Man sieht sich immer zweimal im Leben von Yuri91 ================================================================================ Kapitel 10: Späte Nächte und frühe Morgende ------------------------------------------- Hey ^^ Wie immer die unnötige Info am Anfang. ^^ Wenn einer was sagt ist es normal geschrieben. Wenn einer was denkt, ist es so geschrieben: °Bla, bla, bla.° Wenn Sakuras innere Stimme was sagt, ist es so geschrieben: *Bla, bla, bla.* Falls ich Zwischenkommentare abgeben sollte, ist es so geschrieben: (Bla, bla, bla.) Und jetzt viel Spaß beim Lesen. ^^ Ein genervter Seufzer entfuhr der jungen Frau in dem kleinen Zimmer, während sie auf die zwei Kinder vor sich sah. Zum hundertsten Male hörte sie sich jetzt schon diese Fragen an! „Wo ist Papa?“ „Er kommt doch gleich wieder, oder?“ „Geht Papa jetzt wieder weg?“ Vorrangig stellte Kaori diese Fragen, während Yuuto einfach nur schwieg. Bis jetzt hatte er Mai noch keine Schwierigkeiten bereitet. Yuuto hatte sich artig umgezogen und in sein Bett gelegt. Kaori hatte zwar auch ihre Kleidung gewechselt, sie bestand jedoch darauf bei ihrem Bruder schlafen zu dürfen, mit der Begründung, sie wolle nicht alleine sein, nachdem, was sie heute alles erlebt hatte. Mai verstand zwar nur die Hälfte davon und die Gewichtigkeit ihrer Worte blieben der Haruno ein Rätsel, doch hatte sich Kaori einmal etwas in den Kopf gesetzt, so war es schwer, dem etwas entgegen zu setzen. °Wie ihre Mutter. Was Sakura jetzt wohl macht?° „Tante Mai!“ „Hm?“ gab die Angesprochene nur von sich und sah in Kaoris schwarze Augen. Das kleine Mädchen hatte sich zu voller Größe hingestellt und die Arme beleidigt vor der Brust verschränkt. So stand sie zwischen ihrer nassen Kleidung, die in einem heillosen Durcheinander auf dem Boden verteilt war. Außenstehenden würde der Gesichtsausdruck, besonders die schwarzen Augen, die anklagend auf Mai gerichtet waren, vielleicht Angst einjagen. Besonders, da dies alles von einem siebenjährigen Mädchen ausging, die man doch in der Regel als süße, kleine, gehorsame Kinder abtat. Doch zunächst kannte Mai ihre Nichte gut genug um zu wissen, dass Kaori nur so tat, auch wenn es wirklich sehr lebensecht herüber kam und zweitens machte der rosa Schlafanzug mit den kleinen Bärchen darauf diese Angst einflößendes Aussehen wieder wett. Zumindest hoffte Mai, dass sie sich nicht irrte. Bei Kaori wusste man nie, woran man war. So unberechenbar wie ihre Eltern. Aber in dem Schlafanzug sah Kaori wirklich einfach nur zu niedlich aus, das Mai davon ausging, dass ihre Nichte nicht wirklich sauer oder ähnlich war. Trotzdem musste die Schwarzhaarige erst einmal schwer schlucken, ehe sie sich an Kaori richtete. „Was ist denn?“ Schweigen. Das war alles, was Mai als Antwort auf ihre Frage erhielt. Und einen weiteren anklagenden Blick. Yuuto interessierte das Geschehen um ihn herum nicht. Er las derweilen ein Buch. Dazu hatte er die kleine Lampe auf seinem Nachtisch angeschaltet, da das Zimmer ansonsten im Dunkeln lag. Lediglich durch die offene Tür viel das Licht aus dem Flur einen Spalt breit herein. Die Bettdecke hatte sich Yuuto bis zur Brust hochgezogen und eine rechteckige, rahmenlose Brille saß auf seiner Nase. Die Bügel waren schwarz, doch sie fielen in Yuutos schwarzem Haar kaum auf. Normalerweise trug der kleine Haruno keine Brille. Doch zum Lesen benötigte er eine, denn er war ein wenig weitsichtig. Um sich seine Augen nicht noch mehr zu verschlechtern, da er ohnehin viel las, hatte seine Mutter ihn dazu verdonnert eine Brille zu tragen, zumindest wenn er las. Yuuto hatte