Overture von Deikith (~ Oneshot Sammlung ~) ================================================================================ Kapitel 4: Weihnachtsmomente (Tezuka/Atobe) ------------------------------------------- Autor: Yagami_Seiichi Pairing: Tezuka/Atobe Warnings: vollkommen OOC, Fluff, Stupid, Humor, Zucker Disclaimer: PoT gehört nicht mir und ich mache kein Geld damit. Beta Leser: Conzi-chan Widmung: für mein Wichtelkind Aryu Geschrieben im Rahmen der Wichtel-FF Aktion von Mina06: Drei Wörter, und meine drei Wörter waren: Mistelzweig, rennen, kalt. Viel Spaß! Weihnachtsmomente „Gib mir mal den Zucker, bitte.“ Atobe starrte Tezuka reichlich perplex an. „Was willst du denn mit Zucker?“ Der Blick, der ihm als Antwort entgegengebracht wurde, war nicht weniger perplex. Wieso fragte Atobe ihn jetzt, wozu er Zucker brauchte? Hatten sie nicht gesagt, sie würden zusammen, zwei Tage vor Weihnachten, Kekse backen? Mithin war allein schon diese 'Mission Impossible', wie Tezuka das Projekt 'Kekse backen mit Atobe' gerne nannte, schon Wahnsinn genug, aber dann hatte er sich auch noch dazu überreden lassen, das Ganze in Atobes Haus stattfinden zu lassen. Und es war allgemein bekannt, dass Atobe, seines Zeichens Rudelführer bei Hyotei, nicht wirklich viel Ahnung von Haushaltsdingen hatte. „Na, wozu braucht man beim Backen wohl Zucker?“ fragte er seufzend und versuchte, ein Augenverdrehen zu unterdrücken. „Ah...“ Atobe schien wirklich ein Licht auf zugehen und das in Form eines 2000 Watt Scheinwerfers. Es war ja bekannt, dass Atobe immer etwas größer im Detail war. Ein Wunder, dass Tezuka nicht von dessen Glanz geblendet wurde. Aber wahrscheinlich war der stoische Seigaku Buchou einfach immun gegen die Diva und ihre Allüren. Tezuka bekam dann also schließlich, nach langen Minuten des angespannten Wartens, ob Atobe es auch wirklich schaffen würde in seiner eigenen Küche eine Tüte Zucker zu finden, seine gewünschte Zutat. Das war dann wohl der erste Sieg. Atobe hatte es mal wieder geschafft, sein Unwissen was Küchensachen anging, zu überbrücken. „Gratuliere“, meinte Tezuka trocken. Wieder ein reichlich fragender Blick seines Gegenübers und wieder folgte diesem ein Seufzen seitens Tezuka. „Du hast es geschafft mir Zucker zu geben. Ich dachte, dieses Erfolgserlebnis deinerseits müsste ich honorieren.“ Tezuka begann, die auf einem Zettel notierten Zutaten in einer Schüssel zu vermengen und machte sich dann in der hallenähnlichen Küche auf die Suche nach einem Schneebesen oder etwas Ähnlichem. „Du machst dich lustig über mich.“ Würde Tezuka, der seinen Kopf in einen Zimmer großen Schrank steckte – Minimalismus war wahrlich etwas, das hier nicht bekannt war - , es nicht besser wissen, müsste er annehmen, dass Atobe schmollte. Aber er tat das als Absurdum ab. Es war unmöglich, oder? Immerhin fand er in diesem Augenblick einen Rührstab und angelte nach diesem. Die Menschen in diesem Haus, oder besser, die Angestellten, mussten ja ungewöhnlich lange Arme haben. Aus dem riesigen Schrank, der ihn beinahe verschluckte, wandte er seinen Blick zu Atobe. „Eh..“ machte er nur. „Das würde ich nicht wagen.“ Gut, vielleicht war die sonst so monotone Stimme geschmückt mit ein bisschen Spott. Ah, wo er gedanklich gerade beim Thema Schmuck war. „Mach dich mal nützlich und hänge draußen im Flur einen Mistelzweig auf.