Samurai von moonlight_005 ([NejiTen] Teil 1 der Samurai-Trilogie) ================================================================================ ~ Kapitel 16: Rival ~ --------------------- ~ Kapitel 16: Rival ~ Eisige schwarze Augen bohrten sich in perlweiße. Die beiden Schwerter erzitterten von der Kraft beider Krieger. Ein wütendes Blitzen flackerte einen Moment lang in Sasukes Augen auf. „Wer bist du?“ Neji starrte ebenso wütend zurück. Die Luft vibrierte beinahe von der Kraft der beiden. „Jemand, der dich aufhalten wird.“ Eine Windbö fegte über die Lichtung hinweg und wirbelte kurz ihre Haare auf. Dann ergriff wieder der Ronin das Wort: „Weißt du, was es bedeutet, wenn ein Samurai sein Schwert zieht?“ Seine Stimme war so scharf wie eben dieses Schwert. Wissend heftete der Samurai den Blick auf seinen Gegner: „Wir werden auf Leben und Tod kämpfen.“ Er verstärkte die Kraft und Ryujin drückte Orion mit aller Macht von sich. Verblüfft weiteten sich die schwarzen Augen des Verräters, als dieser einen Schritt zurückweichen musste. „Du führst das verfluchte Schwert? Ryujin war dazu verdammt unter Verschluss gehalten zu werden, warum trägt ein Niemand es bei sich?“ „Der Fluch dieses Schwertes wird dich vernichten Ronin.“ „So wie du deine Leute im Stich gelassen hast?“ Mit einer ausladenden Geste wies Sasuke Uchiha auf das Schlachtfeld. Die Überlebenden waren verängstigt, ihre Haltung geduckt. Eine tiefe Verzweiflung hatte von ihnen Besitz ergriffen. Ihre Gesten waren hastig und unkontrolliert. Hatten sie bereits aufgegeben? Erwarteten sie bereits den Tod, den so viele ihrer Kameraden geteilt hatten? Nejis Blick wanderte zu Boden. Der blutüberströmte Lee lag zu seinen Füßen. Seine Lippen bebten, seine Augen weiteten sich als er begriff... „Hast du ihm das angetan? Hast du ihn umgebracht!“ Aus jeder Pore seines Körpers strömte unbändige Wut, verdichtete sich zu einem einzigartigem Hass. Die weißen Augen bohrten sich in die des Ronin. „Er war der Ansicht sich mir in den Weg stellen zu müssen“, war dessen einziger Kommentar. Abermals loderte Hass in den weißen Augen auf. „Er war mein Freund. Er war nervig, laut und ungehobelt, aber er war mein Freund. Wie konntest du!“ Spott war in Sasukes Zügen zu lesen. „Du bist noch nicht lange ein Krieger habe ich recht? Ein Krieger fragt niemals nach einem Grund, denn es sind andere, die für ihn entscheiden. Ich habe es getan, weil es meine Aufgabe ist.“ Neji knurrte. „Was ist das für eine Ausrede! Brauchst du Begründungen für einen Mord!“ „Nein.“ Neji knirschte mit den Zähnen. Spöttisch lächelnd blickte der Uchiha ihm in die Augen. Nejis Blick wanderte kurz zu Tenten, die zitternd und verängstigt hinter ihm stand und noch nicht einen Ton gesagt hatte. Beinahe schien sie in Trance zu sein, ihr Blick war verschwommen und sie beobachtete den Verräter. Kurz flackerte erneut Angst in ihren Augen, sie rührte sich aber nicht. Er war so verdammt froh, dass er noch rechtzeitig gekommen war... „Ich lenke ihn ab, flieh, wenn sich dir die Möglichkeit ergibt. Naruto wird dich von hier wegbringen.“ Tentens Blick blieb starr. Die Angst schnürte ihr die Kehle zu und sie zitterte. Sie zeigte mit keiner Regung, dass sie ihn verstanden hatte. „Vertrau mir“, fügte er zögerlich hinzu, aber sie sagte kein Wort. Irgendetwas bäumte sich in ihm auf, doch er schob den Gedanken beiseite und konzentrierte sich auf die Gegenwart. Nur Dank der Ablenkung aller Beteiligten hatte er den Kreis der Rebellen unbemerkt durchbrechen können. Naruto hielt sich im Hintergrund, während sie die Pferde im Wald zurückgelassen hatten. Die Stimme Sasuke Uchihas holte ihn erneut in die Gegenwart zurück. Er hatte gleich gewusst, dass er es war. Seine Statur, die Art wie er sich bewegte, der Ausdruck in seinen Augen, der auf dem Gemälde in Chiyos Herberge so treffend sein Wesen zum Ausdruck gebracht hatte, all das flüsterte ihm die Legenden um diesen Mann zu. Wäre er nur unwissend geblieben, denn so hätte er nicht die Gewissheit gehabt einem Meister entgegenzutreten - und womöglich sein Leben zu verlieren... „Geh mir aus dem Weg, wenn du nicht sterben willst. Dies ist deine letzte Chance. Ich will nur sie...“ Nejis Augen weiteten sich für einen Moment. Wie in Zeitlupe drehte er sich zu Tenten um. Fast unbemerkt bewegten sich ihre Lippen, ihr Blick war nicht warm wie sonst. Kälte und Angst, Verzweiflung und Schuldgefühle mischten sich in den braunen Augen. Ganz leise flüsterte sie seinen Namen: „Neji...“ Es war dieser Laut, der das Fass zum Überlaufen brachte. Unzählige Gefühle überströmten seinen Geist. Irgendwann war da war nur noch Wut... Wieder diese Wut. In einem wilden Inferno loderte das Feuer in ihm auf. Dieser Verräter hatte Lee auf dem Gewissen, Ino, die er zusammengesunken auf der Erde entdeckt hatte, Hinata, die immer noch verschwunden war. Die Soldaten, die auf das Konto seines Angriffsbefehls gingen. Und jetzt wollte er Tenten. Neji war sich sicher, dass sie umkommen würde, wenn sie mit ihm gehen würde. Er starrte ihn an und hasste diesen arroganten Blick. „Sie sollte unserem Ziel gute Dienste leisten“, fuhr der Ronin fort, kam aber nicht mehr dazu noch etwas zu erwidern. Mit einem lauten Wutschrei stürzte sich Neji auf ihn. Tentens vor Entsetzen aufgerissene Augen nahm er gar nicht mehr wahr. Blindlings drückte er die schwarze Klinge von sich und griff seinen Gegenüber an. Ein Klirren zerschnitt die Luft, als beide Schwerter aufeinander prallten. Durch den Druck des Aufpralls, wichen beide auseinander. Die schwarzen Haare Nejis wirbelten durch die Luft, als er abermals auf Sasuke Uchiha zurannte. Sofort richteten die Bogenschützen ihre Waffen auf ihn, aber der Schwarzhaarige ignorierte sie. Blind vor Wut stürmte er auf seinen Gegner zu, der durch den schnellen Angriff eine Sekunde lang überrascht gewirkt, sich aber sofort wieder im Griff hatte. Die schwarzen Augen huschten umher und nahmen Nejis Bewegungen auf. Gleichzeitig hob er seine freie Hand. „Haltet euch da raus, er gehört mir!“ Augenblicklich senkte die Soldaten die Waffen, hielten sich aber dennoch bereit. Sasuke legte die Hand an sein Schwert und bewegte sich ebenso schnell auf Neji zu wie dieser auf ihn. Es war als würde etwas Gewaltiges ins Rollen gekommen sein. Der Kampf nahm ein nie geahntes Ausmaß an, als beide Krieger erneut die Klingen kreuzten. Sie waren so schnell, dass kaum jemand etwas erkennen konnte. Ihre Bewegungen so fließend, dass man nur schemenhaft Angriffe erkennen konnte. Ihre Verteidigung so makellos, dass keiner der beiden auch nur die kleinste Lücke fand. In Nejis Gedanken herrschte nichts als Leere, er war völlig von Sinnen, sodass er nichts mehr wahrnahm außer seinem Gegner, der jeden Angriff abzuwehren schien. Allein seine Reflexe hatten ihn bisher gerettet. Wieder wehrte er einen Schlag ab, Sasuke war so unglaublich schnell, dass er kaum zu Atem kam. Es war das erste Mal, dass sie ihn seine Selbstbeherrschung verlieren sah. Der ruhige, immer berechnende Samurai, griff ohne jede Überlegung seinen Gegner an. Das passte nicht zu Neji, das passte ganz und gar nicht zu ihm. Warum tat er das? Wieder prallten beide Klingen der Samurai aufeinander. Der Kampf war wild und voller tödlicher Schönheit. Vor Angst immer noch zitternd fasste sie sich an die Lippe, Neji durfte nicht sterben, so konnte es nicht enden. Verzweiflung machte sich in ihr breit. Sie war nutzlos, konnte nur zusehen, wie der junge Samurai ihretwegen den Kampf auf immer härtere Ebenen verlegte. Aber tat er das eigentlich wegen ihr? War es nicht letztlich ... seine Pflicht? Sooft sie auch seinen Namen rief, sooft sie den beiden auch zuschrie, dass dieser Kampf keinen Sinn hatte, ihre Rufe verhallten. Wieder war sie nichts weiter als ein Mittel zum Zweck. Wieder der Grund warum Menschen starben. Sie hasste sich für ihre Nutzlosigkeit. Was würde passieren, wenn Neji starb? Ein Schlag, den er kurz über seinem rechten Ohr abfing, brachte ihn wieder zur Besinnung. Schon wieder hatte er gegen eine Vorschrift verstoßen, die Kakashi ihm nahegelegt hat. Niemals, niemals sollte er sich von seinen Gefühlen leiten lassen, seine Wut machte ihn zwar stark, aber auch blind und leicht verwundbar. Sofort setzte Sasuke nach und zielte auf seinen Hals, wobei Neji dem Schlag nur um einen Sekundenbruchteil entkam. Mit