Daddy werden ist nicht schwer, Daddy sein dagegen sehr von Angel_KagomeX (endlich neues kap unterwegs) ================================================================================ Kapitel 10: Endlich vereint! ---------------------------- Endlich vereint! Während Kagome und Ryoga, Hand in Hand, durch den Wald in Richtung des heiligen Baumes gingen, hörte man überall die Vögel zwitschern. Alles wirkte so ruhig und friedlich, wie es die junge Frau in Erinnerung hatte, nichts schien sich verändert zu haben. Aber war InuYasha auch immer noch der Gleiche? Bei dem Gedanken an ihn, fing ihr Herz, vor Nervosität und Aufregung, schneller an zu schlagen. Wie wird er reagieren, wenn sie sich begegnen? Und vor allem… wie wird sie selber reagieren, wenn sie ihn wiedersah? Unbewusst blieb die schwarzhaarige stehen, was ihren Sohn stutzig machte. „Was hast du denn, Mama? Warum gehst du nicht weiter? Wir sind doch fast da.“ „Oh! Entschuldige, ich war nur kurz in Gedanken gewesen.“ Nachdem die beiden das letzte Stück des Weges hinter sich gebracht hatten, waren sie endlich am Goshinboku angekommen. Kagomes Augen weiteten sich und ihr Herz hämmerte heftig gegen ihren Brustkorb. Da stand er. Es war kein Traum, er war da und schaute auf die Stelle, an der er vor fast 60. Jahren gebannt worden war. Eine leichte Windbrise wehte durch sein Haar und trug ihren sanften Duft zu ihm. Seine flauschigen Hundeohren zuckten einen Moment und er schnüffelte kurz in der Luft, bevor der Hanyou sich endlich zu der jungen Frau umdrehte. Als sie in seine goldenen Augen blickte, kamen so viele Gefühle in ihr hoch, dass sie gar nicht wusste was sie zuerst fühlen sollte. Die Freude ihn wiederzusehen, die Sehnsucht nach ihm, die sie schon viel zu lange spürte, die Angst vor seiner Reaktion, die Liebe zu ihm, die nach ihm schreite. Wie gebannt schaute Kagome den jungen Mann vor sich an und kämpfte mit ihren Gefühlen. Bis zu dem Moment, als InuYasha sie einfach nur sanft anlächelte. In diesen Augenblick war ihr ganzes Gefühlschaos wie weggeblasen und es zählte nur noch er. „Inu…Yasha.“ Tränen bildeten sich in den Augen der schwarzhaarigen. „InuYasha!“ Kaum hatte sie seinen Namen gerufen, lief sie ihm auch schon in die Arme. Die Zeit schien einen Moment still zu stehen, während der Hanyou sie fest in seinen starken Armen hielt und seinen Kopf in ihren Nacken legte, um ihren lieblichen Geruch besser einatmen zu können. Ein zärtliches „Du hast mir so gefehlt…“ drang an das Ohr der jungen Mutter und veranlasste sie dazu, sich noch enger an ihn zu schmiegen. Während sich die beiden so innig umarmten, stand Ryoga etwas weiter Abseits. Er freute sich zwar für seine Eltern aber irgendwie fühlte er sich gerade etwas überflüssig und fehl am Platz. Unschlüssig, ob er nun etwas sagen sollte oder nicht, entschied er sich lieber dafür zurück zum Dorf zu gehen und die zwei alleine zu lassen. Kaum war er gegangen kam auch schon das erste Problem. In welcher Richtung lag nochmal das Dorf? Der Junge versuchte gerade sich zu orientieren, als ihn jemand von hinten hochhob. Aus Angst es könnte ein Dämon sein, zappelte und strampelte der Knirps so kräftig er konnte. „Sachte, sachte, Kleiner. Ich bin’s doch nur.“ Als der Mini-Hanyou seinen Vater erkannte, beruhigte er sich gleich wieder. „Erschreck mich doch nicht so, Papa!“ „Na hör mal! Du hast uns einen Schrecken eingejagt, als du plötzlich einfach weg warst. Wenn dich jemand angegriffen hätte, hätte ich dich nicht schützen können.“ „Dein Vater hat recht, Ryoga. Du solltest nicht alleine in der Gegend rumlaufen. Zumindest solange nicht, bis du dich selbst verteidigen kannst.