“ Atobe sah ihn an. „Das ist kein Flur, dass ist eine Halle. Und wozu soll ich da so einen Mirtel...“ Tezuka unterbrach ihn, wobei er den ersten Teil des Satzes dezent unter den Tisch fallen ließ. „Mistelzweig! Gott, weißt du wirklich gar nichts?“ Ein Schulter zucken war die Folge und wäre Tezuka eine Animefigur, würde er sicherlich im besten Stile einfach zusammenbrechen, aber das konnte er sich nicht erlauben. Schließlich würde das seinem Image schaden und auch wenn man es nicht glauben mochte, auch er achtete auf so etwas. Er ging hinüber zu einer Ablage und drückte Atobe, schon reichlich entnervt, einen Mistelzweig in die Hand. „Den hängst du draußen an die Decke, und der Brauch daran ist folgendes: Wenn zwei Leute zur Weihnachtszeit unter einem solchen Zweig stehen, dann müssen sie sich küssen. Verstanden?“ Scheinbar hatte Atobe verstanden. Und falls doch nicht, dann hatte er zumindest keine Lust, sich weiter maßregeln und aufklären zu lassen, denn er nickte nur und verschwand aus der Küche, was Tezuka wirklich fast erleichtert aufatmen ließ. Er ging zum Backofen, der eher aussah wie eine neu moderne Raumschiffadaption aus Krieg der Sterne und versuchte, sich mit der Technik vertraut zu machen, was ihm letztlich auch gelang. Das er von draußen keine Geräusche hörte, beruhigte ihn nur bedingt. Gut, Atobe schien es ohne Verletzungen zu schaffen, eine kleine Aufgabe zu erfüllen, andererseits war Ruhe nicht unbedingt immer nur ein gutes Zeichen. Letztlich zuckte er dann aber die Schultern. Da waren Kekse die auf ihn warteten. So begann er aus den Zutaten einen Teig zu rühren, den er danach mit einer Teigrolle auf dem Tisch ausbreitete. Wenigsten hatte die Tatsache, dass man hier nicht mit der Größe hinter dem Berg hielt ein Vorteil in diesem Fall. Der Tisch war groß genug für mehrere solcher Teigmengen. Doch als er dann ansetzen wollte, den Teig mit verschiedenen Formen aus zu stechen, hielt er letztlich doch inne und machte sich auf den Weg in den Flur... halt nein, in die Halle. Und was er sah, verschlug ihm erstmal glatt die Sprache. Atobe saß auf dem Fußboden und starrte an die Decke, hielt den Mistelzweig aber immer noch in der Hand und wirkte gänzlich entrückt. „Sag mal, ich könnte mich irren, aber beherrschst du neuerdings die Fähigkeit, Dinge per Gedankenkraft an ihren Bestimmungsort zu bewegen? Und steh vom Boden auf, die Steine sind kalt und am Ende wirst du krank.“ Atobe schien erst nach und nach aus seiner Trance zu erwachen. „Ich weiß nicht wo eine Leiter ist“, murrte er. Diese Aussage hätte Tezuka fast dazu gebracht, schallend los zu lachen. Aber da war ja dann wieder die Sache mit dem Image, die ihn aus blockte. Nun gut, es war ja niemand hier, als erbarmte er sich Atobes und ging zu ihm. „Los, hoch mit dir.“ Er zog ihn auf die Beine, hockte sich hin, umschloss mit den Armen Atobes Beine und hob ihn dann in die Höhe. „Und nun streck einfach mal die Arme aus und mach das Ding da fest oder es passiert ein Unglück.“ Der silberhaarige Junge war viel zu perplex um etwas zu erwidern und machte sich daran, den Auftrag auszuführen. Zwei Minuten später baumelte auch schon der Mistelzweig unter der Decke. Mit einem „Uff“ ließ Tezuka Atobe dann wieder auf dem Boden ab. Nahezu fasziniert starrte der andere an die Decke und betrachtete den kleinen Zweig, der da eigentlich total unscheinbar unter der Decke hing. „Uhm, ich könnte mich ja irren, aber wir stehen doch jetzt unter diesem Ding...