Love is color blind von oOLunaOo ================================================================================ Kapitel 8: Zurückgeholt ----------------------- Kapitel 8: Zurückgeholt Mittlerweile war es schon zwei Wochen her, seitdem Pansy Hogwarts verlassen hatte und seitdem auch nicht mehr zurückgekehrt war. Insgeheim hatten Milli und Draco gehofft, dass sie es sich anders überlegen und zurückkommen würde, doch als sie nach drei Tagen immer noch nichts von ihr gehört hatten, gaben sie ihre Hoffnungen langsam auf. Die beiden zogen sich immer mehr von ihrer Umwelt zurück und zogen es vor, alleine zu sein. Niemand außer ihre Freunde aus Gryffindor kam noch an sie heran, nicht einmal die Lehrer, wenn sie sie nach den Stunden fragten, ob alles in Ordnung wäre, weil sie angeblich so abwesend im Unterricht gewesen wären. Doch Milli und Draco antworteten immer dasselbe, nämlich, dass alles bestens sei und sie vermutlich im Moment zu viel an andere Dinge dachten. An einem verregneten Freitagnachmittag, als der Unterricht gerade zu Ende war, beschlossen sie erst ihre Schultaschen in ihre Gemeinschaftsräume zu bringen, bevor sie sich alle in der Großen Halle zum Mittagessen treffen würden. Pünktlich um halb eins kamen alle am Treffpunkt an. "Kommt ihr mit zum Gryffindor-Tisch?", fragte Hermine vorsichtig an Milli und Draco gewandt. "Ja, warum nicht", antwortete die Schwarzhaarige leise und auch Draco nickte zustimmend. Die anderen warfen sich kurze Blicke zu, ehe sie schließlich den Weg zu ihrem Haustisch einschlugen. Kurz darauf hatten alle einen Platz gefunden und etwas zu Essen vor sich. Es herrschte Schweigen zwischen den Freunden, bis Ginny sich schließlich einen Ruck gab und die Stille durchbrach. "Habt ihr...immer noch nichts von ihr gehört...?", fragte sie leise und hielt den Blick auf ihren Teller gerichtet. "Nein...ich habe die Hoffnung schon längst aufgegeben, ich glaube nicht, dass sie wiederkommt. Wir haben sie verloren", murmelte Milli. Wieder herrschte betretenes Schweigen. "Vielleicht war es wirklich besser so", sagte Draco irgendwann leise. "Was? Wieso sagst du soetwas?", fragte Ron leicht fassungslos. "Sie hat etwas Besseres als mich verdient...ich hoffe, dass sie jemand anderen findet und mit ihm glücklich wird", murmelte der Blonde, bevor er aufstand und die Große Halle ohne ein weiteres Wort verließ. Die anderen sahen ihm mit mitleidigen Blicken nach. "Er vermisst sie oder...?", fragte Harry nach einer Weile. Milli nickte. "Ja, ich wage zu behaupten, dass er sie noch mehr vermisst als ich. Ich habe ihn schon öfters gesehen, wie er spät in der Nacht noch im Gemeinschaftsraum saß und gedankenverloren ins Feuer gestarrt hat, weil ich auch nicht schlafen konnte. Meistens habe ich mich dann zu ihm gesetzt und habe ihm Gesellschaft geleistet. Wir haben kein Wort miteinander gesprochen, aber ich denke, dass er froh über meine Anwesenheit war. Wir reden ehrlich gesagt nicht mehr so viel wie früher miteinander...jeder von uns beiden vermisst Pansy unheimlich. Er tut mir Leid und ich würde ihm gerne helfen, aber ich weiß nicht wie...", sagte Milli niedergeschlagen. Die anderen erwiderten nichts darauf und starrten weiterhin auf ihr Mittagessen, das mittlerweile schon anfing, kalt zu werden. Nachdem sie endlich fertig waren, gingen sie hinaus in die Eingangshalle, wo sie etwas unschlüssig stehen blieben. "Was ist, wollen wir ein bisschen Quidditch spielen gehen? Wir könnten zwei Mannschaften bilden", schlug Harry vor. "Ja, eine gute Idee. Kommst du auch mit Milli?", fragte Ginny und drehte sich zu ihr um. "Nein, ich gehe lieber in die Bibliothek, sorry, Leute", murmelte die Schwarzhaarige und schüttelte bedauernd den Kopf. "Es ist okay, komm einfach nach, wenn dir danach ist", meinte Harry und klopfte ihr auf die Schulter. Sie nickte und wandte sich dann zum Gehen. Während die Gryffindors hinunter zum Quidditchfeld gingen, machte sich Milli auf den Weg in die Bücherei. Erst am Abend kehrte Milli in ihren Gemeinschaftsraum zurück. Ihr Blick fiel sofort auf Draco, der in einem der grünen Sessel saß und gedankenverloren die gegenüberliegende Wand anstarrte. Leise trat sie zu ihm, blieb schweigend neben ihm stehen. "Da bist du ja wieder...ich habe mich schon gefragt, wann du kommst", sagte er schließlich leise. "Entschuldige, ich war in der Bibliothek und habe meine Hausaufgaben erledigt, ich musste mich einfach ablenken und habe Zeit für mich gebraucht", murmelte Milli. "Verstehe...", antwortete Draco. "Warst du noch bei den anderen?", fragte die Schwarzhaarige dann, ohne ihn anzusehen. "Nein, ich wollte auch alleine sein", antwortete er. "Kann ich verstehen, naja, ich werde dann mal in meinen Schlafsaal gehen, gute Nacht." Mit diesen Worten wollte sich Milli zum Gehen wenden, doch der Blonde packte sie am Handgelenk und hielt sie zurück. "Bitte, bleib noch etwas hier, ich kann nicht noch länger alleine sein", flüsterte er kaum hörbar. "Okay, ich bleibe", antwortete die Schwarzhaarige, ließ ihre Schultasche auf den Boden sinken und setzte sich dann in einen Sessel neben ihm. "Du vermisst sie, habe ich Recht?", fragte Milli nach einer Weile. "Ja...ich hätte nie gedacht, dass es so schlimm sein würde, wenn sie weg ist. Ich dachte, ich könnte damit fertig werden und sie vergessen, weil ich immer noch davon überzeugt bin, dass sie etwas Besseres verdient hat. Ich wünschte, sie wäre wieder hier. Ich würde alles dafür geben, sie nur noch einmal in die Arme nehmen zu können und sie nur noch einmal zu küssen, ich war so ein Idiot", sagte Draco mit zitternder Stimme und Milli glaubte, Tränen in seinen Augen zu sehen. Doch sie sagte nichts darauf und starrte auf den Boden. Eine Zeit lang herrschte Stille zwischen den beiden, bis Milli irgendwann ihre Stimme wiederfand. "Warum...?", fragte die Schwarzhaarige nach einer Weile. "Hm? Was meinst du?" Fragend schaute der Blonde sie an. "Warum hast du sie gehen lassen? Du hättest sie aufhalten können...wieso hast du zugelassen, dass sie geht?" Tränen liefen ihr über die Wangen und sie hatte angefangen zu zittern. "Ich weiß es nicht, ich weiß, dass ich sie hätte zurückhalten müssen, aber ich habe sie einfach gehen lassen", murmelte er. "Weißt du, manchmal denke ich, dass ich gleich aufwache und dass alles nur ein böser Traum ist, nur um kurz darauf festzustellen, dass sie wirklich weg ist und wahrscheinlich nie wieder zurückkommen wird", sagte sie leise und versuchte, ein Schluchzen zu unterdrücken. Draco ergriff ihre Hand, die auf der Sessellehne ruhte und streichelte sanft darüber. "Es wird alles wieder gut, Milli. Ich verspreche es dir, aber bitte hör auf zu weinen", sagte er leise. Milli nickte und wischte sich mit dem Ärmel ihres Umhangs über die Augen. Noch eine ganze Zeit lang saßen sie im Gemeinschaftsraum und schwiegen vor sich hin, nur ab und zu wechselten sie ein Wort miteinander, doch insgeheim war jeder der beiden froh darüber, dass der jeweils andere da war. So verging die Zeit wie im Flug und als Milli zum ersten Mal seit langem wieder auf die Uhr schaute, war