“ Mit diesen Worten stupste seine Mutter in leicht mit dem Finger auf die Nasenspitze. Kurz schaute der Junge von einem Elternteil zum nächsten. „ Ich wollte euch bei eurem rumkuscheln nicht stören. Ihr saht schon so aus als ob ihr aneinander kleben geblieben wärt.“ InuYasha und Kagome wurden schlagartig knallrot im Gesicht. Beide fingen an zu stottern aber einen richtigen Satz brachte keiner wirklich zu Stande. Der jüngste unter ihnen konnte nur verwundert die Augenbraue heben. Schnell fasste sich sein Vater wieder und versuchte ihm zu erklären, dass nichts war. „Wir haben uns doch nur umarmt, mehr nicht.“ „Aber man hat ganz genau gesehen, dass ihr euch ganz doll lieb habt.“ Zu dumm, dass InuYasha darauf kein passender Konter einfiel, was ihm gehörig gegen den Strich ging. Er wollte nicht gegen so einen kleinen Knirps verlieren also wurde er wieder ziemlich kindisch und fing an zu stänkern. „Du Drei-Käse-hoch hast doch davon noch überhaupt keine Ahnung!“ „Hmpf! Du doch auch nicht und dabei bist du schon viel älter als ich!“ „Wie war das!?!“ Bei der Auseinandersetzung der beiden konnte man genau erkennen von wem Ryoga sein Temperament hatte und es war schön zu sehen, dass InuYasha noch ganz der Alte war. Aber so langsam war es an der Zeit, die zwei Streithähne auseinander zu bringen bevor sie noch anfangen sich gegenseitig zu hauen. Also ging Kagome zu ihnen hin, umarmte ihren Hanyou von hinten und schaute über seine Schulter in die verdutzten Gesichter der beiden. „Wollen wir nicht lieber zum Dorf zurückgehen? Ich möchte die anderen gerne wiedersehen.“ „Oh, stimmt. Sie werden sich bestimmt riesig freuen, dass du wieder da bist.“ Gemeinsam ging die kleine Familie zurück zu Kaedes Dorf. Schon von weitem hatte Sango die schwarzhaarige erkannt und war ihr lachend um den Hals gefallen. Aufgeregt schnatterte die Youkaijägerin drauflos und wusste gar nicht was sie ihre Freundin zuerst fragen oder erzählen sollte. Miroku mischte sich ein und überzeugte seine Frau davon, dass sie erstmal alle zurück ins Haus gehen sollten. Dort war es nämlich gemütlicher und sie standen dann nicht mitten auf der Straße. Nachdem sie alle um den Tisch gesetzt und Sango Tee gebracht hatte, sah Kagome zum ersten Mal die zwei Kinder ihrer Freunde. Kizuna musste sich als erstes die Knuddelattacke über sich ergehen lassen. Aber anhand ihres freudigem rumgequietsche schien es der kleinen auch zu gefallen. „Bist du süüüß! Dich möchte man am liebsten gar nicht mehr loslassen. Hach, ich hätte auch gerne ein Mädchen.“ Bei ihren Worten wurde InuYasha ganz rot im Gesicht und Ryoga zog eine beleidigte Schnutte. „Vielen Dank Mama. Ich bin dir wohl nicht süß genug.“ „Nicht doch, natürlich bist du auch zuckersüß. Oder möchtest du vielleicht kein großer Bruder sein?“ Der Junge musste darüber kurz nachdenken. Die Vorstellung hatte schon etwas aber wenn er daran dachte wie schwer es Shinbo manchmal mit seiner kleinen Schwester hatte, überlegte er es sich doch lieber anders. Außerdem wollte er seinen Vater auch nicht gleich mit einem Geschwisterchen teilen müssen. „Nein, jetzt noch nicht. Später erst.“ Darauf mussten die Erwachsenen anfangen zu lachen. „Was ist? Hab ich etwas Komisches gesagt?“ „Nein nein, Kleiner. Es hörte sich gerade nur so an, als könntest du das entscheiden.“ „Kann ich das nicht?“ „Nein, tut mir leid, dass machen Papa und ich.“ Mit einem verführerischen Seitenblick schaute die junge Frau zu dem Hanyou rüber, der kurz zuckte und ihr dann verlegen zustimmte. „Und warum ist Papa jetzt so rot geworden?“ „Das sag ich dir erst, wenn du alt genug dafür bist.“ „Menno, das dauert aber noch so lange! Bis dahin hab ich es bestimmt wieder vergessen.