I want your Sex von Jei (Schuldig x Omi [mit wildest_angel]) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Titel: I want your sex Autoren: Jei & wildest_angel Fandom: Weiß Kreuz Pairing: Schuldig x Omi Rating: MA Disclaimer: Wie immer *seufz* Die Jungs gehören uns nicht und wir verdienen kein Geld mit ihnen… Sie sind nur unseren kranken Ideen zum Opfer gefallen *gg* Auch das Lied ‚I want your Sex’ ist keine Eigenkreation von uns, sondern ein Song von George Michael… Zum Aufbau: Joa… Die FF ist ein bissel anders aufgebaut als man es von uns gewohnt ist. Und es hat ne ganze Weile gedauert, bis wir endlich wussten, wie wir es anstellen wollen. Hoffentlich ist es übersichtlich genug *gg* Kommentar: Jei hat zu diesem Thema nichts mehr zu sagen xD’ *zu angel schiel* du? angel: Ja, doch... *gg* Also, in dieser FF kommt noch ein Song vor – „Heaven`s on fire“ Der gehört uns natürlich auch nicht, sondern ist Eigentum von Kiss. Wollt ich nur gesagt haben. Ach so... Ja. An dem Pairing ist übrigens Pharaos_Tenshi schuld. *gg* Beschwert euch bei ihr! Und jetzt wünschen wir euch viel Spaß. ~+~ 1. Kapitel ~+~ Tokio – 16.09.20XX - 04:25 am Erschöpft sank Omi in seinem Stuhl nach hinten und fuhr sich mit den Händen übers Gesicht. Seit er denken konnte, hatte er nicht mehr so lange an den Vorbereitungen für eine Mission gesessen wie heute. Doch es blieb ihm nichts anderes übrig, wenn er wollte, dass nicht nur die Mission erfolgreich abgeschlossen wurde, sondern auch sein eigener kleiner Plan aufging. Sicher, wenn seine Kollegen davon Wind bekamen, dann würden sie ihn zur Hölle schicken und einen Teufel tun, sich je wieder an seine Ausarbeitungen zu halten, aber dieses Risiko würde Omi eingehen. Sein Blick glitt wieder über den großen Monitor und fand die Uhr. Resigniert stöhnte er auf. Es wurde Zeit, dass er fertig wurde. Mit müden Augen machte er sich wieder an die Arbeit und versuchte sich nicht von seinen Gedanken und Erinnerungen ablenken zu lassen. Und tatsächlich. Eine knappe halbe Stunde später hatte er sein Werk beendet. Noch einmal ging er alles durch und nickte dann zufrieden. Ja… So würde es hinhauen. Und wenn nicht, dann würde er eben vor Ort improvisieren müssen. Morgen Abend ging es um alles. Nicht nur darum, die entführten Kinder alle lebendig zu befreien, sondern auch um _ihn_. Mit einem leisen Surren verabschiedete sich Omis Computer schließlich und wünschte ihm mit einem letzten Blinken des kleinen grünen Lämpchens eine gute Nacht. Omi gähnte herzhaft und schaltete auch den Monitor aus. Leicht ließ er seine Knochen knacken und erhob sich. Abermals konnte er ein Gähnen nicht unterdrücken. Ohne sich noch groß auszuziehen oder ins Bad zu gehen, ließ er sich auf sein Bett fallen und schloss die Augen. Die Müdigkeit zerrte an ihm, doch es fiel ihm schwer, die Augen auch geschlossen zu lassen und nicht zu seinem Handy zu greifen. Doch er hielt sich zurück, schwelgte einfach in seinen Gedanken und genoss so den verschwommenen Anblick seines heimlichen Geliebten. ~+~ Erinnerung ~+~ Tokio – 21.07.20XX – 04:00 pm Als Omi endlich den tristen Schultag hinter sich lassen und das nervige Gebäude verlassen konnte, führte sein Weg ihn direkt in das Eiscafé an der Ecke. Er hatte keine Lust jetzt nach Hause zu gehen und da gleich wieder mit irgendwelchen Aufgaben beladen zu werden, wenn er andere Dinge im Kopf hatte. Normaler Weise setzte er sich hier her, wenn er wusste, dass er zu Hause nicht dazu kommen würde Hausaufgaben zu machen. Doch heute erledigte er auch hier seine Aufgaben nicht, bestellte sich einen großen Erdbeerbecher, als der lächelnde Kellner auf ihn zu kam, und lehnte sich dann mit einem entspannten Seufzen nach hinten. Er schloss die Augen. Das erste, was er vor den gesenkten Lidern sah war… Wieder er… Grummelnd öffnete er die Augen wieder und versuchte sich endlich auf andere Gedanken zu bringen. Müde stützte Schuldig im hintersten Eck des Cafés den Kopf auf die Hand. Er hasste es, so früh aufstehen und Personenschutz übernehmen zu müssen. Aber jetzt war sein Schützling sicher und wohlbehalten in seinem Appartement und vergnügte sich gerade mit irgendeiner Tussi... Für die nächsten zwei Stunden hatte der Telepath also Pause. Ein wenig genervt nippte er an seinem Cappuccino, streckte die Beine unter dem Tisch aus und gähnte verhalten. Gott, war das langweilig! Gemütlich lehnte er sich zurück, wuschelte sich durch die Haare und schloss kurz die Augen. Als Omi seine Bestellung bekam, hatte er noch immer nicht bemerkt, _wer_ da hinter ihm in der Ecke saß und gelangweilt gähnte. Und wahrscheinlich war das auch gut so, denn ansonsten hätte er sich an dem Berg aus Sahne, Eis und einer Erdbeere, den er sich grade in den Mund schob, übel verschluckt. Leise summend machte er sich über seinen Eisbecher her, bekam dabei wie immer mehr Aufmerksamkeit als die anderen Gäste. Was den Weiß nicht verwunderte, denn in den letzten Tagen war Omi regelmäßig hergekommen. Manchmal sogar zwei Mal am Tag. Als der Telepath die Augen wieder öffnete und eben einen weiteren Schluck von seinem Kaffee trinken wollte, fiel sein Blick auf einen leuchtenden blonden Schopf genau vor sich. Dem Orangehaarigen klappte der Mund auf, die Tasse hing vergessen vor seinen Lippen in der Luft. Na, wenn das mal nicht die Langeweile vertreiben würde, bis er seinen Schützling wieder abholen musste! Mit einem leisen Klacken stellte er die Tasse wieder zurück auf den Tisch, schob behutsam seinen Stuhl nach hinten, erhob sich und schlich sich hinter den Blonden. "So ein Zufall...", raunte er grinsend hinter Omis Rücken. "Sieh an, das Kätzchen schleckt Sahne. Du erfüllst wohl jedes Klischee, was?" Omi zuckte zusammen. Diese feixende, freche und mehr als provokante Stimme kam ihm unheimlich bekannt vor. Langsam führte er die eben gestockte Bewegung zu Ende und schob sich den zweiten Löffel Sahne in den Mund, drehte sich dann langsam um und blickte zu dem Schwarz empor. „Mastermind…“, stellte er leise fest, seine Augen blitzten kurz auf. Ob aus Überraschung oder Feindseligkeit, konnte man nicht sagen. Er musterte den Orangehead und schluckte leicht. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Dass er dem Telepathen hier über den Weg lief. Ohne eingeladen worden zu sein, setzte sich Schuldig auf den freien Stuhl an Omis kleinem Tisch, grinste den Blonden mit der üblichen Mischung aus Spott und Herablassung an und winkte dem Kellner, um sich eine weitere Tasse Kaffee zu bestellen. Die andere stand vergessen auf seinem nun verwaisten Tisch. "Dass man euch auch mal tagsüber sieht", zwinkerte er frech. "Ich war immer der Meinung, ihr kriecht nur nach Anbruch der Dunkelheit aus euren Löchern." Omi verengte leicht die Augen und beobachtete Mastermind bei seinem Tun. Er war nicht anders als sonst, nicht anders, als Omi ihn schon von Missionen kannte. Auf sein Äußeres achtend, mit seinem leichten weißen Mantel und dem Bandana, das das wilde Haar ein wenig im Zaum hielt. Die grünen Augen funkelten provokant und aufmüpfig wie eh und je und in seiner Stimme lag der übliche Ton, der jeden auf die Palme bringen konnte, mit dem er sprach. Und dennoch – Omi war nicht der Meinung, dass von dem Telepathen eine unangenehme Spannung ausging. Ganz im Gegenteil. „So kann man sich irren, Schwarz…“, meinte er nur und bemühte sich so gleichgültig wie möglich zu klingen. Doch allein sein aufmerksamer Blick und die leichte Röte auf seinen Wangen deuteten darauf hin, dass er diesem Zusammentreffen alles andere als desinteressiert gegenüber stand. Schuldig lachte leise, lehnte sich vor, stützte den Ellbogen auf den Tisch und sein Kinn auf die Hand. Ein ausgesprochen amüsierter Blick traf zielsicher und forschend die blauen Augen des Jüngeren. "Nimmst du dir eine Auszeit?", erkundigte er sich verschwörerisch, aber keineswegs angriffslustig. Kurz glitten seine Augen zu Omis Schultasche, bevor sie sich wieder in den blauen Iriden seines Gegenübers versenkten. "Ziemlich stressig, das alles unter einen Hut zu kriegen, was? Schule, den Laden, die Aufträge..." Omi musterte den Anderen und aß eine weitere Erdbeere. Kurz zögerte er. Wäre es verhängnisvoll jetzt über sein Doppelleben zu sprechen? Aber immerhin saß er hier grade mit dem Schwarz-Telepathen in einem Café und egal was der wissen wollte, er würde es doch herausfinden, wenn er es darauf anlegte. Also nickte der Weiß, bestellte sich einen Kakao, als der Kellner Schuldig seinen Kaffee brachte, und blickte wieder in die grünen Augen des Deutschen. „Ja… manchmal schon… Aber was bleibt mir anderes übrig?“ Er schmunzelte leicht verlegen und zuckte mit den Schultern. „Mach dir um _mich_ keine Sorgen, Mastermind… Ich schaff das schon…“, scherzte er schließlich, versuchte so auch seine eigene Unsicherheit irgendwie zu überdecken und Schuldig nicht das Gefühl zu geben, dass der ihm haushoch überlegen war. "Mach ich nicht!", erklärte Schuldig mit einem verspielten Lächeln, das sich von seinem üblichen, alles verspottenden Grinsen unterschied wie der Tag von der Nacht. "Du hast es bis hierher geschafft, du schaffst es auch noch weiter." Er wusste, wie schwer Nagi es manchmal hatte, wenn er bis in die Morgenstunden für einen Auftrag recherchierte und dann in die Schule gehen sollte. Omi hatte zusätzlich noch die Arbeit in dem albernen Blumenladen... "Weißt du, es ist schon bewundernswert, wie du das alles machst", gab er offen und ehrlich zu, strich sich in einer beiläufigen Bewegung die Haare aus dem Gesicht und sah dabei wieder fest in Omis Augen. Fast schon ein wenig stolz setzte sich Omi aufrecht hin und lächelte dann amüsiert. „Ach was… So schlimm ist es gar nicht… Manchmal kommen die Schulaufgaben vielleicht etwas zu kurz, aber im Grunde bekomm ich das schon alles auf die Reihe“, erläuterte er und schob sich wieder einen Berg von Eis und Sahne in den Mund, beobachtete Schuldig dabei und begann sich tatsächlich zu entspannen. „Obwohl ich mich manchmal schon frage, wie es wäre, mal nicht so viel um die Ohren zu haben und entspannt Langeweile genießen zu können…“ Er grinste leicht, schnappte sich eine besonders rote Erdbeere, ließ sie ebenfalls in seinem Mund verschwinden und nickte dankend dem Kellner zu, der ihm seinen Kakao hinstellte. Das Lächeln auf Schuldigs Lippen verschwand keine Sekunde. "Es würde dir wahrscheinlich nicht gefallen", meinte er ruhig. "Wenn man gewöhnt ist, immer so im Stress zu sein, weiß man irgendwann nichts mehr mit sich anzufangen, wenn man nichts zu tun hat. Und so schön ist Langeweile auch nicht." Er überlegte einen Moment, musterte dabei den Blonden vor sich intensiv. "Irgendwann wird’s noch stressiger werden, wenn du dann auch noch die ersten Dates mit unterbringen musst", zwinkerte er neckend. Omi spürte wie im das Blut in den Kopf schoss und ahnte, dass er den Erdbeeren in ihrer Farbe nun arge Konkurrenz machte. „Ach was…“, murmelte er und schenkte seinem Kakao unglaublich viel Aufmerksamkeit, um Schuldig nicht mehr ansehen zu müssen. „Ich kann mir keine Dates leisten. In unserem Geschäft ist das zu gefährlich… Und ich bin doch nicht Yohji…“, murmelte er. Wie nah er damit an den Lebensstil seines Gesprächspartners herantrat, ahnte er nicht mal. Sicher, er wusste über keinen Schwarz mehr als über Mastermind, aber er war kein Profiler und es gehörte nicht zu seinen Stärken, einem seine Lebensweise von den Augen abzulesen. Ein wenig überrascht legte der Telepath den Kopf schief. "Du kannst doch deswegen nicht auf deine Jugend verzichten", meinte er ehrlich erstaunt. "Was wäre das denn für ein Leben?" Die kleine Spitze auf Balinese überhörte er geschickt, er hätte sonst erklären müssen, dass er selbst nicht viel anders handelte. Omi zuckte mit den Schultern und schluckte seinen Happen Eis runter, den er grade hinter den schmunzelnden Lippen hatte verschwinden lassen. „Ich hab keine andere Wahl, oder?“ Seinem Tonfall war deutlich zu entnehmen, dass er auf diese Frage nicht ernsthaft eine Antwort erwartete. Immerhin kannte er sie. Er hatte tatsächlich keine Wahl. Alles war für seinen Teil wichtig. Sicher, er könnte weniger Schichten im Blumenladen übernehmen, auch wenn Aya das sicher nicht sonderlich erfreuen würde, aber die Arbeit machte ihm Spaß und er wollte nicht riskieren, irgendwann gar nicht mehr im Koneko arbeiten zu können. Denn dann würde er sicher nur noch mit den Missionsvorbereitungen und seinen Schulaufgaben zu tun haben. Schuldig schüttelte leicht den Kopf. "Du hast immer die Wahl. Und solange dir dein Leben so gefällt, ist doch alles in bester Ordnung. Wenn noch etwas dazukommt, wirst du auch das in deinen Tagesablauf einbauen können, da bin ich sicher." Dass es so war, bewies Omi allein schon dadurch, dass er sich die kleine Extra-Zeit in diesem Café ermogelte. Omi lächelte den Anderen an und nickte leicht. „Ja… wahrscheinlich…“, meinte er nachdenklich und musterte Schuldig weiter. Als ihm jedoch klar wurde wie lange er nun schon in die schönen grünen Augen blickte, wandte er sich hastig wieder seinem Eisbecher zu. „Und… womit vertreibst du dir die Zeit so?“, fragte er, schob sich noch einen Löffel voller Eis in den Mund und lutschte darauf herum, während er den Telepathen wieder gelassen ansah. Schultern zuckend seufzte der Telepath leise. "Mit nichts außergewöhnlichem", antwortete er vorsichtig. Er wollte einem Feind nicht zu viel von sich verraten, wobei ihm aber gar nicht auffiel, dass er sich mittlerweile gar nicht mehr so verhielt, wie Omi es wohl von ihm gewohnt war. Diese Seite an Schuldig, das Vorsichtige und Nachdenkliche, versteckte er normalerweise sehr gut. "Ich zieh meistens um die Häuser, wenn mir die Decke auf den Kopf fällt", erklärte er ruhig, verschwieg dabei, welchen Lebenswandel er für gewöhnlich praktizierte. There's things that you guess And things that you know Omi lauschte interessiert, lächelte bei der Art und Weise, wie sich Schuldig gab, immer wieder sanft. „Mh…“ Er schluckte und nippte an seinem Kakao. „Vielleicht sollte ich das auch mal machen…“, kam es dann von ihm und er schien tatsächlich mit diesem Gedanken zu spielen. „Na mal sehen…“ Er kratzte mit seinem Löffel das letzte bisschen Eis aus dem großen Glas und fischte die letzte Erdbeere hervor, schob sie in den Mund und legte den Löffel bei Seite. Satt ließ er sich nach hinten in die mehr oder weniger gemütliche Stuhllehne sinken und nahm seinen Kakao in die Hand, beobachtete dabei entspannt den Telepathen. Es war wirklich ein gehöriger Unterschied, Mastermind privat oder auf Mission zu treffen, auch wenn es zu Anfang nicht den Anschein gemacht hatte. Aber inzwischen merkte Omi, dass sich auch sein Gegenüber lockerte und offenbar ein bisschen mehr von sich zeigte, wenn auch nicht viel. "Na, du brauchst ja nur mal mitkommen", meinte der Telepath leichthin. Es war ja sowieso ausgeschlossen, dass der kleine Weiß diese Worte für bare Münze nahm und auf das Angebot einging. Entspannt lehnte er sich wieder zurück, trank von seinem inzwischen nur noch lauwarmen Kaffee und lächelte versonnen. Für den Augenblick sah er ganz und gar nicht bedrohlich aus, sondern einfach nur so jung, wie er eigentlich war. Überrascht sah er Schuldig an. „Mitkommen? Mit dir? Um die Häuser ziehen und so?“, fragte er verdattert nach. Okay… Unterschied hin oder her – DAMIT hatte er nicht gerechnet. Skeptisch sah er Schuldig an. „Ich weiß ja nicht… Ob das so meine Szene ist, wo du dich rumtreibst?