Liebe macht blind von traumherz (... oder wahnsinnig) ================================================================================ Kapitel 12: Farins Plan ----------------------- Hmm... Diesmal nur ein Kommi... Eigentlich wollte ich warten, bis es ein wenig mehr ist, doch ich habe gerade eben das neuste Kapitel fertig gestellt und bin eigentlich ziemlich zufrieden damit, so dass ich nicht länger darauf warten kann, es hochzuladen ^^ Viel Spaß damit ^-^ ~~~~ Der Blond schrie auf, als die Kugel ihn erfasste. Ein stechender Schmerz durchfuhr seinen Arm, doch immerhin hatte Rod ihn an keiner lebensbedrohlichen Stelle erwischt – und doch fühlte es sich an, als würde ihn der Schmerz zerreißen. Es war jedoch weniger der physische Schmerz, obwohl natürlich auch dieser schrecklich war, als die Tatsache, dass der Chilene wirklich gerade auf ihn geschossen hatte. Er konnte und wollte einfach nicht glauben, dass Rod ihn allen Ernstes ermorden wollte und doch hatte es nun endgültig keinen Sinn mehr, sich etwas anderes einreden zu wollen, denn immerhin hatte er es gerade eben versucht. Bela stand fassungslos da. Er wollte schreien, doch kein Wort drang aus seinem Mund, wollte zu Farin stürzen, nachsehen, ob soweit alles in Ordnung mit ihm war, doch ein letztes Bisschen Vernunft hielt ihn davon ab, die Waffe loszulassen. Auch er hatte sie festgehalten und so war ihm, als ob auch er auf Farin geschossen hätte, auch wenn Rod es gewesen war, der den Abzug gezogen hatte. Diese Pistole ekelte ihn an und er hätte wirklich nichts lieber getan, als sie endlich loszulassen, doch damit hätte er seins und vor allem Farins Todesurteil endgültig unterschrieben, das wusste er, und das durfte er einfach nicht zulassen. Der schwarzhaarige Chilene verzog den Mund indes zu einem kalten, besessenen Grinsen. „Keine Angst, du wirst nicht mehr lange leiden müssen… Wir werden deine Schmerzen bald beenden. Nicht wahr, Bela, wir bringen ihn einfach um, oder?“ „Nein!“ Rodrigo seufzte. „Ich hab ja versucht, unsere Probleme in Frieden zu lösen, aber ich bin langsam aber sicher nicht mehr bereit, das alles so friedlich angehen zu lassen, Bela…! Mir reißt langsam echt der Geduldsfaden!“ Mit jedem Wort klang der Bassist immer bedrohlicher. Er hatte wirklich langsam mehr als genug von diesem Unsinn und hätte diesem Kindergarten wirklich zu gerne ein Ende gesetzt. Bela hingegen wusste, dass er Rod nicht noch mehr reizen durfte. Er musste sich endlich etwas einfallen lassen, auch wenn er noch nicht wusste, wie das aussehen sollte. Diese ganze Situation erschien ihm so aussichtslos und wenn es hier nur um ihn und nicht auch um Farin gegangen wäre, hätte er wahrscheinlich längst aufgegeben. Doch in diesem Fall ging es einfach nicht, denn es ging hier nicht nur um sein eigenes Leben, sondern vor allem auch um das von Farin und er würde ihn retten, auch wenn er noch nicht wusste, wie. Rod hatte total den Boden unter seinen Füßen verloren. Ganz offensichtlich wusste er nicht mehr, was er eigentlich tat und war einfach krank. Man hörte ja oft genug, dass irgendwelche Leute durchdrehten, aber niemals hätte Bela geglaubt, dass er so eine Situation einmal so hautnah erleben würde – und es wäre ihm lieber gewesen, wenn es niemals so weit gekommen wäre. In diesen Momenten war Rod vollkommen unberechenbar und der Schlagzeuger wusste nicht, wie er mit ihm umgehen sollte, denn er konnte einfach nicht absehen, wann sein Gegenüber ausrasten würde und wann nicht. Er wollte Farin helfen und der Gedanke, dass er ihn erst einmal verwundet dort sitzen lassen musste, riss ihm fast das Herz heraus und doch wusste er, dass er gar keine andere Wahl hatte, wenn er ihm irgendwie das Leben retten wollte. Er warf Farin einen besorgten