Love is color blind von oOLunaOo ================================================================================ Kapitel 4: Aus und vorbei? -------------------------- Kapitel 4: Aus und vorbei? Am nächsten Morgen wollte Pansy erst gar nicht aufstehen. Am liebsten hätte sie den ganzen Tag im Bett verbracht und sich unter ihrer Decke verkrochen, doch Milli ließ das nicht zu. Mit vor der Brust verschränkten Armen stand sie neben Pansys Bett und versuchte, sie zum Aufstehen zu bewegen. "Komm schon, du kannst dich doch nicht den ganzen Tag im Bett verkriechen", versuchte sie es nun bestimmt schon zum fünften Mal. "Und wie ich das kann. Ich will nicht schon wieder diese kalten Blicke von Draco sehen", murmelte Pansy. Milli seufzte. "Pansy, wenn du den beiden wirklich glaubst, dann tust du mir echt Leid. Ich wette mit dir, dass sie euch nur auseinanderbringen wollen. Du weißt wie Crabbe und Goyle sind, sie führen meistens nichts Gutes im Schilde." "Aber was für einen Grund hätten sie, mich anzulügen? Draco war, oder besser gesagt, ist ihr Freund", entgegnete Pansy. "Du willst mir doch jetzt nicht ernsthaft erzählen, dass du denen glaubst. Pansy, sie haben dich angelogen!", rief Milli gereizt. "Und warum hat er dann nur noch diese kalten Blicke für mich übrig?!" Auch Pansys Stimme war lauter geworden. "Weil sie ihm mit Sicherheit irgendetwas über dich erzählt haben, was nicht stimmt." Pansy verstummte. "Denkst du wirklich, dass Draco einfach so, von heute auf morgen, nichts mehr mit dir zu tun haben will?", fragte Milli und schaute ihr direkt in die Augen. Nach einigem Zögern schüttelte sie schließlich den Kopf. "Na, siehst du. Und jetzt komm, lass uns zum Frühstück gehen." Milli streckte ihr ihre Hand hin. Pansy seufzte kurz, bevor sie die Hand ihrer Freundin ergriff, aufstand, sich anzog und ihr schließlich hinunter in die Große Halle folgte. Unten angekommen hielt Pansy Milli zurück, als diese gerade zum Slytherin-Tisch gehen wollte. "Was ist denn?", fragte sie leicht verwirrt. "Können wir uns bitte zu den Gryffindors setzen?", fragte Pansy leise. "Klar, warum nicht", antwortete die Schwarzhaarige und folgte Pansy zum Gryffindor-Tisch. "Hey, guten Morgen, ihr beiden", begrüßte Ginny sie fröhlich. "Morgen", erwiderten die beiden. Sie setzten sich zu den anderen und begannen zu frühstücken. Milli hatte ihnen alles erzählt und so versuchten alle, Pansy nicht direkt darauf anzusprechen. "Warum seid ihr nicht bei den Slytherins?", fragte Ron nach einer Weile. Hermine, die neben ihm saß klatschte sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. "Wegen Draco...", sagte Pansy leise. "Ron, du Idiot, du weißt doch, wie schwer ihr das zu schaffen macht", zischte die Braunhaarige ihm zu. "Mist, hatte ich schon wieder vergessen." Hermine schüttelte den Kopf. "Mach dir keine Sorgen, es ist schon in Ordnung", sagte Pansy und musste lachen. Auch die anderen stimmten in ihr Lachen ein. Nach dem Frühstück wandte sich Pansy an Harry. "Hast du noch etwas Bestimmtes vor?" "Nein, wieso?", fragte er. "Kann ich mit dir reden?", fragte sie. "Klar, wollen wir ein Stück spazieren gehen?" Fragend sah Harry sie an. Pansy nickte und so machten sich die beiden auf den Weg nach draußen, wo sie langsam über die weiten Ländereien von Hogwarts spazierten. "Was wolltest du mit mir besprechen?", fragte Harry, nachdem sie eine Weile schweigend nebeneinander hergegangen waren. "Ich wollte mit dir über Draco reden...", setzte Pansy an. "Verstehe, du