“ Wieder erklang leises, dunkles Lachen von dem Deutschen. "Da würdest du mir wohl vertrauen müssen." stellte er schmunzelnd fest, wunderte sich aber, dass Omi sein Angebot überhaupt in Erwägung zog. "Zumindest würde ich dich nicht so nerven wie manches Mädchen" fügte er neckisch blinzelnd hinzu, strich sich ein weiteres Mal durch die schimmernden Haare. Omi schmunzelte nur leicht und musste dann tatsächlich lachen. Das Generve der Mädchen im Koneko schien also auch dem Schwarz bekannt zu sein. Was der nicht alles über ihn und sein Leben bei Weiß wusste, unglaublich. Schließlich musste er schmunzelnd nicken und zugeben, dass es ihn durchaus interessierte, sich Schuldigs Leben mal ein wenig genauer anzusehen. „Ich denk drüber nach…“, lächelte er, war sich aber noch nicht so ganz darüber im Klaren, wie Mastermind auf die Idee kommen konnte, dass er ihm einfach blindlings vertraute. There's boys that you can trust And girls that you don't "Ich seh`s in deinen Augen" lächelte der Schwarz, den die letzte Überlegung des Jüngeren förmlich angesprungen hatte. Er holte einige Geldscheine aus der Hosentasche, legte sie auf den Tisch und schob seinen Stuhl zurück. "Fühl dich eingeladen", meinte er zwinkernd. "Ich muss langsam wieder los." Omi blickte auf das Geld und sah dann zu dem Mann, der sich erhob. Lächelnd nickte er. „Danke…“, kam es noch von ihm, dann verschwand Mastermind auch schon. Sollte er es wirklich wagen? Sollte er sich wirklich mit Schuldig treffen und sich ihm einen Abend lang anvertrauen, um mit ihm um die Häuser zu ziehen? Nachdenklich trank er seinen Kakao aus. Erst als er sich gut 15 Minuten später ebenfalls auf den Heimweg machte – immer noch über seinen kurzen Kaffeeklatsch mit dem Feind nachdenkend – wurde ihm klar, dass er sowieso keine Gelegenheit hatte, Mastermind zu kontaktieren. Er hatte keine Nummer, keine Adresse – nichts. Es lag also im Grunde ganz an dem Telepathen, ob sie überhaupt je etwas zusammen unternehmen würden… ~+~ ~+~ Erinnerung ~+~ Tokio – 21.07.20XX – 09:00 pm Den ganzen Tag über, den Omi damit verbracht hatte sich um seinen Schulkram und den Laden zu kümmern, hatten seine Gedanken bei dem Telepathen gehangen. Nun, da der Laden geschlossen und er abermals über seinem dicken Geschichtsbuch saß, hatte er das Gefühl, dass er diese eine Zeile schon zig Mal gelesen hatte. Dennoch hatte er kein Wort verstanden, geschweige denn realisiert worum es in dem gesamten Text eigentlich ging. Tatsächlich war er mit seinen Gedanken soweit von dem Koreakrieg entfernt, dass er sich unweigerlich fragte, was er anziehen sollte, wenn er wirklich mal mit dem Schwarz weggehen sollte. Auf eine kleine Karte starrend, auf der mit einer roten Linie vermerkt war, wo Nord- und Süd-Korea sich trafen, ertappte er sich dabei, wie er gedanklich in den grünen Augen des Telepathen versank. Schuldig saß an der Theke einer Cocktailbar, starrte in seinen bunten Drink und seufzte leise. Sein Date hatte sich als riesiger Reinfall erwiesen, er hatte die zwar recht hübsche, aber mindestens ebenso dumme Tussi schneller in den Wind geschossen, als sie gucken konnte. Und nun war ihm gelinde gesagt stinklangweilig. Wie von selbst wanderten seine Gedanken zum frühen Nachmittag zurück und ein kleines Grinsen hob seine Mundwinkel an. Er schloss die Augen und konzentrierte sich, warf eine mentale Strömung nach der anderen aus seinem Geist, bis nur noch eine einzige übrig blieb. /Was machst du gerade, Kätzchen? Ich bin zufällig ganz in deiner Nähe. Wenn dir also langweilig ist.../ Den Rest ließ er offen. Omi zuckte erschrocken zusammen, als er die Stimme in seinem Kopf hörte. Sein Denken raste, doch schnell wurde ihm klar, dass er mit diesen wirren unvollendeten Gedanken auch einem Telepathen nicht wirklich antworten konnte. Er schob das langweilige Buch weg und lehnte sich zurück. /Mastermind…/, kam es von ihm, wie schon am Mittag. Doch diesmal konnte er schlecht verbergen, dass es ihn freute, die Stimme des Anderen zu hören. Er schloss die Augen und augenblicklich sah er den grinsenden Mann wieder vor sich. /Langweilig ist mir nie… weißt du doch… Wo steckst du?/ Omi war es nicht gewohnt sich so zu unterhalten, weswegen er seine Gedanken – und somit auch das was er zu seinem Gesprächspartner ‚sagte’ – nicht so recht kontrollieren konnte. /Ich bin im Sunrise, bei euch um die Ecke. Komm her, wenn du magst./ Schuldig grinste in sich hinein, als er mitbekam, bei was er Omi gestört hatte. Naja, es gab interessantere Sachen als den Koreakrieg. Und wer brauchte den heute noch? /Ich werde noch eine halbe Stunde hier sein. Beeil dich./ Omi rappelte sich auf der Stelle auf. Sein Herz begann wild zu hämmern. /Ich bin schon auf dem weg… Muss mich nur noch umziehen!/, dachte er, stand dabei schon vor seinem Kleiderschrank und zog einige Klamotten heraus. Das Sunrise… Damit hatte er nicht gerechnet. Doch belustigt über den nahen Treffpunkt schlüpfte er in eine frische enge Jeans, die leicht zerschlissen wirkte, und zwängte sich in ein Shirt, das ihm fast schon etwas zu klein war. Skeptisch begutachtete er sich im Spiegel, wuschelte sich durch die Haare und beschloss dann, dass er ja niemanden kennen lernen wollte, sich also nicht noch mehr herausputzen musste also ohnehin schon. Nur knapp zehn Minuten später betrat Omi den Club. Viel war um diese Uhrzeit noch nicht wirklich los, aber soweit Omi wusste, was das hier eh keiner der Läden, die sonderlich voll wurden. Dennoch war er schon einmal hier gewesen, auch wenn es schon eine Weile her war. Suchend blickte er sich um und stellte fest, dass er langsam aber sicher doch unruhig und etwas nervös wurde. Schließlich erblickte er die auffällige Haarmähne seiner Verabredung und steuerte gradewegs auf Schuldig zu. „Da bin ich…“, sagte er und lehnte sich schwungvoll an die Bar neben Schuldig, lächelte in mit seinem niedlichen Lächeln an und neigte leicht den Kopf zur Seite. Anerkennend nickte der Deutsche, musterte dann seinen Begleiter für diesen Abend eingehen und zog überrascht eine Augenbraue nach oben. "Wow!", kam es ihm unwillkürlich über die Lippen. Da war nichts mehr von dem braven Weiß-Chibi übrig; vor ihm stand ein eindeutig interessanter junger Mann. Die angenehme Überraschung spiegelte sich in den grünen Augen und Schuldig deutete mit dem Kopf auf den freien Platz neben sich. "Setz dich und such dir was zu trinken aus", lud er den Jüngeren mit einem schiefen Grinsen ein. Leicht verlegen lächelte Omi den Größeren an und schwang sich auf den Hocker, schielte auf die Karte und dann zu dem Drink, der schon vor dem Schwarz stand. „Ehm.. ich nehm das gleiche, was du hast…“, meinte er dann nur. Er kannte sich partout nicht mit diesen ganzen bunten Getränken aus. Aber was Schuldig da zu sich nahm, würde sicher nicht so schlecht sein. Zumindest sah es süß und lecker aus. Er neigte sich über den Drink und schnüffelte daran. Und es roch fruchtig. „Ja… das nehm ich auch…“, lächelte er und setzte sich wieder grade hin. Mit einer lässigen Handbewegung winkte Schuldig den Barkeeper zu sich und bestellte für Omi den gleichen Drink wie seinen. Dann wandte er sich wieder dem Jüngeren zu. "Der haut aber rein", warnte er ihn vor. "Trink ihn vorsichtig." Er konnte sich vorstellen, dass der Blonde nicht oft Gelegenheit hatte, Alkohol zu trinken, und er wollte nicht, dass der ihm nach zehn Minuten unter der Theke lag und zu nichts mehr zu gebrauchen war... Omi schielte zu dem Drink und schluckte kurz. „Okay.. danke…“, meinte er leise und lächelte wieder, nippte dann unsicher an der roten Flüssigkeit und leckte sich über die Lippen. „Hm… schmeckt aber gut…“, meinte er und wurde wieder zuversichtlicher. Aber er notierte es sich geistig, dass das dann wohl der einzige alkoholhaltige Drink bleiben würde, den er heute Abend zu sich nahm. Immerhin wollte gern die Kontrolle über sich behalten. Und die Tatsache, dass er noch nie betrunken gewesen war, sorgte dafür, dass er mit noch mehr Respekt an die Sache heranging. Immerhin wusste er nicht wie er sich so im zugedröhnten Zustand verhalten würde und das zusammen mit dem Feind auszuprobieren, war wohl ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt. Schuldig prostete Omi zwinkernd zu und wollte ebenfalls gerade von seinem Drink nippen, als sich warme Hände von hinten um seine Taille schlangen und sich jemand gegen seinen Rücken drückte. Mit augenblicklich verdüsterter Miene drehte sich der Telepath zu dem "Angreifer" um, funkelte ihn böse an und knurrte: "Was willst du noch von mir?" Der schwarzhaarige Junge, der sich da so an ihn presste, nuschelte ihm etwas ins Ohr, ließ dabei seine Hände begehrend über den flachen Bauch streichen. Schuldig lachte dunkel und spöttisch auf, schüttelte den Kopf und erklärte herablassend: "Begreifs endlich! Du warst ein One-Night-Stand! Ich geh nie zweimal mit dem Gleichen ins Bett. Also zisch ab, ich bin in Begleitung!" Omi beobachtete die Szene und schluckte hart. Er erwischte sich bei dem Gedanken, wie sehr er es doch bereute, seine Darts nicht dabei zu haben. Die hätten sich sicher jetzt gut am Hals des Fremden gemacht. Doch Schuldigs Abfuhr riss ihn wieder in die Realität zurück und seine Augen weiteten sich leicht. Hatte er den Text nicht schon mal gehört, als eine quirlige junge Frau Yohji im Koneko um den Hals gefallen war? War es nicht genau _diese_ Einstellung, die ihn an Yohji immer so ankotzte? Hastig wandte er den Blick ab und starrte in seinen Drink. Na super… Wieso geriet er eigentlich immer an die Falschen? Tief durchatmend nahm er noch einen Schluck aus seinem Glas und beobachtete dann aus den Augenwinkeln, wie der junge Mann mit verletzter Miene davon ging. Kurz glaubte Omi, dass er sogar Tränen in den fremden Augen gesehen hatte. Ernst sah er Schuldig an. "Was ist?", erkundigte sich der Deutsche gelassen. Er war sich keiner Schuld bewusst, etwas falsch gemacht zu haben, das einen solchen ernsten Blick aus den sonst so vergnügt funkelnden Augen gerechtfertigt hätte. Wieder griff er zu seinem Glas und wartete geduldig auf die Antwort des Jüngeren. „Das war nicht sehr nett…“, stellte Omi kühl und gelassen fest und deutet dem Schwarzhaarigen nach, der soeben die Bar verließ. „Du hast ihm das Herz gebrochen…“, setzte er murmelnd hinzu und schüttelte leicht den Kopf. „Meine Fresse…“ Schuldig war genau wie Yohji. Er war genau wie er! Am liebsten wäre Omi aufgestanden und einfach gegangen, hätte sich weiter mit dem Koreakrieg beschäftigt. Doch irgendwas hielt ihn davon ab. Und dieses Irgendwas war es, was Omi sagte, dass Schuldig nicht genau so war wie Yohji. Denn Yohji hätte er einfach stehen lassen. Aus glitzernden blauen Augen sah er seinen Begleiter wieder an und ihm war deutlich anzusehen, dass er nachdachte. Wenn Schuldig nie jemanden zwei Mal wollte… Omi wurde wieder leicht rot, senkte den Blick in seinen Drink. Hatte er dann überhaupt eine Chance? Abwertend zuckte der Telepath mit den Schultern. "Na und?", meinte er kalt. "Er wusste, worauf er sich einlässt. Wenn er da mehr reininterpretiert, ist er selber schuld!" In diesem Moment wechselte die Musik von einem Kuschelsong zu härteren Gitarrenriffs und der Telepath setzte sich wie elektrisiert auf. "Komm!", bestimmte er, packte Omis Handgelenk und zog ihn ungefragt hinter sich her auf die kleine Tanzfläche. Seine Augen funkelten übermütig, als er mitten auf der verglasten Fläche anhielt und sich zu den rockigen Takten zu bewegen begann. Ohne es zu merken, hatte er wieder eine Verbindung zu Omi aufgebaut, so dass der live den Gesang des Telepathen geliefert bekam. I look at you and my blood boils hot, I feel my temperature rise I want it all, give me what you got, there's hunger in your eyes I'm getting closer, baby hear me breathe You know the way to give me what I need Just let me love you and you'll never leave Hart schluckte Omi. Noch ehe er etwas sagen konnte, befand er sich auch schon auf der Tanzfläche. Er sollte tanzen? Hier?? Vor allen Leuten? Das verbannte die Ähnlichkeiten zwischen Yohji und Schuldig endgültig aus seinem Kopf und als er dann auch noch Schuldigs Stimme in seinem Kopf hörte, keuchte er leise und ungehört auf. Er war nie schlecht in Englisch gewesen und verstand jedes Wort. Damit war sein Entschluss gefasst. Er würde kämpfen. Er würde Schuldig für sich gewinnen und ihn mit niemandem mehr teilen. Entschlossen trat er näher an den Mann heran und begann sich ebenfalls zu bewegen. Omi kannte das Lied entfernt und konnte so zumindest den Refrain problemlos übernehmen, kam Schuldig dabei immer näher. Feel my heat takin' you higher, burn with me, Heaven's on fire Paint the sky with desire, angel fly, Heaven's on fire Überrascht lachte Schuldig auf, legte seine Hände warm auf Omis Hüften und dirigierte ihn noch näher zu sich, wobei er nicht einmal aus dem Takt kam. Omis Stimme in seinem Kopf klang wie süßer Wein, von dem er sich berauschen lassen konnte. Er versenkte den Blick tief in die blauen Augen, als die zweite Strophe begann und er den jungen Weiß ganz an sich herangeführt hatte. I got a fever ragin' in my heart, you make me shiver and shake Baby don't stop, take it to the top, eat it like a piece of cake You're comin' closer, I can hear you breathe You drive me crazy when you start to tease You could bring the devil to his knees Wild funkelten seine Augen auf, als er seine Stimme dabei rauchig und verführerisch dunkel werden liess und sich im Rhythmus der schnellen Musik ganz an seinem Tanzpartner bewegte. Damit hatte er wieder einmal erreicht, was er so sehr liebte: Das war kein Tanz mehr, das war ein Vorspiel... Omi konnte nicht anders. Er grinste leicht und legte die Arme um den Nacken des Anderen, lehnte den Oberkörper leicht zurück und brachte seine Hüfte so noch näher an den Orangehaarigen. Oh ja… das war ein Spiel, das ihm eindeutig gefiel. Auch wenn er das Lied nicht sonderlich gut kannte, so war ihm jetzt schon klar, dass er es in den nächsten Tagen öfter hören würde. Leicht leckte er sich über die Lippen, sang den Refrain dann richtig mit. Feel my heat takin' you higher, burn with me, Heaven's on fire Paint the sky with desire, angel fly, Heaven's on fire Das Grinsen auf Schuldigs Lippen erstarb, machte einem ungezügelten und verlangenden Ausdruck Platz. I'm getting closer, baby hear me breathe You know the way to give me what I need Just let me love you and you'll never leave Feel my heat takin' you higher, burn with me, Heaven's on fire Paint the sky with desire, angel fly, Heaven's on fire Er seufzte leise auf, als die letzten Akkorde ausklangen, strahlte den Jüngeren aber gleich wieder munter an, schnappte sich wieder seine Hand und brachte ihn zu ihrem Platz an der Theke zurück. ~+~ ~*~tbc~*~ Kapitel 2: ----------- ~+~ 2. Kapitel ~+~ Tokio – 17.09.20XX - 11:00 am Als Omi an diesem Morgen von seinem Handy geweckt wurde, stöhnte er leise auf. Das war doch nicht zu glauben. Wieso um alles in der Welt hatte er seinen Wecker nicht aus gestellt? Genervt rappelte er sich auf und schleppte sich zu seinem Schreibtisch, wo der Übeltäter laut piepend über das Holz vibrierte und keine Ruhe gab. Kaum dass er den Wecker gekillt und sein Handy mit einem bösen Blick bedacht hatte, fiel es ihm wieder ein. Ach ja… Er durfte heute nicht bis in die Puppen schlafen. Stattdessen musste er den Plan noch mal durchgehen, den er letzte Nacht entworfen hatte, sämtliche Fehler korrigieren und schließlich alles noch mal mit den anderen durchgehen. Gequält schaltete er den PC ein und befreite sich erstmal aus seinen Klamotten, um sich etwas Frisches aus dem Schrank zu ziehen. Die Kleider fest an sich gedrückt, flitzte er ins Bad, versuchte die brennenden Augen und die Müdigkeit zu vergessen. Schuldig hatte damals Recht behalten. Er war wirklich gut und bekam alles auf die Reihe, was es zu erledigen galt, doch seit er soviel Kontakt mit dem Telepathen hatte, war alles noch viel schlimmer geworden. Zusätzlich zu seinen Arbeiten im Laden, dem Schulstress und den Missionen, war nun auch noch sein eigener, ganz persönlicher Auftrag hinzugekommen. Und Omi hatte nicht vor, diesen zu vermiesen. Lächelnd stieg er unter die Dusche. Ja… Er würde es schaffen, irgendwie. Er hatte genug an sich gearbeitet und heute Abend würde alles gut gehen, davon war er überzeugt. Die letzten Tage hatte er kaum Kontakt zu Schuldig gehabt. Und auch wenn es ihm wehtat, so wusste – oder ahnte – er, dass der Andere ihn vermisste. Und das war gut so… Langsam schloss Omi die Augen und genoss das heiße Wasser, das über seinen Körper strömte. ~+~ Erinnerung ~+~ Tokio – 23.07.20XX – 11:00 pm Wieder war eine Nacht angebrochen, die Omi nicht wie üblich zu Hause in seinem Bett oder gar über seinen Schulbüchern verbrachte. Denn er zog es einfach vor, mit Schuldig unterwegs zu sein. Sicher, es war nicht leicht gewesen sich aus dem Haus zu schleichen, ohne dass jemand ihn sah, doch er war dieses Risiko eingegangen. Und der Weißjüngste hatte schnell gelernt. Während seines letzten Treffens mit Schuldig hatte er die Leute beobachtetet und nun stand er hier an der Bar, in seiner engen Hose, die sein Hinterteil noch besser formte und einem Top, das er am Mittag extra noch gekauft hatte. Es verlieh ihm wirklich einen mehr als aufregenden Körper und lud geradezu dazu ein, an den Lederbändern an den Seiten zu ziehen, um es zu öffnen. Geduldig wartete Omi auf seine Verabredung, blickte sich um und grinste dann leicht, als er den Schwarz eintreten sah. Auch heute musste Schuldig grinsen, als er den Jüngeren sah. Der Blonde sah von mal zu mal gewagter und besser aus. Aus dem interessanten Jungen vom ersten Abend war ein aufregender junger Mann geworden... Lässig kam Schuldig auf den Anderen zu, begrüßte ihn mit einem breiten Grinsen und wuschelte ihm durch die Haare. "Alles klar bei dir?" Eine rein rhetorische Frage... „Na aber sicher doch…“, grinste Omi zurück und hob die Hand, um den Barkeeper zu ihnen zu locken. Rasch waren die ersten Drinks bestellt und interessiert musterte Omi den Mann neben sich, lächelte ihn immer wieder an und schenkte Schuldig all seine Aufmerksamkeit. Die neugierigen und eindeutigen Blicke, die auf ihm lagen, ignorierte er einfach bewusst. Sie waren ihm egal. Er war nur mit Schuldig hier und würde sich nicht von irgendwem anders anbaggern lassen. „Was hast du heute so getrieben?