sich dagegen immer sehr geweigert, schließlich trug ein echter Ninja doch keine Brille! Okay, Kabuto zum Beispiel trug eine, aber den kannte der schwarzhaarige Junge nun einmal nicht. Doch nach einer Weile waren ihm die Argumente ausgegangen, Sakura jedoch hatte noch einige auf Lager gehabt. Da wären zum Beispiel, die Augen wurden mit der Zeit immer schlechter, Brillen machten einen intellektuellen Eindruck, einige Frauen standen auf Typen mit Brille,… Yuuto hatte sich nicht getraut seiner Mutter zu sagen, dass er sich im Moment noch nicht für Frauen interessierte und dass er auch ohne Brille wusste, dass er schlau und gebildet war. So gesehen waren Sakuras Argumente auch nicht wirklich wirkungsvoll. Letztendlich hatte sich Yuuto seiner Mutter beugen müssen und trug nun eben beim Lesen eine Brille. Dafür musste er sich auch oft genug Kaoris Spott aussetzen. Wenn Sakuras dies jedoch mitbekam, reichte ein mahnender Blick von ihr aus und das junge Haruno Mädchen verkniff sich jeden weiteren Kommentar. Nur kurz sah Yuuto von seiner abendlichen Lektüre auf, um kurz zu seiner Tante und seiner Schwester zu gucken. Mal wieder war Kaori nicht mit der momentanen Situation zu frieden. Das war, wenn Sakura nicht da war, häufiger der Fall. Da konnte man machen was man wollte, Kaori war einfach nicht zufrieden zu stellen. Da Yuuto dieses Verhalten seiner Schwester bereits kannte, griff er nicht ein. Auch nicht um Mai eventuell zu helfen. Er war sowieso schon müde genug. Nicht nur, dass er fast den ganzen Abend draußen im Regen verbracht hatte, nein, dann hatte er auch noch seinen Vater – Yuuto hatte irgendwie ein Problem Sasuke als solchen auch so zu bezeichnen. Bis jetzt hatte er den Uchiha noch nicht wirklich als seinen Vater akzeptiert, auch wenn Kaori sehr schnell Feuer und Flamme für ihn war. – halb nackt bei einer fremden Frau vorfinden müssen und sich irgendwelche Lügenmärchen anhören müssen. Kaori hatten sie vielleicht damit über die Wahrheit hinweggetäuscht. Vielleicht entsprach das ganze auch der Wahrheit, wohl aber sehr beschönigt und mit einem Kleid aus Lügen versehen. Ja, Yuuto hatte Sasuke und dieser Frau kaum ein Wort geglaubt. Auch wenn er erst sieben Jahre alt war und man ihm so etwas nicht zutraute, er hatte eine sehr gute Menschenkenntnis und durchschaute vieles. Wegen Kaori jedoch hatte Yuuto nichts von seinen Vermutungen erzählt und hatte so getan, als wäre er mit all diesen Antworten zufrieden gewesen. Er war zumindest sehr zufrieden mit seinem schauspielerischen Talent. Das würde Yuuto später als Ninja sehr hilfreich sein. Ebenfalls hatte er sich nicht zu reserviert Sasuke gegenüber verhalten. Ja, für einen kurzen Moment hatte er den Schwarzhaarigen sogar angefangen zu mögen. Nicht nur wegen Kaori. Yuuto war auch aufgefallen das seine Mutter, auch wenn sie nie über Sasuke geredet hatte, sich doch irgendwie gefreut hatte, dass er aufgetaucht war, auch wenn ihr das selbst vielleicht nicht klar gewesen sein mochte. Doch dann hatte er Sakura wieder verletzt, mit seinem Verhalten. Und dafür konnte Yuuto Sasuke, seinen Vater, einfach nicht ab. Zwar war es übertrieben von Hass zu reden, aber bittere Enttäuschung und Verletztheit kamen der Wahrheit sehr nahe, auch wenn Yuuto sich nicht traute seine Gefühle genau in Worte zu fassen. Noch einen Moment sah Yuuto zu seiner Tante und Schwester und hing seinen Gedanken nach, dann jedoch kam er wieder in der Wirklichkeit an und widmete sich seinem Buch. „Kaori! Herr Gott, Kind! Jetzt sag mir endlich, was du willst und schweig mich nicht an!