Children of Despair von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Zusammenstoß ----------------------- Kapitel 1: Zusammenstoß Die erste Woche im Studio verging so schnell, dass den Jungs noch nicht einmal bewusst wurde, dass sie die zweite bereits anbrachen. Kei saß am PC und bearbeitete die eingespielten Parts von Mizuki. Er schnitt die ersten Lieder und verschob sie in den entsprechenden Ordner. Mizuki schaute ihm über die Schulter. „Bearbeite meine Parts nicht immer so, als wär ich der schlechteste Spieler der Welt“ Kei grinste fies. „Du erwartest jetzt keine ehrliche Antwort darauf, oder?“ Der Gitarrist grummelte leise und zog an einer seiner Haarsträhnen bevor er seine Arme um ihn legte und sich auf ihm abstützte. Mittlerweile kannte er Keis Schwachstelle und blies ihm deshalb sanft in den Nacken. Der Drummer zuckte zusammen. „Lass das, du Ferkel“ Mizuki lachte kurz auf und kraulte ihn mit einem verspielten Grinsen auf den Lippen. Seine kleine persönliche Rache. Hach, wie gern er doch Kei ärgerte. Er griff über die Schulter des Drummers und krallte sich seine Zigarettenschachtel. Danach hüpfte Mizuki von ihm runter und begab sich mit einer Zigarette zwischen den Lippen nach draußen. Kei seufzte. Dieser Kindskopf machte ihn noch fertig. Er bearbeitete die restlichen Stücke, schnitt und beschriftete sie, damit sie bei der Aufnahme der Vocals als Grundlage genommen werden konnten. Tsurugi zog neue Saiten auf. Eigentlich konnten das auch die Leute vom Staff machen, wenn sie auf Tour waren, aber der Gitarrist zog es lieber vor die Saiten selbst neu aufzuziehen. Er kümmerte sich im Prinzip um alle Gitarren, da Mizuki es gerne mal vergaß und die Saiten erste dann wechselte, wenn sie schon fast am Rosten waren. Mao trat ein. Die blonden Haare klebten ihm nass an seiner Stirn. Draußen regnete es. Er war zu Fuß zum nächsten Automaten gelaufen um sich seine Kippen zu holen. Ihm war nicht bewusst wie nass man innerhalb weniger Minuten werden konnte. Er warf die Schachtel auf den Tisch und streifte sich die Jacke von den Schultern. „Auf dich haben wir gewartet“ kam es von Kei, „Wir haben uns überlegt die zwei Lieder aufzunehmen“ Der Drummer zeigte auf die in Kanji geschriebenen Titel. Zwei relativ ruhige Lieder. Im Gegensatz zu den anderen Tracks, waren sie nicht so aggressiv, verloren aber nichts an ihrer Stärke. „Geht klar“ nickte Mao und strich sich die nassen Strähnen aus dem Gesicht. Das schwarze Tanktop schmiegte sich an seinen schlanken Körper und betonte die deutlichen Bauchmuskeln. Der Fronter begab sich in den Aufnahmeraum und setzte sich die Kopfhörer auf. Der erste Track erklang. Vor ihm waren die passenden Lyrics auf einem Ständer ausgebreitet. Mittlerweile hatte er eine gewisse Routine darin. Mao schob kurz das Mikro zur Seite und ordnete die Blätter. Erst danach konnte er sich darauf konzentrieren Gesang und Melodie zu kombinieren. Tsurugi schaute auf die Uhr. So langsam wurde es spät. Er hatte noch ungefähr eine Stunde fahrt vor sich also entschloss er sich nach Hause aufzubrechen. Aki schaute ihn verwirrt an. „Wie? Ausgerechnet du machst um viere die Fliege? Bist doch sonst nicht so“ „Ich bin fertig. Kommt sogar mal bei mir vor, ok?