aller Kraft, die er aufbringen konnte schlug er das Schwert zurück, was zur Folge hatte, dass beide erneut auseinander taumelten. Er kam nicht dazu Luft zu holen, denn in fast dem gleichen Moment war sein Gegner bei ihm und holte mit der schwarzen Klinge aus. Wieder und wieder parierte er, doch ihm war auch klar, dass er sich nicht ewig verteidigen konnte. Irgendwann musste er einen Moment zum Angriff nutzen, sonst würde er abwehren, bis Sasuke eine Lücke fand und schließlich doch seine Verteidigung durchbrach. Verzweifelt versuchte er Abstand zwischen sie zu bringen, aber so sehr er sich auch bemühte, Sasuke war so schnell, dass es fast so schien, als könne dieser seine Bewegungen vorausahnen und war immer schon da, wo auch er war. Ein Schweißtropfen lief seine Stirn herab. Ein siegessicheres Grinsen schlich sich auf das Gesicht des Verräters. Noch einmal zielte er auf Nejis Schwerthand, sodass diesem nur das Zurückweichen blieb. Mit einem geschickten Sprung entging er dem Angriff und brachte Abstand zwischen sie. Neji legte eine Hand an die stumpfe Seite Ryujin und stürmte dann erneut auf den Ronin zu, der seine Angriffe mit einer Leichtigkeit abwehrte, als würde er eine Fliege verscheuchen. „So wirst du mich nie besiegen. Ich zeige dir was es bedeutet ein Krieger zu sein.“ Er bemerkte das schwarze Schwert eine Sekunde zu spät und konnte nicht mehr ausweichen. Die Klinge fuhr ihm in Fleisch und hinterließ einen langgezogenen Schnitt auf seinem Unterarm, aus dem sofort Blut rann. Vor Schmerz biss er die Zähne zusammen, konnte sich einen Schmerzenschrei aber noch verkneifen. Hier war es verheerend auch nur einen Augenblick die Konzentration zu verlieren. Dies war ein Kampf. Natürlich konnte er verletzt werden, schlimmer noch: Der Verräter hatte vor ihn umzubringen. Wenn er sich nicht wehrte, wäre alles umsonst: sein Traum, seine Freunde, alles wäre für gar nichts gewesen. Die Entschlossenheit kehrte in seine Züge zurück, Neji machte einen Schritt vorwärts, dann noch einen, er hob Ryujin und stürmte erneut auf Sasuke Uchiha zu, der nur ein müdes Lächeln für ihn übrig hatte. Doch dieses Mal hatte er Neji unterschätzt. Der Schlag hatte eine solche Wucht, dass Sasuke zurücktaumelte, wobei ihm Neji sofort nachsetzte und zunehmend an Boden gewann. Ohne es zu bemerken nahm ihr Tempo stetig zu, ohne auch nur Notiz davon zu nehmen wurde der Schlagabtausch von Mal zu Mal härter und länger. Und doch machten beide noch nicht ernst. Für Außenstehende waren ihre Bewegungen verschwommen, denn beide reagierten so blitzschnell, dass keine Einzelheiten zu erkennen waren. Ein Blitzen aus Silber und Schwarz war das Einzige was man an Angriffen erahnen konnte. Es war ein einziger wilder Kampf, der alle umstehenden in ihren Bann zog. Ein Tanz, der für einen der beiden tödlich enden würde... Einige Strähnen lösten sich aus dem lockeren Zopf, den Neji sich gebunden hatte. Seine Haare fielen ihm ins Gesicht und nahmen ihm kurzweilig die Sicht, was sein Gegner augenblicklich ausnutzte und versuchte die Lücke zu nutzen, die dadurch entstanden war. Gerade noch rechtzeitig riss er das Schwert hoch und blockierte Orion, das ein fürchterlich knirschendes Geräusch auf Ryujin verursachte. Wieder schnellten sie auseinander, umkreisten sich, warteten auf einen Fehler des anderen. Neji trat einen Schritt nach rechts, warf sich in einer fließenden Bewegung die Haare über die Schulter und verstärkte den Griff seines Schwertes, ohne das er verloren war. Fast symmetrisch amte der Verräter seine Bewegungen nach, sodass er sich beinahe wie Nejis Spiegelbild bewegte. Der junge Samurai keuchte, den Blick immer noch auf seinen Gegenüber fixiert und noch immer den Geruch des Blutes in der Nase. Kurz huschte sein Blick auf seinen linken Arm, an dem Blut herunterrann. Sie starrten einander an. Einen einzigen Augenaufschlag lang betrachteten sie sich nur und stellten im Stillen fest, dass der jeweils andere gut war. Wie zwei Raubtiere, die sich zuerst zögerlich umkreisten, bevor es zum Kampf kam, schlichen sie umeinander herum. Kurz schaute Neji zur Sonne auf. Jetzt nach dem Regen, schien die Luft viel sauberer zu sein. Als hätte der Himmel sein unschuldiges Hellblau wiedererlangt. Als wäre nichts geschehen ... Ein Sonnenstrahl fiel auf sein Gesicht und für einen Moment blinzelte er. War das wirklich noch dieselbe Sonne, die immer schon da gewesen war? Im Vergleich zu ihr war die Erde winzig. Was bedeutete schon ein kleiner Kampf? Was ein Leben? Das Licht ließ Ryujin beinahe leuchten, als es sich auf der glatten Klinge spiegelte. Sasuke beobachtete jede Bewegung von ihm und auch Neji versuchte alles in sich aufzunehmen, was sein Gegner tat. Unmerklich richteten sich beide auf, spannten zur gleichen Zeit ihre Körper an und hoben im selben Moment ihre Schwerter. Es herrschte vollkommene Stille. Der Wind peitschte zwischen den Bäumen hindurch, wirbelte Blätter auf und berührte als kalter Zug die Gesichter der Umstehenden. Der Wald war verstummt, als beide aufeinander zurannten. Inmitten der Lichtung trafen sie sich und abermals krachten die beiden Schwerter aufeinander. Funken sprühten, dann wichen sie mit geschickten Sprüngen auseinander, nur um im nächsten Moment wieder beieinander zu sein. Sasuke schwang Orion in einem weiten Bogen auf Nejis Brust zu, der nur noch im letzten Moment blocken konnte. Er riss die Augen auf. Mitten im Angriff, holte der Ronin mit dem Bein aus und traf ihn in den Magen. Neji wurde zurückgeschleudert und krachte gegen einen nahegelegenen Baum. Ryujin segelte durch die Luft und blieb etwa zehn Meter entfernt im Boden stecken. Kurz schien sich ihm alles zu drehen. „Es sind nicht nur Technik und Strategien, die über einen Kampf entscheiden.“ Sasuke bohrte die schwarze Klinge blitzschnell neben Nejis Kopf. „Erwarte nicht von einem Verräter, dass er sich an die Regeln hält.“ Mit jeder Sekunde in der er in die onyxfarbenen Augen sah, wusste er mehr und mehr, dass es vorbei war. Die Umgebung verschwamm erneut kurz vor seinen Augen. „Es ist Zeit, dies zu beenden, Samurai.“ Er riss das Schwert aus dem Holz, Splitter segelten durch die Luft und Orion schnellte auf den wehrlosen Neji zu ... War dies ... das Ende? Es war wieder so wie damals... Nein, wie es immer gewesen war... Er fürchtete sich. In den Tiefen seines Herzen hatte er Angst. War Sterben so schwer? Neji blinzelte und nahm nur noch die scharfe Klinge wahr. Konnte er gehen? Etwas rührte sich in ihm. Er hatte noch eine Aufgaben zu beenden... Danach konnte er gehen. Vielleicht war sie etwas wofür es sich zu kämpfen lohnte, vielleicht... Seine Hand, mit der er tausende Male gestohlen hatte, schnellte nach vorne. Überrascht zuckte Sasuke kurz zusammen. Zu spät? Aber wie spät war zu spät? Das Schwert schrammte an seiner Rüstung vorbei und hinterließ einen Schnitt ausgefranster Knoten. Zum ersten Mal war Neji froh, dass er diese Rüstung besaß. Wahrscheinlich hatte sie ihn soeben vor einem frühzeitigen Ableben bewahrt. Mit einer geschickten Seitwärtsrolle entkam er weiteren Schlägen. Er war jetzt etwa drei Meter von dem Verräter entfernt, der immer noch das Schwert in der Hand hielt und ihm den Rücken zugekehrt hatte. Dann in einer fließenden Bewegung, fuhr er herum. Nejis Finger schlossen sich um den kalten Gegenstand und noch während er im Gras kniete, drehte sich sein Körper automatisch in Richtung Sasukes. Für einen Moment lang, fühlte er die Schwere des Dolches, der in seiner Hand lag. Neji hob die Waffe und schleuderte sie zielgenau auf seinen Gegner. Nur Dank dessen schnellen Reaktion entging er dem Geschoss. Ein Rinnsal Blut trat aus einem Schnitt an Sasukes linker Wange. „Und erwarte du nicht von einem ehemaligen Dieb, dass er nicht jede seiner Möglichkeiten nutzt.“ Der Verräter sah hinter sich, sein Blick blieb an seinem eigenen Dolch hängen, der mitten in der Kerbe des Baumes steckte, in die er zuvor sein Schwert gerammt hatte. „Interessant. Offensichtlich bist du doch nicht so ein blutiger Anfänger wie ich dachte. Aber dennoch... wirst du untergehen.“ Sasuke Uchiha fuhr sich mit der Hand über die Wunde und wischte das Blut weg. Die rote Flüssigkeit verschmierte ein wenig auf seinem Gesicht. Er warf noch einen letzten Blick auf seinen Dolch, dann richtete er das Schwert erneut auf Nejis Brust. „ ... denn du bist vollkommen hilflos ohne das verfluchte Schwert!