“ In Gedanken hoffte InuYasha sehr, dass dieses Thema schnell wieder in Vergessenheit geriet. Allein der Gedanke seinem Sohn irgendwann aufklären zu müssen, bereitete ihm Bauchschmerzen. Genauso wenig wollte er, dass der kleine eines Tages eine Waffe in der Hand halten sollte. „Bleib bloß ganz lange noch ein Kind, Kleiner.“ „Was? Nein! Ich will doch stärker werden als du! Und als Kind schaff ich das nie.“ „Wer weiß vielleicht schaffst du das ja gar nicht.“ „Schaff ich wohl!“ „Das werden wir ja sehen. Ich werde es dir jedenfalls nicht leicht machen.“ „Ich wäre dir auch böse, wenn du es nicht machen würdest.“ Leicht verblüfft schaute Kagome ihre zwei Männer an. Sie hätte nicht gedacht, dass die beiden schon so ein gutes Verhältnis aufgebaut hätten. „Ihr scheint euch ja schon gut zu verstehen.“ „Naja nach ein paar anfänglichen Zwischenfälle geht es langsam bergauf.“ „Was denn für Zwischenfälle?“ „Zum Beispiel hat mir dein Sohn, bei unserer ersten Begegnung, mit einem Knüppel eins über die Rübe gezogen.“ Der kleine Hanyou meldete sich jetzt auch zu Wort und ließ die Anschuldigung nicht einfach auf sich sitzen. „Das war ein Baseballschläger und kein Knüppel. Ich hab mich eben erschrocken, weil mich vorher dieses Monster gejagt hat. Und außerdem hast du mich auch einfach am Bein festgehalten und mich in der Luft baumeln lassen!“ „Du hast mir dafür morgens beim Frühstück einen Ball gegen den Kopf geschossen, dass ich mit dem Gesicht in der Reisschüssel gelandet bin!“ Die schwarzhaarige schaute etwas dumm aus der Wäsche, als sie die Diskussion von InuYasha und Ryoga mit anhörte. Eben hatte sie noch gedacht, was für ein gutes Verhältnis sie schön hätten aber das hatten die beiden wohl nur auf Umwege geschafft. Irgendwie wünschte sich Kagome, das sie nicht gefragt hätte, weil ihre zwei Hitzköpfe jetzt richtig in Fahrt kamen. „Dafür hab ich mich doch jetzt schon oft genug entschuldigt und du warst es dann gewesen, der mich dann später ins Bad geschleift hat.“ „So schlimm scheint es ja nicht gewesen zu sein, wenn du am Ende nicht mehr raus wolltest.“ „Aber am Anfang schon…“ „Und was sollte der Quatsch, wo du so getan hattest, dass du in diesem komischen kleinen Ding eingesperrt gewesen wärst?!“ „Das sollte nur ein Scherz sein…“ Ryoga wusste nicht mehr so richtig wie er kontern sollte und wurde mit der Zeit immer leiser. Kagomes Mutterinstinkt meldete sich und es wurde an der Zeit einzugreifen. „Lass gut sein InuYasha. Ich hab schon verstanden, dass ihr einen schweren Start hattet. Aber es überrascht mich, dass dir das Baden Spaß gemacht haben soll. Du weigerst dich doch sonst auch immer, Ryo-chan.“ „Zuerst wollte ich auch nicht aber irgendwann war es richtig lustig mit Papa rumzuplanschen.“ „Ich fand es eher anstrengend. Nochmal mach ich das bestimmt nicht.“ „Was!? Warum nicht? Ich will aber wieder mit dir zusammen baden gehen!“ „Weil ich dich erstens erst zwingen musste überhaupt rein zu gehen, zweitens musste ich dich später dann wieder raus zerren und drittens hast du mich zwischendrin ständig nass gespritzt.“ „Hast du mich doch auch! Wenn Papa nicht mit mir baden geht, geh ich gar nicht erst rein.“ Sein niedergeschlagener Blick veranlasste Kagome dazu ihrem Sohn sanft über den Kopf zu streichen. „Keine Sorge, Ryo-chan, dein Vater wird von heute an immer mit dir baden gehen.“ „Hey! Hab ich da vielleicht auch noch ein Wort mit zu reden?!“ „Also mach nicht so ein deprimiertes Gesicht, ja?“ „Hallo? Ich bin auch noch da!“ Die junge Miko ignorierte InuYashas Gemecker und kniff kurz in seinen Fuß rein, was die anderen allerdings nicht mitbekamen. Vor Schmerz verstummte der Hanyou schlagartig und ein Schauer lief durch seinen ganzen Körper. „Hm? Hast du was gesagt, InuYasha?“ Sie schaute ihn mit einem unschuldigen Lächeln an, als wäre nichts gewesen und bekam von ihm einen grimmigen Blick zurück. „Keh! Macht doch was ihr wollt.