es bereits kurz nach Mitternacht. "Wir sollten ins Bett gehen", meinte sie und stand auf. "Ja, du hast Recht, gute Nacht, Milli." Mit diesen Worten stand auch Draco auf und ging nach oben in seinen Schlafsaal. Milli hob ihre Schultasche auf und verschwand ebenfalls in ihrem eigenen Schlafsaal. Kurz darauf lagen die beiden in ihren Betten und schliefen tief und fest. Pansy lebte mittlerweile bei ihrer Mutter auf dem Land. Sie hatte lange hin und her überlegt, zu wem sie von ihren Eltern ziehen sollte und hatte dann beschlossen, zu ihrer Mutter zu gehen. Sie besaßen ein kleines Landhaus mit weitem Gelände und einem kleinen Hof dahinter. Außerdem war es nur eine Stunde von London entfernt. An diesem Morgen wurde sie um acht Uhr von ihrem Wecker aus dem Schlaf gerissen. Müde setzte sie sich in ihrem Bett auf und rieb sich über die Augen. Sie blieb noch kurz sitzen, bevor sie die Beine aus dem Bett schwang, sich ihre Klamotten schnappte, die über ihrem Schreibtischstuhl hingen und ins Badezimmer tappste, das gegenüber von ihrem Zimmer lag. Nachdem sie fertig war, warf sie noch einmal einen prüfenden Blick in den Spiegel. Ein trauriges Gesicht schaute ihr entgegen. Ja, sie musste zugeben, dass sie mehr als nur einmal mit dem Gedanken gespielt hatte, wieder zurückzugehen, doch immer wieder hatte sie diesen Drang zurückgehalten und versuchte, einfach an etwas anderes als an Draco zu denken, was ihr allerdings meistens nicht gelingen wollte. Zudem vermisste sie auch noch Milli so sehr, dass sie es manchmal gar nicht fassen konnte, dass sie wirklich ihre beste Freundin zurückgelassen hatte. Seufzend wandte sie den Blick vom Spiegel ab und verließ das Bad, um nach unten zum Frühstück zu gehen. Ihre Mutter war bereits in der Küche und hatte das Frühstück vorbereitet. "Guten Morgen, Mum", begrüßte Pansy sie, als sie den Raum betrat. "Guten Morgen, Pansy", grüßte Mrs. Parkinson zurück, "das Frühstück ist gleich fertig, könntest du vielleicht die Post reinholen?" Die Braunhaarige nickte und ging hinaus in den Flur, um sich ihre Schuhe anzuziehen. Dann ging sie zurück in die Küche, nahm den Schlüssel und verließ dann das Haus. Langsam lief sie die lange Auffahrt hinunter, der Briefkasten stand am Ende von dieser, am Straßenrand. An ihrem Ziel angekommen leerte sie den Inhalt und sah sich die einzelnen Briefe kurz durch. Briefe vom Ministerium, der Tagesprophet, Rechnungen und ein großer Umschlag aus Hogwarts. "Das wird wohl der neue Unterrichtsstoff sein", murmelte Pansy vor sich hin und trat den Rückweg an. Da sie ihre Ausbildung als Hexe nicht einfach so hinschmeißen wollte, schickte ihr Professor McGonagall den Unterrichtsstoff zu, damit sie den Anschluss nicht verpasste. Kurz darauf betrat sie das Haus wieder und brachte die Post in die Küche zu ihrer Mutter. "Ohje, schon wieder Post vom Ministerium, dass die auch nie Ruhe geben können", murmelte ihre Mutter und legte die Briefe auf die Arbeitsplatte, "naja, lass uns erst einmal frühstücken, immerhin müssen wir in einer Stunde den Laden öffnen." Pansy nickte und setzte sich hin. Ihre Mutter besaß eine kleine Drogerie in der Winkelgasse in der Nähe von Gringotts. Seit sie zu Hause war, half Pansy ihr im Laden, um sich wenigstens ein bisschen abzulenken. Nach einem kurzen Frühstück packte sie schnell einige Sachen in ihren Rucksack, als auch schon ihre Mutter nach ihr rief. Sie schloss die Tür zu ihrem Zimmer und ging die Treppe hinunter. Ihre Mutter stand schon an der Haustür und wartete auf sie. "Können wir los?", fragte sie und öffnete die Tür. Pansy nickte und folgte ihr hinaus auf den Hof. Kurz darauf saß sie im Auto ihrer Mutter und starrte gedankenverloren aus dem Fenster. Sie war ganz froh, dass ihre Mutter, obwohl sie eine Hexe war, auch ein ganz normales Auto besaß, so konnte sie in Ruhe nachdenken. Ziellos schweifte ihr Blick über die Landschaft, die schnell an ihr vorüberzog. Wieder spürte sie diese unbeschreibliche Leere in sich, diese Traurigkeit, die sie immer dann fühlte, wenn sie an Draco und Milli dachte. Sie nahm es kaum wahr, als sich Tränen in ihren Augen sammelten und ihr ungehindert über die Wangen liefen. Sie versuchte auch gar nicht erst, sie zurückzuhalten, es hätte ohnehin keinen Sinn. Sie würde alles dafür geben, die beiden noch einmal zu sehen, doch sie durfte nicht nachgeben. Er hatte sie so sehr verletzt und sie wollte nicht nochmal verletzt werden, nie wieder würde sie zulassen, dass ihr jemand das Herz brechen würde. Sie würde ein neues Leben anfangen, ohne Draco. Bestimmt würde sie jemand anderen finden, der auch in schwierigen Zeiten zu ihr stand. Sie seufzte und ließ ihre Stirn gegen das kalte Glas der Fensterscheibe sinken. Immer noch liefen ihr Tränen über die Wangen. Pansy musste zugeben, dass sie Draco immer noch nachtrauerte und dass sie ihre beste Freundin mit jedem Tag mehr vermisste. Schließlich hielt der Wagen ihrer Mutter an, die grüne Landschaft war den Häusern Londons gewichen. Das Auto parkte nun direkt vorm Tropfenden Kessel. Ihre Mutter stieg aus und Pansy tat es ihr gleich. Nachdem Mrs. Parkinson abgeschlossen hatte, betraten sie den Pub. Tom, der alte Wirt stand schon hinter dem Tresen, einige Hexen und Zauberer saßen an den Tischen überall im Raum verteilt und nahmen ihr Frühstück zu sich, die meisten von ihnen hatten wohl ein Zimmer hier und waren auf der Durchreise. Pansy und ihre Mutter begrüßten den Wirt kurz und gingen dann auf den kleinen Hinterhof, der den Eingang zur Winkelgasse symbolisierte. Mrs. Parkinson tippte die Steine kurz mit ihrem Zauberstab an und wartete dann. Kurz darauf verschoben sich die Backsteine und gaben den Weg in die Winkelgasse frei, indem sie einen steinernen Torbogen bildeten. Zu dieser Zeit war noch nicht viel los. Vermutlich würde der richtige Trubel erst gegen die Mittagszeit anfangen. Langsam ging Pansy hinter ihrer Mutter her, die ab und zu einen Passanten grüßte oder kurz bei jemandem stehen blieb, den sie kannte und der auch den ein oder anderen Laden hier besaß. Nach ungefähr zehn Minuten kam Gringotts in Sicht und nach weiteren fünf Minuten waren sie endlich an der Drogerie angekommen. Ihre Mutter schloss die Tür auf und ging hinein, dicht gefolgt von ihrer Tochter. "Kümmerst du dich bis zur Mittagspause um den Verkauf? Dann könnte ich den Papierkram erledigen", meinte Mrs. Parkinson und wandte sich fragend an Pansy. "Ja, klar, kein Problem, Mum." Die Braunhaarige lächelte und ging nach hinten in das kleine Hinterzimmer, in dem ein Schreibtisch stand, auf dem sich Papierstapel türmten. An einer kleinen Garderobe im hinteren Teil des Zimmers hingen drei weiße Schürzen, von denen sie sich eine umband und dann wieder nach draußen ging. "Wir sehen uns später, heute Morgen werden bestimmt einige Kunden kommen, die ihre Bestellungen abholen wollen, du findest sie unter dem Tresen. Und dahinten stehen noch einige Sachen, die einsortiert werden müssen, kümmerst du dich bitte darum?", fragte ihre Mutter noch, die schon auf halbem Weg im Hinterzimmer war. "Klar, ich werd mich gleich darum