Das Vermächtnis von Kio4578 (Die Reise beginnt) ================================================================================ Kapitel 1: Die Reise beginnt ---------------------------- Kira erwachte schon sehr früh am nächsten Morgen. Im ersten Moment war sie erschrocken, doch dann fiel ihr ein dass sie dabei war ihre Prüfung zu machen. Sie war nicht so schwer wie sie befürchtet hatte, sie sollte lediglich ein paar Wochen durch das Land ziehen. Sicher hatte Galon ihr nicht ohne Grund eine solche Aufgabe zu Teil werden lassen. Sie baute ab und füllte ihre Wasservorräte auf, dann ging sie weiter. Wohin genau sie ging, das wusste sie nicht und sie nahm nicht einmal wahr das sie eher die Richtung nach Süden einschlug anstelle der Richtung nach Osten wie ihr Gabun geraten hatte. Die Sonne stand bereits im Zenit als sie ihre erste Rast an diesem Tag machte. Es war warm, noch nicht heiß, aber Kira lebte nun schon lang genug mit den Gungdal zusammen um zu wissen das die nächsten Tage sicher nicht einfacher würden. Sie fand unter dem Schatten einer der wenigen Bäume Platz und sah sich um. Die Gegend kam ihr wenn überhaupt nur vage bekannt vor, sie wusste nicht einmal ob das vage nicht vielleicht schon übertrieben war. Weiter in Richtung Süden erhoben sich weitere Berge. Einige von ihnen kannte sie wieder, sie waren hoch genug um sie auch vom Lagerplatz der Sippe zu sehen. Einer davon war ihr schon die ganze Zeit ins Auge gestochen. Er fiel durch sein dunkles Gestein auf und durch die Vielfalt der Pflanzen die man auf dem Gipfel sehen konnte. Jetzt wo sie näher an ihn heran gelaufen war konnte man noch weitere Details ausfindig machen. Das Gestein war nicht so dunkel wie man vermute würde, in ihm reflektierten sich die verschiedensten Farben wieder, grün, rot, braun und weiß. Ein seltsamer Berg fand Kira. Er passte irgendwie so gar nicht hier her. Sie beschloss ihn sich genauer anzusehen. Es war ohnehin egal was sie auf diesem Weg finden würde, sie hatte keine Aufgabe bekommen, sie sollte wohl einfach lernen. Nach dem sie sich ein wenig gestärkt hatte ging sie weiter. Sie wollte bis zum Abend dort sein. Sie schätzte seine Entfernung auf ein paar Meilen, kein Problem solange die Hitze nicht Überhand nehmen würde. Tatsächlich war sie bis zum Einbruch der Dunkelheit am Fuß des Berges angekommen. Bis hierher hatte sie die ganze Zeit das Gefühl nicht abschütteln können beobachtet zu werden. Sie hatte sich zwar ein paar mal umgedreht aber nichts erkennen können. Schließlich stand sie nun vor diesem Berg und sah sich die Wände an. Etwas in ihr mahnte sie überstürzt zu handeln, aber ein viel tieferes Drängen sagte ihr das sie dort oben suchen musste, was das konnte sie nicht sagen. Die Wand war sehr glatt und es war schwierig ein paar geeignete Risse und Spalten zu finden die man für den Aufstieg nutzen konnte, doch Kira hatte schon viel schwierigere Aufstiege bestreiten müssen. Sie band das wenige das sie bei sich trug gut fest und schnallte es auf ihren Rücken damit sie beide Hände nutzen konnte. Sie wollte wenigstens bis zum ersten Vorsprung kommen ehe die Nacht vollends über sie hereingebrochen war. Es dauerte länger als sie erwartet hatte, die Wand erwies sich als tückischer als sie dachte, doch Gegen Mitternacht hatte sie den ersten Vorsprung erreicht. Der war ungefähr auf der Hälfte des Aufstieges gewesen. Erschöpft suchte sie sich ein wenig Schutz vor dem Wind. Er war nicht stark, aber doch Recht kühl und schlief erschöpft ein. Es war noch immer dunkel als sie die Augen wieder aufschlug, über ihr funkelten die Sterne. Der Wind hatte