“, fragte er dann neugierig, versuchte immer noch mehr aus dem Mann heraus zu bekommen, um ihn näher kennenzulernen. "Nichts besonderes", gab Schuldig wie immer ausweichend zurück. Auf Fragen, die Schwarz betrafen, antwortete er niemals konkret, eben sowenig ging er auf Omis Neugier ein, was seine Vergangenheit betraf. Für den Telepathen war das abgeschlossen, es zählte nur das Hier und Jetzt für ihn. Und das versprach wieder einmal sehr amüsant zu werden, wenn er sich die Gesichter der Typen und Mädchen so ansah, die Omi und ihn anschmachteten. Nachdenklich schaute der Telepath seinen Begleiter an. Er hatte sich vorgenommen, dass nichts anderes laufen würde, wenn er sich mit Omi traf. Eine wirkliche Neuheit bei ihm. Schuldig holte sich mit einem kleinen Kopfschütteln in die Gegenwart zurück. "Wartest du schon lang?", wollte er wissen, griff dabei nach seinem Glas, das schon bereit stand. There's little things you hide And little things that you show Omi schüttelte den Kopf und nippte ebenfalls an seinem Drink. „Nein… Zehn Minuten höchstens…“, meinte er nur und seufzte leise, sah sich in dem großen Raum um. Heute war wirklich besonders wenig los. Zwei Paare auf der Tanzfläche, hier und da vereinzelte Menschen an den Wänden oder der Bar. Und das um diese Uhrzeit. „Der Club hält wohl nicht mehr lange… so spärlich besucht wie der ist…“, stellte er fest und trank noch einen Schluck, drehte sich dann auf seinem Hocker wieder um, sodass er die Bar nicht mehr im Rücken hatte und musterte Schuldig. „Wo gehst du denn sonst so hin, wenn du nicht hier bist?“ Vielleicht war das ein Thema, bei dem ihn der Schwarz mal nicht blocken oder ihm ausweichen würde. Okay, das war auf jeden Fall ein Thema, über das man reden konnte. "Ach, es gibt schon noch ein paar gute Clubs in der Nähe", erklärte er Omi begeistert. "Wenn du Lust hast, kann ich dir ja mal ein paar davon zeigen." Normalerweise war es nicht seine Art, auf jemanden Rücksicht zu nehmen, aber bei dem jungen Weiß achtete er immer darauf, dass ihre Treffpunkte in der Nähe des Koneko lagen, damit Omi keine Schwierigkeiten hatte, rechtzeitig nach Hause zu kommen. "So wie es inzwischen aussiehst, passt du da auch gut rein... Guck mal, da Flirtet übrigens wer mit dir..." Mit dem Kopf deutete er in die Richtung, in der sich Omis Fan befand. Omi wandte den Blick, sah den jungen Mann direkt an. Der zwinkerte ihm viel sagend zu und grinste dann. Ohne den Blick von Omi zu wenden, leerte er seinen Drink und kam dann auf ihn zu. Omi hob nur tonlos die Brauen und sah den Kerl auf sich zukommen. Na super… Automatisch machte sich ein Kribbeln in seinem Bauch breit und er schluckte leicht, als er sich plötzlich mit dem gut aussehenden Mann konfrontiert sah. Er lauschte den gehauchten Worten und wurde leicht rot, senkte den Blick und schüttelte dann tapfer den Kopf. „Ich bin nicht alleine hier…“, meinte er nur und deutete auf Schuldig. Der Schwarzhaarige sah zu dem Telepathen, musterte ihn fast schon abfällig und wandte sich dann wieder an Omi. „Überlegs dir… Vielleicht ein anderes Mal?“, fragte er anzüglich und schob Omi einen Zettel in die enge Hosentasche. Mit einem letzten Zwinkern verschwand er dann wieder. Omi – immer noch knallrot im Gesicht – sah ihm nach und schüttelte dann den Kopf, wandte sich wieder seinem Drink und Schuldig zu. „Ehm… klar… nächstes Mal sehen wir uns nen anderen Club an…“, murmelte er leise und lächelte wieder. Der Orangehaarige hatte die Szene schmunzelnd beobachtet. Nachdem der Junge verschwunden war, meinte er zu Omi: "Wegen mir hättest du ihm keine Abfuhr erteilen brauchen..." Dass sich seine Augen kurz verengt und zornig aufgeblitzt hatten, als der Typ Omi angesprochen hatte, war ihm nicht aufgefallen. Auch dass er selbst nie in Omis Gegenwart auf einen Flirt einging, ignorierte er gerade gekonnt. "Ein paar Straßen weiter ist das Creatures", nahm er das vorherige Thema wieder auf. "Da gehen wir beim nächsten Mal hin." Omi nickte nur und schmunzelte in sich hinein. Dann leerte er seinen Drink und erhob sich. „Lass uns tanzen…“, beschloss er einfach und nun war es an ihm, Schuldig einfach auf die Tanzfläche zu ziehen. Er konnte nicht mehr still sitzen. Außerdem hatte er sich den ganzen Abend darauf gefreut, dem Telepathen wieder so nah zu sein wie bei ihrem letzten Tanz. Überrascht ließ sich Schuldig hinter Omi herziehen. Das Lied, das gerade begann, war auch ein wenig rockiger und gefiel ihm damit schon von Haus aus. Diesmal verschwendete er erst gar keine Zeit, es mit getrenntem Tanzen zu versuchen, sondern legte seine Arme gleich um Omis Mitte und zog ihn nah an sich heran. Wieder funkelten seine Augen in einem unirdischen Feuer auf, als er den Jüngeren der Länge nach zutraulich an sich spürte. Schuldig ging sogar noch einen Schritt weiter und schob sein Bein zwischen Omis, konnte durch die enge Hose des Kleineren dessen Anatomie recht gut fühlen. Viel sagend und mit einem Blick, in dem im Moment das reine Verlangen schimmerte, leckte er sich mit der Zungenspitze über die Lippen. Die Arme abermals um Schuldigs Nacken schlingend, ging er auf den Tanz ein, schmiegte sich nah an den Deutschen. Sein Blick, der gefangen war von dem grünen Licht des Anderen, wurde jäh von dessen Zunge abgelenkt. Kurz huschten seine blauen Augen über die sinnlichen Lippen, sahen die Zunge wieder dahinter verschwinden. Leicht lächelte er und blickte wieder in die schönen Augen. Das Bein zwischen seinen irritierte ihn ein wenig, doch tapfer beschloss er, sich nicht davon aus dem Konzept bringen zu lassen und bewegte sich im Takt der Musik immer wieder gegen Schuldig. Begehrend ließ der Telepath seine Hände über den schmalen Rücken gleiten, bis sie auf Omis Pobacken zur Ruhe kamen und den Kleineren sanft durchkneteten. Immer wieder drückte Schuldig sein Becken leicht gegen das des Weiß, sah dabei triumphierend das Aufleuchten der blauen Augen. Er beugte sich zu Omis Ohr und raunte ein dunkles "Du bist echt heiß, weißt du das?" dagegen. Amüsiert beobachtete er, wie der Jüngere einmal mehr rot wurde. Hart schluckte Omi, konnte ein leises Aufkeuchen nicht mehr unterdrücken. Seine Hände glitten durch das weiche Haar, krallten sich leicht hinein, als sich alles in ihm zusammenzog. Schuldigs Worte sorgten dafür, dass heiße Blitze in seiner Lendengegend einschlugen. Oder waren es die aufreizenden Bewegungen? Er wusste es nicht. Aber es tat gut… „Nein….das weiß ich nicht…“, murmelte er schüchtern, schluckte wieder leicht und blickte in die grünen Augen seines Begleiters, drängte sich ihm mutig noch mehr entgegen. "Du wirst es schon noch feststellen", versprach der Telepath, nachdem der Song geendet hatte und sie wieder auf dem Weg zur Theke waren. Wie zufällig liess er seine Hand auf Omis Hintern liegen, während sie gingen. Zurück auf ihren Plätzen sah Schuldig wieder einmal tief in die blauen Augen des Jüngeren und beugte sich ihm entgegen, als würde er ihn küssen wollen, zog sich dann jedoch zwinkernd wieder zurück und winkte den Barkeeper zu sich. Omis Herz wollte sich gar nicht mehr beruhigen, hämmerte wie wild und ließ seinen Atem leicht stocken. Schließlich saß er wieder auf seinem Hocker und bestellte sich rasch einen Drink, als der Barkeeper kam. Kurz zögerte er, sah Schuldig dann nachdenklich an. „Ehm… Schuldig?“ Der Telepath leerte sein Glas mit einem Zug, bevor der Bartender ihm das neue hinstellte. "Was ist denn?", wollte er von Omi wissen, nachdem er sich ob des hohen Alkoholgehaltes abgeschüttelt hatte. Omi neigte den Kopf zur Seite, schwieg noch eine Weile und sah dann wieder schmunzelnd drein. „Findest du… das nicht alles irgendwie merkwürdig?“, fragte er dann, musterte Schuldig weiter und nippte an seinem Drink. Schielte dabei niedlich über den Glasrand hinweg. Sicher. Die Situation war merkwürdig. Doch Omi genoss sie in vollen Zügen. Verblüfft runzelte der Orangehead die Stirn. "Was findest du denn merkwürdig?", erkundigte er sich zwischen zwei großen Schlucken. Es sah fast so aus, als wollte er sich möglichst schnell die Kante geben, auch wenn er eigentlich nicht der Typ dafür war. Den Mann beobachtend drehte er sein Glas zwischen den Fingern. „Na, dass wir zwei jetzt wie Freunde zusammen hier an einer Bar sitzen und was trinken.“ Fragend sah er seinen Begleiter an und musterte ihn wieder interessiert, runzelte aber die Stirn, als er merkte, dass Schuldig das Zeug trank wie Wasser. Überrascht lachte der Telepath auf und schüttelte leicht den Kopf. "Kleiner, du weißt genau, dass wir nie `wie Freunde` etwas machen können. Wir sind Gegner. Und das ändert sich nicht mit ein paar Drinks und einem netten Tanz." Seufzend wandte sich Schuldig wieder seinem Glas zu, kippte den letzten Rest auch noch, winkte dabei schon nach dem nächsten. Seine Miene verriet, dass er mit dem, was er Omi sagen musste, nicht so wirklich zufrieden war. Mit einem Seufzen nickte er und sah wieder in sein Glas. „Ja.. wahrscheinlich.. hast du recht…“, hauchte er leise und schluckte wieder leicht. Er leerte seinen Drink und sah sich wieder um, lehnte sich mit dem Rücken an die Bar und beobachtete die anderen, während seine Gedanken nur Schuldig gehörten. Instinktiv spürte der Telepath die Traurigkeit, die Omi ausstrahlte. Er stellte sein Glas ein wenig zu fest auf der Theke ab und drehte sich zu dem Jüngeren um. Die grünen Augen schimmerten glasig, ob das nun vom Alkohol kam oder andere Gründe hatte, war schwer zu sagen. Verspielt knuffte er den Blonden in die Seite, bis der wieder zu ihm sah. In diesem Moment legte ihm Schuldig einen Finger unter das Kinn und hob seinen Kopf ein wenig an. "Aber wir müssen keine `Freunde` sein, um Spaß miteinander zu haben...", raunte er dunkel. Omi verlor sich in den grünen Augen des Anderen und schluckte hart. „Oh man…“, hauchte er leise, sah auf Schuldigs Lippen und erzitterte. „Schuldig….ich…“ Aber er brach ab, versuchte die Schmetterlinge in seinem Bauch zu kontrollieren. Doch er konnte es nicht, schaffte es nicht, sich zusammen zu reißen, und biss sich leicht auf die Unterlippe, kam aber etwas näher auf den Älteren zu. Die Lider des Telepathen senkten sich halb, auch er beugte sich langsam vor, um Omi entgegen zu kommen. Der Kleine sah so verführerisch aus, dass Schuldig sich sicher war, ihn noch heute Nacht zu vernaschen. "Ich wusste, dass du das auch willst", murmelte er siegessicher vor Omis Lippen. Der Blick aus den grünen Augen, die raue Stimme, der warme Atem auf seinen Lippen und der verführerische Gedanke, wie es sich wohl anfühlte, den Mann endlich zu küssen wie er es sich schon solange erträumte, sorgten dafür, dass sich Omi nicht mehr rühren konnte. Doch etwas stach ihm ins Herz. Ein Satz, den Schuldig einmal hatte verlauten lassen: ‚Ich geh nie zweimal mit dem Gleichen ins Bett.’, hatte er gesagt. Omi zuckte leicht zurück. „Aber nicht so…“, hauchte er leise und schüttelte den Kopf. Er senkte den Blick und schüttelte wieder den Kopf. „Nein… Ich… Ich sollte gehen…“ Sometimes you think you're gonna get it But you don't and that's just the way it goes ~*~tbc~*~ Kapitel 3: ----------- ~+~ 3. Kapitel ~+~ Tokio – 17.09.20XX - 11:25 pm Immer noch nicht ganz unter den Lebenden wandelnd schlurfte Omi in Bademantel in die Küche. Er schnappte sich einen Kaffee und grüßte Aya nur kurz, der ihn fragend musterte. Doch Omi tat, als wenn er es nicht mitbekäme. War es so verwunderlich, dass er immer noch müde war, wenn er bis in die Puppen gearbeitet hatte? Natürlich wusste Aya das nicht und wahrscheinlich war das auch ganz gut so. Mit dem Kaffee in der einen Hand und einer Schüssel Müsli in der anderen stieg er die Treppe wieder hinauf. Grade wollte er in seinem Zimmer verschwinden, da sah er sich auch schon mit Ken konfrontiert. Ken hatte lange hin und her überlegt, ob er mit Omi reden sollte. Er machte sich schlicht und ergreifend Sorgen um ihren Jüngsten. Omi hatte sich in den letzten Wochen verändert. Er war blass und still geworden. Aber das alleine war es nicht mal, was Ken stutzig werden lassen hatte. Omi zeigte auf einmal ein völlig verändertes Verhalten. Er sagte zwar nicht mehr viel, aber wenn, kam es mit einem unglaublichen Sarkasmus. Auch das Äußerliche hatte sich geändert. Omis Frisur war jetzt eine aufgegelte Stachelmähne, seine Kleider körperbetont und sexy. All das musste einen Grund haben, den Ken nun endlich wissen wollte. Als der Kleine mit einer großen Tasse Kaffee - auch eine Neuheit - nach oben kam, sah Ken seine Chance gekommen. "Omi? Kann ich kurz mit dir reden?" Der Blonde seufzte resigniert, nickte dann aber. „Wenn es nicht zu lange dauert… Ich muss den Plan für heute Abend noch mal durchgehen…“, meinte er nur, öffnete seine Zimmertür und setzte sich an seinen Schreibtisch. Er stellte sein Müsli ab und nippte an dem schwarzen Gebräu, blickte dann zu Ken. „Was gibt’s denn? Wenn es wegen meiner Schicht im Laden ist: Vergiss es… Ich arbeite heute nicht.“ Das war auch noch so eine Sache: Omi war eindeutig aufmüpfig geworden. Ken seufzte, setzte sich auf Omis Bett und sah den Blonden nachdenklich an. "Was ist los mit dir?", fragte er dann unumwunden. "Du hast dich so verändert, dass ich dich gar nicht wieder erkenne." Omi seufzt theatralisch und wandte sich seinem Bildschirm zu. „Menschen verändern sich nun mal, Ken… Da bin ich keine Ausnahme…“, konterte Omi gerade heraus. Noch vor ein paar Monaten wäre er wahrscheinlich rot geworden und hätte alles geleugnet, doch jetzt… Er öffnete die Gebäudepläne und überflog sie noch mal, druckte sie dann. Während er wieder einen Schluck von seinem Kaffee trank, wandte er sich an seinen besten Freund. „Oder hast du geglaubt, dass ich für immer dieses kleine nervige Kind bleibe, das alle immer einfach nur niedlich finden? Mit dem man machen kann was man will, weil es eh immer heißt ‚Er schafft das schon!’?