kümmern", versicherte Pansy, während sie auf die Theke zuging. "Danke, mein Schatz, bis später, wenn etwas sein sollte, weißt du ja, wo du mich finden kannst." Mit diesen Worten verschwand ihre Mutter und Pansy machte sich an die Arbeit. Eine halbe Stunde später ging die Tür auf und Mandy, die Mitarbeiterin ihrer Mutter, betrat den Laden. "Guten Morgen, Pansy. Na, du bist ja schon kräftig am Arbeiten, ich werde dir gleich helfen", sagte sie lächelnd. "Guten Morgen, Mandy. Ist schon okay, lass dir ruhig Zeit", antwortete die Angesprochene und lächelte zurück. Daraufhin verschwand die Schwarzhaarige im Hinterzimmer, wo sie Mrs. Parkinson begrüßte und sich ebenfalls eine der weißen Schürzen vom Haken nahm und umband. Dann kam sie wieder zu Pansy und half ihr, die übriggebliebenen Sachen in die Regale einzusortieren. Mandy war jetzt ungefähr ein knappes halbes Jahr hier angestellt. Auch sie war auf Hogwarts gewesen und hatte voriges Jahr ihr letztes Schuljahr dort verbracht. Während ihrer Schulzeit war sie in Ravenclaw und hatte die Schule mit einem sehr guten Durchschnitt abgeschlossen. Pansy beobachtete sie von der Seite, während sie weiterhin das Regal einräumten. °Sie erinnert mich an Milli...wie gerne würde ich sie wiedersehen...° Sie war so in ihre Gedanken versunken, dass sie nicht einmal mitbekam, als Mandy sie ansprach. Erst, als sie mit ihrer Hand vor ihrem Gesicht herumwedelte, löste sie sich langsam aus ihrer Starre. "Hm? Was hast du gesagt? Entschuldige, ich muss wohl gerade in Gedanken gewesen sein", murmelte Pansy und drehte sich dann zu ihrem Gegenüber um. "Ja, das habe ich bemerkt, wir sind fertig", wiederholte Mandy ihre Worte. "Oh, hab ich gar nicht richtig bemerkt", meinte Pansy und ließ ihren Blick ziellos durch den Laden wandern. "Ist alles okay mit dir, Pansy? Du kommst mir irgendwie so zerstreut vor...gibt es irgendetwas, das dich beschäftigt?", fragte die Ältere leicht besorgt und sah ihr direkt in die Augen. "N-nein es ist alles okay...", sagte die Braunhaarige leise und ging an ihr vorbei zum Tresen, da gerade ein Kunde hereingekommen war, der eine Bestellung abholen wollte, die er letzte Woche aufgegeben hatte. Für den Rest des Tages versuchte Pansy Mandy und ihren besorgten Blicken aus dem Weg zu gehen, was ihr auch ziemlich gut gelang, denn am Nachmittag war so viel los, dass sie kaum Zeit hatte, an etwas anderes zu denken. Gegen halb sechs verabschiedete sich Mandy dann von Mutter und Tochter und verschwand dann die Winkelgasse hinauf. Kurz darauf kam auch Mrs. Parkinson zu ihrer Tochter, die gerade noch die Abrechnung machte. "So, lass uns für heute Schluss machen. Morgen ist auch noch ein Tag und außerdem hab ich Hunger", meinte sie lächelnd. "Ja, ich auch", lächelte Pansy zurück. "Dann lass uns nach Hause gehen", sagte Mrs. Parkinson und holte schonmal den Schlüssel aus ihrer Hosentasche. Pansy nickte und stand von ihrem Stuhl auf, ehe sie ihrer Mutter nach draußen folgte. Sie schlossen noch den Laden ab und gingen dann wieder langsam Richtung Tropfender Kessel. Zehn Minuten später waren sie wieder am Auto angekommen; Pansy ließ sich seufzend auf den Beifahrersitz fallen, während ihre Mutter sich hinters Steuer setzte. Kurz darauf waren sie auf dem Weg nach Hause. In Hogwarts kamen die Schüler gerade vom Abendessen in ihre Gemeinschaftsräume. Milli und Draco hatten sich noch zum Hausaufgabenmachen verabredet. Während sie ihren Aufsatz für Verwandlung erledigten, sprachen sie kaum ein Wort miteinander, jeder schien seinen eigenen Gedanken nachzuhängen. Doch plötzlich schmiss der Blonde seine Feder hin und vergrub verzweifelt sein Gesicht in den Händen. "Draco, ist alles okay mit dir?", fragte Milli besorgt und legte ebenfalls ihre Feder beiseite. "Ich halte das nicht mehr aus, Milli. Ich vermisse sie so...ich will nicht mehr ohne sie sein, ich will, dass sie zurückkommt. Ich will sie wieder bei mir haben, ich will sie wieder in den Arm nehmen. Was soll ich nur machen, Milli?" Zum Schluss war er immer leiser geworden und Milli glaubte einen weinerlichen Unterton herauszuhören. "Draco, beruhige dich und dann reden wir in Ruhe darüber, okay?", fragte die Schwarzhaarige vorsichtig und legte ihm sanft einen Arm um die Schulter. Der Angesprochene nickte und Milli setzte sich daraufhin wieder ihm gegenüber. "Was soll ich nur machen?", wiederholte er seine Worte von eben. "Du willst sie wirklich zurück, habe ich Recht?", fragte die Schwarzhaarige leise. "Ich würde alles dafür tun, ich war so ein Idiot. Ich liebe sie doch", murmelte Draco, ohne Milli anzusehen. "Ich wusste doch, dass du zur Vernunft kommen würdest", lächelte Milli, "hör zu, ich werde dir helfen, aber nur wenn du mir versprichst, sie nie wieder so zu verletzen und du dafür sorgst, dass deine 'Freunde' deinem Vater die Wahrheit über Pansy erzählen." "Ich mache alles, was du willst, aber bitte hilf mir, sie zurückzubekommen", flehte Draco sie schon fast an. "Gut, wie wär's, wenn du ihr erst einmal einen Brief schreibst und sie in diesem um Verzeihung bittest. Vielleicht wird sie sich dann dazu entschließen zurückzukommen, um sich mit dir auszusprechen", schlug Milli vor. "Und wenn sie nicht antwortet?", warf Draco ein. "Nicht immer alles gleich negativ sehen, warten wir's erstmal ab, wenn sie nicht antwortet, werden wir uns etwas anderes einfallen lassen", antwortete die Schwarzhaarige lächelnd. "Versprochen?", murmelte der Blonde. "Versprochen, ich werde dich nicht im Stich lassen", lächelte sie und schrieb dann schnell etwas auf ein Stück Pergament. "Hier, das ist ihre Adresse, du solltest dich vielleicht gleich darum kümmern, ich erledige deinen Aufsatz." "Das würdest du wirklich für mich tun?", fragte Draco ein wenig hoffnungsvoll. "Wenn ich es doch sage, ich habe jetzt gesehen, wie wichtig Pansy dir ist, jetzt geh schon, ich mach das hier", lächelte Milli. "Danke, Milli, du hast echt was gut bei mir", sagte der Blonde noch, bevor er nach oben in seinen Schlafsaal verschwand. Oben angekommen ließ er sich auf sein Bett fallen und kramte aus seiner Nachttischschublade ein neues Blatt Pergament hervor. Gedankenverloren starrte er aus dem Fenster, überlegte, was er schreiben sollte, damit Pansy ihm auch glauben würde, dass es ihm wirklich leid tat. Er dachte noch kurz nach, doch dann fing er an zu schreiben. Alle Gefühle, alle Gedanken, die sich, seit sie weg war, angestaut hatten, brachte er jetzt zu Papier. Er schrieb, wie leid es ihm tat, wie sehr er sie zurückwollte, weil er sie liebte und dass er ein kompletter Idiot war, sie gehen zu lassen und sich nicht gegen seinen Vater zu stellen. Als er endlich fertig war, ging er wieder hinunter in den Gemeinschaftsraum, wo Milli gerade begann, seinen Verwandlungsaufsatz zu schreiben. "Hey, da bist du ja wieder, bist du fertig?", fragte sie lächelnd, als sie ihn kommen sah. Draco nickte. "Kann ich den Brief sehen?", fragte Milli dann weiter. Wieder nickte er und übergab ihr den Brief, worauf sie anfing, die Zeilen zu überfliegen. Als sie fertig war, nickte sie und gab ihm das