for you, till the end von JunaeSora (für dich, bis zuletzt) ================================================================================ Kapitel 9: simply only lives ---------------------------- ----------------------- Kapitel 9 ---- simply only lives ----------------- Ich stand da und starrte sie an, sie war es die jemanden brauchte dem sie sich anvertrauen konnte. 'Aber sollte das ich sein?' Ohne weiter darüber nachzudenken packte ich sie an den Schultern und drückte sie in einen der Sessel, kniete mich vor sie, nahm ihre kalten Hände in die meinen und sah sie prüfend an. “Mir scheint Ihr braucht jemanden zum reden! Nur verstehe ich nicht was in Euch vor geht und ob ich der richtige bin. Aber so kann ich Euch jetzt nicht gehen lassen. Ich will wissen was das alles mit Euch, Sanzo und mir zu tun hat?”, platzte es aus mir heraus. Unverholen war da eine Neugier in mir die ich schwer unter Kontrolle bringen konnte. Diese plötzliche Aktion von mir, riss sie offenbar aus ihren trüben Gedanken und sie musterte mich eine weile aufmerksam. Ich fragte mich derweil ob es richtig war sie so anzusprechen, schließlich war sie das unantastbare Oberhaupt der Dämonen. Doch als sich wieder dieses bittere Lächeln auf ihre Lippen legte war ich mir sicher richtig zu handeln. Sie wusste etwas was ohne Zweifel wichtig für mich oder Sanzo war aber ich verstand ihre Rolle dabei nicht. Ihr Blick löste sich nun von mir und glitt musternd durch die Höhle, es war als suchte sie nach den richtigen Worten oder einen Anfang. Aber als ihr Blick schließlich auf Sanzo ruhte und für einen kurzen Moment etwas in ihren Augen flackerte durchströmte mich eine Ahnung. 'das kann gar nicht sein! Sie war Jahrhunderte in dieser Steinsäule gefangen! Aber was hat das alles zu bedeuten! Nun rede doch endlich!' Mein ganzer Körper stand unter Spannung und dennoch war ich wie erstarrt und hoffte sie würde endlich etwas sagen. Doch sie ließ sich Zeit, selbst als sie aufstand und zu den riesigen Fenstern ging war ich außer stande mich zu rühren. Ich musterte sie nur und hoffte sie würde endlich etwas sagen ... oder gehen. Ich weis nicht wie lange sie so stand und mit sich selbst rang aber als sie leise zu sprechen begann löste sich die Starre in mir und ich trat näher zu ihr um ihren leisen Worten zu folgen. “Es ist Ewigkeiten her als ich diesen Ort hier schuf und ihn zum Schutze meines Sohnes lange Jahre nutzte. Als ich ihn verlies dachte ich nicht das ich ihn je wieder betreten würde. Geschweige dem aus den selben Gründen. . .” 'Also doch! Aber wie ist das möglich?' ich runzelte verwirrt meine Stirn. “Wie du sicher schon bemerkt hast wirkt hier eine andere, eine mächtigere Magie. Das hat seine Gründe!” sie legte ihre schlanke Hand auf den Rahmen des Fensters vor ihr und schob es auf, so das es sich als Schiebetür erwies und trat auf die schmale Terrasse. Fasziniert folgte ich ihr. Ich hätte einen felsigen Abgrund erwartet schließlich befanden wir uns irgendwo in der Mitte dieses Berges, aber ganz sicher keinen Garten. “... dazu muss ich aber an einer anderen Stelle ansetzen und ich hoffe deine Geduld nicht allzu sehr in Anspruch zu nehmen.” Sie setzte sich auf eine steinerne Bank und deutete auf den Platz neben Ihr. Während ich mich setzte schweifte mein Blick zu den schroffen Felsen die dieses Kleinod umsäumten und vom Mond hell beleuchtet wurden. Es wirkte alles so unwirklich, wie viele hundert Jahre war hier niemand gewesen und doch sah alles so sauber und gepflegt aus. Das leise rascheln der Blätter im Wind, hie und da das Geräusch eines Nachttieres, von weitem hörte man das plätschern von Wasser und doch wurde alles von eine beruhigenden Stille umhüllt. 