“ Mit einigen Sätzen brachte Neji Abstand zwischen sie. So arrogant und siegessicher Sasuke auch war, diese Tatsache musste er ihm zugestehen. Ohne Ryujin waren seine Aussichten auf einen Sieg mehr als gering. Allerdings... hatte er nicht umsonst überlebt, er wollte nicht wegwerfen, wofür er so lange gekämpft hatte. „Nicht ganz“, erwiderte Neji. Und mit diesen Worten griff er auf seinen Rücken und zückte seinen Bogen. „Du willst mit Pfeil und Bogen gegen mich kämpfen? Lachhaft!“ „Das werden wir sehen“, sagte er und legte an. „Du wirst gar nicht zum Schuss kommen!“, rief der Ronin. Das schwarze Schwert kam mit rasanter Geschwindigkeit auf ihn zu. Und auch Neji rührte sich. Die Umstehenden wichen zurück, als sie aufeinander zu rannten. Im Laufen zielte der Samurai auf seinen Gegner, doch dessen Bewegungen war so schnell und unvorhersehbar, dass sich nirgendwo eine Lücke auftat. Ihm blieb keine Wahl. Neji schloss die Augen während er weiterrannte. Nur noch sein Gefühl sagte ihm noch wo er war und endlich ... war er in vollkommenen Gleichgewicht. Alles kehrte wieder zurück zu ihm. Er spürte den Wind, all die Gerüche, mal würzig, mal süß und manchmal herb, das Gefühl, diese gewisse Weise die Welt zu sehen. Als er seine Augen öffnete war es beinahe so, als würde die Welt erneut geboren. Die Farben erblühten vor seinen Augen und seine Sehkraft nahm ungeahnte Formen an. Seine Finger schlossen sich um den Bogen und er zog die Sehne zurück. Sasuke Uchiha schlug einen Haken, er war jetzt fast bei ihm. Jetzt! Neji ließ die Sehne los und der Pfeil schnellte auf den Verräter zu. Es war eine einzige fließende Bewegung, die Nejis Angriff zunichte machte. Er bewegte sich so geschickt und doch gleichzeitig sparsam. Selbst sein Ausweichmanöver hatte Eleganz. Neji legte sofort nach. Doch auch der zweite Pfeil ging ins Leere. Aus den Augenwinkel spähte er zu Ryujin, das noch immer in der Erde steckte. Langsam aber sicher ergriff ihn Panik, wenn er das Schwert nicht zurückbekam, würde er ohne Zweifel sterben. Irgendwo musste es doch einen Weg geben. Der Ronin kam in einem weiten Bogen auf ihn zu, das Schwert unheilvoll auf sein Herz gerichtet. Er konnte gar nicht mehr ausweichen! Doch er musste irgendwie ausweichen! Irgendwie... Ihm blieb nur noch ein letzter Versuch. Der junge Samurai hielt inne. Es brachte nichts, jetzt auszuweichen zu versuchen. Er kniff die Augen zusammen, nur um sie im nächsten Moment wieder aufzureißen. Neji blickte an dem Pfeil entlang, all seine Konzentration lag in diesem kleinen Waffe, seine Augen huschten kurz nach rechts, dann fixierte er erneut seinen Gegner. Der Ronin schloss mit großen Schritten zu ihm auf. Neji ließ den Pfeil los. Das Geschoss schnellte präzise auf seinen Gegner zu. Er zögerte keinen Moment, drehte sich sofort um und rannte. Neji sah nicht mehr wie sein Pfeil den schwarzen Umhang durchlöcherte. Fast stolpernd hastete er auf das noch immer im Boden steckende Schwert zu. Im gleichen Augenblick realisierte Sasuke was Neji vor hatte. Ihm entfuhr ein Wutschrei und er folgte ihm in dieselbe Richtung. Seine Augen glänzten rötlich. Seine Finger umschlossen den Griff seines Schwertes und mit einem kurzen Ruck riss er es aus der Erde. Noch bevor er sich wieder aufrichten konnte, war Sasuke Uchiha über ihm. Nejis Augen weiteten sich, nur im letzten Moment konnte er Orion abwehren. Beide Schwerter vibrierten von der Kraft der beiden. Die Klingen zitterten noch einmal heftig, dann erkannte Neji, dass Sasuke ihn zurückdrängte. Hass stand in diesen schwarzen Augen, die ihn noch immer fixierten. Er musste etwas tun! Der Ronin stolperte, schwankte und ging dann zu Boden. Neji hatte ihm reflexartig die Beine weggerissen, während er sich sofort seitlich wegrollte und versuchte wieder auf die Beine zu kommen. Er zog sich am Schwert hoch, stemmte sich mit aller Macht hoch und kam wackelig zum Stehen. Sein Atem ging schnell und er keuchte, als er sich umdrehte sah er auch dem Ronin ein wenig die Erschöpfung an. Er war also nicht der einzige, den dieser Kampf zu ermüden schien. Neji spürte, dass seine Stirn schweißnass war, er hatte kaum noch Kraft übrig und so wie er die Dinge einschätzte, konnte er nicht mehr lange seinen Meditationszustand aufrechterhalten. Gleichzeitig bemerkte er noch immer das dumpfe Pochen, das von seinem linken Arm ausging, eigentlich konnte er Schmerzen während seines Zustandes unterdrücken, allerdings nicht ewig weiter in diesem Zwischensein verharren. Was sollte er tun? Langsam richtete sich auch Sasuke Uchiha wieder auf, wischte sich einen Rinnsal Blut aus dem Mundwinkel, zückte sein Schwert und sah dann über seine Schulter zu Neji hin. „Was wirst du jetzt tun, Samurai? Wenn du mich besiegen willst, musst du mich töten. Bist du in der Lage einen Menschen umzubringen, dem du in die Augen gesehen hast?“ Ein spöttisches Lächeln schlich sich auf seine Züge und merkwürdigerweise blieb er vollkommen ruhig. „Was soll dieses Gerede?“ wütend starrte Neji ihn an. „Du hältst dich für stark nicht wahr? Zeig mir wie stark du wirklich bist!“, sagte Sasuke Uchiha. Erschrocken wich Neji einen Schritt zurück. Sasuke hatte sich nun vollständig zu ihm umgewandt und sah ihn nun ruhig an. Doch gleichzeitig bemerkte der Samurai, wie sich sein Blick veränderte. Es war wie bei seinem Kampf mit seinem Meister. Auch Kakashis Blick war zuerst ein wenig verschwommen, bevor er vollkommen ruhig wurde und dann wieder höchst konzentriert. Sasukes Augen waren auf einmal von einem noch intensiveren Schwarz, das im Licht fast blutrot funkelte. Fast so als wäre er in Trance, keine Spur mehr von Erschöpfung. Das Ganze dauerte nur Sekunden, dann war er plötzlich hinter ihm und nur ein Luftzug verriet Neji, dass sich sein Gegner hinter ihm befand. Und noch bevor er sein Schwert auch nur heben konnte, spürte er die Klinge an seinem Hals. „Verloren, Samurai.“ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Naruto spähte durch die Bäume. Hier und da war das Unterholz lichter geworden, weil sich die Rebellen bei ihrem Angriff weite Schneisen durch Farne und Sträucher gebahnt und etliche Zweige abgebrochen hatten. Das ganze Umfeld zeugte von der rohen Gewalt, die der Kampf mit sich gebracht hatte. Der beißende Geruch des Feuers stach ihm in der Nase und der Anblick der Toten ließ seinen Blick stumpf werden und von dem Leuchten seiner strahlend blauen Augen blieb kaum etwas übrig. Als Naruto sich genauer umsah bemerkte er, dass die Menge dem Geschehen zwar gebannt folgte, aber dennoch nicht wagte einzugreifen. Seine Augen fanden Tentens Sillhoutte, die sich keinen Millimeter zu rühren schien. Beinahe wirkte es so, als wäre ihr Geist ganz weit fort. Er schob kurz die Zweige eines Strauches beiseite und kroch über den Boden näher an das Geschehen heran. Neji und er hatten ganz genau abgesprochen, wie sie es anstellen wollten, wenigstens die Tochter des Fürsten zu retten. Seine Augen verharrten wieder auf den Leichen und Verletzten, die die Auseinandersetzung auf beiden Seiten gefordert hatten. Sein Blick verdüsterte sich. Das alles war so ungerecht ! Naruto kroch noch näher heran. In den Farnen dicht am Boden liegend, war er fast unsichtbar. Vor ihm erstreckte sich jetzt nur die flache Lichtung, die ihm keine weitere Deckung mehr bot. Er musste sich etwas anderes ausdenken. Er hörte ein Pferd wiehern. Unmerklich wandte er sich um und sah zwei Pferde, die ursprünglich die Kutsche gezogen hatten. Eines von ihnen war verletzt, das andere schien unversehrt zu sein. Allerdings hatte es den gleichen panischen Blick wie der rote Fuchs neben ihm. Beide hatten die Ohren angelegt und schnaubten starr vor Angst. Sie waren angebunden und tänzelten vor dem Feuer zurück, dass etwa zwei Meter vor ihnen immer noch flackerte. Naruto schaute nach rechts. Noch immer schienen die meisten noch immer abgelenkt zu sein und als sein Blick den ihren folgten, sah er sie. Ineinander verkeilt und trotzdem eine gewisse Distanz wahrend. Erschrocken schrak er zusammen, als er in Neji Gegner seinen besten Freund erkannte. Seinen Freund, der ihn verraten hatte. Die altbekannte Wut kam ihm wieder hoch. Wenn er es recht bedachte, hatte er Sasuke seit dem Tag nicht mehr gesehen, an dem er versucht hatte ihn zu bekehren, ihn aufzuhalten. Es