Valentine's Day von Vaire (Remus Lupin x Nymphadora Tonks) ================================================================================ Kapitel 1: Don't know what to do -------------------------------- Don't know what to do Das Geschirr klirrte und verschiedene Stimmen ertönten in der Küche. Molly Weasley und Sirius Black, sowie Remus Lupin und Nymphadora Tonks aßen gerade zu Abend. Es war ziemlich spät. Jedem einzelnen sah man die Müdigkeit im Gesicht an. Besonders Remus Lupin wirkte seit den letzten Wochen äußerst angeschlagen und zermürbt. „Ich fange schon mal an -“, begann Tonks, doch Molly kam ihr dazwischen. „Nein, nein!“, sagte sie hastig, „Ruht ihr euch nur aus. Ich räume das schon auf. Das ist ech nicht viel. Du siehst müde aus.“ Tonks verstand sofort. Molly erwünschte ihre Hilfe lieber nicht, da sie Angst hatte bis zur Ankunft der restlichen Mitglieder wär kein Teller mehr übrig. „Na schön. Ich geh dann zu Bett.“, sagte Tonks, als hätte sie jemand gefragt, wohin sie gehen würde. Sirius blickte auf zu ihr und dann zu Remus. Sie verließ ohne ein weiteres Wort den kahlen dunklen Raum und verschwand um die Ecke. Gerade wollte Sirius Black etwas sagen, als er ein Rumpeln hörte. „Der Schirm.“, meinte Sirius, doch diesmal lachte er nicht. Jedoch schmunzelte Remus Lupin. „Was hat sie denn in letzter Zeit?“, fragte Molly Weasley ernsthaft besorgt. „Ich weiß nicht.“, antwortete Sirius bevor Remus etwas sagen konnte. „Ich meine, dass sie schusselig ist wissen wir ja alle, aber so extrem wie in den letzten Wochen war es ja noch nie.“ „Die Zeiten haben sich eben geändert. Ihr ist das hier alles sehr unangenehm. Voldemort ist zurück, sie lebt in einem Haus, das den Blacks gehört und von denen sie nicht gerade gemocht wird – nichts gegen dich, Sirius – und ich glaube sie hat Angst.“, beantwortete Remus Lupin Mollys Frage etwas ausführlicher. „Können wir ihr denn gar nicht helfen? Ich möchte nicht, dass sie so niedergeschlagen ist. Sie ist doch immer diejenige, die zu Scherzen aufgelegt ist.“, meinte Molly, die das ja oft genug mitbekommen hatte, wenn Tonks sich zur Unterhaltung der anderen verwandelt hatte. „Das legt sich schon wieder.“, sagte Sirius und hoffte das auch. Remus wollte zu diesem Thema nichts mehr sagen. Für ihn war es somit abgeschlossen und er stand auf. Sirius blieb noch bei Molly und half ihr etwas beim Abwasch. Sie unterhielten sich längere Zeit über Harry Potter. Bald wäre er schon hier. Nur noch ein paar Tage und er würde den Jungen endlich wiedersehen. Remus dagegen hatte sich wieder in das Wohnzimmer begeben und schürte das Feuer wieder an, das vor einiger Zeit ausgegangen war. Nachdenklich setzte er sich auf den weichen Sessel und dachte über sein Gespräch mit Nymphadora nach. Noch nie zuvor war sie ihm so ausgewichen. Es schien ihm fast so, als sei die Tonks, die er kannte völlig verschwunden und unauffindbar. Gedankenverloren starrte er in sein halb volles Glas und dachte nach. Es schienen Stunden zu vergehen, tatsächlich waren es aber nur ein paar Minuten. Molly war fertig geworden und sie verabschiedete sich sofort und ging zu Bett. Sirius machte sich bereit, um Seidenschnabel zu füttern. Was wohl länger dauern würde. Also war Remus Lupin wie mittlerweile jeden Abend alleine im Wohnzimmer. Seit einiger Zeit gingen ihm ständig diese Bilder durch den Kopf. Jedes Mal schreckte er auf und merkte, dass es nur ein Tagtraum war. Fenrir Greyback griff ihn