Ein Leben lang von abgemeldet (SasuNaru) ================================================================================ Kapitel 33: Letzte Ehre ----------------------- Hallo meine Lieben zum ersten Kapitel dieses Jahres^^ Sicherlich wundert ihr euch darüber, warum es schon vor Ende des Monats online gekommen ist, nur das hat einen simplen Grund: Ich werde am Wochenende wahrscheinlich nicht on kommen und ich wollte euch diesmal nicht schon wieder warten lassen, von daher kriegt ihr es jetzt etwas früher. Vielen Dank an alle Kommischreiber des letzten Kapitels^^ Wir haben übrigens mit s Kommi die Nummer 850 erreicht! *verbeug* Vielen Dank für eure Treue! Beginnen werden wir dieses Jahr mit einem vilt nicht leichterem, aber auf jeden Fall wichtigem Kapitel, zu dem es auch mal wieder Bilder gibt^^ In dem Fall schaut euch doch mal 4.06 und 4.07 an! Wir starten aus Sasukes Sicht und nun wünsche ich allen Lesern viel Spaß mit dem Kapitel *knuddel* lg eure Uchi --- Auf Wunsch meiner Mutter und aus eigenen Interessen hatte ich Naruto am nächsten Morgen zur Schule abgeholt. Dieser aber war die reinste leere Hülle gewesen. Ich hatte von mir aus versucht ein leichtes Gespräch mit ihm zu starten, doch hatte er nicht geantwortet, war wie ausgetauscht. Als Kiba zu uns gestoßen war, hatte ich kurz den Mund verzogen, doch nicht wegen ihm sondern weil ich wegen Narutos Verhalten nicht weiter wusste. Ich hatte Kiba mit der Geste also gebeten, dass er ihn aufmuntern musste. Dieser schien auch sofort verstanden zu haben, überlegte fieberhaft bis wir die Schule erreichten. Naruto aber blieb nur eine einzige Schulstunde da, hielt es dann nicht mehr in dem Gebäude aus. Kiba hatte ihn nach Hause gebracht, kam aber kurz darauf wieder zurück zum Unterricht. Beim Fußballtraining nach der Schule konnte ich kaum die Umkleidekabine verlassen, die ganzen Erinnerungen an das letzte Mal kamen noch stärker als sonst hoch, es fühlte sich an, als ob mein Körper noch einmal alle Gefühle von letzter Woche Review geschehen lies. Es war echt unvorstellbar für mich, dass wir uns erst wieder seit einer einzigen Woche aneinander erinnern konnten, kam es mir wie eine Ewigkeit vor. Vielmehr war so viel passiert, ich hatte schon eine Menge geschafft in Bezug auf den Aufbau einer Freundschaft mit Naruto, obwohl ich ihn bis letzte Woche noch völlig abgewiesen hatte. Aber bei Narutos jetziger Situation wusste ich wirklich nicht weiter; wusste nicht, wie ich mit ihm am besten umgehen sollte, war ich vorher nie in so einer Situation gewesen, jemandem auf der Gefühlsebene zu helfen. Deshalb löste diese Umkleide seltsame und gleichzeitig aber auch erfreuliche Gefühle in mir aus; wir hatten in ihr schließlich endlich die Erinnerungen unserer gemeinsamen Vergangenheit wiedererlangt. Und jetzt, in einer der schlimmsten Phasen seines Lebens, konnte ich ihm nicht helfen. Es war ein schrecklich beklommenes Gefühl… Auch in den nächsten Tage kam Naruto nicht zur Schule, beschäftigte sich die ganzen Tage lang mit den Formalitäten den als seinen Vater identifizierten, verbrannten Leichnam zurück nach Japan zu schaffen, um ihn hier dann in aller Würde begraben zu können. Nach meinen Angaben war der Braunhaarige jeden Tag nach der Schule zu Narutos Haus gekommen, hatte es immer wieder versucht, Naruto