war der Tag seines Verrates gewesen. „Du wirst es irgendwann verstehen“, war das letzte gewesen, was er von ihm gehört hatte. Aber er hatte nicht verstanden. Vielleicht würde er das nie tun... Es war so absurd ihn sich jetzt plötzlich als Feind vorzustellen. Genauso gut hätte er sich von seinem Bein trennen können. Seine Hand verkrampfte sich zur Faust und für einen Augenblick wollte er einfach nur auf Sasuke zustürmen, diesen niederschlagen und hoffen, dass alles wieder so wurde wie früher. Damals waren sie Konkurrenten, ja sogar Rivalen gewesen, jetzt war dieser Mann ihm fremd. Sein Körper erzitterte und der Drang auf Sasuke zuzustürmen wurde größer denn je. Es wäre so einfach, er musste einfach nur aufstehen, seine Deckung aufgeben und Sasuke entgegenzutreten. Seine Finger krallten sich in die verbrannte Erde und mit einem Mal erkannte er was für ein Narr er war. Was würde wohl passieren, wenn er sich Sasuke stellte? Dass er ihn in einer heroischen Rettungsaktion bekehren könnte? Wohl kaum. Sasuke Uchiha würde sein Schwert nehmen und ihn zum Schweigen bringen, noch während er versuchte überhaupt mit ihm zu reden. Es ging ihm gegen den Strich, aber er hatte eine andere Aufgabe, die erfüllte werden musste, um der Zukunft aller willen. Tenten durfte nicht in die Hände der Rebellen fallen. Es war seine Aufgabe für ihre Sicherheit zu garantieren, selbst dann, wenn er seine Freunde im Stich lassen musste. Im Stillen dachte er an Lee, der seit Urzeiten sein Freund war, an Hinata, die er irgendwie mochte und an Neji, der zwar seine eigene Art hatte, ihm aber irgendwie ein bisschen ähnlich war. Seine Gedanken kehrten wieder zum momentanen Geschehen zurück. Was er brauchte um den Kreis der Rebellen zu durchbrechen, war eine Ablenkung. Etwas, das ihn unsichtbar machte, vor den Blicken der Rebellen. Wie er die Dinge einschätzte konnte Neji Sasuke noch eine kurze Zeit hinhalten, aber er wollte lieber von der Möglichkeit ausgehen, dass er es nicht schaffte. Er hatte nur ein paar Momente, die er unbeobachtet sein würde. Er streckte die Hand nach einem festen Zweig aus, der ein wenig qualmte. Mit einer schnellen Bewegung zog er sie zurück und blies in die erlöschenden Flammen. Schon nach wenigen Versuchen loderte das Feuer auf und fraß sich durch das Holz. Jetzt musste es schnell gehen. Sein Körper spannte sich an und in fast demselben Moment richtete er sich auf und warf den brennenden Zweig auf die Pferde zu, die daraufhin ein heiseres Wiehern ausstießen, sich losrissen und völlig durchgingen. Von der schnellen Bewegung und des unerwarteten Lautpegels überrascht, bemerkten die Rebellen nicht wie sich die Gestalt Narutos aus der Umgebung löste und sein schützendes Versteck verließ. Auf einmal war die Luft von lauten Stimmen und raschen Bewegungen erfüllt. Heillos verwirrt wusste niemand was vor sich ging und was man tun sollte. Befehle wurden gebrüllt, die allerdings verstummten ohne wirklich gehört worden zu sein. In dem Durcheinander ertönten Schmerzensschreie Naruto erreichte Tenten ohne, dass jemand Notiz von ihm genommen hatte. Er musste sich beeilen, dann hatten sie vielleicht eine Chance...„Tenten!“, rief er. Doch sie rührte sich nicht, gebannt starrte sie immer noch auf die Stelle an der Neji und Sasuke um Leben und Tod kämpften. Er sah sich rasch um, aber bis jetzt hatte ihn noch niemand bemerkt. Gerade noch sah er wie in der Verwirrung ein verunglückter Pfeil, der für die Pferde bestimmt war, sein Ziel verfehlte und sich einem Rebell in den Unterarm bohrte. Sie hatten keine Zeit mehr, er riss sie herum. „Tenten, wach auf! Wir müssen hier weg! Du musst hier weg!“ Ihr Blick war glasig und sie antwortete ihm nicht. Rasch schaute er wieder über die Schulter. Nichts. „Wach auf, verdammt!“ Seine Angst schlug in Wut um. „Komm zu dir, du musst überleben!“ Als sie noch immer nichts erwiderte, packte er sie an den Schultern und schüttelte sie. „Nein“, wisperte sie. „Was?!“ Sie sah ihn endlich an. “Ich komme nicht mit dir.” „Du musst.“ „Nein, ich laufe nicht wieder weg, es ist aussichtslos. Ino, Lee und Hinata wollten mich beschützen und jetzt...“ Ihr versagte die Stimme. „Aber sie kämpften für dich, wenn du nicht entkommst war es umsonst. Bist du ein kleines Mädchen, das sich vor Angst nicht rühren kann oder jemand der entscheiden kann was für alle das Beste ist !?“ Seine blauen Augen funkelten und sie wich seinem Blick aus. „Er wird ihn töten.“ „Nicht sofort, er wird wissen wollen, wie gut Neji ist.“ Ein Aufschrei ließ sie zusammenzucken: „Die Tochter des Fürsten! Lasst sie nicht entkommen!“ Naruto starrte Tenten an. „Komm, los jetzt!“, schrie er. „Aber...“, erwiderte sie. „Nichts aber, du kommst mit und wenn ich dich mit Gewalt wegschaffen muss!“ Mit einem Ruck umfasste er ihre Handgelenke und riss sie mit sich. Die Rebellen hatten sie längst bemerkt und versuchten ihnen den Weg abzuschneiden, aber Naruto war schnell und wendig. Und da er die Tochter des Fürsten bei sich hatte, wagten sie es nicht auf ihn zu zielen, aus Angst der Geisel könnte etwas passieren. Nach einigen Metern, merkte er, dass Tenten den Widerstand aufgab und nun gleichauf neben ihm rannte. Vor ihnen schnitten ihnen zwei Männer den Weg ab. Scharf bremste Naruto ab und zog Tenten mit sich, doch der kurze Moment hatte die anderen Rebellen alarmiert und nun sahen sie sich einer Überzahl gegenüber. Intuitiv fuhr seine Hand zu seiner Tasche. Tenten warf schnelle Blicke nach allen Seiten, suchte nach einer Fluchtmöglichkeit und erstarrte dann. „Neji !“, schrie sie und ihre Stimme war schrill vor Angst. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Blut tropfte auf die Erde. Nejis Gesicht war schmerzverzehrt, er keuchte vor Anstrengung sich nicht den Schmerzen hinzugeben während die Flüssigkeit seinen Arm herunterrann und auf seinem Weg rote Spuren malte. Nejis Blick begegnete dem des Ronins und erkannte darin etwas, das er nicht ganz definieren konnte. Sasuke Uchiha hatte nicht erwartet, dass er sich so wehren würde. Dessen Blick haftete auf seiner Hand, die zitternd und mit aller Kraft die Klinge Orions umfasst hielt und daran hinderte ihm den Tod zu bringen. Die Luft war von dem Geruch von Schweiß und Blut getränkt, sodass Neji kaum einen klaren Gedanken fassen konnte. Er spürte wie ihn die spirituelle Kraft verließ und ihm wurde klar, dass es nur noch einen letzten Versuch geben würde. Ein letztes Aufbäumen, bevor Sasuke Uchiha ihn töten würde. Seine eigene Schwäche überwältigte ihn und es war fast wieder wie damals, als Kabuto seinen Rücken entstellt hatte. Fast blind vor Schmerz hörte er in der Ferne Tenten seinen Namen schreien, aber er hatte keine Zeit sich Gedanken zu machen. Neji verstärkte den Griff um Ryujin, sammelte all seine geistige Kraft und holte weit mit dem Schwert aus. Das Schwert des Verräters schnitt ihm noch tiefer ins Fleisch, doch dann löste es sich, als dieser zurücktaumelte um dem Hieb zu entgehen. Wie von Sinnen und im Angesicht des Todes, nahm seine Kraft um ein Vielfaches zu. Doch bevor er seiner Verzweiflung und seinem Zorn diesmal erlag, fing er sich und glitt übergangslos in den Tanz des Mondes über. Sasuke, inzwischen wieder in Kampfposition, wehrte den ersten Schlag ab, den er von rechts geführt hatte. Fast war es so, als sähe er den nächsten Schlag kommen und blockte ihn schon, bevor er nahe genug an ihn heran kam. Neji nahm ein Flimmern in Sasukes Augen wahr und stellte mit Entsetzen fest, dass dieser dieselbe Technik wie er benutzte. Mal um Mal trafen sie sich in einem fast identischen Angriff, dem nur der von ihnen erliegen konnte, der zuerst einen Fehler machte. Und wieder kamen ihm Kakashis warnende Worte in den Sinn: Solltest du auf einen Gegner treffen, der alle diese Angriffe abwehren kann, setzt du den letzten tödlichen Schlag. Aber anscheinend hatte sein Lehrer zu erwähnen vergessen wie es mit der exakt gleichen Technik aussah. Hatte dieser nicht vielmehr gemeint, dass er lieber die Beine in die Hand nehmen sollte, wenn solch ein Gegner vor ihm stand? Er scheuchte die Gedanken fort, als die beiden Schwerter erneut mit einer enormen Wucht aufeinander trafen. Der Samurai spürte wie ihm jedes Kräftemessen mehr erschöpfte, lange würde er nicht mehr durchhalten. Wichtig war einzig und allein, dass er sein Herz traf, denn anders könnte