Verstehst du nicht ... von Schneekoenigin ================================================================================ Kapitel 6: ----------- Titel: Verstehst du nicht ... 6 Autor: Schneekoenigin E-Mail: Angelina.Schmidt@web.de Warnings: ~ rape, ~ Angst, Shonen Ai Pairings: Taito Disclaimer: Digimon und alle offiziellen Charaktere © by Akiyoshi Hongo, Kenji Watanabe, Toei Animation Co., Ltd - des weiteren mache ich natürlich kein Geld mit dieser Fanfiction Kommentar: Nein, ich werde mich jetzt nicht dafür entschuldigen, dass es so lange gedauert hat. Es tut mir zwar für die Leute sehr leid, die sich die Zeit genommen haben um einen Kommentar zu schreiben, aber das einzige was wir Autoren fürs schreiben bekommen, ist eure Anerkennung und wenn die ausbleibt ... Leute, ohne diese Anerkennung macht das Schreiben einfach keinen Spaß! Naja, wie dem auch sei ... es ist noch ein weiteres Kapitel geplant und ich hatte eigentlich auch vor es noch vor den Sommerferien zu schreiben. Aber das hängt nun ganz von euch ab ... Bye, Lee ^^ //Blaue Augen sahen ihn verstehend an bevor Taichi sich endgültig in ihnen verlor und plötzlich heiße, weiche Lippen, die sich mit sanftem Druck auf seine drückten, spürte.// Gott ... so unglaublich süß und einladend. Stöhnend presste Yamato seine Lippen härter gegen Taichis ... konnte sich nicht mehr beherrschen nachdem der Geruch und Geschmack des Braunhaarigen ihn eingefangen hatten. Das war so unglaublich gut ... besser als alles, was er jemals zuvor erlebt hatte. Ein leichtes Keuchen war zu hören als sich Taichis Mund plötzlich öffnete ... mehr zuließ als Yamato es sich jemals erträumt hätte. Diese Einladung war einfach zu offensichtlich als das er sie hätte übergehen können. Zögernd wanderten die blassen Hände des jungen Sängers um Taichis Nacken, spielten leicht mit den Haarspitzen bevor sie sich ganz in der braunen Mähne verfingen. Gott ... aber Taichis Haare waren genauso samtig wie sein Mund, genauso lebendig. Vorsichtig wagte Yamato sich vor ... ließ seine Zunge über die heißen, fein geschwungenen Lippen Taichis streichen, die unter dieser Berührung zitterten. Dann hatte der blonde Sänger entgültig genug ... er konnte das warten nicht mehr ertragen, keine Sekunde länger ... endlich konnte er das tun, wovon er schon seit drei Tagen träumte ohne es sich einzugestehen. Verdammt, wer war er schon einer solchen Versuchung zu widerstehen? Dieses Spiel war pure Lust ... völlige Hingabe und Erregung ... viel mehr als das, mehr als er sich jemals eingestehen würde. Verzweifelt stellte der Blonde fest, dass es zuviel für ihn wurde. Wenn er dieses Tempo aufrecht erhielt, dann konnte er für nichts mehr garantieren. Sein Körper hatte sich entschieden ... er wollte Taichi und er wollte ihn jetzt und hier. Er hatte schon immer einen Faible für schöne Sachen und Taichi war verdammt noch mal auf eine männliche Art und Weise schön ... wunderschön und lebendig. Leise schrie sein vernebelter Geist bei diesem Gedanken auf, irgendetwas stimmte nicht, irgendetwas ... Taichi! Der Braunhaarige atmete nicht mehr. Die warmen Atemzüge, die noch bis vor ein paar Sekunden seine Wange und seine geschlossenen Augenlider liebkost hatten, waren verschwunden. Panisch löste sich der junge Sänger von seinem Stilisten und betrachtete schweratmend dessen lebloses Gesicht ... blickte in die weit aufgerissenen, gebrochenen Augen. Taichis Mund war leicht geöffnet und Speichel lief in einem kleinen Rinnsal an seinem linken Mundwinkel über das Kinn und tropfte dann auf den Boden. Sein Speichel ... Gott, was hatte er nur getan. Er war wieder alleine ... alleine nach all den Qualen. Es war schon zu einen Rhythmus geworden, eigentlich kam er immer zur gleichen Zeit ... immer zur gleichen Zeit der gleiche Schmerz, die gleiche Erniedrigung. Müde versuchte der kleine Junge seinen Körper zu bewegen, er wollte nicht länger in dieser milchigen Flüssigkeit liegen ... nicht länger die Matratze