Blatt Pergament zurück. "Du hast dir ja wirklich Gedanken gemacht und deine Worte sorgfältig gewählt", meinte sie lächelnd. "Ich werde ihn gleich zur Eulerei bringen. Hoffentlich antwortet sie", sagte er leise und wandte sich zum Gehen. "Kopf hoch, Draco. Es wird alles wieder gut", versicherte Milli ihm lächelnd. Draco nickte nochmal und verließ dann den Gemeinschaftsraum, um sich auf den Weg in die Eulerei zu machen. Dazu musste er das Schloss verlassen und den Schulhof überqueren, bevor er endlich den Turm erreichte, in dessen Turmzimmer unter anderem die Schuleulen untergebracht waren. Schnell, immer zwei Stufen aufeinmal nehmend, erklomm er den Turm und lief zielstrebig zu einer Schleiereule, die schon seit jeher seine Briefe austrug. Das Tier erkannte ihn auch sofort wieder und kam gleich auf ihn zugeflattert. Er band ihr den Brief um das Bein und streichelte ihr dann noch einmal kurz durch's Gefieder, ehe er sie hinüber zu dem großen Fenster trug. "Bitte, bring diesen Brief so schnell wie möglich zu Pansy und lass sie antworten", flüsterte er, ehe er die Eule in die Nacht hinausschickte. "Bitte verzeih mir, Pansy...komm nach Hogwarts zurück", murmelte er vor sich hin, während er noch einige Minuten in den sternenübersäten Himmel starrte. Doch schließlich wandte er sich seufzend ab und machte sich auf den Rückweg zur Schule und in seinen Gemeinschaftsraum. Am nächsten Morgen wachte Pansy gegen zehn Uhr auf. Verschlafen setzte sie sich in ihrem Bett auf, bevor sie aufstand und nach unten in die Küche tappste, wo ihre Mutter schon saß und im Tagespropheten blätterte. "Guten Morgen, Mum", sagte sie, während sie sich zu ihr setzte. "Oh, guten Morgen. Hab dich gar nicht runterkommen hören, möchtest du etwas essen?", fragte Mrs. Parkinson und stand auf. Pansy nickte und wartete dann, bis ihre Mutter ihr einen Teller mit Pfannkuchen hinstellte. Nachdem sie gefrühstückt hatte, wollte sie schon wieder nach oben, in ihr Zimmer gehen, wurde aber von ihrer Mutter zurückgehalten. "Da ist ein Brief für dich gekommen. Eine Schleiereule hat ihn heute Morgen gebracht", meinte sie und übergab ihr ein zusammengerolltes Stück Pergament. "Wer hat ihn geschickt?" Fragend sah sie ihre Mutter an. "Ich weiß es nicht, es stand kein Absender drauf", antwortete diese. "Komisch...naja, vielleicht ist er ja von Milli", überlegte die Braunhaarige, "ich werde ihn oben in meinem Zimmer lesen." Mit diesen Worten verschwand sie wieder die Treppen hinauf. In ihrem Zimmer angekommen, ließ sie sich auf's Bett fallen und entrollte das Pergament langsam. °Dieser Brief ist von Draco!°, schoss es ihr durch den Kopf, als sie die Handschrift erkannte. Schnell fing sie an zu lesen und mit jeder Zeile, die sie überflog, füllten sich ihre Augen mehr mit Tränen, bis sie ihr schließlich ungehindert über die Wangen liefen. Er wollte sich mit diesem Brief bei ihr entschuldigen und sie bitten zurückzukommen. Sollte sie ihm wirklich eine zweite Chance geben? Ihm verzeihen und nach Hogwarts zurückkehren? Seit sie zu Hause war, hatte sie versucht, sich damit abzufinden, dass alles aus war, doch dieser Brief und seine Worte, die er so sorgfältig gewählt hatte, ließen ihren Entschluss ins Schwanken geraten, ließen sie daran zweifeln, ob sie wirklich das Richtige getan hatte. Verzweifelt schloss sie die Augen, rief sich die Worte in dem Brief nocheinmal in Erinnerung. Was sollte sie tun? Sie war hin und hergerissen, was nun die richtige Entscheidung war. Was wäre, wenn sie ihm verzeihen würde? Würde alles wieder so werden, wie es einmal war? Aber was wäre, wenn er sie wieder verletzen, ihr wieder das Herz brechen würde? Sie wollte nicht mehr verletzt werden, wie konnte sie sich sicher sein, dass er es diesesmal ernst meinte und in Zukunft zu ihr stehen würde? Sie seufzte. Es hatte doch alles keinen Sinn. Sie hatte das Vertrauen zu ihm verloren und konnte es auch nicht mehr so einfach aufbauen. Es wäre besser, wenn sie ihn endlich vergessen und die Sache abhaken würde. Noch einmal seufzte sie, bevor sie aufstand, den Brief zerriss und in ihren Papiereimer warf. Sie würde schon über ihn hinwegkommen. Immerhin hatte sie ja genug Ablenkung, es war höchste Zeit, einen neuen Abschnitt in ihrem Leben zu beginnen und mit Draco endgültig abzuschließen. Sie hätte sich niemals auf eine Beziehung mit ihm einlassen dürfen. Sie hatte geglaubt, dass es etwas ganz Besonderes mit ihnen wäre, doch sie hatte sich geirrt und deswegen sollte sie ihn so schnell wie möglich vergessen. Sie starrte noch kurz auf die Überreste des Briefes, die jetzt in ihrem Mülleimer lagen, bevor sie sich abwandte und sich an ihren Schreibtisch setzte, um sich um den neuen Unterrichtsstoff zu kümmern, den McGonagall ihr gestern zugeschickt hatte. Danach vergingen zwei Wochen. Jeden Tag ging Draco in die Eulerei, stellte sich an das große Fenster und suchte den Himmel ab, in der Hoffnung, dass er eine Eule sehen würde, die Pansys Antwort zu ihm brachte. Auch an diesem kalten Mittwochnachmittag stand er dort und hoffte verzweifelt, dass sie endlich zurückgeschrieben hatte. Er wusste nicht, wie lange er dort stand, doch plötzlich packte ihn jemand an der Schulter. "Draco...sie wird nicht zurückschreiben, gib es endlich auf", sagte da eine vertraute Stimme. Der Blonde drehte sich um und erblickte Harry, der hinter ihm stand. "Aber vielleicht kommt ja heute die Antwort", wehrte er ab. "Sie hätte doch schon längst zurückgeschrieben, wenn sie wirklich zurückkommen wollte", warf Harry ein, "ich weiß, dass das nicht leicht für dich ist...aber sieh es ein, sie wird nicht mehr zurückkommen." "Dann werde ich sie eben holen gehen." Der Slytherin ballte die Hand zu einer Faust und wandte sich zum Gehen. "Was...? Hey, jetzt warte doch mal, was hast du vor?!", rief der Schwarzhaarige ihm hinterher, als der Blonde schon die Stufen wieder hinuntergehen wollte. "Ruf die anderen auf den Ländereien zusammen. Ich hole Milli. Ich werde Pansy zurückholen." Mit diesen Worten verschwand er. Harry stand noch einen Moment verwirrt am oberen Treppenabsatz der Eulerei, doch dann lächelte er und machte sich auch auf den Weg, um die restlichen Gryffindors zusammenzutrommeln. Eine viertel Stunde später hatten sich alle am Schwarzen See versammelt und warteten darauf, was Draco ihnen zu sagen hatte. "Was ist los? Wieso sollten wir alle so schnell wie möglich herkommen?", sprach Ginny die Gedanken von allen aus. "Ich wollte euch etwas sagen...Harry weiß es schon", fing Draco an. Augenblicklich wandten sich alle zu dem Genannten um. "Hört ihm zu", sagte dieser nur und alle Augen richteten sich wieder auf den Blonden. "Pansy hat immer noch nicht geantwortet, so wie es aussieht, will sie nicht zurückkommen und deswegen habe ich beschlossen, dass ich nach London gehen und sie zurückholen werde", erklärte Draco den anderen. Einen Moment herrschte Stille, bis Ron das Wort ergriff. "Wie willst du das anstellen? Wir können die Schule nicht einfach so verlassen und außerdem wissen wir doch gar nicht, wo wir hin müssen." "Aber Milli weiß es und wir