“ Übermüdet und einfach nur noch fix und fertig fuhr sich Mai mit einer Hand über das Gesicht und schloss dabei die Augen. Dieses Mädchen konnte einem wirklich den letzten Nerv rauben. Entweder war Kaori total aufgedreht und wollte spielen, spielen und noch mehr spielen, oder sie hüllte sich in einen Mantel des beleidigten, wütenden oder anklagenden Schweigens. Wie hielt Sakura das nur aus? Und wie bändigte sie dieses Kind? Jedes Mal stand Mai oder einer ihrer Brüder vor so einem ähnliche Problem wie jetzt. In der Regel war es die Haruno schon gewöhnt, dass es nicht leicht war, Kaori ins Bett zu bringen. Meist hatte ihre Nichte irgendwelche Ansprüche. Entweder wollte sie noch nicht ins Bett, da sie nicht müde war, sie wollte noch länger spielen oder bei ihren Bruder übernachten, dass man ihr noch eine Geschichte vorlas oder Sonstiges. Aber wenn man jedoch versuchte Kaori ohne eine ihrer Anforderungen ins Bett zu stecken, schmollte sie meist und schwieg. Das allerdings führte dazu, dass man früher oder später klein bei gab. Ein großer Fehler in der Kindererziehung, denn so bekam Kaori letztendlich doch, was sie wollte. Doch das Mais Nichte dieses Mal so beharrlich schwieg, obwohl Mai ihr bereits erlaubt hatte in Yuutos Zimmer übernachten zu dürfen und dafür schon Kaoris Matratze sowie ihre Bettdecke und Kopfkissen herüber gebracht hatte und sie bis jetzt sonst keine weiteren Ansprüche stellte, verwunderte die Haruno. „Kaori, bitte“, versuchte sie es daher erneut. Hoffend sah Mai das rosahaarige Mädchen vor sich an. Diese war es anscheinend ein wenig leid einfach nur zu schweigen, denn ihr Blick nahm einen grübelnden Gesichtszug an. Nachdem ein paar Sekunden verstrichen waren, senkte Kaori langsam ihre Arme und reckte das Kinn vor. Mit entschlossenem Gesichtsausdruck und ebenso entschlossener Stimme sagte das kleine Mädchen: „Ich will das Papa hier bei schläft! Am besten noch hier in Yuutos Zimmer!“ Weiterhin entschlossen sah Kaori ihre Tante an, die auf einmal sehr blass war und konnte Unglauben in ihren Gesicht ablesen. Doch das beachtete Kaori kaum. Sie drehte ihren Kopf zur Seite, wo Yuuto in seinem Bett lag und las, wohl eher gelesen hatte, denn nun sah er seine Schwester an. Ebenso ungläubig wie Mai es tat. In diesem Moment empfand Kaori einfach nur Genugtuung. Sie wusste, dass Yuuto dachte, sie wäre nicht so schlau wie er, das mochte vielleicht auch stimmen, aber auf den Kopf gefallen war sie ganz sicher nicht! Immer taten alle so, ob die reine und unverblümte Wahrheit ihr nur schaden würde, dabei durchschaute Kaori auch schon so einiges! Das Yuuto dies ebenso gut konnte, wenn nicht sogar besser, war ihr dabei sehr bewusst. Häufig war ihr Bruder jedoch der Ansicht, er wüsste immer alles besser und er wäre immer Herr der Lage. Doch Sasukes auftreten im Leben der kleinen Familie war nur ein Beweis, wie sehr sich Yuuto darin täuschte. Er war eben doch nur ein siebenjähriger Junge, ebenso wie Kaori nur ein siebenjähriges Mädchen war. Trotzdem hatte sie ihren Papa sogleich ins Herz geschlossen, als sie ihn gesehen hatte. Kaori hatte auch die Idee gehabt, Sasuke zu suchen. Auch wenn es sie ziemlich erschüttert hatte, wie sie ihren Papa vorgefunden hatte, hatte sie ihm doch zum Großteil alles geglaubt. Und jetzt wollte Kaori einfach nur ihren Papa um sich haben. Wollte, dass er sie in den Arm nahm und sich zu ihr ins Bett legte, während er ihr eine Gutenachtgeschichte vorlas. Kaori wusste auch, dass Yuuto von Sasuke nicht viel hielt. Ebenso wie Mai. Zwar hatte sie keine genaue Vorstellung, was damals passiert sein musste, aber allein um Yuuto es