“ gab der Gitarrist gähnend zurück. Mao grinste fies. „Der hat bestimmt nur ne neue am Start und will’s nicht sagen” „Argh! Ich bin doch nur müde“ wehrte sich Tsurugi. „Uhhh ...wohl wegen deiner heißen Nacht?“ stichelte Mizuki und piekste ihm in die Seite. „Mann, ich hau dich gleich“ knurrte der Gitarrist. „Yeah, jetzt auch noch S&M“ „Mizuki!!!“ Mao kullerte lachend vom Sessel. „Ist gut, jetzt geh endlich“ Tsurugi seufzte und packte seine Jacke und die Autoschlüssel. Er drehte sich zu den anderen und fragte Kei ob er mitfahren wollte. Eigentlich hätte sich der Gitarrist ja denken können, dass Kei noch bleiben wollte. Schließlich endete fast jeder Abend – oder besser jeder Morgen – mit einer kleinen Clubtour. Als Tsurugi schließlich aus der Tür gegangen war, rappelte sich Mao wieder auf und setzte sich auf den Sessel. Sein Blick schweifte zum Aufnahmeraum. Jetzt hatte er keine Lust mehr weiter aufzunehmen. Sein Hals schmerzte vom tagelangen Singen. Aki stand auf und legte seinen Bass auf den Platz auf dem er gerade noch saß. Er zupfte an seiner Hose und knöpfte sich das Hemd gänzlich auf. Mit einer Hand griff er zur Zigarettenschachtel und führte sich eine Fluppe an die Lippen. „Yay! Raucherpause!“ kam es von Mizuki. „Du machst doch den ganzen Tag schon ne Raucherpause“ lachte Mao und schaute seine Wasserflasche an, „Ich brauch was hartes“ „Nimm Aki, der schafft das auf Kommando“ stichelte Kei. „Gah!“ entfuhr es dem Bassisten. Er schlug Kei auf den Hinterkopf und ließ dabei seine Zigarette fallen. Leise grummelnd setzte sich Aki wieder auf den Rand der Couch und hob sie hoch. Er band sich die Dreads zusammen und schaute in die Runde. Mao schaute immer noch angewidert zum Drummer, der mit seinen Sticks die leeren Plastikflaschen vom Tisch schlug. Das dabei immer wieder Mizuki getroffen wurde, war sicher nur reiner Zufall. (Achtung Ironie xD~) Ein Grinsen zierte wieder seine Lippen. Er stand auf. Wenn sie nicht bald mal eine Bar aufsuchten starb der Kerl noch an Langeweile und Alkoholmangel. Kaum kamen die Vier in der nächsten Bar an, wurden sie auch schon von den ersten – sehr angeheiterten Frauen – übelst angemacht. Dabei waren doch meistens die Kerle so schamlos. Nun gut, sollte sie nicht länger stören. Kei machte einen weiten Bogen um die Ladies, bzw. schob die meisten ab, die dann sogleich an Mizuki hingen. Der Gitarrist knurrte leise. „Arigato, Kei-san“ fügte dann in Gedanken hinzu: „Meine Rache wird fürchterlich sein!“ Als ob es nicht gereicht hätte, dass er sich auch noch mit den Frauen rumschlagen musste, die ihm der Drummer zuschob, kamen jetzt auch noch die Weiber an, die Mao abwies. Hörte das denn nie auf? Unter anderen Umständen hätte ihm das ja gefallen, aber eine Horde betrunkener Frauen, die einem mit ohrenbetäubendem Lärm, dass sie noch als reden bezeichneten, in die Ecke drangen, war selbst für Mizuki zu viel. „Aki! Tasukette!!!