mit seinem eigenen Blut tränken. Vor allem wollte er endlich seine Beine schließen, die ihn so verwundbar offenbarten ... doch es ging nicht. Sie ließen sich nicht mehr bewegen. Mühsam drehte er sich auf die Seite und kroch in eine der Ecken ... seine Beine hinter sich herziehend. Zitternd bemühten sich die kleinen Hände sich mit dem Rest seines T-Shirts zu bedecken, auch wenn es ihn nicht schütze konnte er es dennoch nicht ertragen seinen eigenen dreckigen, verletzten Körper zu betrachten. Seinen eigenen sündigen Körper, der nichts als eine Schwäche war und ihn müde seine Augen schließen ließ. "Taichi?" leise drang eine besorgte Stimme in sein Bewusstsein vor und ein kaltes Tuch legte sich vorsichtig auf seine Stirn. Hatte man ihn etwa endlich gefunden? War er wieder frei? "Gott, bitte wach auf ... lass mich jetzt nicht so im Stich!" Diese Worte machte keine Sinn, er war doch wach, auch wenn seine Augen sich nicht öffnen ließen. Wieso klang dieser Mensch so liebevoll, sanftmütig ... wusste er denn nicht, was er getan hatte? Dass er dreckig, wertlos war ... so voller Sünde? Vielleicht würde er ihn in Ruhe lassen, einfach dem Tod überlassen, wenn er es wüsste. "Er ... er hat mich angefasst ... überall und ich konnte nichts tun. Konnte mich nicht wehren. Es ist ganz allein meine Schuld ... aber es tat doch so weh." Eine Träne löste sich aus seinen geschlossenen Augen, doch er war zu schwach die Hand zu heben und sie selbst wegzuwischen. Warme Fingerspitzen strichen über seine Wange, strichen die Träne weg und verweilten ... voller Rücksicht auf seine Wunden, so unglaublich sanft und beschützend. Eigentlich durfte er sich doch nicht wohlfühlen, oder? Durfte er sich dann überhaupt in diese Hand schmiegen? Vielleicht wollte dieser Mensch das nicht und würde ihn auch schlagen. Doch nichts geschah, vielmehr wurde diese Berührung sicherer, gab auch ihm mehr Schutz ... versuchte ihn zu überreden die Augen zu öffnen. Erst jetzt bemerkte der Braunhaarige, dass es hier keinen Schmerz gab, es roch auch nicht modrig und wo Dunkelheit hätte sein sollen, tanzten die hellen Lichtstrahlen auf seinen geschlossenen Augenlidern. Vielleicht war er gestorben ... gestorben und nicht in der Hölle gelandet. Langsam öffneten sich die brauen Augen und blickten in das Gesicht eines Engels. Eine seiner Hände hatte sich in den goldenen Haaren verfangen und zuckte, sich seiner selbst wieder bewusst, sofort zurück. Man durfte keine Engel berühren, sie waren Gottes Geschöpfe und zu perfekt um sie auch nur sehen zu können ... und doch sah er ihn. Sah wie dieses herrliche Geschöpf sich geschmeidig auf die Knie sinken ließ und seinen Kopf auf seinen Brustkorb legte ... ihm einen ungeschützten Hals darbot. Nein, von diese Geschöpf ging keine Gefahr aus ... nicht eine Sekunde könnten diese blauen Augen ihn Hasserfüllt ansehen ... Yamato. Leise atmend lauschte der blonde Sänger dem ruhigen Herzschlag Taichi's und drückte sich fester an dessen Brustkorb. Beinahe hätte er ihn verloren und das alles nur wegen eines gottverdammten Kusses. Hätte er sich denn nicht einmal in seinem Leben beherrschen können? Auch wenn er sonst alles haben konnte, der Braunhaarige würde niemals ihm gehören ... Taichi gehörte nur sich selbst. Etwas in ihm rebellierte vehement gegen diese Feststellung ... verdammt, er konnte alles haben was er wollte ... doch einmal in seinem Leben schaffte Yamato es diese Stimme niederzukämpfen. Es war so knapp gewesen, zu knapp ... niemals könnte er es ertragen wenn der Braunhaarige durch sein selbstsüchtiges Verhalten sterben würde. Auf dem weißen T-Shirt färbte sich plötzlich eine Stelle dunkler und ließ Yamato registrieren, dass seine Augen nass waren vor lauter Tränen. Peinlich berührt presste er die blauen Augen zu, Tränen konnte er nicht ertragen ... sie bedeuteten Schwäche und er war nicht schwach. Zögernd strich eine warme Hand durch seine Haare, teilte sie immer wieder in unterschiedliche