aufzumuntern, war allerdings wie auch ich jeden Tag kläglich gescheitert. Es war bereits Sonntag, als sich endlich etwas tat. Der Leichnam war in Japan angekommen und meine Familie und ich waren zur Bestattung eingeladen worden. Lange Zeit saßen wir in einem Tempelzimmer auf Sitzkissen, hörten Götterreden von Priestern, während alle auf ein Bild des Verstorbenen blickten. Ich saß nur wenige Meter entfernt vom schwarzgekleideten Blondschopf, welcher direkt vor dem Bild saß, dieses lange und ohne irgendwelche Gefühlsregung anstarrte, dabei krampfhaft seine Tränen zurückhielt und seine Hände tief in seinen Oberschenkeln vergrub. Meine Brust schmerzte bei dem Blick, Naruto so leiden zu sehen, doch musste ich mich gerade genau wie er zusammenreißen, damit die letzte Gedenkmesse seines Vaters nicht in Schande überging. Mira saß neben dem Blondschopf mit gesenktem Kopf, sie hatte den Kampf mit den aufkommenden Tränen schon vorhin verloren gehabt. Narutos Stiefmutter hatte ganz hinten im Raum Platz genommen, sah zwar mitgenommen aus, doch sicherlich nicht so wie eine glücklich verliebte Ehefrau bei Todesfeier ihres geliebten Ehemanns aussehen sollte. Die Gedenkfeier ging über eine Stunde und die Stille wurde erst unterbrochen, als bei der Verkündung des letzten Willens des Blondschopfes widererwarten neben Naruto, der den größten Teil des bisher noch unwissenden Vermögens, das Minato über die Jahre für ihn gesammelt hatte, auch ein großer Teil an Mira ging, seine jetzige Ehefrau aber nicht beachtet worden war. In dieser Sekunde war eben diese laut fluchend aufgesprungen und hatte „Was soll das?! Wozu habe ich ihn denn geheiratet, wenn ich nicht mal begünstigt werde? Und weiterhin um dieses fremde Kind kümmere ich mich sicherlich nicht! Was soll ich mit einem Bastard anstellen?!“ geschrien, ehe sie stürmisch den Raum verlassen hatte. Ich wäre vor brodelnder Wut fast aufgesprungen, konnte mich dann aber doch zurückhalten. Naruto indes war erschrocken zusammengezuckt, hatte sonst nichts weiter getan und wieder gedankenverloren vor sich hingesehen, als wäre nichts gewesen. Genau da hatte ich verstanden, was er damit gemeint hatte, dass ihn seine Stiefmutter wie die Pest hasste. Doch Naruto SO zu beleidigen, dass konnte ich ihr nicht verzeihen und insgeheim wünschte ich mir, dass lieber sie gestorben wäre und nicht Narutos Vater. Während der ganzen Feier schwirrte mir durch die vielen Räucherstäbchen ein gut bekannter und alter Geruch um die Nase und ich konnte erst wieder richtig durchatmen, als alle Anwesenden nach draußen gingen und dem Leichenzug folgten. Stillschweigend sahen wir dann alle dabei zu, wie Minatos Urne unter dem großen Granitgrabstein vergraben worden war. Deutlich konnte man den Namen von Narutos Vater und dessen letzte Botschaft vom Blondschopf an ihn lesen. „Minato Namikaze, geboren am, gestorben am 10.10.20xx. Zieh in Frieden, alter Sack. Ich liebe dich und werde dich nie vergessen, Naruto Uzumaki.