Valentine's Day von Vaire (Remus Lupin x Nymphadora Tonks) ================================================================================ Kapitel 9: Leave out all the rest --------------------------------- Leave out all the rest Der Grimmauldplatz 12 war geräumt worden. Der Orden des Phönix hatte als neuen Sitz den Fuchsbau der Weasleys. Denn nachdem Severus Snape sie verraten hatte war der Grimmauldplatz nicht mehr sicher. Vorerst war jeder in seine Heimat zurückgekehrt. Die Beerdigung Dumbledores war in fünf Tagen angesetzt. Solange wollte der Orden ruhen und nichts weiter unternehmen. Der Schock saß tief. Voldemort hatte wieder mal bewiesen, wie einfach er an seine Ziele kommen konnte. Tonks war nach Hause zu ihren Eltern Andromeda und Ted Tonks appariert. Sie musste sich erst einmal von den ganzen Strapazen der letzten Wochen und Monate erholen. Es war schon schlimm genug, dass Remus sie abblitzen ließ, aber dass auch noch Albus Dumbledore getötet worden war, war genug. Tagelang sagte sie nichts und saß einfach nur da. Ihre Eltern machten sich schon riesige Sorgen um sie. „Dora. Jetzt iss doch wenigstens ein bisschen Obst.“, bat ihre Mutter sie mehrmals täglich. „Nein danke.“ „Willst du vielleicht einen Kuchen?“, fragte ihr Vater, Ted, daraufhin. „Nein danke.“ „Wirklich nicht?“ „Nein danke.“ „Hör auf damit!“, rief ihre Mutter entsetzt, „Du verhungerst ja noch, wenn du so weitermachst.“ „Deine Mutter hat recht.“, sagte Ted Tonks, „Du musst wenigstens ein bisschen was zu dir nehmen. Nur eine Kleinigkeit.“ „Nein da-“ „Wage nicht das noch einmal zu sagen!“, fauchte Andromeda ihre Tochter an. Ein lautes Plopp und alle drehten sich hastig um. Remus Lupin stand zerfleddert und müde aussehend im Wohnzimmer der Tonks'. „Störe ich gerade?“, fragte er nichts ahnend. „Ja.“, kam es von Ted und Andromeda Tonks gleichzeitig. Remus starrte die beiden verwirrt an. Beide schoben ihm die Schuld zu in welchem Zustand ihre Tochter war. „Nein.“, sagte Nymphadora Tonks dann, „Du störst gar nicht.“ „Was denn nun?“, fragte Remus Lupin verwirrt. „Ach, mach doch was du willst.“, schnaubte Andromeda, packte Ted am Kragen und marschierte mit ihm in die Küche. „Was ist denn bei euch los?“, wunderte sich Lupin. „Die beiden wollen mich ständig zwingen was zu essen, obwohl ich doch gar keinen Hunger habe und jetzt sind sie eben beleidigt. Nimm dir das nicht so zu herzen.“, erklärte sie ihm hastig. „Geht das bei euch immer so zu?“, fragte Lupin nun neugierig und folgte Tonks, die nach oben in ihr Zimmer marschierte, um ihren Eltern aus dem Weg zu gehen. „Ach, meistens. Aber in letzter Zeit ist es eben besonders schlimm.“, musste sie ihm gestehen. Sie traten in ihr kleines, schmuddeliges Zimmer ein. Die Wände waren weiß gestrichen und überall hingen verzauberte Bilder von Tonks und ihren Eltern. Außerdem hatte sie alle möglichen Bilder von Besen an der Wand hängen. „Aber, sag doch. Warum bist du hier? Ist schon wieder etwas passiert?“, nun stellte Tonks eine Frage und drehte sich zu Lupin um, der nicht wusste wie er anfangen sollte. „Hat es noch jemanden erwischt?“, begann Tonks voller Angst, „Ist Harry etwas passiert?“ „Nein, nein.“, antwortete Lupin nun ruhig, „Nichts dergleichen. Du kannst beruhigt sein. Alles ist so, wie es sein sollte. Niemandem wird etwas passieren.“ „Dann bin ich ja beruhigt.“, meinte Tonks erleichtert, „Na schön, warum bist du dann hier?“ „Ich wollte dich sehen. Dich besuchen kommen. Dich fragen wie es dir nach all dem geht.“, erklärte Remus Lupin ihr. „Bestens, bestens.“, meinte Tonks sarkastisch. „Es tut mir leid.“, warf Lupin hastig ein. „Nein, nein.“, begann Tonks langsam, als sie merkte, dass ihr Ton zu hart war, „Es tut mir leid. Ich wollte einfach lange Zeit allein sein, um ... um das alles zu verarbeiten und damit fertig zu werden. Dumbledore war der mächtigste Zauberer zu seiner Lebzeit und er wurde einfach so getötet.“ „Ich weiß was du meinst. Man fühlt sich schwach und hilflos.