einmal ein wenig heimzuzahlen, dass er immer fand, Kaori könnte mit vielem nicht umgehen und sie sei naiv, wollte sie, dass Sasuke hier schlaf. Ihr war schon nach kurzer Zeit klar geworden, dass Mai Sasuke nicht ins Haus gelassen hatte. Sie hatte weder seine Schritte irgendwo im Haus gehört – und das konnte man in der Regel immer sehr gut, denn das Haus knarrte an allen Ecken und Enden – noch sonst irgendein Lebenszeichen einer weiteren Person, außer ihren Onkels, ihrer Tante oder ihres Bruders. Bis jetzt hatte noch keiner wirklich Sasuke herzlich empfangen. Und selbst wenn Kaori dieses eine Mal nicht mit ihrer Schweige – Aktion durchkam, würde sie eben zur Haustür schleichen und hoffen, dass ihr Papa noch da war, um ihn ins Haus zu lassen. „Das…das ist doch nicht dein Ernst, oder?“ fragte Mai und auch Yuuto sah noch immer wenig begeistert von seinem Buch auf. Entschlossen nickte Kaori jedoch. „Oh doch. Papa soll hier sein!“ Einen Moment schwieg Mai und dachte über die momentane Situation nach. Sie hatte natürlich keine Ahnung was Sasuke genau getan hatte, als Kaori und Yuuto ihn gesucht hatten. Ebenso was er im Moment tat, doch sie ging einfach mal davon aus, dass der Uchiha nicht sehr weit gegangen war, denn wenn sie den Geräuschen der Nacht glauben konnte, schüttete es immer noch sehr heftig und bestimmt suchte er unter irgendeinem Gebäude Schutz. Eventuell hoffte er ja noch, ins Haus gelassen zu werden. Auch wenn Sasuke in der Vergangenheit genug Fehler begangen hatte, so hatte er doch versucht einen auf heile Familie zu machen. Zumindest kam es durch Kaori so herüber. Außerdem hatte er die Zwillinge unversehen zurück gebracht. Mai hatte sich wirklich ein wenig harsch ihm gegenüber verhalten. Aber Sasuke hatte doch nun einmal Sakura, ihre große Schwester, zu tiefst enttäuscht und sie sehr verletzt. Einen Moment lang rang Mai mit sich selbst, führte ein inneres Zwiegespräch und wog die dafür sprechenden Argumente gegen die gegenteiligen ab, bis sie letztendlich zu einem Entschluss gekommen war. Mit einem leicht frustrierten seufzen ließ Mai kurz ihre Schultern sowie den Kopf hängen, ehe sie wieder zu Kaori aufsah und leise sagte: „Na gut, du hast gewonnen. Aber er wird nicht hier bei euch schlafen!“ Kaori wollte schon wieder protestieren, während Yuuto einfach nur geschockt zu seiner Tante sah, doch schnell und bestimmend sagte Mai: „Sei froh, dass er überhaupt wieder ins Haus kommt. Eure Mutter hat es eigentlich verboten! Und kein aber! Ich will nicht mehr hören!“ Mir erhobener Hand, die einfach nur zeigen sollte, das Mai keine Widersprüche duldete, drehte sich die Haruno auf dem Absatz um und verlies das Zimmer. °Oh man, ich werde von Sakura ja so was von getötet, wenn sie die Wahrheit erfährt…° Sasuke saß, mit angewinkelten Beinen, dem Kopf auf den Knien und den Armen um die Beine herum geschlungen, klitsch nass auf dem kleinen Vorsprung, von der Haustür und stierte Todmüde und frierend in die kalten, nasse Nacht hinaus. Die Hoffnung, doch noch irgendwann ins Haus zu kommen, ins warme, trockene Haus, hatte der Uchiha schnell wieder begraben. Zwar wurde er nicht schlau aus Mai, denn schließlich hatte er die Zwillinge, seine Kinder, heil wieder zurück gebracht, aber wurde ihm dafür irgendwie gedankt? Nein, natürlich nicht! Vielleicht jedoch sollte Sasuke das als kleine Strafe ansehen, was er sich so mit Yoko geleistet hatte. Es hieß ja auch bekanntlich: „Der liebe Gott bestraft die kleinen Sünden sofort.