'Ist das die Magie von der sie sprach?' “Kennst du die Göttersage der ‘weisen Kinder‘?” ich schüttelte den Kopf und sah sie wohl sehr verwirrt an. Für einen kurzen Moment lächelte sie vergnügt. “Entschuldige das ich deine Geduld so strapaziere. Aber mir scheint ich sollte am Anfang beginnen und am Anfang steht nun einmal diese Sage.” Ich hatte keine Ahnung was das alles miteinander zu tun hatte, alles verwirrte mich nur noch mehr und ich war unfähig auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Also zuckte ich nur hilflos mit den Schultern und hoffte das sie bald auf den Punkt kommen würde. “Am Anfang der Zeit herrschten die Götter weise und gerecht über die Lebewesen der Welten. Sie schützten und pflegten sie und erfreuten sich daran sie wachsen und gedeihen zu sehen. Doch im laufe der Zeit entwickelten sich die Dämonen und Menschen zu ihren heutigen Fähigkeiten, dies löste Neid und Missgunst unter den Göttern aus. Einige sahen sich selbst als die Herrscher über alles Leben und so entstanden selbst unter den Göttern verschiedene Lager. Während die einen die absolute Macht über alles beanspruchten, die niederen Wesen versklavten und sie für ihre eigenen Machtgierigen Zwecke ausnutzten, gab es auch jene die diesem Treiben skeptisch gegenüberstanden und die alte Ordnung beibehalten wollten. So entstanden Intrigen und schließlich Kriege unter den Göttern welche zur Vernichtung des alten Glaubens und der verschiedenen Welten führte. Das heilige Orakel verkündete das eines Tages zwei Kinder geboren würden die unterschiedlicher kaum sein würden. Man nannte sie das ‘weiße und das schwarze Kind’. Aber eines Tages würden sich die beiden begegnen und in ihrer ganz eigenen Weisheit miteinander verbinden, die daraus entstehende Energie würde alles ungerechte vernichten und die alte Ordnung wieder herstellen. Viele Götter hatten Angst vor jenem Tag und verboten das Orakel. Seither sind viele Jahrtausende vergangen und der Glaube an jene Weissagung starb, doch als Sage lebte sie in den Köpfen der Götter weiter und wird sich eines Tages erfüllen.” Liebevoll Lächelte sie in sich hinein und nickte, sich selbst bestätigend. Ein tiefer Seufzer beendete ihre Ausführung und wieder musterte sie mich. Offenbar sah sie meine Verwirrung und setzte unverzüglich ihre Ausführungen fort. “Du hast sicher schon bemerkt das in mir nicht nur die Dämonin lebt?...” sie wartete auf keine Antwort, “... Nein ich wurde einst als Göttin und zweite Tochter des Göttervaters, den mächtigsten aller Götter, geboren. Ich war Amethya die Schwester von Kannon-Sama. Als wir Kinder waren, waren wir unzertrennlich und brachen unzählige Verbote. Man kam uns nicht auf die Schliche weil wir wie Pech und Schwefel zusammen hielten. So wagten wir eines Tages sogar das Orakel aufzusuchen ...” ein trauriges Lächeln spielte in ihrem Gesicht, “... doch was es uns Weissagte brachte uns letztlich auseinander. Ich sollte es sein die eines der ‘weisen Kinder’ zur Welt bringen sollte, ... Ich weis selbst nicht ob ich damals oder auch später daran glaubte ... Kannon tat es offensichtlich. Als dann mein ältester Bruder und Thronfolger, in einem der unzähligen Kriege getötet wurde und Kannon-Sama seinen Platz einnahm änderte sich unser Verhältnis. Ich weis nicht was es war, ich vermute es war Angst durch das ‘weise Kind’ ihre Macht zu verlieren, aber seither Intrigierte sie gegen mich. Anfänglich versuchte sie meine Hochzeit zu verhindern, als das nicht gelang schickte sie meinen Mann auf unzählige gefährliche Missionen um eine Mögliche Schwangerschaft zu verhindern, doch als er getötet wurde war es bereits zu spät ich erwartete ein Kind. Letztlich tötete sie mich selbst bei der Geburt aber das Kind wollte leben und so überlebte es auch und war nun schutzlos ihr ausgeliefert. Aber sie konnte das Kind nicht einfach so verschwinden lassen also kümmerte sie sich ‘liebevoll’ um