er Sasuke Uchiha nicht besiegen. Der Ronin schien in keinster Weise der Erschöpfung zu erliegen; ganz im Gegenteil: Je länger er angriff, schlug und parierte, desto schneller wurde er. Anders als bei Neji schärfte sich seine bloße Wahrnehmung Luftzüge und Bewegungen zu spüren. So war er beinahe in der Lage zu handeln noch bevor die Handlung geschah. Sein Tanz des Mondes unterschied sich in fast jeder Hinsicht von Nejis Art beharrlich und bestimmt zu sein. Die Bewegungen waren blitzschnell und voller Wildheit. Mitten in der Luft kreuzten sich die Klingen, wurden von der Kraft beider Kämpfer zurückgeschleudert und dann wieder miteinander vereint als wollten sie sich liebkosen und nicht die Kraft des anderen brechen. Nejis Stirn war schweißnass und langsam überkam ihn Panik, er konnte es nicht beenden. Sein Blick trübte sich und vor ihm verschwammen die Farben, in seinem Kopf begann es zu rumoren. Die Erschöpfung war greifbar nahe. Ein wuchtiger Schlag entlud sich auf seinen Unterarm, er stolperte zurück und offenbarte eine Schwachstelle. Der Schwarzhaarige sah es kommen, noch bevor es soweit war. Die schwarze Klinge beschrieb im Schwung einen Halbkreis und mit letzter Kraft versuchte er den Kopf weg zu drehen, doch es war zu spät. Orion ratschte am Stoff seines Stirnbandes vorbei und riss es ihm vom Kopf. Über seinem Auge entstellte ein langer Schnitt sein Gesicht. Das Blut rann ihm ins Auge und nahm ihm die Sicht. Die Kraft verließ seinen Körper, machte ihn wieder schwach und vor Erschöpfung fast wehrlos. Er bemerkte nicht, wie ein tiefes, ungläubiges Luftholen durch die Reihen der Rebellen ging, oder wie der Verräter überrascht die Augen aufriss. „Unmöglich“, zischte er. Der blutbefleckte weiße Stoff lag auf der matschigen Erde... und enthüllte was ihm vorbestimmt war zu sein. Mit dem rechten Auge sah er eine Winzigkeit lang eine Blöße in Sasukes Verteidigung. Ryujin wurde schwer in seiner Hand und er brauchte so viel Kraft wie nie das Schwert zu heben. Er holte aus ... Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis das schwere Metall Sasuke traf. Aber Neji hatte nicht richtig zielen können. Auf halben Weg verlor der Schlag an Kraft und er selbst konnte nicht mehr korrigieren. Der junge Samurai spürte wie die Klinge auf Fleisch traf, im Unterbewusstsein nahm er wahr, wie unter seiner Kraft der Knochen splitterte und durch Sasukes Arm schnitt. Jetzt, wieder völlig normal, sah er nur schemenhaft wie er Sehnen und Muskelgewebe glatt durchtrennte und dem Verräter den Arm abschlug. Der Schrei des Verrräters erstarb im Kreischen des Falken, der sich mit mächtigen Flügelschlägen in die Luft schwang. Der schwarze Stoff nahm schnell die Flüssigkeit auf und ließ die dunkle Kleidung schwerer erscheinen als sie war. Vor Schmerzen gekrümmt taumelte Sasuke Uchiha zurück. Panisch starrten einige seiner Untergebenen ihn an, einige kurz davor Neji anzugreifen, dessen Beine stark zitterten und dem die Kraft fehlte sich zu wehren. Im Durcheinander des Kampfes schien zuerst niemand zu bemerken, was für eine Richtung der Kampf der Samurai genommen hatte. Manche registrierten es am Rande, andere warfen einen kurzen Blick auf das Szenario. Nur ganz langsam sackerte die Erkenntnis eines Verlustes durch die Reihen der Rebellen. Sein Blick war so hart wie Stahl, hasserfüllt als er Nejis begegnete. „Dieser Kampf ist nicht vorbei!“, sagte er, “Wir werden uns wiedersehen und dann werde ich dich töten“, „Rückzug!“, rief er. Der Verräter wandte sich um und verschwand genauso schnell wie er gekommen war. Eine Flut von Kriegern folgte ihm in den Wald. Der Schwarzhaarige rammte sein Schwert in die Erde um sich abzustützen – und dann war es still. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Zuerst spürte sie nichts. Nur langsam kehrten ihre Sinne zu ihr zurück, fast dachte sie, sie würde noch schlafen, aber so war es nicht. Die Erde auf der sie lag fühlte sich kalt an. Der Wind strich ihr eine Strähne ins Gesicht, irgendwo in der Ferne hörte sie einen Vogel singen. Die Zeit schien ganz langsam zu vergehen und endlich war sie nicht mehr angespannt. Weltliches war in weite Ferne gerückt, sie war einfach nur da. Ein Sonnenstrahl malte einen hellen Fleck auf ihre Wange. Hinata blinzelte. Ein winziger Schatten huschte über ihr Gesicht, als sie die Augen öffnete. Das erste was sie sah war der Himmel, grenzenlose Weite, die ihr immer und immer wieder den Atem genommen hatte. Sie mochte das blau, die sanften weißen Wolken, die dahinzogen ohne eine bestimmte Richtung zu haben. Doch die Harmonie währte nur einen Moment. Benommen kniff sie die Augen zusammen, als ein Schauder des Schmerzes von ihrem Kopf ausging. Entsetzt fasste Hinata sich an die Stirn. Ihre Finger berührten eine dickflüssige Masse, an einigen Stellen getrocknet. Als sie die Hand zurückzog, erschrak sie. Blut. Wie war es dahin gekommen? Es durchzuckte sie wie ein Blitz. Hinata griff sich erneut an den Kopf. Ein wenig aufgerichtet, sank sie schließlich wieder zu Boden. Wo bin ich?, fragte sie sich, Was ist passiert? Die Erinnerung war verschwommen. Sie musste irgendetwas gegen den Kopf abbekommen haben. „Hinata!“ Sie wandte den Kopf ein wenig nach rechts und sah einen erleichterten Naruto auf sie zustürmen. „Tenten, ich hab sie gefunden!“ Naruto. Was verband sie mit diesem Namen? Bilder durchzuckten ihren Kopf. Sie sank wieder in sich zusammen. Ach ja... er war es. Der freche Blonde, der an allem etwas auszusetzen und nur Blödsinn im Kopf hatte. Richtig... er war ja da gewesen. Mit einer endlosen Erleichterung im Gesicht beugte sich Naruto über sie. Er war unverletzt, doch seine Gesichtszüge waren angespannt und ließen vermuten, dass er vor kurzem gar nicht so furchtlos gewesen war, wie er sonst schien. „Bin ich froh, dass dir nichts passiert ist Hinata.“ „Naruto? Was ist passiert? Warum bist du hier, warst du nicht weg?“ Ein Pulsieren strömte von ihrem Kopf aus und sie zuckte zusammen. „Was ist hier passiert?, ich erinnere mich kaum mehr an etwas.“ Naruto legte prüfend eine Hand auf ihre Stirn. „Es ist egal, ich erzähle es dir später, wir müssen dich versorgen“, sagte er hastig. „Tenten, bitte kümmere dich um sie, ich glaube sie hat eine Gehirnerschütterung!“ Eine weitere Gestalt löste sich aus der Umgebung. Bei näherem Hinsehen erkannte Hinata die Tochter des Fürsten. Aber Tenten bewegte sich nur langsam und ihr Gesicht war erstaunlich blass, was sie fast wie einen Geist aussehen ließ. In der Hand hielt sie allerlei Tücher und Verbände, die sie noch hatte retten können. Ihre Kleidung hatte ein wenig gelitten, doch auch sie schien keine nennenswerten Verletzungen zu haben. Tenten kniete sich prüfend neben Hinata, befühlte ihre Stirn und maß mit ihrer Hand ihren Blutdruck. Sie hob leicht ihren Kopf an, während Naruto ihr Gesicht mit einem feuchten Tuch abtupfte und ihr dann einen straffen Verband um den Kopf band. Er wandte sich an Tenten: „Warte hier auf mich, ich schaue nach, ob wir weitere Überlebende haben.“ Dann drehte er sich noch mal zu ihnen um. „Hinata, ich glaube es ist besser, wenn du all das nicht siehst.“ ‚Was nicht sehen?’, fragte sie sich, aber Naruto war schon verschwunden. Tenten und sie waren allein, nur in der Ferne hörte sie gedämpftes Gerede. Zuerst sprachen beide kein Wort, Tenten betrachtete den Verband auf Hinatas Stirn. Eine Weile verharrten sie einfach so, doch Hinata traute sich nicht, all die Fragen zu stellen, die in ihrem Kopf herumspukten. „Ich dachte, ich hätte dich verloren“, flüsterte Tenten dann, „du warst auf einmal weg und ich musste weglaufen und dann... oh es tut mir so leid, Hinata.“ „Mach dir keine Sorgen“, flüsterte Hinata. „Mach dir nicht immer so viele Gedanken“, wollte sie noch hinzufügen, doch sie tat es nicht. „Es tut mir so leid“, wiederholte Tenten, „ich bin ein schrecklicher Mensch, nicht wahr?“ Hinata sagte nichts, die Situation kam ihr irgendwie unecht, nicht wirklich vor. Und Tenten tat ihr leid, so bedrückt hatte sie sie noch nie gesehen. Und die junge Frau sah sie auch nicht an, ihr Blick war zur Seite gerichtet und sie selbst vermied jeden Augenkontakt. „Es ist alles meine Schuld“, sagte Tenten dann, „wenn ich nicht wäre, hätte man uns nicht angegriffen, wenn ich nicht wäre, dann wäre niemand gestorben. „Und ich konnte nichts tun. Ich war nutzlos, wie immer, habe dich zurückgelassen, Ino und all die anderen.