Pieces of the Past von Riafya (Die Vergangenheit stirbt nicht) ================================================================================ Kapitel 7: Beginn der Dreharbeiten ---------------------------------- Heute habe ich zum Glück nicht so viele Stunden und deshalb gebe ich euch wieder etwas Lesestoff. Danke für eure tollen Kommentare. Sie inspiriren mich immer wieder und spornen mich an, weiterzuschreiben. Das nächste Kap kommt frühenstens am Wochenende, weil mein Stundenplan ziemlich voll ist... Bis dahin könnt ihr mir ja Kommis schreiben und neue Spekulationen anstellen, wie es weitergehen könnte *grins* Vielleicht greife ich ja eine Idee auf. Aber jetzt höre ich auf mit meinem langweiligen Rumgelabere und wünsche euch viel Spaß mit dem neuen Kap: ---------------------------------------------------------------------------- Beginn der Dreharbeiten Endlich war der Tag gekommen, an dem die Dreharbeiten für Mönche auf Abwegen beginnen sollten. Kyoko lag in ihrem Bett und starrte den großen Zeiger ihres Weckers an. Er schien sich nicht bewegen zu wollen. Sie drehte sich auf die andere Seite, gähnte herzhaft und stand auf. Es war zwar noch viel zu früh, aber sie konnte nicht mehr schlafen. Dazu war sie viel zu aufgeregt. Es war ihre erste Hauptrolle und ihr Schauspielpartner war ausgerechnet Ren Tsuruga, der es immer schaffte seine Partnerinnen aus der Fassung zu bringen, was er auch bei ihr geschafft hatte. Sie ärgerte sich immer noch darüber, dass er es geschafft hatte, die Kontrolle über ihr Spiel zu gewinnen. Das würde sie ihm heimzahlen - irgendwann zumindest. Zur Zeit war sie noch nicht dazu in der Lage, darüber war sie sich im Klaren. Aber es würde der Tag kommen, an dem er dafür bezahlen würde. Sie sah auf ihre beiden Hassposter und lächelte. Shos Poster war so groß wie immer, aber Rens war nur noch auf Postkartengröße. Eigentlich war sie überhaupt nicht mehr wütend auf ihn und hassen tat sie ihn erst recht nicht, aber sie brachte es nicht über sich es abzuhängen. Sie wusste selbst nicht warum, aber irgendwie gehörte es zu der Einrichtung dazu und hatte eine beruhigende Wirkung auf sie. Sie lächelte und zog sich schnell an. Dann eilte sie ins Bad um sich zurechtzumachen. Sie freute sich auf die Dreharbeiten und besonders auf die Zusammenarbeit mit Ren und Sakura. Sie fragte sich, ob die Schauspielerin genauso talentiert wie ihr Bruder war. //Wahrscheinlich schon. Der Präsident hat sie als so talentiert wie Ren beschrieben, also wird sie es auch sein.// Sie fragte sich auch, wie der Regisseur sein würde. Sawara-san hatte ihr erklärt, dass es sich um einen Newcomer handelte, der sich erst noch einen Namen machen musste. Er hieß Makoto Hateru und der Präsident hielt große Stücke von ihm. Eine Stunde später war sie am Set angekommen. Es wurde an einem christlichen Kloster gedreht, dass vor ein paar Jahren gebaut worden war. Es hatte den Baustil des 12. Jahrhunderts, weshalb es im Film so aussehen würde, als würde er zu dieser Zeit spielen. Ein paar der anderen Schauspieler hatten sich bereits versammelt und Mönchskutten angelegt. Andere saßen in der Maske und wurden vorbereitet. Auch Kyoko wurde in die Maske geschickt, wo sie auf Sakura traf, der gerade eine überaus wirre Frisur verpasst wurde. “Hallo Kyoko-chan”, rief sie fröhlich, als sie sie bemerkte. “Schon aufgeregt? Ich habe gehört, das hier wäre deine erste Hauptrolle.” Kyoko lächelte