willst wissen, ob das wirklich stimmt, was Crabbe und Goyle dir erzählt haben, richtig?" Pansy nickte. "Hör zu, Crabbe und Goyle haben dich angelogen, Pansy...", fing Harry an. "Woher willst du das so genau wissen?" "Ganz einfach...gestern kam Draco zu mir und hat mir erzählt, dass du ihn nur ausnutzen würdest. Goyle hat ihm das erzählt. Aber als Milli uns dann erzählt hat, was Crabbe über Draco erzählt hat, wusste ich, dass sie das von Anfang an geplant hatten. Es stimmt nicht, dass du Draco egal bist und er ist dir doch auch nicht egal, oder?" Harry schaute sie eindringlich an. "Natürlich ist er mir nicht egal. Wie konnte ich nur so dumm sein und den beiden glauben. Danke, Harry", sagte Pansy und fiel ihm um den Hals. "Gerngeschehen, und jetzt geh, du solltest mit Draco reden", sagte der Schwarzhaarige. "Du hast Recht, wir sehen uns dann beim Mittagessen", sagte sie lächelnd und verschwand Richtung Schloss. Harry sah ihr lächelnd nach. "Hey, Harry" Eine vertraute Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Überrascht drehte er sich um und entdeckte Ginny, die hinter ihm stand. "Oh, Ginny, hab dich gar nicht gesehen", sagte er lächelnd. "Hab ich mir schon gedacht. Konntest du ihr helfen?", fragte die Rothaarige und schaute in die Richtung, in die Pansy verschwunden war. "Ja, sie hat jetzt erkannt, dass sie von den beiden angeschmiert wurde. Sie will jetzt mit Draco reden", antwortete Harry. "Na, hoffentlich lässt der auch mit sich reden", sagte Ginny unsicher und kam näher zu ihm. "Keine Sorge, er wird hoffentlich nicht so dumm sein, und Crabbe und Goyle mehr Glauben schenken als Pansy", sagte Harry, während er sie an sich zog. "Hoffentlich hast du Recht", murmelte Ginny und kuschelte sich an ihn. "Na, was ist, wollen wir nicht noch ein bisschen spazieren gehen?", fragte Harry nach einer Weile. "Klar, warum nicht", antwortete Ginny lächelnd. Gemeinsam setzten sie den Weg über die Ländereien fort. Pansy rannte inzwischen die langen Korridore von Hogwarts entlang. Atemlos kam sie vor dem Portrait, das zum Slytherin-Gemeinschaftsraum führte, an. Schnell sagte sie das Passwort und trat ein. °Hoffentlich ist er auch hier°, dachte sie, während sie sich umsah. Und tatsächlich konnte sie den Blonden weiter hinten im Raum in einem der grünen Sessel ausfindig machen. Langsam ging sie auf ihn zu. Als er sie bemerkte, hob Draco überrascht seinen Blick, verengte seine Augen aber gleich zu Schlitzen, als er sie erkannte. "Was willst du?", fragte er mit kalter Stimme. Pansy schluckte hart, atmete nochmal tief durch und begann schließlich mit zitternder Stimme zu sprechen. "I-ich...ich wollte mit d-dir r-reden." Machs kurz, ich hab keine Zeit", antwortete er, ohne sie dabei anzusehen. "Draco, verdammt nochmal! Was ist mit dir los?!", schrie sie ihn plötzlich an. "Was mit mir los ist? Du fragst allen Ernstes, was los ist?!", schrie er wütend zurück und sprang auf. "Du glaubst also wirklich das, was Crabbe und Goyle dir gesagt haben? Dass ich mich über dich lustig mache, weil du so einfach rumzukriegen wärst?", fragte sie mit Tränen in den Augen. "Nenn mir einen vernünftigen Grund, weshalb ich ihnen nicht glauben sollte." "Sie haben uns gegeneinander ausgespielt. Ich weiß jetzt, dass das, was sie mir über dich gesagt haben nicht stimmt. Und das Gleiche gilt auch für die Geschichten über mich", sagte Pansy. "Ich hätte es wissen müssen. Du versuchst dich rauszureden und Crabbe und Goyle in einem schlechten Licht