Samurai von moonlight_005 ([NejiTen] Teil 1 der Samurai-Trilogie) ================================================================================ ~ Kapitel 6: Secret ~ --------------------- ~ Kapitel 6: Secret ~ Nach ihrem Gespräch hatten Naruto und Neji das Thema nicht mehr angerissen. Auch wenn Naruto verblüfft und gleichzeitig erstaunt gewirkt hatte, verlor er kein Wort mehr darüber und erwähnte es auch gegenüber Lee und Hinata nicht. Er hatte wohl verstanden, dass der angehende Krieger nicht mehr darüber reden würde. Kakashi’s Training wurde nun noch anstrengender. Unter der strengen Überwachung seines Meisters lernte Neji mühsam die japanischen Schriftzeichen. Wie sich herausstellte, konnte er sich mit dem körperlichen Training doch mehr anfreunden. Allerdings war dies eine Notwendigkeit, die ein echter Samurai beherrschen müsse, wie Kakashi Neji erklärte. Im Rechnen tat sich Neji da schon leichter. Einen wachen Verstand hatte er schon immer gehabt und bei gelegentlichen Besuchen auf dem Markt hatte er sich bereits das ein oder andere angeeignet. Langsam aber sicher meisterte er jedoch auch die Schrift und lernte täglich neue Schriftzeichen dazu. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Wie jeden Morgen war Neji auf dem Weg zu seinem Training. Kakashi stellte ganz schöne Ansprüche an ihn. Allerdings war das ja zu erwarten gewesen. Seinem Lehrer eilte laut Tenten der Ruf voraus, brillant, aber auch unerbittlich zu sein. Bei Ausbildungen zeigte er keine Gnade. Die Sonne blendete ihn. Ihre Strahlen kitzelten ihn im Gesicht. Bald hatte er Kakashis Grundstück erreicht. Das Tor schwang auf und schon von weitem konnte Neji Kakashi vertieft in einem Buch, auf einem Stuhl sitzen sehen. Die silbrig grauen Haare hingen ihm verwegen ins Gesicht. „Sensei?“ Kakashi blickte auf und legte den Roman beiseite. „Da bist du ja, Neji.“ Neji ging auf ihn zu und ließ sich nach einem Wink Kakashis auf dem zweiten Stuhl nieder. „Nun gut, ich hatte dir bereits angekündigt, dass wir mit etwas Neuem anfangen. Heute wirst du meditieren. Erst wenn du es gut kannst, wirst du deine Schwäche ausgemerzt haben.“ „Welche Schwäche genau meint Ihr?“ „Weißt du es wirklich nicht? Hmm... Na gut, ich sage es dir: Du lässt dich zu leicht ablenken. Deswegen konnte ich dich bei deinem ersten Training auch so kinderleicht überwältigen. Die Übung der Meditation wird deine Aufmerksamkeit und Konzentration stärken. Allerdings werde ich nach einiger Zeit eine weitere Schwierigkeit einbauen. Doch dazu kommen wir später. Wenn du im Zustand der Meditation bist, dann wirst du in derselben Ebene sein, in der du warst, als du den dritten Pfeil abgeschossen hast. Vollkommene Ruhe und im Einklang mit dir und deiner Umgebung.“ „Und wie soll ich das auf Kommando anstellen?“ „Wie hast du es denn beim ersten Mal geschafft?“ Genau, wie hatte er das eigentlich gemacht? „Ich weiß nicht, ich kann mich nicht mehr so genau erinnern.“ „Es muss doch einen Auslöser gegeben haben.“ „Na ja, es stand viel auf dem Spiel. Entweder ich treffe, oder ich bin tot.“ Kakashi nickte, dann blickte er seinem Schüler wieder fest in die Augen. „Gut, wir beginnen mit der Übung. Setz dich im Schneidersitz auf den Baumstamm da vorne.“ Leicht widerwillig folgte Neji der Aufforderung. Wer war er denn, dass er den ganzen Morgen auf einem Stück feuchtem Holz sitzen sollte, um zu versuchen in einen rauschähnlichen Zustand zu kommen? Mal ganz davon abgesehen hatte er keine Ahnung, wie er das so plötzlich anstellen sollte. „Jetzt schließ deine Augen“, befahl sein Meister. Neji tat wie geheißen. Er sah nichts, nur absolute Schwärze, hörte alle Geräusche des Alltags. Der Schwarzhaarige runzelte ein wenig die Stirn. Verdammt! Neji fühlte sich kein bisschen anders als zuvor. Es unterschied sich nicht von seinem alltäglichen Sein. Eine halbe Stunde verging und Neji hatte immer noch nicht den gewünschten Zustand erreicht. Lediglich eine Augenbraue zuckte leicht. „Nein, so hat das keinen Zweck“, sagte Kakashi. „Du lässt dich von allem ablenken, du wirst nie die Meditation erreichen, wenn du dich so dagegen wehrst eins zu werden. Du musst die Ruhe zuerst bei dir selbst suchen und dann die Umgebung aufnehmen. Spüre ihre Gerüche, höre ihre Geräusche und werde eins mit ihr.