Valentine's Day von Vaire (Remus Lupin x Nymphadora Tonks) ================================================================================ Kapitel 14: Tell her -------------------- Tell her Die Sonne strahlte und ein erfrischender Wind wehte über die Felder. Das machte das Wetter halbwegs erträglich. Dieser Sommer war so anders, als alle bisherigen. Manchmal war es eiskalt und es regnete tagelang und dann war es wieder sonnig und heiß. Dieser Tag war einer der heißen Sommertage und es war gut so. Ein so besonderer Tag verlangte geradezu nach einem wunderschönen Wetter. Es war nur eine kleine Feierlichkeit. Nichts großes. Im eigenen Haus, da es anderswo einfach zu riskant gewesen wäre. Obwohl es so klein und schäbig wirkte, war es doch das schönste, was sich eine junge Frau hätte wünschen können. Blumen zierten den Boden und die Wände. Weiße und rote Rosen. Es befanden sich in dem umgestellten Wohnzimmer nur sieben Personen. Ted und Andromeda Tonks, beide hatten sich zurecht gemacht. Ted trug einen normalen Anzug und Andromeda hatte sich ein hübsches Kleid ausgesucht. Außerdem waren noch Mad-Eye Moody und Kingsley Shacklebolt, ebenfalls beide etwas herausgeputzt, aber sie trugen keine Anzüge. Nur etwas, das diesem Anlass halbwegs gerecht wurde. Dann waren da noch Remus Lupin und Nymphadora Tonks. Die beiden hatten sich in ihren Lieblingsklamotten gekleidet. Es war kein großer Aufwand. Aber dies alles war auch mehr spontan und verrückt als wirklich geplant. Und der siebte Mann im Bund war ein kleiner Zauberer, der ganz in weiß gekleidet war. Seit ein paar Minuten faselte er Worte, die Tonks nicht wirklich wahrnahm. Alles was sie mitbekam war, dass sie Remus gegenüberstand und durchgehend lächeln musste, weil das hier einfach so wunderbar war. Sie war so ungeduldig und aufgeregt. Am liebsten hätte sie diesen Moment mit allen Menschen der Welt geteilt, aber es war zu riskant eine große Feier aus dieser kleinen beschaulichen Hochzeit zu machen, die so ziemlich geheim abgehalten wurde. Tonks' Trauzeuge war Mad-Eye Moody und Remus hatte sich Kingsley ausgesucht. Wobei Tonks sicher war, dass Remus mit Sicherheit James oder Sirius gewählt hätte, wenn sie noch leben würden. Aber Kingsley war auch gut mit Remus befreundet und er war ein netter und tapferer Mann. „Ja, ich will.“ „Ja, ich will.“ Das waren die Worte, die sie für immer vereinten. Kurze Zeit später hatten beide goldene Ringer an ihren Händen. Es hatte sich so lange hingezogen und dann sprach der kleine Zauberer endlich die letzten Worte, auf die Tonks schon die ganze Zeit gewartet hatte: „Sie dürfen die Braut jetzt küssen.“ Die beiden sahen sich tief in die Augen und lächelten sich an. Remus zog Nymphadora zu sich und küsste sie dann. Endlich waren sie Mann und Frau. Sie waren eine Einheit. Nach zwei Jahren langen Wartens hatte Tonks endlich das was sie wollte. Remus Lupin. Sie erwiderte seinen Kuss leidenschaftlich und die kleine Zuschauermenge applaudierte freudig. Andromeda klammerte sich an ihren Ehemann Ted und vergoss ein paar Tränen. Ein paar Wochen zuvor hätte sie vor Wut geweint, weil Dora einen Werwolf heiratete, doch heute weinte sie aus Freude und Glück. Ihre Tochter war endlich glücklich und sie hatte eine Hochzeit erlebt, wie es viele wohl gerne gehabt hätten. Andromeda hatte extra für die Anwesenden gekocht. Der kleine Zauberer verließ die glückliche Menge kurz nach der Zeremonie schon wieder, da er noch anderes zu tun hatte. Ted richtete das Wohnzimmer wieder etwas nützlicher ein und ein großer Tisch war nun Mittelpunkt des Raumes. Mad-Eye Moody, Kingsley, Andromeda, Ted, Remus und Nymphadora hatten sich nun gesetzt und unterhielten sich etwas. „Und? Wo soll es hingehen?