“ Omi lachte sarkastisch. „Nein… sicher nicht…“ Das waren so neue Töne von Omi, dass Ken fröstelte. "Schon", gab er leise zu, suchte dann den Blick seines Freundes. "Aber hörst du dich selber reden? Das bist doch nicht mehr du, Omi! Ich weiß, dass du viel um die Ohren hast, aber..." Er brach ab und seufzte wieder. "Wieso so plötzlich? Was ist passiert?" Omi rollte genervt mit den Augen. „Wieso plötzlich? So ist das nun mal… Irgendwann geht man andere Wege, lernt andere Seiten des Lebens kennen. Die Welt verändert sich auch, Ken. Und wenn du dich nicht mit all dem um dich herum mit veränderst, dann hast du verloren…“ Er schüttelte verständnislos den Kopf, stellte seinen Kaffee weg und griff zu seinem Müsli. „Vielleicht solltest du da mal drüber nachdenken. Es gibt mehr als die Missionen und den Laden…“ Auch wenn Ken es nicht zeigte, so nahm seine Wachsamkeit bei Omis Worten stark zu. "So? Was denn zum Beispiel?", erkundigte er sich beiläufig. In seinen Gedanken blitzte eine vage Vorstellung auf, was seinen kleinen Freund bewegte. Aber er wollte erst sicher gehen, nicht völlig falsch zu liegen. Omi grinste breit. Ein Grinsen, das verdächtig an das eines gewissen Schwarz erinnerte. „Jede Menge… Schon mal im Creature gewesen? Oder im Rush Inn? DAS ist ein Leben. Das hier…“ Er wies auf die Pläne, die gerade ausgedruckt wurden, und auf seinen Bildschirm. „…das ist ein Job… Genau wie die Schichten im Laden… So was kann man nicht Leben nennen. Das kann man nicht genießen… Frag Yohji!“ Oookay... Ken verkniff sich die Frage, wann Omi denn in den genannten Clubs gewesen war. Etwas anderes interessierte ihn viel mehr. "Yohji? Du hast Yohjis Lebensstil doch immer verabscheut..." Noch aufmerksamer als zuvor betrachtete er den Jüngeren. "Du gehst nicht allein dort hin", stellte er fest, wählte seine nächsten Worte mit Bedacht. "Von allein wärst du nie auf so etwas gekommen. Wer begleitet dich?" Yohji konnte es nicht sein, der hätte darüber niemals den Mund gehalten. Und Omis Schulfreunde würden sicher andere Lokale aufsuchen. Omi stockte. Doch schnell hatte er seine Fassung wieder und löffelte sein Müsli. „Er ist nett… hilfsbereit… weiß wie man Spaß hat… sieht klasse aus und… ist nicht so schlimm, wie immer alle denken“, erklärte er zwischen mehreren Löffeln seines Müslis. Dabei achtete er nicht so recht darauf, _was_ er da grade sagt. „Und wenn du mir jetzt mit ‚das darfst du nicht’ und ‚das ist zu gefährlich’ oder ‚du gehst da nicht mehr hin’ kommst, dann kannst du gleich wieder gehen… Ich habe keine Zeit, mit dir über Schuldig zu diskutieren… Ich hab noch eine Mission vorzubereiten, damit von euch nachher keiner sein Leben lässt…“ Bei Omis Beschreibung spitzte Ken elektrisiert die Ohren. Er wusste nicht warum, aber irgendetwas daran verursachte ihm Magenschmerzen. Dass das nicht unbegründet war, zeigte sich nur zwei Sätze später. Geschockt starrte der Fußballer seinen Freund an. "Schuldig?", brachte er mit überschlagender Stimme heraus und wurde auf der Stelle leichenblass. "Du triffst dich mit SCHULDIG? Warum?" Damit war die Theorie, das Omis Veränderung damit zu tun hatte, dass er sich verliebt hatte, den Bach hinunter. Omi fuhr sich übers Gesicht. Na toll.. Wie konnte er nur so dumm sein und annehmen, dass Ken den echten Namen des Telepathen nicht kannte? Er sah in die geschockten Augen des Freundes und wandte sich dann einfach seinem Computer zu. „Würdest du nicht verstehen…“, meinte er knapp und seine Finger rasten wieder über die Tasten, während der Drucker ein Blatt nach dem anderen ausspuckte und nach und nach den ganzen Plan ausdruckte. "Dann erklär's mir. Erklär's mir, damit ich's auch verstehe!", forderte der Braunhaarige verzweifelt. Was um alles in der Welt bewog Omi, sich mit dem Schwarztelepathen zu treffen? Das ging weit über Kens Horizont hinaus. Allerdings wurde ihm jetzt auch so einiges klar. Das Verhalten des Blonden erinnerte tatsächlich stark an Mastermind, ebenso das teilweise sehr gewagte Outfit. Omi senkte den Blick, sah auf seine Finger und schluckte wieder leicht. Wie sollte er das am besten erklären? Doch Ken war sein bester Freund und das war etwas, was sich nicht verändern sollte. Langsam drehte er sich mit seinem Stuhl um und begann zu erzählen, was geschehen war… „Ich habe ihn zufällig getroffen… wir haben uns unterhalten und besser kennen gelernt und… Er ist wirklich nicht so schlimm wie ihr immer gedacht habt – wie ihr zweifellos auch immer noch denkt… Seit Monaten… geht das schon so… Anfangs waren es nur meine Schwärmereien… die hat jeder mal… Und Schuldig bietet sich ja auch perfekt dafür an…“ Eine Weile schwieg er, sah den aufmerksam lauschenden Ken an. Dann fuhr er fort: „… aber inzwischen… Ich… Ken… Ich liebe ihn… Ich will ihn… Und ich will, dass er nur mir gehört…“ I swear I won't tease you Won't tell you no lies I don't need no bible Just look in my eyes "Oh Gott, Omi!", platzte Ken heraus. Innerlich schlug er die Hände über dem Kopf zusammen. "Das kann doch gar nicht dein Ernst sein!" Doch, konnte es, wie er mit einem ernsten Blick in die blauen Augen feststellte. Ken verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf. Mühsam verbiss er sich alle Vorwürfe und Sprüche, die Omi sicher nicht hören wollte und die ihn nur trotzig werden lassen würden, und wich stattdessen auf ein "Der ist doch nichts für dich! Er würde doch nur mit dir spielen!" aus. Zumindest in seinen Augen war der Telepath ebenso wenig für eine feste Freundschaft geeignet wie... "Da kannst du dir doch gleich Yohji ins Bett holen!" Omi glaubte nicht recht zu hören. „Du hast ja keine Ahnung!“, fauchte Omi gereizt. „Warst du jemals verliebt? Hast du jemals das Gefühl gehabt, nicht mehr ohne diesen einen bestimmten Menschen leben zu können? Ich habe ihn jetzt drei Tage nicht gesehen und habe das Gefühl, es zerreißt mir das Herz! Ich werde ihn für mich gewinnen! Und es ist mir scheiß egal, was du oder die anderen darüber denken!“ Aufgebracht blitzte er den Mann an, der ihn so anstarrte. Am Liebsten hätte Ken Omi einfach gepackt und durchgeschüttelt. Dachte Omi wirklich, er hätte keine Ahnung, wie sich so etwas anfühlte? Ken stand auf und sah den Blonden verletzt an. "Wenn du von deinem Ego-Trip runter bist, sag bescheid!", knurrte er. "Du bist nicht der einzige hier, der schon mal verliebt war! Aber denk mal drüber nach, was wir anderen alles aufgegeben haben, weil wir erkannt haben, dass es nicht gut für uns ist. Oder einfach unmöglich!" Damit rannte er aus Omis Zimmer und schlug die Tür hinter sich zu. Omi starrte dem Älteren nach und seufzte leise. Einen Augenblick blieb er noch sitzen, setzte ihm dann aber nach und bekam ihn grade noch zu fassen, bevor er sich in seinem Zimmer verschanzen konnte. „Ken!“, kam es von ihm und entschuldigend sah er seinen Freund an. „Es tut mir leid…. Ich wollte nicht so mit dir reden… aber… Aber ich wusste schon, wieso ich es dir nicht erzählt habe… Weil ich wusste, du würdest genau so reagieren… Ich liebe ihn… Und ich bin nicht bereit ihn aufzugeben… Bitte Ken…“ Kurz ließ Ken den Kopf hängen, sah Omi dann aber wieder an und atmete laut auf. "Es ist doch nicht so, dass ich dich nicht verstehen würde", setzte er an. "Im Gegenteil. Und ich freu mich sogar für dich. Verliebt sein ist ein schönes Gefühl, das wir viel zu selten genießen können. Aber ich hab einfach Angst um dich, Kleiner. Mit ihm kannst du doch niemals glücklich werden." Omi sah den Mann verzweifelt an und schluckte dann hart. „Wenn nicht mit ihm… dann mit niemandem…“, hauchte er leise. „Wenn es darum geht, alles mit jemandem teilen zu können, könnte ich nur mit einem von Weiß glücklich werden… Weil sonst keiner mich wirklich kennen dürfte. Schuldig kennt mich inzwischen… Er bringt mich zum Lachen, er lässt mich vergessen, an was ich nicht denken will, wenn ich mich entspanne… und vor ihm… muss ich mich nicht verstecken, wenn es um mein Killerdasein geht…. Ken… Er hat mir das Leben gerettet… Ich weiß, dass er mich liebt… Und ich werde dafür sorgen, dass er es auch endlich einsieht!“ Kopfschüttelnd und traurig blickte Ken in die blauen Augen seines Freundes. Seine Bedenken behielt er für sich, aber man konnte sie an seiner Miene ablesen. "Überleg dir gut, was du tust!", war seine einzige Warnung. Dann jedoch fiel ihm etwas anderes auf. "Wieso hat er dir es Leben gerettet? Wie meinst du das?" ~+~ Erinnerung ~+~ Tokio – 30.08.20XX – 11:55 Uhr Omi rannte. Die Mission lief eindeutig nicht wie geplant. Wieso um alles in der Welt waren hier so viele Wachen? Die sollten eigentlich ein Stockwerk höher sein. Schwer atmend versteckte sich Omi im Schatten und versuchte sein Headset wieder in Gang zu kriegen. Doch bei dem Streifschuss hatte es wohl endgültig den Geist aufgegeben, also war nichts mit um Hilfe rufen. „Scheiße!“, fluchte er, als man ihn entdeckte und er weiter rannte. Schuldig grinste zwei Stockwerke unter Omi, als er dessen Gedankenwellen klar und deutlich empfing. Doch das Grinsen verging ihm ziemlich schnell, als er mitbekam, dass der blonde Weiß in ernsten Schwierigkeiten war. So schnell es ging, raste er die beiden Etagen hinauf, kam außer Atem hinter Omi auf den Gang. Blitzschnell realisierte er die Lage. Seine Augen leuchteten urangrün auf, als er mit voller Wut metal auf die Wachmänner losging. Die orange Mähne wehte in einem unsichtbaren Sturm um seinen Kopf, er sah aus wie frisch aus der Hölle entsprungen. Die Wachleute vor Omi brachen tot zusammen. Omi, der schwach zusammengebrochen war und noch einen Streifschuss am Bein abbekommen hatte, drehte sich mühsam um, sah die toten Männer am Boden liegen und schluckte hart. Langsam hob er den Blick, sah den Telepathen dastehen und versuchte seine Atmung wieder unter Kontrolle zu bekommen. „D-Danke…“, wisperte er leise, warf sein Headset, an das er sich bis eben geklammert hatte, bei Seite und stemmte sich in die Höhe. Sein rechtes Bein in Schonhaltung, stützte er sich an der Wand ab. „Raus hier…!!“, zischte er unter Schmerzen und blickte auf einen Countdown auf seiner Uhr am Handgelenk. „In 45 Sekunden fliegt das Gebäude in die Luft…“ Schuldigs Augen wurden tellergroß. Ohne nachzudenken packte er sich Omi, warf ihn sich über die Schulter und rannte los. Seine Atmung ging heftig, das Adrenalin pulsierte durch seine Adern. Die ersten, dumpfen Explosionen erschütterten das Gebäude, als der Telepath mit seinem Bündel das Erdgeschoss erreichte. Omi keuchte auf. „Hey…. Vorsicht… Au….“ Hart stieß er mit dem Arm an den Türrahmen, wurde dann auch schon mit Schuldig von einer enormen Druckwelle weg katapultiert, als sie gerade an die frische Luft kamen. „Hng… verdammt…“, keuchte Omi, als er auf Schuldig liegend die Augen öffnete. Sie beide waren rußbedeckt und eine von Schuldigs Haarsträhnen glimmte leicht vor sich hin. Augenblicklich löschte Omi die kleine Flamme und sah den Telepathen an. „Du hättest mich töten sollen… Das ist schließlich dein Job. Du wirst Probleme bekommen…“ Leicht lächelte er, machte aber keine Anstalten sich zu erheben. Gleichgültig zuckte der Deutsche die Schultern, legte dann seine Arme vorsichtig um Omi und zwinkerte ihm zu. "So macht man das doch... unter Freunden. Oder?" Dabei wuschelte er dem Kleineren durch die Haare und strich ihn zärtlich eine verkohlte Strähne aus dem Gesicht. I've waited so long baby Now that we're friends Every man's got his patience And here's where my ends ~+~ Omi blickte wieder zu Ken auf, als er seine Erzählung beendet hatte und lächelte leicht. „Hast du wirklich geglaubt, dass ich da alle raus gekommen bin? Mit den Schussverletzungen und so geschwächt wie ich war?“, fragte er seinen Freund. „Nein… Er hat mich gerettet… Und in diesem Moment… als er mich so angesehen hat… wusste ich, dass ich mehr für ihn war als nur ein ‚Freund’…“ Ken verkniff es sich, Omi zu sagen, dass er sich wahrscheinlich irrte. Der Jüngere sah so unglaublich glücklich aus, dass es Ken fast weh tat. "Ich wünsch es dir wirklich!", lächelte er gezwungen. "Geh aber trotzdem kein Risiko ein, ja? Ein Schwarz bleibt ein Schwarz. Und Schuldig ist und bleibt ein größerer Playboy als Yohji. Pass auf, dass er dir nicht das Herz bricht, nur weil du ihn zu sehr willst." Einen besseren Rat konnte er Omi nicht geben. Omi lächelte sanft und nickte. „Danke, Ken…“, hauchte er leise und knuffte den Mann. „Ich lass mir mein Herz nicht noch mal brechen… keine Sorge.“ Noch ein kurzes trauriges Lächeln, dann verschwand Omi wieder in seinem Zimmer und klemmte sich hinter seinen Rechner. Jetzt wo er Ken diese Gesichte erzählt hatte, war er noch zuversichtlicher als ohnehin schon. ~*~tbc~*~ Kapitel 4: ----------- ~+~ 4. Kapitel ~+~ Tokio – 16.09.20XX - 03:00 pm „Also gut, Leute… Alles klar soweit?“, fragte Omi und blickte noch mal in die Runde. Das Nicken der anderen sagte ihm, dass auch sie keine Fehler im Plan entdecken konnten. Zufrieden und mit einem Nicken trennten sie sich wieder und Omi verkrümelte sich auch wieder in seinem Zimmer, um sich noch ein wenig zu entspannen, bevor es losging. Als er sich wieder auf sein Bett fallen ließ und zu dem Foto griff, musste er lächeln. Das einzige Foto, das es von ihnen gab. Und wohl mit einer der schönsten Tage in seinem Leben, an dem es gemacht wurde. ~+~ Erinnerung ~+~ Tokio – 04.08.20XX – 11:30 am Omi beendete gerade seine Schicht im Laden und warf Ken seine Schürze zu, als er das vertraute Prickeln spürte. Inzwischen hatte er sich daran gewöhnt und wusste wie es sich anfühlte, wenn der Telepath sich in seinen Kopf schlich, um sich bei ihm zu melden. //Schuldig?// Augenblicklich schnappte er sich eine Flasche Wasser und rannte auf sein Zimmer, damit auch ja niemand davon Wind bekam, was gerade in seinem Kopf ‚vor ging’. An diesem Nachmittag war es brütend heiß, Brad hatte schlechte Laune und die Klimaanlage in der Schwarzvilla röchelte in den letzten Zügen vor sich hin. Lauter Gründe für Schuldig, schleunigst das Weite zu suchen. Abkühlung wäre jetzt genau das richtige, entschied er. Doch Nagi war beschäftigt - behauptete er zumindest - und alleine wollte der Telepath nicht zum Schwimmen. Auf gut Glück sah er nach, was sein Kätzchen so trieb... /Hey Kleiner/, begrüßte er Omi, nachdem der seine Anwesenheit schon gespürt hatte. /Wie sieht's aus? Hast du Zeit und Lust, mit mir zum Schwimmen zu fahren?/ Gleich darauf musste Schuldig grinsen. Wenn er von Omi eine Abfuhr erhalten würde, würde er einen Besen samt Putzfrau fressen. Omi grinste breit. „Klar!“, rief er aus. „Oh…“ Er räusperte sich und wiederholte es noch mal mental. //Klar… Holst du mich ab? Ich warte dann im Park auf dich…// Vor seinem inneren Auge sah er schon den großen See, der außerhalb der Stadt lag. Er war so ungleichmäßig geformt, dass es immer Ecken gab, an denen man alleine sein konnte. Und Schwimmbäder mochte Omi nicht. Immerhin konnte er da nicht mit Schuldig alleine sein. /Dann beeil dich, ich bin gleich da!/, erwiderte Schuldig und grinste bei den Bildern, die er aus Omis Gedanken empfing. Ja, das war wirklich eine gute Idee. Er sprang in seinen Wagen und brauste zum Park. Ungeduldig wartete er vor dem Eingang auf seinen blonden Begleiter. Ohne auf die anderen zu achten rief Omi nur ein hastiges „Ich bin weg!“ und war dann auch schon aus dem Haus. Er hatte alles mögliche in seine Tasche gestopft, was er eventuell brauchen könnte und rannte zum Park. Dort sah er auch schon den bekannten Wagen, stolperte darauf zu und schwang sich leger auf den Beifahrersitz. „Puh… Was für eine Hitze…“, grinste er den Anderen an, der nicht weniger schwitzte als er selber, und strich sich das Haar nach hinten. „Alles klar bei dir?