“ Als der Grabstein an seinem gedachten Platz stand und Naruto das erste Räucherstäbchen angezündet und in einen Sandbehälter gesteckt und für seinen Vater gebetet hatte, zerbrach gleichzeitig auch seine so kalte Fassade und er brach schluchzend in sich zusammen. Ein Stich durch mein Herz folgte, sodass ich mir schnell an dieses fasste. An dem jetzigen Bild vor mir mit dem so verzweifelten, völlig aufgelösten, sich aufgegebenen Naruto konnte ich leider nichts tun, welche Erkenntnis noch mehr schmerzte als die eigentliche Sache. Ich war machtlos, während Naruto immer weiter in den Abgrund stürzte. Zusammen mit allen anderen geladenen Gästen, steckten wir ebenfalls Räucherstäbchen an und beteten kurz für den Blondschopf, nachdem sich Naruto wieder etwas beruhigt und auf eine weit entfernt gelegene Bank gesetzt hatte. Gerade als ich vor dem Grabstein stand und meine Augen für das Gebet schließen wollte, erschrak ich plötzlich mitten in der Bewegung, wendete meinen Kopf dann ganz zu dem, was ich aus den Augenwinkeln heraus bemerkt hatte. Wie aus dem Nichts heraus war Gaara, ebenfalls in einem schwarzen Anzug gekleidet, neben Naruto erschienen und sagte irgendetwas zu ihm, sodass der Blonde nun seinen Kopf zu ihm wendete. Gaara stand knapp zwei Meter vom Blondschopf entfernt, aber wenn der Rothaarige von der Partie war, konnte dies nichts Gutes verheißen. Sofort spannte sich mein Körper an, doch musste ich das hier erst zu Ende bringen, bevor ich zum Geschehenen hinter mir konnte. Und so schloss ich kurz meine Augen, um dem älteren Blondschopf eine letzte Ehre zu erweisen, auch wenn es mir sehr schwer fiel, Naruto kurz aus den Augen zu lassen. »Du hast als Vater versagt, das weißt du sicherlich genauso gut wie ich. Du warst nie für ihn da, er brauchte dich so oft, doch du hattest dich immer herausgeredet. Bitte pass jetzt wenigstens im Himmel darauf auf, dass es Naruto gut geht, behüte ihn, beschütze ihn. Besonders Gaara ist eine Gefahr für ihn, auch wenn du das vielleicht nicht gewusst hast. Vielleicht hättest du mit dem Wissen anders gehandelt und wärst für ihn da gewesen, ich weiß es nicht. Versprich mir, dass du ihn nun von oben herab beschützen wirst, so wie ich hier auf der Erde. Zieh in Frieden und verschaff Frieden und dein Sohn wird wieder fröhlich leben können. Du willst doch sicherlich auch das Beste für ihn, oder etwa nicht? « Ich öffnete meine Augen langsam, verbeugte mich dann noch einmal ehrenvoll vor dem Grab, ehe ich mich schnell wegwandte und zur Bank blickte, welche auf einmal leer war. Sofort ballte ich meine Hand zur Faust und mein Gesicht sich hastig und aufgeregt hin und her, doch konnte ich keine Spur von Gaara geschweige noch von Naruto auszumachen. Schnell lief ich zur Bank, auf der Naruto gesessen hatte, suchte irgendwelche Spuren, mein Herz klopfte vor Aufregung stark, während alle anderen so schienen als wäre nichts geschehen. »Wo ist er?! WO IST ER?!« Eine wirkliche Panikwelle überrannte mich, als ich den Blonden plötzlich neben irgendwelchen Unbekannten stehen sah und sofort erleichtert ausatmete. »Fehlalarm... komm runter, Sasuke. Es würde es ja wohl auch kaum hier in aller Öffentlichkeit wagen Naruto anzufallen, wobei... ich traue ihm langsam alles zu, er ist eine Gefahr für die Menschheit! « Ich seufzte noch einmal kurz, ging dann noch ein wenig außer Atem zum Blondschopf herüber, welcher sich gerade verbeugte. Ich legte wieder eine kalte Maske auf, spürte den stechenden Blick meines Vaters im Nacken wegen meines panischen Fehlverhaltens. Als ich Naruto erreichte, hatte er sich gerade von den anderen Gästen weggewand. Holprig lief er nichtsehend in mich hinein. „Hey Baka, Augen auf!