“, sagte Remus zustimmend und kam zu ihr, „Aber es wird vergehen. Jeder Schmerz vergeht mit der Zeit. Oder wird zumindest schwächer.“ „Nein glaub mir. Manche Schmerzen werden durch die Zeit nur noch schlimmer.“, sagte Tonks plötzlich laut vor sich hin. Eigentlich hatte sie es nur denken wollen. Lupin sah zu ihr und glaubte sich verhört zu haben. So sehr tat es ihr also weh. Es schien wie eine Folter für sie zu sein. „Kannst du mir verzeihen für das, was ich dir angetan habe? Und für das, was ich dir vielleicht noch antun werde?“, fragte er sie nun und er verlangte eine ehrliche Antwort. Lange Zeit schwieg Tonks nur und sagte kein Wort zu ihm. Wie stellte er sich das vor, dass sie einfach nur 'Ja' sagte und alles vergaß? „Ich kann dir verzeihen.“, antwortete Tonks flüsternd, „Aber es wird dauern. Eine offene Wunde heilt nicht von heute auf morgen.“ „Ich weiß es. Ich weiß es ganz genau. Deswegen bin ich hier.“, endlich schien er auf den Punkt zu kommen, „Es tut mir leid, dass ich dich nicht ernst genug genommen habe. Du hattest vollkommen Recht. Ich habe Angst. Schreckliche Angst dir wehzutun.“ „Aber genau das tust du seit gut zwei Jahren.“, warf ihm Tonks vor, „Wovor hast du denn noch Angst?“ „Ich kann es dir unmöglich beschreiben.“, meinte Lupin und sah Tonks dabei in die Augen, „Ich finde einfach keine Worte dafür. Ich möchte dir nahe sein, aber ich möchte auch fern von dir sein. Ständig habe ich das Gefühl, dass dir was passieren könnte nur weil ich in der Nähe bin.“ „Das wird es aber nicht.“, sagte Tonks ernst und kam nun auf ihn zu, „Und tief in deinem Innern weißt du das auch.“ Remus Lupin nickte. Sie hatte ja Recht, aber es fiel ihm immer wieder so schwer. Dann nahm er all seinen Mut zusammen und hauchte: „Ich liebe dich. Und ich will mit dir zusammen sein.“ Er glaubte einen Moment lang Tonks unsicher einknicken zu sehen, ehe sie auf ihn zustürmte und ihn umarmte. Freudentränen kullerten ihr die Wangen runter. Remus wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht und lächelte sie an. Ihr Augen glänzten vor Freude und sie ließ ihn nicht mehr los. Jetzt spürte er es wieder. Der Werwolf in ihm schrie und brüllte. Das Monster in ihm wurde gequält und gefoltert. Aber es fühlte sich nicht schmerzhaft an. Es fühlte sich gut an. Das Wesen tief in seinem Innern wurde in die dunkelsten Ecken seines Herzens gebannt und dort eingeschlossen. Wie er glaubte für immer. Nun, da das Wesen verschwunden war, konnte Remus Lupin lieben wie er es immer wollte. Das Glück schien sich in seinen winzigsten Körperfasern zu verbreiten. Er wurde durchströmt von diesem Gefühl. Dann ohne noch eine weitere Sekunde verstreichen zu lassen zog er Tonks ganz nah zu sich und küsste sie leidenschaftlich. Sie sollte spüren, wie sehr er nach ihr verlangte und wie ernst er es mit ihr meinte. Tonks konnte ihr Glück noch immer nicht fassen. Lange hatte sie darum gebetet, geweint und sogar gefleht. Aber nie schien man sie erhört zu haben. Aber an diesem Abend war es anders. Remus Lupin war aus freien Stücken zu ihr gekommen und hatte ihr seine Liebe gestanden und sie zärtlich geküsst. Der Moment dauerte lange. „Jetzt könnt ihr doch bestimmt zum Essen komm-“ Tonks schubste Remus reflexartig von sich weg. Doch schon im Moment darauf packte sie ihn am Umhang und zog ihn wieder zu sich. „Mum ...“, meinte Tonks böse und warf ihr einen düsteren Blick zu. „Oh... mein ... Gott ...“, Andromeda murmelte unablässig vor sich hin und rief dann, „TED!“ Doch schon war sie wieder aus dem Zimmer ihrer Tochter gerannt. „Was haben sie vor?“, fragte Lupin mit einem mulmigen Gefühl im Magen. „Nichts, das kann uns vollkommen egal sein.“, lächelte Tonks und küsste ihn erneut und legte all ihre Liebe in diesen zärtlichen Kuss. --------------------------------------- Leave out all the rest - Linkin Park - Minutes to Midnight Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)