“ Sasuke war zwar im eigentlichen Sinne nicht fremd gegangen, aber trotzdem sollte er es vielleicht als kleine Strafe ansehen. Wenn er jedoch noch einmal, am besten heute Nacht oder besser gesagt gleich sofort wieder ins Haus gelassen wurde, würde er Sakura auf Knien anflehen, ihm zu verzeihen und versuchen alles wieder gut zu machen. Dies schwor sich Sasuke. Aber im Moment hätte er sowieso einiges getan, um ein Dach überm Kopf zu haben In diesen Moment wurde die Tür geöffnet und ein wenig Licht fiel auf Sasukes Rücken. Überrascht, was sich der Schwarzhaarige jedoch nicht anmerken ließ, drehte er sich nach hinten und sah Mai, die mit verschränkten Armen vor ihm stand. Ihr Blick war zwar nicht sehr freundlich, während sie auf ihn hinunter sah, aber Sasuke bemerkte dies kaum, nachdem Mai zu Seite trat und ein „Komm jetzt endlich rein, es zieht!“ zischte. °Wahrlich, ein Wink des Himmels. Meinen Schwur werde ich aber einhalten.° Dies dachte sich Sasuke, während er vom kalten Boden aufstand und langsam, schon fast ehrfürchtig das warme Haus betrat. Nächster Morgen: Haruki stand mitten im Zimmer, indem die rosahaarige Kunoichi schlief. Sonnenlicht fiel durch das geöffnete Fenster und schien direkt auf die schlafende Sakura. Es hatte endlich aufgehört zu regnen. Doch schon neue graue Wolken kündigten neuen Regen an. Das würde in nächster Zeit wohl auch noch nicht enden. Ein leises Schnauben führte dazu, dass Haruki sich von dem Blick aus dem Fenster abwandte und zu dem Bett sah. Anscheinend wachte Sakura langsam auf. Haruki sah zu, wie sich die Kunoichi unruhig von einer Seite auf die andere wälzte und das Sonnenlicht ihr Gesicht kitzelte, sodass sie langsam ihre grünen Augen aufschlug. Im ersten Moment schloss Sakura ihre Augen wieder ganz schnell, da sie das Licht blendete, aber anscheinend hatte sie ihn, Haruki, bemerkt, denn sofort riss Sakura ihre Augen wieder auf und richtete sich schnell auf. Überrascht sah sie ihn an. „Haruki, was machst du denn hier?“ Noch ein wenig schläfrig fuhr sich Sakura mit einer Hand durch ihr wirres, rosa Haar. Währenddessen sahen ihre Augen jedoch aufgeweckt und neugierig zu Haruki. „Tut mir Leid, ich wollte dich nicht erschrecken.“ Ein schüchternes Lächeln zierte Harukis Gesicht und ein wenig fahrig fuhr er sich durch sein schwarzes Haar. „Hast du nicht. Kein Problem. Na ja, wie wär’s erst einmal mit einem guten Morgen?“ Lächelnd sah Sakura Haruki an, doch ihre innere Stimme war ganz anderer Meinung. *Ich hätte viel lieber weiter geschlafen. Was hat der Typ eigentlich gemacht? Hat er etwa die ganze Zeit uns beim Schlafen beobachtet? Wenn ja ist mir Haruki suspekt. Vielleicht ist er irgend so ein perverser Spinner, der uns ver…* °Jetzt ist aber mal gut! Was Haruki mit uns vor hat ist doch völlig egal! Wir wollen doch schließlich auch nur die Schriftrolle. Und wenn er auf uns steht, noch besser. Dann bekommen wir bestimmt noch leichter heraus, wo die Schriftrolle ist. Also, hör auf dich zu beschweren.° Eine gegrummelte Zustimmung war noch von Sakuras innerer Stimme zu vernehmen, ehe sich Sakura wieder Haruki widmete. Dieser lächelte sie noch immer an. „Ähm, ja, klar. Guten Morgen.“ Eine kurze Pause entstand zwischen den zwei jungen Leuten. Keiner sagte etwas oder rührte sich. Sie sahen sich einfach nur an, bis Haruki irgendwann meinte: „Ich hab äh… Frühstück gemacht.“ „Ah, das hört sich gut an.“ „Ich hab es, ähm, in der Küche… aufgebaut.“ Dankbar lächelte Sakura Haruki zu. Zunächst wollte sie ihm sagen, dass er sie jetzt bitte alleine lassen könnten, damit sie sich umziehen könnte, doch dann kam ihre eine andere Idee. „Äh, Haruki. Könnte ich vielleicht vorher noch duschen oder so?