AppleJuice on Sunday von -Apple- (Sonntags gibt's Apfelsaft) ================================================================================ Kapitel 5: Kapitel 5 -------------------- Wach auf…Alles um sie herum war grell. Wach auf…Eine innere Stimme befahl ihr aufzuwachen. Wach auf…Langsam drehte sie den Kopf. Ein entferntes Ticken drang an ihr Ohr. Wach auf…Ist das wirklich ihre eigene Stimme? Willow kam zu sich. Sie drehte sich langsam auf die Seite. Ihr Kopf schmerzte unwahrscheinlich. Vorsichtig öffnete sie die Augen, doch kniff sie sofort wieder zusammen als sie ein viel zu grelles Licht blendete. Bin ich tot? Sie fuhr mit der Hand an ihren Kopf und rieb ihre Stirn. Wieso tat ihr der Schädel nur so weh? Willow rieb sich die Augen und startete einen erneuten Versuch die Augen zu öffnen. Das grelle Licht schmerzte in ihren Augen. Ihr entfuhr ein schmerzhaftes Keuchen. Aller guten Dinge sind drei. Willow versuchte wieder ihre Augen zu öffnen und diesmal schien das grelle Licht zu verschwinden. Langsam nahm die rothaarige Hexe die Umrisse ihrer Umgebung wahr. Doch wo war sie? Sie lag auf einem weichen Untergrund und war zugedeckt. Willow rieb sich wieder die Augen. Sie konnte nun die Umgebung genau ausmachen und stellte fest, dass sie in einem Bett lag, das in einem großen Zimmer stand, mit großen Fenstern, durch welche viel Sonnenlicht drang. Wo bin ich? Auf der Nachtkommode stand ein Wecker, der unaufhörlich tickte und ihr anzeigte, dass es schon 10:33 Uhr war. „Da, sie kommt zu sich.“ Willow kannte diese Stimme. Es war Xander. Sie blickte in die Richtung aus der die Stimme kam und sah einen glücklichen Xander durch die offene Tür auf sie zu laufen, dicht gefolgt von Anya und Giles. „Oh Gott, endlich.“ Xander drückte Willow vor Freude an sich, die darauf aber nur die Luft scharf einzog. „Oh, entschuldige.“ Xander ließ sie wieder los. „Wie geht’s dir?“, wollte Anya wissen. „Kannst du dich bewegen?“, fragte dagegen Giles. „Hey, hey, nur mit der Ruhe, sie ist erst aufgewacht. Lasst sie erstmal richtig zu sich kommen, bevor ihr sie mit Fragen bombardiert.“ Xander drängte Anya und Giles etwas zurück. „Kannst du aufstehen? Wollen wir es mal versuchen?“ Willow nickte langsam. Xander griff ihr unter die Arme und half ihr auf. Aber alles drehte sich und Willow fiel fast wieder hin, wenn nicht Xander sie aufgefangen hätte. Ihr Kopf dröhnte, er fühlte sich an, als wäre er irgendwo eingeklemmt. Und schwer war er auch. Xander half Willow in die Küche und setzte sie auf einen Stuhl. Anya stellte ihr ein Glas hin und schenkte ihr Orangensaft ein. „Du solltest erst etwas trinken, bevor du versuchst zu sprechen.“ Willow nahm einen großen Schluck und spürte schon gleich, dass ihr Kopf etwas aufhörte zu dröhnen. Langsam aber sicher drehte sich nicht mehr alles so stark. Nun wusste sie auch wo sie war. In Xanders Wohnung. Giles, Xander und Anya sahen sie erwartungsvoll an. „Geht’s besser?“, erkundigte sich Xander. Willow nickte. Ihre Stimmbänder schienen noch nicht zum Sprechen fähig zu sein. „Gott, endlich bist du aufgewacht, Willow. Wir dachten schon, wir hätten dich verloren.“ Xander war sehr erleichtert. Die rothaarige Hexe nahm einen weiteren großen Schluck. „Wieso?