noieseless von -lyra- ================================================================================ Kapitel 1: Ein normaler Tag --------------------------- Ich ging gerade mit meinen Freunden Cherry, Levian, Lex und Jamie zum Park wo wir uns fast immer aufhielten, wenn uns langweilig war oder auch so. Wir trafen uns fast jeden Tag hier, das war nun schon üblich für uns. Wir setzten uns auf eine Bank. „Könnt ihr mir bitte eine Zigarette schnorren?“, fragte Jamie wie fast immer wenn wir hier waren. Ihre schwarzen Haare hängten ihr tief ins Gesicht. Sie hatte sich ihren Pony schon ziemlich lange nicht mehr geschnitten. Ich nahm meine schwarze Tasche und suchte darin meine Zigaretten. Es dauerte natürlich eine Weile bis ich sie fand. Dann reichte ich sie Jamie hin. Sie nahm sich eine heraus, dann gab sie sie mir wieder zurück. Ich nahm mir auch gleich eine heraus und verstaute sie wieder in meiner Tasche. Jamie zog aus ihrer Tasche ein Feuerzeug und zündete sich ihre Zigarette an. Sie machte einen kräftigen Zug daran. „Ah… Das tut gut!“, meinte sie als sie den Rauch ausatmete. „Borgt mir wer mal sein Feuerzeug?“, fragte ich durch die Runde und nahm meine Zigarette in den Mund. Jamie schob ihr Feuerzeug ein wenig mit zwei Fingern rüber und man konnte ihre schwarzen Fingernägel sehen. Ich nahm es mir, zündete mir die Zigarette damit an und legte es wieder zurück auf den Tisch. „Sag mal, Levian, wie sieht’s mit deiner Freundin aus?“, fragte Jamie ihn. Wir alle sahen ihn neugierig an. Er trug in letzter Zeit seine Haare ziemlich kurz. Er hatte sie aufgestellt und sich vor etwas längerer Zeit blond gefärbt. Unsere Clique meinte natürlich, dass sie ihm gut passen würden, wobei viele andere sagten, er sähe schwul aus. Doch aus denen sprach nur die Eifersucht. Levian zuckte mit den Schultern und meinte mit einem seltsamen Grinsen im Gesicht: „Welche Freundin?“ „Was?!“, kam es gleich von allen aus dem Mund. Mich störte das nicht wirklich. Es war ja typisch für ihn. Er hatte nie wirklich lange eine Freundin. Er spielte doch nur mit den meisten Mädchen. Ich machte einfach einen Zug an meiner Zigarette, schwieg und hörte ihnen allen zu. Ich wollte nicht gerade viel jetzt im Moment reden. Wollte lieber zuhören, doch das war ja auch typisch für mich. „Beruhigt euch wieder!“, meinte er und deutete mit den Handflächen runter. Er wollte damit, dass nicht alle gleich wieder auf ihn blöd einredeten, so wie schon oft. Meistens musste ich dann die anderen zähmen, wenn ich nicht mitgemacht hatte. Doch in letzter Zeit hatte ich keinen Bock auf so etwas. „Ich erzähle, wenn ihr ganz ruhig seit, okay?“, meinte Levian ruhig. „Also…“, begann er und dann wurde er auch schon von Jamie unterbrochen: „Hast du Schluss gemacht oder sie?“ Das war mal wieder typisch für sie. Sie hatte keine Geduld und wollte immer gleich alles wissen. „Warte ein wenig!“, fuhr er sie an. Ich musste kichern. Jamie war jetzt ein wenig angefressen auf ihn, doch was wollte sie dagegen tun? Schmollen? Das würde sich gar nichts bringen. Nicht bei Levian, vielleicht bei den anderen, aber ganz sicher nicht bei Levian. „Als ich gestern zu ihr gegangen bin, hörte ich auf einmal jemanden total laut stöhnen. Anfangs dachte ich mir nichts dabei, denn eine Nachbarin von ihr ist die totale Nymphomanien und die hatte ich halt schon öfters stöhnen gehört. Also ging ich einfach rein zu ihr, das stöhnen wird immer lauter, ich geh in ihr Zimmer, seh sie da mit Charly ficken!