurz und frage dann: „Dürfen wir zu ihm?“ Der Arzt nickte nur und ging mit schnellen Schritten den Gang runter. Das Mädchen stürmte ins Zimmer und Shikamaru und Choujis Vater folgten ihr. „Chouji!“, motzte Ino den Jungen im Krankenbett an. „Was fällt ihr ein einfach umzukippen?! Ich musste dich den ganzen Weg tragen.“ „Ino? Was machst du hier? Ist Shikamaru auch da?“, fragte Chouji etwas verwirrt. Shikamaru trat ein Schritt näher ans Bett, nickte seinem Freund kurz zu und vergrub seine Hände in seinen Hosentaschen. Chouji grinste ihm zu und wirkte auch wieder etwas munterer. „Hör mir zu!“, meckerte das Mädchen und stellte sich zwischen die beiden, da sie sich total unbeachtet vorkam. „Weißt du eigentlich wie anstrengend das war, dich zu tragen? Ich verlange Dankbarkeit!“ „Tut mir leid, Ino“, entschuldigte er sich. „Nächstes Mal lässt du mich einfach da liegen, okay?“ Ino lachte und selbst Chouji lächelte, obwohl er das, was er gerade gesagt hatte, todernst gemeint hatte. „Ach Quatsch. Ich hätte dich doch nicht einfach da liegen lassen können, Chouji.“ Shikamaru beobachte misstrauisch, wie die beiden miteinander umgingen. Etwas war anders als sonst. Er wusste nicht woran das lag, aber irgendwie waren die zwei in ihrer eigenen Welt. Ihr Lachen und ihre Worte klangen ungewohnt weit weg. Wie durch eine Glasscheibe. Plötzlich traf es ihn wie ein Schlag ins Gesicht. Die Person, die die Chouji verliebt war, war Ino... Kapitel 3: Missverständnisse ---------------------------- „Shikamaru? Alles in Ordnung?“ Der Junge zuckte leicht zusammen, hob den Kopf und sah in das sanfte Gesicht von Herr Akimichi. „Ja.. ja, alles in Ordnung.“ Choujis Vater lächelte seinem Sohn kurz zu und öffnete die Tür. „Wir kommen gleich wieder. Wir müssen nur kurz was besprechen.“ Shikamaru folgte Herrn Akimichi ohne Widerrede und schloss die Tür hinter sich. Chouji sah ihnen nur verwundert nach. „Was wollen die denn besprechen?“, fragte er nur. Das blonde Mädchen zuckte mit den Schultern und ging zur Tür. Sie legte ihr Ohr an und schloss angestrengt die Augen. „Ino! Hör auf zu lauschen!“, zischte ihr der Junge zu. „Ich will doch nur wissen, über was sie genau reden.“ „hast du etwa wieder mal 'nen Verdacht?“ „Ganz recht“, lachte Ino leise. „Shikamaru wurde gestochen.“ „Gestochen? Von was?“, fragte Chouji leicht geschockt. Das Mädchen sah ihn ernst an. „Von der Eifersuchtsmücke...“ „Was ist passiert, Shikamaru?“ Herr Akimichi sah den Jungen misstrauisch an. Er kannte ihn gut und merkte sofort, wenn etwas nicht stimmte. Als dieser nichts sagte, seufzte er und setzte sich auf einen der beiden Stühle gegenüber der Tür. Shikamaru lehnte sich an die Wand und sah zur Decke. „Mir kannst du es doch sagen“, versuchte Choujis Vater ihn zu ermutigen. „Ich weiß es selbst nicht, okay?“, grummelte er nur. Der Ältere seufzte und schüttelte den Kopf. „Hattest du Streit mit Chouji?“ „Ganz im Gegenteil.“ „Und warum sahst du dann grade so entsetzt aus.“ Shikamaru rutschte die Wand runter und stützte sein Gesicht in den Händen. „Ich bin nur erleichtert, dass es ihm wieder besser geht. Er kann ja sogar schon wieder lachen.