werden uns selbstverständlich eine Erlaubnis von McGonagall holen", meinte Draco, "ihr werdet doch mitkommen, oder?" "Klar, wir lassen dich auf keinen Fall im Stich", versicherte ihm Hermine. "Danke, Leute. Milli, wirst du uns den Weg zeigen?", fragte der Blonde dann weiter. "Sicher, verlass dich auf mich, immerhin will ich sie auch zurückhaben", lächelte die Schwarzhaarige. "Gut, Harry und ich gehen jetzt zu McGonagall, ihr anderen holt eure Besen. Milli, Hermine, fliegt ihr bei jemandem mit, oder wollt ihr selbst fliegen?", fragte Draco noch an die beiden Mädchen gewandt. "Nein, wir fliegen lieber bei jemandem mit", sagte Hermine schnell. "Okay, wir treffen uns in einer halben Stunde am Schlossportal", sagte Draco noch, bevor er mit Harry Richtung Schloss verschwand. Die beiden Jungs beeilten sich, durch die leeren Korridore zu kommen. Wenige Minuten später standen sie vor der Adlerstatue, die sie in das Büro der Schulleiterin bringen würde. Schnell murmelte Harry das Passwort und die beiden sprangen auf die Wendeltreppe, die sich in spiralförmigen Kreisen nach oben bewegte. Kurz darauf standen sie vor der Bürotür. Harry klopfte und wurde auch gleich hereingebeten. Die beiden traten ein und traten auf McGonagall zu, die an ihrem Schreibtisch saß und einigen Papierkram erledigte. "Guten Tag, Professor", sagten die zwei zur Begrüßung. Die Schulleiterin schaute auf und blickte die Jungs über den Rand ihrer Brille an. "Guten Tag, kann ich Ihnen irgendwie weiterhelfen?" "Wir wollten Sie um Erlaubnis bitten, nach London zu reisen", sagte Draco ohne Umschweife. "Nach London? Was wollen Sie bitte in London?", fragte McGonagall verwirrt. "Sag es ihr", flüsterte Harry dem Blonden zu und stupste ihn in die Seite. Der Angesprochene holte noch einmal tief Luft, bevor er weiterredete. "Ich will Pansy zurückholen...ich möchte, dass sie wieder nach Hogwarts kommt...weil...weil wir sie einfach vermissen", murmelte er. Die Schulleiterin sagte zunächst nichts, doch Harry glaubte, ein Lächeln über ihr Gesicht huschen zu sehen. "Also schön, Sie können gehen, nehmen Sie noch andere Schüler mit?", fragte sie dann. "Ja, Milli, Hermine, Ron und Ginny", antwortete Harry. "In Ordnung, aber Sie sollten nicht so lange wegbleiben. Die nächsten Prüfungen stehen bald an", warf McGonagall ein. "Geben Sie uns Zeit bis nächste Woche. Am Montag sind wir wieder zurück", versicherte ihr Draco. "In Ordnung, Sie haben Zeit bis Montag", stimmte sie zu. "Vielen Dank, Professor", sagten beide gleichzeitig und verließen dann das Büro, nicht ohne sich vorher von der Schulleiterin zu verabschieden. So schnell sie konnten rannten sie runter in die Eingangshalle und zu dem große Eichenportal, wo schon die anderen warteten. Zuvor hatten sie noch schnell ihre Besen aus ihren jeweiligen Gemeinschaftsräumen geholt. Atemlos kamen sie bei ihren Freunden an. "Wow, ihr scheint euch ja ganz schön beeilt zu haben", stellte Ginny grinsend fest, "was hat McGonagall gesagt? Dürfen wir gehen?" "Ja, wir haben sogar bis Montag Zeit", erzählte Harry. "Was? Wo sollen wir denn bitte unterkommen?", fragte Hermine etwas skeptisch. "Vielleicht im Tropfenden Kessel, dort sind doch meistens Zimmer frei", überlegte Ron. "Wie wär's, wenn wir das später besprechen und wir uns jetzt auf den Weg machen?", ging Draco dazwischen. "Oh ja, entschuldige, du hast Recht. Wir sollten uns beeilen, wenn wir vor Sonnenuntergang in London sein wollen", stimmte Ron ihm zu. "Milli, du fliegst am besten bei mir mit und Hermine fliegt bei Ron mit, okay?" Fragend sah der Blonde die beiden Mädchen an. Die nickten zustimmend. Während Hermine sich hinter Ron auf den Besen setzte und sich an ihm festhielt, setzte sich Milli hinter Draco und tat es ihr gleich. Der Slytherin schaute nochmal in die Runde und als die anderen nickten, gab er ihnen ein Zeichen, worauf sich alle vom Boden abstießen und sie sich auf den Weg nach London machten. Gegen Abend kamen die ersten Häuser von London in Sicht. Als sie vor etwa einer Stunde eine Pause eingelegt hatten, hatten sie beschlossen, dass sie direkt vorm Tropfenden Kessel landen würden und dort erstmal die Nacht verbringen würden, bevor sie sich am nächsten Morgen auf den Weg zu Pansy machen würden. Eine halbe Stunde später landeten sie wie abgemacht vor dem Pub. "Na endlich, ich dachte schon, wir würden mitten in der Nacht ankommen", meinte Hermine, die sichtlicht froh darüber war, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. "Naja, immerhin ist es schon acht Uhr. Ich würde vorschlagen, dass wir jetzt reingehen, uns Zimmer nehmen und uns dann gegen halb neun wieder im Schankraum treffen und etwas essen, was haltet ihr davon?" Fragend schaute Draco in die Runde. Die anderen nickten zustimmend. "Aber, habt ihr euch schonmal Gedanken darüber gemacht, wie wir das alles bezahlen sollen?", warf Ginny dann ein. "Kein Thema, immerhin habt ihr doch mich dabei. Ich lade euch ein, seht es als kleinen Urlaub", grinste Harry. "Aber, du kannst doch nicht wirklich für uns alle bezahlen, oder?", erwiderte seine Freundin. "Das muss ich doch gar nicht, ihr Mädchen teilt euch einfach ein Zimmer und wir Jungs, dann müssen wir nur zwei Zimmer bezahlen und das kriegen wir locker hin, jetzt komm schon." Mit diesen Worten zog Harry die Rothaarige hinter sich und den anderen her, die mittlerweile schon im Inneren des Pubs verschwunden waren. Drinnen war es rauchig wie immer, nur wenige Besucher waren im Schankraum anzutreffen. "Wir werden schnell die Zimmer klarmachen, wartet am besten hier", sagte Draco zu den anderen und zog Harry dann mit sich Richtung Tresen. Kurz darauf kamen sie wieder und hielten den Mädchen einen Schlüssel hin. "Euer Zimmerschlüssel, meine Damen", grinste der Schwarzhaarige. "Vielen Dank, kommt lasst uns gehen", lächelte Hermine und winkte die anderen hinter sich her, die Treppe hoch. Nachdem sie ihre Zimmer gefunden und die Sachen, die sie benötigten, aus Hogwarts hergezaubert hatten - es wäre zu umständlich gewesen, sie mit auf die Besen zu nehmen - gingen sie wieder hinunter in den Schankraum, wo sie erst einmal ihr Abendessen zu sich nahmen. Danach trafen sie sich noch im Zimmer der Jungs, um noch ein bisschen miteinander zu reden. "Was meint ihr, wie sie reagieren wird, wenn wir plötzlich vor ihrer Tür stehen?", fragte Ron in die Runde. "Keine Ahnung, ich hoffe nur, dass sie uns nicht die Tür vor der Nase zuschlagen wird", seufzte Hermine. "Das glaube ich eher nicht, aber ehrlich gesagt weiß ich auch nicht, wie sie darauf reagieren wird", antwortete Milli, die auf Dracos Bett lag und gedankenverloren an die Decke starrte. "Was machen wir, wenn sie gar nicht zu Hause ist?", fragte Harry dann. "Vielleicht hilft sie ihrer Mutter in ihrem Laden, dann könnte es schwierig werden, sie zu Hause anzutreffen", überlegte Milli. "Was für einen Laden hat ihre Mutter denn?", fragte Ginny. "Sie besitzt eine kleine Drogerie in der Winkelgasse, ganz in der Nähe von Gringotts", erzählte die Schwarzhaarige. "Ja, ich glaube, diesen Laden kenne ich, ich war glaub ich