nicht aufgefrischt, im Gegenteil sie hatte das Gefühl das es ein wenig wärmer geworden war. Unsinn, dachte sie sich, schob die Gedanken beiseite und versuchte wieder einzuschlafen. Doch dazu kam es nicht, ein Geräusch ließ sie nun vollends erwachen. Sie rieb sich die Müdigkeit aus den Augen und setze sich leise auf. Aufmerksam streifte sie durch die Gegend. Der Vorsprung maß allem in allen vielleicht 10 mal 12 Meter, war ein wenig mit Bäumen bestückt, aber keineswegs undurchsichtig. der Mond war in der Zunehmphase und spendete somit genügend Licht um die Gegend auszuleuchten. Das Geräusch wiederholte sich. Es war nicht bedrohlich und Kira verspürte auch keine Angst, aber es klang fremd. Vorsichtig stand sie auf und lief in die Richtung aus der es gekommen war. Doch im ersten Moment konnte sie nichts ungewöhnliches entdecken. Vorsichtig und leise ging sie weiter, inzwischen bewegte sie sich auf allen vieren um nicht am Ende doch etwas zu übersehen oder sich gar zu verletzen oder noch schlimmer über die Klippe zu stürzen. Das dichte Buschwerk hielt das ohnehin wenige Mondlicht sehr zuverlässig ab. Kira stockte als sie unter ihren Händen eine Unebenheit spürte. Sie ließ sie darüber kleiden und vermutete dass es sich um einen Abdruck handeln würde. Doch konnte sie nicht sagen woher er stammte, er war ihr fremd. Vorsichtig tastete sie sich weiter voran. Die Abstände zwischen den Abdrücken schienen unregelmäßig, einer fühlte sich an als hätte es nicht mehr genügend Kraft das Bein zu heben sondern es nur noch nach zu schleifen. So schlich sie weiter, jetzt waren die Abstände zwar regelmäßiger aber wer oder was auch immer hier entlang gelaufen war, musste schon sehr erschöpft sein. Dann hörten sie auf, genau so abrupt wie sie angefangen hatten. Das Mädchen richtete sich auf und sah sich aufmerksam um. Sie war weiter gegangen als sie eigentlich wollte und wunderte sich das sie noch nicht an der Klippe des Felsvorsprunges angekommen war. Was ging hier vor. Kira hatte keine Gelegenheit sich weiter darüber zu wundern, denn gerade als sie wieder umdrehen wollte traf sie etwas hart auf den Rücken und sie viel. Sie versuchte die schwarzen Nebelschleier vor ihren Augen zu verdrängen und so die drohende Ohnmacht zurück zu drängen, aber es gelang ihr nicht der Aufstieg hatte sie zu sehr erschöpft. Ein dumpfes Klopfen ließ sie wieder erwachen. Es war inzwischen helllichter Tag und Kira war nicht mehr an der Stelle an der sie gefallen war. Um sie herum erhoben sich hohe felsige Wände in den verschiedensten Farben. Sie war in einer Art Höhle, allerdings war diese nach oben geöffnet so das sie den blauen Himmel über sich sehen konnte. Sie schrak nach oben, wurde dann jedoch brutal zurückgeworfen. Sie blickte verwirrt an sich herab und stellte fest das sie festgebunden war. Das Mädchen sah sich weiter um, aber sie konnte niemanden entdecken. Erst als sie dieses sonderbare Geräusch wieder hörte wandte sie sich um. Im Rücken des Kessels war noch eine kleine Höhle. Täuschte sie sich oder starrte sie von dort aus jemand an? „Wer ist da?“ hörte sie sich selbst sagen. Keine Antwort. „Wer ist da?“ fragte sie noch einmal. Dann fiel ihr die Spur ein der sie die vergangenen Nacht gefolgt war. „Hör zu du brauchst keine Angst vor mir zu haben. Ich dachte du wärst verletzt, aber zumindest sehr erschöpft. Ich kann dir helfen.“ Wieder keine Antwort aber das nervöse Scharren war ein bisschen leiser geworden. Kira hatte es indes geschafft sich ganz zu der kleinen Höhle umzudrehen, aber die Helligkeit die hier draußen herrschte machte es unmöglich in ihr irgendwas zu erkennen. „Binde mich wenigstens wieder los, ich werde nicht weglaufen, schließlich bin ich hier um dir vielleicht zu helfen.