“ „Und was passt dir dann nicht? Du wirkst so genervt und reizbar.“ „Ich weiß auch nicht.“ „Bist du eifersüchtig auf die beiden?“, versuchte Herr Akimichi ihm zu helfen „Es- es ist wegen Ino.“ „Wegen mir?“, murmelte das Mädchen und trat einen Schritt nach hinten. „Hör endlich auf, andere Leute zu belauschen“, tadelte Chouji sie. Ino trat neben sein Bett. „Shikamaru hat grade gesagt, dass er mich liebt.“ „Wirklich?“, motzte Chouji wütend und sah sie mit zornigen Augen an. „Nun ja. Nicht wortwörtlich. Aber er war eifersüchtig auf uns beide, weil wir uns so amüsiert haben und dann meinte er, dass es wegen mir war“, sagte Ino aufgeregt und wurde rot im Gesicht. „Was soll ich denn jetzt tun?“ „Gar nichts“, zischte Chouji ihr zu. „Du kannst ihm ja schlecht sagen, dass du gelauscht hast. Er wird bestimmt nicht begeistert davon sein.“ „Aber das Beste ist,“, plapperte Ino munter weiter und hörte ihm kaum zu. „dass ich Angst mehr haben muss, einen Korb zu bekommen.“ Der Junge seufzte schwer. Es war ja klar, dass Shikamaru etwas von Ino wollte. Sie war hübsch, nett, witzig – und das Wichtigste – sie war ein Mädchen. Er war das genaue Gegenteil von ihr. Er war dick, langsam – und das Schlimmste – er war ein Junge. Shikamaru würde nie Gefühle für ihn haben. Sie waren Freunde, beste Freunde, nicht mehr und nicht weniger. Ino hatte es geschafft, sie hatte sich schon vor langer Zeit in einen Schmetterling verwandelt. Kein Wunder das Shikamaru in sie verliebt war. Sie war ein schöner Schmetterling, während er immer noch als dicke Raupe durchs Leben kroch. Ino sah verträumt aus dem Fenster und seufzte. Chouji schüttelte den Kopf. Wie konnte er Gefühle für seinen besten Freund haben? Er war doch nicht schwul, oder etwa doch? Herr Akimichi lächelte dem Jungen aufmunternd zu. „Was hättest du gerade am liebsten gemacht?“ Shikamaru zögerte kurz, sagte dann aber: „Ich hätte Ino am liebsten die Augen ausgekratzt!“ „Wieso das?!“ Choujis Vater schien von seiner Antwort keineswegs überrascht zu sein. „Weil sie sich einfach zwischen uns gestellt hatte. Was fällt der überhaupt ein?!“ Herr Akimichi lächelte und nickte nur. „Verstehen Sie mich nicht falsch“, versuchte Shikamaru sich zu entschuldigen. „Ich bin nicht schwul, aber ich empfinde etwas für Ihren Sohn. mehr als Freundschaft. Ich bin verwirrt.“ Der Junge verbarg sein Gesicht in den Händen. „Schon in Ordnung. Du kannst ja nichts dafür. Aber du bist es Chouji schuldig, ihm davon zu erzählen.“ „Ich kann nicht“, sagte Shikamaru hilflos. „Er ist mein bester Freund. Wenn ich ihm sagte, dass ich in ihn verknallt bin, will er doch bestimmt nie wieder was von mir wissen.“ „Chouji ist nicht so einer. Er wird dir zuhören und versuchen dich zu verstehen.“ „Meinen Sie echt?“ Choujis Vater nickte nur. „Ich werde es ihm sagen“, schwor Shikamaru. „Ich weiß nur noch nicht, wann.“ „Und wenn er gar nicht dich meinte?“, fragte Chouji leise. „Natürlich meinte er mich“, sagte Ino vergnügt und trat neben sein Bett. „Die Rede war von uns beiden. Soll er etwa in dich verliebt sein? Das glaubst du doch selbst nicht.