“, fragte Moody neugierig, während er einen Schluck Feuerwhiskey zu sich nahm. „Wohin?“, Remus sah ihn verdutzt an. „Na, euer Reiseziel. Flitterwochen!“, wies Mad-Eye die beiden auf seine Frage hin an. „Achso, na ja ...“, Lupin hielt einen Moment inne und sah zu seiner Frau, „Wir haben uns entschieden erst die Flitterwochen zu genießen, wenn ... alles vorbei ist.“ „Wenn alles vorbei ist?“, fragte Kingsley stirnrunzelnd nach. Remus Lupin merkte, wie die Stimmung plötzlich düster und kalt zu werden schien. Er hatte nicht beabsichtigt diese Atmosphäre herbeizuholen, aber es geschah immer wieder. „Er meint damit, dass wir ein Ziel haben, aber ... wir noch keinen Termin haben. Das entscheiden wir spontan.“, erklärte Tonks hastig, da sie bemerkte wie Remus auf den Tisch starrte. „Achso, sag das doch gleich.“, meinte Kingsley nun erleichtert, doch Mad-Eye Moody sah die beiden immer noch mit ernstem Blick an. Das Essen auf dem Tisch duftete herrlich und die Kerzen, die darauf verteilt waren flackerten und brannten langsam nieder. Wachs lief herab und tropfte auf die weiße Tischdecke. Aber das störte niemanden. Alle nahmen sich etwas von den verschiedensten Speisen. Wahrscheinlich hätte das Essen hier für zehn weitere Personen gereicht. Aber so viele waren nicht da. Andromeda hielt die ganze Zeit Teds Hand und flüsterte ihm etwas zu. Niemand hörte was sie sagte. Nymphadora bemerkte nicht einmal, dass ihre Mutter zu ihrem Vater sprach. „Nymphadora, gibst du mir mal bitte das Salz?“ „Aber klar doch.“, meinte Tonks lächelnd und reichte ihrem Mann das Gewürz. „Ich ähm ...“, lächelnd sah Lupin sie an. „Was ist? Hab ich etwas im Gesicht? Oder etwas zwischen den Zähnen?“, fragte sie verblüfft nach. „Nein, du, ... ähm, ich habe dich gerade Nymphadora genannt.“, meinte er jetzt und hoffte ihr somit die Augen zu öffnen. „Na und?“ „Du hasst es doch so genannt zu werden.“, fuhr Remus fort. „Ja schon. Aber ich kann es wohl kaum meinem Ehemann verbieten mich beim Vornamen zu nennen.“, antwortete sie daraufhin lächelnd. „Wo wir gerade schon dabei sind“, begann Moody wohlig seufzend, „... kannst du mir den Salat reichen, Nymphadora?“ „MOODY!“, schrie Tonks erzürnt auf, „Wage es ja nicht! Ich habe NICHT dich geheiratet!“ Mad-Eye war so erschrocken, dass er sich an einem Stück Fleisch verschluckt hatte, auf dem er gerade herumgekaut hatte. Kingsley klopfte ihm besorgt auf den Rücken und sah dann zu Tonks. Remus Lupin konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, sah dann aber sofort entschuldigend zu Moody, der immer noch prustend und hustend dasaß. „Schon gut.“, würgte Moody mit tränenden Augen hervor, „Ich mach's nie wieder.“ „Besser so.“, mahnte ihn die junge Aurorin und grinste dabei. Der Tag neigte sich so langsam dem Ende zu und die Gesellschaft löste sich langsam auf. Der erste, der gehen musste war Kingsley. „Sobald ich etwas Neues höre melde ich mich bei dir, Remus.“, meinte er besorgt dreinblickend und schüttelte ihm die Hand. „Ich bin mir dessen sicher.