Liebe geht manchmal seltsame Wege von Heli (Seto x Tea) ================================================================================ Kapitel 13: Eine schwierige Entscheidung ---------------------------------------- Hallo ihr Lieben!! So, da bin ich mal wieder mit einem neuen Kapitel. :-) Tja, ich weiß, dass es mal wieder irrsinnig lange gedauert hat. Vermutlich wird sich das in der nächsten Zeit auch nicht ändern, da vor einem Monat mein Abschlussjahr begonnen hat. Es tut mir auch wirklich leid, dass ich in der nächsten Zeit nicht öfters schreiben kann/werde, aber ich hab im Moment wirklich ziemlich viel Stress mit Prüfungen, Referaten, Hausübungen, dem Maturaprojekt, etc.. Ich hoffe ihr könnt das irgendwie verstehen. Tja, genug geredet. Hier geht es auch schon los. Noch viel Spaß beim Lesen!! ;-) Kapitel 13 – Eine schwierige Entscheidung ‚Miss Gardner, wir freuen uns Ihnen mitteilen zu dürfen, dass das Komitee der New York Dance Academy beschlossen hat, Ihnen einen unserer Studienplätze anzubieten.’ Die Zettel flogen ihr aus der Hand, als dieser Satz wieder und wieder in ihrem Gedächtnis hallte. Sie wusste nicht ob sie weinen oder sich freuen sollte. Es war nun schon über eine Woche her, dass sie die Zusage der New York Dance Academy erhalten hatte. Und noch immer wusste sie nicht, wie sie es Seto erklären sollte. Wie sollte sie ihm denn bloß sagen, dass sie darüber nachdachte ans andere Ende der Welt zu ziehen? Tag für Tag hatte sie darüber nachgedacht – sich ihr Hirn zermartert. Und noch immer wusste sie nicht wie sie ihr Gespräch mit ihm über dieses heikle Thema beginnen sollte. Gab es für so ein Gespräch überhaupt einen richtigen Anfang? Ehrlich gesagt bezweifelte sie es. Sie würde es nie so sagen können, dass er die Zusage als etwas positives für sich und ihre Beziehung sehen würde. Und genau genommen, war es das auch nicht. Es war nur für sie eine gute Nachricht. Sie wusste jetzt, dass das Komitee der besten Tanzschule der Welt sie für fähig genug hielt um ihr einen Studienplatz anzubieten. Nun hatte sie endlich die Bestätigung auf die sie solange gewartet hatte. Jemand der ihr versicherte, dass sie so gut war, dass sie auf eine Karriere als Tänzerin hoffen konnte, wenn sie denn dieses Angebot annahm. War das nicht das was sie immer gewollt hatte? Sie schüttelte den Kopf. Nein, es war das was sie immer gewollt hatte, bevor sie sich in Seto verliebt hatte. Jetzt wusste sie nicht mehr welcher dieser beiden Wünsche größer war. Sollte sie nun ihren großen Traum verwirklichen? Oder sollte sie hier bei Seto, ihrer großen Liebe, bleiben? Sie konnte nicht mehr verhindern, dass ihr die Tränen die Wangen hinunterliefen. Der Druck in ihrem Inneren war einfach zu groß. Soviel hing von ihrer Entscheidung ab. Es ging hier nicht nur um ihre Zukunft, sondern auch um die von Seto und Mokuba. Mokuba ... sie seufzte und blickte ins Leere. Auch er war inzwischen ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens geworden. Er war der kleine Bruder den sie nie gehabt hatte ... und auch er würde ihr wahnsinnig fehlen, falls sie sich für New York entscheiden würde. Sie schluchzte. So vieles das ihr wichtig war, war hier in Domino und doch waren da diese lang ersehnten Wünsche, die sie sich wiederum nur in New York erfüllen konnte. Aber war es das wert? Konnte sie hier wirklich alles und jeden zurücklassen? Oder würde vielleicht beides gehen? Ein kurzer Hoffnungsschimmer leuchtete in ihren Augen auf. Bestände vielleicht die Möglichkeit, dass Seto ... nein ... er würde ihr nicht folgen. Eine Tatsache die sie traurig den Kopf senken ließ. Das konnte sie einfach nicht von ihm erwarten. Hier in Japan war alles, was für ihn wichtig war. Er hatte es vermutlich noch nicht einmal je in Erwägung gezogen woandershin zu gehen. Hier lag seine Zukunft, hier war sein zu Hause, seine