“ "Sicher!", nickte der Orangehaarige und lächelte Omi an. Er unterhielt den Jüngeren mit Smalltalk, während sie aus der Stadt fuhren. So kam es beiden gar nicht lange vor, bis sie tatsächlich vor dem See standen, an den der Weiß gedacht hatte. Schuldig sprang mit einem Satz aus dem Wagen, holte ein Handtuch aus dem Kofferraum und trabte dann zum Ufer. Nachdem er sein Handtuch in den weichen Sand geworfen hatte, machte er sich langsamer daran, die knielange Jeans und das Muskelshirt auszuziehen, das er trug. Das Bandana fand ebenfalls den Weg aus seinen Haaren auf den Boden und der leichte Wind wehte ihm das Haar hinter den Kopf wie eine Flamme. Nur noch in Badehose drehte er sich zu Omi um, grinste ihn an und hielt ihm die Hand entgegen. "Na komm! Das Wasser ist sicher angenehm." Omi hatte keine Sekunde verschwendet und sich ebenfalls schnell aus seinen Klamotten geschält. Rasch schlüpfte er in die Badehose und lächelte den Telepathen dann an. Sanft ergriff er dessen Hand und rannte los, zog Schuldig so mit sich. Unter kühlem, spritzendem Wasser gelangten sie zusammen in den See – Hand in Hand und keine Menschenseele in Hörweite. Lachend schubste er Schuldig schließlich und machte gleich darauf einen eleganten Delfinsprung. Der Ältere verlor den Halt und klatschte der Länge nach ins Wasser. Prustend kam er wieder an die Oberfläche, lachte laut auf und machte sich dann gleich an die Verfolgung des Übeltäters. Eine ganze Weile schwammen sie um die Wette, bis sie an einer stillen Bucht angelangt waren und den weichen Sand unter den Füßen spürten. Außer Atem lag Omi nun auf dem flachen Rücken im knöcheltiefen Wasser nahe des Ufers und hatte die Augen geschlossen. „Wow… Du bist gut….“, brachte er schließlich hervor und schielte zu dem Telepathen, grinste leicht. „Es ist schön hier, oder?“ Lächelnd setzte er sich auf und blickte sich um. Niemand war zu sehen, niemand zu hören. Sie waren endlich vollkommen für sich. "Mmh, ich könnte noch viel besser sein...", raunte Schuldig dunkel, als ihm der Umstand, dass sie völlig allein und ungestört waren, ebenfalls auffiel. Er beugte sich über den Kleineren, versenkte dabei den Blick wieder einmal in den blauen Augen, streichelte mit einer Fingerspitze die Konturen von Omis Gesicht nach. Das alles geschah behutsam und mit einer Zärtlichkeit, die ihm wohl niemand zugetraut hätte. Omis Herz machte wieder mal einen Hüpfer, als er in die Augen über sich blickte. „Ja… davon geh ich aus…“, antwortete er und grinste leicht. Er hatte gelernt es zu verbergen, wie sehr Schuldig ihm zusetzte, wenn er ihm so nah war. Von außen sah man es ihm schon gar nicht mehr an. Allerdings befürchtete Omi, dass seine spärliche Bekleidung ihm schon sehr bald einen Strich durch die Rechnung machen würde, wenn Schuldig ihn weiter so ansah. Ohne groß um Erlaubnis zu fragen, zog Schuldig Omi auf seinen Schoss und legte die Arme um seine Taille. "Möchtest du das nicht mal ausprobieren?", murmelte er ihm verführerisch ans Ohr, knabberte gleich darauf verspielt am Ohrläppchen des Blonden. Seine Hände lagen ruhig auf Omis Hüften, nur die Daumen zogen sanfte Kreise über die nasse, kühle Haut. Omi schloss die Augen eine Weile, um sich wieder zu fangen, und sah Schuldig dann neckisch an. „Ausprobieren? Ich weiß gar nicht wovon du sprichst…“, meinte er mit offensichtlich gespielter Unschuld. Als wenn er selber es gar nicht merken würde, rückte er sich auf Schuldigs Schoß ein wenig zurecht und hob die Brauen. „Willst du etwa eine Wiederholung des Wettschwimmens, um mir zu beweisen wie viel… Ausdauer du noch hast?“ Ein hinterhältiges Grinsen erschien auf den schön geschwungenen Lippen des Älteren. "Mh, ich könnte dir meine Ausdauer auch anders beweisen", schlug er rauchig vor und noch ehe Omi die Gelegenheit zu einer Erwiderung hatte, verschloss er dem Jüngeren die Lippen. Auch ein Weiß konnte nicht mit zwei Zungen im Mund reden... I want your sex I want your love I want your.....sex Omi keuchte auf. Wie sehr er sich doch nach diesem Mann sehnte. Wie sehr er ihn doch endlich spüren wollte. Er wollte… Und dennoch. Nur kurz erwiderte er den heißen Kuss, legte seine Hände dann auf die nackte Brust des Schwarz und presste ihn mit einem Ruck nach hinten ins Wasser. Es war Schuldigs Glück, dass es hier nicht tief genug war, um ihn unter Wasser zu drücken. Grinsend beugte sich Omi vor und bewegte wieder leicht die Hüfte auf Schuldig. „Sicher nicht hier… Wie soll ich denn dann noch nach Hause kommen?“ Damit deutete er an, dass er einfach Angst hatte, hinterher für Schuldig unwichtig zu sein. Doch er ließ den Mann nicht mehr antworten, küsste ihn noch mal liebevoll und schaffte so eine kleine Verwirrung. Dann erhob er sich. „Wer zuerst wieder bei den Handtüchern ist!“, rief er noch und schwamm dann auch schon los… ~+~ tbc ~+~ Kapitel 5: ----------- ~+~ 5. Kapitel ~+~ Tokio – 16.09.20XX – 04:33 pm Wirklich zur Erholung kam Omi nicht mehr. Stattdessen lag er die ganze Zeit wach in seinem Bett und dachte nach. Dachte nach über das, was heute Abend passieren würde und was schief gehen könnte. Über Schuldig und über Kens Worte. Hatte er denn überhaupt eine Chance? Hatte er eine Chance, einen Menschen so sehr zu verändern, dass er aus einem wilden Tiger wie Schuldig es war, ein zahmes Tier machen konnte, das ihm vollkommen verfiel? Hart schluckte er. Wenn man sich diese Frage so stellte, dann schien es alles noch viel unmöglicher als vorher schon. Diesen Augenblick nutzte Ken, um an Omis Tür zu klopfen. Er hatte sich ihr Gespräch intensiv durch den Kopf gehen lassen und seine Besorgnis war dabei nur gewachsen. Eines war ihm sonnenklar: Schuldig würde Omi das Herz brechen. Da gab es für den Fußballer keinen Zweifel. Leise stieß er die Tür auf, nachdem Omi ein schwaches Brummen von sich gegeben hatte. Ken setzte sich zu seinem Freund auf die Bettkante und musterte ihn seufzend. "Ich weiß, du willst es nicht hören", begann er fast schüchtern. "Aber Schuldig... ist doch nicht besser als Yohji. Das kann's doch nicht sein, von was du träumst..." Omi hob nur die Brauen und richtete sich dann auf. „Bist du deswegen hier? Um mir zu sagen, dass ich nicht für das kämpfen soll, was ich liebe?“, fragte er und ihm war deutlich anzuhören, dass er sich zusammenreißen musste, nicht auszurasten. Wie konnte sein bester Freund ihm so in den Rücken fallen? „Ken… Er ist besser als Yohji… Das zeigt schon die Tatsache, dass er es solange mit mir ausgehalten hat, _ohne_ mich zu ficken!“ Ken verdrehte die Augen. Auch Omis Ausdrucksweise hatte sich verändert... Nicht zum besseren. "Und was ist, _wenn_ er dich gefickt hat? Yohji baggert auch so lange, bis er sie oder ihn im Bett hat. Um dann festzustellen, dass es auch nichts anderes ist als mit allen anderen. Schuldig ist keinen Deut besser. Willst du dir das wirklich antun?" „Du kennst ihn doch gar nicht!!“, brüllte Omi nun laut heraus. „Wenn es soweit ist, dann erst, wenn er auch weiß, das er mich will! Und das nicht nur für eine Nacht!“ Seine Augen blitzten wild auf. „Ich werde ihn nicht aufgeben!“ Doch in Omi ging anderes vor. Seine Worte waren voller Stolz und Entschlossenheit, doch in seinem Inneren verzweifelte Omi immer mehr. Was, wenn Ken Recht hatte? Was, wenn Schuldig ihn wirklich fallen lassen würde wie eine heiße Kartoffel? "Du hast recht, ich kenne ihn nicht", antwortete Ken ruhig und ein wenig verletzt. "Das ist auch besser so. Verstehst du denn nicht, dass ich mir Sorgen mache? Er ist Gift, Omi. Süßes, verführerisches Gift. Und genauso tödlich. Du hast doch schon genug mitgemacht. Gib dich doch nicht an so einen her, für den alles nur Spaß und Spiel ist..." Omi erzitterte und schüttelte leicht den Kopf. „Es ist mir egal was du darüber denkst, Ken…“, sagte er dann fest und seine Augen wurden kalt. „Ich werde nicht einfach aufgeben. Ich kämpfe nun seit Monaten um ihn und nicht ohne Erfolg. Und selbst wenn ich damit auf die Nase falle… erwarte ich von… meinem besten Freund, dass er mich nicht im Stich lässt… und mich bei allem unterstützt – so wie ich es für ihn tun würde…“ Er schluckte hart und zog das Foto hervor. Schuldig und er, Arm in Arm und beide lachend. Omi hatte den Arm ausgestreckt, sodass deutlich zu sehen war, dass er das Foto gemacht hatte. „Das ist von unserem Tag am See…“, meinte er leise, hielt Ken das Bild hin und sah ihm wieder in die Augen. „Sieht das etwa so aus, als wenn er nur spielt? Als wenn ich ihm rein gar nichts bedeuten würde?“ Wieder einmal brachte es Ken nicht über sich, Omi wirklich mit der Wahrheit zu konfrontieren. Allerdings zog es ihm erneut den Magen zusammen, als er einen flüchtigen Blick auf das Foto warf und Omi in Schuldigs Armen sah. Das sah einfach... widerlich aus. Er seufzte auf und legte den Kopf in den Nacken. "Omi... Wie lange, denkst du, wirst du ihn halten können? Nach wie vielen Malen wirst du ihm langweilig? Er hat Erfahrung, du nicht. Er will Abwechslung und Abenteuer. So schätze ich ihn jedenfalls ein. Red mal mit Yohji und hör dir an, was der zu einer festen Bindung sagt... Dann weißt du, was auf dich zukommen wird. Du wirst auf der ganzen Linie verlieren. Ich unterstütze dich, keine Frage, und ich werde da sein, wenn du dann eine Schulter zum ausheulen brauchst. Aber als dein bester Freund hab ich auch das Recht, dir zu sagen, dass du mit offenen Augen in dein Unglück rennst und dir dabei nicht auch noch helfen werde!" Omi knurrte auf. „Hör endlich auf, ihn mit Yohji zu vergleichen!!!“, brüllte er und riss Ken das Bild wieder weg. „ICH bin nicht langweilig! Und ICH habe Erfahrungen gesammelt! Inzwischen wahrscheinlich noch mehr als du! Wenn du nicht an mich glaubst, kann ich auch gut auf deine Hilfe verzichten!!!“ Bebend vor Zorn erhob er sich. „Lass mich einfach in Ruhe! Und wenn ich ihn nicht für mich gewinnen kann, dann werde ich auch DEINE Schulter nicht brauchen!“ Eher würde er sich heute Abend von Schuldig umbringen lassen, als sich später bei Ken auszuheulen. Oh nein! Ganz sicher nicht! Laut und kochend vor unterdrückter Wut stampfte Omi aus dem Zimmer, der Treppe hinunter und knallte schließlich laut die Haustür hinter sich zu. Er musste raus. Ganz dringend! Ken saß wie ein begossener Pudel auf dem Bett, starrte Omi hinterher und schloss dann frustriert die Augen. Ganz toll... Das hatte er wieder einmal mit Bravour versaut... Dabei hatte er Omi eigentlich nur zum Nachdenken bringen wollen. Seufzend stand Ken auf und schlich in sein eigenes Zimmer. Und Ken hatte es geschafft. Omi fand sich unter einem Baum wieder, die Beine angezogen und leise schluchzend. Er wusste, dass Ken Recht hatte, wusste, dass er keine Chance hatte. Und dennoch verletzte es ihn, dass Ken ihn offenbar für kindlich genug hielt, um es nicht schaffen zu können. Ken zog es nicht mal in Erwägung, dass jemand wie Omi das Herz von jemandem wie Schuldig gewinnen konnte. Wie sollte er es schaffen? Er – ein Kind ohne Besonderheiten, die Schuldig ernsthaft interessieren könnten. It's playing on my mind It's dancing on my soul It's taken so much time So why don't you just let me go Schließlich wurde Omi bewusst, dass er keine andere Wahl mehr hatte. Er hatte sich auf diesen Tag vorbereitet, hatte sich Monate lang dafür vorbereitet um heute Schuldig zu gewinnen und ihn nie wieder gehen zu lassen. Er richtete sich auf, wischte sich die Tränen weg und machte sich mit entschlossenem Gesichtsausdruck wieder auf den Weg nach Hause. Wenn er es nicht wenigstens probieren würde, dann würde es ihn nie loslassen und der Traum von Schuldig würde nie ein Ende haben. Und selbst wenn er heute auf die Nase fiel, selbst wenn Schuldig ihm das Herz brechen würde, dann wäre es das wert. Diese Nacht… sollte das Finale stattfinden. Und nicht einmal Ken würde ihn davon abbringen können. Als Omi wieder zu Hause ankam, blickte er sich nachdenklich um. Dann atmete er tief durch und stieg die Treppe hoch. Nein… Mit Ken wollte er nicht zerstritten sein. Erst recht nicht jetzt, wo alles aufs Ende zu ging. Er blieb vor Kens Zimmertür stehen, fuhr sich noch einmal übers Gesicht und klopfte dann an. „Ken?“, kam es leise von ihm. „Darf ich… reinkommen?“ Zuerst wollte Ken eigentlich keine Antwort geben, doch auch er sah ein, dass es wohl besser war, noch einmal mit Omi zu reden. "Ja", tönte es dumpf von innen. Ken machte sich nicht die Mühe, von seinem Bett, in dem er sich verkrochen hatte, aufzustehen. Mit einem leisen Seufzen trat Omi ein und sah zu seinem Freund hinüber. Ruhig schloss er die Tür hinter sich und kam zu ihm. Langsam setzte er sich auf die Bettkante und sah Ken an. Dann fasste er sich ein Herz und schwang sich einfach über ihn, legte sich auf seinen Rücken und seufzte wieder leise. „Du hattest gefragt, wieso ich mich so für ihn verändert habe…“, murmelte er leise. Ken, der auf dem Bauch lag und das Kopfkissen in den Armen hatte, schnaufte überrascht auf, als Omi sich auf ihn legte. Himmel, der Kleine war ja schwerer als er aussah! "Ja", nickte er, was durch die Tatsache, dass er halb in das weiche Kissen nuschelte, reichlich gedämpft und atemlos klang. "Das ist das, was ich am Wenigsten verstehe", gab er zu. "Dass man sich ein wenig verändert, ist logisch. Aber so wie du... " ~+~ Erinnerung ~+~ Tokio - 15.08.20XX – 16:55 am Omi schlenderte langsam durch den Park. Noch nie hatte er sich soviel Zeit gelassen, um zu einer Verabredung mit Schuldig zu kommen. Ganz im Gegenteil. Normalerweise, beeilte er sich immer so schnell wie möglich, doch jetzt… Seine Gedanken galten nur dem Deutschen, vor dem er gleich wieder stehen würde. Doch was sollte er tun. Die Träume der letzten Nacht hatten ihm mehr als deutlich gemacht, wie sehr er den Anderen doch wollte, wie gerne er in den starken Armen einschlafen und aufwachen wollte. Resigniert fuhr er sich durchs Haar und blieb vor dem Café stehen, in dem sie sich treffen wollten. I'd really like to try Oh, I'd really love to know Hart schluckte Omi, schloss die Augen und atmete tief durch. Okay… Er würde es wagen. Er würde es schaffen.. irgendwie. Entschlossen trat er ein und blickte sich nach Schuldig um. Der Telepath warf einen stirnrunzelnden Blick auf seine Uhr. Gut, Omi konnte logischerweise nicht immer pünktlich sein, aber so arg wie heute hatte er sich ja noch nie verspätet... Schuldig überlegte gerade, ob er wieder gehen sollte, als er Omi das Lokal betreten sah. Sofort entspannte er sich wieder, sah dem Jüngeren mit einem kleinen Grinsen entgegen und deutete auf den Platz neben sich. Egal wohin der Deutsche auch ging, sein Lieblingsort war und blieb einfach an der Theke. "Hey du", hieß er den Blonden willkommen. "Gab`s Probleme?" Omi ließ sich auf dem Hocker nieder und sah Schuldig fragend an. „Nein… wieso?“ Doch dann verstand er. „Oh.. weil ich so spät bin? Ja.. Sorry.. Ich.. Ich hab ein wenig getrödelt…”, gestand er dann hastig und lächelte verlegen, bestellte sich seinen geliebten Kakao und streckte sich leicht. „Sorry… War keine Absicht…“ Aufmerksam schaute der Deutsche den Blonden an. Das war so ganz und gar nicht Omis Art. Normalerweise jedenfalls. Er grinste, knuffte den Kleineren in die Seite und zwinkerte dann: "Na, wo warst du denn dann mit deinen Gedanken, hm?" Omi wurde leicht rot und schmunzelte minimal. „Ehm… hier und da…“ Nachdenklich sah er Schuldig an und senkte dann den Blick wieder, biss sich leicht auf die Unterlippe. Wieder atmete er tief durch und schloss die Hände um seine Tasse, die ihm hingestellt wurde. „Eigentlich… war ich in Gedanken schon lange hier…“ Amüsiert lachte Schuldig auf. "Na, wenn du zumindest schon mal geistig anwesend warst, ist das ja schon mal etwas... Jetzt bist du es ja auch körperlich." Wieder einmal traf sein Blick in die hypnotisierend blauen Augen und er lächelte. "Willst du es mir erzählen?" Omi wurde noch röter und nahm dann einen großen Schluck von seinem heißen Kakao, kniff die Augen zusammen, als er den brennenden Schmerz der heißen Flüssigkeit spürte. „Ehm…“ Er hustete und schaute wieder auf. „Ich hab.. über nichts wichtiges nachgedacht.. nur über dich.. und uns.. und wie gern ich dich hab.. und so…”, murmelte er bemüht beiläufig. Doch ihm war anzusehen, dass es für ihn sehr viel bedeutender war, als er grade tat. Scharf schnaufte der Telepath auf, seine Augen weiteten sich leicht. Nein, Omi sollte hier ja nicht auf falsche Gedanken kommen! Wieder erschien das Grinsen auf Schuldigs Lippen, diesmal ein wenig breiter. "Es ist ja ganz nett, dass du mir hier eine Liebeserklärung machst, Chibi", erklärte er mit unbeschreiblicher Arroganz in der Stimme. Es gab für ihn keinen Zweifel, dass Omi genau auf das hinaus wollte. "Aber wir würden das ziemlich schnell bereuen, glaub mir. Außerdem hätten das schon ganz andere versucht. Ich hab sogar Yohji abblitzen lassen, und der spielt nun wirklich in einer völlig anderen Liga als du!" Omi hob die Brauen. „Ich wollte doch nicht… ich…“ Er wurde noch röter. „Du baggerst mich doch bei jeder Gelegenheit an!