“ „Das stimmt nicht“, platzte Hinata heraus, „du ... du bist kein schlechter Mensch, du bist nicht hierfür verantwortlich.“ „Und wer dann? Wer, wenn nicht ich hätte dieses...“, sie suchte nach Worten, „Massaker sonst zu verschulden?“ Hinata wollte etwas sagen, doch jemand kam ihr zuvor. „Sasuke Uchiha“, sagte Neji. Beide drehten sich zu ihm um. Notdürftig hatte er die gröbsten Wunden verbunden und auch die Tätowierung wurde wieder von einem Stück Stoff verdeckt. „Neji, oh Gott, ich bin so glücklich, dass dir nichts passiert...“, Hinata stockte, „ was sind das für Verletzungen?“ „Ich habe mit ihm gekämpft.“ Verwirrt und zugleich bestürzt starrte ihn seine Cousine an: „Mit wem hast du gekämpft?“ „Mit Sasuke Uchiha. Demjenigen, der den Angriff geführt hat.“ Geschockter Blick seitens Hinata. „Aber...“, begann Tenten zittrig, „ du hast doch gewonnen, oder? Ich meine ... du hast ihm doch...“, sie konnte nicht weitersprechen. „Alles, was ich getan habe, war Eure sofortige Gefangennahme zu verhindern...-“ Tenten zuckte erschrocken zusammen, als sie merkte, dass er sie wieder so anredete. Irgendwie unterwürfig. „- und mir einen Todfeind zu schaffen, der nicht ruhen wird, bis er mir zurückgezahlt, was ich ihm mit seinem Arm genommen habe.“ Neji versank in Gedanken. „Habt Ihr die Verletzungen vor dem Verbinden wenigstens gereinigt, Neji-San?“, lenkte Tenten ab. Kurz schweifte sein Blick zu ihr, bevor er sich abwandte. „Ja, natürlich, aber wir sollten den restlichen Sake lieber für die Schwerverletzten aufsparen, unsere medizinische Versorgung wird schon bald zur Neige gehen.“ „Wo gehst du hin?“, fragte Hinata. „Zu Lee.“ Hinata wandte sich nun an Tenten: „Bitte ...Tenten, sag mir genau was passiert ist. Was ist mit Lee und all den anderen?“ Tenten starrte noch immer Neji hinterher, ließ ihren Blick über das Schlachtfeld gleiten. „Du erinnerst dich, dass wir plötzlich angegriffen wurden?“ Die Schwarzhaarige nickte, immer noch ein wenig verängstigt. „Es war ein harter Kampf...“ An dieser Stelle hielt Tenten kurz inne, als wolle sie sich gegen etwas wappnen. „Es gab Tote. Auf beiden Seiten.“ Voller Entsetzten blickte Hinata sie an. „Nein...“ „Lee hat schwerverletzt versucht Sasuke Uchiha anzugreifen.“ Sofort stemmte Hinata sich auf, stand wackelig auf beiden Beinen und bevor Tenten sie aufhalten konnte, lief sie hinter ihrem Cousin her, bis sie schließlich vor dem zusammengekrümmten Körper Lees stehen blieb. Für einen Moment glaubte sie Tränen in ihren Augen glitzern zu sehen, aber Hinata drehte ihr den Rücken zu, sodass sie nicht erkennen konnte, ob sie weinte. Tenten seufzte. Sie merkte wie sie all das langsam ermüdete, sie wünschte sich, dass alles nur ein Alptraum war, aus dem man erwachen konnte, wenn man es wollte. Aber das war es nicht, ihr ganzes Leben war sie eine Gefangene gewesen. Auch jetzt. Sie schlug die Augen nieder und dann stand auch sie auf. Folgte Hinata und Neji, bis auch sie vor dem leblosen Körper stand. Sie hatte ja gewusst, dass er gelogen hatte. Niemals hatte er gekonnt alles in den Griff zu kriegen. Kontrolle. Leicht angewidert betrachtete sie den gebrochenen Arm, seinen gefallenen Körper, den Speer, der aus Lees Brust ragte. Neben ihr kniete sich Neji vor den Leichnam und legte die Hand auf Lees Brust. Im Tod schien er beinahe friedlich, doch irgendetwas stimmte nicht. Auf seiner Stirn waren Schweißtropfen und als Neji ihn dort berührte, zuckte er zurück. „Seine Stirn ist heiß“, murmelte er. Wurde ein Körper nicht normalerweise starr und kalt, wenn Zeit nach dem Tod vergangen war? Von einer plötzlichen Aufregung durchflutet ließ auch Tenten sich hastig sinken und legte ihre Hand auf die Stelle an der sie sein Herz vermutete. Scharf zog sie Luft ein, während die Zeit nicht vergehen wollte. Zehn Sekunden verstrichen, dann fünf weitere. Dann – ein leises Klopfen irgendwo. Sie wartete, dann hörte sie es wieder. Dodom... Dodom... Aber die Schläge waren unregelmäßig, verzerrt und merkwürdig verkrampft. „Er lebt“, hauchte sie. Jetzt sah sie auch, wie sich der Brustkorb fast unmerklich hob und senkte. „Hinata, geh zu Naruto, dann hilf den anderen die Verletzten zu versorgen.“ Schnell nickte die Schwarzhaarige. „Ja, Cousin.“ „Ihr solltet auch besser gehen Tenten-Hime, das ist nichts für Euch.“ „Was willst du-“, sie korrigierte sich, „was wollt Ihr tun?“ Neji sah zögernd auf den Körper unter ihm. „Ich beabsichtige ein Leben zu retten. Könnt ihr mir Verbandszeug, Sake, Nadel und Faden und ein kleines Messer besorgen?“ „Wartet auf mich“, erwiderte Tenten. Sie hastete in die entgegengesetzte Richtung, wo sie am anderen Ende der Lichtung ein kleines Krankenlager errichtet hatten. Tenten achtete nicht auf die Zerstörung, die überall herrschte, sie hatte gemerkt, dass es besser war nicht die Leichen zu betrachten, die von den Überlebenden in einer Reihe aufgebettet lagen. Mit den Toten der Rebellen waren es achtzehn Menschen, die in diesem Kampf den Tod gefunden hatten. Elf von ihnen und sieben von den Rebellen. Sie hatten fünfzehn Überlebende, von denen acht dem Tode nahe oder schwerverletzt waren. Darunter Lee. Sie musste sich beeilen, denn jetzt war jede Sekunde kostbar. Keuchend kam sie dort an. Die wenigen Überlebenden knieten vor den Verletzten, sagten sonst kein Wort und sprachen nur, wenn es notwendig war. Eine düstere Stimmung hatte von allen Besitz ergriffen. Aller Glaube schien erschüttert und der Verlust so vieler Gefährten zeichnete bei vielen einen traurigen, hilflosen Ausdruck auf ihr Gesicht. Wie sie sie ansahen! Tenten konnte sich nicht erinnern sich jemals so unwohl in ihrer Haut gefühlt zu haben. Egal was Neji oder Hinata sagten, sie wusste, dass letztendlich sie schuld an diesem Dilemma war. Tenten senkte den Blick, sah sich kurz um und entdeckte Kotetsu, der vor einem Krankenbett zu knien schien. „Kotetsu-San?“ Kotetsu schien sie nicht gehört zu haben und abermals sprach sie ihn an. Diesmal etwas lauter. Erschrocken drehte er sich zu ihr um, bevor er sie schließlich erkannte und sie die üblichen Floskeln austauschten. Kurz schilderte sie die Situation. „Ich brauche ein wenig Sake, heißes Wasser, ein kleines Messer, Nadel und Faden“, begann sie. „Sake haben wir nur noch wenig, hier ist ein kleines Messer“, er reichte ihr eine kleine, scharfe Waffe, „heißes Wasser findet ihr an einem der kleinen Feuer hier. Nur...“ „Was ist mit Nadel und Faden?“ „Nun ja, bis jetzt mussten wir nur bei zwei Verletzten die Wunde nähen und unsere Vorräte ... Vielleicht schaut Ihr mal bei Ino-Sans Sachen, sie müsste so etwas dabei haben.“ „Ist sie immer noch bewusstlos?“ Kotetsus Blick wurde wieder trüb. „Ja. Sie hat viel Glück gehabt, dass sie nichts abgekriegt hat, als sich die Rebellen zurückgezogen haben.“ Er reichte ihr mehrere Verbände und sah sie dann mitleidig an. „Ich wünsche Euch viel Glück. Lee ist noch zu retten, im Gegensatz zu Izumo...“ „Was?“ „Mein bester Freund ist tot.“ Ihre Lieder senkten sich. „Es tut mir leid“, sagte Tenten. Kotetsu blickte sie nicht an, er bedankte sich, aber es klang hohl. Hatte er resigniert? Einer der Soldaten wollte sie begleiten, aber sie lehnte ab. Sie wollte nur noch fort von hier, zurück zu Lee. Schließlich kam sie wieder bei Neji an, der noch immer vor Lee kniete und ausdruckslos seine Bewegungen beobachtete. Tenten legte die Verbände und die Sakeflasche auf die Erde und reichte Neji wortlos das Messer. Neji warf ihr einen kurzen Blick zu, nahm das Messer und schlitzte dann Lees Kleidung auf, sodass seine Brust frei lag. Erschrocken zuckte Tenten zusammen. Da war so viel Blut und noch immer schien der Fluss nicht gestoppt zu sein, denn die der Sperr steckte noch immer in seiner Brust. „Geht lieber.“ Das war Neji. Tenten sah auf, doch er sah sie noch immer nicht an. „Es ist nichts für Euch, Lee wird vielleicht sterben.“ Sie beobachtete ihn, die aufrechte Haltung, den starren, jetzt harten Blick, als er Lee ansah. „Nein.“ „Was?!“ „Ich werde nicht gehen, ich kann nicht... Lee hat sein Leben eingesetzt, um mich zu retten, es wäre unverzeihlich, wenn ich nicht wenigstens versuchen würde ihn zu retten.“ Lange sah er sie an, dann schlug er den Blick nieder. „Gib mir das Messer.“ „Was?“ „Und den Sake, wir müssen unsere Hände desinfizieren.