Strähnen und strich sie letztendlich hinters Ohr. "Yamato, bitte ... gomen nasai, es tut mir wirklich leid. Hör doch auf zu weinen." Flehend klang die dunkle Stimme in den Ohren des Blonden. Tai schien wirklich fest davon überzeugt zu sein, dass er irgendetwas falsch gemacht hatte ... seine Stimme klang so schuldbewusst, so als wären seine Hände mit dem Blut der Kriegsopfer dieser Welt getränkt. Was hatte sein Stilist damals nur alles durchmachen müssen? Nach dem was er gerade gehört hatte ... auch wenn es wirklich nur wenige Bruchstücke gewesen waren, hatte Taichi eins der schlimmsten menschlichen Verbrechen ertragen müssen. Wenn seine Vermutung richtig war ... Gott, er wollte gar nicht daran denken. Sich nicht wehren können ... dagegen war Yamatos Vergangenheit ein reinstes Zuckerschlecken. Aber den Braunhaarigen jetzt darauf ansprechen. Nein, er hatte ihn mit seinen Aktionen heute schon genug verletzt, das Letzte was Taichi jetzt noch brauchte war jemand der ihn an seine Vergangenheit erinnerte und all die schlimmen Dinge wieder hervorholte, die der Braunhaarige sowieso nicht zu verarbeiten schien. "Wieso entschuldigst du dich? Du hast doch gar nichts getan, ich bin hier das Arsch! Ich konnte ja nicht ahnen ... Ich ... Gott, es tut mir so sehr leid, ich hätte das niemals zulassen dürfen. Weißt du Taichi, du bedeutest mir wirklich viel ... und der Kuss ... ich ... ich konnte einfach nicht anders. Du bist einfach ..." Stotternd brach Yamato ab. Man, was redete er hier nur für einen Schwachsinn zusammen. Tai war verdammt noch mal ein ...nein, er konnte dieses Wort nicht einmal denken ... und er war ihm schon wieder so auf die Pelle gerückt. Er wollte sich gar nicht vorstellen, was der Braunhaarige alles erlebt hatte mit IHM. Seinen Namen hatte Taichi nicht genannt, vielleicht kannte er ihn auch gar nicht ... Ekel stieg in dem jungen Sänger auf. Nicht gegen seinen Stilisten, für den empfand er nur unheimliches Mitleid und Trauer, aber gegen dieses perverse Schwein, dass ihn auf diese Art und Weise angefasst hatte. Gott, wie krank konnte man nur sein ... kein Wunder, dass nichts über Taichi bekannt war. Höchstwahrscheinlich hatte man Yoshito ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen. Gedankenverloren strichen seine Fingerspitzen über den warmen Bauch des Braunhaarigen, was ihm selbst jedoch erst durch ein leises Keuchen von Taichi bewusst wurde. Schnell zog der Blonde seine Hand zurück und ließ sich auf seine Knie zurücksinken. "Gomen, Taichi! Ich wollte dir nicht zu nahe treten." Ein lautes Grummeln von Taichis Magen ließ beide rot anlaufen und den Braunhaarigen nervös kichern. "Ich glaube, ich hab jetzt Hunger. Meinst du, dein Essen ist noch warm?" Erstaunt blickte blau in braun ... der Stilist konnte so einfach das Thema wechseln? Okay ... gut, so tiefenpsychologische Momente waren sowieso nicht seine Sache. Da begab man sich so leicht aufs Glatteis und konnte mit einer einzigen gedankenlosen Aussage alles was man zuvor aufgebaut hatte wieder zerstören. "Ich könnte es ja noch einmal warm machen?" "Ich glaub meinem Magen gefällt diese Idee." Zwinkernd beobachteten ihn die braunen Augen als sich deren Besitzer aufrichtete und ihm eine braungebrannte Hand entgegenhielt. Zögernd ergriff der Blonde die ihm dargebotene Hand und wurde mit Leichtigkeit auf die Beine gezogen. Vielleicht vertraute ihm der Stilist mehr als Yamato gedacht hatte, war es doch das erste Mal, dass Taichi jemandem seine Hand aus freiem Willen angeboten hatte. "Hmmm." Genüsslich schmatzend legte Taichi seine Stäbchen beiseite und lehnte sich entspannt in seinem Stuhl zurück. Eine der braunen Hände schlich sich unter sein weißes T-Shirt und fuhr leichte Kreise über den trainierten Bauch. "Lecker ... Wo hast du so gut kochen gelernt?" Interessiert blickten die braunen Augen zu Yamato hinüber der seine Stäbchen bedächtig auf seinen Teller sinken ließ und sich dann geschmeidig erhob. Als sei es