Firma und was das Wichtigste für ihn war, hier war Mokuba. Sie ließ sich zurück in ihr Bett fallen. Es war doch irgendwie seltsam, dass sie nie darüber nachgedacht hatte – dass ihr diese Tatsache erst jetzt richtig bewusst wurde. Seto hatte es nie so leicht gehabt wie andere Männer in seinem Alter. Obwohl viele das Gegenteil behaupteten stimmte es nicht. Die Menschen sahen immer nur das Geld, den Erfolg und das was die Presse über ihn schrieb, wenn sie an ihn dachten. Sie sahen nie den Menschen der dahinter steckte – nie die Verantwortung die auf seinen Schultern lag. Er war für die Leitung einer internationalen Firma und die Erziehung seines kleinen Bruders verantwortlich. Er konnte nicht einfach mit ihr mitgehen so wie Joey, Yugi oder Tristan das könnten. Selbst wenn er es wollte, würde er es nicht machen können. Erst jetzt realisierte sie, was er damals, nach ihrem Kuss im Illustre gemeint hatte. Als er ihr gesagt hatte, dass er schon länger in sie verliebt war, er es aber nur deswegen nicht vor ihr zugegeben hatte, weil er der Ansicht war, dass es so das Beste für sie gewesen wäre. Er hatte ihr erklärt weshalb er Bedenken hatte – die Geschichte mit der Presse, die Tatsache, dass er nie viel Zeit für sie haben würde. Dass er nicht wollte, dass sie an seiner Seite unglücklich wurde. Er hatte ihr damals all die Konsequenzen aufgezählt die auf sie zukommen würden, wenn sie sich auf eine Beziehung mit ihm einlassen würde. Sie lächelte traurig. Es war ihr damals egal gewesen, welche Komplikationen im Laufe ihrer Beziehung auftreten würden. Sie hatte ihm gesagt, dass es in jeder Beziehung Probleme gab, dass man in schwierigen Zeiten eben zusammenhalten musste und eine Beziehung daran nur wachsen konnte – dass sie ihn liebte und ihr einziger Wunsch nur darin bestand bei ihm sein zu dürfen. Erst als sie ihn davon überzeugt hatte, dass es ihr lieber war, dass die Presse erfundene Geschichten über sie schrieb oder sie lieber an manchen Tagen alleine war, als ganz auf ihn verzichten zu müssen – erst als sie ihm versichert hatte, dass das das Einzige war das sie wirklich wollte, hatte er seine Bedenken und Ängste beiseite gelegt und war eine Beziehung mit ihr eingegangen. Und erst jetzt, in diesem Moment, fiel ihr auf, dass SIE damals nicht aufrichtig zu ihm gewesen war. Sie hatte ihn nicht davor gewarnt, was kommen würde wenn sie eine Zusage der New York Dance Academy erhalten würde. Nicht weil sie es ihm damals verheimlichen hatte wollen, sondern weil sie einfach nicht mehr daran gedacht hatte – sie hatte nicht einmal einen Gedanken an diese Möglichkeit vergeudet – keine Sekunde an ihren großen Traum mehr gedacht. Sie lächelt matt. War das vielleicht ein Zeichen? Wenn sie ihren großen Traum wegen Seto eine Zeit lang vergessen hatte und erst der Umschlag sie wieder daran erinnert hatte, bedeutete das nicht, dass ihr großer Traum ihr im Gegensatz zu Seto nicht so wichtig war? Dass sie nun die Möglichkeit nach New York zu gehen gar nicht mehr in Erwägung ziehen musste, weil es nun jemanden gab, der ihr wichtiger war als alles andere? Sie seufzte. Aber wollte sie das denn auch? Wollte sie diese Möglichkeit tatsächlich nicht in Erwägung ziehen? „Tea, Liebes, darf ich reinkommen?“ Die Stimme ihrer Mutter ließ sie augenblicklich hochschrecken. Sie räusperte sich kurz und setzte sich auf, bevor sie ihr antwortete. „Klar, komm nur rein.“, versuchte sie nüchtern zu sagen, was ihr aber ihrer Meinung nach nicht besonders gut gelang. „Ich wollte dir nur ...“, begann ihre Mutter, als sie ins Zimmer kam, brach ihren Satz dann jedoch abrupt ab und sah sie erschrocken an. „Hast du etwa geweint?“ Tea warf einen kurzen Blick in den Spiegel auf der gegenüberliegenden Seite ihres Zimmers. Erst jetzt bemerkte sie, dass ihre Augen noch immer leicht gerötet waren und man noch deutlich die Tränenspuren auf ihren Wangen erkennen konnte. Sie versuchte sich zusammenzureißen und lächelte. „Alles O.K., Mum.