“, schnauzte ich ihn etwas humorvoll an, bemerkte wie Naruto kurz stockte, weil ihm bewusst wurde, in wen er gerannt war. Der Blondschopf sah weiterhin nach unten und wich meinem Blick aus. Kurz verzog ich mein Gesicht, legte dann eine Hand auf seine Schulter. „Wer war das gerade?“, fragte ich erneut ruhig, hatte meine Gefühle voll im Griff. Naruto überlegte kurz, hob dann aber seinen Kopf und schaute in mein Gesicht. Es sah wieder schrecklich aus! Er sah so aus, wie ich mich gefühlt hatte, als ich ihm die Geschichte über Itachi erzählt hatte und das war ein schreckliches Gefühl! Wieder mit Schmerzen im Herz – ich sollte echt einmal zum Arzt, das war echt schon nicht mehr normal – lächelte ich etwas, winkte dann mit meinem Kopf zur entfernten Bank. „Wollen wir uns nicht setzten?“ Der Blondschopf nickte schwach, hatte seine Augen wieder gesenkt, ging dann aber neben mir und ohne Widerstand zur Bank und wir setzten uns gleichzeitig. Kurzzeitig ging mein Blick über alle anderen Anwesenden, ich suchte wieder fieberhaft den Rothaarigen, fand ihn aber nicht. Ohne meine eigentliche Sorge zu zeigen, lächelte ich den Blondschopf an, dieser erwiderte es nicht. „Also, wer war das?“, fragte ich erneut, Naruto spielte gedankenverloren mit seinen Händen rum. „Bekannte meines Vaters und Mira. Sie haben mir... Beileid gewünscht...“ Naruto zuckte wieder zusammen, sodass ich meine Hand von seiner Schulter um seinen Oberkörper schlang und ihn leicht zu mir drückte, ihm so ein wenig Unterstützung geben wollte. *** Ich spürte wie Sasuke seinen Arm um mich legte und auch wenn ich diesen kaum spürte, so tat seine Nähe sehr gut. Ich wollte jetzt nicht allein sein. Mein Blick war immer noch getrübt, ich konnte keinen richtigen Gedanken zusammenraffen, mein Leben spielte sich gerade vor meinen Augen ab, ohne dass ich es wirklich realisierte. Doch so sehr ich auch versuchte aus dem Nebel zu kommen, so gelang es mir einfach nicht. Es herrschte einige Sekunden lang Stille zwischen uns, Sasuke aber blieb völlig geduldig, zeigte keinerlei Anzeichen von Unruhe. Wahrscheinlich tat er dies, um mich nicht noch weiter zu beunruhigen, doch war dies unnötig, konnte man eh nichts an der Tatsache ändern. „Vielen Dank noch mal wegen des Dableibens damals...“, flüsterte ich unmotiviert, konnte mich einfach nicht aufraffen, ihm ins Gesicht zu sehen, obwohl ich ihm wirklich dankbar war, dass er zu der Zeit bei mir geblieben war, als ich ihn am Nötigsten gebraucht hatte. „Idiot!“, zischte er plötzlich und sofort taute ich aus meiner Starre auf und blickte ihm ins Gesicht. Sasuke lächelte weiterhin, wenn auch nicht ganz glücklich. Verwirrt blickte ich dem Schwarzhaarigen in die Augen und merkte, wie sein Grinsen noch ein wenig größer wurde. „Warum muss man dich erst beleidigen, damit du aufwachst?“ Ich ließ seine Worte in meinen Kopf dringen, verstand ihn aber selbst nach einigen Sekunden nicht und legte meinen Kopf schief. „Was meinst du?“, kam es wieder von meinen Lippen, als ein Windstoß zwischen uns hindurch fegte, und Sasukes Haare im Wind wie hauchdünne Fasern herumwirbelten. Nach einigen Sekunden ließ der Wind wieder nach, Sasukes Kopf sah aus wie ein Heuhaufen. Sofort verzog dieser sein Gesicht, als er es bemerkte. „Mist, jetzt ist meine Frisur versaut!