“ „Siehst du, Ryo-chan, Papa macht es doch.“ „Jay!“ Während sich sein Sprössling einen Kullerkeks freute, stützte der Hanyou, bockig, seinen Kopf auf seiner Hand ab. Da hatte er sich ja mal wieder zu leicht umstimmen lassen. Eigentlich wollte er Kagome gleich fragen, was das sollte aber nachdem er sie heute erst wiedergesehen hatte, wollte er nicht gleich mit einem Streit anfangen und ließ die Sache auf sich ruhen. Um vom Thema abzulenken mischte sich Sango mit ins Gespräch ein. „Wie ist es dir in den letzten Jahren, in deiner Zeit so ergangen, Kagome-chan?“ Die angesprochene schwieg einen Moment und schaute mit einem traurigen Lächeln kurz nach unten, bevor sie ihre Freundin mit einem fröhlicheren Lächeln antwortete. „Alles kein Problem aber ihr habt mir alle sehr gefehlt.“ Ryoga schaute seine Mutter geknickt an und spürte ganz deutlich, dass ihr Lächeln nur gespielt war. Er hatte sie früher oft in der Küche ganz alleine weinen gesehen, wenn er in der Nacht wach geworden war. Still hatte er dann immer auf der Treppe gehockt und wusste nicht, wie er sie trösten sollte. Einmal war er zu ihr gegangen, um zu fragen weswegen sie so traurig war aber kaum hatte seine Mutter ihn bemerkt, wischte sie sich die Tränen weg und fragte ihn mit einem aufgesetzten Lächeln, ob er nicht schlafen könne oder Durst hätte. Daraufhin drehte sie sich mit ihrem verweinten Gesicht um und holte ihm eine Tasse warme Milch mit Honig damit er besser schlafen konnte. Nach dieser Sache versuchte Ryoga nicht nochmal mit ihr darüber zu reden. Sie würde doch nur so tun, als wäre alles in Ordnung. Also hüllte sich der Junge ins Schweigen. Auch jetzt war er ganz still und schaute nur betrübt zu Boden. Dabei wurde der Junge ganz genau von seinem Vater beobachtet. InuYasha hatte gleich an den Verhalten der beiden gemerkt, dass irgendetwas faul war. Mit misstrauischem Blick schaute er abwechselnd von Kagome zu seinem Sohn. Bei Ryogas traurigem Gesichtsausdruck und ihrem falschen Lächeln war es mehr als offensichtlich, dass etwas vorgefallen sein musste. Allerdings wollte er die schwarzhaarige erst zur Rede stellen, wenn sie alleine waren. Solange musste er dieses Schauspiel über sich ergehen lassen. Während sich die zwei jungen Frauen über Gott und die Welt unterhielten, gingen die Kinder raus zum Spielen. Auch der Hanyou hatte bald keine Lust mehr den Schnattertanten zuzuhören und trottete lieber durch das Dorf und versank in Gedanken. Was könnte wohl passiert sein, dass sein Sohn so ein Gesicht gemacht und Kagome lieber gelogen hatte? War es so schlimm oder schämte sie sich es zu sagen? Oder vertraute sie ihm vielleicht nach der jahrelangen Trennung nicht mehr genug? Die letzte Frage machte InuYasha am meisten zu schaffen. Jedes Mal, wenn ihn irgendwelche Sorgen quälten, ging er zum heiligen Baum. Der Hanyou wusste zwar, dass er keine Antworten von ihm bekommen würde aber allein schon unter dem Baum zu stehen, beruhigte den jungen Mann ungemein. Nun stand er dort und schloss die Augen um die Ruhe besser genießen zu können. Das Rascheln hinter ihm und dieser bestimmte Geruch, den er nie vergessen würde, verrieten ihm, dass Kagome sich gerade zu ihm gesellte. „Seid ihr schon fertig mit reden?“ „Mehr oder weniger. Ich hatte mich nur gefragt wohin du so plötzlich verschwunden warst. Aber ich hätte mir schon gedacht dich hier zu finden. Denkst du über etwas nach?“ „Ja… über die Sache von vorhin. Irgendetwas an eurem Verhalten war merkwürdig. Ist wirklich alles in Ordnung?