verlegen und setzte sich neben sie. Sofort fielen ungeduldige Maskenbildnerinnen über sie her. “Hallo Sakura-chan”, erwiderte sie höflich. “Ich bin schon etwas aufgeregt, aber das wird sich legen. Ich habe mich ausreichend vorbereitet.” “Das ist gut”, meinte Sakura gut gelaunt. “Ren würde sonst ziemlich ungehalten reagieren.” “Du kennst ihn sehr gut, oder?” “Natürlich tue ich das, immerhin ist er mein Bruder. Du brauchst dir wegen dem Film keine Sorgen zu machen. Mit Ren als Schauspielpartner müsstest du eine Glanzleistung hinlegen. Ich spreche aus eigener Erfahrung musst du wissen.” “Ja. Tsuruga-san ist ein sehr guter Schauspieler”, entgegnete Kyoko mit einem Lächeln auf den Lippen. “Oho, sei bloß vorsichtig. Dieser Blick sieht aus, wie die Vorstufe zur Liebe.” Kyoko errötete. “Wie bitte?” “Steigere dich nicht zu sehr hinein”, riet ihr Sakura. “Ren ist ziemlich schwer zu knacken. Selbst ich weiß manchmal nicht, was ich von ihm halten soll. Außerdem würdest du die Wut sämtlicher weiblicher Lebewesen dieses Landes auf dich ziehen.” “I... ich bin nicht in ihn verliebt”, rief sie schnell. “In wem bist du nicht verliebt?”, fragte in diesem Moment eine vertraute Stimme. Kyoko errötete noch mehr und wünschte sich im Erdboden versinken zu können oder zumindest weit, weit weg zu sein. “Hi, Ren. Schön, das du auch schon da bist”, begrüßte Sakura ihren Bruder lächelnd. “Wir haben uns gerade ein wenig über das männliche Geschlecht unterhalten. Hallo Yashiro-san, Sie weichen wohl nie von seiner Seite, was?” Yashiro lächelte ihr zu. “Hallo, Sakura-chan und Kyoko-chan. Schön euch beide wiederzusehen.” “Guten Tag, Yashiro-san”, sagte Kyoko immer noch verlegen. “Tsuruga-san... Gu... guten Tag.” Ren schenkte ihr sein heiliges Lächeln. “Guten Morgen, Mogami-san.” Er ließ sich neben ihr auf der noch freien Seite nieder. “Also dann, Ladys. Setzt euer Gespräch ruhig fort und lasst euch von unserer Anwesenheit nicht verunsichern.” “Na, du bist heute ja wieder gut drauf. Und die Leute behaupten wirklich du wärst ein Gentleman. Das war ein Frauengespräch und das führt Frau eben nur, wenn kein männliches Wesen in der Nähe ist. Ausgenommen sind Homos, mit denen führen wir auch solche Gespräche. Ich denke nicht, dass du zu einer der beiden Gruppen gehörst, nicht wahr, O-nii-chan?” Er seufzte theatralisch. “Nun, bei dieser Argumentation muss ich mich wohl oder übel geschlagen geben. Wo ist eigentlich deine Managerin?” “Fumiyo hat schon wieder einen Arzttermin”, erklärte sie ihm stirnrunzelnd. “Langsam mache ich mir Sorgen um sie.” “Ihr Beide habt euren Streit wohl geklärt, oder?”, fragte Yashiro neugierig. Ren lächelte und Sakura lachte. “Nein, wir haben ihn nur vergessen.” (Ren) “Genau, denn Not verbindet ja bekanntlich. Übrigens werdet ihr nie glauben, wer sich kurzfristig dazu bereiterklärt hat, hier einen kleinen Part zu übernehmen.” (Sakura) “Oh, no. Sag mir jetzt bitte nicht, das, was ich denke.” (Ren) “Ich fürchte, es ist genauso wie du denkst.” (Sakura) “Wer ist es denn nun?”, fragte Kyoko wirklich neugierig. “Kuu Hizuri”, verkündete Sakura düster. “Unser geliebter Vater. Meinst du er wird uns zuerst umarmen oder foltern?” “Ich denke, er wird etwas tun, mit dem keiner gerechnet hat.” (Ren) “Na schräger als der Präsident kann er nicht werden.” (Sakura) “Außer er hilft ihm.” (Ren) “Was sehr wahrscheinlich ist.” (Sakura) Die beiden verfielen in ein nachdenkliches Schweigen. Kyoko