Shadow of my Heart von Gedankenchaotin ================================================================================ Kapitel 8: ----------- Noch immer etwas irritiert war Jun nun Genzo gefolgt, zumal dieser ihn ja noch immer festhielt. Vor der Umkleide,riss er sich nun dennoch von ihm los, blieb regungslos stehen. Etwas verwundert drehte sich der Torwart zu ihm um, sah ihn irritiert an. „Was hast du?“, fragte er leise und musterte Jun leicht, der mit hängenden Schultern vor ihm stand. „Ich kann das nicht Genzo...“, kam es nun leise über seine Lippen, während er es vermied seinen besten freund anzusehen. „Was kannst du nicht Ju – chan?“, fragte er erneut und ging einen Schritt auf den jungen Japaner zu, doch wich dieser wie so oft in den letzten Wochen vor ihm zurück. „Ich kann dass alles einfach nicht... ich kann meine Gefühle für ihn nicht zeigen...“, flüsterte Jun nun leise, ehe er auf dem Absatz kehrt machte und das Stadion in eine unbekannte Richtung verließ. Mit Tränen in den Augen und erneut mit der Hand auf seiner Brust, lief er fort von Genzo.. fort von Karl.. von seinen Gefühlen, die er sich zwar eingestanden hatte, aber einfach nicht zeigen konnte. Nach etlichen Minuten lang blieb er keuchend an einer kleinen Klippe stehen, wischte sich kurz über die Augen hinweg. Nachdem er sich wieder einigermaßen gefangen hatte, blickte er in die Tiefe, während fast wie von selbst die Zeilen eines Liedes über seine Lippen glitten, welches er vor einigen Jahren bei einem Besuch in Deutschland gehört hatte... „Lang´ hab ich gebraucht, mit mir gekämpft, bis ich vergaß, es war nicht leicht, bei Gott nicht leicht Viel, jah viel zu laut klingt es nach ihr, in meinen Kopf vergessen was war und nicht viel mehr wollt ich noch Und da kommst du einfach daher und ziehst mein Herz über den Tisch nur einmal kurz nicht aufgepasst hat´s mich schon wieder mal erwischt du drehst mein Leben einfach um ich war auf Dich niemals gefasst doch jetzt bis Du da und ich wehr´ mich nicht wer weiß, vielleicht, liebe ich Dich Oft, ja viel zu oft hab´ ich geweint mir ging´s nicht gut nur Sehnsucht in mir, in Träumen bei ihr Lang´ ja viel zu lang, war ich allein, nach Wärme gesucht auf Liebe gebaut, zu oft vertraut, und was jetzt Und da kommst du einfach daher und ziehst mein Herz über den Tisch nur einmal kurz nicht aufgepasst hat´s mich schon wieder mal erwischt du drehst mein Leben einfach um ich war auf Dich niemals gefasst doch jetzt bis Du da und ich wehr´ mich nicht wer weiß, vielleicht, liebe ich Dich..“ Immer wieder liefen unaufhaltsam die Tränen über sein Gesicht, ehe ihn das Klingeln seines Handys aus seinen Gedanken riss. Mit zittriger Stimme ließ er nun ein leises „Hai...?“, erklingen, erhob sich währenddessen wieder, wischte sich kurz über die Augen. „Jun...?“, erklang die Stimme Dr. Nagano's am anderen Ende der Leitung, war ihm doch nicht entgangen, wie zittrig und leise die Stimme des Japaners geklungen hatte. „Akira...? Was kann ich für dich tun?“ fragte Jun nun nach einer Weile, nachdem er sich wieder etwas gefangen hatte. „Das möchte ich ungern hier am Telefon besprechen..“, erwiderte der Arzt und bat Jun nun zu ihm ins Krankenhaus zu kommen. Dieser kam der Bitte zwar nach, jedoch mehr als nur widerwillig. Bereits wenige Momente später saß er nun seinem Arzt gegenüber.. er kannte ihn quasi schon von Geburt an, und vertrautet ihm fast so sehr wie seinem Vater... sah in ihm so was wie einen väterlichen freund, sprach ihn sogar mit dem Vornamen an. „Also... was gibt es so wichtiges, dass du mir nicht am Telefon sagen kannst?“, ergriff Jun nun auch direkt das Wort und ließ ein flüchtiges Lächeln über seine Lippen gleiten. Kurz schwieg Dr. Nagano nun, während er Jun leicht musterte. „Ich habe mit einem Kollegen in Deutschland gesprochen.. habe ihm deine Geschichte und Situation erzählt..