Blick zu und doch ließ er noch nicht locker. Er durfte einfach nicht aufgeben, denn wenn Rod die alleinige Kontrolle über den Revolver zurückerlangen würde, dann wären sie alle beide verloren gewesen. Farin indes überlegte fieberhaft, wie er vielleicht helfen konnte. Eigentlich wollte er nicht, dass Rod irgendwie ins Gefängnis wandern musste, nein, das wagte er kaum auszudenken, doch er konnte auch nicht zulassen, dass er zum Mörder werden würde und ihn und auch Bela einfach tötete. Doch wie hätte er schon helfen können, wo er doch immerhin gefesselt auf einem Stuhl saß? Seine Mittel waren nun wirklich gerade mehr als begrenzt. Trotzdem musste er versuchen. Eine Idee flammte wie der Keim einer Hoffnung in ihm auf – doch der Plan war eigentlich so schlecht, dass er auf keinen Fall funktionieren konnte. Alles würde von Bela abhängen und wenn dieser ihn nicht verstehen würde… Wenn dieser nicht richtig reagieren würde… Nun, dann würde Farin sterben, das wusste er, doch was für Alternativen hatte er schon? Wenn Bela es nicht schaffen würde, Rod irgendwie die Waffe abzunehmen, dann würde er das so oder so, also musste er es wenigstens irgendwie versuchen. „Rod…“, sagte er nun und seine Stimme klang brüchig. Es war ihm anzuhören, dass er Schmerzen hatte. Der Bassist sah ihn an und ein höhnisches Grinsen legte sich über sein Gesicht. „Was willst du?“, blaffte er ihn leicht an und doch umspielte nun ein nahezu zuckersüßes und fast schon unschuldiges Lächeln seine Lippen. Selbst in dieser Situation sah er noch unglaublich gut aus. „Ich… Du hast Recht… Du hast k-keinen Grund, mir zu glauben…“ Er atmete tief durch. So viel stand auf dem Spiel und er konnte wirklich nur noch beten, dass Bela ihn auch ohne Worte verstehen würde. „Ich… du solltest mich einfach umbringen. Ja, Bela, gib ihm die Waffe…“ „WAS?! Nein, Farin, ich-“ „Tu es einfach!“, sagte der Blonde und versuchte, möglichst gereizt zu klingen, „Rod will doch eigentlich nur mich umbringen, also warum kniest du dich da so rein? Lass ihn einfach. Dann lässt er dich vielleicht in Ruhe.“ „Wie rührend.“, warf Rod nun wieder spöttisch ein und doch ruhten seine Augen auf dem Gitarristen, „Aber wie du willst. Du hast ihn gehört, Bela, gib mir die Waffe.“ „Nein!“, stieß dieser hervor und auch er blickte Farin an, dessen Miene unergründlich war. Drehte Farin denn jetzt auch noch durch? Nein, das konnte Bela sich wirklich nicht vorstellen. Doch was war es dann? Hatte Farin etwa einen Plan? Oder hoffte er wirklich, Bela auf diese Art retten zu können. Der Gitarrist blickte den Älteren nun an. Offenbar hatte er wirklich einen Plan, auch wenn der Schwarzhaarige noch keine Ahnung hatte, wie dieser aussehen sollte – doch er beschloss, Farin zu vertrauen. „Aber ich hab noch einen letzten Wunsch, Rod…“, sagte Farin nun leise und senkte leicht den Kopf. Hiervon würde unglaublich viel abhängen und eigentlich quälte er sich nur selbst damit, doch er hatte keine andere Wahl. Er konnte nur hoffen, dass der Bassist darauf eingehen würde, denn ansonsten wäre sowieso alles verloren gewesen. „Was denn?“, fragte der Jüngere schroff. Der Blonde zögerte einen Moment, bevor er schließlich mit möglichst ruhiger Stimme zitierte: „Mach die Augen zu und küss mich…“ Rod blickte ihn an und lachte nun. „Warum sollte ich das tun?“ „Bitte, Rod… Ich… du wirst doch gleich haben, was du willst… Bitte erfüll mir doch noch diesen letzten Wunsch… Und dann kannst du mich endlich umbringen… Bela wird dich nicht mehr aufhalten, nicht wahr?“ „Ich…-“ „Na also.“, sagte Farin und eine leichte Schärfe lag nun in seiner Stimme. Hoffentlich hatte Bela seinen Blick und sein gesamtes Verhalten auch wirklich richtig verstanden. Alles hing davon ab. Immer schneller pochte sein Herz, vor allem als Rod schließlich seufzte. „Na schön. Bela, lass die Waffe los.