A little (or not so little) slash von Noemi_Tenshi ================================================================================ Kapitel 7: ----------- „Seto?“ Mokuba trat in Setos Arbeitszimmer. Der Angesprochen schaute von seinen Aktien auf. „Was ist denn, Mokuba?“ fragte er mit einem genervten Unterton, den Mokuba unter ‚überarbeit’ einstufte. Normalerweise würde er jetzt seinen Bruder in Ruhe lassen, aber diese Sache konnte nicht warten. „Aus unserer Küche kommen Schreie!“ „Was?“ Seto sah ihn verwirrt an. Dann verengten sich seine Augen. „Diese bescheuerten Geister“ E stand ruckartig und lief so schnell wie es ging zur Küche, die im Erdgeschoss befand. Er war im obersten Stock. Mokuba sah seinen Bruder erstaunt hinterher. Um Antwort auf diese Frage zu bekommen entschied er Seto zu folgen. ~+~ In dem Moment hielt der ‚dämliche Aufzug’ im Erdgeschoss. Seto hastete zur Küche und blieb angewurzelt stehen. Marik lag am Küchentisch festgebunden dar. Er war voller Wunden und Blut. Das Blut bildete eine Lache unter ihm. Es war teilweise geronnen... doch aus manchen Wunden blutete es noch stark. Auf seinem Bauch konnte man ‚Ich habe Ryou vergewaltigt’ lesen. Mokuba (er hatte die Treppen genommen) gesellte sich zu Seto und sah neugierig in die Küche und ...fing an zu schreien. „Mokuba! Nicht hinsehen!“ Doch es war schon zu spät. Seto nahm seinen verstörten Bruder auf den Arm. „Er... er wird sterben... er...“ flüsterte der Schwarzhaarige. „Wir werden den Notarzt rufen. Er wird nicht sterben!“ flüsterte Seto zurück. Einem Angestellten befahl er den Notarzt zu rufen, da es in der Küche einen Notfall gäbe. Dann legte er Mokuba schlafen. „Schlaf wird dir gut tun, Moki. Und wenn du wieder aufwachst, geht es ihm besser. Du wirst sehen“ Der jüngere Kaibabruder legte schlief ein. Seto blieb an seinem Bett um auf ihn aufzupassen. Wer weiß, wo sich die Irren, die Marik das angetan haben, herumtrieben?! ~+~ Die zwei ‚Irre’ waren auf dem Weg zu Ryous Wohnung. Beide hatten immer noch die Spur des sadistischen Lächelns und auch der Wahnsinn war nicht vollständig aus ihrem Blick gewichen. „Das sollten wir unbedingt wiederholen. Das heißt, wenn Yami-‚sama’ es überlebt hat“ meinte Malik und streckte sich ausgiebig. „Klar, sobald er verheilt ist, setzten wir dieses Spiel fort. Keiner, der meinem Hikari weh tut, kommt einfach so davon!“ grinste Bakura. Dann schien ihm etwas Wichtiges einzufallen. „Ryou! Hoffentlich geht es ihm gut“ Und wieder einmal rannte er durch Domino City. Malik sah ihm kopfschüttelnd hinterher. Und diesmal war ihm der Schlaf vergönnt. ~+~ //Ryou? Ryou antworte mir! Geht es dir gut?// Doch Bakura erhielt keine Antwort. Der weißhaarige Geist begann zu lachen doch dabei hörte er nicht auf zu rennen. Als er beim Haus ankam hastete er die Treppe zu Ryous Zimmer hoch. Ryou lag immer noch so da, wie sein Yami ihn zurückgelassen hatte. Er trat einige Schritte auf seinen Hikari zu und bemerkte nun doch eine kleine Veränderung. Auf Ryous blassen Wangen war eine nasse Spur auszumachen. „Hikari... Koi... Hast du...geheult?“ Der Wahnsinn und sein Lächeln waren beide verschwunden. Stattdessen trat Sorge in seine Augen. „Ryou. Es ist alles gut. Marik wird dir nichts mehr tun. Malik und ich haben uns darum gekümmert. Er wird dir nie wieder etwas tun!“ Ryou öffnete seinen Mund als wolle er etwas sagen, schloss ihn dann aber wieder. Bakura war dies nicht entgangen. „Ryou. Rede mit mir!