den kleinen und nannte ihn Konzen Douji. Vielleicht dachte sie auch sie könne ihn für ihre Zwecke manipulieren, ich weis ihre Beweggründe nicht. Als ich damals spürte das sie mich unweigerlich Töten würde, schloss ich all meine Energie in meiner Seele ein. Nur so konnte ich mich vor dem Vergessen der Wiedergeburt bewahren. All meine Göttliche Energie weilt noch immer in mir und alle Erinnerung.” sie machte eine kurze Pause rang offenbar nach den richtigen Worten während ich langsam anfing zu begreifen. Dann fuhr sie fort, “... Ich wurde als einzige Tochter und Erbin des Dämonenfürsten wiedergeboren und wuchs unbeschwert auf erst als ich erwachsen wurde konnte ich auf meine göttlichen Erinnerungen und Magie zugreifen und wagte kaum einen Blick in die Götterwelt aus Angst entdeckt zu werden. Doch die wenigen Blicke die ich riskierte machten mich Traurig und wütend zugleich. Kannon hatte Konzen so stark manipuliert und von der Außenwelt abgeschnitten das er kaum zu irgendeiner Gefühlsregung fähig war. Erst als sie, wohl eher versehentlich, ihm Goku unterstellte, fing sich sein Verhalten an zu ändern. Ich dachte schon Goku sei das zweite ‘weise Kind’ aber dabei täuschte ich mich. Goku öffnete nur Konzen und lies ihn sich selbst erkennen. Als Kannon ihren Fehler erkannte war es beinahe schon zu spät. Wieder einmal Intrigierte sie erfolgreich was mit eurem Tot endete.” Sie sah mich plötzlich an “... du weist wer du in deiner Göttlichen Gestalt warst?” fragte sie mich überraschend. Ich nickte nur, hatte ich doch schon davon erfahren, wenn auch nicht wirklich geglaubt. Sie holte tief Luft und fuhr fort, “Ab hier kann ich nur Mutmaßen den ich wurde zu jener Zeit in der Säule versteinert. Kannon dachte offenbar das sie ihr Problem beseitigt hätte aber sie bedachte nicht das die ‘weisen Kinder’ nicht unbedingt als Götter leben müssen sondern auch als Seelen in anderer Gestalt. Ich denke das sie dies irgendwann bemerkte und seither ist es ihr Lebensinhalt euch zu beobachten und eure Leben so zu Manipulieren das ihr euch nicht zu nahe kommen könnt. Sie ist sich sicher das einer von euch das zweite ’weise Kind’ ist, sie dachte aber damals das es Goku sei, deshalb sperrte man ihn in das Felsengefängnis. Egal welches Schicksal sie für euch ersann ihr fandet in jeden eurer Leben wieder zusammen. Ich bin mir genau deswegen sicher das du es bist und zu diesem Schluss muss sie ebenfalls gelangt sein. Deshalb wollte sie Sanzo bei meiner Befreiung sterben lassen.” Jetzt sah ich sie sichtlich irritiert an. Statt Klarheit in meine Gedanken zu bringen herrschte jetzt dort ein ziemliches Chaos. 'Götter, Menschen, Dämonen, weise Kinder, Seelen, Wiedergeburten, Energie, Bestimmung, Intrigen um was ging es hier eigentlich.' Das hatte doch nichts mit Sanzos Schicksal zu tun und ich wollte das alles nicht, ich wollte einfach nur Ruhe, das Sanzo wieder gesund wird und ... Ja, was und? Ein Leben mit ihm? Liebe? Meine Gedanken strömten einfach nur wild auf mich ein, unfähig irgendetwas um mich herum zu registrieren. So bemerkte ich auch nicht das sich die Fürstin erhoben hatte und einige Schritte in den Garten trat. “ Ich weis noch nicht einmal ob die Weissagung des Orakels tatsächlich in Erfüllung geht, aber Kannon-Sama hat sich in ihrer Angst so sehr darauf versteift das sie eines Tages einen Weg finden wird eure Seelen zu zerstören.” Und mit einem male war es mir alles klar ... Ich stand auf und starrte sie eine Weile an. “Das hat sie vielleicht schon” stöhnte ich, und versuchte die aufkommende Panik in mir zu unterdrücken. “Das da, ... “ ich deutete auf die Höhle und meinte aber Sanzo “... das was mit ihm geschehen ist, ... ist ihm möglicherweise schon öfter passiert ... In einem anderen Leben ...” stammelte ich immer noch gegen meine Panik