last wish von Sunmoo ================================================================================ Kapitel 5: Böses Erwachen ------------------------- Der Vollmond stand hoch am Himmel, während Sasuke durch die Straßen seiner Heimat lief. Ihn beschlich wieder dieses komische Gefühl. Das Gefühl, dass etwas nicht in Ordnung war. Ganz und gar nicht in Ordnung war. Es nahm ihm die Luft zum Atmen, verursachte ein starkes Ziehen in seinem Magen. Und obwohl er wusste, was als nächstes passierte, hatte er entsetzliche Angst. Er wollte diese Bilder nicht noch einmal sehen, wollte diesen Schmerz nicht wieder spüren, wollte seine Familie nicht noch mal verlieren. Trotzdem lief er weiter, immer weiter. Als er um die nächste Ecke bog, wusste er, dass es zu spät war. Er war wieder da, gefangen in seinem größten Alptraum. Er fühlte wie sein Körper zu zittern begann. Seine kleinen Beine wollten umkehren, doch er zwang sie weiter zu laufen. Er versuchte den Blick von den Leichen und dem Blut, abzuwenden, doch immer wieder musste er in diese leeren Gesichter sehen. Während er seinem zu hause immer näher kam, schlug auch sein Herz immer lauter. Es war beinahe ein Wunder, dass es ihm nicht aus der Brust sprang. Dann stand er plötzlich vor dem Haus. Das Haus in dem in wenigen Minuten alles vorbei sein würde. In dem er alles verlor, sein Leben verlor. Das Haus, dass einmal seine Heimat war. Er kämpfte gegen den Drang zu schreien an und betrat mit zitterndem Körper das Gebäude. Er rief nach seinen Eltern, nach seinem Bruder. Aber es war niemand da. Er bekam keine Antwort. Bis er ein Geräusch hörte. Sofort rannte er los. Kurz blieb er vor einer Tür stehen, dann stieß er diese mit seinen kleinen Händen auf. Und da war er, der Anblick, den er nie vergessen würde: Sein Bruder stand da, vor ihm die Leichen seiner Eltern. Sie waren tot. Tot. Sie würden nie wieder zurückkehren. In ihren leeren Augen zeigte sich ein Ausdruck des Entsetzens. Ihr eigener Sohn hatte sie umgebracht. Ihr Sohn, sein Bruder. Der wichtigste Mensch in seinem Leben, sein Held, sein Vorbild, sein Beschützer. Sein Bruder war alles für ihn und jetzt... jetzt stand er da. Neben den Leichen seiner Eltern und sah ihn mit kalten grausamen Augen an. Dann grinste sein Bruder plötzlich. Die Welt um Ihn herum verfärbte sich. Eine schaurige Mischung aus rot und schwarz. Dann sah er wieder seinem Bruder, wie er alle Menschen, die ihm einmal etwas bedeutet hatten, eiskalt tötete, ohne auch nur die kleinste Gefühlsregung zu zeigen. Er selbst, konnte sich nicht bewegen. Er konnte nur zusehen, doch er hielt die Bilder nicht aus und schloss die Augen. Aber die Bilder verschwanden nicht. Sie waren immer noch da. Dann schrie er, auch das half nichts. Er presste sich die Hände auf die Ohren, er wollte diese grausamen Schreie der Sterbenden nicht hören. Dann wurde ihm schwindelig und schreiend fiel er.. Das er fiel, war alles was er noch merkte, bevor ihn die Dunkelheit verschluckte. Kerzengerade und mit einem Schrei wachte Sasuke in seinem Bett auf. Sein Herz schlug immer noch viel zu schnell und atmen konnte er auch nur unregelmäßig. Er versuchte sich zu beruhigen, tief einzuatmen. Er versuchte sich einzureden, dass alles nur ein Traum war. Doch es wollte ihm nicht so richtig gelingen.Wie sollte es auch, wo er doch wusste, dass dieser Albtraum Realität war. Seine Vergangenheit, die ihn verfolgte und immer wieder einholte. Vorsichtig schlug er die Augen auf. Im nächsten Moment, bereute er das jedoch sofort, denn er bekam wieder diese entsetzlichen Kopfschmerzen. Die es ihm unmöglich machten klar zu denken, und erst recht sich zu beruhigen. Er drückte seine rechte Hand gegen seine Stirn und tastete mit der linken, nach der Wasserflasche die neben seinem Bett stand. Dann trank er einen Schluck, wobei er die Flasche mit beiden Händen