“ „Na…natürlich! Ich zeig dir schnell das Bad.“ Mit eiligen Schritten verlies Haruki das Zimmer, nur um wieder gegen irgendetwas zu laufen. Ein harter Knall ließ Sakura schlussfolgern, dass er auf den Boden gefallen war. *Was für ein Tollpatsch…* Sakura kletterte aus ihrem warmen, gemütlichen Bett und folgte Haruki, der inzwischen aufgestanden war und weiter ging. Sie hatte in ihrer Tageskleidung geschlafen. Schließlich hatte sie, da sie ja auf Mission war, keine Nachtwäsche mit. Vielleicht sollte sie Haruki mal nach etwas fragen. Wenigstens hatte Sakura noch einmal saubere Wechselkleidung mit. Als Haruki vor einer Holztür zum Stehen kam, hielt auch Sakura an. Etwas zu schnell drehte sich Haruki zu ihr um und wäre beinahe wieder gefallen. Im letzten Moment jedoch konnte er sein Gleichgewicht halten. „Ähm, hier wäre dann… das Bad.“ *Seine Pausen beim Reden gehen mir wirklich langsam auf den Geist…* Sakura lächelte Haruki kurz zu, ehe sie in das Bad ging und die Tür hinter sich schloss. Haruki sah noch einen Moment die geschlossene Tür an, ehe er wieder in die Küche ging und Sakura vorerst in Ruhe duschen ließ. Das warme Wasser strömte ihren Körper hinab und Sakura merkte, wie sich ihre Muskeln augenblicklich entspannten. Die Strapazen der letzten Tage, das viele Laufen im Regen, wurde wie weggespült. Genüsslich schloss Sakura ihre Augen und fuhr mit ihren Händen immer wieder über ihre freien Schultern oder ihrem Hals. So konnte Sakura immer unter der Dusche stehen. Warmes Wasser, das ihr über den gesamten Körper floss und sie wohlig wärmte und gleichzeitig reinigte. Ein leiser, zufriedener Seufzer entfuhr Sakura und sie legte ihren Kopf in den Nacken, sodass der sanfte Wasserstrahl auf ihr Gesicht fiel und sanft den Hals hinunter lief. Nach einer Weile, Sakura hatte keine Ahnung wie lange sie schon unter der Dusche stand und das Wasser einfach nur so über sich strömen ließ, griff sie nach einer kleinen Tube, die Shampoo enthielt. Verwundert stellte sie fest, dass es sich um eine selbstgemachte Mixtur handelte. Vorsichtig roch Sakura daran. Ein Duft von kräftigen Kräutern und etwas blumigen - Lilie vielleicht? – und etwas, das zwar sehr kräftig und ein wenig bitter roch, was Sakura jedoch nicht einordnen konnte, strömte ihr entgegen. Es roch ganz gut. Ohne lange zu überlegen tat sich Sakura etwas von der grünlichen Flüssigkeit auf ihre Hand, stellte die Flasche zurück und begann ihr Haar einzuschäumen. Ein breites Lächeln zierte Harukis Gesicht. Durch eine Holzlatte, die nur locker in der Wand angebracht war und die man zur Seite schieben konnte, beobachtete er Sakura unter der Dusche. Sie war gerade fertig geworden, ihre schönen, rosa Haare auszuspülen und begann nun ihren Körper zu waschen. Harukis Grinsen wurde noch ein wenig breiter. Es war wirklich eine gute Idee gewesen, diesen kleinen Beobachtungspunkt ins Haus gebaut zu haben, als er die Hütte vor ungefähr fünf Jahren gebaut hatte. Wenn Tsunade wüsste, was er mit ihrer ehemaligen Schülerin so alles tat bzw. vor hatte, würde sie ihn wohl einen Kopf kürzer machen. Doch was die Hokage nicht wusste, machte sie auch nicht heiß. Ohne vorhandenes Schamgefühl beobachtete Haruki Sakura weiter. Von seinem Standpunkt aus, hatte er eine perfekte Sicht auf die Dusche. Inzwischen hatte Sakura den Wasserhahn abgedreht und stieg langsam aus der Dusche. Eine leichte Gänsehaut überzog ihren Körper. Sogar das konnte Haruki von hier aus sehen. Suchend sah sich Sakura im Bad um, in der Hoffnung ein Handtuch zu finden. Doch ihre Suche war vergebens. Ein genervter Seufzer entfuhr Sakura, während sie ihre Arme um sich schlang. Auch wenn es warm im Bad war, so fror sie doch ein wenig. „Haruki?