selbstverständlich begann der Blonde den Tisch abzuräumen und das Spülwasser anzustellen. Unter Taichis nachdenklichem Blick ließ der Sänger das Wasser in die Spüle laufen und schob sich noch einmal genervt das viel zu große T-Shirt über die Schulter. Während weiße Hände das dreckige Geschirr vorsichtig spülten, erklang plötzlich leise und unerwartet über dem leichten Geklirr Yamatos helle Stimme: "Mein Dad hat's mir beigebracht als ich sieben geworden bin. Von da an hab ich meistens gekocht, weil mein Vater den ganzen Tag arbeiten musste. Hin und wieder koche ich auch heute noch, wenn ich nicht gerade mit der Band auf Tour bin oder irgendwelche Termine habe." Die braunen Augen ruhten auf der zierlichen Gestalt des blonden Sängers ... bemerkten wie sich die Schultern unter dem weißen T-Shirt langsam verspannten und der Kopf einmal unwillig geschüttelt wurde. Ishida war dieses Thema anscheinend unangenehm und doch war er so darauf programmiert Fragen zu beantworten ohne sein Unbehagen zu zeigen, dass sogar Taichi diese kleinen Veränderungen kaum aufgefallen wären. Was hatte das Musikgeschäft nur aus diesem Jungen gemacht ... der Sänger wirkte eher wie eine gut geschmierte Marionette, die nicht fähig war Gefühle zu zeigen. "Ich hätte nicht fragen sollen. Gomen nasei." Taichis dunkle Stimme durchbrach das leichte Unbehagen in der Luft und schien auch Ishidas Anspannung zu lösen. Blaue Augen blickten kurz in braune und zeigten einen Hauch Verwunderung ... so als wäre der Blonde es nicht gewohnt, dass man sich für unangenehme Fragen bei ihm entschuldigte. Ein melancholisches Lächeln zierte die blassroten Lippen als Yamato sich wieder dem Spülen zuwandte. "Weißt du, Taichi, es war nie schwer für mich so zu tun, als besäße ich die ganze Welt und könnte von oben auf die Dinge hinabblicken. Menschen interessieren sich gewöhnlich nicht für Gefühle ... schon gar nicht für die Gefühle anderer. Jemanden zu finden, der mit mir das Bett teilt ist nicht schwer ... schließlich bin ich berühmt und seh nicht schlecht aus, das hat nichts mit Vertrauen zu tun. Was ist an dir anders? Was lässt mich glauben, dass du nicht an mir als Star interessiert bist? Dass du mein Vertrauen wert bist?" Ein kalter, forschender Blick aus blauem Kristall ließ den Braunhaarigen laut einatmen. Ja, was war an ihm anders? Er wusste, dass er Yamatos Vertrauen nicht wert war, aber er wusste auch zur gleichen Zeit, dass er dieses Vertrauen unbedingt besitzen wollte. "Meine Mutter wurde schwanger als ich drei Jahre alt war. Sie und das Kind überlebten die Geburt nicht und mein Vater begann sich zu betrinken. Ich war damals drei und verstand das Ganze noch nicht so richtig. Kurz nach meinem fünften Geburtstag schenkte mein Vater mir Mutter's Geige. Er selbst zeigte mir, wie die einzelnen Griffe funktionierten. Ich behielt das Spielen bei obwohl ich die Geige hasste wie die Pest, aber immerhin erlaubte sie mir etwas Zeit mit meinem Vater. Mit sieben kaufte ich mir eine Mundharmonika und lernte auf ihr nach einem billigen Begleitbuch zu musizieren - die Moll-Akkorde waren sehr viel einfacher zu spielen als die Dur und dadurch klangen alle Melodien die ich spielte immer so traurig. Zum gleichen Zeitpunkt hatte mein Vater die blendende Idee mir ein Klavier zu schenken, er selbst hatte immer spielen wollen, aber auf Grund der finanziellen Lage seines Elternhauses keine Chance bekommen. Ich bekam sie und war nicht dankbar." Schweigend hatte der Blonde begonnen das nasse Geschirr abzutrocknen und zu stapeln. Seine Hände zitterten deutlich und auch das traurige Lächeln, das Yamatos feine Züge schmückte entging der Aufmerksamkeit des Stilisten nicht. Wieso erzählte der Sänger ihm das alles? Was erwartete Ishida von ihm? Er konnte auch nicht ungeschehen machen, was schon einmal passiert war. Könnte er es, hätte er diese Gabe schon mehr als einmal für sich selbst genutzt. Auch auf Taichis Gesicht entstand ein bitteres Lächeln