Rote Augen von abgemeldet (Die Fortsetzung von Familienbande) ================================================================================ Kapitel 19: "Sag nichts" ------------------------ „Nein…“ Bellas Stimme war ein heiseres Flüstern. „Ich werde mich dagegen wehren, versprochen, aber um bei Glenn zu sein – vorausgesetzt, er empfindet wie ich – werde ich alles tun.“ Als Mensch hätte Bella nun wahrscheinlich geweint, aber sie war ein Vampir. Sie weinte nicht. „Wir werden auf dich aufpassen“, versprach sie mir und lächelte mich an. Ja, das glaubte ich ihr, denn auf meine Familie konnte ich zählen. Nichts und niemand auf der Welt konnte mich von ihr trennen. Von meiner geliebten Familie. Als das Flugzeug zur Landung ansetzte, zitterte ich am ganzen Körper. Jasper konnte mich nicht beruhigen und auch Bellas und Edwards Anwesenheit brachte meinen Körper nicht dazu still zu halten. Als wir gerade die Wartehalle durchquerten, bemerkten wir eine junge Frau, die im Zentrum der Aufmerksamkeit stand. Die Menschen starrten sie scheinbar ohne Scheu an und ihr braunes Haar fiel ihr sanft über die Schultern. Ihre perfekten Gesichtszüge waren weiß wie die Wand, an der sie lehnte, und ihre Augen glänzten golden. „Tanya!“, rief Bella ihr zu und winkte. Tanya lächelte, stieß sich von der Wand ab und kam beinah schwebend auf uns zu. Sie begrüßte uns und ich fiel ihr in die Arme. „Wie geht es Glenn?“, fragte ich sofort und unterdrückte das Zittern so gut, wie es mir möglich war. Tanya lachte eines dieser wohltuenden Lachen, die für Menschen nach einer vollendeten Symphonie klangen, und sagte: „Glenn geht es gut. Er ist ziemlich aus dem Häuschen, seitdem er weiß, dass ihr kommt.“ Meine Nervosität stieg weiter an und Jasper legte mir eine Hand auf die Schulter, als Tanya uns zum Auto führte. „Du bist ja ganz hibbelig“, stellte auch sie jetzt fest und lächelte, während wir nach draußen traten. Der Himmel war mit Wolken verhangen, aber eine kleine Massenkarambolage lösten wir doch aus. Ein junger Mann lief gegen einen Laternenpfahl. Wir quetschten uns elegant in Tanyas Wagen. Ich setzte mich auf den Beifahrersitz und trommelte mit den Fingern schwach auf den Armaturen rum. „Ganz ruhig“, beschwichtigte Edward mich. „Geht nicht“, presste ich zwischen den Zähnen hervor. Tanya drückte ein wenig weiter aufs Gaspedal und nach zwanzig Minuten hielten wir an einem alten Haus, das scheinbar aus Holz gemacht und inmitten der Wildnis war. Die schlichte Holzfront strahlte eine angenehme Aura aus und als Tanya den Wagen anhielt, kam eine schöne Frau mit fast weißem Haar und noch weißerer Haut raus. „Carmen!“, begrüßte Jasper den weiblichen Vampir erfreut. „Hallo, Jasper. Edward… Bella. Faye, schön dich endlich mal wieder zu sehen. Das müssen schon ungefähr dreißig Jahre sein, seitdem wir uns das letzte Mal sahen.“ Ich nickte und trat nervös von einem aufs andere Bein. „W… wo ist Glenn?“, fragte ich und wollte es beiläufig klingen lassen. Tanya lachte. „Er ist im Haus.“ Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, ging ich zur Tür und stieß sie langsam auf. Sie quietschte leise und die erste Diele knarrte leicht. Danach war es still. „Glenn?“, hauchte ich. Es dauerte keine drei Sekunden, da stand er vor mir und sah zu mir hinab. Seine Augen hatten ein frisches Gold. „Hey…“ „Hey…“ „Was tust du hier?“ Er klang ungläubig, als erwarte er, jeden Moment aufzuwachen und auch ich fürchtete mich davor, mir all das nur eingebildet zu haben und jeden Moment zurück in die Realität, in den staubtrockenen Unterricht der Highschool, zu finden. „Du hast doch gesagt, ich könne dich besuchen und… hier bin ich.“ „Das freut mich.“ „Wie geht es dir?“ „Momentan ganz okay. Letzte Woche war das anders… Carmen nahm mich mit in die Stadt, aber es war ein wenig windig. Du kannst dir meine Reaktion vorstellen. Ich werde wohl die nächsten Monate oder Jahre nur hier sein können. Aber Tanya und die anderen kümmern sich wirklich gut um mich, also…“ Er kam nicht weiter, denn ich war ihm an den Hals gesprungen und drückte meine Lippen auf seine. Erst sah er mich geschockt an, dann schloss er die Augen und legte seine Hände auf meine Hüften. „Faye“, murmelte er, als ich ihn einatmen ließ. „Sag nichts, du Vollidiot“, lächelte ich und legte meinen Finger auf seine Lippen. „Sag nichts…“ Und aus den Boxen des CD-Players erklang ein Lied, das ich für immer lieben würde. „This time, This place Misused, Mistakes Too long, Too late Who was I to make you wait Just one chance Just one breath Just in case there's just one left 'Cause you know, You know, you know I love you I loved you all along And I miss you Been far away for far too long I keep dreaming you'll be with me And you'll never go Stop breathing if I don't see you anymore On my knees, I'll ask Last chance for one last dance 'Cause with you, I'd withstand All of hell to hold your hand I'd give it all I'd give for us Give anything but I won't give up 'Cause you know, You know, you know I love you I loved you all along And I miss you Been far away for far too long I keep dreaming you'll be with me And you'll never go Stop breathing if I don't see you anymore So far away (so far away) Been far away for far too long So far away (so far away) Been far away for far too long But you know, you know, you know I wanted I wanted you to stay 'Cause I needed I need to hear you say : love you I loved you all along And I forgive you For being away for far too long So keep breathing 'Cause I'm not leaving you any more Believe it Hold on to me and never let me go Keep breathing, 'cause I'm not leaving you anymore Believe it Hold on to me and never let me go Keep breathing Hold on to me and never let me go Keep breathing Hold on to me and never let me go“ Oh ja, ich würde Nickelback lieben… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)