ankämpfend. Erst als sie mich fest an beiden Armen umklammerte und ruhig auf mich einredete brachte ich mich etwas unter Kontrolle. “An diesem Ort kann euch nichts geschehen, er bleibt vor den Blicken der Götter verborgen. So lange ihr hier bleibt seit ihr unsichtbar. Selbst wenn Kannon-Sama durch einen unglücklichen Zustand den Weg hierher finden würde, wäre ihre Magie hier machtlos.” Ich sah sie spöttisch an, wollte sie Sanzos Zustand ignorieren? “Er wird sterben!” flüsterte ich als wollte ich selbst die Wahrheit nicht begreifen. “... und dann? Beginnt alles wieder von neuem? Wenn wir die Wahrheit erkennen, ist es wieder zu spät? ” Bitterkeit und Verzweiflung ergriff mich. Auch sie schien unendlich hilflos, klammerte sie sich an eine winzige Hoffnung die bereits zum sterben verurteilt war? “Was nützt es ob ich tatsächlich das zweite ‘weise Kind’ bin oder was auch immer. Diese Droge hat ihn bereits zerstört! Egal ob wir irgendwo noch etwas her bekommen, er wird daran sterben wenn nicht jetzt oder in ein paar Tagen dann wenn die Droge aufgebraucht ist. Mit dieser Droge lebt er zwar aber wie? Gefangen in sich selbst, verurteilt dazu dem Zwang der Droge nachzugeben, er wird niemals wieder er selbst sein.” ich schrie fast und Tränen verwischten meinen Blick, ich zitterte vor Wut und Verzweiflung am ganzen Körper, aber ich konnte nicht aufhören meinen Gefühlen freien lauf zu lassen. “... Also? Was soll es nützen? Er hat weder die Kraft noch die Zeit eure Götterwelt zu retten oder zu vernichten oder was auch immer ihr von ihm wollt. “ erschöpft und kraftlos sackte ich auf den Boden und keuchte mit letzter Kraft, “ alles was ich will ist doch nur noch etwas Ruhe ... Nur noch ein bisschen ... Leben!” Vollkommene Stille hüllte uns nun ein, selbst das rascheln der Blätter war verstummt , das einzige was ich noch wahr nahm war mein eigener Herzschlag der unaufhörlich wild gegen meine Brust hämmerte. Ich versuchte mich krampfhaft zu beruhigen, was mir aber nur schwer gelang. Sie stand reglos neben mir und was in ihr vorging konnte ich nicht deuten. Es war mir auch egal. Erst als der kühle Herbstwind wieder auffrischte, die Blätter leise zu rascheln begannen und mein Haar wild um meinen Kopf zu tanzen begann erwachte ich aus den Rausch meiner Gefühle und ich fing langsam an wieder klar zu denken. Seltsamer weise reichte sie mir ihre Hand und zog mich vom Boden hoch. Sie selbst schien erleichtert obwohl ich ihr gerade irgendwie gesagt hatte das sie und ihre Pläne mir egal waren. “Ich weis es ist schwer zu akzeptieren, Sanzo ist nicht mehr mein Sohn. Ich weis nicht wie viele Leben seine Seele durchlebt hat und wie schwer diese zweifellos waren. Ich weis nicht wer seine Eltern waren und was sie bewog ihn als Baby auszusetzen. Ich weis nicht wie er als Kind war und wie er Erwachsen wurde. Ich weis nichts über Sanzo! Ich habe seine Seele nur erkannt als er mich aus dem Stein befreite. Trotzdem fühle ich mich für ihn verantwortlich und ich kann deine Zweifel verstehen. Ja, er hat alles recht der Welt zu Leben und wenn es nur ein paar Tage sind.” sie seufzte und ging zurück zur Veranda. “Ich werde alles in meiner Macht stehende tun um euch diesen Wunsch zu erfüllen. Und ich werde solange ich lebe versuchen ihn oder euch beide zu finden um euch zu unterstützen. Denn jetzt bin ich der festen Überzeugung das ihr die Prophezeiung eines Tages erfüllen werdet.” mit jedem Wort wurde sie sicherer und ihre Kräfte schienen zurückzukehren, was sich auch auf mich übertrug. Dennoch war ich innerlich verzweifelt, hatte ich doch eben der Wahrheit ins Gesicht gesehen, wurde mir doch immer stärker bewusst das man Sanzo nicht retten konnte. --------------------------- Ende Kapitel 9 --------------------- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)