schonmal mit meiner Mutter drin", überlegte Hermine. "Wie auch immer, wir sollten unser Glück zuerst bei ihr zu Hause versuchen", meinte Milli. "Ja, du hast Recht", stimmten die anderen ihr zu. Nachdem sie noch eine Weile geredet hatten, trennten sie sich schließlich gegen halb eins und gingen schlafen. Am nächsten Morgen standen die Freunde pünktlich um acht Uhr auf. Eine halbe Stunde später trafen sie sich alle zum Frühstück, wo sie noch einmal ihren Plan für heute durchsprachen. "Sollen wir wieder die Besen nehmen oder gibt es noch einen anderen Weg, um auf's Land zu kommen?", fragte Ron. "Wir könnten auch den Bus nehmen", warf Hermine ein. "Ja, so weit ich weiß, fahren alle halbe Stunde Busse auf's Land", bestätigte Milli. "Ich bin dafür", sagte Hermine sofort. "Also gut, nehmen wir den Bus, wir haben dir gestern wirklich genug zugemutet", grinste Harry. Auch die anderen stimmten zu und die Braunhaarige atmete erleichtert durch. Die anderen sahen sich grinsend an, ehe sich alle wieder ihrem Frühstück zuwandten. Als sie fertig waren, holten sie ihre Jacken aus ihren Zimmern und trafen sich dann vor dem Pub. "Sind alle da?", fragte Draco, als auch Ron endlich gekommen war. Harry schaute durch die Runde und nickte dann. "Ja, wir können los." Somit machten sie sich auf den Weg zur nächsten Bushaltestelle. Dort angekommen mussten sie noch zehn Minuten warten, bis endlich der nächste Bus kam. Als er direkt vor ihnen hielt, stiegen sie ein und schon waren sie auf dem Weg auf's Land. Als sie nach einer Stunde an ihrem Ziel angekommen waren, stiegen sie aus und liefen die lange Auffahrt zu Pansys Haus hinauf, wobei Milli vorausging. Als sie vor der Haustür standen, klingelte die Schwarzhaarige und wartete, bis jemand aufmachte; innerlich schickte sie ein Stoßgebet gen Himmel, dass Pansy auch wirklich zu Hause war. Da öffnete sich die Tür und alle hielten gespannt den Atem an, doch nur ihre Mutter erschien im Türrahmen und schaute die Freunde etwas überrascht und gleichzeitig verwirrt an. "Milli? Was machst du denn hier?" "Oh...guten Morgen, Mrs. Parkinson. Ich ähm...wollte mal vorbeischauen, um Pansy Hallo zu sagen. Professor McGonagall hat uns ein paar Tage freigegeben", sagte die Angesprochene schnell. "Das ist wirklich nett von dir, aber ich muss dich enttäuschen, Pansy ist leider nicht hier. Sie ist in unserem Laden, weil sie Mandy noch helfen wollte, die Ware, die heute Morgen gekommen ist, in die Regale einzuräumen, weißt du? Sie ist vor einer halben Stunde mit ihrem Besen losgeflogen, ich werde erst heute Mittag arbeiten", erzählte Mrs. Parkinson. "Verstehe, wäre es denn ein Problem, wenn wir sie in der Drogerie besuchen würden?", fragte Milli vorsichtig. "Aber nein, sie wird sich bestimmt freuen euch zu sehen", lächelte Pansys Mutter. "Gut, vielen Dank, aufwiedersehen", verabschiedete sich die Schwarzhaarige. "Aufwiedersehen, vielleicht sehen wir uns nochmal", sagte Mrs. Parkinson noch, bevor sie die Tür wieder schloss. Die anderen machten sich wieder auf den Weg zur Bushaltestelle. "Na super...", murmelte Draco ein wenig entmutigt. "Kopf hoch, du hast doch noch gar nicht mit ihr geredet, also gib nicht gleich auf, das wird schon", versuchte Ginny ihn aufzumuntern. "Na hoffentlich", sagte der Blonde leise. Kurz darauf kam auch schon der Bus, der sie zurück in die Stadt brachte. Nach einer Stunde standen sie wieder vorm Tropfenden Kessel. "Wer geht vor?" Fragend schaute Milli die anderen an. "Ich gehe", antwortete Harry und ging auch schon durch die Tür; die anderen folgten ihm. Wenige Sekunden später standen sie in dem kleinen Hinterhof, in dem sie kaum alle Platz fanden. Schnell zog Harry seinen Zauberstab und tippte die Pflastersteine an, die sich augenblicklich in alle Richtungen verschoben und den Eingang zur Winkelgasse freigaben. "Und wo müssen wir jetzt hin?", fragte Ginny, als sie alle durch den Torbogen getreten waren. "Folgt mir, ich werde euch hinbringen", lächelte Milli und setzte sich in Bewegung; der Rest ging ihr nach. Milli führte sie an verschiedenen Geschäften vorbei, immer weiter Richtung Gringotts, nur wenige Hexen und Zauberer waren an diesem Morgen unterwegs. Schließlich kam das weiße Gebäude, in dem sich die Zaubererbank befand, in Sicht und Milli stoppte vor einem kleinen Geschäft, unweit davon entfernt. "So, hier wären wir", sagte sie schließlich und drehte sich zu den anderen um. "Gut, ich werde alleine gehen und mit ihr reden", sagte Draco. "Ja, das ist vermutlich das Beste, immerhin ist das eine Sache zwischen dir und ihr", stimmte Hermine ihm zu. Der Blonde nickte und wollte gerade gehen, als ihn plötzlich jemand an der Hand zurückhielt. Überrascht drehte er sich um und erblickte Milli, die ihn festhielt. "Was ist denn?", fragte er. "Bitte...bitte sorg dafür, dass sie wieder mit uns zurückkommt", murmelte die Schwarzhaarige mit zitternder Stimme. Draco drehte sich nun ganz zu ihr um und umarmte sie kurz. "Ich verspreche es dir, Milli", sagte er leise und löste sich von ihr. "Danke", murmelte sie und trat einen Schritt zurück. "Wir warten hier draußen auf dich. Vielleicht schauen wir uns mal ein bisschen um. Aber wir werden uns nicht sehr weit entfernen", meinte Harry dann. "In Ordnung, bis später, Leute", antwortete Draco und wandte sich wieder dem Laden zu. Er holte noch einmal tief Luft und ging dann hinein. Als er eintrat und den Blick durch das kleine Geschäft schweifen ließ, konnte er zunächst niemanden entdecken. Langsam ging er weiter in den Raum hinein, bis er am Tresen angekommen war. Da erschien auch schon ein schwarzhaariges Mädchen vor ihm, das gerade aus dem Hinterzimmer kam. Draco kannte sie zwar nicht, aber er nahm mal an, dass das diese Mandy war, von der Pansys Mutter vorhin gesprochen hatte. "Guten Morgen, was kann ich für dich tun?", fragte sie freundlich. "Guten Morgen, ich ähm...wollte zu Pansy...ist sie nicht hier?", fragte Draco ein bisschen unsicher. "Klar, sie ist gerade im Hinterzimmer, ich werde sie für dich holen", antwortete Mandy lächelnd und verschwand auch schon wieder. Pansy saß im Hinterzimmer an dem kleinen Schreibtisch und kümmerte sich gerade um einige Bestellungen, die heute noch rausgehen müssten. "Hey, Pansy. Da draußen wartet jemand auf dich", sagte Mandy, als sie zu ihr trat. Überrascht schaute die Braunhaarige sie an. "Auf mich? Wer denn?" "Keine Ahnung, ich kenne ihn nicht, vielleicht will er eine Bestellung abholen", überlegte Mandy. "Aber wieso hat er das dann nicht bei dir gemacht?", fragte Pansy verwirrt. "Ich weiß es nicht, er hat nach dir verlangt, na geh schon", forderte die Schwarzhaarige sie auf. "Ist ja gut." Pansy stand auf und ging dann nach draußen. Als sie Draco erkannte, blieb sie wie erstarrt stehen. "Draco...", flüsterte sie kaum hörbar. "Hey, Pansy", sagte er leise. "Was machst du hier? Was willst du?" Sie versuchte abweisend zu klingen, doch es gelang ihr nicht. Verzweifelt versuchte sie, die aufkommenden Tränen zurückzuhalten, doch schon liefen sie ihr ungehindert über die Wangen. Draco kam auf sie zu und wollte sie