an. Biss ihn und verletzte ihn schwer. Dann sah er das silberne und runde Gift. Er hasste es. Nein, er fürchtete es sogar. Er blickte aus dem Fenster und entdeckte den Mond. Es war nur eine Sichel. Kein Grund zur Sorge. Und dennoch verabscheute er dieses glühende runde Ding. Mit dem Glas in der Hand stand er nun auf und ging zum Fenster. Er konnte auf die Straße unter ihm sehen. Sie war dunkel und leer. Keine Menschenseele war zu sehen. Er atmete tief ein und trank einen Schluck. Das Glas stellte er dann auf dem Fenstersims ab. „Was machst du noch so spät hier?“ „Hm?“ Lupin drehte sich langsam um und sah Tonks mit längeren violetten Haaren und im Pyjama dastehen. Dieser war blutrot, was seiner Meinung nach überhaupt nicht zu ihren Haaren passte. Doch sagen wollte er ihr das nicht. Ohne eine Antwort von Lupin abzuwarten kam sie einfach neben ihn an das Fenster und starrte lächelnd hinaus. Leicht verwirrt sah Remus ihr dabei zu, wie sie in die Dunkelheit starrte. „Geht es dir wieder besser?“, fragte er dann, um die peinliche Stille zu durchbrechen. „Oh ja. Viel besser, danke.“ „Danke? Wieso danke?“, er war erstaunt das von ihr zu hören. „Du hast mir doch gesagt ich soll mich nicht unterkriegen lassen und dagegen ankämpfen.“, meinte sie nun geistesabwesend. „Ja, schon ...“ „Und das hab ich eben gemacht. Das war ein sehr nützlicher Tip.“, erklärte sie ihm somit ihr 'Danke'. „Freut mich, dass ich dir helfen konnte.“, sagte er dann und sah, wie sie, nach draußen. Es verging mit Sicherheit eine Viertelstunde, ehe einer von den beiden den Blick von dort draußen nahm und sich wieder dem Raum in dem sie waren zuwand. Lupin sah, wie Nymphadora Tonks gähnte. „Willst du nicht schlafen gehen?“, fragte er sie und setzte sich wieder in einen der Sessel. „Nein, nein.“, antwortete sie dann schnell und setzte sich neben ihn, „Ich leiste dir noch etwas Gesellschaft. ... Ich hab dich in letzter Zeit öfter, das heißt eigentlich jeden Abend, hier alleine sitzen sehen.“ „Ich versuche einfach nur mich ein bisschen von allem fernzuhalten. Es werden noch härtere Zeiten kommen, in denen ich wohl oder übel auf meine Ruhe verzichten werden muss.“, damit meinte er den bevorstehenden Kampf gegen Voldemort. „Ich weiß was du meinst.“, seufzte Tonks und nahm Lupin das Glas weg, als er einen Schluck Feuerwhiskey trinken wollte, „Das reicht jetzt! Ihr trinkt den ja ständig.“ „Aber ...“ „Nein, nichts aber.“, meinte Tonks, stellte das Glas auf den Wohnzimmertisch zurück und lächelte ihn schließlich sanft an, „Das brauchst du doch nicht, oder? Wenn ich mich nicht irre haben du und Sirius in nur zwei Tagen schon vier Flaschen geleert. Das muss ja nun wirklich nicht sein.“ Remus Lupin hatte das gar nicht so mitbekommen: „Vier Flaschen?“ Seine Frage klang ungläubig und er wartete auf einen Antwort von Nymphadora. „Ja genau. Vier Flaschen schon. Und das sind die mit 1,5 Liter.“, sie verlieh damit dem ganzen einen extra dramatischen Ausdruck. „Das tut mir leid. Ich glaube ich sollte wohl demnächst lieber auf Wasser zurückgreifen.“, stellte er beklommen fest und sah ins Feuer. „Das wäre doch schon ein Fortschritt und ich wette dir würde es auch sofort besser gehen.“ „Besser?“ „Na, hör mal. Das sieht doch ein blinder mit einem Krückstock, dass du zur Zeit total ... na ja ... zermürbt und müde bist.“, meinte Tonks schon fast entrüstet und sah Lupin an. „Ach, ich schlafe sehr schlecht. Oder fast gar nicht mehr. Es sind immer wieder dieselben Träume.