“ jammerte der Gitarrist verzweifelt. Aki drehte sich um. Er schnippte dem Mädchen an den Kopf, dass sich gerade an seine neue Jacke gehängt hatte und ließ sie überrascht wie sie war, stehen. Sein Blick wanderte über die Menge junger Frauen, wobei er sich nicht wirklich sicher war, ob und wie viele von ihnen eigentlich nicht minderjährig waren. Ein Räuspern entfuhr seiner Kehle. Stille. Im nächsten Augenblick drehten sich die berauschten Frauen zu ihm um. „Also mal ehrlich,“ fing Aki an und zwängte sich zu Mizuki durch, „wie besoffen seid ihr, dass ihr meine Freundin anmacht?“ „FREUNDIN??“ knurrte Mizuki. „Du willst hier doch lebend rauskommen, oder nicht?“ flüsterte ihm Aki zu. „Das kriegst du zurück“ „Glaub ich kaum“ Seine Arroganz ihm gegenüber zauberte ein Funkeln in die Augen der Frauen. Als sich Aki umdrehen wollte wurde er plötzlich von allen Seiten gezogen und angesprungen. Er verlor plötzlich den Boden unter den Füßen und kniete zwischen einem Dutzend quietschender Frauen. Akis Blick wanderte hinauf und er erkannte noch Mizukis mieses Grinsen, während er gemächlich zu den anderen spazierte. „Du bist gemein“ lachte Kei. „Er hat es sich selbst zuzuschreiben“ erwiderte Mizuki und bestellte sich entspannt was zu trinken. Mao wandte seinen Blick zu der Ecke in der die ganzen Frauen standen. Irgendwo, mal hier und da blitzten Akis Dreads oder eine Hand von ihm hervor. Eigentlich sollten doch für solche Fälle Türsteher parat sein. Mao schaute sich um. Schien nicht der Fall zu sein. Mit einem Achselzucken genehmigte er sich einen Schluck von seinem Drink und lehnte sich zurück. Das Gequieke war ja kaum auszuhalten. „Peinlich“ grinste Mizuki und schaute nach hinten, „Armes Aki“ „Sagst ausgerechnet du?“ lachte Mao auf, „Das ist doch alles nur passiert, weil du dich nicht retten konntest“ „Kann Aki doch auch nicht“ „Kann er wohl“ ertönte es plötzlich hinter ihm. Aki stand ein wenig zerzaust und fertig hinter dem Gitarristen und schlug ihm auf den Hinterkopf. Danach setzte er sich neben Mao und knöpfte sich das Hemd wieder zu. „Och nö“ grummelte der Bassist, „da fehlt n Knopf“ „Oooooohhhhhhhhh“ „Halt die Klappe, Mizuki!“ Der Gitarrist versteckte sich hinter seinem Glas und schaute weg. Eine junge Frau am Tresen hatte sein Interesse geweckt. Kaum hatte er Blickkontakt aufgenommen, war er auch schon verschwunden. „Na super, aber mich um Hilfe bitten, wenn er mal ein paar Dutzend um sich herum hat“ knurrte Aki. Mao versuchte seine Dreads wieder zu ordnen. „Jetzt reg dich nicht auf. Kennst doch unser Spielkind“ „Den muss ich mal über’s Knie legen“ Kei verzog angewidert das Gesicht. „Aber bitte nicht in der Öffentlichkeit“ „ARGH!“ Aki schlug sich verzweifelt die Hände vor’s Gesicht. Mao trank das Glas aus und schaute sich um. Wo waren auf einmal die ganzen Mädels hin? Er schaute prüfend den Bassisten an. „Ich hab ihnen erzählt ich würde mit ihnen ins Hotel fahren“ gab er zurück, „Jetzt warten sie vor irgendeinem Zimmer. Ich hab gesagt sie sollen sich durchklopfen“ „Irgendwann wird dich der liebe Gott dafür bestrafen“ grinste Mao. „Soll er kommen, ich hab ’ne Waffe“ Der Fronter spielte an seinen Dreads rum. Es sollte diesmal wohl kein süßes Opfer für Mao geben. Die weiblichen Wesen, die noch in der Bar zu sehen waren, hatten entweder bereits eine Begleitung oder sprachen den Fronter einfach nicht an. Plötzlich spürte er, wie ihm Akis Haare entglitten. Der Bassist stand auf. „Ich lauf Heim. Mein Schlafmangel macht sich bemerkbar“ „Ach komm, du hast nicht mal drei Nächte durchgemacht“ bat Mao, „Außerdem kannst du mir doch nicht einfach mein Spielzeug wegnehmen“ „Ich kann dir ja ne Strähne hier lassen“ zwinkerte Aki, „Bis später“ „Sollen wir dich nicht lieber fahren?