“ „Das Ding nennt man Mistelzweig und denk nicht mal dran, oder ich lasse dich Runden ums Haus rennen, bis du erfrierst oder einfach tot um fällst.“ Atobe murmelte irgendwas, das Tezuka – möglicherweise zum Glück – nicht verstehen konnte. Und erneut ereilte ihn das untrügliche Gefühl, Atobe könnte beleidigt sein. Aber warum? Doch dann schüttelte er letztlich wieder den Kopf. Das war unmöglich. Atobe schmollte nicht. Gut, das Problem des Mistelzweiges war gelöst, aber da warteten noch die Plätzchen, die ausgestochen, gebacken und dann glasiert werden wollten, also beeilte sich Tezuka, wieder in die Küche zurückzukommen und begann, den Teig aus zu stechen und die noch rohen Plätzchen auf drei Bleche zu verteilen. Mit einem eleganten Schwung ließ sich Keigo auf dem Tisch nieder und betrachtete Tezuka bei der Arbeit. Irgendwie war es faszinierend, bei so etwas zuzusehen. Natürlich, hier wurden zu Weihnachten auch mal Kekse gebacken, aber eben immer von den Angestellten, da hatte er vielleicht als Kind mal zugesehen. „Du schaust mich an, als wäre ich eine Erscheinung“, stellte Tezuka fest, als er dann auch das letzte bisschen Teig verbraucht hatte und die Tischplatte erstmal säuberte. Es war erstaunlich, aber ein sachtes Lächeln legte sich auf Atobes sonst so arroganten Züge. „Nun ja, ich sehe so etwas eben nicht oft.“ Daraufhin nickte Tezuka nur und drückte Atobe ein Blech in die Hand, nahm selbst eins und winkte ihn zum Backofen. Die Aufgabe klappte dann doch ganz gut und schon bald waren die Bleche im Ofen und die Kekse dabei, schön braun zu werden. „Jetzt müssen wir eine halbe Stunde warten, dann kühlen die Plätzchen ein bisschen ab und wir können sie glasieren.“ Die Zeit vertrieb sich Tezuka zumindest damit, die Küche aufzuräumen, die benutzten Schüsseln in die Spülmaschine zu stecken und schon einmal die Glasur anzurühren. Die letzten paar Minuten lehnte er sich einfach nur gegen eine Schrank und betrachtete Atobe, der wieder auf dem Tisch saß und die Beine baumeln ließ. Und obwohl Tezuka nicht mehr damit gerechnet hatte, verging auch der Rest des Nachmittags ohne Pannen. Die Kekse hatten eine schöne bunte Farbe angenommen und waren sogar genießbar, was auch Atobe feststellen musste. Als es draußen langsam dunkel wurde, packte Tezuka seine Sachen und zog sich an. „Ich lass dich dann allein in deinem Schloss, Prinz“, meinte er. Atobe begleitete ihn in die Vorhalle. „Du machst dich schon wieder lustig über mich, dabei hab ich das gar nicht verdient.“ Tezuka schenkte ihm ein leicht spöttisches Lächeln. „Schon gut, ich habs nicht so gemeint. Ich wusste nicht, dass du so empfindlich bist.“ Sein Blick wanderte kurz zur Decke. Er stand mit Atobe zusammen wieder unter dem Mistelzweig. Kurz schaute er auf den etwas Kleineren vor sich und dann noch einmal hoch zu dem grünen Zweig. „Ne... Keigo....“ Überrascht schaute der Kleinere zu ihm hoch und in diesem Augenblick, noch ehe der Silberhaarige etwas sagen konnte, legte Tezuka seine Lippen auf die seines Gegenübers. Atobe war überrascht, ja, aber trotzdem legte er eine Hand sachte an Tezukas Hüfte und ließ diesen Moment auf sich wirken, erwiderte den süßen Kuss ganz leicht. Zu schnell jedoch verging dieser magische Augenblick und Tezuka löste sich von ihm. „Gute Nacht und ein wunderschönes Weihnachtsfest...“ Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)