“, sagte er dann grummelig und wandte den Blick ab. Yohji… Er hatte was mit Yohji gehabt? Leicht spannte sich Omi an. Wenn Schuldig ihm so kam, dann wusste er wenigstens, woran er war. Er würde Schuldig schon für sich gewinnen – koste es, was es wolle. Schuldig musste sich ein neuerliches Auflachen schwer verkneifen. "Wenn ich dich wirklich anbaggern würde, hätte ich dich schon längst durchgefickt, ohne dass du auch nur die Chance gehabt hättest, nein zu sagen", erläuterte er selbstsicher und mit einem dreckigen Unterton in der Stimme. Er beugte sich ein wenig zu Omi und raunte ihm dunkel und verführerisch ins Ohr: "Und du hättest es genossen wie nie etwas anderes in deinem Leben, mich tief in dir zu haben und laut danach zu schreien, dass ich es dir fester besorgen soll." Dann lehnte er sich wieder zurück, grinste Omi strahlend an und ließ allein durch seinen Gesichtsausdruck erkennen, dass Omi zwar gern davon träumen, es wohl aber nie erleben durfte. Und wenn doch... dann ebenfalls nur ein einziges Mal in seinem Leben. Wie Yohji. Omi spannte sich an. Etwas kochte in ihm hoch. Halb Zorn, halb Erregung, wie es schien. Seine Tasse, aus der er grade noch trinken wollte, hing vergessen in der Luft. Doch als Schuldig sich wieder von ihm entfernte, knallte er sie Tasse auf die Theke, sodass der heiße Kakao ihm über die Finger tropfte. „Das glaubst aber auch nur du! Ich lass mich doch nicht in dem Wissen ficken, dass du mich hinterher nicht mal mehr mit dem Arsch anguckst!“ "Weißt du, was interessant ist?", konterte der Schwarz lässig. "Dass jeder weiß, worauf er sich bei mir einlässt. Ich halte nichts davon, meinen Sexpartnern etwas vorzumachen. Die meisten denken, sie können damit umgehen." Er lachte abfällig. "Und hinterher jammern sie mir nach. Dein Kumpel war da übrigens extrem hartnäckig..." Es hatte wirklich eine halbe Ewigkeit gedauert, bis er Yohji wieder losgeworden war. Naja, letztendlich hatte er es doch geschafft. Auch wenn es ihm gerade bei dem Weißältesten fast leid getan hatte, denn der war eine Granate im Bett gewesen. Omi hob die Hand und erhob sich. „Ich will das gar nicht wissen… Yohjis Sexleben interessiert mich so ziemlich gar nicht…“ Er wusste schon, wieso er Schuldig noch nicht an sich rangelassen hatte. Auch wenn sein Herz wie wild schlug und er mehr als nur weiche Knie hatte, neigte er sich zu Schuldigs Ohr. „Und irgendwann.. wirst auch du vor jemandem stehen, den du vollständig besitzen und nie wieder gehen lassen willst… Ich kenne dich inzwischen gut genug, um zu wissen, dass du mehr willst, als das was du hast. Du willst immer mehr als du hast… Das liegt in deiner Natur!“ Er grinste leicht, zog die Brauen leicht hoch, entfernte sich wieder. „Danke für den Kakao… Ich muss wieder los… Will nachher noch weg und muss noch ein bisschen was erledigen…“ Und damit verschwand er auch schon aus dem Café, versuchte seinen Herzschlag wieder unter Kontrolle zu bekommen. When you tell me you're gonna regret it Then I tell you that I love you but you still say NO! ~+~ Ken hatte der Erzählung des Blonden schweigend zugehört, doch als er endete, konnte er den Mund nicht mehr halten. "Yohji hat mit Schuldig gevö...?" Er brach ab, als ihm aufging, wie schmerzhaft dieses Wissen für Omi sein musste, und zog eine bedröppelte Miene. "Tut mir leid", nuschelte er über das Fettnäpfchen, in dem er wieder einmal gelandet war. Der Braunhaarige überlegte kurz, fragte aber dann doch: "Ja, und was hat das jetzt damit zu tun, dass du dich so sehr verändert hast?" So wirklich war ihm der Zusammenhang nicht klar. Omi schmunzelte nur leicht. “Ist schon okay… Yohji bedeutet ihm nichts…Das weiß ich…” Er grinste und erhob sich leicht, sorgte dafür, dass sich Ken unter ihm umdrehte, und lag nun auf dessen Bauch. Er bettete den Kopf auf Kens Brust und sah zu ihm auf, lächelte leicht. „Wenn ich will, dass Schu sich nach mir sehnt, so sehr wie ich mich nach ihm sehne, dann muss ich dafür sorgen, dass so ein Text nie wieder kommen kann… Eher, dass er irgendwann vor Yohji steht und sagt, dass der nicht in _meiner_ Liga spielt… Verstehst du?“ Ganz automatisch legte Ken seine Arme um seinen kleinen Freund und streichelte ihn sanft. "Ja", nickte er nach einer kleinen Weile. Wenn man Omi kannte, war dieser Gedankengang des Blonden völlig logisch. Leider konnte er nicht ganz verhindern, dass in seiner Stimme leise Skepsis herauszuhören war, als er sagte: "Und du glaubst, dass du es geschafft hast, indem du dich _so_ gibst?" Hieß es nicht immer, Gegensätze würden sich anziehen? In dem Fall wäre der Jüngere wohl erfolgreicher, wenn er sich nicht verändert hätte... Denn dann wäre der Unterschied zwischen Omi und dem Schwarztelepathen nicht mehr zu toppen gewesen. Omi seufzte leise. „Inzwischen gebe ich mich nicht mehr anders, Ken… Ich bin anders… Ich hab von dem Leben gekostet und ich liebe es…“ Er lächelte und grinste den Mann dann an. „Du solltest mal mit kommen… Es ist gar nicht so schlecht, in einen Nachtclub zu treten und zu merken, wie sich die Köpfe nach einem umdrehen und die anderen einen mit ihren Blicken ausziehen...“ Er strich Ken das Haar nach hinten und sah ihm weiter in die Augen. „Und inzwischen kann ich Yohji und Schuldig auch verstehen, wieso sich für dieses Leben entschieden haben.. Es macht Spaß… Keine Regeln, kein Bedauern…“ Ein warmes Lächeln huschte über Kens Lippen. "Denkst du, ich weiß das nicht?", fragte er leise. "Aber so ein Leben ist nicht für jeden geeignet. Ich mag lieber frische Luft und Wind, Sonne oder Regen auf meiner Haut spüren. Das gibt mir den gleichen Kick wie dir das Weggehen." Er hatte sich immer gewünscht, Omi für seine Hobbys begeistern zu können. Aber er hatte damit nie Erfolg gehabt. Dennoch war er Omi deswegen nicht böse. Dem Blonden gefiel das aufregende Leben in den Clubs eben besser. Ken wuschelte durch das weiche blonde Haar und verdrehte gespielt die Augen. "Dann braucht sich Yohji ja um Playboy-Nachwuchs keine Sorgen zu machen, hm?", neckte er Omi grinsend. Lachend knuffte der jüngere Ken in die Seite. „Ich bin kein Playboy!“, protestierte er augenblicklich und begann den Mann durchzukitzeln. Er war froh, dass es nun besser zwischen ihnen war und die angespannte Stimmung von vorhin wieder weg war. „Ach Ken…“, seufzte er schließlich und kuschelte sich dicht an seinen besten Freund. „Weißt du eigentlich, wie gern ich dich hab?“ ~*~tbc~*~ Kapitel 6: ----------- ~+~ 6. Kapitel ~+~ ~+~ Erinnerung ~+~ Tokyo – 02.09.20XX 10:35 p.m. Omi nippte wieder an seinem Drink. Schuldig war nun schon zwanzig Minuten zu spät. Resigniert lehnte er sich an der Bar an und leerte seinen Drink, bestellte sich den nächsten, auch wenn er spürte, dass sie langsam Wirkung zeigten. Das erste Mal berücksichtigte er seine Grenze, was den Alkohol anging, nicht. Würde Schuldig ihn versetzen und nicht mehr kommen? Seit langem war Yohji wieder einmal im Rush Inn. Er mied den Club eigentlich, da er nicht immer wieder Schuldig über den Weg laufen und an die Schlappe, die er sich von dem Telepathen eingefangen hatte, erinnert werden wollte. Doch heute hatte er beschlossen, es ein letztes Mal zu versuchen, den Orangehaarigen davon zu überzeugen, wenigstens noch eine Nacht mit ihm zu verbringen. In Gedanken versunken tigerte er auf die Theke zu, von der er wusste, dass es sich um Schuldigs Stammplatz handelte. Wenn der Deutsche heute hierher kommen würde, würde er ihn hier auf jeden Fall finden. Yohji drängelte sich an den Tresen und wollte gerade seine Bestellung aufgeben, als er stockte. Er blinzelte, schüttelte ungläubig den Kopf, blinzelte noch mal. "Omi? Was machst DU denn hier?" Seine Augen glitten über den schmalen Körper des Jüngeren. Wow, sah der sexy aus! "Und noch dazu in DEM Aufzug?" Omi hob die Brauen bei Yohjis Anblick und ließ seinen Blick an dem Älteren entlang gleiten. „Was für eine dumme Frage…. Von dir hätte ich erwartet, dass du weißt, was man hier sucht…“ Er grinste leicht und nahm seinen Drink wieder in die Hand und nippte daran. „Ich bin verabredet…“ Beeindruckt über die gelangweilt klingende Antwort hob der Ältere eine Braue. "Verabredet? Du? Mit wem?" Nein, Yohji war ganz und gar nicht neugierig. Aber nachdem Omi hier augenscheinlich allein herum saß, konnte er ihn ja ein wenig aufziehen. "Ich würde dir ja gern aus der Patsche helfen, solltest du versetzt werden, Kleiner, aber ich warte heute auf jemand bestimmten. Aber wenn du magst, kann ich dir bei Gelegenheit ein bisschen was beibringen, damit dir so was nicht mehr passiert." Omi lachte nur amüsiert. „Danke, Yohji… aber mir muss keiner mehr was beibringen…“ Er schnippte dem Anderen leicht gegen das Kinn und zwinkerte. „Ich bin mein eigener Lehrer…“ Er wandte sich um und ließ den Blick über die Tanzfläche gleiten. Wo blieb er nur? Sicher würde er Yohji nicht erzählen, dass es Schuldig war, auf den er wartete. So weit kam es noch. Wahrscheinlich würden die zwei eh noch aufeinander treffen, wenn Schuldig sich nicht noch eine ganze Weile Zeit ließ und Yohji schneller als gewohnt verschwand. Kudou grinste dreckig. "Dein eigener Lehrer? Meinst du, dass es so lehrreich ist, es sich immer selber zu machen?" Kurz sah er sich suchend um und seufzte leise. Hoffentlich hatte der Telepath nicht das Lokal gewechselt... Nach dem gedanklichen Ausflug wandte er sich wieder Omi zu. "Dein kleiner Freund scheint wie`s aussieht nicht durch die Ausweiskontrolle zu kommen. Oder findet er den Weg von der Toilette hierher nicht mehr?" Omi grinste nur süffisant. Frech blickte er seinen Kollegen an. “Mein ‘kleiner Freund’ ist der geilste Kerl überhaupt… und glaub mir. Der kommt durch die Ausweiskontrolle…“ Er neigte sich Yohji entgegen. „Und ich mach’s mir nicht selber… Ich hab in diesem Club schon mehr Leute gevögelt als du dir vorstellen kannst…“, raunte er. Und wie auf Bestellung kam einer seiner One-Night-Stands an, grinste Omi an und bestellte sich einen Drink. „Kann ich bestätigen!“, meinte der Kerl und zwinkerte Yohji zu, nahm sich seinen Drink, verpasste Omi noch einen anzüglichen Blick und verschwand wieder. Omi sagte nichts mehr, grinste nur selbstzufrieden. "Soso, der geilste Kerl überhaupt...", brachte Yohji überheblich heraus, nachdem er den Auftritt von Omis Lover beobachtet hatte. "Das kann nicht sein, weil ICH nämlich auf den warte." Na, was Omi halt für einen ´geilen Kerl` hielt... Omi schmunzelte leicht. Er war anderer Meinung, dennoch ließ er den Mann in dem Glauben und nickte nur. „Natürlich… wie konnte ich nur glauben, dass du dich mit etwas anderem als den ‚geilsten Kerl’ treffen würdest…“, kam es sarkastisch von ihm und aufmüpfig sah er Yohji an. „Aber für dich ist jeden Abend ein anderer Kerl der ‚geilste’, nicht wahr?“ Kurz verzog Yohji wütend das Gesicht. Von wegen... "Wenn du wüsstest...", seufzte er dann schwer.“In letzter Zeit gibt’s für mich eigentlich nur einen." Auch wenn der ihn seit ihrer Traumnacht ständig abblitzen ließ. Omi hob überrascht die Brauen. „Das sind ja ganz neue Töne… Wer hat es denn bei dir so weit geschafft, dass du so hartnäckig…“ Er brach ab und musste grinsen. Hartnäckig? Hatte Schuldig dasselbe Wort nicht benutzt? “…so hartnäckig bist?”, beendete er dann feixend den Satz. “Will er dich nicht?” Wie sehr Omi ins Schwarze traf, ahnte er wohl nicht einmal. Yohji zuckte mit einer Schulter. "Ich werd ihn heut Abend schon so weit bekommen. Mit nur einer Nacht lass ich mich nicht abspeisen", gab er zu, dass der Blonde mit seiner Einschätzung völlig richtig lag. Aber wenn er Schuldig nur erst zum zweiten Mal in der Kiste hatte... Omi musste nur weiter grinsen. Das klang echt verdächtig nach Schuldig. „Na mal sehen wessen Date zuerst auftaucht…“, meinte er frech, leerte sein Glas und erblickte dann auch schon die rote Mähne am anderen Ende der Tanzfläche. Leicht leckte er sich über die Lippen, ließ sich aber nichts anmerken und schielte zu Yohji. „Wo hast du deinen Traummann kennen gelernt? Hier?“ Yohji nickte, bestellte sich nun endlich beim Barkeeper seinen Drink und trank dann gleich den ersten, großen Schluck. "Natürlich", meinte er dann, sich mit der Zungenspitze die letzten Tropfen des süßen Getränks von den Lippen leckend. "Ach, ich bin sicher, mein Süßer ist bald da", meinte er zuversichtlich. In diesem Moment entdeckte er die leuchtende Feuermähne des Telepathen. Was Omi dazu sagen würde, wenn er merkte, dass er, Yohji, sich mit einem Schwarz traf... "Schau, da ist er", stupste er Omi an und deutete mit dem Kinn in Schuldigs Richtung. Omi blickte wieder zu Schuldig und grinste nur leicht. „Ach… Was du nicht sagst…“, meinte er nur, musterte Schuldig, als wenn er ihn das erste Mal sehen würde. Na das würde ja jetzt spannend werden. Er grinste und bestellte zwei Drinks, fing dabei Schuldigs Blick auf und grinste ihm anzüglich entgegen. „Ich geb dir Recht, Yohji…. Er ist der geilste überhaupt…“ Zufrieden und stolz grinste Yohji vor sich hin, bis die Bedeutung von Omis Worten in seinem Gehirn ankam. "Nicht, oder?", stotterte er entgeistert und starrte den Blonden an wie ein Mondkalb. Dann brach er in schallendes Gelächter aus. "Vergiss es!", schüttelte er den Kopf. "Den kriegst du nicht. Er braucht einen ganzen Kerl im Bett, kein Kleinkind." Omi schnaubte. „Fick dich, Yohji….“, meinte er nur und nahm seinen Drink an sich. Zog auch den für Schuldig näher. //Schu… Rette mich vor ihm… Bitte…//, meinte er nur mental, hoffte dass der Telepath ihn hörte. Er nippte an seinem Drink. „Er hatte dich, Yohji… Gib’s auf…“ Er grinste triumphierend. Schuldig hatte Omi sehr wohl gehört und beeilte sich, zu dem Blonden zu gelangen. "Was willst du denn schon wieder?", schnaufte er gelangweilt, nachdem er Yohji mit einem abfälligen Blick und - aus Trotz - Omi mit einem Küsschen auf die Wange begrüßt hatte. Omi grinste nur wieder, reichte Schuldig seinen Drink und legte den Arm um dessen Taille. Fragend blickte er zu ihm auf. „Er hat ein Date mit dem geilsten Kerl…“, meinte er in sachlichem Tonfall und hob die Brauen. „Nett, nicht wahr?“ Der Telepath sah Yohji wieder mit einem genervten Gesicht an, grinste dann verschwörerisch Omi zu. "Na, nachdem er mit mir keines hat, meint er wohl dich... Aber Yohji, da musst du was verwechseln. Heute hab ICH mit Omi ein Date." Er zog auf niedliche Weise die Nase kraus, die Augen blitzten vergnügt auf. "Also verpiss dich und stör uns nicht weiter." Omi grinste nur vor sich hin und zog Schuldig dann mit davon, während Yohjis Unterkiefer auf dem Boden festzukleben schien. „Der kann ja dümmer aus der Wäsche gucken, als ich dachte…“, lachte Omi schließlich, lehnte sich wieder an die Bar, als sie sich weit genug von Yohji entfernt hatten. Er schlürfte an seinem Drink und blickte Schuldig fast schon verführerisch an. „Wieso hast du mich heute solange warten lassen?“, fragte er neugierig und drehte das Glas zwischen den Fingern. "Es tut mir leid, dass ich zu spät gekommen bin", fing Schuldig erst einmal ein wenig zerknirscht an. Auch wenn Omi es vielleicht nicht ahnte, aber er hatte sich noch nie zuvor dafür entschuldigt, zu spät gekommen zu sein oder ein Date ganz platzen zu lassen. Er legte seine Hände auf Omis Hüfte, zog ihn ein wenig zu sich heran. "Ich hab nachgedacht...", gab er dann leise zu. "Über das, was du neulich zu mir gesagt hast." Omi schmunzelte, leerte seinen Drink und grinste leicht. „Schön…. Das habe ich gehofft, dass du das nicht einfach vergisst!