als er an seine Vergangenheit dachte, die so gar nichts mit der des Sängers gemeinsam hatte. "Ich hasste das Klavierspielen. All diese blöden Akkorde, Triller, Triolen ... hier ein Pedal, da das andere ... es machte einfach keinen Spaß, aber ich hielt durch ... alles nur um meinem Vater zu gefallen. Im Stillen hatte ich von meinem Musiklehrer eine alte Gitarre geschenkt bekommen. Er zeigte mir auch, wie man die verschiedenen Griffe hielt ... zeigte mir, dass man Spaß an der Musik haben konnte. Zu meinem vierzehnten Geburtstag nahm mich mein Dad mit in eine Karaokebar. Dort wurde ich von einem Produzenten angesprochen. Von da an ging alles ziemlich schnell. Ich sah meinen Vater nur noch ein oder zwei Mal im Monat, den Rest der Zeit war er arbeiten oder ich auf Konzerten. Er starb während ich auf der Bühne stand und meinen großen Erfolg feierte." Nun heulte er schon wieder, war das denn zu fassen? Als erstes entschloss er sich dazu Tai trotz allem etwas Vertrauen entgegen zu bringen und nun konnte er nicht an seiner nüchternen Erzählung festhalten. Verärgert wischte sich der blonde Sänger einige Tränen aus den Augen und wandte dem Braunhaarigen den Rücken zu. War das peinlich ... wegen einer Sache zu heulen, die schon sieben Jahre zurücklag ... die ihm nicht einmal viel bedeutet hatte. Eine Stimme in seinem Kopf lachte spöttisch auf ... //Nicht viel bedeutet? Für dich ist eine Welt zusammengebrochen! Klein Yama konnte doch nicht so einfach ohne seinen Daddy leben!// Ein grausames Lachen hallte in seinem Kopf wieder und ließ ihn wie unter einem physischen Angriff zusammenzucken. Ohne das der Blonde es hätte verhindern können erklang seine zittrige Stimme wieder: "Ich wollte, dass er zu meinem Konzert kommt. Ich wollte, dass er endlich mal stolz auf seinen Sohn sein konnte. Verdammt, ich wollte so vieles ... und wo hat es mich hingebracht? Wäre er damals nicht in dieses Auto gestiegen würden unsere Eltern noch leben, Taichi. Deine Mutter hat mir meine Mutter ersetzt, sie hat sogar ab und zu für mich gekocht. Ich weiß nicht, ob sie mir mehr bedeutete als mein Vater, aber durch sie haben ich gelernt, was es heißt jemanden zu haben, der sich sorgt ... nicht so wie mein Vater, dem seine Arbeit grundsätzlich wichtiger war als sein Sohn. Von da an war ich neidisch auf den kleinen Yoshito ... er hatte alles was ich immer hatte haben wollen. Sie liebte ihren Sohn von ganzem Herzen, wusstest du das?" Die schrille Stimme des jungen Sängers verhallte im Raum als sich zwei warme Arme von hinten um seine Hüfte legten und ihn gegen einen noch wärmeren Körper zogen. Feucht-heißer Atem strich über den blassen, entblößten Hals ... ließ den Blonden schaudern. Taichi nahm ihn nach allem was er gerade offenbart hatte in seine schützenden Arme, gab Yamato den Halt, den er so lange Zeit gesucht und vermisst hatte. Heftig zitternd ergab sich sein Körper und lehnte sich gegen die Wärme, die der Körper hinter ihm bot, wohl darauf bedacht die Hände schlaff an den Seiten hängen zu lassen ... Taichi keinen Grund zu geben, ihn zu fürchten. Braunes, seidiges Haar kitzelte seinen Hals als der Stilist seinen Kopf auf die Schulter des Blonden legte und seine Arme noch einen deut fester um ihn schloss. "Sie ... hat immer versucht für dich da zu sein, Yamato. Aber sie konnte nie verstehen, wieso du all das mitgemacht hast ... wieso du dich nicht ein einziges Mal gewehrt hast. Gewehrt gegen die Leute, die aus dir nur Profit ziehen wollten." "Ich wollte nicht, glaube ich. Ihr Profit war mein Erfolg, mein Erfolg würde meinen Vater stolz machen, so hoffte ich. Wieso ... wieso hast du dich nicht gewehrt?" Tais Arme um seine Hüften erschlafften und fielen zur Seite ...taumelnd wankte der Stilist einen Schritt zurück. Braune Haare verdeckten die trüben Augen bevor die dunkle Stimme zitternd erklang: "Verdammt, Yamato ... Ich war doch erst neun!!" to be continued ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)