dastehen zu lassen. Wie hätte es auch anders sein sollen. Spar dir deine Ausreden. Es ist vorbei." Für Draco war das Gespräch damit beendet. Wütend stampfte er in seinen Schlafsaal. Pansy stand da wie angewurzelt und starrte auf die Stelle, auf der er kurz zurvor verschwunden war. Dann spürte sie deutlich, wie sich Tränen in ihren Augen sammelten. Weinend rannte sie aus dem Gemeinschaftsraum. Sie wollte einfach nur weg, weg von Draco. Sie wusste nicht, wo sie hinrannte. Hauptsache, sie konnte schnell von ihm weg und würde ihn so schnell auch nicht mehr wiedersehen. Da sie nicht darauf achtete, wohin sie lief, stieß sie prompt mit jemandem zusammen. "Entschuldigung, mein Fehler", murmelte sie mit tränenerstickter Stimme. "Schon okay, was ist denn los, Pansy?" Überrascht hob sie den Blick und erblickte Ginny und Harry, die gerade von ihrem Spaziergang zurückgekommen waren und sie nun besorgt ansahen. "Er wollte mir nicht zuhören", schluchzte Pansy und wandte ihren Blick von den beiden ab. "Das glaub ich nicht! Was bildet der sich eigentlich ein?! Ich fasse es nicht, dass er diesen Dreckskerlen mehr Glauben schenkt als dir", empörte sich Ginny. "Was soll ich denn noch machen, als es ihm immer wieder zu versichern?", fragte Pansy niedergeschlagen, "er sagte, es ist vorbei." Dann war es um ihre Selbstbeherrschung geschehen. Sie fiel auf die Knie und weinte bittere Tränen. Sofort ließ Ginny sich neben ihr nieder und nahm sie tröstend in den Arm. "Harry, tu doch etwas", sagte die Rothaarige und sah ihn hilfesuchend an. "Keine Sorge, Ginny, das werde ich, und zwar jetzt sofort", versicherte Harry ihr, "Pansy, kannst du mir das Passwort für euren Gemeinschaftsraum verraten?" "Klar", antwortete sie. "Sehr gut, ich werde jetzt mit Draco ein ernstes Wort reden. Ginny, du gehst mit ihr in unseren Gemeinschaftsraum und kümmerst dich um sie", sagte Harry dann. "Alles klar, viel Glück, Harry", antwortete Ginny und machte sich mit Pansy auf den Weg. Nachdem er das Passwort von Pansy erfahren hatte, machte sich Harry auf den Weg zum Slytherin-Gemeinschaftsraum. Schnell sagte er das Passwort und trat ein. Suchend blickte er sich um, konnte Draco aber nirgends entdecken. °Wenn er hier nicht ist, muss er wohl im Schlafsaal sein°, überlegte Harry und ging auf die Treppe zu. Mit flinken Schritten erklomm er die wenigen Stufen und öffnete ohne zu klopfen die Tür, die zum Jungenschlafsaal führte. Wie erwartet, lag Draco auf seinem Bett und starrte gedankenverloren an die Decke. Als er die Tür hörte, drehte er sich zur Seite. "Was machst du denn hier?", fragte er leicht überrascht, als er Harry erkannte. "Ich will mit dir reden", antwortete Harry und sah ihn ernst an. "Klar, warum nicht", sagte der Blonde und setzte sich auf. Harry setzte sich neben ihn und schwieg einen Moment. "Wieso bist du so herzlos zu Pansy?", fragte er nach einer Weile. "Wie bitte?! Ich glaub, ich hör nicht gut!", brauste Draco auf. "Beruhige dich...ich will nur den Grund wissen", sagte Harry ruhig. "Ich habe es dir doch erzählt! Sie ist verlogen und hinterhältig", sagte er hasserfüllt. "Draco, du weißt genauso gut wie ich, dass das nicht stimmt und dass Crabbe und Goyle versucht haben, euch auseinander zu bringen. Ich glaube, du willst es dir nur nicht eingestehen", seufzte Harry. "Ach ja?! Ich glaubs nicht! Jetzt stellst du dich auch noch auf ihre Seite, vielen Dank auch! Crabbe und Goyle haben keinen Grund, mich anzulügen." Mit diesen Worten war für Draco