“ „Wieso nicht?“, protestierte Chouji ärgerlich. „Nun ja, sagen wir mal so: Du bist ein Junge!“ „Na und? Das ist kein echter Grund.“ „Shikamaru ist doch nicht schwul!“, sagte Ino gekränkt. „Er meinte mich, das weiß ich.“ „Wenn du meinst“, sagte Chouji nur. Ino kicherte und sprang Chouji um den Hals. „Chouji, ich bin ja so glücklich.“ Der Junge fühlte sich etwas überrumpelt, aber Ino drückte ihn fester und die Tür öffnete sich. „Tut mir ja echt Leid, dass ich eurer Liebesglück störe.“ Die beiden sagen zur Tür und schauten in das wütende Gesicht ihres Teamkamaraden, der die Tür hinter sich zuknallte und mit schnellen Schritten aus dem Krankenhaus rannte. Kapitel 4: Das Halbe Geständnis ------------------------------- „Was geht denn mit dem ab?“, fragte Ino irritiert und ließ den leicht verdutzten Jungen los. Dieser sah sie verwundert an und lehnte sich in seinem Krankenbett zurück. Das Mädchen sah erst zu Tür und dann wieder zu Chouji. „Glaubst du, er denkt jetzt was Falsches?“ „Nein, natürlich nicht“, antwortete Chouji ironisch. „Was hättest du denn an seiner Stelle gedacht?“ „Glaubst du etwa, dass er denkt, dass wir beide -?“ Sie bracht ab, weil sie plötzlich einen Lachanfall bekam. Der Junge sah sie nur misstrauisch an und warte geduldig, bis sie sich beruhigt hatte. „Nichts für ungut, Chouji“, sagte sie wieder etwas ernster, kicherte aber trotzdem noch. „Aber glaubst du echt, das er denkt, dass wir uns grade umarmt haben, weil wir uns -?“ Das Mädchen schreckte auf. „Ino! Kannst du bitte einmal den Satz zu ende sagen!“, murmelte Chouji ärgerlich. „Ich wollte sagen, ob du denkst, dass er glaubt, dass wir beide ein Liebespaar sind?!“ Ino fing wieder an laut loszulachen. „Sah für ihn wohl ganz so aus.“ „Aber, wenn er denkt, dass wir uns lieben, denkt er ja nicht, dass ich ihn liebe und dann gesteht er mir ja nicht seine Liebe.“ „Jetzt hab ich Kopfschmerzen, Ino.“ Das Mädchen war auf einmal sehr nervös. „Ich muss zu ihm und das klären“, sagte sie und lief nervös im Zimmer auf und ab. „Ich geh am besten sofort.“ Chouji sah zu seinem Nachtisch auf dem sein Stirnband lag. Er nahm es und reichte es Ino. „Wenn du zu Shikamaru gehst, gib ihn das bitte. Sag ihm, dass ich es wieder abhol, sobald ich entlassen werde.“ Ino sah ihn verwundert an, nickte dann aber. „Okay. Ich sag es ihm“, schwor sie, steckte es in ihre Tasche und ging zur Tür. „Ino?“, rief Chouji ihr nach. Das Mädchen drehte sich zu ihm und nickte auffordernd. „Sag mal, wie wird man schön?“ Ino sah ihn mit großen Augen an, lächelte dann aber liebeswürdig. „Wenn sich zwei Menschen lieben, wachsen ihren Flügel“, sagte sie leise und schloss die Tür hinter sich. Shikamaru verließ das Krankenhaus und wurde von Herrn Akimichi verfolgt. „Shikamaru?! Warte bitte!“, rief er außer Atem. Der Junge blieb stehen und wartete auf den Mann. „Was ist passiert?“, fragte er, als er ihn endlich eingeholt hatte. „Es ist zu spät“, motzte Shikamaru zornig. „Er hat schon ne andere.“ Choujis Vater sah ihn verwundert an. „Mein Sohn hat eine Freundin?