in eine Umarmung ziehen, doch Pansy wich zurück und schüttelte traurig den Kopf. "Was fällt dir ein, hier aufzutauchen? Denkst du, ich habe das alles längst vergessen?! Denkst du, ich würde dir um den Hals fallen und einfach sagen, dass alles wieder in Ordnung wäre und ich mit dir zurückkomme?!", schrie sie ihn unter Tränen an. Draco sagte zunächst nichts, doch dann ergriff er doch das Wort. "Pansy, bitte, hör mir zu. Ich erwarte nicht, dass du mir verziehen hast, ich erwarte auch nicht, dass du jetzt gleich mit mir nach draußen gehst und alles ist wie früher. Ich weiß, dass ich dich verletzt habe, ich weiß, dass ich einen Fehler gemacht habe, deswegen bin ich hier um mich bei dir zu entschuldigen. Es tut mir so Leid, Pansy. Das war der größte Fehler, den ich je gemacht habe. Ich wollte doch nur, dass mein Vater endlich verschwindet, ich hatte nie vor, mich von dir zu trennen. Ich war ein Idiot, als ich dich nicht aufhalten konnte, ich hätte dich nie gehen lassen dürfen. Es ging mir so schlecht, nachdem du weg warst. Ich habe mich von den anderen distanziert, habe kaum noch mit jemandem geredet, außer mit Milli. Als ich es gar nicht mehr aushalten konnte, habe ich dir schließlich diesen Brief geschrieben, aber ich hatte mir schon gedacht, dass du mir nicht antworten würdest. Ich kann dich verstehen. Ich habe jeden Tag in der Eulerei auf deinen Brief gewartet, bis Harry mir schließlich sagte, dass keine Antwort kommen würde. Ich musste einsehen, dass er Recht hatte. Daraufhin habe ich beschlossen hierher zu kommen, um dich zurückzuholen und ich werde auch solange nicht weggehen, bis du mir sagst, dass du wieder mit nach Hogwarts kommst. Bitte...verzeih mir...ich weiß nicht, was ich ohne dich machen soll...ich liebe dich doch..." Als er geendet hatte, liefen auch ihm vereinzelte Tränen über die Wangen. Pansy erstarrte, als sie das sah und kam langsam auf ihn zu. Sanft wischte sie ihm die Tränen aus dem Gesicht. Innerlich focht sie einen Kampf mit sich selbst aus, was sie tun sollte. Sollte sie wirklich mit ihm zurückkommen...sollte sie ihm verzeihen? Sie wusste es nicht. "Draco...bitte...gib mir noch etwas Zeit. Ich kann dir jetzt noch keine Antwort geben, bitte gib mir etwas Zeit, um noch einmal über alles nachzudenken", sagte sie leise. "In Ordnung, ich kann dich verstehen. Ich werde wieder zu den anderen gehen...du findest uns im Tropfenden Kessel, komm dorthin, wenn du deine Antwort weißt." Mit diesen Worten verließ er den Laden und ging zurück zu den anderen; Pansy blieb alleine im Verkaufsraum zurück. Am Abend, als Pansy mit ihrer Mutter beim Essen saß, war sie ungewöhnlich still. "Pansy, was ist los mit dir? Du bist so still...ist etwas passiert, als ich heute Morgen nicht da war?", fragte Mrs. Parkinson vorsichtig und sah ihre Tochter eindringlich an. Die Angesprochene biss sich auf die Unterlippe, um die Tränen zu unterdrücken, die schon wieder in ihr aufstiegen. "Draco war heute Morgen in der Drogerie", antwortete sie schließlich mit brüchiger Stimme. "Was? Wieso ist er hier?", fragte ihre Mutter überrascht. "Du hast doch gesagt, dass Milli heute Morgen hier war, ich denke, dass er bei ihr war...wahrscheinlich sind sie alle hier, um mich zurückzuholen...", sagte Pansy leise. "Ich habe ihn gar nicht wirklich bemerkt, tut mir Leid, Pansy." Ihre Mutter schaute sie mitleidig an. "Es muss dir nicht Leid tun, Mum. Es ist nur...ich bin so durcheinander, ich weiß nicht, was ich tun soll, ich weiß nicht, was richtig ist. Er hat sich so aufrichtig bei mir entschuldigt, zum Schluss hat er sogar geweint. Beinahe hätte ich sofort nachgegeben und ihm verziehen, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich ihm auch wirklich vertrauen kann. Was ist, wenn ich wieder nach Hogwarts gehe, aber dann doch nichts anders wird, dass er immer noch daran festhält, dass er keinen Ärger mit seinem Vater will und deshalb die Beziehung eher im Geheimen halten will, nur weil Crabbe und Goyle ihm erzählt haben, dass ich ein Schlammblut bin. Ich hab keine Ahnung was ich machen soll", erzählte Pansy verzweifelt. "Was sagt dir dein Herz? Willst du ihm verzeihen? Willst du wieder zurück nach Hogwarts, zurück zu deinen Freunden?", fragte Mrs. Parkinson und sah sie immer noch direkt an. Pansy schwieg einen Moment, bevor sie schließlich nickte. "Ich würde Milli so gerne wiedersehen...und endlich wieder bei Draco sein...ich liebe ihn immer noch." Zum Schluss war sie immer leiser geworden und nun rannen doch die Tränen über ihre Wangen. Ihre Mutter stand auf und legte einen Arm um sie. "Gib ihm eine zweite Chance, ich weiß, wie viel er dir bedeutet. Und ihr beide wisst doch, dass das, was Crabbe und Goyle gesagt haben, gelogen war. Es zählt nicht, ob Lucius Malfoy etwas von eurer Beziehung hält, nur das, was ihr wollt, zählt wirklich für euch. Wenn du ihn wirklich noch liebst, dann sprich dich mit ihm aus, verzeih ihm und geh wieder mit ihnen zurück. Ich kann nicht mehr tun, als dir diesen Rat zu geben, die Entscheidung liegt ganz allein bei dir." Mit diesen Worten setzte sich ihre Mutter wieder hin und aß weiter; Pansy tat es ihr gleich, doch die Worte ihrer Mutter hallten noch den ganzen Abend in ihrem Kopf wider. Nachts lag sie noch lange in ihrem Bett wach und dachte wieder darüber nach, was ihre Mutter beim Abendessen gesagt hatte. Wenn sie ihn wirklich liebte, wird sie ihm verzeihen und mit ihm und den anderen nach Hogwarts zurückgehen. Seufzend drehte sie sich auf die andere Seite und schaute aus dem Fenster. Sie konnte den Mond von hier aus sehen, der leicht in ihr Zimmer schien und den Raum ein bisschen erhellte. Wieder schweiften ihre Gedanken zu Draco. Was sollte sie tun? Aber ihre Mutter hatte Recht, nur sie beide zählten in ihrer Beziehung. Da kamen ihr wieder die Worte von Draco in den Sinn, dass er nicht wüsste, was er ohne sie machen sollte und dass er sie nach wie vor lieben würde. Pansy ballte die Hand zur Faust und fasste in diesem Moment einen Entschluss. Ihre Entscheidung war gefallen. Gleich morgen früh würde sie zum Tropfenden Kessel gehen und ihm ihre Antwort mitteilen. Sie würde ihm verzeihen und mit ihm und den anderen zurückgehen. Sichtlich beruhigt, schlief sie schließlich doch ein. Am nächsten Morgen erzählte sie ihrer Mutter schnell von ihrem Entschluss, verzichtete auf's Frühstück und rannte schnell die Auffahrt hinunter, um den Bus noch zu erwischen, der in weniger als einer Minute nach London fahren würde. Gerade noch rechtzeitig kam sie bei der Bushaltestelle an. Kaum war sie eingestiegen, fuhr der Bus auch schon los. Pansy setzte sich in den hinteren Teil des Busses und schaute dann gedankenverloren aus dem Fenster. Eine Stunde später stand sie vorm Tropfenden Kessel und traute sich zunächst nicht, hineinzugehen. Doch dann nahm sie all ihren Mut zusammen und betrat den Pub. Sofort schlug ihr die rauchige Luft des Schankraums entgegen. Zögernd ging sie zur Theke, wo der alte Wirt schon stand und einige Gläser spülte. "Guten Morgen, ich suche nach Draco Malfoy, können Sie mir sagen, wo sein Zimmer