Familienbande von abgemeldet (Ich glaube an die Möglichkeit, auch wenn es nicht möglich ist, daran zu glauben) ================================================================================ Kapitel 2: Wo ist Bella? ------------------------ Die nächste Stunde begann und als ich den Raum betrat, holte ich mir rasch die Unterschrift vom Lehrer und ging geradewegs auf Bella zu, die an einem Platz weit hinten im Raum saß. „Ist der Platz noch frei?“, fragte ich und sie sah erschrocken auf. Scheinbar hatte sie mich nicht kommen bemerkt. „Ja, setz dich“, lächelte sie nach einem Moment der Verwirrung. Der Unterricht begann noch nicht, aber ich holte schon einmal meinen Block heraus. „Wo kommst du her?“, fragte sie mich. „Chicago“, antwortete ich und dachte an den wahnsinnigen Unterschied zwischen Chicago und Forks. Es war nicht in Worte zu fassen. „Ich komme aus Phoenix“, grinste sie. „Bist du auch neu?“, fragte ich. „Nicht mehr. Ich war es mal. Mich haben sie am Anfang auch so angestarrt.“ Ich fragte mich, woher sie wusste, dass ich mich beobachtet fühlte, lächelte aber einfach. „Ich hab mal zu Edward gesagt, in dieser Stadt passiere wohl so selten etwas, dass eine neue Schülerin gleich so einen Wirbel auslösen würde, als fiele gleich der Himmel herunter.“ „Edward?“, hakte ich nach. „Mein Freund.“ „Du meinst… einer der Cullens?“ Ich war mir nicht sicher, ob ich die Frage stellen sollte, aber sie rutschte mir raus, ehe ich darüber nachdenken konnte. „Ja, Jessica hat dich garantiert gleich über sie informiert“, grinste Bella breit. „Ähm… ja. Woher weißt du das?“ „Ach, an meinem ersten Tag hat sie mir auch von ihnen erzählt.“ „Sie hat aber nichts Schlimmes gesagt oder so“, sagte ich und rückte meine Brille zurecht. Bella musterte mich aufmerksam. Wie gerne hätte ich gewusst, was gerade in ihrem Kopf vorging, aber so etwas war ja leider unmöglich. Nach dieser Stunde hatte ich nur noch eine – auch mit Bella. Sie fragte mich, ob ich neben ihr sitzen wolle und so setzten wir uns direkt nebeneinander, aber kaum dass wir saßen, kam Edward in den Raum geschwebt. Seine Bewegungen waren fließend und als er sich auf Bellas andere Seite setzte, sah er sie fragend an. Scheinbar saßen sie sonst nur zu zweit in dieser Reihe. „Edward, das ist Faye. Sie ist neu und wir haben ein paar Kurse zusammen. Faye, das ist Edward.“ Er begrüßte mich und ich grüßte zurück. Während des Unterrichts fühlte ich mich beobachtet und zwischendurch schielte ich zu Edward herüber, aber er sah immer nach vorne zum Lehrer. Der Rest des Tages verlief wie im Flug und als ich am nächsten Morgen mit dem Zweitauto meiner Pflegeeltern auf den Parkplatz fuhr, sah ich Edward schon von weitem. Er sah blasser aus als am Tag zuvor und seine beiden Geschwister wirkten nicht sehr viel gesünder. Ich parkte den Wagen neben ihrem und stieg aus. Ich fragte mich, ob wohl etwas passiert sei und weshalb Edward so seltsam aussah. Als ich seinen Namen dachte, drehte sich sein Kopf wieder zu mir und ich musterte ihn wieder eingehend, aber er sah wieder rasch weg. Den meisten Menschen war es peinlich, wenn sie andere Leute anstarrten, aber ich, die immer etwas Neues lernen wollte, empfand dies nicht so. Ich achtete zwar darauf, Menschen nicht mit meinem Blick zu durchbohren, was mir durchaus hin und wieder passierte, aber es war nie besonders schlimm. Ich ging durch den Regen zum Unterricht und als ich den Raum betrat, sah ich mich sofort nach Bella um, aber sie war nirgends zu sehen. Ich setzte mich also zu Jessica, aber als Bella auch die nächste Woche nicht zur Schule kam, begann ich mir Sorgen zu machen. Edward wirkte noch immer blass, aber seine Schwester und sein Bruder, deren Namen Alice und Jasper waren, wie ich herausfand, schienen sich langsam zu fangen. Während einer Mittagspause stocherte ich mies gelaunt in meinem Essen herum und beobachtete (wie sollte es anders sein?) Edward. „Ähm… Faye, ich denke das Stück Fleisch ist schon tot genug“, meinte Jessica irgendwann. Verwirrt sah ich sie an. „Ich hab keine Ahnung, wo du gerade mit deinen Gedanken bist, aber sie sind nicht beim Mittagessen, richtig?“ Sie zog eine Augenbraue hoch und ich nickte geistesabwesend. „Bin gleich wieder da“, murmelte ich und erhob mich. Ich wusste, dass Jessica, die sich als Labertasche entpuppt hatte, hinterher gucken würde, um herauszufinden, was ich vorhatte und es war mir beinah egal, ob sie es tat oder nicht. Ich ging geradewegs zu dem Tisch, an dem Edward, Alice und Jasper saßen. „Entschuldigung“, machte ich vorsichtig auf mich aufmerksam. „Ich möchte nicht stören, aber ich hätte da eine Frage.“ Edward schien mich nur als Randnotiz wahrzunehmen und Jasper starrte wie gebannt aus dem Fenster (mir fiel auf, dass seine Augen ungewöhnlich dunkel wirkten), aber Alice sah mich freundlich an. „Wie können wir helfen?“ Ich hörte, wie sie gegen Edwards und Jaspers Stühle trat, die sie sofort verwirrt ansahen. Dann schienen sie mich erst zu bemerken. „Ich habe bemerkt, dass Bella seit längerem fehlt und ich weiß, dass ihr mit ihr befreundet seid. Wisst ihr vielleicht, was mit ihr los ist? Ich mache mir ein wenig Sorgen.“ Alice sah kurz auf ihr Tablett, das unberührt vor ihr stand und sah mich dann wieder an. „Sie hat sich eine schlimme Grippe zugezogen. Ziemlich ansteckend, du weißt schon. Jedenfalls wird sie wohl noch eine Woche lang fehlen.“ „Oh, besucht ihr sie denn?“ Alice nickte, während Edward neben ihr unruhig wurde. Auch er hatte seltsamer Weise sein Essen nicht angerührt. „Dann richtet ihr doch bitte Gute Besserung von mir aus.“ Alice lächelte mich an. „Natürlich.“ Mit einem letzten Blick auf Edward von Nahem, drehte ich mich um und ging zurück zu Jessica, die mich sofort ausfragte. Ich sagte ihr nur, dass ich mich nach Bella erkundigt hätte und brachte dann mein Tablett weg. Irgendetwas hatte mir gründlich den Appetit verdorben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)