“ Abermals öffnete der fragile Junge seinen Mund und flüsterte heißer, als ob er es gerade erst gelernt hätte: „Marik... wird mir nichts tun... aber...aber was... ist mit... dir?“ „Ich... ich werde dir nichts tun Ryou! Ich liebe dich!“ Der Angesprochene schloss seine Augen und fiel einfach um. „Koi?!“ Doch Ryou zeigte keine Anzeichen dafür, dass er seinen Yami gehört hätte, dass er überhaupt noch in dieser Welt war. war Bakuras einzige Hoffnung. Er konzentrierte sich und war im nächsten Augenblick verschwunden. Er stand in einem Flur. Eine Tür zu seiner Rechten - seine Tür - und eine zu seiner Linken - Ryous Türe. Beide waren zu. Für Bakura war das eigentlich kein Problem. Sein Hikari hatte ihn noch nie aus seinem Seelenraum aussperren können. Bakura hat jedes Mal die Barriere(n) überwunden, doch dieses Mal nicht. Er kam nicht rein, egal was er tat. //Ryou. Mach die Türe auf! Ich möchte mit dir reden!// Keine Antwort. //Koi!// /Nenn... nenn mich nicht...so/ kam die schwache Erwiderung. //Aber du bist doch mein Koi// Der Ältere versuchte bei diesem Thema zu bleiben, da Ryou darüber mit ihm redete. ... Oder auch nicht. Bakura gab es auf und ging. Er beschloss erst einmal zu duschen um das Blut - seines und Mariks - abzuwaschen. Danach legte er sich in sein Zimmer aufs Bett und schlief sofort ein. ~+~ „Was willst du, Pharao?!“ fragte Bakura wütend. Einerseits, weil Yami ihn geweckt hatte, andererseits, weil er ihn nicht leiden konnte... nein eigentlich hasste er ihn. „Kaiba hat mich angerufen“ informierte Yami den Weißhaarigen. „Ach?“ meinte Bakura gelangweilt. „Und rate mal was los war, nachdem du und Malik dort wart“ „Wozu soll ich raten? Du wirst es mir doch gleich sagen, oder?“ erwiderte der Ringgeist. „Marik ist schwer verletzt worden und musste ins Krankenhaus“ fauchte Yami. „Er lebt also noch?“ fragte Bakura interessiert. „Ja“ entgegnete der Ex-Pharao gepresst. „Gut“ Bakuras Lippen formten sich zu einem sadistischen Lächeln, „Dann können wir unser Spiel bald fortsetzen“ „Du warst das also?“ zischte Yami. „Ich und Malik“ berichtigte ihn Bakura. „Ihr seid doch alle beide wahnsinnig“ „Hm-hm... und?“ meinte Bakura; „Was willst du eigentlich? Du kommst her und mischt dich in Sachen ein, die dich nichts angehen!“ „Ich will wissen, weshalb ihr das getan habt“ antwortete Yami wahrheitsgemäß. „Weshalb?“ wiederholte Bakura wütend, dann beruhigte er sich und erwiderte ruhiger: „Privatsache“ „Das hab ich gestern auch schon gehört“ grummelte Yami. Bakura zuckte seine Achseln. „Also wenn sonst nichts ist“ Er schlug die Türe zu. Dieser schlug gegen die Tür. „Mach sofort die Tür auf, Grabräuber!“ „Hör auf zu nerven!“ „Ich höre auf zu nerven, wenn du die Türe öffnest!“ Bakura überlegte einen Augenblick und tat dann, was Yami verlangte. „Geht doch. Und jetzt will ich ein paar Antworten!“ verlangte Yami. „Ach? Du bist nicht die Bundespolizei oder so!“ „Ich...“ versuchte der Angesprochene sich zu verteidigen, doch Bakura unterbrach ihn: „Halt. Dich. Da. Raus! Das ist eine Sache zwischen mir, Ryou, Marik und Malik!“ „Was hat dein Hikari damit zu tun“ „Wenn du es so unbedingt wissen willst: Marik hat ihn vergewaltigt! Und Tschüß!“ Zum zweiten Mal wurde die Türe zugeschlagen, doch dieses Mal klopfte der Ex-Pharao nicht wieder dagegen. Es blieb ruhig. ~+~ Malik saß bei sich zu Hause auf dem Sofa. Er genoss die Stille. Eine Spur des wahnsinnigen Lächelns, dass er gestern getragen hatte, umspielte seine Lippen. In dem Moment klingelte das Telefon. Malik hob ab. „Malik“ meldete er sich. „Malik, ich wollt dich nur informieren, dass Marik grad noch so lebt“ meinte Bakura ohne eine Einführung. „Ach?