“ Ihre Stimme war noch nicht voll da und so entkam ihr nur ein flüstern. „Du wurdest von uns allen am Härtesten Umgehauen.“, erklärte Anya. Erst jetzt bemerkte Willow das große Loch in ihrem Gedächtnis. Eine Frage drängte sich ihr entgegen. „Was ist passiert?“ Giles, Xander und Anya sahen aus, als hätten sie gehofft Willow würde diese Frage nicht stellen. Anya versuchte es auf die einfache Tour. „N-nunja…du wurdest umgehauen. Voll auf den Kopf.“ „Was ist passiert?“ Willows Stimme forderte eine ausführlichere Erklärung. „Wir, wir wurden angegriffen.“, begann Giles, setzte sich auf einen Stuhl, zog seine Brille ab und rieb sich die Nasenwurzel. „Erst haben wir einen Vampir bekämpft und dann kamen seine Freunde.“, erläuterte Xander weiter. „Also, ob es s-seine Freunde waren wissen wir nicht. Vampire sind eigentlich Einzelkämpfer und den Meisten ist es völlig egal was mit seinen Kameraden passiert.“, widersprach Giles. Nun dämmerte es Willow. Langsam kam die Erinnerung zurück. Xander und Giles hatten Recht. Erst war dort nur ein Vampir, den Tara in Brand gesteckt hat, doch dann wurden sie von vielen umzingelt und festgehalten. Aber dort war doch noch etwas. Irgendetwas stimmte noch nicht ganz. Sie blickte ihre Freunde an. Xander…Anya…Giles…Nein. Ihr wurde schlecht. „Wo ist Tara?“, fragte sie ängstlich. Keiner ihrer Freunde schaute sie an. „Wo ist Tara?“, fragte Willow wieder. Heiße Tränen schossen in ihre Augen. „Sie ist…sie…“, fing Xander an, doch seine Stimme versagte. Nein! „Wir haben sie noch nicht gefunden.“ Giles legte eine Hand auf Willows Schulter. „Was?“ Die Hexe konnte ihre Tränen nicht zurückhalten. „Wir haben sie schon gesucht, doch wir haben sie noch nicht gefunden.“, wiederholte Anya mit ruhiger Stimme. „Ich bin mir sicher, dass es ihr gut geht, Will.“ Xander versuchte Willow mit allen Mitteln zu beruhigen, auch wenn er selbst nicht mehr richtig daran glaubte, dass sie noch lebt. Willow senkte ihren Blick und sah auf ihre Finger, doch konnte sie durch die Tränen nicht besonders viel erkennen. „Willow, wir machen uns gleich wieder auf die Suche nach ihr, ok?“ Willow nickte nur. Sie hörte gar nicht mehr was die Anderen zu ihr sagten. Es konnte einfach nicht sein. Sie durfte nicht tot sein. Ihre Tara durfte nicht weg sein. Die junge Frau schluchzte laut. Jemand umarmte und wiegte sie sanft, doch sie nahm nicht mehr wahr wer es war… Dawn kam zur Tür rein und rief fröhlich: „Ich bin wieder da.“ Sie stellte ihre Tasche ab und zog ihre Jacke aus. „Ich musste etwas früher als geplant kommen, weil es einen Zwischenfall mit Milch gab.“, erläuterte die kichernd. Sie verstummte und lauschte, doch es war völlig still im Haus. „Hallo?“ Stille. „Willow? Tara? Buffy?“ Immer noch Stille. Dawn ging leise in den ersten Stock und legte ihre Sachen in ihrem Zimmer ab. Dann ging sie zur Tür von Willows und Taras Zimmer und klopfte vorsichtig. „Willow? Tara? Seid ihr da?“ Sie klopfte ein weiteres Mal. Keine Antwort. Sie schluckte. Langsam öffnete sie die Tür und hielt sich eine Hand vor die Augen. „Entschuldigt wenn ich störe, aber ich wollte nur bescheid sagen, dass ich wieder da bin.