das Thema erledigt. Harry seufzte. Er wusste, dass es jetzt keinen Sinn mehr hatte, weiterzureden. Draco würde ihm ohnehin nicht mehr zuhören, also konnte er auch genauso gut gehen. "Na schön...wenn das deine Meinung ist. Ich sage dir nur soviel...Pansy hat sich nicht über dich lustig gemacht, sie liebt dich wirklich...aber irgendwie glaube ich, du hast sie gar nicht verdient...wenn du sie wirklich lieben würdest, würdest du erkennen und einsehen, dass die beiden, die sich deine Freunde schimpfen, dich angeschmiert haben. Aber bitte, wie du meinst, du tust mir echt Leid...du solltest über meine Worte nachdenken." Damit verließ Harry den Schlafsaal und den Gemeinschaftsraum und machte sich auf den Weg in den Gryffindor-Turm. Zurück blieb ein nachdenklicher Draco, der sich in seine Kissen fallen ließ und wieder gedankenverloren an die Decke starrte. °Hat er vielleicht Recht und die beiden haben wirklich nur versucht, uns auseinander zu bringen? Ach was, auf solche Ideen würden selbst Crabbe und Goyle nicht kommen...oder doch? Ah, ich werde noch verrückt. Daran ist nur Pansy Schuld, dieses hinterhältige Miststück. Nein, es ist schon richtig so, gottseidank habe ich rechtzeitig erkannt, wer sie wirklich ist und bin nicht blindlings in mein Verderben gerannt°, dachte er und schaute nachdenklich aus dem Fenster. Harry war inzwischen wieder in seinem eigenen Gemeinschaftsraum, wo er auf Pansy und Ginny traf. "Und, wie ist es gelaufen? Hat er dir zugehört?", fragte die Rothaarige hoffnungsvoll. Resigniert schüttelte Harry den Kopf. "Er ist einfach zu stur, um es einzusehen. Er hält eisern an seiner Meinung fest. Aber ich habe ihm einige Worte gesagt, die ihn hoffentlich zum Nachdenken angeregt haben", seufzte er. "Was mach ich denn jetzt?", sagte Pansy und vergrub verzweifelt ihr Gesicht zwischen den Händen. "Alles wird gut, glaub mir. Er wird es schon noch einsehen, wahrscheinlich braucht er nur einen Schubs in die richtige Richtung", versuchte Ginny sie aufzumuntern. "Genau, Ginny hat Recht. Er wird schon noch sehen, was Crabbe und Goyle im Schilde führen. Und wenn es sein muss, helfe ich persönlich nach", sagte Harry ernst. "Ich danke euch", sagte Pansy und lächelte sogar wieder ein bisschen. "Na also, hör mal, willst du vielleicht heute Nacht bei uns im Schlafsaal übernachten? Wir haben noch ein Bett frei", schlug Ginny ihr vor. "Ja, gerne", lächelte Pansy. "Na, wenn ihr dann alles geklärt habt, kommt ihr mit zum Essen? Ich hab Hunger", schaltete sich Harry wieder ein. "Jaja, wir kommen ja schon, nicht dass du uns noch vom Fleisch fällst." Lachend standen die beiden Mädchen auf und folgten Harry nach unten in die Große Halle. Nach dem Essen begegneten die drei zufällig Tonks in einem der Korridore. "Na, ihr drei, seid ihr schon fertig mit dem Essen?", fragte sie lächelnd. "Ja, wir wollten gerade wieder in den Gryffindorturm gehen", antwortete Pansy. "Moment mal, du bist doch ein Slytherin..." "Pansy schläft heute in unserem Schlafsaal", meldete sich Ginny zu Wort. "Wieso das denn? Ist irgendetwas vorgefallen, Pansy?" Fragend wandte sich Tonks an die Braunhaarige. "Naja...ich wollte mit Draco reden...aber er wollte mir nicht zuhören und hält weiterhin daran fest, dass Crabbe und Goyle die Wahrheit gesagt haben", murmelte Pansy niedergeschlagen. Tonks seufzte. "Wie kann man nur so stur sein?" "Selbst auf mich wollte er nicht hören", sagte Harry dann. "Hast du etwa auch versucht mit ihm zu reden, Harry?", fragte