“ „Nein, so meinte ich das nicht. Ino und Chouji haben sich umarmt.“ Herr Akimichi schaute verwundert. „Was ist daran denn falsch? Sie haben sich umarmt, dass heißt doch nichts. Sie sind doch schließlich Freunde.“ Shikamaru lachte kurz auf. Ino hatte schon tausendmal Choujis Gefühle verletzt, doch meinte sie es böse? Vielleicht wollte sie auch nur sein Bestes? War Ino gar nicht so schlimm wie er immer dachte? Das Mädchen kam aus dem Krankenhaus gerannt und winkte den beiden zu. „Shikamaru!“ rief sie. „Ich muss kurz mit dir reden!“ Der Junge nickte und sah Choujis Vater an. „Viel Erfolg“, sagte dieser aufmunternd, legte kurz die Hand auf seine Schulter und machte sich dann auf den Weg nach Hause. Ino stellte sich neben Shikamaru und lächelte ihn an. „Gut, dass dich noch treffe. Ich wollte nur, dass du nichts Falsches von mir denkst. Es war nicht so, wie es aussah.“ Der Junge nickte nur und sie hatte kurz Zeit einen guten Grund zu finden, warum sie Chouji umarmt hatte. Dass sie an der Tür gelauscht hatte, konnte sie ja schlecht sagen. „Ich- ich hab ihn umarmt, weil- weil ich froh war, dass es ihm wieder besser geht.“ Shikamaru sah zur Seite. „Ist mir egal, wieso ihr euch umarmt habt. Ich will nicht zwischen euch stehen. Ino sah ihn entsetzt an. „Zwischen uns läuft nicht. Eigentlich mag ich dich viel mehr als- .“ „Wer redet denn vor dir?!“, fiel er ihr ins Wort. Das Mädchen lächelte, sah aber traurig aus. „Ich verstehe…“ „Du verstehst nichts!“ motzte er sauer. Ino zuckte etwas zusammen und holte etwas aus ihrer Tasche. „Hier das soll ich dir geben.“ Sie reiche ihm Choujis Stirnband und er sah es misstrauisch an. „Was soll ich damit?!“ „Pass drauf auf“, sagte sie sanft und versuchte ein Lächeln zustande zu bringen. „Chouji holt es ab, wenn er wieder gesund ist.“ Shikamaru drückte es in seiner Hand und lächelte leicht. „Ich werde gut drauf aufpassen.“ Ino kicherte und beugte sich zu dem Jungen. „Du bist echt toll“, sagte sie leise und küsste ihn sanft auf den Mund. Dieser schreckte aus. Ino küsste ihn! Schnell stieß er sie weg und sah sie zornig und irritiert an. „Was fällt dir eigentlich ein?“ „Was ich dachte- “ „Was dachtest du?“, fragte er grimmig. „Nun ja, das du mich magst.“ „Ich? Dich mögen? Wir sind Teamkollegen. Mehr nicht. „Aber – “ Shikamaru winkte ab. „Ino, ich will nichts von dir!“ Das Mädchen sah ihn teils überrascht, teils geschockt an. „Heißt das, du liebst -?“ „Ganz recht. Ich habe mich in meinen besten Freund Chouji verliebt...“ Kapitel 5: Krankenhausbesuch ---------------------------- „Du bist in Chouji verknallt?“, fragte Ino ungläubig und sah ihn irritiert an. „Aber- du bist doch nicht schwul, oder?“ Shikamaru stöhnte genervt. „Nein, bin ich nicht. Ich empfinde einfach etwas für ihn. Mir ist es voll egal, ob er ein Junge ist oder nicht.“ „Ich glaube, es ist jetzt besser wenn ich geh. Ich wollte dich nicht belästigen“, sagte sie leise und sah traurig zu Boden. „Leb wohl, Shikamaru.