“, begann er nun nach einer Weile und lehnte sich in seinem Stuhl etwas zurück, ohne seinen Blick von seinem jungen freund abzuwenden. „Lass mich raten.. er ist ebenso mit seinem Latein am Ende wie du und ist auch der Meinung, dass es für mich keine Hoffnung mehr gibt?“, fiel ihm Jun nun ins Wort und wandte seinen Blick von ihm ab zu Boden, bemerkte daher nicht sofort, wie der Arzt den Kopf schüttelte. „Er hat eine Therapie entwickelt, die dir vielleicht auch ohne erneute Operation helfen kann.. allerdings müsstest du dafür noch heute nach Deutschland fliegen...“, riss ihn Akira nun schon zum zweiten Mal aus seinen Gedanken. Etwas verdutzt hob Jun nun wirklich seinen Kopf, sah ihn einen Moment lang schweige an.. besser konnte es doch gerade gar nicht laufen.. war dies doch die perfekte Möglichkeit, um dem blonden Stürmer ein wenig aus dem Weg zu gehen.. „An mir soll's nicht liegen...?“, antwortete er nun leise, während er sich erhob und erneut lächelte. „Ich geh dann mal packen.. sag deinem Kollegen, dass ich mit dem nächsten Flieger da sein werde..“, fügte er nun hinzu, ehe er sich umwandte, das Zimmer und auch das Krankenhaus wieder verließ. Kopfschüttelnd sah der Ältere nun hinter her, ehe er sich gleich mit seinem Kollegen in Verbindung setzte, ihm Jun's Entscheidung mitteilte. Dieser hatte seine Schritte nun direkt nach Hause gelenkt, hatte seinen Eltern von den Geschehnissen berichtete, auch wenn er Genzo und Karl dabei nicht wirklich erwähnt hatte. Nachdem er nun seine Koffer für Deutschland gepackt hatte, saß er in seinem Zimmer an seinem Schreibtisch und brachte seine Gefühle für Karl zu Papier.. wenn er ihm diese schon nicht persönlich gestehen konnte, aus Angst ihn zu verletzen, wollte er es doch wenigsten auf diesem Wege versuchen.. zumal er Karl dann nicht persönlich gegenüber stehen musste, wenn dieser die Zeilen las... „ich würd lügen Ich würd lügen, wenn ich sagen würde, "ich brauch dich nicht". Ich würd lügen, wenn ich sagen würde, "Du fehlst mir nicht." Ich würd lügen, wenn ich sagen würde, "Ich vermiss dich nicht." Ich würd lügen, wenn ich sagen würde, "Ich will dich nicht." Ich würd lügen, wenn ich sagen würde, "Es geht mir gut ohne dich." Ich würd lügen, wenn ich sagen würde, "Ich denk keine Sekunde an dich." Ich würd lügen, wenn ich sagen würde, "Es macht keinen Unterschied ohne dich." Ich würd lügen, wenn ich sagen würde, "Das Leben ist schön ohne dich." Ich würd lügen, wenn ich sagen würde, "Ich lieb dich nicht." Denn ich brauch dich, Tag und Nacht. Du fehlst mir, wenn ich wache, wenn ich schlafe. Ich vermiss dich, Morgens, Mittags, Abends, Nachts; in jeder Minute die du nicht bei mir bist. Ich will dich, dich allein, immer um mich haben. Ohne dich gehts mir nicht gut, ich fühl mich leer ohne dich. Meine Gedanken schenk ich dir, denn sie drehen sich um dich. Das Leben ist so kalt und trostlos ohne dich. ICH LIEBE DICH, das ist die Wahrheit! ...doch was bringt mir die Wahrheit, wenn ich sie dir nicht zeigen kann?" P.S. Ich werde für einige Wochen in Deutschland sein, bitte sag Genzo und Kojiro, dass es mir leid tut, sie schon wieder enttäuscht zu haben... ich werd' mich bei ihnen melden, sobald ich zurück bin... Seufzend ließ er nun den Stift sinken , las sich ein Zeilen noch mal durch, ehe er sie in einen Briefumschlag schob und den Namen des blonden Stürmers darauf schrieb. Langsam trottete er nun mit seinem Koffer nach unten, bat seine Eltern, ihn noch mal im Stadion vorbei zu bringen, wo er den Brief unbemerkt an den Spind des Deutschen klebte. Nachdem er nun auch dieses erledigt hatte, fuhr er gemeinsam mit seinen Eltern zum Flughafen, verabschiedete sich dort von ihnen und stieg schließlich in das Flugzeug nach Deutschland, um dort die verheißungsvolle Therapie anzutreten, von der er nicht mal wusste, ob sie ihm wirklich helfen würde... und ob er sich wirklich helfen lassen würde, auch wenn er inzwischen einen Grund zum weiterleben gefunden hatte: Karl. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)