“ Diese Frage überraschte die schwarzhaarige doch etwas aber sie hatte nicht den Mut ihm in die Augen zu schauen. Sie befürchtete, dass er dann die Wahrheit in den ihren sehen könnte und sah deshalb betroffen zu Boden. „Ich hab doch schon gesagt, dass alles in Ordnung ist. Du musst dir keine Sorgen machen.“ „Dann schau mir in die Augen und sag das nochmal.“ Dabei nahm der Hanyou ihr Kinn in die Hand und zwang sie damit ihn anzusehen. Ihre Blicke trafen sich und Kagome versuchte seinem festen Blick standzuhalten. Sie überlegte einen Moment, ob sie ihm vielleicht doch reinen Wein einschenken sollte. Sie wusste ganz genau, dass er entweder so lange nachhacken würde, bis sie es sagte oder die eingeschnappte Leberwurst spielen, wenn sie sich weiterhin weigern sollte. Allerdings wollte die junge Frau auch nicht jedes Detail mit ihm durchkauen, weil er sich eh nur aufregen würde. Es war zum Haare rausreißen! Doch dann kam ihr ein kleiner Geistesblitz. Ob sie es ihm vielleicht so schnell erzählen sollte, dass er nicht alles richtig verstand? Einen Versuch war es zumindest wert. Die schwarzhaarige holte einmal tief Luft und ratterte alles runter, was sie bedrückte. Über die Arbeit, die ständigen Belästigungen und wie traurig Ryoga im Kindergarten war. Zum Schluss fügte sie noch lächelnd hinzu, dass es aber alles halb so schlimm wäre und sie schon damit klar käme. InuYasha schaute sie nur völlig irritiert an. „Wie? Was? Nochmal von vorne. Was ist mit Ryoga? Und hast du nicht was von Perverslingen gesagt? Meinst du solche, wie Miroku?“ Seine Verwirrung war genau das, was die junge Frau erreichen wollte und das er es sogar mit dem Mönch verglich, verharmloste die Sache ungemein. Bei so einem Weiberhelden, wie Miroku, nimmt man seine Grabschereien nicht so ernst. Kagome war es viel lieber, wenn ihr Hanyou eher an sowas dachte, als an diese schmutzigen Wiederlinge, die sie eigentlich meinte. „Ja, genau. Also mach dir bitte nicht zu viele Sorgen, das ist nur vorübergehend.“ „… Na schön. Solange es dir gut geht, werde ich nicht weiter fragen.“ „Danke InuYasha.“ Mit diesen Worten gab sie ihm einen Kuss auf die Wange. „Ich wusste, du verstehst mich.“ Er antwortete zwar nicht darauf aber seine rosigen Wangen und sein verlegener Blick reichten Kagome völlig. Sie lehnte ihren Kopf an seine kräftige Brust und lauschte entspannt seinem Herzschlag. „Wenn wieder etwas sein sollte, dann sag mir gleich Bescheid. Ich beschütze dich, egal was passiert.“ „Ja…das weiß ich.“ Die beiden verharrten noch eine Weile in ihrer Umarmung, bis sie dann zurück zum Dorf gingen. Kaum hatten sie den Eingang des Dorfes erreicht, kam Ryoga ihnen auch schon entgegen gerannt und versteckte sich hinter seinem Vater. „Was ist denn los?“ Die Frage beantwortete sich von selbst, als gleich darauf eine Gruppe Kinder vor ihnen standen. Es waren die gleichen, die InuYashas Sprössling vorher schon verfolgt hatten und das Ziel von ihnen war immer noch das Gleiche: wenigstens einmal Ryogas Ohren anzufassen! Der Junge hatte es sich nämlich langsam angewöhnt ohne sein Basecap rumzulaufen, weil es in dieser Zeit niemanden störte, wie seine Ohren aussahen. Wie er sogar feststellen musste, sind die meisten hier total verrückt danach sie anzufassen. Eines der Dorfkinder kam ein paar Schritte näher. „Bitte Ryoga-kun, wir sind auch ganz vorsichtig.“ „Nein.“ „Bitte bitte, nur einmal.“ „Nein!“ InuYasha und Kagome schauten zwischen den Kindern hin und her und schauten sich dann gegenseitig an. „Weist du worum es geht? „Ich habe keine Ahnung.“ „Die wollen alle ständig meine Ohren anfassen. Tue doch was, Papa! Ich mag das nicht, Mama macht das auch immer…“ Man konnte das missbilligende grummeln des Jungen hören. Sein Vater schaute stattdessen, mit hochgezogener Augenbraue, die Frau neben sich an. Kagome fühlte sich ertappt und lachte nur verlegen. „Naja, weißt du…eure Ohren sind einfach zum Knuddeln süß und Ryoga war damals noch zu klein, um sich großartig zu wehren. Da musste ich die Chance doch nutzen.