“ kam es von Kei. Aki hob eine Augenbraue. Er hatte kaum was intus, also konnte er wohl die halbe Stunde alleine heimlaufen. „Vielleicht hält man dich für ein hübsches Mädchen und entführt dich“ stichelte Mao. „Sollen sie es versuchen. Sie werden früh genug merken, dass ich keins bin“ Damit verabschiedete er sich und verschwand aus der Tür. Aki klemmte sich eine Zigarette zwischen die Lippen und steckte sich die Hände in die Hosentaschen. Wieso musste es eigentlich immer dann so arschkalt sein, wenn er keine dicke Jacke an hatte? Es sollte an dem Tag wohl wirklich alles schief laufen. So gedankenverloren wie er wahr, bemerkte er noch nicht einmal wie er seine eigenen Haare anaschte. Plötzlich riss er die Augen auf und gab ein leises Quieken von sich. Er hatte die junge Frau nicht bemerkt und war über sie gestolpert. Aki lag auf dem Rücken und schaute hoch. Er verfolgte ihre Bewegungen, als sie vom Boden aufstand. Sie rieb sich den Kopf und schaute ihn vorwurfsvoll an. „Für ein Meerschweinchen bist du ganz schön schwer“ „Ich bin kein Meerschweinchen“ „Oh, dafür kannst du es verdammt gut nachmachen“ Aki rappelte sich auf. „Danke, ich wusste schon immer ich bin ein Naturtalent“ „Und auch noch Komiker. Sugoi“ Die Frau ist gut, schoss es dem Bassisten durch den Kopf. „Willst du noch länger da stehen? Du solltest dein Hamsterrad aufsuchen“ Sie wandte sich wieder ihrer Karte zu. Etwas überfordert legte sie das zerfetzte Papier auf den überquellenden Mülleimer und schaute sich um. Sie kam sich verdammt beobachtet vor. Die fremde Frau schaute Aki aus den Augenwinkeln an. Der stand ja immer noch da. Na großartig. Bei ihrem Glück hatte sie sich da auch noch n Perversen angelacht. „Brauchst du Hilfe?“ fragte der Bassist vorsichtig. „Deine sicherlich nicht“ Aki schaute sich um. „Andere wirst du aber kaum kriegen. Nicht um diese Uhrzeit“ „Ich brauche keine Hilfe, ich komme prima allein zurecht“ Harte Nuss, dachte er sich und rieb sich den Kopf. „Kann man wohl nichts machen. Nimm dich vor komischen Gestalten in acht“ er drehte sich um. „Komischer als ein wiedergeborenes Meerschweinchen?“ entfuhr es ihr. Sofort schlug sie sich die Hand vor den Mund. Hups. Das war wohl etwas laut gedacht. Sie blickte in die dunklen Augen des Bassisten und schreckte zurück. „Zwing mich nicht dir zu zeigen, was so ein Meerschweinchen alles drauf hat“ gab er mit tiefer Stimme zurück. „Nenn mir ein Beispiel und ich sage dir ob ich es sehen möchte“ „Ich bin Bassist bei ...“ „Uhh... du kannst an Saiten zupfen. Damit gewinnst du sicher den ersten Preis in der Tiershow“ Aki entfuhr ein leises Knurren. Wo wollte er doch gleich hin? Ach ja, nach Hause! Er drehte sich um und stapfte ein paar Schritte von der jungen Frau weg. „Etoo...