“ Sie lächelte ihn kurz an und hatte große Mühe ihre Tränen zu verbergen. Dann lief sie nach Hause und begann zu weinen. Sie hatte keine Wahl, sie musste ihn aufgeben. Besser jetzt als nie… Shikamaru sah erst das Stirnband und dann die Eingangstür des Krankenhauses an. Sollte er es wirklich tun? Konnte er Chouji einfach seine Liebe gestehen? Ihm blieb keine andere Wahl. Zwei Menschen wussten jetzt schon, dass er nicht ganz normal war. Wieso konnte er sich nicht einfach in ein Mädchen verlieben? Das wäre weitaus unkomplizierter gewesen. Doch dafür mochte er Chouji viel zu sehr. Aber wie sollte er jemanden seine Liebe gestehen, den er schon von klein auf kennt und dazu noch sein bester Freund ist. Wir Chouji ihm überhaupt glauben oder wird er ihn auslachen. Konnten sie danach überhaupt noch ohne Probleme Freunde sein? Shikamaru schüttelte den Kopf. Selbst zu Ino wird er von jetzt an ein anderes Verhältnis haben. Er musste mit dem Schlimmsten rechnen. Er musste damit rechnen, seinen allerbesten Freund für immer zu verlieren. Chouji zog die Decke über seinen Kopf. Wieso hatte er das getan? Shikamaru denkt jetzt bestimmt, dass er voll dämlich ist. So ein Stirnband war doch nichts Besonderes. Er wird es zu hause bestimmt in irgendeine Schublade werfen und vergessen, dass er es hatte. Was sollte er jetzt bloß tun? Es klopfte an der Tür. Der Junge hob den Kopf und kam unter der Decke hervor. „Ja?“, fragte er und legte sich wider vernünftig in sein Bett. Shikamaru trat ins Zimmer und stellte sich neben das Krankenbett. „Wie geht es dir?“, fragte er mit ruhiger Stimme. „Ga- ganz okay. Wo ist Ino?“ „Sie ist nach Hause gegangen. Genau wie dein Vater.“ Chouji nickte. „Hat sie dich noch erwischt?“ Shikamaru verstand und nickte ebenfalls. „Deswegen bin ich ja hier.“ Er reichte ihm sein Stirnband. „Aber, ich wollte es doch abholen, wenn ich wieder gesund bin.“ „Dann bin ich aber nicht zu hause.“ Chouji sah ihn irritiert an. „Wo bist du denn dann?“ Der andere lächelte wuschelte durch Choujis Haare. „Ich bleib hier bis es dir wieder besser geht, Kemushi.“ „Echt?“, freute sich Chouji. „Ich kann doch meinen besten Freund nicht im Stich lassen“, lachte Shikamaru und setzte sich auf einen Stuhl neben dem Bett. Chouji sah verlegen auf seine Bettdecke und seufzte. „Hat Ino dir eigentlich was erzählt?“ „Was sollte sie mir denn erzählt haben.“ „Nun ja, sie wollte mit dir über die Sache von gerade reden.“ „Ach, wegen der Umarmung?!“ Chouji nickte nur. „Ja, dass haben wir geklärt. Und sie hat mir auch ihre Liebe gestanden, wenn man das so nennen kann“, fügte er verbissen hinzu. Der Kranke sah ihn nur verwundert an. „Magst du sie denn auch.“ Shikamaru schüttelte den Kopf. „Sie ist viel zu nervig und zu direkt. Ich mag lieber Leute die ruhiger und nicht sofort ihre Gefühle preisgeben.“ Er hielt inne. „Ich mag Leute die so sind wie du.“ „Aber“, sagte Chouji schnell und wurde leicht panisch. „Was ist daran so toll wie ich zu sein? Ino ist viel hübscher als ich.“ „Sie ist ja auch ein Mädchen“, seufzte Shikamaru. „Da ist das was ganz anderes.“ „Dann nehmen wir irgendeinen Jungen. Mit denen aus unserer Klasse kann ich nicht mithalten.