“ Keine Antwort. Vorsichtig hob sie die Hand von den Augen und musste feststellen, dass niemand im Raum war. Die Decken und Kissen in ihrem Bett waren zwar zerwühlt, aber weit und breit keine Hexen zu sehen. Waren sie über Nacht überhaupt hier? Dawn klopfe an die Badezimmertür. „Hallo?“ Sie öffnete sie langsam, doch auch hier war niemand zu sehen. Als nächstes ging sie in Buffys Zimmer. Der Bot lag wie am Vortag auch, immer noch leblos im Bett. Doch Willow schien versucht zu haben, das Ladegerät zu reparieren, weil, überall auf dem Boden zerstreut, Teile davon lagen. Komisch. Dawn hörte wie die Haustür aufging und jemand lauten Schrittes das Haus betrat. „Tara?“, hörte sie eine verzweifelte und verheulte Stimme rufen. „Bist du hier?“ Sie hörte wie jemand schnell die Treppe hochlief und die Jugendliche ging der Treppe entgegen, um zu schauen was los ist. Eine aufgelöste Willow hätte fast Dawn umgerannt. „Ist sie hier?“ Willow lief in Taras und ihr Zimmer. „Sie ist nicht hier.“, rief Xander von unten. „Was ist los?“, wollte Dawn wissen, die verwirrt und besorgt der völlig hysterischen Willow zusah, wie sie von einem Zimmer ins andere lief. Als Willow auch feststellen musste, dass Tara nicht im Badezimmer oder Buffys Zimmer und somit auch nicht im Haus war, brach sie weinend zusammen. „Willow!“ Dawn eilte zu ihr. „Was ist passiert?“ Willow schluchzte laut. „Sie ist weg.“, brachte sie zwischen Heulkrämpfen raus. „Tara ist weg.“ Xander, der nach oben kam, versuchte seine beste Freundin zu beruhigen. „Sie taucht schon noch auf, keine Sorge.“ Er nickte zur Treppe hin und bedeutete Dawn so, nach unten zu gehen. Der Teenager folgte sofort seiner Anweisung. „Tara ist hart im Nehmen, das weißt du doch.“ Willow weinte erbärmlich in seine Schulter. „Aber es ist…es ist…es ist meine Schuld.“ Xander strich ihr tröstend über den Rücken. „Nein, Willow. Es ist nicht deine Schuld.“ Die Hexe blickte ihm zum ersten Mal, seit sie die Nachricht erhalten hat, ins Gesicht. Ihre Augen waren schon ganz gerötet von dem vielen Weinen. „Doch ist es.“, sagte sie mit verheulter Stimme. „Nein-“ „Doch!“ Willow wischte sich mit dem Ärmel die Tränen aus den Augen. „Hätte ich bloß den Bot repariert, dann wäre so was nie passiert.“ „Willow.“ Xander zwang sie, ihm in die Augen zu sehen. „Du bist nicht Schuld. Diese Vam-“ „Aber, aber, aber ich wusste doch, dass es wichtig ist den Bot mit auf Patrouille zu nehmen. Und anstatt ihn zu reparieren, verführe ich lieber Tara.“ Willow sah ihn weinerlich an. Der junge Mann verstand sie gut. Xander strich ihr über die Wange und flüsterte: „Aber das ist doch um einiges wichtiger als der BuffyBot.“ Willow fing sofort wieder an zu weinen und fiel ihm geschwächt in die Arme. Und so kauerten sie noch eine ganze Weile auf dem Boden vor der Badezimmertür. „Hat sie sich beruhigt?“, fragte Giles als Xander die Küche betrat. Dieser blickte sie Reih um an. Dawn saß auf einem Stuhl und starrte auf den Boden, Anya stand an der Spültheke und hielt sich selbst fest und Giles saß auf einem anderen Stuhl und blickte Xander fragend an. „Ja. Sie liegt im Bett und schläft. Das viele Weinen hat alles aus ihr rausgenommen.“ Xander sah betrübt auf den Boden. „Sie gibt sich die Schuld.“, fügte er etwas leiser an. „Das ist eine ganz normale Reaktion.