“ „Das ist aber gemein, Mama! Du machst das ja immer noch, wenn ich mal nicht aufpasse.“ „Ich kann nichts dagegen machen, du bist eben zu niedlich.“ „Bin ich nicht… Mach das doch bei Papas Ohren!“ Beide schauten nun den Hanyou an, der merklich nervös mit den Ohren zuckte. „Kommt ja gar nicht in die Tüte! Das-“ „Mach Platz.“ Rumms und schon lag der junge Mann auf dem Boden. In den letzten Jahren hatte er diese blöde Bannkette schon so gut wie vergessen und wurde jetzt schmerzlich wieder an das Ding erinnert. Zu allem Übel funktionierte das Teil auch noch... „Los Kinder, das ist unsere Chance!“ Darauf hatten die kleinen nur gewartet und stürzten sich freudestrahlend auf den wehrlosen Hanyou. Leider war die Freude nur von kurzer Dauer, weil InuYasha schneller wieder auf den Beinen war, als es ihnen recht gewesen ist. „Finger weg von meinen Ohren!“ Die Kinder liefen lachend davon und redeten aufgeregt darüber, wie weich sie sich angefühlt haben. Kagome schaute ihnen zufrieden hinterher bevor sie sich InuYasha verärgerter Miene zuwandte. „Ka-go-me… Was soll der Blödsinn?! Du weißt ganz genau, wie empfindlich ich an meinen Ohren bin.“ „Tut mir leid, reg dich nicht so auf. Freu dich doch lieber, du hast deinem Sohn damit einen Gefallen getan.“ Darauf fiel dem silberhaarigen kein passender Konter ein und warf stattdessen einen Seitenblick zu seinem Nachwuchs. Ryogas fassungsloser Gesichtsausdruck, animierte seine Eltern dazu ihn zu fragen, ob etwas nicht in Ordnung sei. Das einzige was der Junge darauf antworten konnte war: „Mama hat Papa besiegt…?“ Da wurde es InuYasha schlagartig bewusst, dass sein Sohn eben alles mitbekommen hatte. Jetzt musste er schnell etwas sagen oder sein Image als ‘cooler Papa‘ stand auf dem Spiel. „D-das verstehst du völlig falsch! Ich könnte deine Mutter jeder Zeit schlagen!“ Diese Aussage lies die schwarzhaarige natürlich nicht auf sich sitzen. „Ach so ist das… Du würdest also die Hand gegen mich erheben?“ „Was? Nein, so was das nicht gemeint. Ich würde dich doch nie schlagen, Kagome.“ „Häh? Aber Papa, du hast doch eben noch gesagt, du könntest Mama jeder Zeit schlagen.“ „Ich meinte damit, dass ich sie jeder Zeit fertig machen kann.“ „Danke InuYasha… DAS klingt natürlich viel besser. Jetzt willst du also lieber gleich über mich herfallen.“ „EH?! Nein, nein , nein ich- Argh! Ihr zwei macht mich noch wahnsinnig! Kagome genoss es sichtlich ihren Hanyou etwas zu ärgern, während Ryoga im Moment nur Bahnhof verstand. „Was ist denn nun? Ich versteh es nicht.“ „Pass auf, Ryo-chan, ich erklär es dir. Dein Papa hat einen mächtigen Rosenkranz um den Hals und jedes Mal, wenn ich das Zauberwort sage wird er gebannt.“ „Und warum trägt er diese Kette?“ „InuYasha war früher etwas wild und damit er keinen Unsinn macht trägt er sie.“ „Aber sicher nicht freiwillig! Kannst du mir das blöde Teil nicht endlich abnehmen, Kagome? „Und mir die einzige Chance nehmen dich in deine Schranken zu weisen? Sicher nicht.“ „Es macht dir also Spaß mich damit zu ärgern.“ „Ja. “ „Duuu…“ InuYasha musste sich etwas zusammenreißen und verkniff sich seinen Kommentar lieber und gab dann lieber sein übliches „Keh!“ von sich und verschränkte schmollend die Arme vor seiner Brust. Ryoga zupfte leicht an Kagomes Ärmel und wollte wissen, ob jeder der das Zauberwort sagte, seinen Vater besiegen könnte. „Nein Schatz, das kann nur ich. Sonst hätten es unsere Gegner auch viel zu einfach gehabt.“ „Das wäre ja noch schöner, wenn mich jeder dahergelaufene Youkai besiegen könnte!“ „Dann kann also nur Mama Papa besiegen? Ich denke, dass ist ok.