“, sagte er und nahm Schuldig seinen Drink ab. „Ich bin angetrunken und ich will jetzt tanzen… Na komm…“ Und mit den Worten drängte er Schuldig bestimmend auf die Tanzfläche und grinste noch breiter, als er auch schon anfing ihn anzutanzen. Geduldig ließ sich Schuldig mitziehen. Mit einem schnellen Blick zu Yohji stellte er fest, dass der immer noch mit einer verkniffenen Miene zu ihnen herüberstarrte. Schuldigs Augen schweiften wieder zu Omi, der sich leicht beschwipst und in sehr anregender Weise vor ihm bewegte. Rasch hatte sich der Telepath hinter den Blonden gebracht, drückte sich an dessen Rücken und ließ begehrend seine Hände über die Brust und den Bauch des Kleineren nach unten gleiten, wobei er sich an dessen Hinterteil im Gleichtakt zu Omi zur Musik bewegte. Omi musste noch mehr grinsen, hob den rechten Arm und ließ ihn nach hinten in das schöne Haar fahren. Seine linke Hand legte sich an die Hüfte des Telepathen, sorgte dafür, dass Schuldig noch näher kam. Er legte den Kopf nach hinten, schloss die Augen halb und schielte zu Schuldig empor, leckte sich leicht über die Lippen. Keine Hemmungen mehr, kein Widerstand und keine Unsicherheit. Sein Auftreten – die Unschuld, die auf den ersten Blick noch vorhabenden zu sein schien, und dann das Freche und Herausfordernde, das in seinen Augen lag – machte ihn zum Blickfang schlecht hin. Und nun, im heißen Tanz mit dem Telepathen, war er wohl mit der Begehrteste im ganzen Club – abgesehen von Schuldig selber natürlich. ~+~ Tokio – 16.09.20XX – 09:45 pm Yohji wartete schon an der Tür zur Garage auf seine Kollegen. Seit dem Abend im Rush Inn lag eine unbestimmbare Spannung zwischen Omi und ihm in der Luft, die sich von Tag zu Tag mehr aufbaute und im Grunde nur auf ihren Ausbruch wartete. Als der blonde Schopf an der Treppe auftauchte, grummelte Yohji genervt vor sich hin, um den Jüngsten dann, als der endlich abfahrtbereit vor ihm stand, grob an zu schnauzen: "Auch schon fertig? Du gehst auf einen Auftrag, nicht zum Vögeln!" Omi hob die Brauen und lachte abfällig. „Eifersüchtig?“, fragte er neckisch. „Weil du keinen mehr landest?“ Er grinste und stieg in den Wagen. „Du bist eben nicht mehr der Jüngste, mein Guter…“ Er streckte sich leicht und zupfte seine Klamotten zurecht. Nicht seine übliche Missionskleidung. Aber die anderen Sachen hatten das Alibi, dass sie immer noch nicht sauber waren, weil irgendjemand es gewagt hatte, vorhin Kaffee darüber zu schütten. Aber eine andere Chance hatte Omi nicht gesehen, um nicht Ayas Aufmerksamkeit zu wecken, was seinen Aufzug anging. "Ich könnte so viele haben, dass ich mit dem Zählen nicht mehr nachkomme", fauchte Yohji zurück. "Aber ich warte lieber, bis ER dich fallen lässt, weil du`s nicht bringst. Es wird sicher nicht mehr lang dauern, bis er das erkennt. Und dann hol ich ihn mir wieder zurück." So lautete jedenfalls sein grandioser Plan und Yohji war sich sehr sicher, dass der auch voll aufgehen würde. Er wusste, dass er den Telepathen in ihrer gemeinsamen Nacht ebenso gefesselt hatte wie der ihn. Und dass sich Schuldig immer noch mit Omi abgab, hatte ja sowieso nur einen Grund: Sie waren noch nicht miteinander im Bett gewesen. Aber ewig würde auch ein Schuldig nicht warten wollen... Omi schmunzelte nur und machte Ken platz. „Wenn du das sagst…“, schnurrte er nur und verschränkte die Arme hinterm Kopf. Er warf einen viel sagenden Blick zu Ken und grinste noch breiter, als auch Aya einstieg und Yohji so zum Schweigen gebracht wurde. Dann ging es auch schon los. Schweigend saßen sie zusammen. Alle waren angespannt und auch Omi spannte sich nach und nach wieder mehr an. Ob alles gut gehen würde? Ob er Schuldig endlich für sich würde gewinnen können? ~*~tbc~*~ Kapitel 7: ----------- ~+~ 7. Kapitel ~+~ Tokyo - 16.09.20XX - 10:19 pm. Bald schon hatte Yohji sie sicher zu dem weitläufigen Lagerkomplex gebracht, in dem sich die entführten Kinder befinden mussten. Schweigend, wie schon die ganze Fahrt über, stiegen die vier jungen Männer aus dem Seven, nickten sich noch einmal zu und machten sich leise jeder in eine andere Richtung davon. Jeder von ihnen kannte seine Aufgabe, jeder wusste, wohin er gehen sollte. Omi hatte es nicht für nötig befunden, Zweierteams zu bilden, sie waren diesmal auf sich allein gestellt, um dadurch bei der Suche effektiver zu sein. Was natürlich reine Berechnung war. Omi atmete durch. Er klinkte sich mit seinem Laptop ins System und hatte schnell seinen Part der Arbeit erledigt. Er sah auf die Uhr und grinste. Schön, dass keiner aus dem Team etwas gesagt hatte, als er verkündete, dass er länger brauchen würde. „Ich bin vom Haken, Leute!“, meldete er ins Headset, gab den anderen so das Okay. Rasch blickte er sich um, übernahm dann seinen eigenen Plan. Der Lichtschacht brachte ihn schnell auf eine Barriere. Er blickte hinunter, sah Schuldig an seiner Position vor der Tür stehen. Tief atmete er durch, richtete sich auf und stand oben auf einem Gerüst, hoch über dem Schwarz. Mit einem Surren flog der erste Dart, blieb direkt vor Schuldigs Füßen vibrierend im Boden stecken. Der Telepath erschrak sichtlich, als der Dart vor seinen Schuhspitzen im Boden stecken blieb. Er wirbelte herum und sah suchend nach oben, bis er Omi in der Dunkelheit schemenhaft ausmachen konnte. /Wenn du mich nicht mehr treffen willst, brauchst du es nur sagen; es ist nicht nötig, mich gleich umzubringen/, grinste er in Omis Verstand, wohl wissend, dass er den Pfeil irgendwo im Körper stecken hätte, wenn der Kleine es wirklich darauf angelegt hätte. /Hätte ich dich umbringen wollen, Schwarz, hätte ich es getan…/, kam die grinsende Antwort. Omi sprang auf eine tiefere Ebene, sprang noch einmal tiefer, rollte sich auf dem Boden ab und stand augenblicklich aufrecht vor Schuldig, während er den Dart wieder aus dem Boden zog. Mit blitzenden Augen sah er zu ihm auf. „Ich kenne dich inzwischen so gut, Schuldig…. Und ob du willst oder nicht… Du vertraust mir, mindestens so sehr wie ich dir… was heißt, dass ich in den letzten Monaten zig Chancen hatte, dich umzubringen…“ Zustimmend nickte der Orangehaarige. "Da hast du wohl Recht. Nur gut, dass keiner von uns im Privatleben auf so eine Idee kommt, nicht? Ich hätte auch bei jedem Treffen die Möglichkeit gehabt. Und dass du mich kennst, lässt sich wohl nicht mehr rückgängig machen." Omi hatte Recht. Langsam und allmählich, ohne dass es ihnen aufgefallen wäre, hatten sie sich wirklich sehr gut kennen gelernt. Omi schmunzelte, kam näher auf Schuldig zu, fuhr ihm mit dem Dart über die Brust, grinste noch ein wenig mehr. „Ja… Und selbst jetzt… könntest du mich nicht….töten… nicht wahr?“, hauchte er verführerisch, trennte mit dem Dart den ersten Knopf von dem weißen Mantel. Sanft zog er Schuldig dann mit sich, sah tief in die schönen Augen, um jeden anderen Gedanken aus dem Kopf des Telepathen zu vertreiben. Gelassen ließ Schuldig Omi machen. Es stimmte: Er vertraute ihm. "Ja", meinte er leise. "Selbst jetzt könnte ich dich nicht töten." Interessiert sah er zu, wie der erste Knopf in hohem Bogen davon flog. "Was wird das, wenn es fertig ist?", erkundigte er sich. "Willst du mich hier verführen?" „Und wenn?“, fragte er aufreizend und der zweite Knopf flog davon. Er zog Schuldig mit in einen Raum am anderen Ende des Flurs, von dem er wusste, dass sie hier ungestört bleiben würden. „Ich will dir nur klar machen… wer und was ich wirklich bin… Denn das scheint dir noch nicht so ganz bewusst zu sein….“ Er trat die Tür hinter sich zu, löste mit einer flinken Bewegung den nächsten Knopf und grinste noch breiter. "Kleine Schlampe!", grinste der Telepath, ließ aber erkennen, dass er das nicht halb so böse meinte, wie es sich anhörte. Mit einer blitzschnellen Bewegung hielt er Omis Handgelenke fest, damit der ihm nicht noch mehr von seiner Kleidung ruinieren konnte. "Dann sag`s mir doch. Sag mir, wer und was du bist." So eine seltsame Ansage hatte er ja schon lange nicht mehr gehört. Ein heißer Blitz zog sich durch Omis gesamten Körper bei der nicht ernst gemeinten Beleidigung. „Keine Sorge…“, zischte er und leckte sich über die Lippen. Sein Dart fiel klappernd zu Boden. „…du musst nicht bezahlen.“ Er grinste wieder, näherte sich Schuldig langsam, ohne den Versuch zu starten, sich aus dem Griff zu befreien. „Ich… bin das was du willst… und das, was du brauchst… Ich bin mehr als du siehst und mehr als du dir erträumen kannst…“ Omis Stimme war so selbstsicher wie noch nie zuvor. Und auch sein Blick sprach Bände. „Ich bin so hemmungslos wie niemand den du kennst…“ Einen Augenblick schwieg er, leckte Schuldig provokant übers Kinn. „Du weißt es… Du siehst mich an… Und du weißt es…“ I swear I won't tease you Won't tell you no lies I don't need no bible Just look in my eyes Auf was wollte Omi hier hinaus? Schuldig wollte die Schlussfolgerung einfach nicht wahrhaben. "Willst du dich jetzt doch auf eine Nacht mit mir einlassen? Dann würde ich aber vorschlagen, dass wir das nicht hier machen. Hier haben wir keine Zeit, damit du mir deine.... Hemmungslosigkeit beweisen kannst." Omi musste nur lachen. „Oh doch… Wir haben alle Zeit der Welt, mein Lieber!“, sagte er ernst und presste Schuldig überraschend nach hinten, sodass er mit dem Rücken an der Wand stand. „Glaubst du, ich bringe so einen Stand ganz ohne Plan? Glaubst du, ich habe mich nicht um alles gekümmert? Hältst du mich immer noch für so dumm und kindlich?“ Mit einem unbekannten Feuer in den Augen sah er den Telepathen an. „Glaub mir... Wir haben Zeit… Die habe ich uns ausreichend besorgt. Ich werde nicht noch länger warten… Ich habe Monate lang… auf diesen Moment gewartet und werde keine Stunde länger damit vergeuden…zu warten!“ I've waited so long baby Out in the cold Skeptisch und ausgesprochen irritiert blinzelte Schuldig seinen Kleinen an. Das mit der ausreichenden Zeit wollte er erst einmal dahingestellt sein lassen. Etwas anderes verwirrte ihn viel mehr. "Wieso Monate lang?", wollte er neugierig wissen. "Du hättest das doch schon längst haben können..." Mehr oder weniger eindeutige Angebote hatte er ja immer wieder gemacht. „Natürlich hätte ich… Ich hätte dich schon immer haben können… Aber dann wäre ich nicht das gewesen, was du brauchst…“ Omi lachte leise und dunkel, befreite nun endlich seine Hände. „Dann wäre ich nichts gewesen… Ein Niemand in deinem Leben… Wie alle andere auch…“ Mit den Fingern löste er endlich die restlichen Knöpfe, ließ seine Hände unter den weißen Mantel gleiten. „Aber jetzt…. Bin ich mehr als ein Niemand… Jetzt… bin ich mehr als Yohji… Und mehr als jeder andere… den du je gehabt hast…“ Erstaunt hob der Telepath eine Augenbraue. "Bist du das? Was macht dich so sicher?" Natürlich entsprach jedes Wort der Wahrheit, aber Schuldig wollte wissen, woher Omi seine Sicherheit nahm, dass es so war. Ihm selbst war es auch erst in den vergangenen zwei Tagen klar geworden, in denen er den Blonden nicht gesehen und deswegen höllisch vermisst hatte. Omi schmunzelte, strich Schuldig den Mantel über die Schultern hinab, bis er unbeachtet zu Boden ging. „Ich weiß es… weil ich dich kenne und weil ich weiß, was ich für dich alles getan habe… ohne dass du es mitbekommen hast… Alles was du mitbekommen haben könntest war, dass ich mich verändert habe…. Durch dich… und für dich… Für uns… Und meine Gefühle…“ Er zog eine Braue hoch. „Aber jetzt will ich nicht mehr. Jetzt habe ich genug von diesem Spiel, von dem Plan und von meiner Arbeit. Jetzt will ich meine Belohnung… und mein persönliches Showdown. Ich will dich!“ I can't take much more boy I'm losing control Amüsiert schmunzelte der Orangehaarige in sich hinein. Für uns... Wie sich das anhörte. "Ziemlich ungeduldig, Kätzchen, kann das sein?", hielt er den Blonden absichtlich noch ein wenig hin. „Ungeduldig?“, kam es verständnislos von Omi. „_Un_geduldig??“ Er lachte bitter auf und presste sich der Länge nach gegen den Mann. “Oh nein… Ich wette, dass es nie jemand solange in deiner Nähe ausgehalten hat, ohne schwach zu werden. Niemand… außer mir! Ich bin nicht ungeduldig! Ich weiß nur, was ich will!” Heiß leckte er Schuldig über den Hals, biss leicht zu. „Und das bist du… Ich will dich…“ Seine Finger fuhren zu den Hemdknöpfen des Deutschen. „Ich will deinen Körper…“ Er öffnete den ersten Knopf. „Ich will deine Seele.“ Er öffnete den nächsten Knopf. “Ich will deine Zuneigung.” Er öffnete die restlichen Knöpfe. “Und ich will… deine Liebe…” Blitzend sah er in die funkelnden Iriden des Schwarz. „Und ich konnte mich nicht mit einem zufrieden geben…. Ich will _alles_!“ I want your sex I want your love I want your.....sex Ein heißes, unbekanntes Gefühl machte sich in Schuldig breit. Aber noch kämpfte er dagegen an, wollte seine Freiheit nicht so leicht aufgeben. Obendrein wollte er wissen, wie ernst es Omi war. Wenn er sich auf ihn voll und ganz einließ, wie der Blonde es sich wünschte, sollte es nicht nur für zwei Wochen oder einen Monat sein... Das war mit der Hauptgrund für Schuldigs Lebenswandel: Er wollte keine Gefühle investieren und hinterher verletzt werden. Seine Finger suchten sich einen Weg unter Omis Shirt, bei dem Gefühl der samtigen Haut legte sein Herz an Schlagkraft und Geschwindigkeit zu. "Es ist logisch, dass du das willst", brachte er eindeutig heiser über die Lippen. "Du wärst der erste, der das nicht wollen würde. Auch wenn es stimmt, dass du es lange geschafft hast, mich hin zu halten. Aber was macht dich so sicher, dass ich dir geben kann - und werde - was du dir erwartest?" Omi schloss die Augen einen Moment, als die weichen Finger auf seine Haut trafen. „Ich weiß es…. Weil ich dich kenne…“, raunte er und auch Schuldigs Hemd fand den Weg zu Boden. Seine Hände glitten verehrend über den schönen Körper. „Weil ich dich sehe… weil ich dich spüre… Es ist fast so, als wenn….ich mein Leben lang nur auf dich gewartet hätte…“ Liebevoll leckte er über Schuldigs Brustwarze. „Und ich will dir beweisen…. Dass ich dir auch geben kann, was du brauchst! Gib mir die Chance!“ Heiß sah er in die grünen Augen – Stille. Er kam näher, raunte dann dunkel gegen Schuldigs Lippen: „Lass es uns tun!“ It's natural It's chemical (let's do it) Das schlimme an der Sache war, dass Omi mit jedem einzelnen Wort Recht hatte - und Schuldig es wusste, aber nichts hatte, was er dagegen setzen konnte. Dabei war ihm klar, dass er, wenn er jetzt mit Omi schlafen würde, aus dieser perfekten Falle, die der Jüngere gebaut hatte, nicht mehr entkommen konnte. Genießend verdrehte er die Augen, als er die zarten Hände und anschließend die weichen Lippen und die vorwitzige Zunge auf seiner Brust spürte. Eine Welle des Verlangens, mit deren Heftigkeit er nicht gerechnet hatte, schlug über ihm zusammen und brachte ihn dazu, leise aufzustöhnen. Fahrig strichen seine Finger über den Körper, den er nun schon so lange begehrte. It's logical Habitual (can we do it?) Omi sah, dass er gewonnen hatte. Schuldig wurde schwach. Selbst wenn Omi jetzt gehen wollen würde, würde der Telepath das sicher nicht mehr zu lassen. So sollte es sein. Die Augen halb geschlossen, verwöhnte er weiter Schuldigs Brustwarzen. „Wenn du jetzt Nein sagst….“, wisperte er leise gegen die heiße Haut. „Wirst du es… für immer bereuen….“ Er sah wieder auf, befreite die orange Mähne von dem weißen Bandana und warf es bei Seite. „Du würdest es dir nie verzeihen…. Wenn du es nicht wenigstens mal ausprobieren würdest… wonach du dich so sehnst….