“ Wieder war das Scharren ein wenig leises geworden. „Du bist nicht gefesselt, du selbst hältst dich gefangen.“ erklang eine leise Stimme zu ihr herüber. Es war unmöglich zu sagen ob es eher eine weibliche oder doch eine männliche war, auf jeden Fall klang sie nach Angst und Misstrauen. „Was?“ entfuhr es ihr und plötzlich schien etwas von ihr abzufallen. Sie war tatsächlich nicht festgebunden. Ein Streich ihrer Phantasie? „Was ist mit dir? Ich höre Angst in deiner Stimme, bitte glaube mir, ich bin nicht dein Feind.“ sagte sie als sie ihren ersten Schrecken überwunden hatte. Sie bekam keine Antwort. „Es liegt an diesem Berg nicht wahr? Ich hatte schon gestern das Gefühl...er riefe mich...zumindest aber das ich hier etwas zu erledigen hätte...so als ob ich etwas b4estimmtes bis heute übersehen habe...“ sie schüttelte den Kopf über ihre eigenen Worte. Es klang lächerlich, für sie selbst, wie erst mochte es für den Fremden klingen der dort im dunkeln verborgen war? „Wer bist du?“ fragte Kira nun leise und sah in den Schatten hinein. Endlich verstummte das nervöse Scharren vollends. „Du wirkst ehrlich, ich glaube dir.“ Endlich löste sich auch die letze Starre aus den Gliedern des Mädchens und sie stand auf. „Warum hältst du dich versteckt? Ängstigt dich mein Anblick so?“ „Nein, doch ich bitte dich nicht näher zu kommen.“ Kira blieb gehorsam stehen. „Okay, aber sag mir ob ich dir helfen kann. Als ich deiner Spur folgte, heute Nacht, hatte ich den Eindruck das du verletzt seist oder wenigstens sehr erschöpft. Ich kenne mich gut mit Heilkräutern aus und habe hier viele nützlich gesehen die gegen vieles sicher helfen würden.“ Täuschte sie sich oder war im Schatten der Höhle eine Bewegung zu sehen? Wenn es eine war dann war es kein Lebewesen das Kira je gesehen hätte. „Ich habe dich beobachtet Menschenkind. Was suchst du hier so allein in dieser Gegend? Weißt du nicht was das hier ist?“ Das Mädchen war verwirrt. „Ein Berg, ein ungewöhnlich schöner Berg, der so etwas wie Intelligenz besitzen muss.“ Erwiderte sie irritiert. „Das ist richtig, es ist ein Berg, aber kein gewöhnlicher. Ebenso wie du. Du bist auch nicht gewöhnlich. Und du hast Recht, der Berg hat um Hilfe gebeten, deswegen bin ich hier und du musst ihn ebenfalls gehört haben sonst wärest du nicht jenseits deiner Route die man die gewahr zu gehen.“ Kira verstand immer weniger was hier vor sich ging. Der Schatten bewegte sich erneut. „Wer bist du?“ fragte er sie. „Ich bin gerade dabei genau das heraus zu finden. Ich wuchs bei den Gungdal auf, einem Nomadenvolk das durch die Lande streift ungebunden und in großen Familien lebend. Sie nahmen mich auf, zogen mich groß und das obwohl ich nicht zu ihnen gehöre, doch ich bin ihnen Dankbar für ihre Unterstützung. Ich weiß also nicht wer ich wirklich bin, ich kann dir die Frage leider nicht beantworten.“ Schweigen. „Komm näher heran.“ Folgsam setzte sich das Mädchen in Bewegung. „Gut das genügt.“ Kira blieb stehen. Sie erkannte noch immer nicht mehr als einen Schatten, aber wie schon am Abend davor spürte sie das keine Gefahr von ihm ausging. „Du bist wirklich verletzt. Was ist dir geschehen? Lass mich wenigstens die Verletzung ansehen.“ Ihr Gegenüber wich erneut weiter in den Schatten zurück. „Komm nicht näher. Es ist nicht so schlimm wie es aussehen muss.“ Entschlossen ging Kira einen weiteren Schritt in die Höhle und blieb abrupt stehen. be continue Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)