“ „Wieso? Du hast einen viel besseren Charakter und ich find dich hübsch.“ Shikamaru wurde etwas rot und sah verlegen zur Seite. Er sah ein Tablett mit unberührtem Essen, dass auf Choujis Nachttisch stand. „Du isst, ich rede?“, schlug er vor und stellte das Tablett auf Choujis Schoß. Dieser biss als Antwort nur in einen Apfel. „Ino hat mir gesagt, dass sie mich sehr mag“, begann er. „Vielleicht auch mehr, ich weiß es nicht. Sie gestand mir halt ihre Liebe und küsst mich ungefragt. Was fällt der eigentlich ein?“; sagte er sauer. Chouji sah ihn irritiert an. „Ihr habt was?!“, schrie er aufgebracht und verschluckte sich. Er hustete und Shikamaru klopfte schnell auf seinen Rücken. „Sie hat mich geküsst“, versichte er sich schnell zu verteidigen. „Ich hab sie weggestoßen.“ Chouji wurde rot im Gesicht, beruhigte sich aber schnell wieder. „Ich verstehe“, sagte er und stellte das Essenstablett wieder auf den Nachttisch. ‚Warum tun heute alle so, als ob sie mich verstehen?’, dachte Shikamaru verbissen. „Und was nun?“, fragte Chouji schließlich. „Ich- ich weiß es nicht. Ino hasst mich jetzt wahrscheinlich.“ „Und was ist mit dem Team?“, fragte Chouji leise. „Das Team ist mir egal!“ „Warum machst du dir dann Sorgen wegen Ino?“ „Weil du sie doch magst.“ „Ich? Sie ist nur eine Teamkameradin mehr nicht.“ „Aber du hast sie doch so verliebt angeschaut“, sagte Shikamaru irritiert. „Hab ich nicht.“ „Aber ich dachte du bist verliebt.“ „In wen dann?“ „Ist doch egal“, sagte Chouji leicht verärgert. „Ich bin doch dein bester Freund, also erzähl es mir auch gefälligst“, protestierte der Andere. „Du würdest mir doch auch nicht erzählen in wen du verliebt bist.“ “Das ist was ganz anderes.“ „Außerdem weiß ich, dass du in Wahrheit was von Ino willst. Sie hat gehört, wie du mit meinem Vater darüber gesprochen hast.“ „Sie hat gelauscht? Diese miese kleine- “ „Hör auf sie zu beleidigen. Du musst mir nichts vormachen. Du liebst sie und sie dich und aus irgendeinem Grund willst du sie nicht. Ich versteh dich echt nicht“, sagte Chouji und schüttelte den Kopf. „Ach, jetzt auf einmal verstehst du mich nicht mehr.“ „Dann erklär es mir doch einfach.“ „Ich- ich wollte sie nicht- weil...“, stotterte Shikamaru. „Ja?“ „Weil- ich weiß nicht.“ „Schon okay“, seufzte Chouji. „Du musst es mir nicht erzählen, ich bin ja nur der dumme, fette Junge, der im Schatten von dir und Ino steht.“ „Mensch Kemushi. Ich hab Ino nicht genommen weil ich sie nicht liebe. Bist du jetzt glücklich?“ „Aber, du hast doch meinem Vater gesagt, dass du sie liebst.“ „Nicht sie“, sagte Shikamaru bestimmt. „Die Rede war von dir!“ Er hielt sich blitzschnell den Mund zu und der andere sah ihn mit großen Augen an. „Was?“, war das einigste was Chouji, mit extrem hoher Stimme, raus brachte. Kapitel 6: Wachsende Flügel --------------------------- Chouji sah ihn verwundert an. Was hatte Shikamaru da gerade gesagt? Meinte er das ernst oder hatte er sich bloß verhört? „Ach, vergiss es“, sagte Shikamaru schnell und schaute weg. „Was soll ich denn vergessen?