Tonks. "Ja, aber er meinte nur, ich würde ihm in den Rücken fallen", seufzte der Schwarzhaarige. "Gut, wenn er auf euch nicht hören will, muss ich wohl oder übel mit ihm reden", meinte Tonks daraufhin. "Und Sie meinen, Sie schaffen das?", fragte Pansy leise. "Mach dir mal keine Sorgen, ich werde ihn schon zur Vernunft bringen." Lächelnd legte Tonks Pansy eine Hand auf die Schulter. "Vielen Dank", sagte sie und lächelte zurück. "Na dann, wir sehen uns, macht euch 'nen schönen Abend." Mit diesen Worten verschwand Tonks um die nächste Ecke. Am nächsten Morgen mussten alle wieder früh raus, da wieder Unterricht war. In der Großen Halle herrschte ein einziges Gähnen. "Sag mal, wo warst du letzte Nacht?", fragte Milli, die ein Gähnen unterdrückte. "Ich habe bei Ginny und Hermine geschlafen", antwortete Pansy und warf einen kurzen Blick zu Draco, der etwas weiter entfernt saß und sich mit Crabbe und Goyle unterhielt. Milli folgte ihrem Blick und seufzte dann. "Verstehe, es ist wegen ihm. Hat er es immer noch nicht eingesehen?" Pansy schüttelte resigniert den Kopf. "So ein Sturkopf. Langsam glaube ich, dass er dich nicht verdient hat. Vielleicht wäre es besser, du würdest ihn einfach vergessen", meinte Milli nachdenklich. "Du weißt genauso gut wie ich, dass mir das niemals gelingen würde. Und jetzt komm, wir haben in der ersten Stunde Zaubertränke. Snape wird uns den Kof abreißen, wenn wir zu spät kommen", sagte Pansy und stand auf. Milli tat es ihr gleich und folgte ihr dann nach oben in ihren Gemeinschaftsraum, wo sie ihre Taschen holten und sich dann auf den Weg zu den Kerkern machten. Am Nachmittag, nachdem Draco seine Hausaufgaben erledigt hatte, beschloss er nach draußen zu gehen und über die Ländereien zu spazieren. Vielleicht würde er da endlich einmal aufhören können an Pansy zu denken. Seit Harry mit ihm geredet hatte, war er sich nicht mehr sicher, ob Crabbe und Goyle ihn nicht doch angelogen haben. Was, wenn Harry Recht hatte? Er konnte immer noch Pansys traurigen Gesichtsausdruck vor sich sehen. Sie ging ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf. Tief in seinem Inneren wusste er, dass er einen Fehler gemacht hatte, aber er war einfach zu stolz, um sich das einzugestehen. Er seufzte, schüttelte den Kopf, zog sich seinen Mantel an und machte sich auf den Weg nach draußen. Gerade als er entlang des Verbotenen Waldes lief, hörte er, wie jemand seinen Namen rief. Überrascht drehte er sich um und sah im nächsten Moment Tonks vor sich stehen. "Was wollen Sie von mir?" "Ich möchte mit dir reden. Komm, gehen wir ein Stück", sagte sie und setzte sich in Bewegung. Nach einigem Zögern folgte er ihr. Eine ganze Weile liefen sie schweigend nebeneinander her. Als sie schließlich am Schwarzen See angekommen waren, ergriff Tonks das Wort. "Draco, wieso bist du so herzlos zu Pansy? Merkst du denn nicht, dass sie dich wirklich liebt?", fragte sie leise und drehte sich zu ihm um. "Was geht Sie das überhaupt an?", fragte er mit kühler Stimme. Die Rosahaarige seufzte. "Wie kann man nur so stur sein? Wann merkst du endlich, dass deine angeblichen Freunde dich angelogen haben? Pansy hat sich nicht über dich lustig gemacht. Sie war völlig verzweifelt und hat sich die Augen aus dem Kopf geweint und das nur wegen dir! Verdammt nochmal, sie liebt dich und was machst du?! Du trittst sie mit Füßen, trampelst auf ihren Gefühlen rum und unterstellst ihr Dinge, von denen du nicht weißt, ob sie wirklich wahr sind. Ich dachte, du