“ Sein Lächeln wurde breiter, „Also setzten wir das Spiel fort?“ „Klar!“ erwiderte Bakura. „Wie geht es eigentlich Ryou?“ wechselte Malik das Thema. Bakuras Stimmung wandelte sich. Das merkte Malik selbst über das Telefon. „Er redet nicht mit mir!“ „Ich... komm mal rüber. Vielleicht redet er mit mir“ Noch bevor der weißhaarige Yami protestieren oder auffahren konnte hatte Malik aufgelegt. ~+~ Bakura führte Malik in Ryous Zimmer. Der blasse Junge lag bewegungslos da und obwohl seine Augen weit geöffnet waren, war sein Blick dumpf, als würde er nichts sehen, als wäre seine Seele verloren. Malik trat langsam auf seinen Freund zu. „Bakura, könntest du uns alleine lassen?“ bat Malik leise. Der weißhaarige Yami wollte er auffahren, ließ es dann aber sein und ging hinaus. Vielleicht konnte Malik ja tatsächlich helfen. „Ryou?“ Keine Antwort. „Ryou, weshalb willst du nicht reden?“ Wieder gab der Junge keine Antwort. Malik seufzte und setzte sich neben seinen Freund. „Ryou, es tut mir Leid, was mein Yami dir angetan hat“ er schluckte, „Ich kann mir zwar nicht vorstellen, wie es gewesen ist... aber wir haben es Marik heimgezahlt!“ Wieder kam keine Reaktion. Kein Anzeichen dafür, dass Ryou Malik gehört hätte. „Ryou! Rede bitte mit mir! Was soll ich den tun, damit du mit mir redest? Ich will dir doch nur helfen!“ Keiner von Ryous Muskeln zuckte. „Ryou ich werde jetzt in deinen Seelenraum eindringen, ok?“ warnte der blonden den weißhaarigen Hikari vor. Dann benutzte er den Millenniumsstab und stand einige Augenblicke später in einem Flur. Links und rechts von ihm je eine Tür. Er legte die Hand auf die Klinge der linken Tür. Entgegen seiner Erwartungen konnte er die Türe öffnen. Er trat ein und sah sich suchend um. „Ryou?“ Dann sah er den Jungen. Er lag zusammengerollt in der dunkelsten Ecke seines Seelenraumes. Malik lief vorsichtig auf ihn zu. „Redest jetzt mit mir?“ fragte der braungebrannte Hikari flüsternd. Ryou drehte seinen Kopf leicht und sah Malik an. Dieser schaute erschocken in die Augen des Jungens. Traurige Augen, Augen voller Schmerz. Malik umarmte Ryou und flüsterte: „Jetzt ist doch alles vorbei. Es wird die nichts mehr passieren. Bakura wird auf dich aufpassen“ „Und...wer...wer wird... auf Bakura... aufpassen?“ fragte Ryou mit unsicherer, zitternder Stimme. „Wieso?“ Malik verstand nicht. Ryou antwortete zuerst nicht, doch dann sagte er flüsternd: „Bakura... e-er hat... hat mir versprochen... mich nicht mehr... nicht mehr zu schlagen und es trotzdem... trotzdem getan. E-es war kein harter Schlag... ich bin schlimmeres von ihm gewohnt... a-aber er hat... hat mich geschlagen“ „Wann?“ wollte Malik wissen. „Nachdem... nachdem Marik...“ Malik unterbrach ihn. „Sch. Du musst es nicht aussprechen. Aber warum hat er dich geschlagen? Vielleicht gibt es einen ganz plausiblen Grund. Rede doch mal mit ihm“ Ryou schüttelte den Kopf. „Soll ich mit ihm reden?“ „...“ „Ach Ryou. Bakura macht sich sorgen um dich... auch wenn er es nicht zeigt“ „Hmpf“ „Er hat dich gerächt. Im Gegensatz zu meinem Yami macht er sich sorgen um dich. Du bedeutest ihm etwas!“ „Auch du bist deinem Y-yami wichtig“ Malik warf Ryou einen ungläubigen Blick zu. Dieser beschloss das Thema zu wechseln „Rede mit Bakura... wenn du unbedingt... willst. Aber verlange nicht, dass ich ihm glaube oder dass ich hier raus komme!“ Nachdem Ryou diese Sätze gesagt hatte wurde Malik in seinen Körper zurück geschleudert. ~+~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)