“ Leichter gesagt als getan. Kakashi konnte viele Reden schwingen, aber hilfreich waren seine Tipps ja nun nicht gerade. Dann schloss er zum zweiten Mal die Augen. Wieder sah er nichts als absolute Schwärze und ein paar verschwommene Farben, die von der Sonne herrührten. Er konzentrierte sich. Versuchte alles in seiner Umgebung aufzunehmen. Den Geruch der Blumen, das Rauschen des Windes in den Bäumen, selbst die kleinsten Lebewesen nahm er wahr. „Neji, sagte ich nicht, du sollst bei dir selbst anfangen. So wird das nichts. Schön und gut, du bist konzentriert, aber das meinte ich nicht. Lass dich fallen. Suche nicht die Eindrücke, sondern lass sie zu dir kommen.“ Neji funkelte seinen Sensei an. „Als wenn das so leicht wäre! Versucht Ihr es doch mal Meister!“ „Nun gut, sie zu und lerne. Wenn ich dir ein Zeichen gebe, greif mich an.“ Der Silberhaarige ließ sich auf dem Boden nieder und schloss die Augen. Für einen Moment verharrte er in dieser Position, dann erschlaffte sein Körper. Er zuckte nicht einmal, als er Geräusche hörte. Seine Mimik wurde unergründlich. Sein Meister war vollkommen entspannt. Er selbst schien nicht seine Umgebung aufzunehmen, sondern war ein Teil davon. Dann gab er Neji den Wink zum Angriff. Kurzerhand nahm der Schwarzhaarige einen Stein vom Boden auf und schleuderte ihn auf Kakashi zu. Ohne auch nur die Augen zu öffnen, schnellte die Hand des Meisters durch die Luft und fing den Stein ohne Mühe auf. Kakashi schlug die Augen auf und blickte Neji in das verwunderte Antlitz. „Hast du gesehen, wie es geht? Bei einem richtigen Kampf kann dir das von Nützen sein. Wenn du es beherrschst, wirst du alles und jeden wahrnehmen. Niemand könnte dich unbemerkt von hinten angreifen, es sei denn, du lässt es zu.“ „Versuchen wir es noch mal“, fauchte Neji. Diesmal wollte er sich nicht geschlagen geben. Er würde es schaffen. Das hatte er doch schon einmal, obwohl es damals wohl eher unbewusst geschehen war. Langsam schlossen sich seine Augen. Wieder fand er sich in der Finsternis wieder. Das ewige Dunkel. Doch diesmal war es anders. Wie Kakashi es ihm aufgetragen hatte, suchte er nicht mehr nach den Eindrücken, sondern versuchte sie auf sich einströmen zu lassen. Neji ließ sich vollkommen fallen. Er dachte nicht mehr über seine Sorgen nach. Suchte nicht nach verbissener Konzentration. Einzig und allein sein Selbst existierte. Und dann wurde es hell um ihn. Der angehende Krieger wusste nicht, ob es Tag oder Nacht, ob Gegenwart oder Vergangenheit war. Doch in diesem Moment wurde er eins mit sich selbst. Er spürte seine Seele mit jeder Faser seines Seins. Plötzlich nahm er die Natur mit noch nie gekannter Intensität wahr. Die Geräusche strömten auf ihn ein. Er hörte das Knistern der Blätter im Wind, nahm das Plätschern einer kleinen Quelle wahr und er spürte die Lebewesen. Ihre Gegenwart war fast greifbar. Anhand ihrer Geräusche konnte er genau ausmachen, in welcher Richtung sie sich befinden mussten. Es war, als wäre sein Gehör plötzlich geschärft. Sein eigener Herzschlag klang wie Donner in seinen Ohren. Alles in ihm wurde eins. Nun roch er die verschiedenen Düfte. Er schmeckte den Sommer auf den Lippen und der weit entfernte Duft von Kakashis Sommerblumen strömte auf ihn zu. Sogar den Abfall konnte er riechen, was ihm ein angewidertes Zucken seiner Mundwinkel entlockte. Doch dann besann er sich wieder und er sank in diese neue Welt hinab. Und er spürte die Dinge mit einer Stärke, wie er noch nie etwas gefühlt hatte. Neji fühlte die raue Rinde des Baumstammes, das noch vom frühen Morgen nasse Gras und die Wärme der Sonnenstrahlen. Das war es, was er gesucht hatte. Diese Präsenz war unfassbar. Schön und schrecklich zugleich, da es ihm zeigte, wie vergänglich alles war. Er blinzelte. Später wusste er nicht mehr wie viel Zeit vergangen war, doch die untergehende Sonne am Abendhimmel zeigte ihm, dass bereits die Dämmerung eingesetzt hatte. Neji hatte den ganzen Tag meditiert. Warme Strahlen blendeten ihn und gleichzeitig schien er alle Einzelheiten seiner Umgebung in Sekundenschnelle aufzunehmen. Blickte er in die eine Richtung, sah er sofort alle Kleinigkeiten. Es war, als ob man ihm ein Kaleidoskop vor die Augen gelegt hatte. Wie beim letzen Mal verschärfte sich seine Sicht und diesmal war nicht nur sein Sehvermögen sprunghaft gestiegen. Sein Geruchsinn und sein Gehör nahmen im gleichen Maße zu. Jetzt war er im absoluten Gleichgewicht. Alle seine Sinne schienen sich gesteigert zu haben. Der Schwarzhaarige öffnete die Augen vollständig und blickte Kakashi an. Dieser lächelte. „Das habe ich gemeint.“ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Zur selben Zeit war Tenten schon auf den Beinen. Wie jeden Tag hatte sie um die drei Stunden mit dem morgendlichen Ankleiden vertan. Manchmal fragte sie sich, wie sie das nur jeden Tag aufs Neue aushielt. Letzten Endes hatte sie es dann aber doch überstanden und trug nun ein dunkelblaues Kleid. „Tenten-hime, kommt Ihr?“, riss Ino sie aus den Gedanken. Ach ja, heute hatte sie ja ihre Kalligraphiestunde. Im Gegensatz zum Nähen, legte sie hierbei weit mehr Enthusiasmus an den Tag. „Ich komme sofort, Ino.“ Und sogleich folgte sie ihrer Dienerin, die ihr wie immer höflich die Tür aufhielt. Das kleine Zimmer lag im nördlichen Teil des Palastes, von dem man den Garten sehen konnte. Laut ihrem Lehrer trug das zu einer besseren Atmosphäre bei und die Schrift wurde flüssiger, geschwungener und bekam ihre ganz eigene Schönheit. Die Kalligraphiestunde war wirklich das einzige, das sie im gesellschaftlichen Leben mochte. Wenn sie die Haikus auf das Papier übertrug, fand sie meist eine innere Ruhe. Tenten betrat den Raum und wurde sofort freundlich von ihrem Lehrer begrüßt. Sarutobi-Sensei war zwar manchmal etwas seltsam, aber im Grunde mochte sie ihn doch sehr gern. Anders als alle anderen sah er in ihr einen selbstständigen Menschen, der auch Kritik vertragen konnte. „Tenten-hime schön, dass Ihr hier seid.“ „Ganz meinerseits Sarutobi-Sensei. Ino“, wandte sie sich an ihre Begleiterin, „ich denke, du kannst gehen, meine Studien brauchen meine volle Aufmerksamkeit.“ Ihre Dienerin verbeugte sich höflich. „Natürlich Tenten-hime, soll ich Euch später abholen?“ „Nein, das brauchst du nicht. Ich denke, den Weg finde ich auch alleine“, sagte sie lächelnd. Ino verbeugte sich ein weiteres Mal. „Wie Ihr wünscht, Prinzessin, ich erwarte Euch gegen späten Nachmittag zurück.“ „Natürlich, du kannst gehen.“ Mit einer letzten Verbeugung machte sich die Dienerin schließlich auf den Weg. Die Tür schloss sich lautlos. Sarutobi legte den Pinsel beiseite und hielt das eben beschriebene Pergament von sich weg. „Immer wieder verblüffend, wie Eure Untertanen Euch verehren“, meinte der alte Meister. „Ja“, seufzte sie, „und bei allen habe ich bereits vergeblich versucht ihnen das Siezen abzugewöhnen. Ich bin doch auch nur ein Mensch.“ „Ist es Euch etwa lieber, wie ein kleines Mädchen angesprochen zu werden?“, fragte er schelmisch. „Untersteh dich“, rief sie, „ich will einfach nur anerkannt werden, wie ich bin.“ Ihr Blick war dabei immer trüber geworden. „Ich will, dass die Leute mich nicht nur als Prinzessin sehen, sondern auch das was meinen Charakter ausmacht.“ Sarutobi schwieg. „Ich bin sicher, die meisten sehen mehr als das. Ihr habt immer versucht ihnen zu helfen. So leicht vergessen auch sie nicht.“ Neuen Mutes fügte Tenten dann schon etwas selbstbewusster hinzu: „Wahrscheinlich hast du recht. Danke.“ Der alte Mann lächelte. „Warte mal, du siezt mich ja immer noch“, empörte sie sich. „Das werdet Ihr mir nicht mehr abgewöhnen können“, meinte der Lehrer wobei die Betonung auf ‚Ihr’ lag. „Na gut, ich gebe mich geschlagen“, grummelte Tenten. „Fangen wir mit der heutigen Übung an. Ihr werdet nun ein Gedicht auf ein Pergament übertragen. Das fördert die Strichführung und Eure Übung.“ Tenten setzte sich an den Schreibtisch, legte Pinsel, Tuschestange und –stein, sowie Papier ordentlich vor sich hin. „Ich habe Euch ein Haiku zum Üben herausgesucht. Versucht es zu kopieren.“ Tenten bereitete alles vor, dann tauchte sie den Pinsel in die Tusche. Langsam setzte sie ihn auf das Papier und begann in einer aufwendigen, geschwungenen Schrift das Gedicht abzuschreiben. Der alte Mann war hinter sie getreten und nickte zufrieden. Es gab nicht viele, die diese Art der Kalligraphie beherrschten. Tenten sah auf. Vor ihr lag das fertige Gedicht. Sie hatte gar nicht mitbekommen, wie schnell die Zeit vergangen war. Wenn sie schrieb oder malte, verflog die Zeit. Es war, als wäre sie in ihrer eigenen Welt abgetaucht. Schließlich malte sie den letzten Strich und streute anschließend ein bisschen Salz über das Papier, damit es besser trocknete. „Sehr schön, sehr schön“, lobte Sarutobi ihr Werk. Die Prinzessin lächelte. „Danke. Es ist eine sehr beruhigende Arbeit.