“, maulte er leise. Ich jedoch schüttelte nur resigniert meinen Kopf, ehe ich dann ganz vorsichtig meine rechte Hand hob und seine verwuschelten Haare wieder zu Recht legte. Doch gerade als ich damit fertig war, griff Sasuke plötzlich nach meiner Hand, blickte mir tief in die Augen und fixierte mich total, zog mich dadurch in seinen Bann. „Wie fühlst du dich? Was war vorhin mit Gaara los?“, fragte er dann leise, es war kaum ein Hauch, aber mit mehr Gefühl ausgesprochen wie ich es noch nie zuvor von ihm gehört hatte, obwohl sein Gesicht eine eiskalte Maske blieb. Er war extrem besorgt um mich, da war ich mir sicher. Ich zuckte kurz zusammen, riss meine Augen auf, schaffte es meinen Blick nach unten zu wenden, zog mich gleichzeitig aus seinem Griff und legte meine Hand wieder zur Anderen auf meinen Schoß zurück. »Er hat es doch bemerkt? Aber ich hatte doch gesehen, wie er seine Augen geschlossen und gebetet hatte, als Gaara aufgetaucht war?! « Ich war ehrlich überrascht, doch war Sasuke eh immer aufmerksamer als ich es mir manchmal wünschte. „Auch er kam zu mir... um mir Beileid zu wünschen...“, sprach ich leise, es war eher flüstern. Ich bemerkte, wie mich der Schwarzhaarige skeptisch ansah, mir kein Wort glaubte. „Guter Witz, also was hat er gemacht?“, fragte Sasuke nach einer Weile, ich wand meinen Kopf wieder zu ihm, blickte ihm tief in die Augen. „Er hat mir Beileid gewünscht.“, wiederholte ich noch einmal etwas lauter, Sasuke riss seine Augen vor Schreck auf; er konnte mir nicht glauben. Er starrte mich einige Momente fassungslos an, ehe er kurz seinen Kopf schüttelte, wieder zur Besinnung kam und mich dann erneut interessiert musterte. „Was wollte er noch?“, hakte er dann weiter nach, ich seufzte kurz und blickte wieder weg. „Naruto“, sagte er dann etwas genervt, griff meinen Arm fest und zog ihn etwas zu sich, sofort wendete ich meinen Kopf wieder zu ihm. „Du bist echt seltsam, Sasuke...“, sagte ich unschlüssig über sein Verhalten, gab dann aber auf und erzählte einfach alles. „Er kam auf mich zu, wir haben uns kurz in die Augen geblickt und dann hatte er plötzlich gelächelt. Nicht fies oder sonst etwas, sondern so friedlich, wie ich ihn noch nie erlebt hatte. Dann hat er „Die Blutsühne ist gerecht, meine Rache beendet. Jetzt leidest du genauso wie ich, herzliches Beileid…“ gesagt und ist wieder verschwunden…“ Sasukes Augen waren weit geöffnet, wurden dann aber wieder kleiner und ich senkte meinen Blick traurig. Meine Hände ballten sich zur Faust, schon wieder überflogen mich meine Gefühle, wieder kam mein Vater in mein Bewusstsein und keine Sekunde später spürte ich erneut wie Tränen aus meinen Augenwinkeln traten. *** Ich konnte nicht glauben, dass Gaara wirklich so etwas gemacht haben sollte, doch gab es in der Welt immer wieder so etwas wie Wunder. Wir mussten dennoch weiterhin auf der Hut sein, wusste man nie, ob einer nicht gelogen hatte. Ich würde Gaara auf jeden Fall nicht aus den Augen lassen, das war klar. Als ich aus meinen eigenen Gedanken wieder erwacht war, sah ich unerwartet Tränen in Narutos Augenwinkeln und fragte mich sofort, was ich falsch gemacht hatte und ob ich ihn nicht überfordert hatte. Naruto hatte seine Augen halb geschlossen, sein Gesicht war wieder fahl geworden. Mir wurde bewusst, dass