“, antwortete Remus daraufhin und lächelte leicht, „Der Plan steht ja schon. Wir müssen alles zur rechten Zeit durchführen.“ „Das wird schon gut gehen. Wir haben das die letzten Wochen immer wieder durchgegangen. Du und Tonks, ihr wisst bescheid. Mein Patronus wird euch informieren, wann wir uns das nächste Mal treffen.“, erklärte Kingsley dann und nickte schließlich Ted und Andromeda zum Abschied zu, „Bis später, Mad-Eye.“ Moody nickte nur und stand dann auf. Sein Auge sah wieder einmal merkwürdig verrenkt aus und er schien durch seinen Hinterkopf zu starren. „Verlässt du uns auch schon?“, fragte Tonks ihn fast schon traurig klingend. Er war doch ihr Mentor und auch, wenn die beiden sich öfter in den Haaren lagen, so war ihr Moody doch schnell ans Herz gewachsen. „Leider ja. Der Orden lässt nicht warten. Es gibt noch vieles zu tun ... und wie Kingsley schon sagte ... die letzten Vorbereitungen für unseren Plan muss ich jetzt noch einmal durchgehen.“, erklärte er hastig und ernst, „Ich muss im Ministerium falsche Informationen sähen, damit alles klappt.“ „Verstanden. Aber pass auf, dass dich keiner erwischt.“, meinte Remus dann besorgt. „Das wird schon keiner. Ich habe meinen Vielsafttrank und Arthur hilft mir auch. Er arbeitet ja trotz dieser Intrigen noch im Ministerium.“, erklärte Moody grinsend und kam nun ganz nahe zu den beiden, „Und ihr versprecht mir, dass ihr die Tage noch genießt, bis wir Harry abholen. Das wird ein hartes Stück Arbeit werden und wir können für keine Sicherheit garantieren.“ Nymphadora Tonks sah Moody nickend an und auf einmal hatte sie das Gefühl ihr Magen würde sich bei seinen Worten umdrehen. Keine Garantie für Sicherheit. Es war wie ein Schlag ins Gesicht. Aber sie ließ sich nicht lange von diesem Gefühl kontrollieren und verdrängte es aus ihren Gedanken so schnell, wie es gekommen war. „Das werden wir.“, sagte Tonks dann zu Moody und umarmte ihn schließlich, „Danke, dass du gekommen bist. Das bedeutet mir wirklich viel.“ „Mir auch, meine kleine Aurorin.“, lächelte er sie an, „Du hast dich seit unserem ersten Treffen sehr verändert. Wirklich. Aber du schaffst es immer wieder mich zu überraschen und mich an den Rand des Wahnsinns zu treiben. Wenn du meine Befehle ignorierst. Erinner dich noch an damals, als wir Harry Potter abgeholt haben, weil er im Zaubereiministerium eine Anhörung hatte ... Ich hatte gesagt wir müssen alle unauffällig und vorsichtig fliegen. Du warst die erste, die das missachtet hat und Harry musste dir mit seinem Feuerblitz natürlich folgen. Du hast das Talent dazu Leute zum Unvernünftigsein zu bringen. Wobei Harry in Sachen unvernünftig mit dir schon recht gleich kommt. Wenn nicht sogar noch schlimmer ist. Und trotzdem bist du immer noch die Tonks, die ich bei ihrer Ausbildung zur Aurorin begleiten durfte. Neugierig und tollpatschig.“ „Hör auf damit. Das klingt, als würdest du über die schönen alten Zeiten reden.“, lächelte Tonks leicht beschämt. „Oh ja. Und jetzt sieh dich an. Verheiratet und endlich glücklich.“, fuhr er fort, „Wer weiß? Vielleicht habt ihr ja auch bald Kinder. ... Aber, genug davon. Du hast recht. Ich rede von den schönen alten Zeiten. Das waren sie wirklich, aber jetzt weht ein anderer Wind und die Welt ist in Gefahr.“ Er brach aprubt ab und löste die Umarmung von Tonks. Er sah sie noch einmal lächelnd an und wandte sich dann an Remus: „Pass bloß auf sie auf. Bis bald ihr zwei.