“, fragte Chouji scheinheilig. Natürlich wusste er nicht, was sein Freund meinte, aber wollte er ihn überhaupt verstehen? Er war schon so enttäuscht genug das Shikamaru niemals seine absurden Gefühle erwidern würde, da brauchte er es nicht auch noch aus seinem Mund zu hören. Sie waren bloß Freunde. Beste Freunde. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Er wollte diese Freundschaft nicht wegen ein paar dämlichen Gefühlen aufs Spiel setzen. Shikamaru räusperte sich. Ihm war das alles scheinbar mehr als unangenehm. Er sah Chouji nicht mehr in die Augen, und wich auch sonst seinem Blick. „Ich habe mit deinem Vater über unsere... Freundschaft geredet. Er findet es toll, dass wir nach allem immer noch so gute Freunde sind.“ „Aber Ino -“ „Ach, Ino. Die hört doch nur, was sie hören will und wenn nicht die Rede von ihr ist, verdreht sie einem die Wörter im Mund.“ „Aber-“, begann Chouji, brach aber ab. „Hast du es etwa wortwörtlich gehört?“ „Das nicht, aber es klang so ehrlich aus ihrem Mund.“ „Ach was. Sie wollte sich nur in den Mittelpunkt drängen“, lachte Shikamaru und man spürte seine Unsicherheit. „Also könntest du nie etwas mit ihr anfangen?“ „Nee. ich steh nicht auf Mädchen, die das Rampenlicht lieben. Das ist mir viel zu anstrengend.“ Chouji nickte. Er war alles andere als Aufmerksamkeitssüchtig. Ihm reichte es, wenn Shikamaru bei ihm war, mehr wollte er nicht. Shikamaru steckte sich. „Ich werd dann mal gehen“, sagte er gähnend. Chouji sah irritiert zum Fenster. Die Sonne färbte den Himmel bereits in ein helles rot und die Nacht brach langsam über Konoha an. „Ist es schon so spät?“, fragte er verwundert. „Ja“, antworte Shikamaru nur knapp. „Kam mir gar nicht solange vor“, murmelte Chouji. „War ja auch ein anstrengender Tag.“ „Wann werde ich denn wieder aus dem Krankenhaus entlassen?“ „In ein, zwei Tagen.“ Chouji nickte. „Kommst du mich wieder besuchen?“ „Klar“, lachte Shikamaru und wuselte Choujis Haare kurz durch. Dieser protestierte nicht. Er wusste, dass solche kurzen Zärtlichkeiten bei Shikamaru selten waren und er schätze sie. Shikamaru ging zur Tür und öffnete sie. „Shika?“, fragte Chouji leise. „Wann kommst du wieder?“ „Morgen früh.“ Chouji nickte etwas geknickt und sein Gegenüber musterte ihn ungläubig. „Du magst keine Krankenhäuser, nicht wahr?“ „Ja“, sagte er knapp. „Ich kann nicht hierbleiben. Die Besuchszeit ist bald vorbei.“ „Aber-“ „Hast du schon deinen Traum vergessen? Ich dachte, du wolltest so stark werden wie ein Schmetterling. Und da wird ein lächerlicher Krankenhausaufenthalt dich doch nicht unterkriegen.“ „Aber ich denke nicht, dass ich einer werden kann“, murmelte Chouji leise. „Das denk ich auch nicht. Du wirst niemals ein Schmetterling werden.“ „Was?