“ InuYasha wollte schon anfangen zu protestieren, überlegte es sich dann aber doch anders. Bevor er wieder etwas sagte, was man gegen ihn verwenden konnte, zog er es vor lieber den Mund zu halten und grummelte seinen Ärger vor sich hin. Ein weiteres grummeln war zu hören aber das gab dieses Mal Ryogas Magen von sich. Kein Wunder, er hatte vorher auch die ganze Zeit mit seinem Vater trainiert und seit dem Frühstück nichts mehr gegessen. Daran schien sich jetzt auch InuYashas Magen zu erinnern und fing ebenfalls an zu knurren. Kagome konnte bei diesem Grummelkonzert nur lachen. „Ich denke es ist an der Zeit, dass ihr beide etwas zu Essen bekommt.“ Dem konnten die zwei Hanyous nur zustimmen und machten sich dann gemeinsam auf den Weg zu Mirokus Haus. Kurze Zeit später wurden sie dort von Sango begrüßt und die hungrigen konnten mit Freude riechen, dass das Essen bereits aufgesetzt war. Da InuYasha allerdings noch nie der geduldigste war, musste er natürlich nochmal nachhacken. „Dauert es mit dem Essen noch lange, Sango?“ „Ein bisschen musst du dich noch gedulden, außer du willst alles halb roh essen.“ „Nein danke…“ Umso länger es sich mit dem Essen hinzog, umso schlecht gelaunter wurde der Hanyou. Leicht gereizt tippte er mit dem Finger auf den Tisch und stützte sein Kinn mit der anderen Hand ab. Sein Sohn hatte sich neben ihn auf den Boden gelegt. Ob er dabei schon die Holzbretter vor Hunger an sabberte war schwer zu sagen, weil er auf dem Bauch lag und man sein Gesicht nicht sehen konnte. Damit die beiden nicht noch anfingen die Möbel anzuknabbern, war Kagome in die Küche gegangen, um Sango zu helfen, damit alles etwas schneller ging. In der Zwischenzeit kam Miroku zurück. Ein Blick in InuYashas grimmige Miene reichte aus, um ihn gar nicht erst anzusprechen. Stattdessen fragte er lieber Ryoga was los war. „Ich hab Hunger… Ich könnte jetzt mindestens 5 Becher Rahmen-Nudeln essen.“ Bei dem Satz hellte sich das Gesicht seines Vaters schlagartig auf. Er hatte doch vorher Rahmen bekommen, wie konnte er das nur vergessen?! Schnell rannte er aus dem Zimmer und kam kurze Zeit später mit seinem Lieblingsessen zurück. „Kagome? Kannst du mal Wasser kochen?“ Die angesprochene kam irritiert aus der Küche. „Wofür brauchst du den jetzt kochendes Wasser?“ „Für meine Nudeln natürlich.“ Als die schwarzhaarige sah, was InuYasha da in der Hand hielt, ging sie wütend zu ihm hin und nahm ihm seine Rahmen wieder weg. „Hey! Was soll denn das!?“ „Das sollte ich wohl eher dich fragen!“ „Gib sie mir wieder! Wenn es um meine Rahmen geht, ist mit mir nicht zu spaßen!“ „Das ist mir doch egal! Du wartest, wie alle anderen hier, bis das Essen fertig ist! Und ich will keine Wiederrede hören!“ Der Hanyou machte schon den Mund auf, um etwas zu sagen, verstummte dann aber bei ihrem bösen Blick. Er konnte es einfach nicht fassen! Es gab weit und breit keinen Dämon und schon gar keinen Menschen, der es in den letzten Jahren mit ihm hätte aufnehmen konnte. Aber kaum tauchte Kagome wieder auf, musste er schon zum zweiten Mal kleinbeigeben. Dabei sollte er doch eigentlich die Hosen anhaben. „Keh! Dann beeilt euch aber gefälligst etwas.“ „Hör schon auf zu schmollen. Du kannst deine Rahmen auch später noch essen.“ Mit diesen Worten knuffte Kagome ihm kurz in den Arm und ging zurück in die Küche, während sich der Hanyou wieder hinsetzte. Aus dem Seitenblick merkte er, wie sein Sohn ihn mit großen Augen musterte. „Was?“ „Mama ist wirklich die stärkere von euch beiden.“ „Wie-bit-te?! Ich lass sie absichtlich manchmal gewinnen, damit sie nicht immer gleich eingeschnappt ist.“ „Ach du machst das auch? Wenn ich mit Mama Nintendo gespielt habe, habe ich sie auch manchmal gewinnen lassen, weil sie es gar nicht mag immer zu verlieren.