“ Sie stand auf und verbeugte sich. „Ich muss jetzt gehen, Sarutobi-Sensei.“ „Wartet doch mal, Tenten.“ „Ja?“ „Ich wurde gebeten das vorbeizubringen, aber, na ja... mein Rücken. In letzter Zeit habe ich starke Beschwerden. Könntet IHr ihm das nicht geben?“ Der alte Mann hielt ihr einen in Leder gewickelten Gegenstand entgegen. Tenten nahm ihn an. Vorsichtig entwickelte sie den Gegenstand auseinander. „Aber das ist...“ „Erstaunlich, nicht wahr?“ Zum Vorschein war ein Dolch gekommen. Der zur Glatze neigende Mann lächelte. “Anscheinend hat Kakashis neuer Schützling sich zu benehmen gelernt. Gestern hat er deinen Vater darauf angesprochen. Er hat eingewilligt. Der Junge ist Gold wert. Kakashi behauptet er wäre genauso gut wie ... sein letzter Schüler.“ Tenten starrte auf die Waffe und strich mit der Fingerkuppe über die Klinge. Sie gehörte Neji. Hatte er damit gekämpft? Ohne ihn wirklich gehört zu haben, stimmte sie zu. „Natürlich, ich habe nichts gegen einen kleinen Sparziergang.“ „Er ist in der kleinen Wohnung über dem Stall untergebracht.“ Tenten nickte. „Zusammen mit seiner Cousine, Naruto Uzumaki und Rock Lee. Er muss durchdrehen bei diesen beiden Chaoten.“ Sie lachte. Das konnte sie sich bildlich vorstellen. „Wahrscheinlich.“ Tenten wickelte sie wieder ein und ging zu dem kleinen Schreibtisch zurück. Dann nahm sie das eben getrocknete Pergament auf und wickelte es zusammen. „Hmm, wollt Ihr es nicht einrahmen lassen?“, fragte der Alte. „Nein, ich denke, ich habe etwas anderes damit vor“, meinte sie. „Sensei? Jetzt muss ich aber wirklich gehen, ich bin schon zu spät dran.“ „Auf Wiedersehen, Tenten. Vergesst Eure Studien der Naturwissenschaften morgen nicht.“ „Wie könnte ich?“ Leise zog sie die Tür hinter sich zu. Dann würde sie Neji heute wohl noch einen Besuch abstatten müssen ... Seufzend machte sie sich auf den Weg zu Ino. Dieser Kerl bereitete ihr wirklich nur Probleme. Jetzt durfte sie ihm schon seine Sachen hinterher schleppen. Nun gut, eigentlich tat sie das ja auch freiwillig. Endlich kam sie in ihren Gemächern an. Lange Vorhänge fielen schwer zu beiden Seiten der Fenster hinunter. Inmitten des größten Zimmers stand ein verhangenes Himmelbett. Dunkle Zedernmöbel standen im Zimmer. An der Wand hingen eingerahmte Gedichte. Darunter einige von dem großen Dichter Bashô, der die Haikus erfunden hatte. Sie selbst hatte ein paar gemalt. Insgesamt waren ihre Zimmer in verschiedenen Rottönen gehalten und verliehen den Räumen so eine warme Atmosphäre. Tenten ließ sich auf das Bett fallen. Wie gern würde sie jetzt von ihren Pflichten entbunden werden und einfach nur Zeit für sich selbst haben. Sie verschränkte die Arme hinter ihrem Kopf und blickte zur Decke. Es war alles so ruhig. Das Päckchen lag neben ihr auf der seidenen Decke. Neben dem herrlichen Stoff wirkte das Leder beinahe schäbig. Das Gedicht war zu Boden gefallen. „Tenten-hime!“, erschallte der Ruf Inos durch die Räume. „Seid Ihr schon wieder da?!“ Innerlich stöhnte Tenten laut auf. Konnte man sie nicht mal für fünf Minuten in Ruhe lassen? Viel verlangte sie doch nicht. Ihre Herkunft war schon immer ihre Fessel gewesen. Sie konnte nicht verleugnen ... wer sie war. „Tenten-hime, da seid Ihr ja endlich. Ich warte seit einer halben Stunde.“ „Entschuldige, Ino, es hat etwas länger gedauert“, sagte sie zu der Blonden und rappelte sich mühsam wieder hoch. „Ihr müsst in einer Viertelstunde die Botschafter aus Kiri-Gakure willkommen heißen.“ „Ich komme Ino“, antwortete sie schnell. Nejis Waffe verschwand unter ihrem Bett. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Nachdem sie den Besuch überstanden hatte, war es bereits früher Abend. Die Gesandten hatten noch lange mit ihrem Vater und Orochimaru debattiert. Die Angriffe der Rebellen hatten stark zugenommen und nun forderten sie im Namen ihres Vorgesetzten die Hilfe Mao-Chéngs. Im Endeffekt hatten ihr Vater und Orochimaru schließlich eingewilligt ein paar Truppen zum Schutz bereitzustellen. Allerdings hatten sie als Gegenleistung ein spezielles Bündnis verlangt. Doch noch stand nichts fest. Alles musste gut überlegt sein. Sie selbst hatte die gesamte Zeit still zugehört. Ab und zu hatte sie dem einen oder anderen Recht gegeben, aber wirklich befürwortet hatte sie nichts. Was brachte es denn, wenn man weiter kämpfte? Bündnisse waren nichts weiter als leere Versprechungen. Sie mussten endlich mit den Rebellen verhandeln, wenn sie Frieden wollten, sonst würde es nur noch mehr Grausamkeit geben. Obwohl sie die wohl mächtigste Frau im Fürstentum Konoha war, fühlte sie sich hilflos. Was konnte sie schon ausrichten? In einer etwas melancholischen Stimmung machte sie sich auf den Weg zurück zu ihren Gemächern, wo sie sich umziehen und Nejis Waffe holen wollte. Dort angekommen schloss sie die Tür und streifte das lange Kleid ab. Anschließend fühlte sie sich gleich viel besser, als ob ihre Verantwortung zusammen mit dem schweren Stoff von ihr geglitten wäre. Tenten ging zu ihrem Ankleidezimmer und zog aus der hintersten Ecke eine hellgraue lange Hose und dazu passend ein dunkelgraues ärmelloses Kleid, welches an beiden Seiten einen langen Schlitz hatte, sodass sie sich freier bewegen konnte, ohne dass ihr etwas hinderlich gewesen wäre. Die Leichtigkeit spürte sie sofort. Es war, als wäre sie jemand anderes, dessen Bewegungen fließender waren als ihre eigenen. Sie drehte sich elegant auf ihren Fußspitzen und der leichte Stoff tanzte elegant um ihren Körper. Sie nahm die in Leder eingewickelte Waffe und das Pergament mit dem Gedicht. Dann ging sie in den entlegensten Winkel ihres Zimmers. Die junge Frau suchte nach einigen Druckpunkten in der Wand. Mit einem leichten Ruck löste sich ein Brett in der Wand und gab eine Öffnung frei. Tenten nahm den länglichen Gegenstand heraus und verschloss die Wand. Nahtlos fügte sich das Brett wieder ein. Sie musste vorsichtig sein. Kaum jemand wusste, dass sie es besaß. Und niemand durfte wissen, was sie damit tat. Eingeschlagen in blauen Stoff hielt sie ihn fest. Genau wie Nejis Waffe und ihr Gedicht ließ sie es in eine Tasche gleiten. Tenten sah sich noch einmal um. Ja, niemand würde sagen, dass sie etwas entfernt hatte, oder dass sie kurz hier gewesen war. Das Zimmer wirkte wie vor kurzer Zeit. Die Dienstboten waren zu diesem Augenblick mit etwas anderem beschäftigt und Ino ging mit Hinata noch ein paar Muster durch. Das hatte sie zumindest gesagt. Sie konnte gehen. Tenten schulterte die Tasche und verließ den Raum. In der Stadt erkannte sie kaum jemand. Es war doch immer wieder verwunderlich wie die Kleidung die Leute erscheinen ließ. Obwohl ihr jetziger Aufzug natürlich auch aus schönen Stoffen bestand. Allerdings war er eher schlicht gehalten, was den Anschein erweckte nicht so viel Wert zu sein. Völlig in Gedanken versunken, hatte sie gar nicht gemerkt, dass sie schon ihr Ziel erreicht hatte. Sie stand vor einem großen, robust wirkenden Gebäude, aus dessen Innerem man das Wiehern der Pferde hören konnte. Es roch nach Stroh und man hatte das Gefühl von ständiger Betriebsamkeit. Tenten ging auf den Stall zu und öffnete die große Holztür. Im Inneren waren an beiden Seiten große Boxen, in denen die Rösser der Krieger oder des sonstigen Adels standen. Hinter einer angelehnten Tür befand sich das Zaumzeug. Tenten sah sich etwas nervös um. War hier niemand? „Suchst du etwas Bestimmtes?“ Erschrocken fuhr sie herum. Hinter ihr stand ein junger Mann, der sie verschmitzt angrinste. Seine schwarzen Haare waren kurz geschnitten und seine Augenbrauen könnten ruhig auch mal gezupft werden. Irgendwoher kannte sie ihn doch. „Ich bin Rock Lee, angehender Kung-Fu Kämpfer und immer für meine Mitmenschen da!“, stellte er sich enthusiastisch vor. Ach ja, das war es gewesen. Er war der Schüler Maito Gais, der Neji und seine Mitbewohner angeblich in den Wahnsinn trieb. „Ich ... wollte nur kurz was vorbeibringen.“ „Wie kann ich dir helfen?“ „Weißt du wo Nejis Zimmer ist?“ „Neji?! Was willst du denn von ihm?“ Lees Gesicht bekam einen erstaunten Ausdruck. „Nichts Besonderes, ich will ihm nur was vorbeibringen.“ „Tut mir leid, er ist nicht da. Er hat noch Training. Aber vielleicht legst du es einfach in sein Zimmer und ich sag ihm später Bescheid.“ „Danke das wäre nett“, antwortete sie. „Komm mit.