“ Remus nickte sofort und verabschiedete sich ebenfalls von Moody. Dann sah er zu Ted und Andromeda, die zusammen aufräumten. Andromeda benutzte dazu ihren Zauberstab. Ted rückte das Wohnzimmer wieder zurecht, während sich das Geschirr von selbst abspülte. „Kann ich euch helfen?“, fragte Remus hilfsbereit. „Nein danke. Wir sind schon fertig.“, antwortete Ted lächelnd und sah zu seiner Frau. Diese kam zu ihrem Mann und lächelte ebenfalls zufrieden. „Jetzt schau sie dir an, Ted. Glücklich und frisch verheiratet. Fast wie wir damals.“, meinte Andromeda mit Tränen in den Augen, „Du wirst immer gut auf sie Acht geben, ja?“ „Es gibt niemanden auf dieser Welt, der mir mehr bedeutet. Ja, ich werde auf sie Acht geben.“, versprach Remus ohne zu zögern. Seine Worte waren wahr und er meinte jede Silbe davon so, wie er sie aussprach. „Andromeda? Wir müssen los.“, sagte Ted plötzlich und Nymphadora starrte ihn verwirrt an. „Ihr müsst los? Wohin denn?“, fragte sie aufgeregt und neugierig zugleich. „Wir werden noch etwas spazieren gehen und vielleicht in einem Café, das um diese Zeit noch auf hat etwas Trinken und uns einen netten Zeitvertreib beschaffen.“, antwortete Andromeda und nahm Teds Hand. „Wieso? Ihr könnt doch auch hier bleiben. Ist das so dringend?“ „Ja, es ist so dringend. Dora, erzähl mir doch nicht, dass du willst, dass wir heute hier bleiben.“ „Mum?“ „Na, ihr habt geheiratet und jetzt genießt den Rest des Tages noch für euch.“, sie zwinkerte den beiden zu und Tonks hatte sofort verstanden. Ohne noch etwas Zeit zu verschwenden verließen ihre Eltern das Haus und nun war das Ehepaar alleine Zuhause. Alle waren gegangen. Jeder seinen eigenen Weg. Remus kam zu Tonks und drückte sie an sich. Es bedurfte keiner Worte. Er wusste, dass sie es auch spürte. Das hier würde der letzte ruhige Tag in ihrer noch so jungen Ehe sein. Ab morgen wehte ein anderer Wind und so viele Dinge mussten getan werden. Tonks ließ sich an ihn drücken und legte dann die Arme um ihn. Eine Träne kullerte über ihre Wange. Es war eine Glücksträne. Auch wenn die Stimmung gerade so erdrückend und düster wirkte. Sie hatte heute den schönsten Tag ihres noch so jungen Lebens gehabt. Es fühlte sich so richtig an mit Remus hier zu sein. Es fühlte sich gut an und gab ihr Kraft. Sie strich ihm die Wange entlang. Dabei spürte sie seine tiefen Narben, die er seit Jahren im Gesicht hatte. Mit denen sie ihn kennengelernt hatte. Und mit denen sie ihn lieben gelernt hatte. Heute, wenn sie an den Tag zurückdachte, an dem sie sich in ihn verliebt hatte, kam ihr alles so fern vor. Es war der Spaziergang gewesen. Ein wunderbarer Abend. Was das Wetter anging. Sie selbst hatte sich jedoch schrecklich fehl am Platz vorgekommen. Sirius hatte sie mit ihrer Schusseligkeit mal wieder bis zur Weißglut getrieben und sie war überstürzt aus dem Haus gerannt. Remus war ihr gefolgt und hatte sie überredet wieder zurückzugehen. An diesem Abend hatte sie das erste Mal so ein Kribbeln vernommen. Tief in ihrem Innern hatte sie es gemerkt und es hatte ihr Angst gemacht. Heute hatte sie es wieder und es machte er ihr keine Angst. Es bestärkte sie nur und machte sie noch glücklicher. Der Abend war perfekt und Remus und Nymphadora waren alleine. ------------------------------------- Tell her - Jesse McCartney - Right where you want me Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)