“ „Was willst du machen?!“, fragte Tenten leicht panisch. Neji warf ihr einen kurzen Blick zu und griff nun selbst nach dem kleinen Messer. „Ganz einfach, irgendwie muss man doch die Waffe entfernen. Ihr müsst ihn festhalten, falls er zusammenzuckt und ich schneide den Sperr aus seiner Brust. Zwischenzeitlich müssen wir die Wunde ausspülen.“ Tenten wurde noch bleicher als sie ohnehin schon war. „Den Sperr herausschneiden...?“ Aber Neji hatte schon nach dem Sake gegriffen, das Messer gereinigt und begann nun seine Hände damit einzureiben. Als er fertig war, reichte er die Flasche wortlos an Tenten weiter. Zögernd nahm diese sie entgegen. „Macht Euch keine Sorgen, es ist nur eine Fleischwunde“, sagte er, dann nahm er das Messer, setzte es an dem Sperrende an und schnitt langsam in das Fleisch. Sofort begann es zu bluten und Neji konnte nun nicht mehr sehen wo er hinschneiden sollte. Hastig kniete Tenten sich neben ihn, nahm den Eimer und goss das heiße Wasser auf die Wunde. Nach einiger Zeit konnte man wieder etwas erkennen und Neji fuhr fort. Mal ruckelte er an dem Sperr, der nach mehreren Versuchen immer loser wurden, dann schnitt er tiefer in die Wunde. Neji war nervös, auch, wenn man es ihm äußerlich nicht ansah. Selbst in solch einer Situation behielt er die Nerven, denn es war entscheidend wie lange sie brauchen würden. Je länger, desto mehr Blut würde Lee verlieren. Wieder spülte Tenten die Verletzung aus. Rund um die Stelle, wurde Lees Haut nun immer rötlicher. Nochmals umfasste Neji das grobe Holz, rüttelte ein wenig und stellte dann fest, dass es sich beim nächsten Versuch herausschneiden lassen müsste. Neji setzte das Messer erneut an und schnitt tief in Lees Fleisch. „Rollt ihn bitte auf die Seite Tenten-Hime.“ Hastig folgte Tenten der Bitte und hielt Lees Körper nun in leicht seitlich. Geschickt umfasste er den Sperr, zog mit der anderen Hand seinen Dolch und schnitt das Holz kurz über der Einstichstelle in zwei Teile. Schnell legte er das lose Ende neben sich, nahm erneut das Messer und machte auf Lees Rücken einen tiefen Einschnitt. Neji hoffte inständig, dass Lee jetzt nicht plötzlich wach wurde, denn das wäre eine Katastrophe. Solange sein Freund von all dem nichts mitbekam, war es ja alles ganz akzeptabel, sollte er allerdings aufwachen... Das wollte er sich lieber nicht vorstellen. Noch einmal spülten sie die Wunde aus, dann nickte er Tenten kurz zu. „Achtung jetzt.“ Neji griff an das noch verbleibende Stück des Sperrs, zehrte ein wenig rüttelte Der Kung-Fu-Kämpfer war bereits zuvor zusammengezuckt, aber jetzt bäumte sich sein Körper untern den Schmerzen auf. Mit einem schnellen Ruck riss Neji das Holz aus Lees Körper. Sofort breitete sich eine Blutlache unter dem Verletzten aus. „Schnell jetzt, wir müssen die Wunde reinigen und dann vernähen.“ Sie nickte hastig, streckte sich für einen Moment auf, griff dann erneut zu dem heißen Wasser und spülte den Schmutz fort. Neji tunkte den Faden in den Sake und fädelte ihn dann auf die Nadel. Als er sich jedoch über Lee beugte, hielt Tentens Hand ihn auf. „Lass mich das machen, die Nadel ist zu klein, es ist besser für mich geeignet.“ Tenten griff nach der Nadel und streifte seine Hand. Sofort zog er seine Hand weg. „Wenn Ihr meint...“, sagte er und wich ein Stück zurück. Zitternd führte sie die Nadel an die Wunde, drückte die zuvor gereinigten Wundränder aneinander und stach dann durch das Fleisch. Stich um Stich nähte sie die Verletzung zu. Nach einiger Zeit wurde ihr beinahe übel, von dem Anblick und dem Geruch, der von den Wunden ausging. Schließlich zog sie den letzten Stich zu und Neji, der ihr bis dahin schweigend zu gesehen hatte, griff nach den Verbänden und verband Lees Oberkörper damit. „Jetzt liegt sein Leben in den Händen des Schicksals, wir haben alles für ihn getan was wir konnten.“ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Sie begruben die Toten im Morgengrauen. In dieser Nacht hatten sie alle schlecht geschlafen, Tod, Trauer und Erschöpfung ließen die meisten kaum Ruhe finden. Außerdem fürchteten sie weitere Angriffe, denen sie in ihrer momentanen Zahl hoffnungslos unterlegen gewesen wären. Aber es schien, als wären die Rebellen genauso schnell verschwunden, wie sie erschienen waren. Nur die Schneise der Gewalt die sie in den Reihen der Eskorte gesäht hatten, sprach von dem Angriff. Es war als hätte die Dunkelheit jedes Licht bereits verschluckt... In der Nacht waren zwei weitere Männer ihren Verletzungen erlegen. Zurück blieben sieben Unverletzte und sechs Verletzte. Von der einstmaligen Eskorte waren nicht mehr viel übrig geblieben. Lees Zustand war in der Nacht nicht besser geworden. Noch immer war er bewusstlos und ziemlich schwach, dazu kam das hohe Fieber, das er während der Nacht bekommen hatte. Nachdem Neji notdürftig die Waffe aus seinem Körper entfernt und ihn mit Tentens Hilfe versorgt hatte, ließ es sich Hinata nicht nehmen, Stunde um Stunde an seinem Krankenbett zu wachen. Doch noch schien es, als schwebe er zwischen Leben und Tod. Sie wussten nicht, ob er stark genug sein würde, aber nach all dem Leid der letzten Tage, war es fast so, als strecke der Tod schon seine kalten Fingern nach seinem Leben aus... Noch am selben Morgen waren sie schließlich aufgebrochen. Da die Rebellen wussten wo sie sich befanden wäre es unklug gewesen, lange am selben Ort zu bleiben. Trotz Verletzungen, Trauer, mangelnder Erholung und Hunger trieb Neji sie alle zur Eile an. Die Verantwortung, die auf seinen Schultern lastete war durch den Angriff bereits erschüttert worden, jetzt noch Zeit zu verlieren, würde bedeuten, dass sie auch noch die ihnen übertragene Mission gefährden würden. Die wenigen Pferde, die ihnen geblieben waren trugen die Lebensmittel und alles was ihnen noch als Gepäck zur Verfügung stand. Für die Verletzten hatten sie Tragen konstruiert, die jeweils zwei trugen. Lee und ein junger Mann, beide schwerverletzt, hatten schließlich auf einem improvisierten Schlitten Platz gefunden, den zwei Pferde zogen. Sie waren einen ganzen Tag unterwegs gewesen und nun hatten sie ihr Lager aufgeschlagen. Die Erschöpfung stand den meisten ins Gesicht geschrieben, so hatten sie die Nachtschichten untereinander aufgeteilt um wenigstens ein paar Stunden schlafen zu können. Mittlerweile war es spät in der Nacht, die meisten schliefen schon, nur Neji saß noch am Feuer und starrte stillschweigend vor sich hin. Den Tag über hatte er kaum Zeit gehabt sich Gedanken zu machen, aber jetzt durchlebte er noch einmal alle Erinnerungen an den letzten Tag. Wieder sah er dieses Gesicht. Makellose, starke Züge, ein tadelloses Äußeres mit einer unglaublichen, wilden Art zu kämpfen. Er biss die Zähne zusammen, umfasste sein Schwert. Er hatte einzig und allein Glück gehabt. Glück! Ein Krieger hatte kein Glück, er kämpfte solange er gewann, oder bis er als Krieger starb. Sein Blick wanderte auf seinen linken Arm, der notdürftig verbunden war, aber immer noch Schmerzwellen durch seinen Körper sandte. Wütend warf er Sand ins Feuer. „Hier bist du also.“ „Was willst du Naruto?“ „Ich löse dich ab.“ Neji ließ das Schwert wieder in die Scheide gleiten. Dann sah er zum Himmel. „Ich brauche keine Ablösung, schlaf.“ „Das ist mal wieder typisch für dich, willst mal wieder nicht einsehen, dass auch du mal an deine Grenzen stößt!“ Wütend ließ sich Naruto gegenüber von Neji im Gras sinken. „Mach doch nicht wieder so einen Lärm, die anderen schlafen schon.“ „Und genau das, solltest du auch mal tun“, konterte der Blonde. Gedankenverloren zog Neji seinen Verband fester. „Ich habe ein wenig nachgedacht.“ „Über den Kampf oder über die Toten?“ „Über den Kampf“, sagte Neji „Sasuke Uchiha?“ „Ja.“ Das Feuer flackerte hoch und eine Flammenzunge leckte in die Dunkelheit. „Er war mein bester Freund, weißt du.“ „Was?!“ Neji wandte sich ruckartig zu dem Blonden um, dessen Blick in Erinnerungen verloren schien. „Ich weiß was du denkst, wie können er und ich je Freunde gewesen sein. Nun, das dachten sie alle.“ „Ich hasse ihn!“, zischte Neji. „Ha! Neid, Furcht und Hass, das haben sie alle empfunden. Vor zwei Jahren da war er ein Genie, ein Emporkömmling einer der nobelsten Samurai-familien, ein Uchiha. Sein ganzes Leben darauf trainiert seiner Familie Ehre zu machen, im Kampf zu sterben und Nachkommen zu zeugen, die ebenso talentiert sein würden wie er. Aber all das machte ihn nicht glücklich. Sasuke war einsam, als ich ihn traf, orientierungslos und auf der Suche nach einem Sinn in seinem Kampf. Am Anfang war er ein wenig wie du, hat niemanden an sich rangelassen, verbittert. Ja, er hat uns alle gehasst.