dies nichts mit Gaara oder sonstigen Worten sondern wegen seines Vaters war. Ich fühlte mich dennoch schlecht und nahm ihn nun vollständig und behutsam in meine Arme und drückte ihn etwas an mich. Das würde noch lange dauern bis er wieder er selbst sein würde, da war ich mir sicher, doch konnte ich gerade nichts Anderes tun, als für ihn da zu sein; zu mehr war ich nicht im Stande. Über Narutos Schulter hinweg sah ich wie uns meine Mutter beobachtete und dabei leicht lächelte. Ich war mir nicht sicher, ob sie nun verstanden hatte, dass wir uns wieder aneinander erinnert hatten oder aber ob ich mich nur einfach extrem in die Freundschaft hineinsteigerte und ihm wirklich Halt geben wollte. Am Ende war es mir egal, was meine Mutter dachte und ich legte meinen Kopf sachte auf Narutos Schulter, zog seinen Geruch ein, strich ihm über den Rücken, während ich spürte, wie erneut Tränen in seine und meine Kleidung sackten. Er beruhigte sich nur langsam, doch als er dann fast ganz verstummt war, setzte ich nach ewiger Stille zu einem Satz an, während mein Jackett sehr feucht war und starker Wind um uns herum wehte. „Ich sollte echt immer eine 100er Packung Taschentücher mit mir tragen, wenn ich bei dir bin, das wäre echt gesünder. Es wird langsam immer kühler und da macht sich nasse Kleidung nicht so sehr gut. Ist sicherlich nicht gesund...“, sagte ich dann schnippisch. Sofort drückte sich der Blondschopf von mir weg, sah mich mit tränenverschmiertem Gesicht und aufgeblähten Wangen an. „Sasuke, Teme!!!“, schrie er dann wirklich beleidigt, doch ich lächelte leicht, wuschelte ihm dann durch die Haare. „Aber eine Grippe nehme ich gerne in Kauf, wenn ich so meinem besten Spielkameraden helfen kann.“ Und damit wuschelte ich ihm noch einmal durch die Haare, ließ dann eine Hand auf dessen Kopf, während ich ihm mit der anderen und einem Taschentuch, welches ich schnell aus meiner Hosentasche gezogen hatte, die übrigen Tränen aus dem Gesicht wischte. Er hatte für die Zeit seine Augen geschlossen, genoss anscheinend alle Berührungen von mir so wie er es schon immer getan hatte. Ich wusste, dass er es früher geliebt hatte, wenn ich ihm durch die Haare fuhr oder meine Hand einfach nur auf seinem Kopf hatte. Er sah entspannt aus genauso wie auch schon vor 13 Jahren und nach kurzer Zeit schmunzelte Naruto zum ersten Mal seit Tagen. Es war zwar schief, aber wenigstens ein Anfang. Auch ich fühlte mich erleichtert. Es herrschte so lange Stille zwischen, als plötzlich Narutos Magen knurrte und er sofort wieder seine Augen öffnete und leicht rot wurde, weil es ihm peinlich war. Ich verzog mein Gesicht leicht, schüttelte meinen Kopf, ehe ich aufstand. „Na komm´, lass uns was essen gehen!“ Und damit hielt ich ihm meine Hand hin. Naruto sah diese für einige Momente stumm an, war sich wohl nicht sicher, was er von meiner guten Stimmung halten sollte. Sein Lächeln verfiel, doch nahm er dann meine Hand an und ich zog ihn auf die Beine. Mit meinem Arm behutsam über seiner Schulter gelegt gingen wir dann gemeinsam zum Begräbnisessen. --- Wie gesehen ist Naruto noch ziemlich niedergeschlagen... mal sehen, ob es Sasuke und Kiba schaffen, ihn wieder zum Lachen zu bringen! Ich hoffe, ihr hattet viel Spaß beim Lesen^^ lg Uchi Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)