“ rief die Kunoichi laut und hoffte, dass sie schnell Gehör finden würde. Die Sekunden verstrichen und Sakura wollte gerade wieder nach ihrem Gastgeber rufen, doch da konnte sie auch schon die unbeholfenen Schritte hören und kurz darauf Harukis Stimme. „Äh, ja?“ „Nicht rein kommen!“ war das Erste, was Sakura schnell sagte, bevor Haruki vielleicht auf die Idee kommen konnte, das Bad zu betreten. Anschließend meinte sie: „Kannst du mir vielleicht ein großes Handtuch bringen? Ich finde hier keins.“ Zur Untermauerung ihrer Worte, drehe Sakura ihren Kopf suchen umher und hob kurz ihre Arme seitlich an, obwohl dies Haruki nicht sehen konnte. Dachte sie zumindest. „Natürlich. Ich bin sofort… wieder da.“ Mit einem immer noch breiten Grinsen zog Haruki sein Gesicht von einem weiteren kleinen Guckloch weg, das direkt neben der Tür war. Aus dem Badezimmer konnte man es nicht sehen, wenn man nicht gründlich danach suchte oder wusste, wo es war. So tapsig und trampelnd, wie Haruki sich immer in Sakuras Gegenwart bewegte, entfernte er sich von der Tür und ging in einen Flur, wo ein kleiner Holzschrank war. Er öffnete diesen. Einige große Handtücher kamen zum Vorschein und wahllos griff Haruki nach einem. Anschließend ging er wieder zurück zum Bad. Natürlich sehr laut und mit Absicht lief er immer wieder gegen einen Schrank oder gegen einen Türrahmen. Langsam ging ihm dieses Getue auf die Nerven. Aber was tat man nicht alles für sein Ziel? „Ich, äh, hab das Handtuch…hier.“ Kaum hatte Haruki dies gesagt, wurde die Tür einen Spalt breit geöffnet und ein langer, schlanker Arm, der übersäht war mit kleinen Wassertröpfchen und einer feinen Gänsehaut, kam zum Vorschein. Ohne lange zu überlegen drückte Haruki Sakura das Handtuch in die Hand. Schnell zog sich der Arm wieder zurück und bevor die Tür wieder ins Schloss fiel, konnte man noch ein „Danke“ von Sakura hören. Schnell wickelte sich die Kunoichi in das weiche Handtuch. Ordentlich rubbelte sie ihren ganzen Körper trocken. Anschließend wickelte sie sich in das Handtuch ein und suchte im Bad nach einer Bürste. Nach einiger Suche fand Sakura eine. Als sie danach griff und die Bürste aus dem kleinen Schrank nahm, kam eine kleine Schriftrolle zum Vorschein. Neugierig griff Sakura nach der Rolle und zog sie aus dem Schrank. Die Bürste legte die Kunoichi achtlos irgendwo hin und öffnete langsam das Schriftstück. *Haben wir Glück? Ich hoffe doch! Vielleicht ist das ja die Schriftrolle die wir suchen!* Da Sakura keine Ahnung hatte, ob es sich tatsächlich um die gesuchte Schriftrolle handelte, wollte sie zunächst einmal den Inhalt überprüfen. Gerade als sie die ersten Worte gelesen hatte, wurde die Tür aufgerissen. Erschrocken drehte sich die Rosahaarige zur Tür um. Noch während sie dies tat, versteckte sie die Schriftrolle, in dem sie es zwischen das Handtuch und ihren Körper steckte. (Das mein ich jetzt so von oben, wenn man sich das Handtuch drumwickelt, und dann halt so zwischen die Brüste? *smile* So in etwa…) Sasuke wurde an diesem Morgen, für ihn zumindest, unsanft geweckt. Ohne darauf vorbereitet zu sein, landete etwas schweres auf seinem Oberkörper. Erschrocken riss der Uchiha seine Augen auf und sah in das strahlende Gesicht seiner Tochter. „Kaori…“ gab Sasuke nur von sich und schloss wieder seine Augen. Normalerweise wäre Sasuke bereits an die Decke gegangen, aber das konnte er ja hier schlecht machen. Warum wurde er denn bitte schön auf diese Art und Weise geweckt? „Morgen Papa!