“ Zögernd folgte Tenten Lee eine Leiter hinauf. Die Tasche hatte sie um ihren Körper geschlungen. Oben angekommen verschnaufte sie kurz. „Nejis Zimmer ist dahinten“, erklärte Lee. Raschen Schrittes gingen beide darauf zu. Tenten öffnete die Tür und sah sich verstohlen um. Sie kam sich beinahe wie ein Einbrecher vor. Das Zimmer war leer. Kaum zu glauben, dass jemand hier lebte. Es wirkte, als wäre niemand je hier gewesen, geschweige denn hatte hier gewohnt. Nur ein Schrank und ein hartes Bett standen im Raum. Das Zimmer spiegelte haargenau Nejis Charakter wieder. Ein wenig zurückgezogen, mysteriös und doch nicht arrogant. Tenten trat ein und legte die eingewickelte Waffe auf das frisch gemachte Bett. Dann griff sie noch einmal in die Tasche und legte das eingerollte Pergament dazu. „Sag mal“ - Tenten sah auf - „wer bist du eigentlich?“ Tenten lächelte. „Ich bin Tenten.“ Lee starrte sie mit fassungsloser Miene an. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Neji kam abgekämpft vom Training zurück. Nach der Meditation hatte Kakashi es sich doch nicht nehmen lassen ihn durch einen Parcours zu jagen und ihn anschließend einem unbarmherzigen Schwertkampf zu unterziehen. Er konnte es nicht verleugnen. Sein Meister hatte sich in Punkto Training selbst übertroffen. Alles, was er wollte war seine Ruhe. „Neji!“, hörte er einen lauten Schrei. Gedanklich verabschiedete er sich schon mal von seiner Ruhe, als er Lee vollkommen aufgelöst auf ihn zulaufen sah. „Was?“, fuhr er seinen Mitbewohner an. Doch Lee schien sich nicht daran zu stören und redete weiter auf ihn ein. Vor lauter Nervosität konnte man allerdings kein Wort verstehen. „Jetzt sei doch einmal ruhig und sag mir was passiert ist, ich verstehe gar nichts“, fauchte er. Lee hielt inne und holte tief Luft. „Könntest du mir mal erklären, was die Prinzessin in deinem Zimmer sucht und wieso sie etwas für dich abgeben sollte?“, wollte der Kung-Fu Kämpfer wissen. Neji starrte ihn verdutzt an. Tenten war da gewesen? „Ich habe keine Ahnung, was Tenten mir bringen sollte“, sagte er. „Aha“, rief Lee, „du redest sie sogar mit Vornamen an.“ Oh verdammt, er hatte sich verraten. Neji ging nicht weiter auf den Vorwurf ein. „Was hat sie gebracht?“ „Keine Ahnung, sie hat es in deinem Zimmer abgelegt und ich durfte mich anschließend mit dem Schock herumschlagen, dass ich die Prinzessin vor mir habe.“ „Ja, ja. Ich geh jetzt nachsehen, was sie mir gebracht hat.“ Schnurstracks steuerte auf den Stall und anschließend auf sein Zimmer zu. Lee und er standen in seinem Zimmer. Auf dem Bett lag ein in Leder geschlagener Gegenstand. Vorsichtig wickelte Neji ihn auseinander. Hervor kam sein Dolch. Den hatte er ja eigentlich schon verloren geglaubt. Doch jetzt... „Wow“, entfuhr es Lee. Neji fuhr über die Waffe. Dann steckte er sie in die Halterung an seinem Gürtel, die er nur noch aus Gewohnheit trug. Dann fiel sein Blick auf das zusammengerollte Papier. Vorsichtig löste er das Band, das es zuschnürte. Hervor kam ein sauber geschriebenes Haiku. Der Schwarzhaarige sah auf die kunstvolle Schrift. Die Elemente: Feuer, Wasser, Erde, Luft: Herrscher der Natur. Die morsche Brücke von der Strömung des Flusses hinfort gerissen. Morgentau glitzert, lässt ein Spinnennetz funkeln wie ein Diamant. Ein Hauch von Frühling umschmeichelt meine Sinne, ich bin verzaubert. Tosa Mitsunori (1583-1638): Die Geschichte vom Prinzen Genji Neji sah auf die Schriftzeichen. Gut konnte er sie zwar noch nicht entziffern, doch dafür reichte es. Selbst er konnte die Schönheit erkennen, die gerade Strichführung und die Tiefe des kopierten Haikus. Das war irgendwie typisch für Tenten. Kakashi hatte ihm erklärt, dass man anhand eines solchen Gedichtes den Charakter eines Menschen beurteilen könnte. Der Unterschrift zu folge hatte sie dieses zwar kopiert. Jedoch war es mit Bedacht ausgewählt worden. Und irgendwie berührte es ihn, dass Tenten ihm einen solchen Einblick in ihre Gedanken, ihr Wesen gewährte. „Ich gehe noch spazieren“, meinte Neji, drehte sich um und ließ einen vollkommen verwirrten Lee zurück. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Tenten war im Wald angekommen. Weit entfernt von den üblichen Pfaden, blieb sie unentdeckt. Sie öffnete ihre Tasche und zog den länglichen Gegenstand heraus. Sie schlug den blauen Stoff auseinander und zum Vorschein kam ein Schwert. Seine Scheide war goldgelb mit orangefarbenen Verzierungen. Der Griff war mit Leder fest gesurrt, sodass es sich überschnitt und knotenähnlich den Griff festigte. Langsam zog Tenten das Schwert aus der Scheide. Die Klinge schimmerte leicht. Dies war ein Erbstück ihrer Mutter. Es gehörte zu den drei legendären Schwertern, die einst mächtigen Kriegern gehörten, deren Namen in die Geschichte eingegangen waren. Doch nicht auf alle diese Krieger ließen sich die Legenden zurückführen. Es war das Schwert selbst, das berühmt war. Unzählige hatten damit gekämpft, Schlachten geschlagen und viele Feinde besiegt. Die Waffe war nach der Sonnengöttin benannt. Amaterasu. Das einfache Volk nannte es auch das Sonnenschwert, da nach einer Schlacht, an der dieses Schwert beteiligt gewesen war, stets die Sonne geschienen hatte. Die Menschen hatten zu glauben begonnen, dass es übernatürliche Kräfte hätte. Doch Tenten hatte dies immer als Unsinn abgetan. Einzig gewöhnlichen Waffen war es überlegen. Das machte noch lange kein unbezwingbares Schwert. Jetzt gehörte es ihr. Tenten hatte Amaterasu zu beherrschen gelernt. Sie hatte ihren eigenen Stil entwickelt und das Schwert war für sie bereits wie ein Teil von ihr. Niemand wusste von ihrem Geheimnis. Sie drehte sich um. An niedrigen Ästen hatte sie Markierungen angebracht. Die junge Frau nahm die Angriffshaltung ein. Sie wartete, wurde ruhig und dann schnellte sie vorwärts. In einer komplizierten Schlagkombination bewegte sich ihr Körper, der durch das eigene Training sehnig geworden war. Von vielen Schülern, die den Schwertkampf erlernten, hatte sie sich Dinge abgeschaut. Ebenso von ihren Lehrern. Amaterasu schnellte in hohen Bögen und eleganten Kurven umher. Tenten verfiel in höchste Konzentration. Sie selbst wirbelte mühelos umher. Das Schwert traf die Markierungen und die Äste fielen zu Boden. Glatt waren sie durchtrennt worden. Ein Ausfallschritt, ein Sprung, mehrere kleine Schritte und dann der nächste Schlag. Um sie herum war es still geblieben. Ihre Technik erregte kein Aufsehen. Sie war vollkommen lautlos. Die nächsten Äste fielen zu Boden. Das Schwert glitt durch das Holz wie durch Butter. Im Licht der untergehenden Sonne glänzte es golden. In solchen Momenten konnte sie gut nachvollziehen, warum die Menschen es das ‚Sonnenschwert’ nannten. Tenten wusste nicht mehr, wie lange sie schon trainiert hatte. Dies war ihre Art einfach abzuschalten. Sie selbst machte sich Vorwürfe. Sie sorgte sich nicht genug um ihr Volk, dachte sie. Gleichzeitig hatte sie Angst. Was wäre, wenn sie einmal die Nachfolge ihres Vaters antreten sollte? Die Verantwortung ließ sie sich ihre eigene Unfähigkeit vor Augen führen. Deshalb versuchte sie, auf ihre Art wenigstens körperlich ein bisschen stärker zu werden. Wieder durchschnitt das Schwert die Luft. Amaterasu wirbelte in einen Strudel von Farben umher. Dann hielt Tenten inne. Um sie herum lagen alle markierten Äste am Boden. Ohne einen einzigen Fehler hatte sie wieder einmal ihren Stil verbessert. Ihre Reaktionen waren bei Weitem besser geworden. Plötzlich knackte hinter ihr ein Zweig. Vollkommen erschrocken fuhr sie herum. Blitzschnell überschlug sie ihre Chancen unbemerkt hier weg zu kommen. Niemand durfte wissen, dass sie hier war. Dass sie hier trainierte. Es schickte sich nicht für eine Prinzessin den Schwertkampf zu trainieren. Das war ihr Geheimnis und niemand sollte es ihr nehmen. Möglichst leise versuchte sie sich davonzuschleichen. Sie kannte das Gelände besser. Das war ihr Vorteil. Doch anscheinend hatte die Person sie bereits bemerkt. Es half nichts, sie musste so schnell wie möglich weg. Tenten begann zu rennen. Im Laufen ließ sie Amaterasu wieder in die Scheide gleiten. Sie steigerte ihre Geschwindigkeit immer mehr, doch gleichzeitig wurde ihr Verfolger schneller. Dann packte er sie am Arm und sie wurde wegen ihrer Geschwindigkeit zu Boden geschleudert und zog ihren Verfolger mit sich. Beide stürzten. Sie hatte verloren. Wieder Mal war sie schwach gewesen. Sie keuchte, wagte nicht ihn anzusehen. Ihr Gesicht lag im Schatten. Sie konnte den Atem ihres Verfolgers hören, der neben ihr lag und noch immer ihr Handgelenk festhielt. Leicht richtete sie sich auf. Ebenso ihr Verfolger. „Tenten?!