“ „Ich bin nicht so wie er“, unterbrach Neji ihn heftig. „Ich weiß. Und doch bist du ihm ein wenig ähnlich. Ich erinnere mich noch gut daran, er war überheblich, hat alle seine Gegner unterschätzt, hat sich für den besten von allen gehalten, bis er auf Lee und mich getroffen ist. Du kennst Lee, er muss nur etwas zu hören kriegen und schon fordert er alle zum Kampf heraus. Jedenfalls kam Sasuke Uchiha diese Arroganz teuer zu stehen, denn anders als Lee unterschätzte er seinen Gegner und schließlich verlor er.“ Naruto hielt einen Stock ins Feuer, entzündete ihn und rammte ihn dann in den Boden. „Ab dem Tag waren wir immer zusammen, trainierten gemeinsam und langsam taute er auf. Bis zu diesem verhängnisvollen Tag, an dem sich alles änderte. Mit einem Mal wurde seine Familie ausgelöscht, bis heute weiß niemand wie es passieren konnte, aber Sasuke war niemand, der hinnahm. Noch in der selben Nacht, kehrte er seinem Posten, seinem Herrn den Rücken und machte sich auf den zu finden, der für all das verantwortlich war.“ Naruto machte eine Pause. „Bis heute bin ich ihm nur noch einmal begegnet, habe versucht ihn aufzuhalten, aber es war lächerlich. Jemand wie ich, kann ihn nicht aufhalten.“ Narutos Miene wurde grimmig, als er zurückdachte. „Ich glaube er hat sowieso nur gegen Kakashi und seinen Bruder verloren.“ „Heißt das ?- “ „Ja, es stimmt“, antwortete Naruto, „auch er war Kakashis Schüler.“ „Ach deswegen, hat er die gleiche Technik wie ich angewandt.“ Seine Faust verkrampfte sich und mit einem Mal war er wütend auf Naruto. „Warum hast du mir das nie erzählt?“ Überrascht sah Naruto ihn an. „Liegt das nicht auf der Hand?“ Neji knurrte. „Du warst viel zu sehr damit beschäftigt Samurai zu werden und ihr aus dem Weg zu gehen.“ Narutos Blick schweifte zu Tenten ab, die zusammengekauert auf einem der provisorischen Lager schlief. Ruckartig riss Neji den Kopf herum, damit er sie nicht mehr ansehen musste. „Ich war vor allem damit beschäftigt euch allen den Hals zu retten“, antwortete er verächtlich. „Ja und dabei verletzt du die Leute in deiner Umgebung!“ Wütend starrte jetzt auch Naruto seinen Gegenüber an. „Du merkst es gar nicht mehr, du bist einfach nur dieser tolle“, der Blonde legte eine herablassende Betonung auf das Wort, „Samurai, Krieger, was weiß ich und denkst nur noch an deinen Kampf. Sei ehrlich, es hat dir Spaß gemacht gegen Sasuke Uchiha zu kämpfen, aber denk dran, dass dieser nur ein einziges Mal verliert. Überheblichkeit und Selbstüberschätzung enden dann wie bei Lee und-“ Nejis Augenbrauen zogen sich zusammen, seine Fäuste zitterten. Seine Stimme war gefährlich leise„Gib mir nicht noch einen Grund dir eine runterzuhauen, Naruto. Willst du damit sagen, dass Lee und ich selbst Schuld sind, wenn wir versuchen euch alle zu retten?“ Schuldbewusst senkte Naruto den Blick. „So habe ich das nicht gemeint.“ „Aber das davor hast du ernst gemeint“, erwiderte Neji. „Was genau meinst du?“ Eine Zeit lang starrten sie sich nur an, keiner wollte den Blickkontakt abreißen lassen. „du sagtest es hätte mir Spaß gemacht? Das ich nicht lache, ich habe getötet und versucht meine Gegner umzubringen, ich habe alle meine Fähigkeiten eingesetzt und du denkst ich will nur meinen Spaß? Glaub mir, ich weiß was es heißt sich durchs Leben zu kämpfen, da brauche ich keine Kämpfe oder unnötige Tode. Sieh dich um, all diejenigen die tot sind, wird man mir anhängen, ich habe Glück, dass Tenten-Hime nichts passiert ist...“ Naruto wandte schließlich den Blick ab. „Siehst du, das meine ich, wo ist diese Vertrautheit zwischen euch? Wo? Dir fällt nicht auf, wie sie dich ansieht, wenn sie denkt, niemand beobachte sie.“ „Ich sagte dir schon mal, dass dies meine Angelegenheit ist“, knurrte Neji. „Nur blöd, dass dabei untergeht, dass ihr euch eigentlich mögt, hab ich recht?“, erwiderte Naruto heftig. Dann starrte er Neji einen Moment an, riss die Augen auf und schließlich hob er langsam den Blick, sah in Nejis überraschtes, erschrockenes Gesicht. „Tut mir leid, ich hätte nicht so weit gehen sollen“, murmelte Naruto, „versuch mich zu verstehen, ich mache mir Sorgen um Lee und die anderen und Hinata-chan.“ Neji schwieg. Sein Blick schweifte die dunklen Baumkronen empor bis in den schwarzen Himmel an dem vereinzelte Sterne funkelten. Es war wieder jene Nacht, sachte schwappte das Wasser gegen die Wände des kleinen Bootes. Wieder sah er ihr Lächeln, als er ihr etwas von sich preisgab. Den erschrockenen Ausdruck, der über ihr Gesicht huschte, als sie stolperte. Und dann wie er sie auffing und sie küsste. Mit einem Mal überkam ihn der heftige Wunsch einfach zu ihr hin zu rennen, ihr alles zu erklären, dann würde alles wieder gut sein. Einen Moment lang keine Gedanken, keine Verantwortung, keine Todeskämpfe. „Geh schlafen“, sagte Naruto abermals mit dem Versuch das Thema zu wechseln. Neji stand auf. „Es ist nur noch eine Tagesreise bis zu der Familie Nara, wird Lee das durchhalten?“ „Ich weiß nicht“, sagte Naruto, „er ist dem Tode nahe und er braucht dringend einen Arzt.“ Er fuhr sich durch das stachelige Haar, sah dann wieder Neji an. „Wenn du Sasuke Uchiha wieder begegnest, wirst du ihn dann töten?“ Neji erhob sich, strich sich den Dreck von seiner Kleidung und machte dann einen Schritt in Richtung seines Lagers. „Er war in dem Moment mein Rivale, als sich unsere Klingen kreuzten. Es gibt bestimmte Regeln, selbst bei Samurai. Wenn du dein Schwert ziehst, musst du es benutzen und es kommt zum Kampf. Für dieses eine Mal habe ich es benutzt, aber ich habe ihn nicht besiegt. Es wird einen Zeitpunkt geben, an dem wir uns erneut gegenüberstehen. Irgendwann...“ Er drehte Naruto den Rücken zu und ging, doch das Feuer spiegelte sich in seinen Augen wieder. „Und dann wird einer von uns beiden sterben.“ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Lang ist es her, aber ich hoffe, ihr könnt mir diese lange Wartezeit wieder einmal verzeihen. Als Wiedergutmachung ist dieses Kapitel auch nicht geteilt und mit dem längsten Kampf, den ich je geschrieben habe bestückt. Was ich noch hervorheben möchte: 1. ... ist dieses Kapitel ohne Beta-fassung. Ihr könnt mir also ruhigen Gewissens all die Logik-, Grammatik- und Rechtschreibfehler anhängen. :) 2. ... entgegen was ihr alle gedacht habt, ist Lee nicht tot ! Ha ! Wer hätte es erwartet? Ein kleiner Hinweis ... Sasuke hat die rechte Schulter getroffen, auf der linken befindet sich das Herz. Diese Tatsache hat ihn also vor dem sofortigen Ableben bewahrt. 3. Ja... Es ist noch etwas Unerwartetes passiert. Ich hoffe ihr könnt mir verzeihen, dass ich Sasuke zum Krüppel gemacht habe. Aber ich finde, wenn man einen so starken Charakter hat, wirkt das nicht sehr realistisch, deswegen habe ich da so ein kleines Handicap eingebaut. Und mal ehrlich ... das gibt der ganzen Sache doch mehr Würze, oder? 4. ... muss ich leider mal wieder meckern. V.V Es sind jetzt nämlich 230 Favos und das letzte Kapitel mit gerade mal 35 Kommentaren hat mich dann doch etwas runtergezogen ^^° Nochmals ... es wäre nett, mir zumindest kurz die Meinung zu geigen, wenn ihr das schon lest. 4. ... besteht Samurai am heutigen Tag genau ein Jahr. Sprich ich habe ein Jubiläum in Sachen Schreiben. Ich möchte die Gelegenheit ergreifen mich bei meinen treuen Lesern zu bedanken, die meine Story jetzt schon so lange verfolgen. Vielen vielen vielen Dank !!! Ihr seid super !!! *allen einen Keks gibt und Champagner eingießt* Zeit für ein Review? Was war gut, was kann man besser machen? 1. Gigantische Veränderungen beim Schreibstil? 2. Darstellung der Charaktere? 3. Sprachlicher Ausdruck und Beschreibungen? 4. Kämpfe? - Zu lang oder nicht dynamisch genug Romantik? - zu kitschig? 4. ... Und ... oh Graus : Dialoge? Kapiteltitel bedeutet *Rivale*, was auf die Zukunft und den Kampf abzieht. Ich wünsche mir dieses Mal mindestens 37 Kommentare, wäre ja schön, wenn wir mal die 800 kriegen :) --> es können natürlich auch gerne viel mehr werden XD hel eure moonlight_005 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)