würdest sie auch lieben, aber du glaubst deinen vermeintlichen Freunden anscheinen mehr, als auf dein Herz zu hören." Tonks sah ihm eindringlich in die Augen. Doch Draco wandte seinen Blick ab und starrte auf den Boden. "Ich glaube, du weißt ganz genau, das du etwas falsch gemacht hast...ist es nicht so? Tief in deinem Inneren weißt du, dass sie dich angelogen haben und das Pansy dich wirklich liebt, du bist nur zu stur, um es dir einzugestehen", sagte Tonks und blickte ihn weiterhin an, "bist du etwa so feige, dass du dich nicht einmal traust, mir in die Augen zu sehen?" Ruckartig hob der Blonde seinen Kopf und funkelte Tonks wütend an. "Was wissen Sie denn schon?! Woher wollen Sie wissen, dass Pansy nicht doch so hinterhältig und falsch ist?!", schrie er sie schon beinahe an. "Glaub mir, ich kenne Pansy besser, als du denkst. Aber ich glaube, du kennst sie nicht, so, wie sie wirklich ist. Ehrlich gesagt, bin ich mir nicht einmal mehr sicher, ob du sie wirklich liebst. Jemand, der so auf den Gefühlen anderer Leute herumtrampelt, ist es nicht wert, dass man wegen ihm auch nur eine Träne vergießt." Tonks hatte diese Worte extra mit so viel Härte ausgesprochen, dass Draco merklich zusammenzuckte. Er gab ihr keine Antwort und starrte weiterhin auf den Boden. "Du solltest deinen Fehler einsehen, bevor es zu spät ist...denk über meine Worte nach, Draco", meinte Tonks dann und machte sich anschließend auf den Weg zurück ins Schloss. Zurück blieb ein nachdenklicher Draco, der jetzt noch verwirrter war, als zuvor. Am Abend traf Tonks auf dem Weg in die Große Halle auf Pansy und Milli, die auch gerade zum Abendessen gehen wollten. "Hallo, ihr beiden", sagte Tonks freundlich lächelnd. "Hallo, Professor", antworteten die beiden Mädchen. "Achja, Pansy, ich habe heute Mittag mit Draco gesprochen", sagte Tonks dann. Pansy sog scharf die Luft ein. "W-was hat er gesagt?", fragte sie nervös. "Eigentlich gar nichts...er hat mich nur angeschrien und mich gefragt, was mich so sicher macht, dass du nicht falsch und hinterhältig bist...", setzte Tonks an. Pansy senkte niedergeschlagen den Blick. "Ich sollte ihn wirklich vergessen", murmelte sie. "Aber, wer wird denn gleich aufgeben? Ich habe ihm drei Worte gesagt und ihn damit ordentlich ins Nachdenken gebracht. Ich denke, er weiß jetzt, dass er einen Fehler gemacht hat. Mach dir keine Gedanken, er ist zwar stur, aber er wird nicht so dumm sein und seinen Fehler nicht einsehen. Er brauchte nur einen kleinen Schubs in die richtige Richtung. Der Rest geht bestimmt von ganz allein. Aber du solltest jetzt warten, bis er auf dich zukommt, was bestimmt nicht mehr allzu lange dauert. Er soll jetzt ruhig mal darüber nachdenken, was er falsch gemacht hat. Geben wir ihm einfach noch ein bisschen Zeit, okay?" Lächelnd sah Tonks die beiden Mädchen an. Die nickten und erwiderten das Lächeln. "Ich danke Ihnen, Professor", sagte Pansy, nun wieder fröhlich. "Gerngeschehen, wenn wieder etwas sein sollte - lass es mich wissen", sagte Tonks, "kommt, gehen wir zum Abendessen." Milli und Pansy nickten und folgten ihr dann nach unten in die Große Halle. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So das war's mal wieder. Hat ein bisschen länger gedauert, aber ihr wisst ja, wie das manchmal mit der Schule ist. Vielen Dank, für eure Kommis, hat mich wie immer total gefreut^^ Hoffe, die FF gefällt euch auch weiterhin^^ Bis dann Haku_2910 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)