“, erzählte Levian. Alle sahen ihn geschockt an und konnten nichts mehr sagen. Alle waren sprachlos, außer mir. Ich sprang von der Bank auf, stützte mich auf dem Tisch ab und brüllte lautstark herum: „Sie hat mit Charly was?!“ Ich war natürlich auch geschockt. Überhaupt über die jetzige Ex-Freundin von Levian. Charly ging mit uns in die Klasse, er war der totale Streber und sah total scheiße aus. er hatte überall in seinem Gesicht Pickel. Wie konnte man nur mit dem ficken? Ich konnte es einfach nicht verstehen… Levian nickte nur. Er sah mich nicht an. Lex zog mich runter, damit ich mich wieder hinsetzte. Nun konnte ich wirklich nichts mehr sagen. Nervös zog ich einfach an meiner Zigarette. „Geht wer mit Alk kaufen?“, fragte Cherry. Ich machte noch einen Zug an meiner Zigarette. Dann sah ich sie an. Ihre roten Haare, die sie seit neuestem hatte, passten ihr ziemlich gut. Sie gingen ihr bis zu den Schultern. Cherry war schon immer meine beste Freundin gewesen, deshalb stand ich auf und ging mit ihr mit. „Das is doch nich normal, dass die mit Charly… Igitt!“, sagte ich zu Cherry als wir schon einige Meter weit weg waren von den anderen. Mich ekelte es wenn ich daran dachte. „Sie is ne Schlampe, was ich weiß. Aber nicht mal sie kann doch so tief sinken, oder?“, meinte Cherry. Ich zog noch einmal an meiner Zigarette, bevor ich sie dann zu Boden warf und sie mit dem Fuß ausdrückte. Es dauerte nicht lange bis wir dann bei einem Geschäft ankamen, wo sie uns Alkohol verkauften. Wir kauften uns natürlich nicht allzu hochprozentige Getränke, da sie die uns noch nicht verkaufen würden, stattdessen kauften wir sehr viele mit wenigen Prozenten Alkohol. Als wir zurück bei den anderen waren, warteten die schon sehnsüchtig nach dem Alkohol. Jamie wollte sich gleich eine Flasche schnappen, doch ich zog die Flasche noch rechtzeitig weg. Jamie wollte immer gleich als erste etwas bekommen, deswegen hatte ich mir mit Cherry ausgemacht, dass wir ihr erst als letzte eine Flasche geben würden. „Jetzt rück schon ne Flasche her, Berry!“, fuhr sie mich gleich an, als ich die Flasche weggezogen hatte. „Wieso sollte ich Jamie? Du bekommst eh noch eine Flasche, keine Angst!“, ging ich sie gleich zurück an. In letzter Zeit stritten Jamie und ich nur noch. Deshalb redeten wir nicht gerade viel miteinander, dennoch waren wir irgendwie noch Freunde. Cherry und ich teilten den Alkohol einfach aus als letzte bekam Jamie eine Flasche. Sie musst endlich einmal lernen, dass sie nicht immer alles bekommen konnte, was sie wollte, egal wie sehr sie es wollte. Manchmal kam ich mir schon vor wie ihre Mutter. Ich kannte ihre Mutter sogar, ich wollte nie so sein wie sie, nicht einmal Jamie wollte jemals so sein wie sie. Jamies Mutter fickte sich einfach durch die Weltgeschichte. Sie fickte wirklich mit jedem, der ihr über den Weg lief, sie war zwar nicht vom Beruf Nutte, aber sie kam so rüber, als wäre sie eine. So eine Mutter wünschte sich wirklich keiner. Ich öffnete meine Flasche Alkohol, setzte sie an meine Lippe an und machte einige Schlucke. Danach stellte ich die Flasche auf den Tisch. Ich holte meine Packung Zigarette aus meinem Säckel und nahm mir eine Zigarette heraus. Ich merkte, wie Jamie schon nach ihrem Feuerzeug kramte. Als sie es gefunden hatte, zündete sie mir meine Zigarette an. Ich machte einen tiefen Lungenzug und sagte danach: „Danke dir fürs Feuer.