festhalten musste, weil sie immer noch so zitterten, dass er die Flasche beinahe fallen ließ. Nachdem er etwas getrunken hatte, tastete er erneut mit seiner linken Hand nach etwas. Diesmal nach seinen Tabletten. Doch da war nichts, er griff ins Leere. Er wollte gerade seinen Kopf drehen um nachzusehen, als ihm jemand eine weiße Schachtel vor die Nase hielt. Dabei bekam er einen solchen Schock, dass er zurückwich und ihm die Flasche aus der Hand rutschte. Itachi reagierte jedoch schnell genug und fing die Flasche direkt auf. Sasuke sah seinen Bruder eine Weile einfach nur an. Er hatte völlig vergessen, dass Itachi da war. Hatte er etwa was von seinem Albtraum mitbekommen? Hatte er gehört, wie er geschrien hatte? Sofort funkelte er Itachi wütend an und riss ihm sowohl die Flasche als auch die Packung aus der Hand. Ein wenig umständlich schaffte er es dann doch mit seinen zittrigen Händen die Tabletten aus der Packung zu bekommen. „Er ist nicht hier.“, sagte Itachi schließlich ruhig, während Sasuke die Tabletten schluckte. Als der Jüngere die Stimme seines Bruders hörte verschluckte er sich fast. Verwirrt sah er in das emotionslose Gesicht des Älteren. „Orochimaru, er ist nicht hier. Also mach dir keine Sorgen.“ Sasuke verstand einfach nicht was Itachi meinte. Sein Kopf dröhnte entsetzlich und er hatte immer noch die Bilder des Traums vor Augen und er wollte auch gar nicht darüber nachdenken, wovon Itachi sprach. „Du hast doch von Orochimaru geträumt.“ Bei diesen Worten musste Sasuke lachen. Von Ororchimaru geträumt? Sein größter Albtraum stand hier vor ihm und zerstörte erneut sein Leben und er sollte von Orochimaru Träumen? Im Gegensatz zu dieser Hölle war seine Zeit bei Orochimaru das reinste Paradies gewesen. „Wie soll ich denn bitte von Orochimaru träumen, wenn ich dich hier ertragen muss?“ Dann hatte er plötzlich das Gefühl, dass in dem Blick seines Bruders Unsicherheit lag. Aber das hatte er sich wohl nur eingebildet. Itachi war nie unsicher. „Du würdest also lieber zurück zu dieser Schlange als mich hier bei dir zu haben?“ Sasuke zuckte zusammen, wenn er nicht soweiso schon gezittert hätte, wäre Itachi das bestimmt aufgefallen. Aber so sah er seinen Bruder einfach nur weiter herausfordernd an. Obwohl der kleinere nicht wirklich glaubte, dass es Itachi interessierte was er in ihm anrichtete. „Ja“, erwiderte Sasuke trotzig, „er hat nur mich zerstört, du mein Leben!“ Einen Moment schwiegen beide und sahen sich einfach nur an, dann trat Itachi zwei Schritte vom Bett zurück und grinste plötzlich. „Na wenn das so ist, geh ruhig wieder zu ihm zurück.“, er sah seinen kleinen Bruder herausfordernd an, „Ich bring dich sogar persönlich hin, wenn du dich nicht alleine traust.“ Mit offenem Mund starrte der jüngere seinen großen Bruder an. Er konnte einfach nicht glauben was er da gerade gehört hatte. Alleine die Vorstellung verursachte bei im Panik. Er bekam kaum noch Luft und auch das Zittern wurde wieder stärker. Er musste hier raus. Einfach raus hier. Ohne ein Wort zu sagen sprang er auf und stürmte aus dem Zimmer. Er rannte ins Bad und schloss hektisch die Tür hinter sich. Dann ließ er sich auf den Boden sinken und lehnte seinen Kopf gegen die Tür. Er versuchte langsam und ruhig zu atmen um sich zu beruhigen. Aber es half nichts. Jetzt war alles wieder da. Zu den Bildern aus seinem Traum gesellten sich die Bilder von der Zeit bei Orochimaru. Das kleine Drecksloch in dem er gelebt hatte, das kranke Labor und die ganzen anderen Räume, die ihm das Leben zur Hölle gemacht hatten. Aber nicht nur die Bilder, auch die Gefühle, die er gehabt hatte krochen wieder in ihm hoch. Die Angst, dass Orochimaru jeden Moment den Raum betrat. Die Ungewissheit darüber, ob er am nächsten Morgen noch in seinem Körper aufwachen würde. Und vor allem dieses beklemmende und abartige Gefühl, wenn diese Schlange in seiner Nähe war. Schnell schüttelte er den Kopf, versuchte diese Erinnerungen los zu werden. Dann blickte er auf seine Hände. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er sie nicht mehr richtig spürte. Er hatte das Gefühl, als würden diese Hände nicht ihm gehören. Er hatte auch nicht gemerkt, dass sie erfolglos versuchten sich in den Boden zu Graben um halt zu finden. Innerlich musste er lachen. Er hatte es nie geschafft wirklichen Halt zu finden. Vorsichtig versuchte er aufzustehen. Dabei musste er sich an der Wand abstützen, alles um ihn herum drehte sich. Langsam versuchte er zum Waschbecken zu laufen. Doch noch bevor er auch nur einen Schritt gehen konnte, drehte sich alles um ihn herum und sein Magen verkrampfte sich. Er stürzte zur Toilette und schaffte es gerade noch rechtzeitig sich darüber zu beugen, bevor er seinen gesamten Mageninhalt wieder zum Vorschein brachte. Er hasste es wenn er sich übergeben müsste, nicht nur dass es eklig war und aufgrund der Tatsache, dass er nichts gegessen hatte auch noch ziemlich wehtat, sondern auch, weil es für ihn ein Zeichen von Schwäche war. Es war schließlich nicht so, dass er etwas falsches gegessen hatte. Wie auch, wenn er gar nichts aß. Selbst wenn er versuchte alles zu verdrängen, sich einredete, dass alles okay war und einfach nicht zugeben wollte, dass er völlig überfordert war, machte sein Körper da nicht mit. Wenn er wenigstens Fieber bekommen hätte, wäre die Sache nicht ganz so schlimm gewesen. Aber so? Gegen das Übergeben konnte er nicht ankämpfen, und er wollte vor Itachi nicht noch mehr Schwäche zeigen. Es reichte schon, dass er was von den Alpträumen mitbekommen hatte. Er spülte das übelriechende Zeug hinunter, stand dann mit wackeligen Beinen auf und versuchte erneut zum Waschbecken zu gelangen. Dort stützte er sich auf dessen Rand ab und sah zögernd in den Spiegel. Es war nicht wirklich so, dass ihn der Anblick überraschte. Er hatte schließlich damit gerechnet. Es war viel mehr die Bestätigung seiner Vorahnung, die ihn zusammenzucken ließ. Er sah aus, wie in seiner schlimmsten Zeit. Damals, als er noch versucht hatte diesen Schmerz zu bekämpfen. Dunkle Schatten hatten sich unter seinen Augen gebildet, er war noch blasser als sonst und verflucht dünn geworden.. Da war keine Spur mehr von seinen tiefen schwarzen Augen. Sein Blick wirkte eher leer und stumpf. Die Haarsträhnen, die ihm im verschwitzen Gesicht klebten rundeten dieses Bild des Grauens perfekt ab. Er ließ das Wasser laufen und spritze sich etwas davon ins Gesicht. Dann drehte er das Wasser wieder ab, zog sich seufzend seine durchgeschwitzten Sachen aus und stieg unter die Dusche. Als Sasuke aus dem Badezimmer trat und Geräusche hörte, die anscheinend aus der Küche oder dem Wohnzimmer kamen, war er heilfroh. Nur mit einem Handtuch um die Hüften ging er schnell in sein Zimmer und zog sich dort neue Sachen an. Er war vorhin so schnell aus dem Zimmer geflüchtet, dass er ganz vergessen hatte sich welche mit zu nehmen. Ein wenig zögerlich fand er sich ein wenig später auf dem Weg nach unten wieder. Ihm gefiel die Vorstellung seinen Bruder gleich zu sehen nicht besonders. Vor allem nach der Aktion von eben. Aber den ganzen Tag in seinem Zimmer zu verbringen war auch nicht das Wahre. Er musste sich schließlich irgendwie daran gewöhnen, auch wenn er es gar nicht wollte. Er hoffte wirklich, dass Kakashi gleich vorbei kam. Wenn er da war, schien die Situation wenigstens ein wenig erträglicher zu sein. So war er seinem Bruder nicht direkt ausgeliefert. Langsam durchquerte er das Wohnzimmer, als er schließlich um die Ecke bog, sah er seinen Bruder in der Küche. Lautlos betrat Sasuke die Küche und lehnte sich an die Wand. Itachi stand mit dem Rücken zu ihm und schien ziemlich beschäftigt damit zu sein irgendetwas zusammenzuschütten. „Du bist also noch da.