“ Zuerst musterte Azarni Gardner ihre Tochter nur besorgt, seufzte dann jedoch und setzte sich neben Tea aufs Bett. „Tea ...“, begann sie vorsichtig. „Schatz ... ich weiß ja, dass wir uns in letzter Zeit nicht mehr so gut miteinander verstanden haben wie früher und das tut mir auch leid. Ich weiß, dass es großteils meine Schuld und die deines Vaters ist, weil du das Gefühl hast, dass wir dich nicht mehr unterstützen. Aber weißt du wir ... wir wollen doch nur dein Bestes. Dein Vater und ich haben dir doch nur deswegen davon abgeraten Tänzerin zu werden, weil wir nicht wollen dass du enttäuscht wirst, falls du keine Zusage erhalten solltest. Deshalb haben wir dir Alternativvorschläge gemacht, weil wir gehofft haben, dass dich vielleicht das eine oder andere Studienfach interessieren könnte. Ich weiß natürlich, dass diese Vorschläge im Gegensatz zu deinem großen Traum vom Tanzen nicht gerade verlockend waren, aber ich hatte gehofft, dass du vielleicht an irgendeinem Studienfach Gefallen finden würdest, nur damit es dir nicht den Boden unter den Füßen wegreist, falls du nicht angenommen wirst.“ Mrs. Gardner machte eine längere Pause. „Nicht das du nicht gut wärst, Schatz. Ich weiß wie gut du tanzt, aber es gibt so viele andere Mädchen die auch gut tanzen können. Und ...“ Sie wollte weitersprechen, wurde aber abrupt von Tea unterbrochen. „Deswegen brauchst du dir keine Sorgen mehr zu machen. Ich meine, dass ich mir falsche Hoffnungen machen könnte.“ „Wie meinst du das?“, fragte ihre Mutter verwirrt. Tea seufzte. Eigentlich war es doch dämlich ihrer eigenen Mutter zu verheimlichen, dass sie die Zusage erhalten hatte, auf die sie schon solange gewartet hatte. Überhaupt dann, wenn ihre Mutter deswegen ein schlechtes Gewissen hatte. Tea streckte sich kurz nach ihrer Bettschublade aus in der sich der Umschlag der New York Dance Academy befand und übergab diesen ihrer Mutter. „Du hast Angst davor es Seto zu sagen, nicht wahr?“ Ein wissender Ausdruck war auf dem Gesicht von Mrs. Gardner erschienen, nachdem sie den Brief zu Ende gelesen hatte. „Woher weißt du das?“, fragte Tea. Ein trauriges Lächeln erschien auf dem Gesicht von Azarni Gardner. „Weißt du ...“ begann sie. „ ... ich habe es nie jemanden erzählt. Aber vor 20 Jahren stand ich vor einer ähnlichen Entscheidung. Damals war ich genau so alt wie du jetzt. Dein Vater und ich waren schon seit einem Jahr ein Paar. Er arbeitete gerade an seiner Diplomarbeit in Marketingwissenschaften. Und ich ... nun ja ich wollte nicht so wie du nach Amerika gehen, aber die britischen Universitäten interessierten mich sehr. Damals wollte ich noch unbedingt Kunstgeschichte studieren. Ich ging deshalb mehrmals am Tag zu unserem Briefkasten, nur um zu sehen ob ich vielleicht endlich eine der lang ersehnten Zusagen von einer der Universitäten bekommen hatte, auf die ich schon solange wartete. Tja, lange Zeit kam natürlich gar nichts, aber dann lag irgendwann ein großer Umschlag von der Oxford University in meinem Briefkasten. Es war eine Zusage und ich war felsenfest davon überzeugt nach England zu gehen.“ Ihre Mutter machte eine kurze Pause, ein sehnsüchtiger Blick erschien auf ihrem Gesicht, als sie an ihre Vergangenheit zurückdachte. Dann seufzte Azarni Gardner jedoch. „Ich hatte sehr lange überlegt was ich machen sollte. Hatte die Vor- und Nachteile immer wieder abgewogen. Ich wollte unbedingt nach Oxford, aber vor allem wollte ich auch deinen Vater nicht verlieren. Und dann ... nun ja, dein Vater hatte mich eines Abends in eines dieser teuren Restaurants eingeladen. Am Anfang war ich noch ziemlich überrascht deswegen, doch dann bemerkte ich, dass es einen besonderen Anlass dafür geben musste. Und den gab es auch – die Professoren an der Universität von Tokio waren von seiner Diplomarbeit begeistert und hatten ihm eine große Zukunft vorrausgesagt. Er war so unbeschreiblich glücklich, also beschloss ich ihm die Geschichte mit Oxford erst an einem anderen Tag zu erzählen. Der Abend verlief wirklich traumhaft. Nach dem Essen gingen wir auch noch im Park spazieren. Und dann ... dann hat er sich vor mir niedergekniet und mir einen Heiratsantrag gemacht, den ich angenommen habe.