“ „Bitte.“, sagte sie nur, setzte die Flasche an ihren Mund an und trank sie zur Hälfte gleich leer. Irgendetwas stimmte mit ihr nicht, doch ich wollte es nicht genau wissen. Zwar waren wir in der gleichen Clique, dennoch interessierten mich ihre Probleme ziemlich wenig, eigentlich interessierten sie mich gar nicht. Natürlich saßen wir noch ziemlich lange im Park. Es wurde sogar schon finster. Fast alle waren nun schon gegangen, sogar Cherry. Am Ende waren nur noch Lex und ich hier. Warum gerade wir die letzten waren, die im Park saßen, wusste ich nicht. Ob er es wusste, wollte ich gar nicht wissen. Wir schwiegen uns einfach nur an während wir hier waren, rauchten und den restlichen Alkohol tranken. Irgendwann durchbrach er die Stille, die uns die ganze Zeit schon umgeben hatte. „Sag mal, Berry, weißt du was mit Jamie los ist?“, fragte er besorgt. Ich schüttelte den Kopf: „Nein, wieso?“ „Ach… Nur so…“, meinte Lex und sah traurig weg. Mit dieser Reaktion zeigte er, dass er etwas für sie empfand. „Frag sie doch einfach.“, meinte ich und machte noch einen Zug an meiner Zigarette. „Werde ich machen…“, meinte Lex. Dann sah er wieder auf. Nach einer ganzen Weile waren Lex und ich schon längst auf den Weg nach Hause. Wir redeten den ganzen Weg, den wir gemeinsam redeten, kein Wort miteinander, was natürlich auch nichts Neues war. Ich redete in letzter Zeit mit fast niemand mehr wirklich viel. „Stille Wasser sind tief“. Dieser Spruch beschrieb mich in letzter Zeit wirklich perfekt. Als ich zu Hause ankam, war es schon kurz vor Mitternacht. Zwar hatte ich am nächsten Tag Schule, doch das war mir so etwas von egal. Mir war es sogar egal, was mir meine Eltern nun sagen würden, wenn ich um diese Zeit nach Hause kam. Kaum hatte ich die Haustür aufgemacht, stand meine Mutter schon vor mir mit verschränkten Armen. Mein Vater schlief wahrscheinlich schon, da er morgen arbeiten musste. „Berry! Weißt du wie spät es ist?!“, fuhr mich gleich meine Mutter an. „Kurz vor Mitternacht, und?“, antwortete ich gelangweilt. „Morgen hast du Schule! Was denkst du dir dabei, so spät nach Hause zukommen?!“, fragte mich meine Mutter wütend. „Gar nichts. Außerdem, Schule is scheiße! Ich geh jetzt pennen.“, meinte ich nur, ging an meiner Mutter vorbei, die Treppen hoch in mein Zimmer. Dort schaltete ich noch ein wenig die Musik ein. Leise, da ich nicht Zoff mit meinem Vater haben wollte. Sechs Stunden nach dem ich nach Hause gekommen war, klingelte mein Wecker. Müde drückte ich ihn ab, verkroch mich unter der Decke. Am liebsten wäre ich ja zu Hause geblieben, doch meine Mutter machte da nicht mit. Als sie nach einer viertel Stunde merkte, dass ich noch im Bett lag, schmiss sie mich regelrecht aus dem Bett heraus. Also zog ich mich an, nahm meine Schultasche und verschwand mit leeren Magen in die Schule. Als ich in der Klasse saß, war der Sex zwischen Mary, Levians Ex-Freundin, und Charly Gesprächsthema Nummer eins. Denn wirklich keiner konnte glauben, dass sie gerade mit ihm ins Bett gestiegen sein konnte. Er war einfach nur abscheulich. Wer etwas anderes behauptete, musste wohl blind sein. Ich ignorierte das Gerede von allen und setzte mich gelangweilt auf meinen Platz. Mich interessierte es eher weniger, was die anderen noch zu erzählen hatten. Denn meist fügten sie irgendeinen Schwachsinn hinzu und erzählten das weiter. Plötzlich kam Amy zu mir her. Amy war einmal meine beste Freundin gewesen, nun waren wir schon seit einigen Monaten zerstritten. Doch wir mussten uns dennoch immer wieder in der Schule sehen. Sie hatte ziemlich kurzes Haar. Eigentlich waren ihre Haare ja blond, doch sie hatte sich die Haare blau gefärbt, was natürlich total hässlich aussah. „Ich weiß, wir sind keine Freundinnen mehr, kann ich dich trotzdem was fragen?