ist", fragte sie unsicher. "Draco Malfoy, also wenn Sie diesen jungen Herrn meinen, der mit Mister Potter hier ist, dann hat er das Zimmer im ersten Stock, dritte Tür rechts", antwortete der Wirt und widmete sich dann wieder seiner Arbeit. Pansy bedankte sich bei ihm und stieg dann die Treppen hoch, die in den ersten Stock führte, wo sich die ersten Zimmer befanden. Als sie vor besagter Tür ankam, zögerte sie zuerst, doch dann klopfte sie schließlich doch an und wartete, dass ihr jemand aufmachen würde. Kurze Zeit später öffnete ihr ein verschlafener Ron die Tür. Überrascht schaute er sie an. "Pansy? Was machst du denn hier?" "Ich muss mit Draco reden, ist er hier?", fragte die Angesprochene zurück. "Sicher, komm doch rein." Ron trat zur Seite und ließ sie eintreten. "Hey, Pansy, schön, dich wiederzusehen", lächelte Harry ihr zu, der sich gerade seine Schuhe anzog. "Ja...finde ich auch", murmelte sie. "Komm, Ron, wir gehen mal nachsehen, ob die Mädchen schon wach sind", meinte Harry dann und zog seinen besten Freund hinter sich her, nicht ohne Pansy noch einmal ein aufmunterndes Lächeln zuzuwerfen. Zögernd ging Pansy weiter in den Raum hinein; Draco stand am Fenster und hatte sich bis jetzt noch nicht umgedreht. "Hast du es dir überlegt?", fragte er leise und wandte sich nun doch zu ihr um. Pansy stockte der Atem, als sie sein Gesicht sah. Seine Augen waren rot und glänzten tränenfeucht, anscheinend hatte er seit gestern sehr viel geweint, was sie so gar nicht von ihm erwartet hätte. "J-ja...sag mal, hast du geweint...?", fragte sie vorsichtig. "Und wenn schon...ich hatte Angst, dass du nicht kommen würdest...", flüsterte er kaum hörbar, doch Pansy konnte ihn dennoch verstehen. "Ich habe lange darüber nachgedacht, was ich machen soll, ob ich dir verzeihen soll, ob ich wieder mit dir und den anderen zurückgehen soll. Ich hatte lange keine Antwort darauf. Doch dann hat meine Mutter mich gefragt, was mein Herz mir sagt. Sie sagte, wenn ich dich wirklich noch liebe, dann werde ich dir verzeihen. Es zählt nicht, was dein Vater von unserer Beziehung hält, allein das, das wir wollen zählt. Ich erkannte, dass sie Recht hatte. Ich habe mich daran erinnert, dass ich nur noch an dich denken konnte, seitdem ich zu Hause war. Ich habe versucht, dich zu vergessen, ich habe versucht, unsere gemeinsame Zeit zu vergessen, doch ich habe es aufgegeben, ich hatte gemerkt, dass es nicht geht, dass du mich auf Schritt und Tritt in meinen Gedanken verfolgt hast. Und als ich gestern mit meiner Mutter geredet habe, ist die Mauer, die ich versucht habe um mich zu errichten schließlich gebrochen. Ich liebe dich immer noch, verdammt und ich will nicht, dass du einfach so gehst und mich hier alleine lässt. Ich kann nicht mehr ohne dich sein, ich liebe dich mehr, als alles andere auf der Welt." Ihre Stimme war immer brüchiger geworden, bis sie schließlich wieder weinte. Draco trat auf sie zu und zog sie an sich. "Heißt das, du verzeihst mir und kommst mit uns zurück?", fragte er leise. "Ja, ich verzeihe dir und ich werde mit euch gehen", murmelte sie und schmiegte sich an ihn. "Danke, ich werde dich niemehr verletzen, ich verspreche es dir", flüsterte er und drückte sie näher an sich. Da ging plötzlich die Tür auf und die anderen kamen rein. "Das wurde ja auch langsam mal Zeit, dass ihr euch wieder vertragt. Herzlich willkommen zurück, Pansy", sagte Milli fröhlich und umarmte ihre Freundin glücklich, nachdem diese sich von Draco gelöst hatte. "Ja, ich freue mich auch, euch wiederzusehen, ihr habt mir alle gefehlt", antwortete die Braunhaarige lächelnd und erwiderte die Umarmung ihrer Freundin. "Also ich finde, das muss gefeiert werden, deswegen würde ich vorschlagen, dass wir jetzt alle nach unten gehen und erst einmal frühstücken", grinste Harry. "Eine gute Idee", stimmte Ginny ihm zu. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg in den Schankraum. Drei Tage später war Pansy zu Hause gerade dabei, ihre Koffer zu packen. In einer Stunde würden die anderen kommen und sie abholen, dann würden sie sich auf den Weg nach Hogwarts machen. In diesem Moment klopfte es an der Tür und ihre Mutter kam herein. "Ah, du bist schon am Packen. Soll ich dir vielleicht helfen?", fragte sie und trat zu ihr ans Bett. "Ja, das wäre wirklich nett, ich weiß nicht, ob ich das alles in einer Stunde auf die Reihe bringe, achja, übrigens wollte ich mich noch bei dir bedanken, Mum", sagte Pansy, während sie ihren Zauberstab schwang, woraufhin ein Stapel Klamotten aus ihrem Schrank flog und sich sauber und ordentlich in den Koffer legte. "Wofür?", fragte ihre Mutter leicht überrascht. "Dafür, dass ich dank dir doch noch die richtige Entscheidung getroffen habe, erst nachdem ich mit dir geredet habe, wusste ich, was ich zu tun hatte", lächelte Pansy. "Freut mich, dass ich dir helfen konnte. Na komm, wir sollten uns beeilen, immerhin kommen die anderen bald und frühstücken musst du ja auch noch", meinte ihre Mutter und schwang ebenfalls ihren Zauberstab, um den Koffer weiter zu packen. Kurze Zeit später hatten sie alles zusammengepackt und schleppten den schweren Koffer zusammen nach unten in den Eingangsbereich, von wo aus Pansy ihn nachher nach Hogwarts zaubern würde, immerhin würden sie mit dem Besen zurückfliegen und da könnte sie ihren Koffer unmöglich dabei haben. Schnell schlang sie ihr Frühstück hinunter und wartete dann ungeduldig auf ihre Freunde. Ihren Besen hatte sie schon startklar in der Hand. Da klingelte es auch endlich an der Tür und Pansy öffnete sie schnell. Wie erwartet standen Draco und die anderen draußen. "Morgen, Pansy. Können wir los?", fragte Milli grinsend. "Klar, kann sofort losgehen, ich muss nur noch schnell meinen Koffer nach Hogwarts hexen", antwortete sie und grinste zurück. "Lass mal, ich mach das schon für dich, ihr solltet los, wenn ihr vor dem Mittagessen noch dort sein wollt", lächelte ihre Mutter. "Das schaffen wir sowieso nicht mehr, wir können froh sein, wenn wir das Abendessen nicht verpassen", antwortete Hermine. "Eben, aber wenn du es trotzdem machen würdest?" Bittend schaute Pansy ihre Mutter an. "Na klar, geht schon. Wir sehen uns an Weihnachten", lächelte Mrs. Parkinson. Pansy nickte und trat dann zu den anderen. Sie verabschiedeten sich von Pansys Mutter und traten dann auf den großen Rasen. Hermine und Milli setzten sich wieder jeweils hinter Ron und Draco auf die Besen, während Pansy sich auf ihren eigenen schwang. "Können wir los?", fragte Harry dann an die anderen gewandt. Die nickte zustimmend. Sie winkten Mrs. Parkinson noch einmal zu und stießen sich dann vom Boden ab. Gemeinsam machten sie sich auf den Rückweg nach Hogwarts. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So, das war's mal wieder. Hat vielleicht ein bisschen länger gedauert, aber ich bin einfach nicht eher dazu gekommen. Hoffe, das Kappi hat euch gefallen, würde mich auch freuen, wenn ihr Kommis dalassen würdet =) Ich hoffe mal, dass euch die FF weiterhin gefällt Bis dann Haku_2910 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)