“ Tea sah sie ihre Mutter überrascht an. Sie kannte diese Geschichte, von dem Restaurant, dem Park, dem Heiratsantrag ... aber mit keinem Wort hatte ihre Mutter je Oxford erwähnt. Lange Zeit herrschte Stille zwischen den beiden Frauen, bis Tea den ersten Schritt machte und das Schweigen durchbrach. „Warum hast du Papa nichts von der Zusage erzählt?“ „Das wollte ich anfangs.“ „Aber?“, hakte Tea nach. Ihre Mutter seufzte. „Die Zukunft deines Vaters lag doch eindeutig in Japan. Er hatte hier gute Jobaussichten und ich doch nur die Aussicht auf einen Studienplatz, noch dazu auf einen mit geringen Chancen auf eine erfolgreiche, berufliche Zukunft. Ich wusste, dass er hier bleiben würde und ich wollte nicht von ihm getrennt leben, schließlich hatten wir vor bald zu heiraten.“ „Ich verstehe ...“, erwiderte Tea nach einer Weile. Und das tat sie auch wirklich, obwohl sie gerne gesagt hätte, dass ihre Mutter ihre Träume hätte verwirklichen sollen. „Tea, ich habe meine Entscheidung bis heute nicht bereut, weil ich dich dafür bekommen habe. Du und dein Vater, ihr seid das Wichtigste in meinem Leben. Nur euer Glück liegt mir am Herzen. Deshalb freue ich mich auch für dich, dass du die Chance erhalten hast, deinen großen Traum zu verwirklichen. Ich habe mich damals gegen meinen Traum entschieden, weil ich bei deinem Vater sein wollte, aber das bedeutet nicht, dass du dieselbe Entscheidung treffen musst. Was für den einen richtig ist, kann für den anderen auch ganz falsch sein.“ „Ich liebe Seto. Und wenn ich daran denke ihn zu verlassen, dann ...“. Die Worte fielen ihr einfach zu schwer um sie auszusprechen. „Tea, ich weiß wie du jetzt empfindest. Und deshalb ist es auch wichtig, dass du das tust was du für richtig hältst. Auch wenn du Seto liebst könnte es sein, dass du unglücklich wirst wenn du hier bei ihm bleibst, weil es sein könnte, dass du es irgendwann einmal bereust nicht nach New York gegangen zu sein. Ich weiß aus eigener Erfahrung wie schwer diese Entscheidung ist. Du musst deshalb tief in dich gehen und nach der richtigen Entscheidung für dich selbst suchen.“ „Wie soll ich denn wissen, was die richtige Entscheidung für mich ist? Jedes mal wenn ich nach einer Antwort suche, kommt es mir so vor als wäre ich danach noch unschlüssiger als zuvor.“ Sie hielt ihre Tränen zurück, obwohl die Verzweiflung sie immer mehr zu überrollen schien, so wie eine Lawine der man nicht mehr entkommen konnte und die einen immer weiter in sich einzuschließen drohte. Doch als zwei Arme sich um sie legten, konnte sie ihren Gefühlen und ihren Tränen endlich freien Lauf lassen – sie suchten sich ihren Weg zur Oberfläche. Sie waren anders, als die Tränen zuvor. Es waren Tränen die sie von ihrer Last befreiten und ihr die Einsicht brachten. Eine Einsicht die sie zufrieden stellte. Ein Lächeln legte sich auf ihr Gesicht, als ihr endlich bewusst wurde, was sie zu tun hatte. Tief in ihrem Inneren spürte sie, dass nur eine Aussprache mit Seto die einzig richtige Lösung für sie beide sein konnte. So, das wars fürs erste mal. Hoffe es hat euch gefallen. :-) Ich würd mich wie immer wahnsinnig über Kommis freuen. glg Heli PS: Wahrscheinlich wird es insgesamt noch 4 oder 5 kapitel geben, vielleicht auch noch einen epilog, aber dann bin ich vermutlich fertig mit meiner Geschichte über Tea und Seto. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)