“, meinte sie und setzte sich auf den Tisch von mir und Cherry. Gelangweilt sah ich zu Cherry, sie verzog wütend ihr Gesicht. Sie konnte es nicht leiden, wenn sich jemand auf unseren Tisch setzte, wenn sie nicht gefragt wurde, doch hätte Amy gefragt, hätte Cherry sicher nein gesagt. Ich konnte Cherry natürlich verstehen, mir ging es ja nicht wirklich viel anders. Ich sah wieder zu Amy und machte nur eine kurze Bewegung mit dem Kopf zu ihr hin. „Stimmt es, dass Mary mit Charly Liebe gemacht hat?“, fragte Amy leicht bedrückt. „Liebe machen“?! Wer sagt so etwas bitte in unserem Alter? Cherry und ich prusteten vor Lachen nach dem es Amy gesagt hatte. Ihr war es natürlich total peinlich „ficken“, „Sex haben“ zu sagen. Das wusste ich, ich war ja ihre beste Freundin gewesen. Es dauerte eine Weile bis Cherry und ich uns einkriegten, dann sah ich Amy ernst an und meinte: „Frag die beiden doch selber.“ Zwar wusste ich die Antwort, doch wieso sollte ich es Amy sagen? Wenn sie den anderen nicht glaubte, wieso kam sie dann überhaupt zu mir? Dachte sie wirklich, ich sage ihr irgendetwas, außer dem, was ich gesagt habe? „Die hat Probleme…“, meinte Cherry und zog ihren Kaugummi aus dem Mund. Ich sah sie an, sie grinste Amy finster nach. „Was hast’n vor?“, fragte ich sie. Sie wandte sich zu mir um und grinste mich finster, aber dennoch vertraut an. „Oh… Verstehe!“, sagte ich und fing an zu lachen. „Pst! Sie darf ja nichts mitbekommen!“, meinte Cherry zu mir. Dann drehte sie sich wieder um, sie hatte Amy schon im Visier. Doch dann kam plötzlich ein Lehrer herein. Also musste Cherry ihren Kaugummi schnell wieder in den Mund geben. Eigentlich wollte Cherry Amy ihren Kaugummi in ihre ekelhaften Harre werfen, doch leider mussten immer Lehrer auftauchen, wenn man so etwas Lustiges machen wollte. Daran konnte man leider nichts ändern. Der Lehrer, der eben zur Tür herein kam, war einer der Lehrer, die ich wirklich mochte. Er verarschte jeden, jeden konnte er zum Lachen bringen. Hatte jemand ein Problem in der Schule, ging er zu ihm. Er versuchte dann immer zu helfen, so gut es ging. Alle hatten ihn wirklich gern, vertrauten ihm richtig. Auch wenn er nicht unser Klassenvorstand war, kam es uns so vor, ja sogar ihm kam es schon so vor, als wäre er unser Klassenvorstand. Der Tag in der Schule verging natürlich wieder total langsam. Er zog sich richtig dahin, doch das war nichts Neues. Heute hatten wir wieder vor, in den Park zu gehen, also gingen wir alle gleich nach der Schule gleich wieder Alkohol kaufen. Zwar hatte ich keine Lust auf Alkohol, doch ich würde ihn sicher schon irgendwie runterwürgen können, falls es mir schlecht gehen würde. Nachdem wir den Alkohol gekauft hatten, holten wir uns noch Zigaretten und machten uns auf den Weg zum Park. Alle quatschten miteinander, ich nicht, ich schwieg wie so oft. Ich hatte keine Lust zu reden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)