“ erklang es plötzlich. Nein, er würde sich umdrehen. Er war stark, ein Mann mit eisernen Willen. Aki stapfte weiter. „Etoooo~ .... Vielleicht brauch ich doch ...kurz...mal...Hilfe“ kam es weiter von der Fremden. Aki würde sich sicher dafür hassen, aber... kurz darauf stand er wieder vor ihr. „Was brauchst du?“ „Bist du jetzt etwa auch noch Drogendealer?“ fragte sie verwirrt. „Grrr.... Frag, oder ich geh wieder!“ Sie zeigte auf ein Blatt Papier auf dem ein Straßenname aufgeschrieben war. Ihr war es nicht einmal möglich den Namen auszusprechen, weil er so lang und ... verwirrend war. „Ist doch easy. Die ist eine Viertelstunde von hier entfernt“ Er schaute in ihr überfordert wirkendes Gesicht, „Also gut, ich führ dich hin“ „Arigato gozaimasu“ lächelte die junge Frau. „Darf ich dann zumindest deinen Namen wissen?“ „Nur wenn ich deinen wissen darf“ „Da du ja anscheinend nichts ohne eine Entlohnung machst, habe ich auch eine Forderung an dich, wenn ich dich begleiten soll“ Sie neigte fragend den Kopf zur Seite. Er machte einen Schritt zurück und verbeugte sich leicht. „Watashi wa Aki desu“ „Freut mich, Aki. Ich bin Cyriel“ „Ah“ erwiderte er, „Europäer“ „Was soll denn das jetzt wieder heißen?“ Der Typ verwirrte sie immer mehr. So ein Chaos hatte sie üblicherweise nur im Kopf, wenn sie arbeitete. „Frischfleisch“ grinste Aki diabolisch, „Lass uns gehen“ Sie hätte ihm am liebsten die Kette aus dem Gesicht gezogen, aber am Ende musste sie die Sauerei auch noch wegmachen. Also stapfte sie ohne ein weiteres Wort hinter ihm her. Eine Viertelstunde reines Schweigen kam auf sie zu. Ab und an spürte sie den Blick von Aki, der über ihren Körper schweifte, aber mehr auch nicht. Irgendwann erkannte Cyriel schließlich ihren Block und stürmte an die Haustür. Sie drehte sich um und wartete bis der Bassist sie eingeholt hatte. „Also ... etooo... danke fürs Bringen“ lächelte sie unschuldig, „Vielleicht sieht man sich ja noch irgendwann“ „Nicht so schnell“ grinste er und trat näher an sie heran, „Wir hatten eine Abmachung“ „Hatten wir?“ „Ich will eine kleine Belohnung“ Seine tiefe Stimme verunsicherte Cyriel nur noch mehr. Sollte sie den Kerl jetzt etwa in die Wohnung lassen? Sie hatte nicht aufgeräumt und das dreckige Geschirr lag auch noch in der Spüle, obwohl sie eigentlich eine Spülmaschine hatte. Und außerdem ...was dachte sie da eigentlich? Cyriel hörte plötzlich, wie die Haustür aufgeschlossen wurde. Sie drehte sich um und erkannte Aki mit ihrem Schlüssel in der Hand. Wie zum... „Kommst du jetzt endlich?“ grinste er fies. „Was ...wie...aber ich wohn doch hier“ „Eben. Und deswegen wirst du mir jetzt ... einen Kaffee machen“ Kaffee? Hatte sie das überhaupt? Sie hasste Kaffee. Moment. ARGH! Sie hetzte Aki hinterher. Konnte der Kerl nicht einfach warten, bis sie mit ihren Gedankensprüngen fertig war? Sie tapste hinter her und zeigte auf die Wohnungstür. Er schloss auf. Wahrscheinlich würde sie den Schlüssel erst wieder bekommen, wenn er ging. Seufzend trat sie in ihr Apartment. „Ein kleiner Chaot, hm?