“, gestand er ihr. Jetzt, da sie ihn schon fragte konnte er auch die Wahrheit sagen. Dasselbe hatte sie ja auch getan. „Alpträume?“, fragte Tonks noch einmal, „Aus deiner Vergangenheit?“ Lupin nickte und erklärte ihr seine Träume. Er erzählte ihr von Fenrir Greyback und wie er von ihm angegriffen wurde. Was er danach erlebte und wie er sich daran gewöhnen musste als Werwolf zu leben. Tonks wusste zwar, dass Lupin ein Werwolf war und dass Fenrir Greyback daran schuld war, aber noch nie hatte Remus Lupin so sehr an seiner Vergangenheit teilhaben lassen. Sie war erstaunt über seine Ehrlichkeit und wusste das zu schätzen. „Es muss schwer gewesen sein, plötzlich so anders zu sein.“, vermutete Nymphadora. „Das war es, aber ich hatte ja Sirius, Peter und James. Es war erträglich. Auch wenn es hart war.“, antwortete er, „Und jetzt sollten wir beide zu Bett gehen. Morgen wird wieder ein anstrengender Tag und wir brauchen unsere Kräfte.“ Tonks wirbelte sofort herum und stand auf: „Vollkommen richtig!“ Auch Remus Lupin stand auf und holte seinen Zauberstab hervor. Er flüsterte einen Zauber und das Glas flog in die Küche. Tonks war um den Tisch herum zur Treppe gegangen. Doch dort blieb sie stehen. Remus schlenderte ebenfalls zur Treppe und sagte: „Was ist? Hast du was vergessen, oder warum bleibst du stehen?“ „Nein, schon okay. Ich dachte nur ich hätte was liegen gelassen, aber ich hab mich geirrt.“, antwortete sie rasch. Lupin stand direkt vor ihr. Die Treppe war aus schwarzem Holz. Überall ragten Holzsplitter hervor. Sie blickten sich lange Zeit in die Augen, wie heute, als sie auf der Bank saßen. „Ich ...“, murmelte Tonks. Remus wollte gerade ihre Hand nehmen und sie mit nach oben ziehen, als von oben eine Stimme ertönte. „Ich bin fertig, Seidenschabel hat - ...“, Sirius stand oben an der Treppe. Er bemerkte erst jetzt, dass er zur falschen Zeit am falschen Ort war, doch um das zu ändern war es jetzt zu spät. „Oh.“, brachte er nur heraus, „Seidenschnabel hat so viel gefuttert, dass es ganz schön lange gedauert hat.“ Ohne ein Wort zu sagen stapfte Tonks die Treppe hoch und huschte den Gang bis ganz hinten nach links in ihr Zimmer. Remus sah ihr noch eine kurze Weile nach. Wieder war es Sirius' Stimme, die die Stille brach: „Na aber hallo. Was war denn DAS bitte?“ „Was?“, Remus Lupin sah ihn einfach nur reglos an. „Ihr beide in aller Stille? Ein knisterndes Feuer? Spät in der Nacht? Langer Blickkontakt? Klingelt es langsam?“, fragte Sirius belustigt und schaute auf zu Remus, der immer noch auf der Treppe verharrte. „Nichts. Wir wollten nur schlafen gehen.“, meinte er. „Ihr wolltet was?“, Sirius sah schon fast entsetzt drein. „Ach, nicht so wie du das schon wieder meinst. Jeder in seinem Zimmer natürlich.“, raunte er Sirius an, doch dann fiel ihm auf, dass dieser Ton unangebracht war, „Wir haben uns eben noch etwas unterhalten und sonst war da nichts. Und hör auf mich so anzusehen. Was sollte da schon sein? Sie ist viel jünger als ich und interessiert sich nicht für alte Männer wie mich. Wir haben momentan wichtigere Dinge, als irgendwelche Liebeleien anzufangen.“ „Schon gut, schon gut.“, gab sich Sirius geschlagen, „So genau wollte ich es ja auch gar nicht wissen.“ „Gute Nacht.“, beendete Remus das Gespräch und ging eilends in sein Zimmer. „Da sieh mal einer an.“, murmelte Sirius noch, bevor er in der Küche verschwand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)