“, meinte Giles leise, während er seine Brille putzte. „Und…was sollen wir jetzt tun?“, fragte Anya mit zittriger Stimme. „Ich meine, früher oder später musste so etwas passieren. Und irgendwann sind wir alle dran.“ Xander spürte dass Anya fürchterliche Angst hatte. Er umarmte sie. Ich bin ein Frauentröster, hallte es in seinen Ohren wider. „Wir sollten sie suchen.“, schlug Xander vor. „Vielleicht ist sie ja entkommen und liegt irgendwo schwer verletzt im Wald.“ „J-ja, wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben, nicht bevor…“ Giles konnte den Satz nicht beenden. „Nicht bevor wir ihre Leiche gefunden haben?“, fragte Dawn kalt und schluchzte. Giles sah sie kurz an. „J…Ja.“, stimmte er ihr leise zu. Xander und Anya lösten ihre Umarmung und Anya wischte sich ein paar Tränen weg. „Aber was ist wenn Willow ausflippt?“, fragte Anya mit schwacher Stimme. „Ich denke nicht, dass sich Willow jetzt in der Verfassung befindet-“ „Nein. Ich meine, was Glory Tara vor ein paar Monaten angetan hat…Willow war total ausgeflippt und scharf darauf Götterblut zu vergießen. Und jetzt, da Willow glaubt, Tara sei tot…“ „Anya hat Recht. Sobald sich Willow einigermaßen gefasst hat, wird sie einen Rachefeldzug gegen diese Vampirgruppe starten.“, führte Xander Anyas Gedankengang weiter aus. „Ja, genau das meine ich.“, nickte Anya. „Was ist, wenn noch weitaus schlimmeres passiert als damals?“ „Wir müssen einen Weg finden, um diese Erfahrung zu umgehen.“ Giles schaute Anya und Xander feste an. Xander nickte. „Was heißen mag, dass wir Tara so schnell wie möglich finden müssen…die lebende Tara.“ „Ja. Ich werde im Krankenhaus anrufen. Vielleicht hat sie jemand gefunden und eingeliefert.“ Giles griff zum Telefon… Sunday lag auf dem Bett und sah AppleJuice zu wie ihre Hände in dem Buch versunken waren. Die Seiten leuchteten hell und strahlten AppleJuice’ Gesicht von unten an. Sie hatte die Augen geschlossen und war tief konzentriert. Sunday seufzte. Ihr war tierisch langweilig. „Hey.“, rief sie AppleJuice zu, doch diese reagierte nicht. „Ist es denn Recht in den Erinnerungen anderer Leute zu wühlen?“ „Es dient einem guten Zweck.“, antwortete AppleJuice ohne sich zu bewegen. „Ja, ja.“, murmelte Sunday vor sich hin. „Und ich war so naiv und habe gehofft, dass sich nur mit unserem bloßen Eintreten alles verändert.“ Sie zeichnete mit dem Finger Kreise auf die Bettdecke. AppleJuice zog ihre Hände aus dem Buch, das sofort aufhörte zu leuchten, und legte es beiseite. „Das habe ich auch gehofft. Aber es wäre zu einfach gewesen.“ Sie gesellte sich zu Sunday aufs Bett. „Aber was ist wenn diese Leute allem trotzen?“, fragte der aschblonde Teenager. „Das werden sie nicht. Früher oder später hab ich sie geschafft und dann ist alles vorbei.“ Sie blickte betrübt auf das Buch. „Es ist schon komisch.“ Sunday wendete ihren Blick AppleJuice zu. „Es ist schon komisch, dass du so etwas wie ein Gewissen hast, oder Mitleid empfinden kannst.“ AppleJuice sah sie nicht an, sondern schwieg. Sie wartete schon die ganze Nacht und den ganzen Morgen, dass etwas geschieht. Aber es sollte anscheinend nicht sein. Irgendetwas musste schief gelaufen sein. Sie blickte zu Boden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)