und Yashiro sahen sich verwirrt an. So gesprächig hatten sie Ren noch nie erlebt. Sakura schien eine Seite an ihm ans Licht zu bringen, die sie noch nicht gekannt hatten. Ren beobachtete seine Schwester und seinen Manager genau. Keiner der Beiden ließ sich irgendetwas vom letzten Abend anmerken. Yashiro hatte bei Ren übernachtet, da er zu viel getrunken hatte und der Schauspieler hätte es nicht verantworten können, ihn alleine auf die Bevölkerung loszulassen. Außerdem war der Wagen des Blondhaarigen noch neu. Es wäre zu schade gewesen, wenn er wegen so etwas geschrottet worden wäre. “Ist alles in Ordnung mit Ihnen, Yashiro-san?”, fragte Kyoko besorgt. “Sie sehen sehr blass aus.” Yashiro lächelte gequält. “Ich habe letzte Nacht nicht viel geschlafen.” //Stimmt, du hast mir von deinen sämtlichen Beziehungen erzählt und dann auch noch angefangen irgendwelche Lovesongs zu singen. Mir tut jetzt noch der Kopf weh.// (Ren) “Aber...”, begann Sakura, doch sie wurde von einer schrillen Stimme unterbrochen: “Ren, Sakura, meine Kinder.” Beide zuckten gleichzeitig zusammen und wandten sich um. Vor ihnen stand Kuu Hizuri. Er strahlte seine Kinder an und ignorierte alle anderen. “Ach, ist es nicht wunderbar, dass wir im selben Film mitspielen? So können wir unsere Beziehung ein wenig auffrischen.” Sakura lächelte ihrem Bruder zu. “Auf in den Kampf.” [Danke Hokuto! ^-^] Ren nickte. “Ja, wie so oft.” Die Dreharbeiten begannen ohne irgendwelche Zwischenfälle. Ren und Sakura hatten beschlossen, ihren Vater fürs Erste zu ignorieren, was ihn äußerst unglücklich machte, für den Rest der Crew allerdings sehr beruhigend war. Kyoko verstand nicht, warum die Beiden auf den Schauspieler so schlecht zu sprechen waren. Sie fand ihn ziemlich nett, etwas abgedreht vielleicht, aber dennoch nett. Außerdem war sie der Meinung, dass er ein sehr guter Schauspieler war. Seine Rolle war der Abt des Klosters, Bruder Michael. Makoto Hateru war ein sehr geduldiger und ausgeglichener Mensch. Er erklärte ruhig, welche Szenen gedreht werden sollten und wenn jemand einen Fehler machte war er sehr nachsichtig. Seine Ruhe war geradezu unheimlich. Dennoch mochte Kyoko ihn. Er hatte ein freundliches Lächeln und war humorvoll, deshalb gab es bereits in der ersten Drehstunde viel zu lachen. “So, nun aber wieder ein bisschen Ernst”, sagte er, nachdem sich erneut die komplette Crew auf den Boden kugelte vor Lachen [Nein, Ren war nicht dabei. Er stand, genauso wie Kuu an eine Wand gelehnt und beobachtete das alles und besonders eine gewisse Schwarzhaarige amüsiert.]. “Wir drehen jetzt die erste Szene mit Naomi. Mogami-san, bist du bereit?” Kyoko stand schnell auf und nickte. “Gut. 1, 2, 3, Action!” >Wir schreiben das Jahr 1517. Es ist eine elende Zeit. Die Kirche denkt nur noch an sich und zockt die Bürger aufs Gemeinste ab, indem sie sogenannte Ablassbriefe verkaufen, mit denen man seine eigene Seele und die seiner toten Verwandten von allen Sünden und dem Fegefeuer befreien kann. Sie ist reich und kümmert sich nur wenig um ihre Mitmenschen. Die Priester sind meistens ungebildet und führen ein Leben in Saus und Braus. In Deutschland, in Wittenberg um genau zu sein, ruft ein einzelner Priester zu Protesten auf und stellt sich gegen diese Kirche. Aber das ist eine andere Geschichte. Inmitten von Europa steht das St. Angelos Kloster, das noch unberührt von all diesen Geschehnissen ist und ein Leben