“ kam es von Aki. Cyriel schaute ihn fragend an und wanderte dann runter zu dem Haufen Schuhe vor dem Eingang. Hups. Das hatte sie ja völlig verdrängt. Aki zog sich die Jacke aus und schlüpfte aus den Schuhen. Er schaute sie fragend an. War sie eigentlich immer so langsam? „Bist du immer so schnell?“ fragte Cyriel und zog sich die Jacke aus. Sie holte ihm die Pantoffeln heraus und trat selbst in ihre eigenen. Prüfend warf sie einen Blick ins Wohnzimmer, entschied sich danach jedoch dafür Aki in die Küche zu führen. Er setzte sich wortlos an den Holztisch, während Cyriel fast panisch das Chaos auf der Platte beseitigte. Sie suchte unter den Bergen an – was auch immer dort alles rumlag – nach der Kaffeekanne. Kurz den Staub weggepustet und noch den Kaffee gesucht. Wo war der doch noch gleich? Aki schaute weg. Er hatte sich wirklich lange darum bemüht nicht laut loszulachen und hatte das eigentlich auch immer geschafft, aber diese Frau machte ihn fertig. Irgendwann hörte endlich das laute Rattern der Kaffeemaschine. Was zum Geier machte sie da? Das hörte sich verdammt ungesund an. Nun gut, in der Hoffnung die Maschine würde nicht gleich in die Luft gehen wagte er wieder einen Blick in Cyriels Richtung. Im nächsten Moment stellte sie ihm eine Tasse hin. „So, dein Kaffee“ lächelte sie und setzte sich ihm gegenüber. Aki hob eine Augenbraue. Das war jetzt nicht wahr, oder? Er schaute den Kaffee prüfend an, wandte seinen Blick wieder an Cyriel. Kaffee. Großartig. „Stimmt was nicht?“ fragte sie nach. „Was soll ich damit?“ erwiderte er. „Leidest du an Amnesie? Kaffee trinkt man für gewöhnlich“ „Wieso... also..“ ein Seufzen verließ seine Lippen, „Das war doch nicht so gemeint“ Cyriel schaute ihn verwirrt an. „Was soll das heißen, das war nicht so gemeint“ Aki stand auf. „Darf ich?“ „Etoo.... was?“ „Dir zeigen, was ich meinte“ Immer noch auf dem Schlauch stehend nickte Cyriel. Sie verfolgte seine langsamen Bewegungen in ihre Richtung. Langsam stieg ihr die Röte ins Gesicht. Was wollte der Typ jetzt schon wieder? „Schließ die Augen“ hauchte er ihr ins Ohr. Mehr vor Schreck als wegen dem was er sagte, kniff sie ihre Augen zu. Aki strich ihr die Haare aus dem Nacken. Sie schauderte und verkrampfte sich noch mehr als davor. Er beugte sich etwas hinunter und blies sanft über ihre Haut. „Entspann dich“ Krampf. Großartig. Wieso konnte sie nicht einfach auf ihn hören? Er rollte mit den Augen und fing dann an ihren Hals mit den Fingerspitzen zu berühren. Aki hauchte ihr einen Kuss in den Nacken und entfernte sich grinsend von ihr. „Wenn du dich weiter so verkrampfst zerr ich dich ins Schlafzimmer“ drohte er und schnippe ihr an die Stirn. Cyriel schaute ihn mit hochrotem Kopf an und kniff dann wieder die Augen zu. „Perverser Lustmolch“ Aki verbeugte sich immer noch grinsend. „War schön dich kennen gelernt zu haben, Cyriel.“ Er wandte sich zum Gehen, drehte sich jedoch noch einmal kurz um und warf ihr die Hausschlüssel zu, „Danke für den Kaffee“ Die Tür fiel ins Schloss. Cyriel schaute auf die noch volle Kaffeetasse. Idiot. Hosted by Animexx e.V. 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