“, hörte sie ein entgeistertes Erkennen. Sie erkannte ihn. Das war nicht irgendjemand. „Neji?“, fragte sie ebenso fassungslos. Ihr Adrenalin beruhigte sich wieder. Er erwiderte nichts. „Was tust du hier?“, durchbrach er die Stille. „Hast du mich beobachtet?“ Ihr Atem ging schnell. Vorsichtig setzte sie sich auf, beobachtete Neji unverwandt, wartete auf eine Antwort. „Ich habe nicht alles gesehen“, gab er zu. „Was hast du gesehen?“, wollte sie wissen. „Du hast mit dem Schwert trainiert.“ Tenten schlug resignierend die Augen nieder. „Dann hast du schon zu viel gesehen.“ „Wieso trainierst du hier?“, wollte er wissen. „Es ist nicht einfach“, versuchte sie zu erklären. Neji wartete. „Irgendwann muss ich den Platz meines Vaters einnehmen. Ich fürchte die Zukunft, ich habe Angst mich nicht genug zu kümmern.“ „Aber warum bist du dann hier und trainierst den Schwertkampf?“ „Zumindest körperlich möchte ich stark werden.“ Sie wandte den Blick ab. „Du bist gut“, bemerkte er. „Ich dachte, du hast nicht viel gesehen.“ Ertappt schaute er zur Seite. „Es kann doch schon ein kleines bisschen länger gewesen sein“, murmelte er. “Wie bist du hier her gekommen?“ „Na ja, ich bin spazieren gegangen und hab dann Geräusche gehört.“ Wie konnte das sein? Ihre Technik war doch lautlos? Hatte Neji schon die Meditation zu beherrschen gelernt? Setzte er sie bereits unbewusst ein? Er war weiter als sie gedacht hatte. „Ich verstehe“, durchbrach er die Stille, „deshalb konntest du Kakashis Angriff so leicht abwehren. Weiß er davon?“ „Nein. Niemand außer dir.“ Neji beobachtete sie. Sein Blick nahm jede Reaktion ihrerseits auf. Er musterte ihre Kleidung. Normalerweise hatte er sie immer nur in Kleidern gesehen. Sie wirkte auf ihn wie ein völlig neuer Mensch, obwohl sie ihm wahrscheinlich nur eine weitere Facette von ihr gezeigt hatte. Neji war sogar noch verblüffter darüber, wie über das Gedicht. Doch er ließ keine Mimik zu, die das verdeutlicht hätte. Wie immer blieb sein Gesicht vollkommen ausdruckslos. „Du hast also Angst nicht mit der Verantwortung klarzukommen?“ Es war eine Feststellung. Tenten nickte. Neji blickte ihr fest in die Augen. „Kämpf mit mir.“ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Hi Leute, nach langer Zeit kommt mal wieder ein Kapitel von mir. Endlich würden manche warten, ich entschuldige mich also. Vor allem da es doch welche gab, die es wiedermal nicht abwarten konnten... ich will ja keine Namen nennen *grins* Tja was soll ich dazu sagen, erst mal wie immer ein großes Dankeschön an Arethelya. (Du bist die Beste !!! ^^) Nun wer hätte das gedacht^^ Tenten und Schwertkampf, aber wenn man die Charabeschreibung aufmerksam gelesen hätte, könnte man darauf kommen. Ich werde wahrscheinlich noch mehr solche Andeutungen einbauen, bin mal auf eure Theorien gespannt^^. Das erste Schwert ist also aufgelöst. Tenten kriegt Amaterasu. Aber welches kriegt Neji? Ryujin oder Orion? Ihr dürft gespannt sein XD Für dieses Kapitel habe ich bis jetzt am meisten recherchiert. Die Kalligraphie musste ich nachschauen, obwohl ich sie selbst auch schreiben kann. Ebenso das Haiku. Die Unterschrift gibt den Originalautor an, es stammt also nicht von mir. Ich habe es lediglich im Internet gefunden. Wäre also schön, wenn ihr ein Kommentar schreiben würdet, da steckt viel Arbeit dahinter. Vielen Dank auch für die vielen Neulinge letztes Mal. Kaum zu glauben, dass es jetzt schon 125 Favos sind. So der Titel Kapitel 6: Secret kann man mit 'Geheimnis' übersetzen, kann man sich ja denken. Aus alter Gewohnheit aber noch mal die Übersetzung. Der Titel bezieht sich vor allem auf Tentens Geheimnis, das ich am Anfang von Kapitel 6, aufgebaut habe. Ebenso die zwei Hinweise in den Kapiteln davor. Ihr erinnert euch, sie wollte viel lieber ihrem 'Hobby' nachgehen und sie konnte Kakashi reflexartig abwehren. Genug geredet, ich weiß sogar jetzt wann Kapitel 7 kommt. An meinem Geburtstag, dem 26. September. Sozusagen mein persönliches Geburtstagsgeschenk^^ Vor allem, weil es über 7000 Wörter lang ist, Humor, Action und Romantik (!, na endlich könnte man sagen ^^) vorhanden ist. Also genau dir richtige Mischung^^, eines meiner Lieblingskapitel. Ich hoffe auf viele Kommentare. hel eure moonlight_005 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)