“ rief Kaori gut gelaunt, doch bis jetzt machte sie keine Anstallten von Sasuke herunter zu klettern. „Hättest du mich nicht auch anders wecken können?“ fragte Sasuke genervt und setzte sich umständlich auf. Dabei rutschte Kaori ein Stück hinunter weit hinunter, so dass sie jetzt auf den Beinen ihres Vaters saß. Noch immer strahlte sie von einem Ohr zum anderen. Ein wenig verschlafen fuhr sich Sasuke durch seine Haare. °Ich will weiter schlafen…° „Was gibt es denn, Kaori?“ fragte der Uchiha und sah seine Tochter dabei an. Es war ein komisches Gefühl wieder in so schwarze Augen zu sehen, wie er sie hatte. Das war jetzt schon so viele Jahre her… „Ich hab Frühstück gemacht! Komm und iss mit mir!“ Kaori riss Sasuke wieder aus seinen Erinnerungen heraus. „Wir müssen aber alleine essen. Mai hat mit Yuuto gegessen und Yutaka und Kaito schlafen glaub ich noch.“ Ohne auf eine Antwort von Sasuke zu warten, stand sie von ihm auf und zog dabei an seinem Arm, sodass er notgedrungen aufstand. Da er letzte Nacht so unglaublich müde gewesen war, hatte sich Sasuke nicht die Mühe gemacht, sich umzuziehen, sodass er in seinem Klamotten geschlafen hatte. Inzwischen ein wenig munterer folgte Sasuke seiner Tochter nach unten in die Küche. Von Mai oder Yuuto war keine Spur zu sehen, als Vater und Tochter unten ankamen. Dafür aber war der kleine Tisch ein wenig unbeholfen, aber liebevoll gedeckt. Zwei Teller, zwei Tassen, sowie ein Brotkorb mit lediglich drei Brötchen darin, Butter und Nutella standen auf dem Tisch. „Schau mal Papa! Ich hab dir schon ein Brötchen aufgeschnitten!“ Fröhlich zog Kaori ihren Vater weiter zum Küchentisch und zeigte auf einen der zwei Teller, die direkt nebeneinander standen. Darauf lagen zwei Brötchenhälften. Auf dem einen war, mit anscheinend Mühe und Not, aus Nutella ein „Hab dich lieb, Papa“ geschrieben. Es sah sehr gequetscht aus und es war schwer zu lesen, aber trotzdem erkannte Sasuke es gut. Strahlend und Erwartungsvoll sah Kaori den Schwarzhaarigen an. „Danke schön, Kaori.“ Lächelnd fuhr Sasuke der kleinen Haruno über den Kopf. Das kam ihm ein wenig merkwürdig vor, jedoch angebracht. Sasuke hätte gerne erwidert: „Ich hab dich auch lieb.“ Doch irgendwie konnte er dies nicht sagen. Vielleicht weil alles noch so neu war. Schließlich hatte er erst seit ungefähr zwei Tagen eine Tochter und einen Sohn. Kaori jedoch schien dies nicht zu stören. Fröhlich setzte sie sich auf einen Stuhl und Sasuke sich direkt neben sie. Kaori erzählte ihm so einiges aus der Schule, während sie zusammen frühstückten. Nach einer Weile kam Yuuto in die Küche. Um seine Schulter hing eine Schultasche. Kurz sah er zu Sasuke und murmelte ein „Morgen.“ Anschließend richtete er seine Aufmerksamkeit auf Kaori. „Wir müssen in die Schule, sonst kommen wir zu spät.“ Mit diesen Worten verließ Yuuto wieder die Küche und ging zur Haustür. Schnell stopfte sich Kaori den Rest ihres Frühstücks in den Mund und holte ihre Schultasche. Mit noch vollem Mund sagte sie: „Tschüsch Papa!“ und gab Sasuke einen Kuss auf die Wange. Mit noch einem gerufenen „Tschüss!“ ins Haus rannte Kaori aus dem Haus, ihrem Bruder hinterher. Verdutzt blieb lediglich Sasuke zurück. Und hier ist das Kapi fertig. ^^ Ich hoffe es hat euch gefallen. Ich bin recht zufrieden damit. *smile* Eigen Lob stinkt, ich weiß. ^.^ Das Kapi hat zwar mal wieder ein bisschen gebraucht, ich glaub etwas mehr als ne Woche, aber dafür ist es auch glaub ich das längste bis jetzt. ^.^ Ich hoffe wie immer auf viele Kommis. *g* Bis zum nächsten Mal dann. ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)