fernab von jeglicher Zivilisation führt. Wenn man es genau nimmt, sind es zwei Kloster, ein Mönchskloster und ein Nonnenkloster. Sie leben imselben Gebäude, treffen sich aber nur bei der Arbeit auf den Feldern oder im nahen Waisenhaus. In diesem Waisenhaus lebt Naomi. Sie erinnert sich an nichts mehr vor ihrem vierten Geburtstag, an dem sie zu diesem Waisenhaus gebracht worden war. Hier erhielt sie eine Ausbildung und einige Jahre war sie im Kloster bei den Nonnen. Allerdings hielt sie nicht viel davon, den ganzen Tag nur zu beten und kehrte lieber zum Waisenhaus zurück. An jenen schicksalhaften Morgen lief sie über die Felder und suchte nach den Münzen, die ein Junge aus dem Waisenhaus verloren hatte, als sie eine Frau auf der Straße entdeckte. Sie zog einen hölzernen Wagen hinter sich her, der mit den seltsamsten Kräutern beladen war. Ihr Gang war schleppend und es sah so aus, als würde sie jeden Moment zusammenbrechen. Naomi rennt zu ihr und fängt sie auf, als sie zusammenbrechen drohte. “Gute Frau, ist alles in Ordnung mit Euch?”, fragte sie besorgt. Die Frau sah sie durch halbgeschlossene Augen an. “Ja, es geht schon.” Sie richtete sich mühsam wieder auf und sah sich um. “Vielen Dank, mein Kind. Du bist ein Engel.” Naomi lächelte. “Nein, ich bin nur zur rechten Zeit am rechten Ort. Kann ich Euch irgendwie helfen? Ihr seht erschöpft aus.” “Du bist ein gutes Mädchen, aber ich brauche keine Hilfe. Obwohl, könntest du mir sagen, was das dort für ein Gebäude ist?” Sie deute zum Kloster. “Das ist das St. Angelos Kloster”, erklärte Naomi. Die Augen der Fremden verengten sich. “Ein Kloster? Dann sollte ich besser verschwinden, bevor...” Sie taumelte und brach zusammen. Naomi fing sie abermals auf. “Gute Frau! Wacht wieder auf! Mist, was mache ich jetzt?” Sie schaute sich hilfesuchend um. Dann legte sie die Frau kurzentschlossen auf deren Wagen und zog sie zum Kloster.< “Cut! Sehr gut, ihr Beide. Die Szene nehmen wir. Tsuruga-san, würden Sie sich bitte bereit halten? Als nächstes kommt die Szene, in der Naomi Saya zu Bruder Tiberius bringt.” “Juhuu, das heißt, ich kann noch etwas schlafen”, witzelte Sakura, die immer noch in dem Wagen lag. Kyoko kicherte. Der Regisseur verdrehte die Augen. “1, 2, 3, Action!” >Bruder Tiberius war an dem selben Tag ins Kloster gekommen wie Naomi. Er mochte das Mädchen. Sie war immer fröhlich und man konnte interessante Gespräche mit ihr führen. Doch er wusste, dass sie bald verheiratet werden würde und das versetzte ihm einen schmerzvollen Stich in der Brust. Er würde sie danach nie wiedersehen. Er war im Innenhof des Klosters und kümmerte sich um die Rosensträucher, die hier wuchsen. Er übernahm gerne die Gartenarbeit. Sie entspannte ihn und darüber hinaus war es wunderbar, dabei zuzusehen, wie etwas wuchs. “Bruder Tiberius”, rief plötzlich die Stimme, die er am Liebsten hörte. Er wandte sich um und sah Naomi auf sich zurennen. Ein paar Schritte vor ihm kam sie schlitternd zum Stillstand. “Da draußen ist eine Frau. Sie ist zusammengebrochen. Ich habe sie hierher gebracht. “Bring mich zu ihr”, befahl er ihr. Sie gehorchte. Die Fremde lag immer noch in ihrem Wagen. “Das ist die Hexe Saya”, sagte Tiberius. “Eine Hexe? Seid Ihr Euch sicher?” Er nickte. “Wir sollten sie zu den Schwester bringen, damit sie sie gesund pflegen.”< “Cut! Sehr gut, das war’s für heute. Bis morgen.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)