“, bemerkte der Ältere. Die völlig emotionslose Stimme, verursachte eine Gänsehaut bei Sasuke und versetzte ihm einen Stich. Das hier war nicht mehr sein Bruder. Nicht mehr der Junge zu dem er aufgesehen hatte. Vor ihm stand ein völlig fremder Mann. „Dann ziehst du deinen großen Bruder also doch vor?“, fragte Itachi und drehte sich um. Er sah Sasuke mit einem Grinsen an. Trotzdem wirkte er völlig leer dieses aufgesetzte Grinsen unterstrich das eigentlich nur noch mehr. „Sag sowas nicht“, murmelte der jüngere leise vor sich hin. Doch Itachi hatte ihn gehört. Natürlich. Jetzt wurde aus dem Grinsen ein fragender Blick. „Du bist nicht mein großer Bruder.“, erwiderte Sasuke nur und ging zurück ins Wohnzimmer. Dort ließ er sich auf dem Sofa fallen, legte den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Er fühlte sich wie nach einem dieser höllischen Trainingseinheiten bei Orochimaru. Sein Körper war schwer wie Blei und jeder Muskel tat ihm weh. Er war angespannt, wahrscheinlich sogar verspannt, aber er schaffte es nicht sich zu entspannen. Ihm ging viel zu viel durch den Kopf. Außerdem wollte er sich gar nicht entspannen, er hatte das Gefühl, dass er wachsam sein musste. Seinen Bruder im Auge behalten musste, wenn er überleben wollte. So richtig konnte er immer noch nicht glauben, dass Itachi hier war. Das alles fühlte sich so falsch an, so unecht. Wie ein Alptraum. Ein Alptraum in einem Alptraum. Sein Kopf wurde immer schwerer und erst jetzt merkte er wie müde er eigentlich war. Es war mitten in der Nacht, er hatte kaum geschlafen und bei all dem Stress war das kein Wunder, aber er hatte es nicht einmal gemerkt. Er versuchte gegen die Müdigkeit anzukämpfen. Er durfte jetzt nicht einschlafen, er wollte nicht wieder einen dieser Alpträume haben. „Du bist müde“, hörte Sasuke schließlich die Stimme seinen Bruders. Wieder war sie völlig leer und kalt. Es war keine Frage nicht mal eine richtige Feststellung. Er sagte es einfach ohne jegliche Betonung. Und wieder musste Sasuke zusammenzucken. Er weigerte sich die Augen zu öffnen, er wollte diesen Menschen jetzt nicht sehen, es reichte schon, dass er seine Anwesenheit spürte. Aber anhand der Geräusche wusste er, dass Itachi sich auf das andere Sofa gegenüber von ihm setzte. Zwischen ihnen breitete sich eine unangenehme Stille aus. Sasuke konnte seinen Bruder sogar atmen hören, und mit jedem Atemzug merkte er, wie sich sein Körper immer mehr anspannte, er verkrampfte sich regelrecht. Darum war er dieses eine mal auch wirklich froh darüber, dass Itachi diese Stille brach. „Du hast dich vorhin übergeben“, stellte er ohne jegliche Besorgnis fest, „warum?“ Und schon wieder brachte er seinen kleineren Bruder völlig aus dem Konzept. Warum fragte er ihn das jetzt? Und woher wusste er das überhaupt? Vielleicht war das alles doch nur ein böser Traum. „Tse“, meinte Sasuke nur, ohne die Augen zu öffnen. Was sollte er auch groß sagen? Itachi konnte sich doch sowieso denken, warum. „Das war wegen Orochimaru oder?“, fragte Iatchi weiter nach. Sasuke wollte erst aufspringen und das Zimmer verlassen. Ihm gefiel die Richtung, die dieses Gespräch langsam annahm überhaupt nicht. Aber eins interessierte ihn jetzt doch: „Wie kommst du darauf?“ Doch schon im nächsten Moment bereute er diese Frage, denn der Ältere lachte kurz auf. Ein kaltes, emotionsloses lachen. „Du bist erst ungesund blass geworden, als ich sagte du sollst zu ihm zurück gehen.“ Sasuke nickte nur, auch wenn es wohl nicht sichtbar war, da er den Kopf immer noch in den Nacken gelegt hatte. Er konnte ihm also wirklich nichts verheimlichen. Beinahe so wie früher. In Gedanken schüttelte er den Kopf. Früher war vorbei. Es würde nie wieder so werden. Nie wieder würde er dieser Person vertrauen. „Was hat er mit dir gemacht?