“ InuYasha verstand zwar nicht alles aber er war froh, dass sein Sprössling ihn das glaubte. Um die Zeit totzuschlagen unterhielten sich die beiden noch etwas mit Miroku bevor Sango und Kagome endlich das Essen servierten. Die Youkaijägerin holte noch ihre zwei Kinder bevor dann alle anfingen sich den Bauch vollzuschlagen. Es verlief eigentlich alles friedlich, mal abgesehen davon, dass Kagome einmal ihre zwei Raufbolde auseinanderbringen musste, weil die beiden sich um das letzte Stück Fleisch zankten. Nachdem alle satt waren legte sich Ryoga, der jetzt einen runden Kullerbauch hatte, zufrieden hin. Seine Augen fühlten sich plötzlich so schwer an und es fiel ihm nicht leicht sie noch länger offen zu lassen. Müde rieb er eines seiner Augen und gab nach kurzer Zeit dann doch nach und lies seiner Müdigkeit freien Lauf. Kaum hatte er seine Augen geschlossen, wurde sein Atem ein paar Minuten später ruhiger und gleichmäßiger und er versank ins Land der Träume. Sein Vater hatte die Szene still verfolgt. Zwar versuchte sein Sohn ihn bei vielen Dingen fleißig nachzueifern aber er war eben immer noch ein Kind das schnell erschöpft war. Stumm entschloss sich der Hanyou dazu, dem Jungen mit seinem Oberteil zuzudecken, bevor er sich noch erkältet. Diese liebevolle Geste hatte Kagome heimlich von der Küche aus beobachtet nachdem sie mit Sango und Miroku in die Küche gegangen war, um das Geschirr wegzuräumen. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen, als sie zusah, wie InuYasha, fast schon zögerlich, seinem Sohn durchs Haar fuhr. Leider bemerkte er ihren Blick, lief knallrot an und drehte ihr schnell den Rücken zu. Zu schade, sie hätte den beiden gerne noch etwas länger zu gesehen. Langsam ging die schwarzhaarige zu dem Hanyou hin und lehnte sich an seinem Rücken an. „Weißt du… Ich bin mir sicher, dass deine Eltern sehr stolz auf dich wären, wenn sie dich jetzt sehen würden.“ „Ich hab doch gar nichts Großartiges gemacht.“ „Das denkst du vielleicht aber Ryoga sieht das bestimmt ganz anders. Er musste die letzten Jahre ohne dich auskommen und ist umso glücklicher für jede noch so kleine Aufmerksamkeit, die du ihm schenkst.“ „Nicht nur Ryoga… Du musstest auch alles alleine durchstehen. Ich hätte dir während deiner Schwangerschaft gerne beigestanden… und auch in der Zeit danach.“ Seine Stimme war so leise und sanft, dass Kagome sich schon fragte, ob das wirklich ihr InuYasha war, der da sprach. Diese Art war sie von ihm gar nicht gewöhnt und dennoch fühlte sie gerade wegen dieser sanften Worte, die Bestätigung, dass sie ihm immer noch sehr viel bedeutete. Vorsichtig suchte sie mit ihrer Hand die seine und berührte diese dann zaghaft. „Ich hätte dich auch gerne an meiner Seite gehabt. Ehrlich gesagt, habe ich nicht mehr zu hoffen gewagt, dich noch einmal zu sehen. Wenn das hier nur wieder ein Traum ist, dann lass mich bitte nicht mehr aufwachen…“ Der Hanyou hatte ihr still zugehört und spürte, wie sie sich stärker an ihn schmiegte, als ob sie sich vergewissern wollte, dass es wirklich kein Traum war. Stück für Stück drehte sich InuYasha langsam zu ihr um, bis sich ihre Blicke trafen. Seine freie Hand strich behutsam über ihre Wange und blieb dann dort liegen. „Das ist kein Traum. Und ich werde dich auch sicher nicht mehr gehen lassen…“ Mit jedem Wort kam er Kagomes Gesicht etwas näher, bis sich ihre Lippen endlich berührten. Ein wohliger Seufzer entglitt der jungen Frau während sie den Kuss erwiderte und dabei sanft ihre Augen schloss. Ja es war wirklich kein Traum, sie war endlich wieder hier. Hier bei ihm… Hosted by Animexx e.V. 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