“, fragte Chouji und fühlte sich vor den Kopf gestoßen. Shikamaru fiel ihm ihn den Rücken, einfach so? Fand er seinen Traum also doch albern und unglaubwürdig? „Du kannst keiner werden, weil du schon längst einer bist, Chouji“, sagte er ruhig, lächelte und schloss die Tür leise hinter sich. Wenn Menschen verliebt sind, wachsen ihren Flügel und aus der kleinen, hässlichen Raupe wurde ein starker, schöner Schmetterling... Epilog: Mein letztes Stück -------------------------- Es war bereits eine Woche vergangen, dass Chouji das Krankenhaus verlassen hatte und dennoch hatte sich sein Leben kaum geändert. Trotz Shikamarus und sein Liebesgeständnis gingen sie normal miteinander um, fast schon wie gewohnt. Aber dennoch hatte sich etwas verändert. Sie gingen vorsichtiger miteinander um und versuchten auf den jeweils anderen Rücksicht zu nehmen. Sie waren achtsam in dem was sie sagten und taten, aus Angst, das dieses Gefühl das sie teilten unter ihren Fingern zerspringen würde. Chouji fühlte sich unwohl in seiner Haut. Er wusste nicht, wie er mit Shikamaru umgehen sollte. Zu groß war die Furcht vor dem Ungewissen, zu groß die Angst vor Liebeleien. Er hatte noch nie eine Freundin gehabt, wie sollte er damit umgehen ausgerechnet mit einem Jungen zusammen zu sein. Er wusste nicht, was normal oder absurd war. Er war einfach noch viel zu unerfahren. Shikamaru schien es ähnlich zu gehen, aber dennoch war er das starke Geschlecht in dieser Beziehung, zumindest kam es Chouji so vor. Die beiden saßen in einem kleinen Restaurant und aßen gerade, als Chouji das Stillschweigen brach. „Shikamaru? Wir müssen reden.“ Sein gegenüber hob nur den Kopf, sah ihn kurz an, als Zeichen, dass er zuhörte, und beschäftigte sich dann wieder mit seinem Essen. „Ich weiß, dass dies bestimmt total blöd klingt“, begann er. „Aber ich muss wissen, wie ich mit dir umgehen soll.“ Shikamaru wandte sich nun endlich von seinem Essen ab. „So wie immer?“ Er war mehr eine Aussage als eine Frage. Shikamaru sah ihn bloß verständnislos an und als er die Hilflosigkeit von Chouji bemerkte fügte er schnell hinzu: „Mach dir keine Gedanken Chouji. Ich bin kein Fremder für dich. Behandle mich einfach so, wie du mich immer behandelt hast.“ „Aber früher warst du mein bester Freund und nicht mein –“ Er stutzte. „Was auch immer du gerade für mich bist“, fügte er hinzu. „Bin ich etwa nicht mehr dein bester Freund?“ Chouji sah ihn überrascht an. „Wir sind immer noch Freunde?“ „Natürlich sind wir das. Denkst du, nur weil man jemanden liebt –“ Er hielt kurz inne und sah zur Seite. Anscheinend genierte er sich immer noch. Chouji wartete geduldig, bis Shikamaru wieder versuchte den verlorenen Faden zu finden. „Wenn man jemanden liebt“, begann er „hat man die Gefühle die man vorher für diese Person hatte nicht vergessen. Selbst wenn wir nun in einer anderen Beziehung stehen als damals, bist du immer noch mein Freund.“ Er sah zu Chouji und ein Lächeln umspielte seine Lippen. „Du wirst immer derselbe für mich sein. Du bliebt Chouji. Und ich werde immer ich selbst bleiben. Du darfst diese Gefühle nicht als Hemmung sehen, sehe sie eher als Geschenk.“ „Du hast Recht. Ich möchte dir auch etwas schenken“, murmelte sein benachbarter, schob seinen Teller zu ihm und lächelte breit. „Mein letztes Stück.“ „Danke“, sagte Shikamaru und nahm diesen liebevolle Geste von seinem Freund anerkennend und geschmeichelt an… -Ende- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)