“ Diesmal war es der Jüngere, der lachen musste. „Was soll er schon mit mir gemacht haben?“ Nein diese Richtung gefiel ihm gar nicht. Es ging niemanden etwas an, was bei Orochimaru passiert oder auch nicht passiert war. Nichtmal mit Kakashi hatte er wirklich darüber geredet. Langsam öffnete er die Augen und sah seinen Bruder an. Er wollte gerade aufstehen und gehen, als ihm dieser eine Tasse entgegen hielt. Skeptisch sah er seinen älteren Bruder an. „Jetzt nimm schon. Es wird dich schon nicht umbringen.“ „Umbringen vielleicht nicht“, der jüngere zögerte einen Moment, „aber wer sagt mir, dass du da nicht irgendwas reingemischt hast.“ Itachi musst plötzlich lachen. Ein lautes und doch emotionsloses Lachen. Das verunsicherte Sasuke nur noch mehr. Er konnte sich zwar nicht erklären warum, aber irgendwie fühlte er sich bloßgestellt. „Meinst du wirklich ich wäre hier, um dich umzubringen? Glaub mir, wenn ich das vorhätte würde ich mir dieses ganzen Kindertheater nicht antun.“ „Keiner zwingt dich dazu!“, erwiderte Sasuke, der langsam aber sicher die Beherrschung verlor. „Tse“, meinte der ältere nur und wandte den Blick von seinem Bruder ab. Sasuke konnte nicht glauben was er da eben gehört hatte. Nicht nur, dass dieses „ tse “ eine Gänsehaut bei ihm verursachte. Nein, dass war sein „tse“. Seins. Itachi hatte nicht das Recht ihm das wegzunehmen. Erst kam er hier hin und machte wieder alles kaputt und jetzt nahm er ihm das letzte bisschen Freiheit. „Wieso bist du dann hier, wenn du dieses Kindertheater so sehr hasst?“ „Setz dich hin und trink das.“, bekam er jedoch nur von seinem Bruder zu hören. Damit war es dann auch um Sasukes Selbstbeherrschung geschehen. „Du tauchst hier nach all den Jahren wieder auf. Machst alles wieder kaputt und nimmst mir auch noch die einzige Chance dich umzubringen. Dann soll ich mich hier zusammen mit dir hinsetzten und Tee trinken? Du bist doch krank. Wenn diese beschissenen Anbu nicht hier wären, dann hätte ich dich schon längst umgebracht!“, mit diesen Worten drehte Sasuke sich um. Er wusste, dass er sich lächerlich gemacht hatte, aber es war ihm gerade völlig egal was sein Bruder über ihn dachte. Er wollte einfach nur noch hier raus. Abstand von diesem Irren. Doch gerade als er gehen wollte, stieß Itachi ihn zurück auf das Sofa. Der ältere beugte sich über seinen kleinen Bruder und drückte diesen an der Schulter gegen das Sofa. Der kleinere versuchte sich aus dem Griff zu befreien. Aber da starrten ihn auch schon zwei rote Sharingan an. Dieser Anblick ließ ihn unwillkürlich zusammenzucken. Diese Augen, die seinen so ähnlich und doch so anders waren, hatten ihm schon immer Angst gemacht. Mit der freien Hand hielt Itachi ihm die Tasse entgegen. Ohne ein Wort zu sagen, nahm Sasuke ihm die Tasse aus er Hand. Auch wenn er sich dafür hasste, trank er den Tee. Es machte ja doch keinen Sinn sich zu wehren. Nachdem er alles getrunken hatte, nahm Itachi ihm die Tasse wieder aus der Hand und stellte sie zurück auf den Tisch. Eine ganze Weile sahen sie sich einfach nur an. Dann deaktivierte Itachi sein Sharingan und wandte den Blick ab. „Ich glaube nicht, dass es die Anbu interessiert ob ich jetzt sterbe oder erst in drei Monaten. Naja, mal abgesehen davon, dass sie dann nicht die Drecksarbeit erledigen müssten.“, meinte der Ältere grinsend und ging dann mit der Tasse in die Küche. Sasuke wollte ihm erst hinterherlaufen oder wenigstens irgendetwas sagen, aber er konnte nicht. Sein ganzer Körper fühlte sich plötzlich so schwer und auch irgendwie taub an. Alles um ihn herum begann sich plötzlich zu drehen und er konnte sich nicht mehr halten. Er fiel auf die Seite, aber das drehen wurde immer schlimmer. Er wollte sich erst gegen diese Müdigkeit wehren, aber dann schloss er die Augen und wurde von der Dunkelheit verschluckt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)