“ Zögernd gehorchte der Schlagzeuger. Wie in Trance beobachtete er, wie der Chilene schließlich auf Farin zuschritt und ihm einen Kuss aufdrückte. Bela tat das weh und noch immer fragte er sich, was das alles bringen wollte – oder hatte Farin diesen Wunsch etwa nur geäußert, weil er sämtliche Hoffnungen aufgegeben hatte und einfach von Rod geküsst werden wollte, bevor alles zu Ende ging? Doch als er Farins Gesichtsausdruck sah, als Rod sich schließlich wieder von diesem löste, war ihm wieder klar, dass der blonde Gitarrist einen Plan haben musste. Voller Panik beobachtete er, wie Rod schließlich erneut die Waffe hob, als es plötzlich >Klick< in seinem Kopf machte. Er wusste nun, wie er Farin helfen konnte – doch würde es auch funktionieren? Doch sich darüber Gedanken zu machen, dafür blieb nun wirklich keine Zeit mehr und so ging er mit schnellen und doch leisen Schritten von hinten auf den Bassisten zu und riss dessen Arme plötzlich ohne Vorwarnung auf dessen Rücken. Ein Schuss löste sich, doch er ging neben Bela in den Boden. „LASS MICH LOS, DU DRECKIGER VERRÄTER!!!“, schrie Rod und versuchte sich loszureißen, doch da hatte Bela ihm schon die Waffe abgenommen und den anderen wieder losgelassen. Er hörte, wie Farin aufatmete, doch er selbst fühlte sich unglaublich schwer, als wäre ihm mit der Waffe auch eine unglaubliche Last auferlegt worden. Rod hingegen wandte sich, als Bela ihn schließlich losgelassen hatte, diesem wieder zu und blickte ihn an. Wieder legte er den Kopf leicht schief und wich nun dabei einige Schritte vor ihm zurück. Er hatte die Waffe an den anderen verloren und das war ganz und gar nicht gut. Was hatte Bela jetzt vor? Rod wollte nicht ins Gefängnis oder gar in irgendeine Anstalt, nur weil irgendwelche Leute der fälschlichen Ansicht waren, er wäre krank gewesen und einen Notfallplan hatte er nicht und so überlegte er nun fieberhaft, wie er sich verhalten sollte. Möglichst unauffällig wandte er sich nun dem Ausgang zu, was Bela jedoch nicht entging. „Du bleibst, wo du bist…“, sagte Bela nun und richtete fast schon mechanisch die Pistole auf den Chilenen. Es behagte ihn nicht, diesen nun mit einer Waffe zu bedrohen, immerhin war das eine ziemlich miese Sache und doch hatte er eigentlich gar keine andere Wahl, denn er wollte nicht, dass Rod abhauen würde. Zwar hätte er sich dann endlich um Farin kümmern können und die Polizei würde den Bassisten sicherlich früher oder später aufspüren, doch eigentlich wollte er nicht wissen, was Rod in der Zwischenzeit noch so alles anstellen würde. Nein, sie mussten den Wahnsinn irgendwie beenden und so trieb er Rod möglichst weit vom Ausgang weg. Dieser ließ sich von dem Schlagzeuger zurücktreiben, den Blick immer auf die Waffe in dessen Hand gerichtet. „Und was tust du, wenn ich das nicht tue?“, fragte Rod und klang vollkommen ruhig, als wäre er gerade bei einem Kaffeekränzchen und als ob Bela ihn gefragt hätte, ob er ihm mal den Zucker reichen könnte und nicht, als ob der Ältere gerade eine Waffe auf ihn richtete. Bela zögerte einen Moment. Eigentlich wollte er Rodrigo nicht bedrohen, doch er hatte eigentlich gar keine andere Wahl, wenn er nicht wollte, dass dieser einfach so die Flucht ergriff. „Dann… schieß ich auf dich…“, stieß er deshalb nach einiger Zeit hervor, die Waffe noch immer auf den Jüngeren gerichtet und gab sich Mühe, möglichst kühl zu klingen. Eine Weile lang schwieg Rod, fast so, als würde er seine Möglichkeiten abwägen. Die Drohung hatte seine Wirkung erzielt zu haben – zumindest dachte Bela das, bis Rod plötzlich anfing, wie verrückt zu lachen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)