“ It's sensual But most of all..... Wonach er sich sehnte... Ein prickelnder Schauer rieselte dem Telepathen über den Rücken. "Ich bereue nie etwas", ließ er Omi noch wissen, schlang dann seine Arme um ihn und presste ihn zu einem berauschenden Kuss zu sich. Ein Kribbeln wie von einem elektrischen Schlag jagte seine Nervenbahnen entlang, als sich ihre Zungenspitzen berührten und in Schuldig die Gewissheit wuchs, dass richtig war, was er tat. Mit allen Konsequenzen. Omi schnurrte auf. Seine Arme schlangen sich um Schuldigs Nacken, fest drängte er sich gegen ihn. Ja…. Jetzt würde keiner von ihnen mehr einen Rückzieher machen. Er hatte es geschafft. Das woran alle gezweifelt hatten. Er hatte es geschafft, Schuldig aus seinen Reserven zu locken. Fest und bestimmend drängte sich Omi gegen den schönen Körper, drehte sich dann schwungvoll mit Schuldig, sodass nicht mehr der Telepath, sondern er die Wand im Rücken hatte. Gierig fuhr seine Hand über den schönen Körper, während die andere sich in das lange Haar krallte und seine Zunge leidenschaftlich die des Anderen umschlang. Sex is something that we should do Sex is something for me and you Leise stöhnte Schuldig in den wilder werdenden Kuss, als sich Omi an ihn drückte und er dessen erwachende Erregung an seinem Körper spüren konnte. Mit einer Hand durchkämmte er die seidigen blonden Haare und packte dann eine Strähne, um auch Omi die Möglichkeit zum Rückzug zu nehmen. Seine andere Hand rutschte über den schmalen Körper nach unten und legte sich warm und fordernd auf den Schritt des Jüngeren. Auch von Omi kam immer wieder leises Stöhnen und dunkles Keuchen. Auffordernd drängte er sich gegen die neckische Hand zwischen seinen Beinen, biss Schuldig leicht in die Unterlippe und leckte dann wieder darüber, drang mit der Zunge fast schon dominant in die warme Mundhöhle ein, um sie zu erobern. Gequält wimmerte er auf, sah Schuldig aus verschleierten Augen an und machte sich an dessen Hose zu schaffen. Flink und schnell hatte er sie geöffnet, zog den Reißverschluss nach unten und ließ die schlanken Finger unter dem weißen Stoff verschwinden, legte die Hand aufreizend um die heiße Erregung. Sex is natural - sex is good Not everybody does it But everybody should Für einen Moment legte der Orangehaarige den Kopf in den Nacken und gab ein genießendes Brummen von sich. Geschickt massierte er Omis Härte durch den Stoff, bis er das Stöhnen des Kleineren nicht mehr aushielt und den Reißverschluss der Jeans aufzog. Zwei Finger verschwanden in der Öffnung und streichelten aufreizend sanft über das harte Glied, während er mit Daumen und Zeigefinger den Knopf auffummelte und Omis Hose zu Boden rutschen ließ. Omi stöhnte laut auf. Seine Hüfte stieß immer wieder leicht vor und als seine Hose zu Boden glitt, löste er sich ein Stück von Schuldig, sah ihn hungrig an und zog sich selbst das enge Shirt über den Kopf, warf es bei Seite, leckte gierig über den schönen Körper des Deutschen, biss hier und da leicht zu und hinterließ kleine Flecken. Seine Nägel krallten sich in den Rücken des Telepathen und mit der freien Hand zog er auch Schuldigs Hose langsam nach unten, sah dabei tief in die grünen Augen. Er hatte geübt und festgestellt, dass seine Zunge nicht nur beim Küssen gut war. Langsam sackte er mit der Hose nach unten, blieb vor Schuldig knien und leckte sich über die Lippen, wandte seine Aufmerksamkeit dann der prachtvollen Erregung zu, die sich ihm heiß entgegenreckte. Testend stupste er sie mit der Zunge an, streichelte über Schuldigs Beine und ließ ihn seinen heißen Atem spüren. Sex is natural - sex is fun Sex is best when it's....one on one one on one Ein leiser, unterdrückter Schrei jagte über Schuldigs Lippen, als sich Omis Mund feucht und warm um sein empfindlichstes Teil legte. Mit jedem Schauer, den der Blonde so auslöste, rann perlendes Stöhnen über die Lippen des Telepathen. Er klammerte sich in Omis Haaren fest, konnte sich nur mit Mühe beherrschen, sich ansonsten ruhig zu halten. Seine Schenkel zitterten schon bald verdächtig, und je schneller und flacher sein Atem wurde, desto mehr spannte sich seine Bauchdecke an. Kurz bevor er sich nicht mehr kontrollieren konnte, entzog er sich seinem Lover jedoch, zwang ihn durch einen ungeduldigen Zug an den Haaren zum Aufstehen und sah ihn mit verklärten Augen an. "Sag mir, wie sehr du mich willst, du kleine Schlampe." I'm not your father I'm not your brother Talk to your sister I am a lover Omi keuchte auf, leckte sich über die Lippen grinste leicht bei den Worten des anderen. Wieder schossen heiße Blitze durch seinen ganzen Leib bei dem ‚Kosenamen’ den Schuldig ihm gegeben hatte. „Wie sehr ich dich will?“, wiederholte er dunkel und leckte Schuldig übers Kinn. „So sehr…. dass ich alles geben würde…. Nur um dich für immer in mir spüren zu können!” Seine Augen zeigten, wie ernst er das meinte. „Komm schon! Fick mich endlich! Ich will dich tief in mir spüren!” C-c-c-c-come on Dreckig grinsend legte Schuldig seine Hand auf Omis Nacken, strich sanft über dessen Wirbelsäule, knetete kurz die festen Pobacken und stieß dann ohne Vorwarnung einen Finger trocken und tief in den Jüngeren. Dabei löste er seinen Blick nicht aus den schönen blauen Augen, sondern nahm jede Regung, die darin aufflackerte tief in sich auf. "Ja, du willst wirklich nichts mehr, als von mir gefickt werden", murmelte er dunkel und begeistert. Omi stöhnte laut auf, warf den Kopf in den Nacken und krallte sich an den Mann. Augenblicklich bewegte er sich gegen den schlanken Finger. Er beugte sich leicht vor, um es Schuldig leichter zu machen. „Ahhh~ Doch… Viel mehr…“, keuchte er heiser und biss Schuldig in die Brustwarze. Doch im nächsten Moment drehte er sich um, tat das so, dass Schuldigs Finger nicht aus ihm heraus glitt. Er stützte sich an der Wand ab, drängte sein verlockendes Hinterteil dem Anderen entgegen und blitzte Schuldig über die Schultern hinweg an. Willig spreizte er die Beine. What's your definition of dirty baby What do you consider pornography Schuldig sah den verheißungsvollen und flehenden Blick. Aber zu leicht wollte er es Omi nun auch nicht machen. Genüsslich nahm er einen zweiten Finger dazu, stieß immer wieder fest in seinen Lover und reizte dabei dessen Sweetspot, allerdings so, dass Omi zwar die Lust spürte, aber auf keinen Fall über die Klippe fiel. Erst als sich der Blonde wie wahnsinnig vor ihm gebärdete, hatte der Telepath ein Einsehen. Er zog seine Finger aus dem engen, heißen Tunnel, drehte Omi wieder zu sich um und hob ihn hoch. Der Weiß war schlank und zierlich genug, um ihn auf seinen Hüften halten zu können. Fest legte Schuldig seine Hände an das Hinterteil seines Gespielen und spreizte die Backen weit auseinander, als er ihn ohne abzusetzen auf seine Härte sinken ließ. Augenblicklich schlang Omi die Beine um Schuldig. Seine Arme legte er um den Nacken des Mannes und stöhnte laut und dunkel auf. Er warf den Kopf weit nach hinten, spürte die kalte Wand hart in seinem Rücken. „Hng…. Jaaah~“ Fest krallte er sich in die langen Strähnen und sah Schuldig dann aus verklärten Augen an, drängte sich gegen ihn, indem er die Beine anspannte. Wieder eroberte er die Lippen des Telepathen in einem heißen und verlangenden Kuss. Don't you know I love it till it hurts me baby Don't you think it's time you had sex with me Gierig erwiderte der Orangehaarige den Kuss, während er begann, Omi ein wenig anzuheben und dann wieder auf sich sinken zu lassen. Auf diese Art entstand ein langsamer, lustbringender Rhythmus, auch für Omi, da Schuldig extrem tief in ihn eindrang. Der Telepath kostete jede Sekunde voll und ganz aus, wurde von der fantastischen Enge, die durch das Anspannen des Blonden noch forciert wurde, fast in den Wahnsinn getrieben. Nur allzu bald dröhnte sein grollendes Stöhnen durch den Raum und vor seinen Augen explodierten schwarzgleißende Blitze. Immer wieder stöhnte Omi auf, bewegte sich gegen seinen Liebhaber so gut er konnte. „Ha… Fester…“, keuchte er gegen Schuldigs Lippen. „Schneller…“ Omi war in seiner Position nicht in der Lage, irgendeinen Rhythmus vorzugeben oder sich wirklich effektiv zu bewegen. Also musste er wohl oder übel sagen was er wollte, wenn er es sich nicht holen konnte. Doch Omi hatte kein Problem damit, es auszusprechen, ganz im Gegenteil. Fester war für Schuldig kein Problem, nur mit dem Schneller hatte er in dieser Position so seine Schwierigkeiten. Doch eigentlich störte ihn das auch nicht wirklich, er fand das Tempo geradezu perfekt. Und Omi hatte sich ihm jetzt einfach unterzuordnen. Dafür hob er den Jüngeren etwas höher an und ließ ihn grober auf sich fallen, bohrte sich so jedes Mal ausgesprochen hart in den engen Tunnel. Er drückte Omi dabei fest an sich, so dass dessen Erregung hart zwischen ihren Leibern gerieben wurde. Heiße Blitze zogen durch Omis Leib und er klammerte sich dicht an Schuldig, drängte sich fest an ihn und spannte sich immer wieder an, wenn der Mann in ihn eindrang, um es ihm noch enger zu machen, noch Atem beraubender. Er wusste, lange würde er das so nicht mehr aushalten. Doch beenden wollte er das Ganze sicher noch nicht. Diabolisch blitzten seine Augen auf, als er in die Schuldigs blickte. Dann stieß er sich hinter sich an der Wand ab und brachte sich so zusammen mit dem Telepathen zu Boden, kniete über ihm und bewegte nun seine Hüfte auf der Schuldigs. What's your defintion of dirty baby What do you call pornography Mit der Aktion hatte Omi den Schwarz vollkommen überrascht. Er stürzte zu Boden und konnte sich gerade noch abfangen, um sich nicht ernsthaft zu verletzen. Doch der dumpfe Schmerz, der durch den Aufprall verursacht worden war, wurde sofort durch wilde Lustwellen verdrängt, die Omi mit seinen ungezügelten Bewegungen auslöste. Schuldig winkelte die Beine an, um so den Halt zu bekommen, dem Blonden entgegen zu kommen und so wenigstens zum Teil wieder den Takt zu bestimmen. Omi nahm wieder den von Schuldig gewünschten Rhythmus an und stützte sich auf dessen Brust ab. Leidenschaftlich bewegte er sich auf seinem Geliebten, sah ihm dabei dunkel in die Augen und leckte sich über die Lippen, grinste ein wenig. Er erhob sich fast vollständig von der harten Erregung, nur um sich kurz darauf wieder tief auf dessen Schoß sinken zu lassen. „Jah~“ Das hier war noch besser als er es sich hatte vorstellen können, noch besser, als er gehofft hatte. Don't you know I love it till it hurts me baby Don't you think it's time you had sex with me Nachdem der Schwarz jetzt seine Hände frei hatte, wickelte er eine fest um das harte, pulsierende Glied seines Geliebten, die andere fand ihr Ziel an den steil aufgerichteten Brustwarzen. Immer wieder trieb er sich tief in den Jüngeren, reizte ihn zusätzlich unbarmherzig mit den Händen. "Das gefällt dir, du kleine Schlampe!", raunte er Omi rauchig entgegen, bewusst anwendend, dass der Blonde auf dieses Wort heftig reagierte. Wieder ein dunkles Stöhnen. Omi drängte sich heiß gegen den Deutschen und wand sich über ihm. „Oh ja….“, keuchte er und sah weiterhin tief in die schönen Augen. Er fiel etwas nach vorne, stützte sich nun neben Schuldig ab, bewegte sich noch schneller gegen die wilden Stöße. Und wie ihm das gefiel. Schuldig wusste genau was er tat, doch auch Omi war nicht mehr der kleine unschuldige Weiß, der rot wurde, wenn man ihn nur ansah. Da gehörte inzwischen mehr zu. Fest kniff er die Augen zusammen. „Hng… ah~ Schu….“ Sex with me Sex with me "Lass dich gehen!", forderte der Telepath dunkel, der auch schon spürte, wie sich seine Bauchdecke in immer schnelleren Abständen verkrampfte. Er massierte Omi schneller und härter, bis er endlich den erlösten Aufschrei des Blonden hörte. Heiß ergoss sich Omi über die schlanken Finger seines Geliebten, spannte sich hart an und drückte den Rücken durch. Er warf den Kopf mit einem wilden Aufschrei nach hinten und wurde von einem Orgasmus erschüttert, den er noch nie in seinem Leben so erlebt hatte. Heiße Wellen stoben durch seinen Leib und er hatte das Gefühl, dass es gar kein Ende mehr nehmen wollte. Klebrig spritzte er seinen Samen über den Telepathen, traf seine Hände, den Bauch, die Brust und sogar das Gesicht, bis er endlich schwer atmend auf dem Mann zusammenbrach. Have sex with me Dass sich Omi in seiner Ekstase so verkrampfte und ihn dabei wild massierte, war auch für Schuldig zu viel. Er wurde von seinem Lover einfach mitgerissen, stöhnte langgezogen und kehlig auf, bohrte sich noch einmal tief in den Jüngeren und erstarrte dann förmlich, während er sich stoßweise in dem Anderen verströmte. Seine Finger klammerten sich dabei schmerzhaft in Omis Oberschenkel und hinterließen rote und teils blutige Kratzer. Es dauerte lange, bis der Orangehaarige wieder soweit im Hier und Jetzt war, dass er Omis Gewicht auf sich spürte und dessen aufgeregten Atem auf seiner feuchten Haut, nahm er den Jüngeren zärtlich in die Arme, streichelte ihm beruhigend über den Rücken und flüsterte ihn sanfte Worte ins Ohr. Omi lächelte leicht, rollte sich dann neben den Telepathen, damit sie beide wieder zu Atem kommen konnten. Sanft schmiegte er sich an den Mann, öffnete die Augen und sah zu ihm auf. Leicht strich er ihm über die Wange, reckte sich dann und verschloss Schuldigs Lippen zu einem liebevollen Kuss. Auch wenn solche Zärtlichkeiten dem Orangehead nicht ganz unbekannt waren, war heute doch etwas anders daran. Irgendwie... waren sie jetzt ernst gemeint. Nachdenklich drehte Schuldig seinen Kopf zu Omi und sah ihn ernst an. "War es das, was du wolltest?", erkundigte er sich leise, fing die Hand des Blonden ein und hielt sie in seiner. Omi lauschte und musste lächeln. Sanft verschränkte er seine Finger mit denen des Telepathen. „Das, was ich will… Kannst du mir nicht an einem Tag oder in einer Nacht geben, Schuldig….“, kam es leise von ihm. Doch das Lächeln schwand nicht. „Dazu gehören… Jahre….“ Sanft küsste er die Hand des Telepathen und sah ihn verträumt an. „Schuldig…. Egal wie oft du das nun schon gehört hast…. Ich _liebe_ dich…. Und ich werde nicht aufgeben…. Bevor… Ich dich für mich gewonnen habe…“ "Und wenn du das schon hast?" Ohne Omi anzusehen, kraulte Schuldig ihm den Nacken. "Wenn du mich schon so hast, wie du es wolltest?" Würde er für Omi dann so uninteressant werden, wie es alle anderen für ihn immer geworden waren? Sobald jemand Gefühle ins Spiel gebracht hatte, hatte der Telepath jedes Mal die Flucht ergriffen, und es wunderte ihn selbst, dass er diesmal gar nicht das Bedürfnis hatte, schreiend wegzurennen... Sanft drehte Omi das Gesicht des Mannes zu sich und hauchte ihm einen Kuss auf. „Dann hab ich gewonnen…. Und werde dich nie wieder hergeben….“, schmunzelte er und fuhr Schuldig durchs Haar. Er konnte in dessen Augen genau sehen, dass er Angst hatte und wollte ihm diese Angst nehmen. „Schu…. Ich hab mich schon für dich interessiert, bevor wir uns das erste Mal in diesem Café begegnet sind… Glaubst du, ich hab jetzt solange um dich gekämpft, wenn ich es nicht ernst meinen würde?“ Energisch schob der Telepath alle Bedenken, die ihn hinterlistig überfielen, von sich, blitzte Omi verführerisch an und grinste dann: "Naja, einen Versuch wäre es wohl wert. Man soll schließlich immer mal was Neues ausprobieren..." Und sich auf jemanden einzulassen, ihm zu vertrauen und sich zu binden war wirklich etwas Neues für Schuldig. Aber vielleicht würde es ja gar nicht so schlecht werden, wie er immer befürchtet hatte. Omi schmunzelte und schwang sich wieder über Schuldig, küsste ihn sanft und liebevoll. „Hm… Auf jeden Fall ist es das Wert…“, versicherte er dem Orangehead und grinste breit. „Hast du heute noch was vor? Oder gehen wir die Gegend unsicher machen?“ Er wollte nicht, dass Schuldig nun glaubte, dass Omi ihn von seiner Szene wegreißen wollte. Er vertraute Schuldig und würde ihn auch alleine gehen lassen, wenn dieser das wollte, doch grade heute wollte der Weißjüngste die Nacht mit seinem Lover verbringen. Schuldig überlegte kurz und meinte anschließend: "Normalerweise gehe ich nach Aufträgen nicht weg. Aber wenn du willst, treffen wir uns nachher im Rush Inn. Oder wir suchen uns gleich ein ruhiges Plätzchen..." Schuldigs Grinsen nahm wieder einmal ausgesprochen dreckige Züge an. Er ließ seine Hand auf die erschlaffte Männlichkeit seines Lovers sinken. "Wenn du schon so lang drauf gewartet hast..." Das 'kleine Schlampe' verkniff er sich diesmal. C-c-c-c-come on Danke für`s Lesen! Wir hoffen, es hat euch gefallen! Jei wildest_angel Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)